Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Der chaotische Hauptfaden

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Westfalica
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Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

Hallo Leute,

haben wir Klemptner / Fliesenleger unter uns, oder kennt sich jemand mit dem Elend aus? Meine Holde hat dem Einzug in unser aktuelles Domizil nur unter der Prämisse zugestimmt, dass Badezimmer und Latrine saniert werden. Nun ist es so langsam weit und ich kann mich nicht mehr drücken. Allerdings halten sich meine Erfahrungen mit sowas in Grenzen und ich würde mich über ein paar Tipps von euch freuen.

Badezimmer und Toilette sind getrennt. Beide sind designmäßig ein Produkt der schlimmsten Drogenphantasien einer 70er Jahre Hippiekommune. Heute habe ich Probehalber in beiden Räumen mal eine Boden und Wandlfiese weggekloppt, um zu sehen wie gut das geht (Kacke gings...). Die hässliche Holz-Deckenvertäfelung habe ich gleich mit rausgerissen und zur Freude der Nachbarn umweltgerecht entsorgt:

Bild

Die Mosaikfliesen am Boden scheinen zu gehen, der Untergrund bleibt heile und scheint eben zu sein:

Bild

Die erste Wandfliese aufm Klo ging auch halbwegs:

Bild

Viel schlimmer wurde es dann im Badezimmer. Die Duschkabine befindet sich in einer Nische, links ist eine normale Raumabschlusswand, rechts ein guter Meter Ytongwand. Hier kam mir mit der ersten Fliese gleich einiges an Ytong entgegen:

Bild

Wie bekomme ich die am besten ab? Und vor allem, wie bekomme ich die Wand hinterher wieder gerade und tragfähig für die neuen Fliesen? Gips, Putz?

Die Duschtasse und Duschabtrennung sollen komplett weg. Siffig, schlecht verbaut und unmöglich zu reinigen, von der Farbe mal abgesehen. Allerdings hat die Duschtasse komische Abmessungen, 770*770mm? WTF?

Bild
Zuletzt geändert von Westfalica am Do 4. Jun 2015, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
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phettsack
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von phettsack »

Du sprichst ja selber von Sanierung und nicht Renovierung. Der alte Fliesenkleber muss auch mit runter. Bohrhammer mit dem Knatteraufsatz und dann loslegen. Staubschutzmaske wäre empfehlenswert.

Die Duschkabine ist vermutlich nicht nur verschraubt sondern auch noch mit Silikon verklebt. Da aber die Fliesen wodran sie klebt weg müssen ist das auch kein Thema.
Gips geht nicht, der mag Feuchtigkeit gar nicht.
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

Das Zeug sieht eher aus wie Dickbettmörtel(?) Klassicher Fliesenkleber scheint das nirgendwo zu sein. Mit was kann ich die Wand hinterher denn gut wieder aufbauen, einfach Putz aufspachteln?
ando
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von ando »

Moin,

wenn die Wand nach den abkloppen verbeult ist, hilft Mineralputz oder das ganze mit Wedi platten abstellen.

Ansonsten; Deine Fliesne sind in Speis gelegt. Der muss runter- Oder: drauflassen und rüberfliesen, je nach paltz

ando
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Captain Einsicht
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Captain Einsicht »

Also den Speis wen es geht so weit wie möglich drauflassen und am besten mit Irgendwas Zementhaltigen glätten. Die Duschtasse raus mit der abmauerung und durch was Moderneres ersetzen kann man dann wieder neu Abmauern oder mit Styroporblock wobei ich das für Müll halte.

Das Klo wen möglich so anschließen das man Nachträglich mit Regenwasser oder Brunnenwasser Speisen kann falls die Option das zu machen Besteht :D sonst ist das kein Hexenwerk.

Fliesen ist zwar nicht mein Ding aber was die Rohre angeht kann ich gerne weiterhelfen.

Walter
bulle
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von bulle »

Hallo erstmal,
wenn du genug Platz hast, würde ich im Abstand von ca, 30 cm senkrechte Latten aufdübeln und mit Gipskartonplatten verkleiden. Solltest du keinen Platz haben dann muss der alte Mist inkl. Zementputz runter. Dann kannst du wiederaufbauen durch eine Lattung mit Gipskartonplatten bekleidet. (trägt 4 cm auf)
Gipskarton eignet sich hervorragend dafür, denn du erhältst einen schönen ebenen Untergrund, der hervorragend plattiert werden kann. Gipskarton ist natürlich hydrophob und kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, Zuviel Wasser suppt dann aber irgendwann durch und geht in den Untergrund. Daher gibt es für hoch Wasserbeaufschlagte Flächen geeignete Feuchtsperren, die man einfach aufstreichen kann. Und dann is dicht!
mfg
Klaus
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gafu
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von gafu »

Wenns schnell gehen soll, und das nur so eine 12cm trennwand ist: Nimm einen großen Stemmhammer und klopp doch die wand ganz raus und mauer neu, geht wahrscheinlich schneller als beidseitig vorsichtig die fliesen runterzukloppen.

