Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Der chaotische Hauptfaden

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Chrissy
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Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Chrissy »

Hallo Leute,

uns (meinen Eltern und mir) tut sich seit einer Weile folgendes Problem auf: Die Wasserleitung aus Eisen vom Bad in die Küche hat schon alle Höhen und Tiefen der letzten 50-60 Jahre hinter sich, was dazu führt, dass in der Küche nur etwa 100ml/min Wasser ankommen.

Heißt also, die Leitung muss neu. Nun haben wir aber das Problem, dass sowohl das Bad, als auch der Flur zwischen Bad und Küche vor ein paar Jahren renoviert (meine Mutter war damals zu geizig, gleich ne neue Leitung zu legen, ihr würde ja das wenige Wasser reichen und so...). Das heißt, es müssen einige Bodenfliesen raus. Blöderweise ham die hiesigen Bauhöker diese Sorte Fliesen seit Jahren nicht mehr im Sortiment. Keine Chance an weitere Fliesen, die so oder so ähnlich aussehen, ran zu kommen. Heißt also, wir müssen möglichst viele Fliesen möglichst unbeschadet raus bekommen. 5 Stück von den Dingern haben wir noch gebunkert, falls doch mal eine kaputt geht.

Hat jemand vll. ne Idee, wie man das bewerkstelligen könnte? Unser Nachbar hat ein Gerät, mit dem man zwar Fliesen so herausnehmen kann, dass Nachbarfliesen nicht beschädigt werden, aber die entfernte Fliese selbst is dann hinüber --> nich so toll.

Viele Grüße,
Ludwig
TDI
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von TDI »

Da würde ich vorher mal überlegen, ob sich die betroffene Wasserleitung nicht irgendwie in einen Rundlauf integrieren lässt, der sie eine Weile mit Zitronensäure spült. Vielleicht bekommt man die damit wieder soweit hin, daß sie wieder brauchbar ist.
uli12us
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von uli12us »

Zitronensäure ist da nicht so gut, besser wär amidosulfonsäure. Die gibts auch billig bei Ebay.
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Chrissy
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Chrissy »

Nope, die ist richtig morsch. Wir hatten vor 2 Jahren ein ähnliches Problem. Beim Renovieren des Hausflures (also nich der, wo jetz die betroffene Leitung durch geht, sondern ein anderer Flur) hatte sich durch das bohrhämmern einiges von dem Schmodder in der Leitung gelöst und die Leitung vor dem Bad noch verstopft, sodass kein Tropfen mehr im ganzen Haus ankam. Als wir die alte Leitung dann frei gelegt hatten konnten wir das Ding anfassen und es zerbröselte uns in den Fingern. So viel zum Zustand der Leitungen im Haus...

Außerdem habe ich die Vermutung, dass die dauerhaft nasse Wand zwischen dem Flur vor der Küche und dem Bad von der alten Wasserleitung verursacht wird...

Lt. unserem Nachbarn, der Klempner im Ruhestand ist, haben wir hier im Ort wohl ziemlich agressives Wasser. Er meinte mal was von "Ich hab bei [irgendeine Familie] vor 10 Jahren noch Kupferrohr gelegt, das ham die letzten Monat wieder raus gerissen, weils durchgefault war". Die gleiche Geschichte ham wer auch schon von anderen gehört, die hier nach der Wende Kupferrohr gelegt haben... Daraufhin ham wer jetz Plastikleitungen gelegt. So was soll jetz auch zur Küche führen.

Die Wasserleitungen die wir raus gerissen hatten, hatten im Übrigen Ablagerungen, drin die sich beim besten Willen nicht raus bohren ließen.

Soviel zum Status Quo...

Gruß,
Ludwig
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Sterne
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Sterne »

Wir hatten vor einiger Zeit mal einen ähnlichen Faden. Da wurde eine erfolgsversprechende Methode mittels heißmachen der Fliesen empfohlen. Das habe ich mit Trichter und Heißluftföhn ausprobiert und habe keine einzige Fliese heile retten können. Optisch und mechanisch hätte ich auf scharfe Zementmischung als "Kleber" getippt. Also aus meiner Sicht brauchst du Glück mit dem Fliesenkleber oder der minderwertigen Verarbeitung sonst wirst du kaum eine Fliese retten können.
Bei zugesetzten Leitungen hat man manchmal Glück, dass da "Zuwachsen" an Absperrhähnen, Bögen, Verschraubunge usw. beginnt oder durch einen größeren "Brocken" verursacht werden, die vielleicht nicht unter den Fliesen liegen.

