Mal wieder 3D Druck...

Der chaotische Hauptfaden

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QuadPrime
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

Habe als Einstieg den Anycubic Kossel mit echten Linearlagern gekauft. gab's da im Angebot für 280€. Bauraum 230mm(rund wegen delta) und 300mm hoch. Ziemlich groß für den Preis. Und mit Beheiztem Druckbett.

Deltadrucker haben einige Vorteile, wie z.B. dass sie nur eine kleine Masse dynamisch beschleunigen müssen. Das eigentliche "Werkzeug" das FDM-Filament macht ja nur <1% der zu beschleunigenden Masse aus. Dadurch Drucken sie sehr viel schneller als Modelle, wo die Z-Achse die Y-Achse und den Extruder mitträgt z.B.
Nachteile sind hingegen auch einige Vorhanden: du kannst nur Filamente einsetzen, die keinen direct Drive Extruder benötigen, da er um oben Genannte vorteile zu schaffen einen Bowden-Extruder hat.
Die Kontruktion ist Delta Bedingt ugefähr Doppelt so hoch wie der Bauraum, das hebt den Schwerpunkt an und die Drucker tänzeln gern - umso höher das Werkstück wird.

Als einsteigermodell trotzdem unglaublich. Faszinierend und Hypnotisch Deltas bei der Arbeit zuzugucken. Wie aus dem Zusammenspiel von drei Vertikalen Achsen ein Horizontaler Perfekt gerader Strich wird ist Magie...oder Trigonometrie... in jedem fall Sehenswert.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

das waren aber noch nicht alle nachteile von deltas.

die positioniergenauigkeit nimmt zum rand hin ab.
die berechnung der bewegungen erzeugt viel last in der cpu auf dem drucker mainboard (also möglichst kein 8bit mcu einbauen)
fehlerbilder im druckteil lassen sich nicht 1:1 auf eine achse projezieren, da immer mehrere am bewegungsablauf beteiligt sind
die parameter der druckergeometrie ist schwieriger einzustellen, damit der effektor zum rand hin nicht aus der ebene kippt und die düse nicht mehr senkrecht steht.
das "ideale kugelgelenk" muss noch erfunden werden.
analog zu der großen bauhöhe folgt auch eine große riemenlänge (naja, muss je nach bauweise (motoren unten vs. motoren oben) nicht, und mit den richtigen riemen ist das auch nicht so schlimm)
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MichelH
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MichelH »

Hab auch den Kossel linear plus.
Der steht aber jetzt zum verkaufen da ich wieder auf einen "normalen" (i3 mega s) umsteigen.

Habe mit dem Delta das Problem das "größere" Teile (80x80mm) nicht rechtwinklig werden. Da ich aber fast ausschlieslich "konstruktive" Teile für Maschinen usw. drücke ist das halt scheiße 😅 das muss rechtwinklig werden.
Hoffe das der i3 sich da besser schlägt
MSG
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MSG »

Im Moment gibt es den Creality 3D Ender 3X für 134.99

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https://www.tomtop.com/de/p-os1559eu.ht ... 7ee3e5c7da

Laut diversen Foren sollte der für einfache Drucke durchaus taugen?
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Mit offenen Printern ist das nur immer so ne Sache.

PLA kotzen die recht sauber aus, aber sobald man
Richtung ABS und Spezialisten geht, wird es blöd.

Das vergessen nämlich einige, mit denen ich so
gesprochen habe und deren Geräte nur Abfall
produzieren.

Und wegen dieser Delta Printer:

So ein Killefitt kommt mir nicht ins Haus.

Was nützt mir Schnelligkeit, wenn am Ende
das Ergebnis nichts taugt?
QuadPrime
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

Wer behauptet denn was da raus kommt würde nichts taugen?

Ich habe damit Vase Models, also Skin only gedruckt, Modelle die nur schön aussehen sollen, Puzzles die ohne Gutes Druckergebnis nicht funktionieren, Konstruktionsteile usw... Un dich bin kein 3DDruck Vollprofi mit 1000€ equipment. Da gab es noch keine unerwarteten Limitationen! Gerade bei PLA ist die Geschwindigkeit des Extruders das EINZIGE(!), was deinen Druckprozess beschleunigen kann bei gleichbleibenden Details. Auf welchem Planeten kann man dann das Attraktivste Druckmodell in richtung Geschwindigkeit als Killefitt bezeichnen?

Es fügt eine Schicht unnötiger verkomplizierung als Tausch hinzu (bspw ein verzug von -1mm in Achse X kann einem mechanischen Fehler an allen Drei achsen kommen) die Ideallösung ist es also in keinem Fall.
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Ich habe schon von mehreren gehört, dass die wesentlich anfälliger für Probleme sind.

