Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Der chaotische Hauptfaden

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Smily
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Smily »

Ich verstehe es nicht, dass ihr solche Probleme mit den Stromkonserven habt.
Ich Kauf immer die gruselig billigen aus'm Aldi oder Lidl.
Bisher 1x was ausgelaufen. Aber das war Dummheit.
Geräte sollte Mann ja auch immer ohne die Dinger einlagern...
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Das Ablaufdatum war 2013. Das wird wohl auch eine Berechnungsgrundlage für die Korrosion sein.
Der Hersteller wird wohl auch davon ausgehen, dass 2008 gekaufte übliche Zellen recht schnell aufgebraucht werden.
(Für die Langzeiteinlagerung gibt es bestimmt spezielle Typen.)
Die Zellen wurden im PKW gelagert.
Hitze, Kälte - was machts das mit den Zellen? :?

Da gibt es auch meiner Sicht nichts zu meckern.
Die Zelle war schon so vorgeschädigt, dass die kurz vorm Auslaufen war.
Mag sein, dass die Bewegung (aus der Taschenlampe herausnehmen, in das andere Gerät einsetzen)
ein fast Leck zum Leck befördert hat.

Ich kontrolliere regelmäßig die Messgeräte, weil der 9V-Block doch recht lange hält.
Das sollte man auch mit Notfallmitteln tun. Schleißlich sollen die ja im Notfall funktionieren.
Da wäre ein Ringtausch der Zellen sinnvoll.

Mein Funkwecker hat Zink-Kohle-Zellen.
Mehr Kleinstverbraucher habe ich nicht.
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MatthiasK
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von MatthiasK »

Beim Entladen vergrößert sich das Volumen des Inhalts von Alkaline-Zellen und die Konsistenz ändert sich. Leere Zellen stehen leicht unter Druck, erkennbar ist das auch am Springen. Deshalb können undichte Zellen auch nach oben pinkeln.

Die einzige Berechtigung von Zink-Kohle-Zellen ist der Kohlestift, den man ernten kann. Ansonsten sind sie in allem schlechter als Alkaline-Zellen. Weniger Ladung, höhere Selbstentladung, höherer Innenwiderstand. Und zum Schluss noch das Hauptproblem: Der Zink ist außen, nicht immer ist zusätzlich noch ein dichter Edelstahl-Behälter drum. Wenn dann der Zink vom normalen Entladen Löcher bekommt (und die bekommt er irgendwann), kann die Batterie nicht anders, als auszulaufen.
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Richtig.
Die lagen aber damals gerade herum.
Vor einigen Jahren.
Langsam wird das LCD etwas schwach, da könnte man über einen Tausch nachdenken.
Und dann muss ich wohl wieder 4 kaufen, wobei ich nur zwei...

... mal sehen, was mir einfällt.

Eventuell werde ich die AAA-Akkus da zwischenlagern.
Ob die nun im Schrank auf den Einsatz warten oder im Wecker ;)
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Bastelbruder
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn der Zinkmantel löchrig wird fängt die Soße gaanz langsam an die Umgebung zu erkunden, das könnte man bei unregelmäßiger Kontrolle trotzdem rechtzeitig erkennen. Bei Alkalis steigt der Innendruck und steigt und steigt und plötzlich macht es Plopp. Nein, dann lieber Zink-Kohle. Ich habe immer noch ein paar von den 2008 abgelaufenen Taschenlampenbatterien aus Mellingen.
Die NiMHs sind erstmal schlechter als NiCd, aber auch schlechter als Zink-Kohle, zumindest in Sachen Selbstentladung. Auch Eneloops. Und die beworbene Anzahl Ladezyklen wird bei keiner Nutzungsart auch annähernd erreicht. Die Geringststrom-Kapazität scheint zwar irgendwie zu bleiben, aber schnell sinkende Leerlaufspannung und steigender Innenwiderstand zeigen mir, daß das die schlechteste Akku-Technologie ist seit Edison den Nickel-Eisen-Akku erfunden und Mikrofon-Neumann in Heilbronn die hermetische Dichtung dazukonstruiert hat.
Robby_DG0ROB
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ich decke den Bedarf (Handnavi, portable Empfänger, PC-Maus, Seifengeber im Bad, kleine Zierbeleuchtungen bei den Eltern) mit AA-Zellen seit Jahren aus den Funden der Radiosonden. Hatten die bis letztes Jahr eingesetzten Modelle noch 6 leicht zu vereinzelnde Zellen, meist industrielle Typen von Panasonic, so findet man heute nur noch zwei Energizer ulitmate. Vom Ladezustand sind sie fast immer noch "halbgut" und damit für die Haushaltsbedarfe noch lange Zeit nutzbar.
CR123A habe ich mal eine 40er Schachtel Tekcell-Zellen von einer Firma bekommen. Die kommen bei mir auch in Handlampen und den Powerflare-LED-Warnlampen zum Einsatz, weil die ewig lagerfähig sind und auch mit Kälte kein Problem haben. Die weit verbreiteten Handlampen mit 3x AAA sind bei mir nicht in Gebrauch, weil diese Zellen dafür subobtimal sind.