Neu mauern halt wieder mit ytong oder gleich trockenbau. stabiler ist das yton-zeug auch nicht. Das hat auch den großen vorteil das man in der ständerwand flexibel ist mit strom- und rohrleitungen, oder auch mal 10 cm versetzen kann wenns gefällt.
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Desinfector
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Desinfector »

bei nicht tragenden Wänden durchaus 'ne Alternative. bevor man da jetzt 5 Stunden dran rumdengelt
um 17 Kacheln abzubekommen, gleich Tiefensondierung mit dem Meissel machen.
Dann mit Gasbeton wieder hoch ziehen. wenn die Duschkabine ne Glastür (schwenk-Tür) bekommen soll,
gleich die Wand verstärken.

und das mit der Feuertonne direkt auf dem Pflaster hab ich auch mal so gemacht,
danach hatte ich nen weiss gebrannten Kreis wo die Tonne stand. :mrgreen:
Benjamin
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Benjamin »

Hallo, die Fliesen sind nicht Radioaktiv oder? :D Weil ich hab so ähnliche und die haben uranoxyt Farbe
Zuletzt geändert von Benjamin am Mi 10. Jun 2015, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
uli12us
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von uli12us »

Wenn Gipskarton nimm aber die grünen, die sind wenigstens etwas wasserbeständig.
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

Die Wand würde ich auch gerne wegwemmsen, Nachteil: Der Bunker ist gemietet. Wände einreisen ist da immer so eine Sache. Unser Vermieter ist eh schon überzeugt, dass die Badausstattung eigentlich noch prima ist: "Das ist doch noch keine 40 Jahre alt!".

Ausserdem ist rechts neben der Dusche, an die Wand anschließend auch noch eine Badewanne, die ich eigentlich nur lackieren will (weil praktisch jungfräulich). Die müsste dafür auch raus. Platz ist dazwischen gar keiner.

Also die Fliesen möglichst schonend abkloppen und dann die Wand mit Zementmörtel einschmieren und mit Richtscheit + Putzschienen glattziehen? Womit Fülle ich vorher die größeren Löcher auf?

Ich mache morgen mal noch ein paar Fotos, bin jetzt leider erstmal auf Nachtdienst. ...
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gafu
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von gafu »

groß ist natürlich relativ. alles bis zum halben handteller kann man sicher mit zementmörtel füllen, größere löcher mauert man zu, also setzt ein stück stein ein. bei dem yton.. entweder yton, oder halt ziegelstein, was man zur hand hat.
Duffman
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Duffman »

In der Küche und im Bad hatten wir ebenfalls die miesesten DDR-Fliesen, die man sich vorstellen kann. Vermutlich hatten de von Htlers Führerbunker noch einen Rest Beton über, so hartnäckig war das. Flur, abstellkammer, Küche und Gästewc waren früher (1900) mal ein Raum. Im Zuge der sozialistischen Errungenschaften (Allen voran die Bewohnbarmachung des Dachbodens und die damit verbundene Beheizung selbigen mit Kachelöfen der Materialzusammensetzung "4000kg Beton- 3000kg Ofenkachel- 2000kg Schutt {wie kommen Dachpfannen in einen Kachelofen?}- 1000kg Lehm- 100kg Brennstoffverbrauch je Stunde- 10kg Schwefelemmision je Stunde- 1kg Metallblech und Spuren von Schamotten") kam es zu einer Signifikanten erhöhung der Belastung der Tragenden Wände. Durch den grosszügigen Einsatz von Stützwänden hat man sich vermutlich den Statiker erspart, genauso wie im Keller überall Doppel-t-Träger hängen. Die Ossis hatten schon mehrmal überfliest- hat man eine Fliese mühsam runtergehauen, kam sfort die nächste. Dazwischen grosszügig Führungsbunkerbeton, damit die Nachwelt auch besonders viel Spass hat.
Das Ende vom Lied war, dass der Dachboden entkernt wurde, die geschmacksvolle Einrichtung umweltverträglich entsorgt wurde, das Dach von den Schweren Betonsteinen befreit wurde und eine Blecheindeckung erhielt und die nun nicht mehr benötigte Wand durch eine deutlich leichtere aus solchen Hartschaumplatten (glaub ich zumindest) ersetzt wurde.
Gemietet ist damit natürlich doof. Vielleicht lässt er sich darauf ein, wenn ihr die Kosten teilt?
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xoexlepox
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von xoexlepox »

Auch wenn es mglw. "nicht so gern gesehen" ist:
Westfalica hat geschrieben:Nachteil: Der Bunker ist gemietet.
In dem Fall kann ich nur hoffen, du hast mit dem Vermieter eine entsprechenden Absprache getroffen... Das, was du vor hast, ist m.E. keine "Schönheitsreparatur" mehr ;) Aber bitte keine große Diskussion zu diesen Aspekt, wir sollten lieber bei technischen Aspekten bleiben...