Gerade wegen der Riemen, die sich irgendwann dehnen und Steps ausgelassen werden
bzw. der Zahn eins überspringt. Oder das Objekte mit steigender Höhe bauchig oder
Konkav werden.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

QuadPrime hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 12:54 Wer behauptet denn was da raus kommt würde nichts taugen?

Da gab es noch keine unerwarteten Limitationen! Gerade bei PLA ist die Geschwindigkeit des Extruders das EINZIGE(!), was deinen Druckprozess beschleunigen kann bei gleichbleibenden Details.
so ganz schlau werd ich nicht ob das jetzt pro oder contra delta war^^

ansonsten: definiere Extruder. Meinste wie es sich bei den reprap seltsamerweise eingebürgert hat mit extruder das cold-end, also den feeder? Oder ist der extruder bei dir alles?
Und egal wie, die gesamtaussage kann man so ohnehin nicht stehen lassen. Sobald die layertimes kleiner werden, wird es schnell nur noch alles matsch, das PLA will schließlich auch erstmal wieder abkühlen.

und zum thema geschwindigkeit.. das wäre noch zu beweisen, das eine andere kinematik nicht ebenso schnell drucken kann. So ein sauber aufgebauter coreXY verträgt auch recht harsche beschleunigungen, und je kleiner der bauraum desto leichter kann man bauen, und desto rücksichtsloser die parameter setzen. Die kinematik ist doch nur einer von einigen limitierenden faktoren, das fließverhalten der schmelze im düsenloch der nächste, ob das verwendete material überhaupt noch gescheite ergebnisse bringen kann bei höheren druckgeschwindigkeiten kommt dann gleich noch hinzu, die heizleistung muss reichen, aber auch die bauteilgeometrie muss es hergeben.

@überspringende riemen: das ist kein delta problem, wem am 3d-drucker ein zahnriemen überspringt, der hat beim aufbau komplett versagt, egal welche kinematik.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Sir_Death »

Danke Gafu. Ich habe meinen Delta Mini letztens verkauft und im Keller noch einen Delta XL stehen. Beide drucken absolut sauber und in meiner Messgenauigkeit auch Rechtwinklig. Überspringenden Zahn habe ich bisher nur geschafft, wenn ich beim ersten Einstellen so richtig verkackt habe mit einem Crash ins Druckbett oder in die Endschalter.
Und wer beim Delta mit dem Bowden nicht glücklich ist, dem Empfehle ich auf Thingiverse den Suchbegriff A-Struder.

Die Druckqualität eines Deltas ist direkt proportional zum Intelligenzquotienten seines Erbauers. Sorry.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

oh das trifft nicht nur auf deltadrucker zu, allgemein ist die ursache von 80..90% der erzielbaren druckqualität vor dem drucker sitzend anzutreffen :)
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

gafu hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 21:06 oh das trifft nicht nur auf deltadrucker zu, allgemein ist die ursache von 80..90% der erzielbaren druckqualität vor dem drucker sitzend anzutreffen :)
Ob man jetzt für oder gegen Deltas ist, kann man ja zumindest festhalten, dass man für quaderförmige Printer
weniger komplexe Mechaniken braucht. Einfach zwei Achsen, zwei Riemenscheiben. drei Motoren, eine
Trapezgewindestange und Buchse und man ist schon fertig. Zumindest hat mein 4 Max nicht wesentlich mehr
Nippes dran als Nötig.

Bei Deltas hat man dann noch die Aufhängung, längere Riemen usw.

Da ist eine Behandlung wie eine Stiefmutter natürlich schneller spürbar.
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Finger
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Finger »

Also bei mir sitzen 100% aller Fehler vor dem Drucker. Nämlich ich. Und ich bin ein steter Strom von Fehlerquellen beim 3D-Druck. Echt. Ich hab übrigens auch einen Delta. Wenn ich keine Fehler mache druckt das Ding bombig :mrgreen:
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Ich habe es eventuell falsch ausgedrückt.

Es geht eher um den ganzen Mechanischen Kram, der
eingestellt werden muss bzw. manchmal gewartet.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

die mechanik ist ja nur Teil1..
danach kommt das drucken, richtige temperatur, richtige lüftereinstellung, brauchbare geschwindigkeit, sinnvolle extrusionsbreite, passende düse, verschiedene materialien, flexfibles filament, wartung, pflege, ausgefeilte slicerprofile u.s.w.

man muss ja nicht bei "PLA per default-settings" stehen bleiben.

und irgendwann vielleicht auch 3d-drucker eigenbau :)
in stufe "gesteigerte schwierigkeit": Hochtemperatur-drucker für PEEK und andere hochtemperaturwerkstoffe bauen.

das ist dann noch ausbaufähig zu: filamentextruder-eigenbau für die eigene filamentproduktion.
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

gafu hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 20:48
das ist dann noch ausbaufähig zu: filamentextruder-eigenbau für die eigene filamentproduktion.
Das Thema interessiert mich auch brennend!