Gruß
Sterne
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Cobra71
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Cobra71 »

Hmmm....Fugen entfernen und dann mal ein wenig probieren.
Es kommen ja nicht so viele Möglichkeiten in Betracht, mir fallen ein: extreme Hitze, extreme Kälte (Trockenseis), oder evtl. Vibration bzw. Schall?
Vielleicht gibt es ja eine Resonanzfrequenz bei der sich der Kleber zerlegt und die Fliese sich löst?

Marc
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fiete
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von fiete »

Moin,

bei uns wurde im Bad (nach Rohrleitungsbruch) auch professionell versucht die Fliesen zu entfernen. Sie haben alle, bis auf eine, sauber von der Wand bekommen. Hat aber eine Ewigkeit gedauert. Erst wurden alle Fugen ausgefräst und dann ein Heißluftgebläse mit einem Rahmen benutzt. Damit wurde genau eine Fliese erwärmt und hat sich nach ca. 5 min. mit einem kleinen "plopp" von der Wand gelöst. Eine Fliese hat die thermische Belastung wohl nicht ausgehalten. Der Fliesenleger hat aber Ersatz besorgen können. Sie wurde per Airrbrush nachgemalt. Kein Witz!

Hoffe ich konnte helfen!

edit: Die Wikipedia ist natürlich wieder schlauer: http://de.wikipedia.org/wiki/Fliesenlöser

edit2: ich bin scheinbar zu blöd korrekt eine URL einzufügen...
radixdelta
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von radixdelta »

so ein bisschen Belch ist aber reichlich teuer, und anscheinend noch nicht von der Kuchenblechmafia kopiert.
Aber gut, ein Backrahmen und ein altes Backblech mit Loch in der Mitte dürfte das selbe bewirken.

Was mir aber auffällt: Der Püsterich pustet die Mitte der Fliese an, gleichzeitig soll man aussen Wasser hin tun. Da muß es doch extreme Spannungen in der Fliese geben? Ich würde fast behaupten ein Prallblech vor der Heißluft wäre angemessen?
Raven
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Raven »

Kommt drauf an wie alt der Untergrund ist...

Schön die Fugen tief raustrennen mit ner dünnen Diamantscheibe oder e.v. ner 1mm Trennscheibe.
dann den ganzen Block- Also "Fliese - Fliesenkleber - Putz" mit nem Meissel vom Ziegel lösen. Anschließend den Kleber von der Fliese entfernen - Diamantscheibe...
so würd ich wohl rangehen...

Und fürs Fliesnen gilt - 1-2 Karton behält man IMMER ÜBRIG!

Mit Hitze und Kälte und CO würd ich nicht rangeben...
Das kann auch in der Fliese feine Spannungen geben und spätestens beim ankleben hat man dann die Teile in der Hand...

Kannst du nicht vom Nachbarraum her leichter zur Neuverlegung ran?
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einstein2000
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von einstein2000 »

Als die Jungs hier Fliesen rausgenommen haben, um ihre Saugrohre (Wasserschaden) reinzupöppeln, haben die zuerst an den entsprechenden Stellen rund um die Fliese herum die Fugen rausgeschnitten und anschließend dann einen Leister Heißluftfön auf Vollgas drübergestellt. Der stand auf so einem Blechhütchen, welches unten genau in die Fugenschlitze passte. War natürlich dicht. Dann machts irgendwann PLÖP und man kann die Fliese mit Handschuhen da rausnehmen. Wenn Du da noch Hilfe brauchst, dann ruf doch mal bei der Firma Specht an, schildere denen dein Problem und frage deshalb mal nach. Die sind sehr freundlich und helfen einem eigentlich immer weiter. (Dir aufgrund deines Standortes garantiert. :-D )
http://www.specht-sanierung.de/
Lg,
Dominic
Gary
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Gary »

Moin,

bei meiner Schwester ist die Steuerung der Heizung gestorben. Bei der dadurch viel zu hohen Vorlauftemperatur sind im Bad die Fliesen vom Betonboden gesprungen (Fußbodenheizung).