Die immer schlechter werdenden NiMH sind nur noch im Fotoapparat in Gebrauch. wobei mir da NiCD lieber wäre.
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MatthiasK
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von MatthiasK »

Gegen steigenden Innenwiderstand hilft bei NiCd und NiMH Ladung mit Druck, 2A dürfen es bei einer Mignon gerne mal sein. Außerdem kann man bei gegebener Baugröße nur Kapazität oder Leistung optimieren, nicht beides. NiMH verlangen auch gute Ladegeräte und vertragen Überladung nur schlecht. Akkus durch Selbstentladung leer werden lassen und Tiefentladung mögen NiMH auch nicht, normale NiMH sind daher nicht wirklich lagerfähig.
Ich hatte zwischenzeitlich schon alle NiMH ausgemustert. Die Lebensdauer war einfach kürzer als bei Alkaline.

Erst seit die LSD-Technik marktreif ist, verwende ich sie wieder. Jetzt machen wirklich nur die Geräte die Akkus leer und die angegebene Zyklenzahl erreiche ich bisher nicht, weil die Akkus zu selten geladen werden müssen.
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Bei NiMH braucht man zum Laden schon rund 1A, um das Delta vom U aus dem Rauschen deutlich genug zu erkennen.
(wie man das auswertet und dann abschaltet, ist eine andere Geschichte)
Noch mehr Ladestrom macht aber auch keinen Sinn.
Zumindest laut den Datenblättern der Hersteller.
Emsdettener
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Emsdettener »

Hat hier schon jemand die sogenannte Wildflyer-Methode angewendet und kann dazu mit Erfahrungswerten beitragen?

http://www.wildflyer.de/nimh-akkus.htm

Auf folgender Seite kann man per Anfrage wohl auch einen (Excel) Rechner zur Ermittlung des benötigten Entladewiderstandes erhalten.

https://iser-modell.de.tl/Wildflyer_Widerstand.htm
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Klingt mir komisch.

Ich denke da an "deep of discharge".
Sämtliche tiefentladene NiMH-Akkus hatten bei mir als auch in der Familie kein langes Leben.
Dazu nimmt man eine 1N4001 Diode und einen ca. 5 Ohm Widerstand und schliesst die einzelnen Zellen damit kurz. Dabei sorgt die Diode dafür, dass die Akkuspannung nicht unter ca.0,7V absinken kann.
Glaube ich nicht, das geht unter 0,7V.
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Landjunge
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Landjunge »

Emsdettener hat geschrieben:Hat hier schon jemand die sogenannte Wildflyer-Methode angewendet und kann dazu mit Erfahrungswerten beitragen?

http://www.wildflyer.de/nimh-akkus.htm

Auf folgender Seite kann man per Anfrage wohl auch einen (Excel) Rechner zur Ermittlung des benötigten Entladewiderstandes erhalten.

https://iser-modell.de.tl/Wildflyer_Widerstand.htm
Früher damit meine 6 zelligen NIMH Modellbauzellen fürs RC-Auto bestückt. Wie sysconsol schon sagt, dass geht leider bis weit unter0,7V und macht die Zellen breit.
Wenn man die Schaltung aus Diode und Widerstand mal ausprobieren will dann absteckbar für die Lagerung.
^^artin
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von ^^artin »