Endlich das Material als Pellets Sackweise kaufen und in die Eigenproduktion starten!
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sukram
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von sukram »

MSG hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 09:40 Im Moment gibt es den Creality 3D Ender 3X für 134.99

... DE Lager auswählen

https://www.tomtop.com/de/p-os1559eu.ht ... 7ee3e5c7da

Laut diversen Foren sollte der für einfache Drucke durchaus taugen?
Ich muss die Frage noch mal aufwärmen, da ich auch knteresse an der Kiste hätte. Fehlt abgesehen von Aussenwänden noch irgendwas wichtiges? Mein Ziel wäre die Herstellung von Figuren (oder Rohlingen zum Abguss) und Kleinteilen im 1:22,5 bzw 1:32 Massstab für die Gartenbahn. Eigentlich wollte ich einen Drucker aus Druckerteilen :lol: schnitzen, aber bei meinem Zeitbudget mittlerweile wirds wohl beim wollen bleiben...

Als Rohmaterial soll erstmal nur PLA verarbeitet werden. Recycling-PET klingt interessant, war da nicht schon mal was mit einer handgeflexten Förderschnecke?
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

Cubicany hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 22:25 Das Thema interessiert mich auch brennend!

Endlich das Material als Pellets Sackweise kaufen und in die Eigenproduktion starten!
ja das funktioniert im prinzip.
https://www.youtube.com/watch?v=w7wBxku-SiU

was schlecht funktioniert ist das mit dem "pellets sackweise kaufen"
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Hightech
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Hightech »

sukram hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 22:59
Als Rohmaterial soll erstmal nur PLA verarbeitet werden. Recycling-PET klingt interessant, war da nicht schon mal was mit einer handgeflexten Förderschnecke?
Das hier;
viewtopic.php?f=14&t=11807&hilit=trudi&start=175
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

ist da aus dem halbfertigen thread eigentlich noch was entstanden?

ich habe ja dann weiter experimentiert mit aufwickelmaschinen und optischer sensorik, um aus dem extruder das filament in einem mehrere meter langen bogen mit tiefsten punkt knapp über dem bode durchhängen zu lassen um gleichmäßige zugspannung zu bekommen, was sich positiv auf die durchmesserstabilität auswirkt.
Leider war das alles so mittel gut, das ding oft stundenlang gut, und aus nicht nachvollziehbaren grunde gerät das irgendwann aus dem gleichgewicht und der bogen verlässt den erfassungsbereich der sensorik.

Auch spulenaufwickler und zeug hab ich gebaut. Ist aber aus zeitmangel nie auf den weblog gekommen.
Irgendwann hatte ich dann 40..60 kilo filamente hergestellt und aufgehäuft und seitdem drucke ich das weg, und hab die maschinerie jetzt 2 jahre im stillstand.

dieses jahr kam mein ausscheiden aus dem makerspace dazwischen, der aufbau der neuen werkstatt, etwas übungen in massivholz
eigentlich war geplant eine senkerodiermaschine zu bauen.

Und ein langsamlaufender walzenschredder fürs recycling zum filament. Seither sammele ich Teile aus ABS für die spätere verwendung. PET hab ich leider kaum anfallen, da ich auf glas-pfandflaschen stehe wegen der besseren lagerfähigkeit und weil glas noch andere vorteile bietet.
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MatthiasK
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von MatthiasK »

Apropos Glas: Wie viel Aufwand wäre ein 3D-Drucker mit Glas-Extruder?
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

mit glas ist nicht so einfach, das muss ja erst stundenlang in den kühlofen.
Aber ja, wurde auch schon mal irgendwo gebaut, ich erinnere mich an videomaterial von glühenden glaswürsten.
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Hightech
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Hightech »

Ich hab Trudi noch im Keller stehen....
Vom Plastemetz Peppo hab ich folgende Tipps bekommen:
Den Filamentextruder muss man kühlen! Die Mechanische Energie trägt zur Erwärmung der Schmelzone bei und es kann passieren, das bei längeren Betrieb alleine die Bewegung das Teil heizt und die Temperatur aus dem Ruder läuft, dann dreht und dreht man, es kommt aber kaum noch was raus.
Außerdem wird der Extruder am Einlass und an der Einzugszone zu heiß und der Druck kann sich nicht mehr aufbauen. Dann kommt kaum noch Filament vorne raus.
Ich werde an die Einzugszone und den Verdichterbereich eine Kühlung anbauen.