Als erstes würde ich die Fugen rausflexen, aber das wurde ja schon mehrfach genannt.

Auch eine Möglichkeit - Lila Fliesen. Für die Mama Fliesen in "Vergiß mein nicht" Farbe - zur Mahnung nie mehr am falschen Fleck zu sparen.

Viel Erfolg
Henning
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Henning »

Hat schonmal jemand mit so einem multimaster gearbeitet? Hat man da Chance, wenn man eine einzelne fliese zerdeppert, sich von dort aus unter die nächste zu arbeiten?
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Chrissy
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Chrissy »

das würd mich auch mal interessieren, ob man die von der Seite unten lösen könnte. An einen Fliesenlöser kommen wir wohl eh nich ran und ohne das stück Blech wird die Fliese wohl derart ungleichmäßig erhitzt, dass sie zerplatzt, wenn man es trotzdem versucht...

Grad tut sich das nächste Problem auf: es gibt keine Plastikwasserleitungen im Klebesystem mehr. Zumindest nicht im Baumarkt. Im Internet kommt man wohl noch ran. Schauen wir mal, ob der gefundene Händler vernünftiges Zeug liefert...

Gruß,
Ludwig
uli12us
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von uli12us »

Das kansnt du komplett vergessen. Mit so nem Spachtel beeindruckst du fliesenkleber überhaupt nicht. Und auch nur den Kleber von einer einzigen Fliese mit HM-Raspelplatte zu entfernen, artet mit so nem Teil in Arbeit aus. Das mit der Haube und dem Fön oder vielleicht noch besser ner Gaslötlampe erscheint mir da wesentlich erfolgversprechender. Einer Fliese schadet die Hitze gar nicht, die wurde bei noch deutlich höheren Temperaturen gebrannt. Lediglich ist da ein feuerfester Platz zum ablegen des Werkzeugs und der gelösten Fliesen sehr wichtig.
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Desinfector
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Desinfector »

mein Tipp, wenn ein Abfluss vorhanden ist:

Hochdruckreiniger.
damit kriegst Du Fliesen wunderbar ab. auch heil.
das frisst sich nach und nach zwischen und unter die Fugen.
is zugegeben ne Sauerei aber mach nen heiden Spass damit rumzuphasern :lol:

und den scheiss Staub bindet das auch gleich noch!
Raven
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Raven »

ludwig hat geschrieben:
Grad tut sich das nächste Problem auf: es gibt keine Plastikwasserleitungen im Klebesystem mehr. Zumindest nicht im Baumarkt. Im Internet kommt man wohl noch ran. Schauen wir mal, ob der gefundene Händler vernünftiges Zeug liefert...

Gruß,
Ludwig
Also für mich steht der Plan fest, bei dem nächsten Neu-Umbau Kupfer zu verwenden..

Kupfer und Weichlöten. Das ging bei meiner Heizung (Wärmepumpeneinbindung) so schön, dagegen ist diede Plastikverschrauberei mit den Schneidringfittingen ein Schaß..

Lötpaste mit Zink innen und aussen auf die Stelle, Warm machen - bisschen Extra Zinn dazu - fertig...
Und man kanns immer wieder einfach lösen und neu verlöten...
Das ist das Beste dran...

Ich hab das Zeug abschnittsweise mit Paste drin zusammengesteckt bis alles passte und dann einfach durchgelötet.. feine Sache...

Und wenn ich was brauchte wases nicht gab - Messing in die Drehbank und 15min später eingebaut...
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Desinfector
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Desinfector »

wie ich schon im Alu-Karosserie-Fred schrub:

wie können sich hier jahrzehntelang alle möglichen Metalle auf engstem Raum
IN WASSER miteinander vertragen,

aber um "Jottet wiellen" kein Eisen an Alu ran kommen sollen?
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Chrissy
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Chrissy »

Ne, Kupfer is das schlimmste, was man bei uns im Ort machen kann. Bei uns fangen alle Nachbarn seit einer Weile an, das ab 1990 gelegte Kupferrohr wieder rauszureißen, weils vergammelt ist. Das Wasser bei uns im Ort is recht agressiv (sehr viele Minerale drin) und lässt alle Metallleitungen vergammeln bzw sich zusetzen.

