Mal wieder 3D Druck...

Der chaotische Hauptfaden

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Nilsen
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Nilsen »

Was 3D Druck betrifft bin ich bis jetzt immer skeptisch gewesen, aber mein Sohn würde sich da gerne austoben. Was die Oberfläche angeht war ich von dem was Filamentdrucker liefern nicht wirklich überzeugt, jetzt hat mein Kleiner mir einen Link zu einem günstigen Harzdrucker geschickt. Die scheinen da wesentlich bessere Ergebnisse zu liefern. Mir stellt sich jetzt aber die Frage, ob das überhaupt der richtige Einstieg in das Thema ist.

Habt ihr Erfahrungswerte was Harzdrucker angeht? z.B. Anycubic 3D Photon

Was muss man beachten? Geruchsbelästigung scheint ein nicht zu vernachlässigendes Thema zu sein, also eher nix für die Wohnung. Wie sieht es mit längeren Stillstandszeiten aus?
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RMK
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von RMK »

ich würde eher auf dem recht kleinen Bauraum einhaken. man möchte dann doch gern auch mal
was größeres als die üblichen smartphone-Bildschirm-Abmessungen machen....

FDM-Drucker-Oberflächen kann man übrigens abschleifen, lackieren oder mit Epoxy beschichen,
dann wirds glatter. :)
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

es gibt für jedes ding seinen anwendungsbereich
das harz ist mechanisch nicht so belastbar.
das drucken dauert sehr lang (generell...)
harzdrucke altern und werden spröde
das harz ist giftig und allergieauslösend, bevor es ausgehärtet ist. (also allgemeine vorsichtsmaßnahmen und chemikalienhandschuhe, kontaminationen an der haut richtig abwaschen und nicht nur verreiben)

oberfläche ist bei konstruktionsteilen oft nahezu egal.

wenn man sich drauf einlässt, und eine fdm-maschine gut eingestellt ist, kann die verbleibende gleichmäßige textur auch *schön* sein. glattes zieht halt auch kratzer an.

für (spiel-)figuren und miniaturen und kleine teile ist das aber ein sehr gutes verfahren, wegen der erzielbaren schönen oberflächen.
auch zum herstellen von urformen für den abguss sicher interessant

am ende ist es sicher kein entweder-oder, wenn man erstmal angefixxt ist, wird da auch ganz schnell ein UND draus.
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MatthiasK
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MatthiasK »

Ich habe auch einen Anycubic Photon, sehr günstig vom Flohmarkt.

Für mich war bei den FDM-Druckern immer die Oberfläche ein Problem. Für die Modellbahn ist die weitgehend ungeeignet. Abschleifen, spachteln, usw., dann sind alle Details weg (sofern diese überhaupt richtig raus kommen).

Die Bauraum-Größe ist natürlich ein Problem, ich musste nicht nur einmal Objekte diagonal ausdrucken, damit sie überhaupt rein gepasst haben.

Man soll das Harz nach spätestens zwei Tagen wieder aus dem Drucker holen. Das habe ich bisher noch nie gemacht, bei unpigmentierten Harzen war es auch kein Problem. Jetzt habe ich graues Harz drin und da setzen sich die Pigmente ab und bilden eine Schmierschicht auf dem FEP-Film, die nicht mehr so leicht ab gehen will. Dadurch misslingt dann der nächste Druck, weil durch den FEP-Film nicht genug Licht kommt. Ob man den FEP-Film einfach durch einen speziellen Ausdruck wieder sauber bekommen kann, muss ich noch ausprobieren.

Geruch ist von Harz zu Harz unterschiedlich. Die originalen Harze von Anycubic gehen halbwegs. Das Zortrax Pro stinkt aber übel. Die olfaktorische Krönung währe wahrscheinlich Evonik Acrifix 1R0192, muss ich auch mal irgendwann ausprobieren.
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Jesaiah
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Jesaiah »

Guten Morgen,

gibt es eigentlich inzwischen KollegInnen mit längerer Erfahrung mit dem https://eu.snapmaker.com/de ?

Der letzte Bericht ist ja schon bald ein Jahr alt ...
Musiker
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Musiker »

Nilsen hat geschrieben: Mi 22. Jul 2020, 22:16 Was 3D Druck betrifft bin ich bis jetzt immer skeptisch gewesen, aber mein Sohn würde sich da gerne austoben. Was die Oberfläche angeht war ich von dem was Filamentdrucker liefern nicht wirklich überzeugt, jetzt hat mein Kleiner mir einen Link zu einem günstigen Harzdrucker geschickt. Die scheinen da wesentlich bessere Ergebnisse zu liefern. Mir stellt sich jetzt aber die Frage, ob das überhaupt der richtige Einstieg in das Thema ist.

Habt ihr Erfahrungswerte was Harzdrucker angeht? z.B. Anycubic 3D Photon

Was muss man beachten? Geruchsbelästigung scheint ein nicht zu vernachlässigendes Thema zu sein, also eher nix für die Wohnung. Wie sieht es mit längeren Stillstandszeiten aus?
Funktionsteile auf SLA-Druckern sind eher schwierig, weil die Drucke doch relativ schnell altern.
Da ist FDM sehr stark im Vorteil, PLA ist zwar etwas Wärme und UV-empfindlich, PETG altert aber kaum.
Die mechanische Belastbarkeit ist auch erheblich höher. Das Harz bricht gerne mal weg oder splittert aus.