Diese "Verlegeweise" kommt mir sehr bekannt vor: Keine Fugen an den Wandabschlüssen, direkt "von Wand zu Wand" (in Zement) verlegt. Bei mir war das Ergebnis, daß sich die "Fliesenebene" komplett von der Wand gelöst hat, und sich in der Raum wölbte :( Um das Zementzeugs von der Wand zu bekommen, habe ich mir einen "Hilti-Nachbau" ausgeliehen -> Ziemlich staubige Angelegenheit. Die dabei entstandenen Unebenheiten (Löcher) habe ich mit Zement verfüllt und geglättet, und dann die Fliesen mit Flexkleber (und Dehnungsfugen!) neu verlegt.
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

Jo, für neue Fliesen und Armaturen habe ich das Go. Grundsätzlich ist alles ok, was (ihn) nichts kostet.
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Hightech
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Hightech »

Auf jeden Fall die Duschecke mit Lastogum streichen wenn dort Rigips hinter den Fliesen ist.
Und in die Ecke Dichtungsband. Ebenso für die Wandauslässe, sonst gibts Staunässe.
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Heaterman
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Heaterman »

Bloß bei diesen 70er-Jahre-Fliesen niemals nicht Fliese auf Fliese, das wird garantiert eine Berg und Tal-Landschaft. Hab ich im Gästebad in genau diesem Design durch. Komplett ab mit der Hilti, Betonmörtel drauf und glatt machen. Dann normal kleben. Sorgfältigste Duschabdichtung versteht sich von selbst.
Sollte da FBH drin sein, wirds ganz ätzend, die ist dann meist auch mit fällig. Aber im Nachinein war ich bei der Badsanierung froh, auch die FBH neu gemacht zu haben, jetzt ist die Dusche (bodengleich) auch immer schön warm und man hat mal neue Leitungen drin.
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Hightech
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Hightech »

Heaterman hat geschrieben:Bloß bei diesen 70er-Jahre-Fliesen niemals nicht Fliese auf Fliese, das wird garantiert eine Berg und Tal-Landschaft. Hab ich im Gästebad in genau diesem Design durch. Komplett ab mit der Hilti, Betonmörtel drauf und glatt machen. Dann normal kleben. Sorgfältigste Duschabdichtung versteht sich von selbst.
Sollte da FBH drin sein, wirds ganz ätzend, die ist dann meist auch mit fällig. Aber im Nachinein war ich bei der Badsanierung froh, auch die FBH neu gemacht zu haben, jetzt ist die Dusche (bodengleich) auch immer schön warm und man hat mal neue Leitungen drin.
15cm Erstrich raus wegen der FBH ? Warum das denn ?
Erkläre er sich.
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Desinfector
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Desinfector »

Nachteil: Der Bunker ist gemietet
dann würde ich umziehen. erst recht wenn de rVermieter vom guten Zustand überzeugt ist.

Ich klopp doch für'n Vermieter keine Fliesen raus.
Oder schlägt sich das dann wenigstens auf die Miete (geringer werdend) nieder?
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Gerald
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Gerald »

Fliesenkleber aus den 70ern war häufig asbesthaltig, also immer schön feucht halten und Atemschutz tragen.
Gruß
radixdelta
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von radixdelta »

Ich würde, wenn es eben machbar ist, die Dusche ebenerdig, also Barrierefrei bauen. Duschtassen sind meiner Meinung nach nix was man noch einbaut.

Gipskarton... ich weiß nicht, das Geld kann man auch einem Putzer/Fliesenleger geben der die Wand glatt macht, finde ich. Falls man das nicht auch selbst hinbekommt.
Putzmörtel aus dem Baumarkt ist billig und einfach, allerdings grausig zu verarbeiten, meiner Meinung nach. Wenn man Kalk hinzugibt geht es aber, Weißkalkhydrat nehme ich. Damit lassen sich grobe Löcher schonmal prima schließen. Dann glatt mit Spachtelmasse abziehen, das ist nicht so leicht, wenn du eh einen Fliesenleger kommen lässt lass ihn das machen.
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Heaterman
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Heaterman »

Hightech hat geschrieben: 15cm Erstrich raus wegen der FBH ? Warum das denn ?
Erkläre er sich.
Von wegen 15 cm! Die FBH ist hier überall gerade noch mit einer hauchdünnen Schicht Estrich eingebaut worden, der als Bett für die Fliesen mitgenutzt wurde. 70er Jahre-Sparversion halt, siehe Bild, mit jeder Fliese kam Rohr mit.
DSC04308.JPG

Überall, wo noch alte Fußböden drin sind, knackt das „Schichtchen† beim Laufen. Deshalb einmal alles richtig neu. War bis jetzt in jedem Raum so, den wir neu gemacht haben. Der absolute Horror lauert noch dieses Jahr: 14 m langer Flur, durch den alle Schläuche laufen.... ich versuch der Holden einzureden, dass das doch noch gut ist.... :mrgreen: :mrgreen:

@radixdelta: kann ich nur zustimmen. Am besten sowas, wie wir eingebaut haben. Mit Eingang, voll ebenerdig, da passt notfalls sogar ein Rollstuhl rein. Würde ich nicht mehr hergeben.
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

Hi,

"Ich würde, wenn es eben machbar ist, die Dusche ebenerdig, also Barrierefrei bauen. Duschtassen sind meiner Meinung nach nix was man noch einbaut."

Ich auch, aber ich glaube die Decke gibt das nicht her. Eine etwas flachere, weiße Duschtasse wäre schon was.

"Fliesenkleber aus den 70ern war häufig asbesthaltig, also immer schön feucht halten und Atemschutz tragen."

Guter Hinweis, danke. Atemschutz ist vorhanden und wird natürlich benutzt.

"dann würde ich umziehen. erst recht wenn de rVermieter vom guten Zustand überzeugt ist.

Ich klopp doch für'n Vermieter keine Fliesen raus.
Oder schlägt sich das dann wenigstens auf die Miete (geringer werdend) nieder?"