Gruß,
Ludwig
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Botanicman2000
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

also alte Eisenleitungen gehören niocht mehr ins Haus
Kupfer hat da sProblem mit Aggressivem Wasser und geht nur noch bei Heizungen.
Bleibt Verbundrohr.
Aber wer diese quetsch und Schneidringverschraubungen nutzt outet sich direkt als Hobbybastler.
Sowas gehört gepresst und ist dann auch Dauerhaft dicht.
Oder das MAinpex System mit den Schiebehülsen.

Bei den Presssystemen gibts auch unterschiede.
Die einen haben Metallfittinge die anderen Plastefittinge, Finger weg von Letzteren.

Zu den Weichlötungen.
Schaue dir mal alte weichlotnähte an die kannste nach jahren auseinander ziehen Also Leckstellen vorprogrammiert.

Wenn die Waserqualität mitspielt würde ich immer Kupferrohr nehmen und Hartlöten.
Ok ist bei Wasser bis 28mm verboten aber eben nur wegen dem Wasserproblem.
DFafür Preiswert und schnell erledigt.
Allerdings nur für mich Privat, für Kunden scheidet das aus wegen Gewährleistung

Gruß Uwe
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Heaterman
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Heaterman »

Was ist eigentlich aus fachlicher Sicht gegen Steckfittings zu sagen?

http://www.kupferinstitut.de/front_fram ... 1&parent=1

Die sind zwar im Baumarkt teuer, aber man ist schnell fertig, braucht kein Speizialwerkzeug und dicht ist das auch. Vor allem bleiben die Rohre auch nach dem Stecken noch beweglich, man kann also noch korrigieren.
Ich baue mit dem Zeugs schon ewig Plastik- und Kupferrohre, auch für Warmwasser. Bis jetzt ist nocht nicht eine Dichtung ausgefallen. Ist für solche Hobbyinstallateure wie mich die einfachste Methode. Das Einzige, wo ich mal Kupfer hartgelötet hab, war die Klimaanlage.
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Hightech
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Hightech »

Heaterman hat geschrieben:Was ist eigentlich aus fachlicher Sicht gegen Steckfittings zu sagen?
Sind halt teuer, ein 15mm 90°Lötfitting kostet 40Cent.
radixdelta
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von radixdelta »

Warum outet man sich mit Schneidringverschraubungen als Bastler?
Verpresst wird weil das günstiger ist, weil sich für einen Installateur die Werkzeuge lohnen. Ist bei Kupfer doch nicht anders.
Viele erzählen mir immer wieder Verpresst wird weil das Technisch besser als Löten ist, aber es ist tatsächlich einfach nur Wirtschaftlicher und sauberer. Reparaturen werden zumindest bei den mir bekannten Installateuren noch immer häufig gelötet, ebenfalls weil wirtschaftlicher. Dicht und dauerhaft ist beides gleichermaßen, würde ich sagen.

Wir hatten mal Fachmännisch verpresste Fittings in einem Teil der Heizungsanlage (aus der Anfangszeit der Pressfittings), nach einigen Jahren waren zwei davon undicht und wurden durch Lötfittings ersetzt, denn die sind Lagernd für die schnelle Reparatur. Wir haben aber auch zwei komplette Heizungsanlagen mit Weichlot seit etwa 20 Jahren im Einsatz. Ich glaube je Haus gab es eine Leckstelle.

Eigentlich mag ich die Eisenrohre, schön mit Hanf gedichtet. Halten hier auch recht lange und im Keller für Aufputzmontage wäre das für mich wohl noch erste Wahl. Seit 50 Jahren wird allerhand an den Rohren an der Decke aufgehängt, das finde ich obendrein noch praktisch ;).
Alles andere käm mir aber in Kunstoff, entweder Rohr-in-Rohr oder Verbundrohr. Und in beiden Fällen mit Schneidringverschraubungen. Das kann ich nämlich selbst installieren und reparieren und geht obendrein unschlagbar schnell und einfach zu verlegen.