Es ist auch besser, das Filament direkt am Ausgang in Wasser laufen zu lassen, dann hat man einen besseren Gleichlauf und der Durchmesser entspricht der Düse.
Peppo meinte, die Düse sollte direkt Unterwasser raus kommen.
Also Metallausgang, kurze Teflonstrecke zur Wämeentkoppung und dann ins Wasser.
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

gafu hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 01:38 mit glas ist nicht so einfach, das muss ja erst stundenlang in den kühlofen.
Aber ja, wurde auch schon mal irgendwo gebaut, ich erinnere mich an videomaterial von glühenden glaswürsten.
Es gibt sowas was in die Richtung dieser Pulverschichter geht.

Da stehen die in der Wüste, haben den Sand gerade gezogen und fahren mit einer Fresnel Linse drüber.
Dann kommt immer eine neue Lage Sand drüber.

Damit haben die so Schalen gemacht.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Später Gast »

Hightech hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 07:39 Es ist auch besser, das Filament direkt am Ausgang in Wasser laufen zu lassen, dann hat man einen besseren Gleichlauf und der Durchmesser entspricht der Düse.
Peppo meinte, die Düse sollte direkt Unterwasser raus kommen.
Also Metallausgang, kurze Teflonstrecke zur Wämeentkoppung und dann ins Wasser.
Ist das mit dem Wasser nicht kontraproduktiv, man will doch möglichst trockenes Filament haben?
Vllt lieber nen schwerflüchtigen Alkohol nehmen, Butanol oder Isoprop oder sowas?

Ich hab mal son diy-bausatz auf duröhre ( wahrscheinlich cncKitchen) gesehen, da haben die das mit ner luftgekühlten "Affenschaukel" gelöst. Das frisch extrudierte Filament macht n langes U, bevor es aufgerollt wird, die Länge wird optisch überwacht.
Düsendurchmesser und Filamentdicke divergieren dann etwas, ersterer muss ggf angepasst werden. Man kann aber auch mit der Länge des U's und Kühlung variieren.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

Dauert ne ganze weile, bis der Kunststoff das Wasser zieht, und das schlimmste was bei "gesättigtem" FIlament passiert, ist foaming, also dass das Wasser beim Aufschmelzen verdampt und bläschen im Material hinterlässt.

Im Spritzguss wird das Material erst getrocknet, dann werden die Teile Gespritzt. Später kommen die dann für einige Stunden in die Konditionierung. da wird der richtige Feuchtigkeitsgehalt im Kunststoff eingestellt. erst dann sind die Stabil.

Das Filament direkt in wasser zu Kühlen wird genau so auch in der kommerziellen Herstellung gemacht. Eine enge Toleranz bei dem Durchmesser ist das a und o für die Qualität eines Filaments. Den Durchmesser an sich regelt man natürlich über den Zug auf das Material, aber wie laufend erfassen und den Regelkreis schließen? geht meiner meinung nach nur optisch, mit Kamera.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Später Gast »

QuadPrime hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 11:08Das Filament direkt in wasser zu Kühlen wird genau so auch in der kommerziellen Herstellung gemacht. Eine enge Toleranz bei dem Durchmesser ist das a und o für die Qualität eines Filaments. Den Durchmesser an sich regelt man natürlich über den Zug auf das Material, aber wie laufend erfassen und den Regelkreis schließen? geht meiner meinung nach nur optisch, mit Kamera.
Wenn das kurzfristig kein Thema ist, ist ja gut. Nur wie regelt man dann den Zug? Muss ja iwie unterwasser umgelenkt werden.
Wie das bei den Bausätzen gelöst ist,hab ich ja geschrieben. Schwerkraft übt den Zug aus, die Länge des Us wird optisch ausgewertet. Muss mMn nicht unbedingt ne Kamera sein, aber das is wahrscheinlich einfacher zu bauen als LED + Fotowiderstand, da muss dann für Dunkelheit gesorgt werden usw.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von sukram »

Warum? eine CCD Scannerleiste aus einem Fax und gegenüber grünes Licht - der dunkle Streifen sollte sich selbst mit wenig Rechenleistung finden lassen.
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Hightech
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Hightech »

Ich hatte dafür aus Barcodescannern die CCD Zeile ausgewertet, jedoch muss das Filament immer im gleichen Abstand darüber laufen und man braucht eine Laminare Lichtquelle.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

Zugmessung wenn überhaupt nur über Motorstrom. aber das wäre ja so filigran, da misst man ab der kleinsten Mechanischen Veränderung nur noch Senf.

