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Re: Radioaktivität und ihre Folgen

Verfasst: Mi 27. Dez 2017, 14:32
von Bastelbruder
Und weil der Schwabe Bastelbruder nix wegschmeißt, hat er auf dem Dachboden sogar noch die dazugehörigen Schaltungsunterlagen gefunden.
Der Vorverstärker-OpAmp mit der Bezeichnung 45K ist hier auf Seite H.38 erwähnt.

Re: Radioaktivität und ihre Folgen

Verfasst: Mi 27. Dez 2017, 20:48
von Chrissy
Das klingt ja schon mal interessant! Danke für die Unterlagen. Sind Photomultiplier nicht aber viel zu empfindlich für verhältnismäßig Lichtstarke Anwendungen wie in einem Scanner?

Re: Radioaktivität und ihre Folgen

Verfasst: Mi 27. Dez 2017, 22:48
von Bastelbruder
edit: Die Hochspannung wurde so eingestellt daß (an der hellsten Stelle im Bild) ein Strom von 3 µA aus dem Multiplier floß. Das war mit schlecht justierter Lampe und bei dunklen Dias nicht immer möglich.

[OT]Stell Dir vor, eine Xenon-Kurzbogenlampe (um 1975 ersetzt durch "50-Stunden"-Halogen-Projektionslampen) mit nachgeschaltetem UV- und IR-Filter, beleuchtet durch einen ca. 1m langen Strahlengang, einen Umlenkspiegel und eine Kollimationslinse ein Dia. Der wegen Mikrofoniegefahr völlig gleichmäßig auszuleuchtende Lichtfleck hat geschätzt 2mm Durchmesser. Dahinter ein Objektiv, gefolgt von einer Blende, die für 16fache Vergrößerung effektiv (auf das Dia bezogen) eine Öffnung von unter 10 µm Durchmesser hat. Dann ein Spiegelkabinett mit teildurchlässigen Spiegeln das den Lichtstrahl grob in die drei Grundfarben zerlegt und dahinter für jede Farbe noch ein paar Filterscheiben. Erst jetzt bekommt der Multiplier was sehen. Die Justage der sporadisch zur Reinigung ausgebauten Spiegel war trivial, aber bloß wenn die Farbfilter ausgebaut waren konnte man den Lichtfleck auf einem weißen Papier gut erkennen...
Mit modernen Worten beschrieben: Es ging darum, die seriell effektiv abgetasteten 47 Megapixel (bei 1685% Vergrößerung) eines guten Farbdias in einigermaßen verträglicher Zeit nacheinander auf vier Schwarzweißfilme zu belichten. Der Abtasttakt lag vermutlich bei maximal 100 kHz, beschränkt durch die Geschwindigkeit des diskret aufgebauten 6 bit Flash-ADC. Schon da war jedes Lichtquant nützlich und zuviele waren das wirklich nicht.

Ab 1981 wurde derselbe Multiplier im schnellsten Faxgerät der Welt eingesetzt um mit einer Auflösung von 12,5 µm (2032 dpi *kotz*) aus gerasterten Schwarzweißfilmen (Zeitungsdruckvorlagen) im Format 473 * 625 mm in unter 4 Minuten knappe 2 GigaPixel zu verwursten. Die relativ hochohmige Normalbeschaltung des Multipliers wurde hier zusätzlich mit Transistoren an allen Dynoden gepuffert. Die Beleuchtung der abzutastenden Vorlage und die Filmbelichtung bei der Gegenstation hat ein 10 mW-Argonlaser besorgt. War eine schöne Zeit damals...[/OT]

Re: Radioaktivität und ihre Folgen

Verfasst: Do 11. Jan 2018, 22:08
von Harry02
Hier eine ziemlich umfangreiche Auflistung verschiedener Szintillationsmaterialien (im unteren Bereich ist die Formatierung zerschossen):
https://www.pocketmagic.net/x-ray-intensifying-screen/

Ein Szintillationszählerprojekt habe ich hier auch noch liegen. Die Pulse waren so winzig, dass ich mit standart-Geigerzählerknackschaltungen nicht viel Ergebnis hatte. In dem Stadium liegt das jetzt schon einige Jahre hier rum.

Abgesehen von dem Multiplier mit Kristall dran, habe ich auch noch 3 Multiplier ohne. Einen kleinen mit 1,5cm Durchmesser, einen dicken mit mit ca 5cm, und einen in Röhrenform mit Kunststoffsockel (glaube Pollin hatte die mal?). Also Bedarf an einem Szintillationskristall hätte ich auch.