Man bekommt mit FDM auch schöne Oberflächen hin. 0,25 Düse und <0,1mm Schichthöhe helfen da, verlängern natürlich aber auch erheblich die Druckzeit.
Ausserdem lässt sich PLA sehr gut nass schleifen.
aber klar - für Figuren oder feinste Details ist SLA erheblich besser.

Am besten hat man beides ;)
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Sven
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Sven »

Nachdem mich dieses Fehlkonstruierte MK8-artige Hotend des Geeetech A10 in den Wahnsinn getrieben hat und am Ende gar keine Drucke mehr möglich waren, hab ich das Kackding entsorgt.
Stattdessen werkelt jetzt ein E3D V6 Klon mit Ganzmetall Heatbreak in meinem Drucker. Mit klassischer PTFE ausgekleideter Heatbreak werkelt das problemlos an meinem Sub 100€ Drucker in Werkstatt 2.

Den Halter für das alternative Hotend habe ich mit Inkscape gezeichnet und aus Plexiglas gelasert. Das mit dem Verkleben üben wir nochmal, sieht gruselig aus. Hält aber, Funktion ist viel wichtiger als die Optik an der Stelle.
Ein paar Risse sind drin aber das liegt auch mit am recht groben Handling während der Erprobungsphase ;) Außerdem hätte man die Teile noch tempern können. Egal, Perfektion ist an dieser Stelle was für Leute, die zu viel Zeit haben :mrgreen:
Ich muss Teile für mein MPCNC Projekt drucken, das stagniert auch schon seit Monaten!
20200713_222900.jpg
20200725_232924.jpg
Ich werde eine Version 1.1 zeichnen, die nehr Platz für den originalen Lüfter lässt.

Ich habe sogar ein Pappmodell vorweg ausgelasert, um eine Sitzprobe am Gerät machen zu können. Dabei habe ich auch gleich noch die Montageseite des Lüfters gespiegelt, weil der sonst mit anderne Teilen kollidiert wäre.
Das Hotend selber wird einfach am oberen Ende eingeklemmt. Das ist ausreichend stabil und im laufenden Betrieb sind auch keine Rotationskräfte zu erwarten.
20200514_175750.jpg

Ich hatte ein paar Startschwierigkeiten mit dem Ganzmetall Hotend und PETG. Warum hab ich keine bewährte Heatbreak mit PTFE Einsatz genommen? Es war halt nur die Ganzmetall Variante mit im Lieferumfang dabei.
Eigentlich ist das ja für Filamente mit höheren Arbeitstemperaturen über 250°C gedacht, weil da der PTFE Liner aufgibt.

Problem 1 war zu viel Wind am Hotend. Überaus optimistisch habe ich eine Montagemöglichkeit für 40x40mm Lüfter zur Hotendkühlung vorgesehen. Leider macht so ein Lüfter zu viel Wind unten an der Düse.
Damit kann man wunderbar dünne Plastikfäden produzieren, allerdings keine aufeinander haftenden Lagen.
Also das Seitenteil mit der Lüfterhalterung rausgekniffen und mit der Feile etwas Platz geschaffen.
20200725_232859.jpg
Ich habe jetzt den original Lufttrichter mit dem alten 30x30mm Lüfter in Gebrauch um das Hotend obenrum zu kühlen. Das funktioniert dann auch gleich viel besser. Außerdem hab ich meinem Slicer gesagt, dass das Filament bei Bewegungen nur noch 2mm weit zurückgezogen werden soll anstatt 4mm. Das ist für einen Bowdenextruder eher wenig. Zu viele und zu lange Einzugbewegungen in kurzer Zeit fördern sonst die Entstehung von Verstopfungen.

Bis vorhin hatte ich noch ein zweites Problem: Immer wieder verstopfte das Hotend nach dem Druck. Wenn ich nicht gleich nach dem Druck das Filament rausgezogen habe, ist es ein Stück weiter oben im Führungsrohr angeschmolzen.
Den Blob kann man mit dem Extruder natürlich beim nächsten Druck nicht mehr weiter nach vorne befördern. Eigentlich war ich schon geneigt, alles auf klassische Heatbreak mit PTFE Einsatz umzubauen aber die richtigen Ersatzteile sind heute noch nicht gekommen. Ich war brastig, es war spät und ich hab Mitte der Woche die falschen Teile bestellt. Braucht hier jemand Düsen und Heatbreaks für MK8 Hotends? (Durchgehend M6 Gewinde, oben wie unten)
Da ich zu dem Zeitpunkt, als ich meinen Fehler bemerkt hatte schon alles zerlegt hatte, hab ich es etwas anders wieder zusammengebaut.
Ich habe das Heatbreak Röhrchen weiter in den Heizblock reingeschraubt. Dadurch ist der Kühlkörper ein Stück näher am Heizblock. Der Abstand ist nur noch so groß wie das gewindefreie Stück des Röhrchens.
Dafür hat der Kragen der Düse jetzt nicht 0,5mm sondern eher so 2-3mm Abstand zum Heizblock. Das obere M7 Gewinde der Heatbreak habe ich mit etwas Wärmeleitpaste bestrichen bevor ich es wieder in den Kühlkörper geschraubt habe.