Leider sind ja die meisten Vermieter Gesinnungsschwaben. Die Bude ist aber relativ günstig, gut geschnitten und in optimaler Lage für uns. Und da wir wohl noch einige Jahre hier wohnen werden, kann ich halbwegs damit leben eine Monatsmiete und ein paar Arbeitstage zum verschönern zu investieren.

Bei dem jetzigen "Design" muss ich immer an die Badezimmerszene aus "Shining" denken:

Bild

Ich habe schon überlegt, ob man die Fliesen zumindest an der Trennwand nicht thermisch absprengen könnte, ohne großartig Mörtel mit runterzuholen. Fugen wegschneiden, Fliesen erhitzen bis sie sich ausdehen und abfallen? So ein Ding könnte man ja schnell aus Stahlblech zusammentoasten: http://de.wikipedia.org/wiki/Fliesenl%C3%B6ser

Bild
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xoexlepox
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von xoexlepox »

Westfalica hat geschrieben:Fugen wegschneiden, Fliesen erhitzen bis sie sich ausdehen und abfallen?
Mit Flexkleber drunter soll das funktionieren, nur ob das auch mit Zement drunter geht, wage ich zu bezweifeln.
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Desinfector
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Desinfector »

naja dann...
ich würde allerdings nur diese gammelige Tür da raus nehmen, nen Vorhang reinhängen
und mich über den Bernoulli-Effekt freuen.

Die Fliesen, wenn die nicht grade kaputt sind, würde ich drin lassen.
Also wenns nur das Design ist, da bin ich auch eher Schottisch veranlagt.

Das kommt übrigens meiner Küche nahe. Von 1978 und schönes Kackbraun.
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gafu
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von gafu »

und das rechts neben der duschtür ist die ytong-wand?

also hmmm, wenn du da rechts und links die fliesen UND den mörtel abschlägst, bleibt mit glück noch ein schweizer käse stehen, oder das ding fällt dir sowiso zusammen.

zum thema heißluftfön und fliesen ablösen: ja das kannste mal mit 5 oder 10 fliesen machen, wenn du die wieder einbauen willst, und unbeschädigt entfernen willst weil es keine neuen mehr gibt.
Aber wie lange soll denn das bei 500 fliesen dauern? (10 min pro fliese mit fugen rausmachen.. 2 arbeitswochen?)

und dann ist der mörtel ja auch noch drann.
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

So, ich habe heute mal begonnen die Toilette zu "entkernen":

Bild

Die Bodenfliesen gingen mit dem Hilti-Imitat prima ab, aber die Wandfliesen wehren sich entsetzlich. Morgen erstmal einen breiteren Meissel kaufen...

Kennt jemand einen, vorzugsweise mit der Pistole spritzbaren, auf Rot (!) deckenden Heizkörperlack?

PS. Ja, das rechts neben der Dusche ist die Ytong-Wand...
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BigJim
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von BigJim »