Die Geschwindigkeit wäre vielleicht ein guter Kompromiss. Die eigentliche Düse muss minimal zu groß sein. Durch die Forderschneckendrehzahl weiß man in etwa die Produktionsmenge in m/min, das wird wohl kaum Linear verlaufen. Tut's nie bei Förderschnecken. Sonst hätten die Extruderhersteller dieser Welt längst auf Dickenmessung nach der Produktion und Massedruckfühler verzichtet. Wenn ein Förderrollenpaar hinter dem Kühlwasserbett jetzt fein regelbar ist, und X% schneller läuft als die Produktionsmenge, müsste sich da aber ein annähernd Lineares Verhältnis Einstellen. Fördert man 5% Mehr weg, als der Extruder bereitstellt, muss das Filament 5% an Durchmesser verlieren z.B. Umso mehr frage ich mich, wieso die Kommerziellen Filamenthersteller alle Horitontal arbeiten, anstatt Vertikal. so arbeitet die Schwerkraft einem zu, und es wird deutlich unwarscheinlicher Ellipsenförmig zu produzieren.

Edit.. Quasi so:

Bild
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Hightech »

Wie willst du beim vertikalen Verfahren das Filament unten raus bekommen ohne das das Wasser ausläuft?
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

Entweder du dichtest es gar nicht ab, fängst es auf und pumpst es durch den Heiz/kühlkreilauf zurück, oder führst das Filament durch ein mit wasser gefülltes U wieder nach oben. Keine Herausforderung.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Später Gast »

d'oh, das mit dem ccd-Sensor hab ich vergessen, stand ja glaub auch im Trudi-Faden(?) Schon wieder so lang her. :o

@QuadPrime: Unter Wasser die Mechanik mit Zugwalzen zu betreiben halte ich schon für ne Herausforderung. Überhaupt eine solche Mechanik zu bauen, die gleichmäßig und steuerbar Zug aufbaut ist schon schwer genug. Dann nochmal unter Wasser, wo man mit Korrosion und schlechter Haftreibung zu kämpfen hat. :?

Da ist die Variante mit Luftkühlung und Zugspannung aus Schwerkraft glaubich doch erheblich einfacher umzusetzen.

Die Idee, nicht abzudichten und das Wasser halt weder hochzupumpen hat aber was. wenn man damit nahe genug an den Ausgang kommt, könnte man das auch mit dem Schwerkraft-U kombinieren, weit oben sollten sich die Schlenker, die das Filament beim Extrudieren macht ja in Grenzen halten. Muss man sich halt auf Wasserspiele einlassen, weil das Wasser ausgangsseitig kaum präzise einzufangen ist... :|
Was passiert, wenn man nen Wasserstrahl direkt auf das heiße Filament richtet, wird das dann verformt?

Alternativ könnte man auch die Kühlungsluft mit Pelztier vorkühlen und konzentrieren/effektiver nutzen, indem man sie tangential in ein Rohr einbläst, durch das das Filament randnah durchgeführt wird.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Hightech »

Das plöde Blastik kühlt nur so beschissen ab an der Luft, außen ist es relativ schnell kalt, aber innen ist es noch richtig heiß und ziemlich plastisch.
Mann muss schon echt ein paar Meter Länge an der Luft haben, damit das kalt wird. dann erst kann man es aufwickeln.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

"schlenker die das filament macht" werden hier völlig unterschätzt.

Du hast einen plastik-stab, der an einem ende für eine länge von 5mm unter wasser cremeweich ist, und daran einen 1 meter langen semiflexiblen halbstarren hebel, an dem sich rollen und gedöns abarbeiten sollen, ohne das der cremeweiche teil seitliche auslenkung erfährt.
Sobald sich da irgendwas bewegt, bekommst du zickzack-filament was nicht mehr durch einen 3d-drucker laufen kann.
Wenn das zickzack-stück deine zug/transportrollen erreicht, dann geht die party erst richtig ab, die wellen verstärken sich immer mehr.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Später Gast »

Hightech hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 19:01 Das plöde Blastik kühlt nur so beschissen ab an der Luft, außen ist es relativ schnell kalt, aber innen ist es noch richtig heiß und ziemlich plastisch.
Mann muss schon echt ein paar Meter Länge an der Luft haben, damit das kalt wird. dann erst kann man es aufwickeln.
Wenns mit Wasser geht, aber mit Luft nicht, dann liegts schon mal nicht am Blastik, sondern am Kühlmedium und wie es verwendet wird.

Ich hab in letzter Zeit gelegentlich mal die Heißklebepistole benutzt, um nach 3d-Drucker-Art plastisch Material aufzutragen. Der Effekt durch Anpusten mit Lüfter war recht eindrucksvoll. Der Unterschied war "minutenlang warten" vs "in den Luftstrom halten, fertig". hab grad nochmal den Trudi-Faden quergelesen und nix zu Lüfterkühlung gefunden. Ich geh mal davon aus, du hast Lüfterkühlung schon probiert und für unzureichend befunden.