Selbst 0,7V wäre, bei NiMH, vermutlich schon tiefentladen.
Mein Ladegerät entläd bis ca. 0,9V.
Um die Kapazität zu erhalten hab ich mir aber auch angewöhnt die, vor dem Laden, immer zu entladen.
Die meisten Geräte (Kameras ect.) entladen die NiMHs nicht ausreichend um die Kapazität voll auszunutzen, und, durch die ständige unzureichende Entladung, entsteht durchaus sowas wie ein Memory Effekt - Akkus verlieren sehr schnell drastisch an Kapazität. Ebenso hab ich mir angewöhnt die Akkus, auch wenn sie 3-4 Monate unbenutzt geladen rumlagen, wegen der hohen Selbstentladung, komplett zu entladen und wieder zu laden.
Dann bleibt die Kapazität schon recht lange erhalten.
Hab sogar schon mehrfach NiMHs gehabt, die wohl schon im Laden, durch langes Rumliegen, tiefentladen waren.
Also - NiMH Akkus immer dort kaufen wo sie nicht alt werden. Die letzten die ich bestellt habe, hatten sogar das Herstellungsdatum aufgedruckt und waren grad mal 3 Monate alt.

Tja, man kann die Kapazität schon recht gut erhalten, aber letztlich hat man natürlich nicht viel davon, wenn die Kamera die Kapazität nicht ausnutzt, und schon bei einer Entladung auf 1,15V abschaltet.
Dann kann man mit der enormen Kapazität nur die Transistoren im Entlade-/Ladegerät quälen. :(
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Bastelbruder
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Bastelbruder »

MatthiasK hat geschrieben:Beim Entladen vergrößert sich das Volumen des Inhalts von Alkaline-Zellen und die Konsistenz ändert sich. Leere Zellen stehen leicht unter Druck, erkennbar ist das auch am Springen. Deshalb können undichte Zellen auch nach oben pinkeln.

Die einzige Berechtigung von Zink-Kohle-Zellen ist der Kohlestift, den man ernten kann. Ansonsten sind sie in allem schlechter als Alkaline-Zellen. Weniger Ladung, höhere Selbstentladung, höherer Innenwiderstand. Und zum Schluss noch das Hauptproblem: Der Zink ist außen, nicht immer ist zusätzlich noch ein dichter Edelstahl-Behälter drum. Wenn dann der Zink vom normalen Entladen Löcher bekommt (und die bekommt er irgendwann), kann die Batterie nicht anders, als auszulaufen.
In der Batteriebibel finden sich Bilder wie dieses,
BatteryShelfLife_.png
BatteryShelfLife_.png (8.73 KiB) 2423 mal betrachtet
meine Erfahrung kann das nicht so richtig bestätigen. Auch nicht den 400%igen Kapazitätsverlust innerhalb eines Jahres. Übrigens gibt es seit über 100 Jahren offiziell auslaufsichere Batterien.
Dr. Carl Gassner is credited with constructing the first ‘‘dry’’ cell in 1888. It was similar to the Leclanché system except that ferric hydroxide and manganese dioxide were used as the cathode. The ‘‘dry’’ cell concept grew from the desire to make the cell unbreakable and spill-proof. His cell provided an unbreakable container by forming the anode from zinc sheet into a cup, replacing the glass jar. He then immobilized the electrolyte by using a paste containing plaster of Paris and ammonium chloride.
In allen Zink-Kohle-Zellen, egal ob Ammoniumchlorid, Kalilauge oder Zinkchlorid als Elektrolyt dient, wird brauner Stein (Mangandioxid) zu schwarzgrauem Manganoxid reduziert, dessen effektives Volumen sich nicht ändert. Das Zink wird oxidiert und saugt Wasser aus dem Elektrolyt, dabei bilden sich großvolumige Zinkhydroxidkristalle. Auch der anfangs relativ trockene Elektrolyt wird immer nasser, weil scheinbar der Wasserstoff an der Graphit-Elektrode vom Braunstein in Wasser umgewandelt wird. Jetzt kommt der Merker vom Dienst, der feststellt daß der Wasserstoff aus genau diesem Elektrolyt-Wasser entstanden ist. Da ist was faul! Vielleicht haben sich da aber auch andere Gase entwickelt, weil da irgendwelche Verunreinigungen drin sind. Primär "Verunreinigungen" bestimmen die Selbstentladung und die wird mit "fortschrittlicher" Fertigungstechnologie
During the 1980s to the present time, development effort has been focused on environmental concerns, including the elimination of mercury, cadmium, and other heavy metals from the system. The work the past century, has extended the discharge life and storage life of the zinc-carbon battery over 400% compared to the 1910 version.
trotz gegenteiliger Beteuerungen immer mehr. Vielleicht ist nämlich genau das Gegenteil der Fall
Lead also acts as a corrosion inhibitor by increasing the hydrogen overvoltage of the zinc in much the same manner as does mercury.