Hier ist viel sinnvolles zu lesen, aber manches lässt mich erschaudern. Ich habe selbst gebaut und bis auf Fenster, Estrich und Marmorarbeiten auf der Treppe alles selbst gemacht. Pa ist gelernter Maurer und Bauingenieur, SchwiPa ist Gipser.
Gipskarton oder Holzlatten in der Wand werden vom unerfahrenen Häuslebauer gerne genommen, sind aber im Feuchtraum die schlechteste Option. Egal ob grün oder nicht, muss das absolut wasserdicht gemacht werden. Das klingt einfacher, als es ist, zumal da sinnvolle und gute Materialien scheinbar mit Goldstaub gestreckt sind.
Heute schraubt kein Handwerker mehr Latten an die Wand, wenn so was wirklich nötig ist, wird eine Metallständerwand vor die eigentliche meist krumme Wand gestellt. Damit ist dann wenigstens alles gerade. Das alles ist hier aber nicht nötig und nicht sinnvoll, da zu viel Platz verloren geht.
Wobei das mit der neu zu errichtenden Itong - Wand schon eine gute Option ist. Die gibt es in vielen Stärken und wer die sauber zusammensetzt (wird ja geklebt und nicht gemauert) braucht die hinterher nur mit dem Schleifbrett nachzubearbeiten und hat schon den fertigen Fliesenuntergrund. Verputzen entfällt hier. Wenn da auf einer Seite eine Badewanne steht, kann man ja von der anderen Seite mauern. Die Badewanne steht auf eigenen Füßen und ist nur an die Wand "angelehnt".
Hier sind massive Wände, auf die mit Mörtel (Mauermörtel, kein Fliesenmörtel) Fliesen verlegt wurden. Das war zu einer Zeit, als Fliesenkleber der heutigen Art noch gar nicht existierte, oder der alte Meister das noch so wie in seiner Lehre gemacht hat. Dass dieser Mörtel Asbest enthält halte ich für äußerst unwahrscheinlich, aber ich bin im Westen der Republik aufgewachsen, da könnte es regionale Unterschiede geben.
Es gibt (gab) 3 Optionen:
Wenn alle Fliesen fest sind, nicht hohl klingen und gerade sind, kann man mit speziellem 2K - Kleber drüberfliesen und alles ist schnieke. Geringster Aufwand, aber wohl jetzt zu spät.
Jetzt gibt es die Option: Mörtel drauflassen oder wegstemmen. In beiden Fällen hat man im Endeffekt eine Rohbauwand. Entweder mit Steinmuster oder mit Fliesenrückseitenmuster. So, und hier bin ich mit den Vorrednern nicht einverstanden. So eine Wand lässt sich nicht sinnvoll gerade spachteln. Die muss verputzt werden. Spachteln, egal mit was, gibt kein schönes Ergebnis, da der Untergrund nicht gerade wird. Kein seriöser Fliesenleger, würde auf so eine Wand Fliesen kleben. Unebenheiten mit Fliesenkleber auszugleichen ist fast nicht möglich, kostet unendlich Zeit und Nerven. Auf eine glatte verputzte Wand wird Fliesenkleber aufgespachtelt, Fliesen drangedrückt, etwas ausgerichtet und gut ist. Hier gilt auf jeden Fall: Je besser die Vorbereitung, desto besser ist das Ergebnis und je einfacher die Verarbeitung.
Ich würde den alten Mörtel komplett entfernen, Schnellputzleisten setzen und die Wände komplett mit Zementputz (Fertigputz) verputzen. Danach ganz normal verfliesen.
Auf dem Boden, je nach dem wie dick der Mörtel aufgebracht ist entweder einen Estrich einbringen. Dieser muss mindestens 5-6cm dick werden, mit Estrichmatten bewehrt werden und unbedingt vom Untergrund getrennt sein. Mindestens Ölpapier, besser ist billige Dachpappe. Ist deutlich weniger Platz in der Höhe, mit Ausgleichsmörtel arbeiten. Der wird sehr dünn angerührt, auf dem Boden ausgekippt und gleichmäßig verteilt. Dieser muss sich mit dem Untergrund verbinden, also unbedingt den Boden vorher absaugen.
Achtung, das Zeug ist mit noch mehr Goldstaub gestreckt, das Ergebnis lohnt sich aber, zumal Bäder ja meist keine riesigen Räume sind.
Grundsätzlich zum Material: Alle verwendeten Matierialien müssen auf Zementbasis sein. Gipshaltige Produkte taugen im Feuchtraum maximal für die Decke. Ach ja, wegen der Verputzerei: Hier würde ich ohne Erfahrung lieber auf einen Fachmann zurückgreifen. Wobei bei Verwendung der Schnellputzleisten auch ein Anfänger sinnvolle Ergebnisse erzielen kann. Wenn diese in nicht allzu großem Abstand (so um die 80cm) sauber ausgerichtet an die Wand befestigt werden, lassen sich die Zwischenräume sehr schön verputzen. Da ist dann die Fläche nicht so unübersichtlich groß und man kann nach jeder Leiste Pause machen.
So, nun aber viel Spaß bei der Arbeit.

Edit: Ach ja, die Ytong - Wand würde ich komplett weghauen und wenn da die Badewanne daneben steht die Badewanne einfach unten zumauern. Damit wird die Dusche größer und mit einer durchsichtigen Duschwand (auch Glas kost heute nicht mehr die Welt) wird das ganze Bad heller und freundlicher.
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

Lagebericht:

Die Wand sah, nachdem sie völlig entkleidet war, grausam aus:

Bild

Bild

Das ganze habe ich dann unter Einsatz von 120Kg (!) Zementputz so gut ich konnte wieder zurechtgemacht:

Bild

Das Fliesenlegen, mein erstes mal, lief dann leider nicht ganz so toll. Der Boden war immer noch krumm, und die Wände eben auch nicht so ganz gerade. Fazit der Aktion ist auf jeden fall: Das mache ich nicht wieder, das große Bad bleibt so wie es ist. Ende.

Bild
Gernstel
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Gernstel »

Also wenn ich vorher-nachher vergleiche und dazu noch die kurze Zeit, in der Du das gemacht hast....

Bild

...dann kann ich nur sagen: Sieht doch gut aus - Glückwunsch!

Interessant auch, wie sich der Geschmack doch im Lauf der Zeit geändert hat...
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

Wobei das die bessere Wand ist. Die linke und der Fußboden sehen leider deutlich asymetrischer aus. Ich muss da noch mal Fotos machen.
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käferthias
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von käferthias »

Ich verstehe das echt nicht, wie man das machen kann...
1. Wenn du das jetzt ordentlich machst, schenkst du dem Vermieter ein Bad. Was bekommst du dafür?
2. Wenn du es nicht ordentlich machst, zerrt er dich hinterher vor den Kadi und du kannst auch noch das nächste Bad+Handwerker bezahlen.
3. Kommt es zu einem Streit mit dem Vermieter - muss gar nichts mit dem Bad zu tun haben: Siehe 2.
4. Der Vermieter kann Material und Handwerker voll von der Steuer absetzen. Er bekommt das Bad quasi eh umsonst, er muss das Geld eben vorstrecken. Warum lässt er es also nicht machen?
5. Wenn du es unbedingt selbst machen willst. Er soll auf jeden Fall das Material bezahlen. Siehe 4.
:roll:

Edit: Da war ja noch ne zweite Seite...
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gafu
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von gafu »

Von der Steuer absetzen bedeutet nicht, das er das volle Geld zurückholen kann, sondern das sein steuerfreibetrag um den Betrag der Handwerker Rechnung steigt.
Also muss er auf Einkommen in Höhe der handwerkerrechnung keine Lohnsteuer zahlen.