Jetzt kann ich auch nach einem Druck das Hotend mit geladenem Filament abkühlen lassen und kann den nächsten Druck "kalt" ohne Probleme starten.
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MatthiasK
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MatthiasK »

So, der Schrank mit dem Drucker steht an seinem Platz und die Stromversorgung ist drin.

Bei dem Projekt war irgendwie überall der Wurm drin.
- Arbeitsplatte lässt sich nicht komplett durchsägen (Sägeblatt kommt nicht hoch genug)
- bei nem Bekannten gesägt und zusammengespaxt - fällt beim Tragen wieder auseinander
- zuhause neu zusammengespaxt und verleimt - Platten waren so vorgeschädigt, dass sie an vielen Stellen aufgeplatzt sind
- beim Bohren der Löcher für die Scharniere in die Frontscheibe geht die Lochsäge kaputt, reißt das Loch aus und ruiniert die Oberfläche - Scharnier lässt sich jetzt nicht mehr montieren
- die neue Lochsäge sägt keine 26mm-Löcher mehr, sondern nur 25mm, der Rest muss gefeilt werden
- das erste Muster für den Abluft-Anschluss zersplittert in lauter kleine Einzelteile.

Jetzt muss ich nur noch einen neuen Abluft-Anschluss drucken (diesmal mit etwas Flex-Anteil) und die Löcher in der Tür wieder zukleben, dann kann ich mal einen Geruchstest machen.
Foto0737.jpg
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Also mir persönlich reicht ein normaler Drucker mit Rollenmaterial, welcher mit ABS beladen ist.

Für Schablonen, kleine Halter und auch sonst alles an Formen ist das eigentlich das brauchbarste.

Flexibel, Sonnen und Wasserbeständig und außerdem mit einer Mischung aus ABS Stücken
(vergeigte Drucke) und Aceton kann man prima Kleber herstellen. Die Verbindung ist stabiler
als der Rest.

Bestimmt wären auch glasfasergefüllte Kunststoffe interessant, aber da wird sich wohl die
Düse schnell abnutzen wegen der Tribologie. Die Düse habe ich übrigens seit nun 3 Jahren drin
und ist noch die vom Kauf. Regelmäßig ausbrennen hilft aber, die Druckqualität zu halten.
frickelfred56
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von frickelfred56 »

Hallo zusammen
Ich habe mir vor kurzem einen CR10 3D Drucker zugelegt.
Es ist ein gebrauchter aus den Kleinanzeigen, der nach ein paar Anfangsschwirigkeiten
auch das tut was man von so einem Gerät erwartet.
Was mich ein wenig stört ist das wenn die Düse "Nozzle" z.b. auf 219 Grad aufgeheizt ist
und der Druck aus welchen Gründen auch immer neu gestartet wird die Temperatur mit
"M104 Sxxx" erst auf die "Beb Leveling" Temperatur abgesenkt. Das wird mit "M109 Rxxx" kontrolliert.

Und hier nun meine Frage , kann mann die Temperatur nicht irgendwie auf ">= " abfagen?.
Das würde einiges an Zeit sparen.
Gruß frickelfred
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Gobi
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Gobi »

Heute war eine Kundin bei mir, die hat sich einen kleine Adapter Platte machen lassen - sie will TON 3D drucken! Siehe:
https://www.stoneflower3d.com/projects/ ... prototype/
Bumbum
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Bumbum »

Hallo,

ich habe auf der Arbeit Zugriff auf einen Keyence Agilista 3200W. Das ist ein feiner 3D-Drucker, der sehr hochauflösend druckt:

https://www.keyence.de/products/3d-prin ... sta-3200w/

Die Ergebnisse sind immer hervorragend und Fehldrucke gibt es nicht. Hinzu kommt, dass der Drucker seine Support-Strukturen aus einem wasserlöslichem Material selbst hinzufügt. Die Teile müssen nach dem Druck einfach in Wasser geworfen werden und sind dann einfach verwendbar. Ich bin also ziemlich verwöhnt. Allerdings ist das Druckmaterial nicht gerade "günstig". (1 kg Harz kostet ca. 275 €, 1 kg Support ca. 160 €). Größere Drucke gehen also schnell richtig ins Geld.

Ich spiele deshalb seit einiger Zeit mit dem Gedanken einen Filament-Drucker anzuschaffen, mit dem ich größere Strukturen drucke und somit Geld spare. Wenn es etwas feinere Strukturen benötigt könnte ich die Drucke ja kombinieren und Teile verkleben oder anders verbidnen.
Das muss sich allerdigns auch erst mal rentieren. Wenn ich von einem Filamentpreis von ca. 35 € / kg ausgehe muss ich bei 1000 € Anschaffungspreis für den Drucker erst einmal 8 kg drucken, bis sich überhaupt eine Ersparnis einstellt. Ich habe mal in meine Statistik geschaut: Dieses Jahr habe ich ca. 2 kg gedruckt. Es würde also 4 Jahre dauern...

Was meint Ihr zu diesem "Luxusproblem"? Vielleicht hat jemand einen Denkanstoss, den ich noch nicht bedacht habe?

