Was habt Ihr so für Leistungen an euren Käsefräsen verbaut?
Original vom Schrott. Kein Typenschild drauf. Die Steuerung regelt bei 3,5A (Motorspannung abhängig von der Drehzahl, bis 300V hoch) ab, und das hat sie bisher einmal beim Festgehen des Lagers getan. Der Träääääääge Motorschutzschalter bei 1,5A hat noch nie ausgelöst.
Auch 6mm Bohren in Alu ist kein Problem (größer spannt das Futter nicht). Dabei gehen 1,5A durch den Motor, Spannung ca. 40V, 2000 U/min.
Bei allem außer Bohren kommt die Stabilität des Aufbaus lange vor der Spindel an die Grenzen; Beim Platinen fräsen und gravieren muss man genau hingucken, um zu sehen, das sich das Amperemeter bewegt, wenn der Gravierstichel oder Fräser greift.
Maximale Drehzahl sind hier 15000 U/min; eigentlich reicht das auch. Man muss dann halt den Vorschub langsamer drehen und etwas mehr Geduld mitbringen.
Also: Die fette Leistung braucht man nicht, gute Regelung bei niedrigen Drehzahl ist aber sehr nützlich.
Eine Drehstrom-"HF"-Spindel ohne Extratacho wird bei niedrigen Drehzahlen schwer zu regeln sein und bei auf Maximalleistung optimierter Dimensionierung ein konstantes Drehmoment bis zur Höchstdrehzahl haben. Das kann man sich dann recht einfach ausrechnen:
Eine 400W-Spindel (bei 25000 U/min) bringt bei 2000 U/min noch 400*2000/25000=32 W. Damit bohrt man eher nicht mehr in Alu. Wenn die Spindel für 400W@10000 ausgelegt wäre, sähe das ganz anders aus (meine Spindel hat die Maximalleistung irgendwo bei 7000). Dafür müsste man aber mehr Kupfer und Eisen gegen das Problem werfen und erhält weniger spektakuläre Zahlen pro Materialeinsatz.
Wenn man also bohren können will, muss man hier mit der Leistung mächtig eskalieren. Wenn es nur ums Fräsen mit relativ hoher Drehzahl geht, tuts die kleinste Spindel, die man finden kann, evtl auch son Dremelklon. Die Zwischengrößen machen m.E. keinen Sinn.
EDIT: Noch ein Wort zu Drehzahlen. Der Fräserverschleiß hängt im Wesentlichen davon ab, wie oft die Schneide das Material trifft. Es macht also aus Verschleißsicht sinn, bei leicht zu schreddernden Materialien (Holz, Platinen, Kunststoff, alle Materialien bei Gravur) die Drehzahl bei gegebenem Vorschub auf Maximum (maximum ist nicht notwenigerweise "Vollanschlag", die Maschine muss ja noch um Ecken kommen) abzusenken, bis der Schnitt ausreißt (oder bei Holz auch gerne drüber hinaus). "Drehzahl Drehzahl über alles" hilft nur wenn man gerade Linien fräst und ECHT viel Vorschub zur Verfügung hat (und die durchschnittliche Fräse mit Schrittmotoren dürfte sich mit 1000mm/min schon schwer tun).