Es gibt beispielsweise in Meßgeräten 40 Jahre alte, in Wachs abgesoffene 9, 15 oder 22,5 Volt-Stapelbatterien die immer noch fast ihre alte Leerlaufspannung besitzen. Ja, nennenswerter Stroom kommt nicht mehr raus weil das Wasser inzwischen entfleucht ist. Aber ich kenne keine Alkalizelle (im ehemals hermetisch dichten Stahlmantel) die nach 20 Jahren noch nicht leckgeschlagen ist. Und mit (externer) Entladung kann das wirklich nichts zu tun haben, denn es sind auch Zellen explodiert die sich noch im Blister befanden, lange vor dem "best before". Bloß die Druckerhöhung kann ich mit Hilfe der Zinkhydroxidkristalle nachvollziehen.
Ich kann mir allerdings vorstellen, daß das im Neuzustand stark 60% Wasser enthaltende, pastös mit Stärke eingedickte Elektrolyt allein durch Degenerierung der Stärke immer dünner wird.
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Julez
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Julez »

Bastelbruder hat geschrieben:[]
Die NiMHs sind erstmal schlechter als NiCd, aber auch schlechter als Zink-Kohle, zumindest in Sachen Selbstentladung. Auch Eneloops. Und die beworbene Anzahl Ladezyklen wird bei keiner Nutzungsart auch annähernd erreicht. Die Geringststrom-Kapazität scheint zwar irgendwie zu bleiben, aber schnell sinkende Leerlaufspannung und steigender Innenwiderstand zeigen mir, daß das die schlechteste Akku-Technologie ist seit Edison den Nickel-Eisen-Akku erfunden und Mikrofon-Neumann in Heilbronn die hermetische Dichtung dazukonstruiert hat.
Nicht wirklich richtig. Eneloop Zellen sind hervorragend, was Selbstentladung angeht, und definitiv besser als NiCd. Gibt es irgendwo NiCd-Zellen, die mit geringer Selbstentladung beworben werden?
Eneloop ist das beste, was im Bereich AA und AAA-Zellen je passiert ist. Endlich kann man Akkus so ähnlich nutzen wie einen Tank. Voll machen, und dann bleiben die voll, über Jahre wenn's sein muss. Nervige Akkupflege und dergleichen braucht es nicht mehr.
Die 2000 Zyklen werden zwar nicht erreicht, aber 300 Zyklen finde ich durchaus auch sehr ok:
https://www.pocketnavigation.de/2015/03 ... rgleich/6/
Ebenso ist die Selbstentladung absolut verschmerzbar:
https://www.pocketnavigation.de/2015/03 ... rgleich/4/
sysconsol hat geschrieben:Bei NiMH braucht man zum Laden schon rund 1A, um das Delta vom U aus dem Rauschen deutlich genug zu erkennen.
(wie man das auswertet und dann abschaltet, ist eine andere Geschichte)
Noch mehr Ladestrom macht aber auch keinen Sinn.
Zumindest laut den Datenblättern der Hersteller.
Weniger geht auch. Seit Jahr und Tag lade ich 2000er Einzelzellen und auch 4s und 8s Eneloop Packs mit 400mA und 4mV Delta Peak. In vielen Jahren nicht eine einzige Fehlabschaltung.
Emsdettener hat geschrieben:Hat hier schon jemand die sogenannte Wildflyer-Methode angewendet und kann dazu mit Erfahrungswerten beitragen?