Viele Grüße
Andreas
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RMK
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von RMK »

Filament für 22 EUR kaufen und Drucker für
300... (zB Anycubic Mega)
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

wenns nicht mehr so teuer ist, druckt man auch mehr dinge wo man vorher dachte, das lohnt sich nicht.
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Landjunge
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Landjunge »

Hat jemand Lust seinen Anycubic i3 Mega zu optmieren? Habe da noch ne Blende für bessere Belüftung.
Dateianhänge
IMG_20200203_190953.jpg
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Sunset
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Sunset »

Ich habe mal ein paar Fragen zu Euren Erfahrungen:

Was für eine Größe an Bauraum habt Ihr so?

Seid Ihr damit zufrieden oder ist Euer Bauraum zu groß/ zu klein?

Wieviel verschiedene Arten an Filament benutzt man so tatsächlich? Alles in einer Farbe, zweifarbig, mehrfarbig, ein besonderes Filament für Stützstrukturen?


Hintergrund ist die Idee, evtl. einen 40W Laser mit einer Z-Achse auszustatten und einen (vielleicht sogar automatisch) austauschbaren Kopf zu konstruieren.
Damit könnte man dann z.B. einen Laserkopf haben und einen oder mehrere Druckknöpfe mit verschiedenem Filament bestückt.

Die einzelnen Köpfe erhalten jeder an der Rückwand des Bauraumes einen Parkplatz, so dass die bewegliche X-Y Einheit einen Kopf-Parkplatz anfahren kann und da einen Kopf parken oder abholen kann.

Damit ließe sich ein vollautomatischen Filamentwechsel realisieren.

Außerdem hätte man ein Gehäuse für zwei Funktionen, die mechanisch von den Bewegungen sehr ähnlich sind, aber einmal halt als Schneidplotter und alternativ ohne Umbau durch einfachen Austausch des bewegten Kopfes als 3D Drucker genutzt werden kann.

Das wäre irgendwie cool, das als Open Source Projekt zu entwickeln.

Meinungen und Ideen sowie Diskussionen dazu sind herzlich willkommen.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

für 95-99% reicht ein 20x20x20cm bauraum.
ich habe drucker mit 15x23x15cm, 25x25x40cm, 20x30x40cm und 28x38x35cm und 10x10x10cm

mit dem 10x10 kommt man sehr schnell an die grenzen, 25x25cm oder 20x30 dagegen ist für das wo 20x20 knapp ist meistens schon genug.
kommt jetzt drauf an was man vor hat, in materialien die beim abkühlen schrumpfen ist es oft besser, es aus mehreren teilstücken zu drucken um den verzug in grenzen zu halten.

laser und 3d-druck passt von der dynamik und der mechanik auf jeden fall viel besser zusammen als 3d-druck und cnc.
Ob jetzt der werkzeugwechsel wirklich automatisch sein muss, oder ob du einen schnellwechselhalter für manuellen wechsel machst hängt halt davon ab, wieviel aufwand du dir machen willst.

Schwieriger ist die filamentzuführung, und eigentlich will man das auch mit trockenmittel bei geringer luftfeuchte lagern.
Druckbett und laser passt natürlich nicht zusammen, da müsste man ohnehin manuell beigehen und die unterlagen austauschen, dann kann man auch den kopf noch umstecken wenn man schon mal an der maschine ist.

Verschiedene farben sind toll, und mit der zeit sammeln sich einige rollen an. eher mehr mit verschiedenen farben, als mit verschiedenen materialien, denn so viel verschiedene braucht man nicht. PETG ist ein guter allrounder mit ziemlich guten druckeigenschaften, guter festigkeit, guter schlagzähheit, guter abriebfestigkeit, geringer brüchigkeit und guter layerhaftung, und verträgt im einsatz der fertigen teile auch höhere temperaturen. Mit PLA ist bei 55 grad schluss.

Der markt gibt viele verschiedene materialien her, aber am ende hat man so sein "brot-und-butter" material, und wechselt nicht ständig. Flexibles noch.
Kommt halt drauf an was man vor hat.
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MatthiasK
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MatthiasK »

Die Bauraumgröße hängt vor allem davon ab, was zu drucken willst. Auf der Arbeit haben wir einen Drucker mit 400x400x400, ich habe nur einen Drucker mit 115x65x155. Beides sind aber völlig verschiedene Druckverfahren, auf der Arbeit steht ein Filamentdrucker und ich habe einen Harzdrucker. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile, als Modellbahner ist mir halt die Auflösung besonders wichtig und das geht mit Filamentdruckern noch nicht gut genug.

Der kleine Bauraum ist manchmal wirklich ein Problem. Lokgehäuse müssen teilweise diagonal gedruckt werden, weil der Drucker so klein ist. Es steht aber die 4k-Klasse vor der Tür. Da sind zwei Trends erkennbar: Bessere Auflösung (30µm Pixel) oder mehr Bauraum.
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Habe mir damals den Anycubic 4Max bestellt, als es den noch mit diesen Aluprofilen und den Roten Ecken gab.
Der dann mit so schwarzen Dibond Platten verschlossen ist. Der momentan feil gebotene ist etwas anders.