Im allgemeinen liegt der über die Steuer zurückgezahlt Betrag so ungefähr in Höhe der meerschweinsteuer.

Das mal so zur Weltbildkorrektur.

Zurück zu den fliesen: Mein erstes mal (hehe) war auch so: Mein gewünschtes absolut perfektes Ergebnis wurde nicht erreicht.
Jetzt nach 4 Jahren Abstand habe ich meinen Anspruch angepasst. Mir ist im Laufe der Zeit aufgefallen, das die "Profis" meist auch nicht besser gearbeitet haben, und da richtig Geld dafür kassieren.
Und das auf vielen Baustellen. Die Kunden waren trotzdem zufrieden. Der Gesamteindruck ist viel wichtiger als das vergebenen in Details, gerade bei Bodenfliesen musste mal ne helle Taschenlampe nehmen und flach über den Boden leuchten. (Ich meine bei anderen Böden, nicht bei dir, da weisste ja das es wellig ist)
Das fällt doch gar keinem auf.
Mir hat nie jemand gesagt das meine fliesen buckelig sind.
Ich war nur selbst zu pingelig.
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

"Ich war nur selbst zu pingelig."

Genau das ist regelmäßig das Problem. Irgend eine kleine Macke im Auto, eine fehlende Schraube - "Stört doch keinen, sieht man doch gar nicht!" hört man dann von anderen. Aber man selber sieht es eben doch, und es wurmt einen dann jedes mal...
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BigJim
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von BigJim »

Hey, so schlecht sieht das doch gar nicht aus.
Aber jetzt hast du am eigenen Leib erfahren, was ich damit meinte als ich schrieb, je besser die Vorbereitung, desto besser das Endergebnis.
Hier hätte dir sicher mein Rat mit den Schnellputzleisten etwas Vorteile verschafft. Auf eine glatte und absolut ebene Wand lassen sich eben auch absolut eben Fliesen aufbringen. Das gleiche gilt für den Boden. Auch hier lohnt sich auf jeden Fall die Investition in die Ausgleichsmasse.
Eine Sache fällt mir dazu noch ein. Es gibt auch Lacke, mit denen man Fliesen wunderschön mit der Farbrolle lackieren kann. Hab da jetzt keine konkrete Empfehlung, aber bei uns im Dorf haben sie außen die Fliesen um das Schaufenster einer Metzgerei mit der Rolle in rot lackiert (Fliesen und Fuge). Das dürfte jetzt so 7-8 Jahre her sein. Der Lack ist heute noch wie am ersten Tag, selbst irgendwelche Kratzer hab ich da noch nicht gesehen. Ich denke, wenn die alten Fliesen sehr gut gereinigt werden, ist auch das eine Option.
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Desinfector
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Desinfector »

Gernstel hat geschrieben: Interessant auch, wie sich der Geschmack doch im Lauf der Zeit geändert hat...
Von Bunt zu eintönig öde.
SCNR

BTW ist das vertraglich (schriftlich) abgestimmt worden?
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

"Hier hätte dir sicher mein Rat mit den Schnellputzleisten etwas Vorteile verschafft. Auf eine glatte und absolut ebene Wand lassen sich eben auch absolut eben Fliesen aufbringen. Das gleiche gilt für den Boden. Auch hier lohnt sich auf jeden Fall die Investition in die Ausgleichsmasse."

Im Nachhinein betrachet - ja auf jeden Fall. Ich war zu versessen darauf, möglichst wenig Material auf die Wand aufzutragen, um eine allzu harte Kante zu vermeiden - blöde Idee. Die Eckprofile + Armierungsgewebe die ich in den Ecken eingesetzt habe haben es da auch nicht rausgerissen. Allerdings habe ich auch so meine Zweifel, ob ich Schnellputzschienen nur per Wasserwage so exakt ausgerichtet bekommen hätte, dass das wirklich ordentlich geworden wäre.

Wäre eigentlich ein schöner Anschaffungsgrund für nen Kreuzlinienlaser.

"BTW ist das vertraglich (schriftlich) abgestimmt worden?"

Mündlich, ja. Wie gesagt, unserem Vermieter ist im Grunde alles egal was nichts kostet.
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gafu
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von gafu »

Haste denn bei den Bodenfliesen farbliche Akzente gesetzt?
Ich hab im Bad weiße Wandfliesen, aber schön tiefblaue Bodenfliesen. War schon so drinn. Ist OK, so wirkt es nicht so steril.
In der Küche wollte ich damals auch noch nur glattes weiß, da hab ich einen streifen glassteine reingesetzt.
Bild

Aber kann ja jeder halten wir es ihm gefällt.
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Desinfector
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Desinfector »

oha mündlich nur, bleibt nur zu hoffen dass der gute Mann keinen Sinneswandel bekommt.

solche Glassteine hab ich hier auch mit integriert.
da muss ganz einfach 'n büschn mehr Optik rein,
sonst kriegt das ganze so'n Charakter wie Bundeswehr oder gar Schlachthaus.
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Westfalica
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Westfalica »

Der Boden ist jetzt mit schiefergrauem Feinsteinzeug belegt. Farblich ist das schon in Ordnung. Leider halt nicht gerade. Auch ließen sich die Bodenfliesen nicht so brechen wie ich wollte, weshalb ich nicht im Drittelverband legen konnte...
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von uli12us »

Das Problem bei schön bunt ist nur, was machst wenns dem potentiellen Nachmieter zu bunt ist.
Solche Sachen kommen heutzutage genauso gut wie die 70Jahre Prilblumen.
Azze
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von Azze »

uli12us hat geschrieben:Das Problem bei schön bunt ist nur, was machst wenns dem potentiellen Nachmieter zu bunt ist.
Solche Sachen kommen heutzutage genauso gut wie die 70Jahre Prilblumen.
Na, da ist schon ein Unterschied zwischen einem dezenten Farbstreifen (sofern es nicht ausgesprochene Modefarben wie Mintgrün sind) und einem großflächig verlegten Alptraum in Maigrün mit Orange aus den 70ern...