http://www.wildflyer.de/nimh-akkus.htm

Auf folgender Seite kann man per Anfrage wohl auch einen (Excel) Rechner zur Ermittlung des benötigten Entladewiderstandes erhalten.

https://iser-modell.de.tl/Wildflyer_Widerstand.htm
Ja, ich. Allerdings ist das gleiche Ziel einfacher zu erreichen. Das Problem von Akkupacks ohne "geringe Selbstentlade Technologie" ist die unterschiedlich starke Selbstentladung der Zellen. Das macht Probleme bei der Schnellladung, da die Zellen zu unterschiedlichen zeiten voll werden, kein enideutiges Delta Peak zustande kommt, einzelne Zellen überladen werden und der Akku trotzdem nicht ganz voll wird. Bei der Entladung gibt es das gleiche Problem, nur mit Tiefentladung. Jede Zelle an sich hat noch die volle Kapazität, der Akkuverbund aber nicht. Also müssen die Zellen auf ein Niveau gebracht (gebalanct) werden. Dass kann man unteren Ende der Kapazität erfolgen durch individuelle Entladung (Wildflyer), oder durch langsame Überladung am oberen Ende (formieren). Hierbei wird mit <1/10C gezielt überladen, so dass am Ende alle Zellen den gleichen Ladezustand (ganz voll) haben. Viele Leute laden nur schnell ohne jemals zu formieren, und dass moderne Computerlader diese Funktion gar nicht mehr anbieten, macht es auch nicht besser. Daher funktioniert Wildflyer, aber Formieren ist besser.

Ich hab noch ein paar unangetastete Zellen hiervon rumliegen:
https://eu.nkon.nl/4-aa-fujitsu-nimh-ba ... ister.html
Da werd ich mal gucken, was da noch an Kapazität vorhanden ist.
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Bastelbruder
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Bastelbruder »

Ich fand es diesen Winter auf jeden Fall ziemlich shice, als das Management der mit NiMH gelieferten Photonenschleuder auf Grund "etwas" zu hohen Innenwiderstands der vielleicht 100 Zyklen jungen, wenige Stunden vorher vollgeladenen Eneloops innerhalb von 5 Minuten den Zustand der Straße vor mir von "super beleuchtet" auf "gut beleuchtet" und weitere zehn Minuten später ziemlich unerwartet auf Krappennacht wechselte.

Inzwischen habe ich ein ESR-Meter dabei wenn ich Akkus kaufen gehe. 100 Milliohm ist für eine Mignonzelle vollkommen inakzeptabel, erst wenn man die Dinger mit viiel Ladestrom erwärmt, geht der Widerstand runter. Aber auf der Straße kann ich das nicht brauchen. Die 450 mAh-NiCd Mignons hatten 1975 nichtmal 20 Milliohm. Ziemlich unabhängig von der Temperatur.

NiMH ist Rückschritt ins Hinterland!
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Julez
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Julez »

Die Schriftgröße beeinflusst den Wahrheitsgehalt nicht. LSD-NiMh ist ein großer Fortschritt, weil sich erstmals Batterien vernünftig nutzen lassen, und nicht dauernd von alleine leer werden. Scherzfrage: Was ist eine Taschenlampe? Antwort: Ein Aufbewahrungsort für leere Batterien. Leider nur allzuoft die Wahrheit für normale Leute in der dunklen Prä-eneloop-Ära.
Wenn natürlich die Akkus im Winter im Fahrtwind gut gekühlt werden und dann vielleicht auch noch die Elektronik zu früh abregelt oder so, kann man keine Wunder erwarten.
Aber anhand von 1 Datenpunkt unter zweifelhaften Bedingungen eine ganze Technologie zu verdammen, halte ich für unseriös.
Lass uns das doch mal nachrechnen. Die Lampe macht laut technischen Daten 220 Lumen. Dafür brauchen ordentliche LEDs nicht mehr als 500mA. Ebenso sollten die LEDs auch mit 3,5v noch gute Leistung bringen, zumindest tun dies meine Taschenlampen mit LiIon-Antrieb. Nehmen wir desweiteren an, dass ein Pack aus gesunden Zellen 4,4V unter Last schafft. Dementsprechend müssten die Zellen 450mOhm haben, um den von dir beschriebenen Spannungsabfall zu haben. Das dürfte erst bei über 700 Zyklen der Fall sein.
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Sir_Death »