Hab den eigentlich nach dem Prinzip "der da!" gekauft, also nur geschaut, wie teuer und wie viel Platz.
Der hat meine ich 30 x 30 x 30 cm Raum. Und es gab eine Rolle PLA umsonst dabei auf Ebay. :D
Gekostet hat der mit allen Rabatten meine ich so 300 paarundfünfzig Euro.

Außerdem sollte er genau in den 2 Meter hohen Netzwerkschrank als Einhausung passen.

Jedenfalls erstaunlich ist das die Ergebnisse eigentlich genau so gut oder schlecht werden
wie auf dem Printer in der Firma, der angeblich 30.000€ kosten soll. Gut, ich habe ein
bisschen Wobble, aber das ist fast nicht sichtbar.

Und wegen dem Platz:

90% meiner Teile nutzen zwar die Fläche aus, aber sind lediglich paar cm hoch.

Das größte bisher am Stück waren Teile für ein Drehfutter aus Kunststoff zum in die
Bohrmaschine stecken. (Wollte ich um Feilenhefte zu überschleifen.) Ansonsten wenn
es zu hoch wird, teile ich es sinnvoll in "Scheiben" ein. Mir sind schon oft genug Teile
vom Bett abgebrochen (Trotz Anycubic Bett) und ich will nicht endlos Support Material
verschwenden.
MSG
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MSG »

Welcher 3D Drucker ist denn zur Zeit Preis-/Leistungsmäßig angesagt?

Ich fände es geil ab und zu mal was drucken zu können. Ich denke so ca 15 x 15 x 20cm sollte genug Bauraum sein.

Habt ihr da eine Empfehlung?
50s-bastler
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von 50s-bastler »

"billig" und problemlos:

Prusa i3. Der Problemloseste, den ich je hatte.

billig und "problemlos":

Ender 3 V2. Manche sind super, manche nicht - halt Chinesenlotterie.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

meist den original prusa ?
weil i3 nennt sich ja quasi jeder zweite chinese.
50s-bastler
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von 50s-bastler »

Ja, das original. Soll mittlerweile aber auch 1:1 Kopien vom MK3S für knapp 400$ bei Ali geben.

Meine Erkenntnis nach

Alfawise U10
Prusa I3 MK3s
Tronxy X5SA
Ender 5 plus

ist dass man, wenn mann als ersten Drucker eine Bastelbude kauft, schnell verzweifelt. Nachdem der I3 ab Werk genial funktioniert (auch als Bausatz, Bauanleitung ist Lego-niveau) kann man von einem funktionierenden System aus lernen was die Einstellungen und fehler sind. Hat man das erstmal heraußen gibts keine Grenzen mehr (Firmware umschreiben, Mechanikumbauten - wird schnell zum Geldgrab :D )
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Torpert
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Torpert »

MSG hat geschrieben: Mo 2. Nov 2020, 17:51 Welcher 3D Drucker ist denn zur Zeit Preis-/Leistungsmäßig angesagt?

Ich fände es geil ab und zu mal was drucken zu können. Ich denke so ca 15 x 15 x 20cm sollte genug Bauraum sein.

Habt ihr da eine Empfehlung?
wenn dir auch 12 x 12 x 12 cm reichen, kann ich den hier empfehlen: https://www.reichelt.de/de/de/3d-drucke ... 60346.html
Der kommt fertig aufgebaut und taugt auch, um erste Gehversuche zu machen.
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Also ich kann die These das man mit einem Bausatz als Erstgerät nur
Stress hat, so nicht bestätigen.

Hab damals den 4Max bestellt und die einzige Schwierigkeit war der
Zahnriemen, der anfangs nicht ganz richtig lief.
Einmal Riemenscheibe lösen und wieder fest und das Problem war weg.

Sich beim Aufbau Zeit lassen, zahlt sich da aus.

Klar muss man anfangs einiges einstellen, aber das kann dir beim fertigen ja
auch passieren. Und so Erscheinungen wie Ghosting oder Wobble wird man
offenbar nie ganz los. Sogar unser 30.000€ Teil im Betrieb schliert da etwas.
Muss man mit leben oder nacharbeiten.
QuadPrime
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

Habe als Einstieg den Anycubic Kossel mit echten Linearlagern gekauft. gab's da im Angebot für 280€. Bauraum 230mm(rund wegen delta) und 300mm hoch. Ziemlich groß für den Preis. Und mit Beheiztem Druckbett.

Deltadrucker haben einige Vorteile, wie z.B. dass sie nur eine kleine Masse dynamisch beschleunigen müssen. Das eigentliche "Werkzeug" das FDM-Filament macht ja nur <1% der zu beschleunigenden Masse aus. Dadurch Drucken sie sehr viel schneller als Modelle, wo die Z-Achse die Y-Achse und den Extruder mitträgt z.B.
Nachteile sind hingegen auch einige Vorhanden: du kannst nur Filamente einsetzen, die keinen direct Drive Extruder benötigen, da er um oben Genannte vorteile zu schaffen einen Bowden-Extruder hat.
Die Kontruktion ist Delta Bedingt ugefähr Doppelt so hoch wie der Bauraum, das hebt den Schwerpunkt an und die Drucker tänzeln gern - umso höher das Werkstück wird.