Das Problem bei Filament könnte sein, dass es durch den kreisförmigen Querschnitt a) wenig Oberfläche pro Volumen hat und b) kaum Strömungswiderstand erzeugt und dadurch wiederum bei orthogonalem Anpusten ohne Luftführung wenig Wärme an die Pusteluft abgeben kann. Deswegen mein Vorschlag mit der Zyklonströmung im Rohr, da hat man mehr Effekt von seiner Pusterei, das Filament wird trotzdem fast orthogonal angeströmt. Direkt in Längsrichtung pusten hat man zwar auch mehr Kontaktfläche, aber weniger Druck.


@gafu: Du hast recht, ich habe keinen blassen Schimmer, ich besitze ja noch nichtmal einen 3d Drucker, ich finde das Problem spannend und bin etwas in Trudi verliebt. :lol:
Ich würde auch Luftkühlung bevorzugen, einfach weil es ein Problemmedium weniger ist. Aber der Maulwurf fabuliert was vom Fliegen. Ich bin dann jetzt mal still. ;)
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Hightech
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Hightech »

Später Gast hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 22:51 Aber der Maulwurf fabuliert was vom Fliegen. Ich bin dann jetzt mal still. ;)
Selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit ist das Erfolgsrezept so manches Abteilungsleiters oder CEOs.
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von QuadPrime »

gafu hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 22:01 "schlenker die das filament macht" werden hier völlig unterschätzt.

Du hast einen plastik-stab, der an einem ende für eine länge von 5mm unter wasser cremeweich ist, und daran einen 1 meter langen semiflexiblen halbstarren hebel, an dem sich rollen und gedöns abarbeiten sollen, ohne das der cremeweiche teil seitliche auslenkung erfährt.
Sobald sich da irgendwas bewegt, bekommst du zickzack-filament was nicht mehr durch einen 3d-drucker laufen kann.
Wenn das zickzack-stück deine zug/transportrollen erreicht, dann geht die party erst richtig ab, die wellen verstärken sich immer mehr.
Bewegung muss man natürlich bis zur vollständigen aushärtung verhindern. Sobald das Medium nicht mehr schnurgerade in die Zugrollen fällt, hat man verloren. Aber auch das wäre mit einem oder mehreren Zugrollenpaaren zu bewältigen á la Richtwerk. Die Kühlstrecke kann eh nicht wie von mir suggeriert 50cm lang sein. Kommerziell ist die eher im bereich 3 meter, und hat miondestens zwei Zonen. Eine Heiße, das wird damit gerechtfertigt, dass das Filament dann rund statt oval aushärtet. Dann kommt erst das eigentlich kalte bad. Das macht einen Horizontalen aufbau natürlich attraktiv. Man stelle sich vor, man wollte mehrere übereinander gestapelte Behälter in betrieb nehmen wollen und muss da irgendwo in der mitte einen semi dichten übergang in kühlbehälter zwei mit dem filament treffen...
Außerdem hab ich bei den bestehenden Dingern, von denen man was zu sehenbekommt auch noch keinen Wendewickler gesehen um unterbrechungsfrei aufzuwickeln. Haben meistens wenn überhaupt "Bandspeicher". Da gibts schon noch verbesserungspotential finde ich.
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

Der horizontale aufbau mit meterlangen kühlstraßen wird auch schnell zu sperrig für das heimische wohnzimmer.
Das was man kaufen kann, mit den kleinen antriebsmötorchen und kompakten geräten kommt eher so auf 100 gramm pro stunde, und das ist immernoch deutlich schneller als man das zeug im 3d-drucker verarbeiten kann.

Ich hab das alles probiert und soweit optimiert das da brauchbare qualität rauskam, der kritische punkt ist die gleichmäßigkeit.
Die besten ergebnisse habe ich mit folgendem setup bekommen: Eine kleine düse, z.b. 1,5mm oder 1,55mm, und so viel kraft auf die schraube, dass der druck in der düse so viel material durchpresst, dass hinter der düse das unter druck stehende polymer zu einem 1.75er faden aufgeht.
Der muss im prinzip auf fast 2mm dick rauskommen, dann wird der aparillo auf 1,50m höhe gestellt und das filament (also der anfang der wurst) vorsichtig zu boden gezogen, nach dem halben weg reicht dann das eigengewicht.
Keine luftkühlung, keine aufwicklung, einfach fallen lassen. Die geschwindigkeit war mehr so 1 meter in der minute.
Wenn der beginn des filamentfadens den boden erreicht, aber oben material nachkommt, dann fällt der erhärtete stab zufällig seitlich in eine richtung um, egal ob rechts oder links herum, und es beginnt sich automatisch auf dem boden ein kreis auszulegen.
Danach gehts ganz von selbst immer im kreis herum.