@Julez: Danke.
Ich könnt das nicht so schreiben, die Erfahrung sagt mir aber, dass Eneloops definitiv besser sind als alles andere davor - und auch nicht schlechter als NiCd
Klassische Kleinverbraucher zu Hause wie der Küchenwecker oder die Wetterstation laufen zwischen 18 und 24 Monate mit einer Ladung Eneloop. Fernbedienungen sind nach knapp 36 Monaten mit einer Ladung Eneloop noch immer in Betrieb.
Die öfters benutzte MagLite mit LED-Umbau (ehemals 3 x D-Zelle, jetzt 3 x AA) lade ich aus Vorsicht alle 6 Monate nach - hat mich bisher noch nie im Stich gelassen.

Wenn ich in all diesen Geräte auslaufende Alkali-Zellen hätte, wäre das ganz schön teuer (Ich hab inzwischen ca. 120 Eneloops im Einsatz und muss noch ca. 80 Umrüsten)
Bei den meisten Geräten werde ich in meinem Leben niemals auf 100 oder mehr Zyklen kommen - daher ist die geringe Selbstentladung für mich weit wichtiger.
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

@Bastelbruder: Die Photonenschleuder (ich habe die selbe) hat damals in Frankfurt recht gut funktioniert.
Bin fast den ganzen Winter mit dem Rad auf Arbeit und zurück gefahren - das waren schon aufgrund der Zeit meist Minusgrade.
Ein ähnliches Verhalten wie du beschrieben hast, hatte ich schon bei rund 20°C in einer Sommernacht.
Akkus raus und wieder rein hat geholfen.
Ob da der Mikrokontroller manchmal spinnt?

Zudem ist die Kontaktierung der Zellen suboptimal.

Die Lampe macht laut technischen Daten 220 Lumen. Dafür brauchen ordentliche LEDs nicht mehr als 500mA. Ebenso sollten die LEDs auch mit 3,5v noch gute Leistung bringen, zumindest tun dies meine Taschenlampen mit LiIon-Antrieb.
Die Photonenschleuder hat einen Schaltregler.
Aus den Zellen wird gezogen: Stufe 1 0,360A (4,9V) und Stufe 2 1,13A (4,8V).


Der (zumeist unterschiedliche) Innenwiderstand der Zellen ist in Akkupacks wohl das größte Problem.
Daher dürfte auch die unterschiedliche Kapazität bei gleichem Lade- bzw. Entladestrom herrühren.
Da ändert aber auch kein Gewaltentladen oder Ausgleichsladen mit geringen Strom etwas dran - auch nicht bei "LSD".
Die hier vorhandenen Eneloops in AA und AAA haben teilweise von Anfang an 200mAh Unterschied in der einladbaren Kapazität.
Dieser Wert ist bis jetzt auch gleich geblieben.
Das passt auch gut damit zusammen, dass bei Reihenschaltung im Gebrauch immer die selben Zellen zuerst leer sind.
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Julez
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Julez »

Die hier vorhandenen Eneloops in AA und AAA haben teilweise von Anfang an 200mAh Unterschied in der einladbaren Kapazität.
Also das konnte ich noch nie feststellen. Selbst die Einzelzellen, welche ich durch meine EDC-Taschenlampe rotiere, bekommen fast immer die gleiche Kapazität eingeladen, auch wenn ich sie nie zu 100% gleich entlade aufgrund Einzelbetrieb.
Aber der Entladetest der 4 Jahre alten Fujitsu-Zellen läuft gerade, ich werde einen Kapazitätstest anschließen an den 4 Stück.
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Wie groß sind denn die von dir festgestellten Unterschiede zwischen verschiedenen Zellen?
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Die EDC-Lampe ist bei mir eine Fenix E15 mit einer CR123A-Zelle. Auf die ist immer Verlaß..
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Bastelbruder
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Bastelbruder »

Die 4 Zellen in der Photonenschleuder stammen aus einer Verpackung und werden immer zusammen geladen und entladen. Ich erwarte daß das ohne Balancer funktioniert. Solche Kinkerlitzchen hat man vor Einführung der Lithium-Akkus nicht benötigt.