Als einsteigermodell trotzdem unglaublich. Faszinierend und Hypnotisch Deltas bei der Arbeit zuzugucken. Wie aus dem Zusammenspiel von drei Vertikalen Achsen ein Horizontaler Perfekt gerader Strich wird ist Magie...oder Trigonometrie... in jedem fall Sehenswert.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

das waren aber noch nicht alle nachteile von deltas.

die positioniergenauigkeit nimmt zum rand hin ab.
die berechnung der bewegungen erzeugt viel last in der cpu auf dem drucker mainboard (also möglichst kein 8bit mcu einbauen)
fehlerbilder im druckteil lassen sich nicht 1:1 auf eine achse projezieren, da immer mehrere am bewegungsablauf beteiligt sind
die parameter der druckergeometrie ist schwieriger einzustellen, damit der effektor zum rand hin nicht aus der ebene kippt und die düse nicht mehr senkrecht steht.
das "ideale kugelgelenk" muss noch erfunden werden.
analog zu der großen bauhöhe folgt auch eine große riemenlänge (naja, muss je nach bauweise (motoren unten vs. motoren oben) nicht, und mit den richtigen riemen ist das auch nicht so schlimm)
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MichelH
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MichelH »

Hab auch den Kossel linear plus.
Der steht aber jetzt zum verkaufen da ich wieder auf einen "normalen" (i3 mega s) umsteigen.

Habe mit dem Delta das Problem das "größere" Teile (80x80mm) nicht rechtwinklig werden. Da ich aber fast ausschlieslich "konstruktive" Teile für Maschinen usw. drücke ist das halt scheiße 😅 das muss rechtwinklig werden.
Hoffe das der i3 sich da besser schlägt
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MSG »

Im Moment gibt es den Creality 3D Ender 3X für 134.99

... DE Lager auswählen

https://www.tomtop.com/de/p-os1559eu.ht ... 7ee3e5c7da

Laut diversen Foren sollte der für einfache Drucke durchaus taugen?
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Mit offenen Printern ist das nur immer so ne Sache.

PLA kotzen die recht sauber aus, aber sobald man
Richtung ABS und Spezialisten geht, wird es blöd.

Das vergessen nämlich einige, mit denen ich so
gesprochen habe und deren Geräte nur Abfall
produzieren.

Und wegen dieser Delta Printer:

So ein Killefitt kommt mir nicht ins Haus.

Was nützt mir Schnelligkeit, wenn am Ende
das Ergebnis nichts taugt?
QuadPrime
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

Wer behauptet denn was da raus kommt würde nichts taugen?

Ich habe damit Vase Models, also Skin only gedruckt, Modelle die nur schön aussehen sollen, Puzzles die ohne Gutes Druckergebnis nicht funktionieren, Konstruktionsteile usw... Un dich bin kein 3DDruck Vollprofi mit 1000€ equipment. Da gab es noch keine unerwarteten Limitationen! Gerade bei PLA ist die Geschwindigkeit des Extruders das EINZIGE(!), was deinen Druckprozess beschleunigen kann bei gleichbleibenden Details. Auf welchem Planeten kann man dann das Attraktivste Druckmodell in richtung Geschwindigkeit als Killefitt bezeichnen?

Es fügt eine Schicht unnötiger verkomplizierung als Tausch hinzu (bspw ein verzug von -1mm in Achse X kann einem mechanischen Fehler an allen Drei achsen kommen) die Ideallösung ist es also in keinem Fall.
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Ich habe schon von mehreren gehört, dass die wesentlich anfälliger für Probleme sind.

Gerade wegen der Riemen, die sich irgendwann dehnen und Steps ausgelassen werden
bzw. der Zahn eins überspringt. Oder das Objekte mit steigender Höhe bauchig oder
Konkav werden.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

QuadPrime hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 12:54 Wer behauptet denn was da raus kommt würde nichts taugen?

Da gab es noch keine unerwarteten Limitationen! Gerade bei PLA ist die Geschwindigkeit des Extruders das EINZIGE(!), was deinen Druckprozess beschleunigen kann bei gleichbleibenden Details.
so ganz schlau werd ich nicht ob das jetzt pro oder contra delta war^^

ansonsten: definiere Extruder. Meinste wie es sich bei den reprap seltsamerweise eingebürgert hat mit extruder das cold-end, also den feeder? Oder ist der extruder bei dir alles?
Und egal wie, die gesamtaussage kann man so ohnehin nicht stehen lassen. Sobald die layertimes kleiner werden, wird es schnell nur noch alles matsch, das PLA will schließlich auch erstmal wieder abkühlen.

und zum thema geschwindigkeit.. das wäre noch zu beweisen, das eine andere kinematik nicht ebenso schnell drucken kann. So ein sauber aufgebauter coreXY verträgt auch recht harsche beschleunigungen, und je kleiner der bauraum desto leichter kann man bauen, und desto rücksichtsloser die parameter setzen. Die kinematik ist doch nur einer von einigen limitierenden faktoren, das fließverhalten der schmelze im düsenloch der nächste, ob das verwendete material überhaupt noch gescheite ergebnisse bringen kann bei höheren druckgeschwindigkeiten kommt dann gleich noch hinzu, die heizleistung muss reichen, aber auch die bauteilgeometrie muss es hergeben.