Die zugkraft wird durch die fallhöhe und somit die erdschwerkraft festgelegt und ist immer konstant, auch wenn es schwankungen im materialfluss in der maschine gibt. Das ist perfekt, man muss nichts regeln. Der kleine durchmesser der düse begrenzt den durchfluss, den materialdurchgang stellt man dann grob über die extruderschneckendrehzahl und fein über die düsentemperatur ein. Beim anheizen wandert der arbeitspunkt in den ersten 15 minuten noch etwas, aber dann stellt sich eine gewisse gleichmäßigkeit her.
Das ist wenig technisch und ein minimalistischer ansatz.

Ich hab mir auch andere dinge angesehen, zum Beispiel den EggStruder, auf der Makerfaire Berlin und auf der Makerfarie Chemnitz war der ausgestellt, einmal hab ich auch einen von den bastlern kurz sprechen können.
Die haben das als horizontale maschine mit aufwickler gemacht, luftgekühlt, und filmen mit einer gut auflösenden webcam mit anderem objektiv den faden, finden im bildmaterial die beiden außenkanten und zählen die pixel um den durchmesser optisch zu vermessen.
Damals war trotz aller versuche die erreichte toleranz eher mau, das konzept war dann den extruder gleichmäßig laufen zu lassen und mit der abziehgeschwindigkeit vom aufroller den durchmesser konstant zu halten. Dabei war das mit kleinem antrieb mehr so niederer druck, und dickere düse als nachher die materialstärke. Ja, damit kann man höhere geschwindigkeiten erreichen, aber die messuhr an der maschine zeigte mehr so +/- 0,1mm bei 1.75er filament, und man will eigentlich mindestens +/- 0,05mm erreichen, und idealerweise +/- 0,03

Fand ich auch nicht so überzeugend.
Für den eigenbedarf ist so hoher durchsatz auch nicht wirklich nötig, wenn die maschine die ganzen tag vor sich hin brummelt, und nachher 300 meter filament auf dem boden liegen, dann spult man das kilo auf einen leeren spulenkern und hat für ne woche was zu drucken.

wenn man jetzt den ganzen technischen foo im griff hat, und irgendwie filament erzeugt, was gut genug in der konstanz ist, dann nimmt man ja erstmal irgendwelches granulat was man bekommen kann, grast ebay ab, fragt einen, der einen kennt, dem sein nachbar in der plastebude arbeitet, ob er mal ne probe abfüllen kann und so.

Kurzum: man hat keine ahnung welche werte in den datenblättern stehen müssten, bekommt irgendwoher material und hat keine genauen daten, weil man nicht erfährt was genau das für ein material ist, oder bekommt bei ebay irgendwo einen restposten ohne näher angaben.
An PLA kam ich irgendwie nie zu preisen, für die sich der aufwand lohnen würde. Also ich brauch nicht 25 kilo PLA zu 10 euro pro Kg kaufen, wenn ich für 12 euro pro kilogramm fertiges farbiges filament kaufen kann.

Für andere kunststoffe: Die polymere sind dermaßen verschieden. Es hat sich gezeigt, das man zwar mit den meisten sachen schon irgendwie drucken kann. Aber optimal ist anders.
Meine erfahrung ist, das die gekauften produkte oft viel bessere ergebnisse liefern, weil da die eigenschaften viel besser zum FDM prozeß passen.

Meine erkenntnisse sind jedenfalls jetzt mal recht allgemein zusammengefasst;
Der MFR darf nicht zu niedrig liegen, und das material muss für den spritzguss von dünnwandigen teilen mit "filmanguss" verwendbar sein. Dann hat man ganz gute chancen, das es für 3d-Druck brauchbar ist.
Und: PBT ist als material geil. Hab ich mal eine kleinmenge bekommen. Leider dann nichts mehr.

Und hier ist eben auch das größte problem. Wiederholbar an gutes material zu einem preis zu kommen, für den sich der ganze aufwand überhaupt noch lohnt. Auf gut deutsch: 4 euro pro kilogramm granulat. maximal.
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Trax
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Trax »

Gibts eingentlich drucker die das filament beim drucken in echtzeit vermessen und den vorschub anpassen?
das wäre doch eigentlich genial.
Gary
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Gary »

Moin,

Ich habe hier einen CTC Drucker, gab es mal für den Sohn zu Weihnachten. Jetzt ist er Staubfänger.
Die Aluplatte ist gegen eine dickere getauscht und eine passende Glasplatte liegt drauf.