Habe eben gelesen das Trinkwasserinstallationen und bedeutende Änderungen daran nur von eingetragenen Installateurbetrieben gemacht werden dürfen. Weiß da einer was da dran ist und wie heiß das gegessen wird?
Raven
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Raven »

radixdelta hat geschrieben: Warum outet man sich mit Schneidringverschraubungen als Bastler?
Verpresst wird weil das günstiger ist, weil sich für einen Installateur die Werkzeuge lohnen.


Habe eben gelesen das Trinkwasserinstallationen und bedeutende Änderungen daran nur von eingetragenen Installateurbetrieben gemacht werden dürfen. Weiß da einer was da dran ist und wie heiß das gegessen wird?
Es gibt 2 Hauptgründe warum Installateure Pressittinge nehmen..
1. Kann der Private selber daran kaum was ändern
2. Gehts schön bequem und die Verbindungen, wenn richtig gesetzt, sind dank der Hersteller von Versicherungen gedeckt..

Was mich auch zum anderen Punkt von Radix bringt - Einfach den Versicherungsfuzzi mal fragen wie das bei nem e.v. späteren Wasserschaden dann ist...

und von 1990 auf 2013 - das sind 23 Jahre.. Das muß ne Kunststoffleitung mit Gummidichtungen in Pressfittingen erst mal ableisten... :?
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Desinfector
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Desinfector »

Kupfer hat da sProblem mit Aggressivem Wasser und geht nur noch bei Heizungen
öhm, wo kommt das Heizungswasser her?

unser Wasser killt alle 2 Jahre die Kafeemaschinen. also recht aggressiv.
die Cu-Leitungen halten bis jetzt 38 Jahre.

wenns einem das Cu zerfrisst, muss es an irgendwelchen Stromflüssen liegen.
(Silberlot, oder ein Stück mit Plastikrohr geflickt???)

Kupfermünzen überstehen auch jahrhundertelang eine "Lagerung" in Seewasser.
natürlich mit ner ornlichen Patinaschicht, aber definitiv nicht durch.
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Hightech
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Hightech »

Kupflerleitungen gehen kaputt wenn man sie hart gelötet hat.
Der WaWaSchei-Mann als er meinen Keller betrat:
Oioioi, hart gelötet, das gibt irgendwann Probleme, besonders wenn ausgeglüht und gebogen wurde.
Kupferleitungen werden schon ewig weich gelötet, das wird nur denn undicht, wenn die Lötstelle nicht durchgängig gelötet ist (das Lot im Fitting).
Dann gibt die schwächste Stelle nach.
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Hightech
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Hightech »

Nochwas zum Thema:
Die Fliesen müssen gleichmäßig erwärmt werden, sonst platzen sie.
Wenn man mit dem Brenner/Heißluft direkt auf die Fliese geht, wird sie zu punktuell heiß.
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Desinfector
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Desinfector »

wie gesagt, Hochdruckreiniger.

-hab so mal ne ganze geflieste Terrasse hochgenommen.
--der Vorgänger meinte an der Frostfestigkeit sparen zu müssen
---falsch gespart.
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von elecBlu »

Beitrag durch den Verfasser entfernt.
Zuletzt geändert von elecBlu am Di 22. Okt 2013, 13:23, insgesamt 2-mal geändert.
radixdelta
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von radixdelta »

Desinfector hat geschrieben:wie gesagt, Hochdruckreiniger.
Ja, wo es geht. Flur eher nicht so.