@überspringende riemen: das ist kein delta problem, wem am 3d-drucker ein zahnriemen überspringt, der hat beim aufbau komplett versagt, egal welche kinematik.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Sir_Death »

Danke Gafu. Ich habe meinen Delta Mini letztens verkauft und im Keller noch einen Delta XL stehen. Beide drucken absolut sauber und in meiner Messgenauigkeit auch Rechtwinklig. Überspringenden Zahn habe ich bisher nur geschafft, wenn ich beim ersten Einstellen so richtig verkackt habe mit einem Crash ins Druckbett oder in die Endschalter.
Und wer beim Delta mit dem Bowden nicht glücklich ist, dem Empfehle ich auf Thingiverse den Suchbegriff A-Struder.

Die Druckqualität eines Deltas ist direkt proportional zum Intelligenzquotienten seines Erbauers. Sorry.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

oh das trifft nicht nur auf deltadrucker zu, allgemein ist die ursache von 80..90% der erzielbaren druckqualität vor dem drucker sitzend anzutreffen :)
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

gafu hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 21:06 oh das trifft nicht nur auf deltadrucker zu, allgemein ist die ursache von 80..90% der erzielbaren druckqualität vor dem drucker sitzend anzutreffen :)
Ob man jetzt für oder gegen Deltas ist, kann man ja zumindest festhalten, dass man für quaderförmige Printer
weniger komplexe Mechaniken braucht. Einfach zwei Achsen, zwei Riemenscheiben. drei Motoren, eine
Trapezgewindestange und Buchse und man ist schon fertig. Zumindest hat mein 4 Max nicht wesentlich mehr
Nippes dran als Nötig.

Bei Deltas hat man dann noch die Aufhängung, längere Riemen usw.

Da ist eine Behandlung wie eine Stiefmutter natürlich schneller spürbar.
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Finger
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Finger »

Also bei mir sitzen 100% aller Fehler vor dem Drucker. Nämlich ich. Und ich bin ein steter Strom von Fehlerquellen beim 3D-Druck. Echt. Ich hab übrigens auch einen Delta. Wenn ich keine Fehler mache druckt das Ding bombig :mrgreen:
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Ich habe es eventuell falsch ausgedrückt.

Es geht eher um den ganzen Mechanischen Kram, der
eingestellt werden muss bzw. manchmal gewartet.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

die mechanik ist ja nur Teil1..
danach kommt das drucken, richtige temperatur, richtige lüftereinstellung, brauchbare geschwindigkeit, sinnvolle extrusionsbreite, passende düse, verschiedene materialien, flexfibles filament, wartung, pflege, ausgefeilte slicerprofile u.s.w.

man muss ja nicht bei "PLA per default-settings" stehen bleiben.

und irgendwann vielleicht auch 3d-drucker eigenbau :)
in stufe "gesteigerte schwierigkeit": Hochtemperatur-drucker für PEEK und andere hochtemperaturwerkstoffe bauen.

das ist dann noch ausbaufähig zu: filamentextruder-eigenbau für die eigene filamentproduktion.
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

gafu hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 20:48
das ist dann noch ausbaufähig zu: filamentextruder-eigenbau für die eigene filamentproduktion.
Das Thema interessiert mich auch brennend!

Endlich das Material als Pellets Sackweise kaufen und in die Eigenproduktion starten!
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von sukram »

MSG hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 09:40 Im Moment gibt es den Creality 3D Ender 3X für 134.99

... DE Lager auswählen

https://www.tomtop.com/de/p-os1559eu.ht ... 7ee3e5c7da

Laut diversen Foren sollte der für einfache Drucke durchaus taugen?
Ich muss die Frage noch mal aufwärmen, da ich auch knteresse an der Kiste hätte. Fehlt abgesehen von Aussenwänden noch irgendwas wichtiges? Mein Ziel wäre die Herstellung von Figuren (oder Rohlingen zum Abguss) und Kleinteilen im 1:22,5 bzw 1:32 Massstab für die Gartenbahn. Eigentlich wollte ich einen Drucker aus Druckerteilen :lol: schnitzen, aber bei meinem Zeitbudget mittlerweile wirds wohl beim wollen bleiben...

Als Rohmaterial soll erstmal nur PLA verarbeitet werden. Recycling-PET klingt interessant, war da nicht schon mal was mit einer handgeflexten Förderschnecke?
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

Cubicany hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 22:25 Das Thema interessiert mich auch brennend!

Endlich das Material als Pellets Sackweise kaufen und in die Eigenproduktion starten!
ja das funktioniert im prinzip.
https://www.youtube.com/watch?v=w7wBxku-SiU

was schlecht funktioniert ist das mit dem "pellets sackweise kaufen"
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Hightech
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Hightech »

sukram hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 22:59
Als Rohmaterial soll erstmal nur PLA verarbeitet werden. Recycling-PET klingt interessant, war da nicht schon mal was mit einer handgeflexten Förderschnecke?
Das hier;
viewtopic.php?f=14&t=11807&hilit=trudi&start=175
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

ist da aus dem halbfertigen thread eigentlich noch was entstanden?

ich habe ja dann weiter experimentiert mit aufwickelmaschinen und optischer sensorik, um aus dem extruder das filament in einem mehrere meter langen bogen mit tiefsten punkt knapp über dem bode durchhängen zu lassen um gleichmäßige zugspannung zu bekommen, was sich positiv auf die durchmesserstabilität auswirkt.
Leider war das alles so mittel gut, das ding oft stundenlang gut, und aus nicht nachvollziehbaren grunde gerät das irgendwann aus dem gleichgewicht und der bogen verlässt den erfassungsbereich der sensorik.