Momentan ist bei mir ein Packen Mignonzellen am Ladegerät, die werden nach Warmwerden (= voll) noch um jeweils 120 mAh entladen und morgen früh gemessen.

Voll (vor 4 Wochen geladen und eingelagert) sind bloß zwei LSD-Zellen und 4 normale NiMHs, von letzteren ist eine seit der Ladung in meiner Hosentasche und hat seither schätzungsweise 100 mAh in Licht angelegt. Die Leerlaufspannung ist identisch mit den nicht benutzten Zellen.

Code: Alles auswählen

Leerl	    Ohm	    mAh	Jahr	    Menge 	 Fab
1,23      60..70m    2300      2011	    2          Aldi ActivEnergy RTU (die beiden anderen Zellen aus dem 4erpack sind wegen hochohmig bereits entsorgt)
1,33      0,9..2        2100      2008?     4         Tecxus, davon eine leicht benutzt. - Zwei Ohm - die fliegen demnächst raus.
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Schneewittchen
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Schneewittchen »

Was ist denn eine "EDC-Lampe"?
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Hightech
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Hightech »

Bei meinen mit RTU Akkus betriebenen Geräten (Wettestationen, Fernbedienungen ect.) ist bei Batteriealarm immer eine von 4 oder 2 AA komplett leer.
Dabei sind die Akkus nach Anschaffungsjahr sortiert und werden zusammen geladen.
Das ist doch ganz sicher sehr schlecht für die Akkus oder?
Robby_DG0ROB
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Schneewittchen hat geschrieben:Was ist denn eine "EDC-Lampe"?
"Every Day Carry" - Das sind Gegenstände, die man immer dabei hat. Neben einer Lampe z.B. ein Multitool, Rittal-Schlüssel, Kabelbinder usw.
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Julez
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Julez »

So, der erste Entladetest mit den 4 Fujitsu Baujahr 2014 ist fertig. Sie wurden aus der Packung entnommen, vor ca 2 Wochen 10-20 min in einer Fernsteuerung betrieben, und diese Nacht entladen. Restkapazität zwischen 1357mAh und 1368mAh. Das finde ich durchaus sehr ordentlich.
Jetzt laufen einige Zyklen, um die reale Kapazität rauszufinden.
sysconsol hat geschrieben:Wie groß sind denn die von dir festgestellten Unterschiede zwischen verschiedenen Zellen?
Bei den Eneloops hab ich immer so zwischen 1800mAh und 1900mAh reingeladen, mein ich. Waren aber wie gesagt leicht unterschiedlich entladen. Ich werde die mal vermessen, sobald der Test oben durch ist.
Bastelbruder hat geschrieben:Die 4 Zellen in der Photonenschleuder stammen aus einer Verpackung und werden immer zusammen geladen und entladen. Ich erwarte daß das ohne Balancer funktioniert. Solche Kinkerlitzchen hat man vor Einführung der Lithium-Akkus nicht benötigt.
[]
Doch, das Balancen bzw. Formieren war schon immer nötig, nur haben es seit der Einführung vom Schnellladern die wenigsten noch gemacht. Früher, als es nur Konstantstromlader bestenfalls mit Zeitabschaltung gab, wurden solche Akkupacks grundsätzlich mit 1/10C 14h lang vollgeladen, ungeachtet des Ladezustands vorher. Sie wurden also bei jeder Ladung formiert. Ich hab meine iCharger so programmiert, dass immer noch ein sehr geringer Erhaltungsladestrom (10mA-20mA) nach einer "Schnellladung" (400mA) fließt. Dies formiert meine Packs auch immer noch ein bisschen.
Werden also Nixx-Zellen im Verbund betrieben und geladen, sollte man grundsätzlich hin und wieder formieren. Das Problem ist durch LSD-Technologie weitgehend entschärft worden, aber nicht komplett.
Hightech hat geschrieben:Bei meinen mit RTU Akkus betriebenen Geräten (Wettestationen, Fernbedienungen ect.) ist bei Batteriealarm immer eine von 4 oder 2 AA komplett leer.
Dabei sind die Akkus nach Anschaffungsjahr sortiert und werden zusammen geladen.
Das ist doch ganz sicher sehr schlecht für die Akkus oder?
Niemals sind irgendwelche Zellen komplett identisch, und bei extrem geringen Entladeströmen kann man dann durchaus das von dir geschilderte Verhalten beobachten. Ich würde es drauf ankommen lassen, oder aber die Laufzeit mittels Kalendereintrag im Schmierphone ermitteln, und mir dann zukünftig Termine zum Akkutausch nach 75% der projektierten Laufzeit setzen.
Emsdettener
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Emsdettener »