Versicherungen sind schon so ein Argument, aber ich glaube beim Trinkwasser ging es weniger um Wasserschäden als vielmehr um irgendwelche Hygienevorschriften. Ich glaube nicht das ich bei der Versicherung in Beweislast gerate wenn da kein Gutachter kommt und sagt das war grober Unfug was da gebaut wurde. Und groben Unfug baut man ja nicht, man will es ja vernünftig haben.
Allerdings glaube ich auch nicht das die Hygiene ein Problem wird ohne das es einen Geschädigten gibt. Und das vermeidet man ja auch nach Kräften, weil der ist man im Zweifel nämlich selbst.
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Hightech
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Hightech »

Das mit dem zugelassenen Istallatör hat was mit dem Wasserversorger zu tun, der will das (Und hat ggF sowas in das Gesetz schreiben lassen).
Und zwar will der Wasserversoger auf keinen Fall euer dreckiges Wasser aus eurer Installation in seinem Trinkwassernetz haben.
Das kann passieren wenn z.B der Wasserdruck auf der Lieferseite weg fällt und die Installation falsch angeschlossen wurde.
Dann drückt z.B. das Ausdehnungsgefäß Wasser aus dem Warmwasserspeicher zurück.
Oder wenn z.B. der Brauseschlauch in der Wanne hängt, saugt der dann das Badewasser in die Versorgungsleitung (iiiiiiih).
Deshalb gibt es Rohrbelüfter, Eigensichere Armaturen, Rückflussverhinderer usw.
Dazu ne handvoll Vorschriften.
So, und da das der Laie einfach nicht weiss und wissen kann, schreibt der Wasserversorger halt einen zugelassenen Installatör vor.

Wg. Hartlöten in der TW Installation, dort ist es wohl so, das es dort an den ausgeglühten "kleinen" Durchmessern Probleme gibt.
Entweder war da was mit Verkalken oder Korrosion.
Bei Klimaleitungen... da fließt kein Wasser, ist ein anderes Thema.
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Hightech
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Hightech »

Beim Hartlöten geht es um Lochfraß.
Es gibt ne Studio über das Thema:
http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/ ... gelika.pdf

Auszug:
Es ist derzeitiger Stand des Wissens, dass die Wahrscheinlichkeit für Lochkorrosion
an Kupfer erheblich vermindert werden kann, wenn im Maßbereich bis zu
28 x 1,5 mm weichgelötet und auch auf das Warmbiegen verzichtet wird [DIN EN12502-2, 2005].
Seit Anfang 1996 besteht für Trinkwasserinstallationen ein generell
gültiges Hartlötverbot bei der Verbindung von Kupferrohren bis zur Abmessung bis
28 x 1,5 mm. Warmbiegen und Weichglühen sind in diesem Abmessungsbereich
ebenfalls nicht mehr zulässig [DVGW-Arbeitsblatt GW2, 1996]. Bei Rohren mit
einem Abmessungsbereich größer 28 x 1,5 mm ist das Hartlöten allerdings weiterhin
zulässig [DVGW-Arbeitsblatt GW 2, 2002]. Dies liegt darin begründet, dass sich die
Betriebsbedingungen der Rohrleitungen mit großen Nennweiten in der Regel von
denen kleinerer Nennweite deutlich unterscheiden. Üblicherweise sind die
Stagnationszeiten in diesen Rohrleitungen kürzer als bei kleineren Nennweiten
(häufigerer Wasserwechsel) und die turbulenten Strö
mungsbedingungen wirken einer Stabilisierung lokaler Korrosionsprozesse an
der Kupferoberfläche entgegen.
elecBlu
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von elecBlu »

Beitrag durch den Verfasser entfernt.
Zuletzt geändert von elecBlu am Di 22. Okt 2013, 13:21, insgesamt 2-mal geändert.
paul_mustermann
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von paul_mustermann »

als wasserleitung würde ich, wenn es mehr als nur flicken ist, nur noch MEPLA verlegen. Eine presse muss man sich eben für einen tag zum abpressen ausleihen. Wenn es nur wenige stellen sind geht auch eine handpresse.


Kann man die Wasserleitung nicht einfach da lassen wo sie ist und auf anderem wege dahin fahren? das macht das rohr evt teurer da man mehr braucht aber dafür hat man evt weniger geficke
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Hightech
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Hightech »

Dann aber den alten Strang abklemmen vom System, wegen dem Stagnationswasser.
Virtex7
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Virtex7 »

warum setzt du dir nicht einen Ionentauscher direkt nach den Haupthahn in den Keller?
damit bist du den kompletten Mineralkram los und die Rohre, Heizungswärmetauscher, Armaturen und Kaffeemaschinen freuen sich.