Auch spulenaufwickler und zeug hab ich gebaut. Ist aber aus zeitmangel nie auf den weblog gekommen.
Irgendwann hatte ich dann 40..60 kilo filamente hergestellt und aufgehäuft und seitdem drucke ich das weg, und hab die maschinerie jetzt 2 jahre im stillstand.

dieses jahr kam mein ausscheiden aus dem makerspace dazwischen, der aufbau der neuen werkstatt, etwas übungen in massivholz
eigentlich war geplant eine senkerodiermaschine zu bauen.

Und ein langsamlaufender walzenschredder fürs recycling zum filament. Seither sammele ich Teile aus ABS für die spätere verwendung. PET hab ich leider kaum anfallen, da ich auf glas-pfandflaschen stehe wegen der besseren lagerfähigkeit und weil glas noch andere vorteile bietet.
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MatthiasK
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MatthiasK »

Apropos Glas: Wie viel Aufwand wäre ein 3D-Drucker mit Glas-Extruder?
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

mit glas ist nicht so einfach, das muss ja erst stundenlang in den kühlofen.
Aber ja, wurde auch schon mal irgendwo gebaut, ich erinnere mich an videomaterial von glühenden glaswürsten.
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Hightech
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Hightech »

Ich hab Trudi noch im Keller stehen....
Vom Plastemetz Peppo hab ich folgende Tipps bekommen:
Den Filamentextruder muss man kühlen! Die Mechanische Energie trägt zur Erwärmung der Schmelzone bei und es kann passieren, das bei längeren Betrieb alleine die Bewegung das Teil heizt und die Temperatur aus dem Ruder läuft, dann dreht und dreht man, es kommt aber kaum noch was raus.
Außerdem wird der Extruder am Einlass und an der Einzugszone zu heiß und der Druck kann sich nicht mehr aufbauen. Dann kommt kaum noch Filament vorne raus.
Ich werde an die Einzugszone und den Verdichterbereich eine Kühlung anbauen.

Es ist auch besser, das Filament direkt am Ausgang in Wasser laufen zu lassen, dann hat man einen besseren Gleichlauf und der Durchmesser entspricht der Düse.
Peppo meinte, die Düse sollte direkt Unterwasser raus kommen.
Also Metallausgang, kurze Teflonstrecke zur Wämeentkoppung und dann ins Wasser.
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

gafu hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 01:38 mit glas ist nicht so einfach, das muss ja erst stundenlang in den kühlofen.
Aber ja, wurde auch schon mal irgendwo gebaut, ich erinnere mich an videomaterial von glühenden glaswürsten.
Es gibt sowas was in die Richtung dieser Pulverschichter geht.

Da stehen die in der Wüste, haben den Sand gerade gezogen und fahren mit einer Fresnel Linse drüber.
Dann kommt immer eine neue Lage Sand drüber.

Damit haben die so Schalen gemacht.
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Später Gast
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Später Gast »

Hightech hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 07:39 Es ist auch besser, das Filament direkt am Ausgang in Wasser laufen zu lassen, dann hat man einen besseren Gleichlauf und der Durchmesser entspricht der Düse.
Peppo meinte, die Düse sollte direkt Unterwasser raus kommen.
Also Metallausgang, kurze Teflonstrecke zur Wämeentkoppung und dann ins Wasser.
Ist das mit dem Wasser nicht kontraproduktiv, man will doch möglichst trockenes Filament haben?
Vllt lieber nen schwerflüchtigen Alkohol nehmen, Butanol oder Isoprop oder sowas?

Ich hab mal son diy-bausatz auf duröhre ( wahrscheinlich cncKitchen) gesehen, da haben die das mit ner luftgekühlten "Affenschaukel" gelöst. Das frisch extrudierte Filament macht n langes U, bevor es aufgerollt wird, die Länge wird optisch überwacht.
Düsendurchmesser und Filamentdicke divergieren dann etwas, ersterer muss ggf angepasst werden. Man kann aber auch mit der Länge des U's und Kühlung variieren.
QuadPrime
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

Dauert ne ganze weile, bis der Kunststoff das Wasser zieht, und das schlimmste was bei "gesättigtem" FIlament passiert, ist foaming, also dass das Wasser beim Aufschmelzen verdampt und bläschen im Material hinterlässt.

Im Spritzguss wird das Material erst getrocknet, dann werden die Teile Gespritzt. Später kommen die dann für einige Stunden in die Konditionierung. da wird der richtige Feuchtigkeitsgehalt im Kunststoff eingestellt. erst dann sind die Stabil.

Das Filament direkt in wasser zu Kühlen wird genau so auch in der kommerziellen Herstellung gemacht. Eine enge Toleranz bei dem Durchmesser ist das a und o für die Qualität eines Filaments. Den Durchmesser an sich regelt man natürlich über den Zug auf das Material, aber wie laufend erfassen und den Regelkreis schließen? geht meiner meinung nach nur optisch, mit Kamera.
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