Die Prilblumen konnte man ja immerhin ablösen...
bulle
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von bulle »

[quote="BigJim"Hier ist viel sinnvolles zu lesen, aber manches lässt mich erschaudern. Ich habe selbst gebaut und bis auf Fenster, Estrich und Marmorarbeiten auf der Treppe alles selbst gemacht. Pa ist gelernter Maurer und Bauingenieur, SchwiPa ist Gipser.
Gipskarton oder Holzlatten in der Wand werden vom unerfahrenen Häuslebauer gerne genommen, sind aber im Feuchtraum die schlechteste Option. Egal ob grün oder nicht, muss das absolut wasserdicht gemacht werden. Das klingt einfacher, als es ist, zumal da sinnvolle und gute Materialien scheinbar mit Goldstaub gestreckt sind.
Heute schraubt kein Handwerker mehr Latten an die Wand, wenn so was wirklich nötig ist, wird eine Metallständerwand vor die eigentliche meist krumme Wand gestellt. Damit ist dann wenigstens alles gerade. Das alles ist hier aber nicht nötig und nicht sinnvoll, da zu viel Platz verloren geht.
Wobei das mit der neu zu errichtenden Itong - Wand schon eine gute Option ist. Die gibt es in vielen Stärken und wer die sauber zusammensetzt (wird ja geklebt und nicht gemauert) braucht die hinterher nur mit dem Schleifbrett nachzubearbeiten und hat schon den fertigen Fliesenuntergrund. Verputzen entfällt hier. Wenn da auf einer Seite eine Badewanne steht, kann man ja von der anderen Seite mauern. Die Badewanne steht auf eigenen Füßen und ist nur an die Wand "angelehnt". .[/quote]

So ist es nun doch nicht. Ein erfahrener Trockenbauer wird dir mit Latten eine Vorsatzschale hinstellen, die eben und lotrecht ist. Auftragen wird diese Vorsatzschale 40 mm. Im Feuchtraumbereich ist Gipskarton eine feine Sache, da es hydrophob ist und das Raumklima reguliert. Im Bereich von "feuchtigkeitsbeaufschlagten" Flächen ist eine Feuchtigkeitssperre anzubringen und das nicht nur bei Gipskartonplatten. In dem Altbau in dem ich 5 Jahre gewohnt habe ist die Feuchtigkeit der Duschecke durch eine 24 cm dicke KS Wand gesuppt und hat die anlehnende Küchenzeile von der Rückseite verschimmeln lassen. Die Dusche wurde direkt vor meinem Einzug neu gebaut und der Fliesenleger war so ein Hobbyschwarzplattenleger und Imker. Das mit der Feuchtigkeitssperre ist nicht auf meinem Mist gewachsen sondern tatsächlich eine technische Regel und Stand der Technik. Ich bin seit 30 Jahren als Trockenbauer tätig und habe schon soviel Pfusch von möchtegernbesserwissern gesehe (u.a. in meiner Tätigkeit als Gutachter) da kann ich Bücher füllen. Immer sind dann unqualifiziertes Halbwissen und dumme Zufälle, die zu Schäden führen. Mein Haus habe ich zu 3/4 im Trockenbau ausgeführt u.a. mit 2 Bädern inkl 2 Duschen und einem Gäste WC. Die Maurer, die mir die Aussenwände usw. gebaut haben, schlugen die Hände überm Kopf zusammen. O Ton "Junge, so ein Haus ist was fürs ganze Leben. Bau dir nicht son Mist ein" Ich habe es trotzdem gemacht und das hält ohne Schäden schon 20 Jahre.

Auch beruflich kenne ich viele Fliesenleger, die lieber auf Gipskartonplatten legen als auf geputzten Flächen. Es werden sogar Sporthallen und Schwimmhallen von innen in Trockenbauweise ausgebaut, Schäden sind mir keine bekannt. Die technischen Regeln dafür müssen nur beachtet werden.