Was ist der ca wert - und wer fühlt einen will haben Reflex ?
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von xlr8r »

Hier ich...wink
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

Trax hat geschrieben: Sa 14. Nov 2020, 15:39 Gibts eingentlich drucker die das filament beim drucken in echtzeit vermessen und den vorschub anpassen?
das wäre doch eigentlich genial.
ja gab es, marlin fork,
aber die sensorik dafür ist entweder unbezahlbar oder unzuverlässig.
Flip
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Flip »

Beim Strangguss wird das Extrudierte Produkt noch weich durch eine Kalte form mit exaktem Maß gezogen, um es auf das endmaß zu kalibrieren. Vielleicht lässt sich das auch beim Filamentextruder realisieren, der zugantrieb muss dann lediglich so geregelt werden, dass sich vor der Kaltform kein Material staut, oder der Übergang warme düse zu Kalte form muss abgedichtet sein. Regelkreis mit Messung entfälld dadurch. https://www.youtube.com/watch?v=HtjrcbEB-KM
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phettsack
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von phettsack »

Der neuste heiße Scheiss (wie man heute so sagt):
Rasenkantenfaden als Druckfilament.
Flip
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Flip »

Habe ich auch gesehen, soll wohl nichts neues sein da der 1,75mm-Standart daher kommt. Und im Osten noch rege praktiziert, wo es scheinbar große rollen Nylon- 1,7mm gibt. Kennt jemand bezugsquellen zu guten Kilopreisen?
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gafu
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von gafu »

ist ein alter hut, hab ich vor jahren auch schon gemacht.
Macht nur keinen spaß, weil das material so wiederborstig ist.

Das 1.75mm von rasentrimmerfaden kommt ist maximal eine urban legend. Schon allein weil es die rasentrimmerfäden je nach rasentrimmerhersteller schon immer in einer vielzahl verschiedener durchmesser gibt.

3mm filament kommt von schweißstäben zum plastikschweißen, 1.75 war extra für 3d-druck eine weiterentwicklung weil es einige vorteile bietet (vor allem aufschmelzgeschwindigkeit und feinfühligere dosierung und das problem mit den fressenden antriebsrädchen verbessert hat).

Eine weile vorher: Bei 3mm hat man festgestellt, dass das scheiße ist, weils nicht durch einen handelsgängigen 3mm PTFE bowden passt. Also hatte man bei den meisten auf 2,85 gesenkt. Den gleichen grund hat es, dass das 1.75 filament nicht 2,0mm ist
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Cubicany
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von Cubicany »

Naja, mir als Endverbraucher kann es ja letztlich egal sein, ob es 2 mm oder 1,75 sind.

Kilo ist Kilo.

Was ich da gespannter verfolge ist, wie sich der preisliche Trend entwickelt.

Sollte doch bei größerer nachfrage günstiger werden, oder nicht?
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xlr8r
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von xlr8r »

Irgendwie kann ich dir keine pn schicken ?

Gary hat geschrieben: So 15. Nov 2020, 01:15 Moin,

Ich habe hier einen CTC Drucker, gab es mal für den Sohn zu Weihnachten. Jetzt ist er Staubfänger.
Die Aluplatte ist gegen eine dickere getauscht und eine passende Glasplatte liegt drauf.

Was ist der ca wert - und wer fühlt einen will haben Reflex ?
unlock
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von unlock »

Cubicany hat geschrieben: Mo 16. Nov 2020, 13:53 Was ich da gespannter verfolge ist, wie sich der preisliche Trend entwickelt.

Sollte doch bei größerer nachfrage günstiger werden, oder nicht?
Nope, wenn die Nachfrage steigt, aber das Angebot gleich bleibt oder gar kleiner wird, dann steigt der Preis. ;)
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sukram
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Re: Mal wieder 3D Druck...

Beitrag von sukram »

sukram hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 22:59
MSG hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 09:40 Im Moment gibt es den Creality 3D Ender 3X für 134.99

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Laut diversen Foren sollte der für einfache Drucke durchaus taugen?
Ich muss die Frage noch mal aufwärmen, da ich auch knteresse an der Kiste hätte. Fehlt abgesehen von Aussenwänden noch irgendwas wichtiges?
Ich habe ihn mir kurzerhand gekauft (zum Glück, der Preis steigt langsam wieder). Offiziell gibts den erst zu Weihnachten, deshalb habe ich jetzt noch ein paar Wochen Zeit, in der Werkstatt Platz zu machen, mir einen Tisch/Regal zum Aufstellen, Absaugung und Zubehörlager einzurichten
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