Das alte Rohr rausreißen und neu machen.


und btw. ich finde diese Plastikschraubdinger gut. Und hasse Verquetschungen. letztere lassen sich nicht mehr Lösen und genau das ist mein haupt-Kritikpunkt daran. Wenn ich was ändern oder umbauen will, muss ich immer neue nehmen. Löten kann man leicht aufmachen, die Schraub-Klemm-Dinger auch (hab damit ein Druckluftnetz gebaut)
Wie dicht das alles ist, werden wir sehen, das gibts einfach zu kurz, um überhaupt eine sinnvolle Aussage treffen zu können.

ist nicht eig. mit einem großen Rückschlagventil direkt nach der Einspeisung Ruhe? ich mein, dann kann schon mal sicher kein Dreckswasser in die Straßenverteilung fließen.
Wie es im Haus selbst aussieht, ist ein anderes Thema, sehe ich ein.
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Chrissy »

also wir sind jetz doch noch an PVC-C Rohre zum Kleben gekommen. Nach einigem recherchieren ham wir sogar die mit der richtig dicken Wandung (also die halten dann auch) gefunden. Das mit den Fliesen hat sich erledigt, zwei konnten gerettet werden, die andern blöderweise nich. Was solls. Kriegt Muttern eben lila Fliesen da hin :P

Wenn man die PVC-rohre mit der dicken Wandung nimmt (in unserm Fall 2,3mm), dann gehn die auch nicht kaputt... Wir schaun mal weiter.

Dankeschön erstmal für die vielen Tips :)

Gruß,
Ludwig
uli12us
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von uli12us »

Die Weichmacher verschwinden auch aus deinem PVC-Rohr und dann wird das Teil spröde. Irgendwann mal ist auch das gebrochen.
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Hightech
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Hightech »

uli12us hat geschrieben:Die Weichmacher verschwinden auch aus deinem PVC-Rohr und dann wird das Teil spröde. Irgendwann mal ist auch das gebrochen.
Im TW-PVC Rohr werden kaum Weichmacher drin sein, wozu sollten auch welche drin sein ?


Wiki sagt:

Heute wird PVC nach der Anwendung in PVC-weich (PVC-P /P=plasticized) und PVC-hart (PVC-U /U=unplasticized) unterteilt. Aus Hart-PVC werden Rohre und Profile, zum Beispiel für Fenster hergestellt, ferner Pharmazie-Folien. PVC-weich enthält bis zu 40 % Weichmacher; PVC-hart enthält grundsätzlich keinen Weichmacher. PVC-P spielt in Kabelanwendungen eine große Rolle. Allerdings findet es auch in Fußbodenbelägen, Schläuchen, Schuhsohlen, Dachabdichtungen, „Gummi†œ-Handschuhen seine Anwendung.
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von gafu »

mit dem weichmacher würden sie vermutlich (hoffentlich) auch kaum zulassung für lebensmittel bekommen, das sind meist ziemlich giftige sachen. (oder in geringen dosen hormonähnlich, oder endokrine disruptoren)
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Desinfector
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Desinfector »

Lebensmittel sind voll mit Plastik-Weichmachern oder irgendwelchen anderen Abbauprodukten aus Plastikverpackungen.
Plastik ohne Weichmacher wäre oft spröde wie Glas.

Ironiemodus
vielleicht kommt ja mal ne Zeit, in der erhöhte Lebenserwartungen
durch Unfruchtbarkeiten ausgeglichen werden
/Ironiemodus
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Chrissy
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Re: Fliesen möglichst unbeschädigt herausnehmen

Beitrag von Chrissy »

Die PVC-C Rohre sind auch SEHR! hart, da is wirklich kaum Weichmacher drin. Außerdem schicken wir da nur Kaltwasser durch (haben keine Zentralheizung, nur Ofen), da löst sich hoffentlich so schnell nix auf... Ich persönlich hätte auch nix gegen Kupfer gehabt, aber Kupfer gammelt zu schnell wieder durch, leider...

Gruß,
Ludwig
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