MfG
Klaus
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BigJim
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von BigJim »

@ Bulle:
ich werde den Teufel tun und mich mit einem Fachmann streiten. Ich weiß auch nicht, aus welcher Gegend dieser Republik du kommst. Ich bin sicher, da gibt es regionale Unterschiede. Auch ist klar, dass ein Trockenbauer sein Material bevorzugt. Ein Schlosser wird auch lieber Stahl als Kunststoff verwenden. Trotzdem habe ich da eigene Erfahrungen und meine persönliche Meinung.
Thema Holzlatten: Vor ca. 15 Jahren habe ich selbst das erste mal davon gehört, dass statt Holzlatten Metallständer verwendet werden. Die Argumente dafür scheinen mir stichhaltig und sinnvoll. Das Blechgerüst der Ständerwand ist billig und nachdem die Schienen für Boden und Decke ausgerichtet sind werden die senkrechten Teile nur noch dazwischengestellt und oben und unten verschraubt. Bei Holzlatten wird idealerweise kreuzweise "gelattet" um Unebenheiten auszugleichen. Das gelingt bei krummen Wänden nur mit großem Aufwand, da an jeder Schraube entsprechend unterlegt werden muss und der Schraubenabstand beträgt so etwa 60cm in die Wand. Diese Löcher müssen alle gebohrt, gedübelt und geschraubt werden. Darauf kommt dann die Konterlattung im Abstand von 62,5cm, die auch an jeder Kreuzung geschraubt werden muss. Auch für Decken gibt es da tolle Systeme, aber wem erzähle ich das, du kennst das sicher besser als ich. Ich kann nur sagen, dass ich, egal mit wem ich mich in den letzten 15 Jahren über dieses Thema unterhalten habe, nie mehr etwas von Holzlattung gehört habe. Es wurden immer diese Metallständer, bzw. Metall - Abhängungen der Decke angeboten.
Thema Eigenschaften von Gips: klar ist Gips Feuchteregulierend, oder hydrophob, wie du das nennst. Daher ist das für Wohnräume ein ideales Material. Im Feuchtraum sehe ich das anders. Der Gipser sagt: Gips fault. Die im Feuchtraum verwendeten Gipskartonplatten sind speziell gegen Feuchtigkeit geschützt. Da bleibt nicht viel von der Hydrophobie. Da ist ein Zementputz sicher deutlich im Vorteil.
Thema Feuchteschutz: Ja, auch ein Zementputz sollte vor der Weiterverarbeitung mit entsprechendem Tiefgrund behandelt werden. Aber selbst in der Dusche reicht es danach aber problemlos die Fliesen ordentlich zu verfugen und die kritischen Fugen in den Ecken und den Anschlüssen zu Boden oder Duschtasse mit Silikon dicht anzudichten. Klar, darf ich dann auch die Durchgänge der Wasserleitung hinter der Chromrosette nicht vergessen.
Thema Trockenbau mit Gipskartonplatten: Klar hat auch Gipskarton viele Vorteile. Ich kann problemlos Kabel dahinter verlegen, es bringt je nach Ausführung zusätzliche Wärme- oder auch Schalldämmung, Er ist schnell verlegt und es kann schnell darauf aufgebaut (z.B. Fliesen verlegt) werden.

Grundsätzlich: Klar, ist jede Art Werkstoff auf seine Weise und vor allem richtig verarbeitet für viele Dinge brauchbar. Wie du aber selbst schreibst, hast du schon viel Pfusch gesehen. Hier ging es um eine Empfehlung an einen unerfahrenen Badbauer. Ich denke, du wirst mir zustimmen, dass man ohne Erfahrung, besonders, was die Abdichtung betrifft mit Gipskartonplatten leicht viele Fehler machen kann. Eine schlecht ausgeführte Abdichtung oder eine nachgebende Wand, weil die Platten nicht korrekt verschraubt wurden, sind sicher schlimmer als ein Riss in einer Silikonfuge vor Zementputz oder eine etwas krumm verlegte Fliese. weil der Putz nicht exakt gerade war.
bulle
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von bulle »

Ja, so ist das mit den Trockenbauern. Aber eine Versatzschale aus Metallständern, die nur oben und unten befestigt ist (übrigens dürfen die Ständerprofile nicht mit den U Profilen verschraubt werden)biegt sich durch. Selbst Profile, die 100 mm breit bzw dick und doppelt beplankt sind, biegen sich unzulässig durch. Sollte jemand auf glattem Untergrund ausrutschen und gegen eine Vorwand prallen können Fliesen brechen. Abhilfe gibte es nur, wenn man die Profile zu Wand aussteift, im Drittelmodus, also Boden 1/3 Höhe, 2/3 Höhe Decke. Das ist vom Aufwand genausohoch wie eine Lattenunterkonstruktion de ich direkt aufdübele und ausrichte. Holzlatten kosten immer noch gut 10% weniger wie Metallprofile. Die dünnste Metallkonstruktion ist die: UD 30/ CD 60 (aslo Deckenkonstruktionsprofile) verwenden, das baut 43 mm auf.
die dünnste Holzkonstruktion ist eine 28 mm Holzraffel, die 80 mm breit ist, die baut nur 40 mm auf. Eine Konterlattung braucht es nicht. Ein Trockenbauer wird seine Raffeln für einen Raum alle vorab auf Länge schneiden und mit 6 mm vorbohren. Dann werden die im Abstand von 62,5 cm an der Wand festgedübelt (Schlagdübel 6/55mm) Nachher prüft man mit Richtscheid die Senkrechte und die Ebenheit. Wenn nicht ok, Kuhfuss ansetzen und die Raffel vorhebeln, Keil dahinter kloppen und gut ist. geht ruckzuck
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BigJim
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Re: Badsanierung - Fliesen und anderer Fußpilz

Beitrag von BigJim »

Da spricht der Profi, das weiß der Laie aber nicht.
Ganz ehrlich, für kleine Flächen würd ich auch noch Latten nehmen. aber nur, weil ich das schon mehrfach gemacht habe.
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