Schneewittchen hat geschrieben:Was ist denn eine "EDC-Lampe"?
Wusste vorm Googlen auch nichts damit anzufangen und dachte zunächst an eine Werbetaschenlampe aus nem Parfürmerieladen. Allerdings war mir kurzzeitig entgangen, dass die geläufige Parfümerieartikelkurzbezeichnung EDT (Eau de Toilette) und nicht, wie zunächst angenommen, EDC (Eau de Closette) lautet.
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Um auf Hightechs Frage einzugehen:

Akkus sind da, um benutzt zu werden.
Weder ist Tiefentladen gut (Stichwort Zyklentiefe oder DOD -> deep of discharge) noch einfach so herum liegen lassen.

Trotzdem kann es sein, dass die Akkus eine höhere Lebensdauer als eine Alkali-Zelle beim selben Einsatzzweck erreichen.
Immerhin lassen die Akkus sich wenigstens ein paar Mal aufladen ;)

Zur Langzeitlagerfähigkeit von LSD kann ich nichts sagen.
LSD habe ich nie besessen und die hier der Technologie wegen so bezeichneten Akkus sind in Benutzung,
sodass die spätestens nach einem viertel Jahr ohnehin entladen sind.

Die 4 Zellen in der Photonenschleuder stammen aus einer Verpackung und werden immer zusammen geladen und entladen.
Ist bei mir genau so.
Es gibt noch 2x 2 Varta Ready2Use, die laufen immer zu zweit. Oder ersatzweise zu viert, wenn die vier Eneloop gerade geladen werden.
Das ist aber höchst selten der Fall.

Die als 3V-Akkupack gekauften AA-Eneloop (so richtig mit Blechstreifen verschweißt) gibt es auch noch.
Die liefen erst im Rasierapparat (Laden mittels PT8A2704) und jetzt als "einzelne Zellen" in der Taschenlampe auf Arbeit.
Da kann ich jedoch nichts zum Betriebsverhalten sagen, weil das Laden seither dilettantisch nach "Kontrolle der Leerlaufspanung nach gefühlter Betriebsdauer" und dann am Labornetzgerät erfolgt :oops:
Abschaltung nach Finger-Temperatur-Methode (ist wahrscheinlich so sicher wie die symptothermale Methode :D - irgendwann vergesse ich mal das rechtzeitige Fühlen wenn der Strom bei 1A steht).
Dann gibt es wohl neue Zellen, bei denen die Kontaktflächen nicht so geschunden sind.
Und vielleicht bekommt der PT8A2704 eine neue Aufgabe.
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Harry02
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Harry02 »

Julez hat geschrieben:Doch, das Balancen bzw. Formieren war schon immer nötig, nur haben es seit der Einführung vom Schnellladern die wenigsten noch gemacht. Früher, als es nur Konstantstromlader bestenfalls mit Zeitabschaltung gab, wurden solche Akkupacks grundsätzlich mit 1/10C 14h lang vollgeladen, ungeachtet des Ladezustands vorher. Sie wurden also bei jeder Ladung formiert.
Ich dachte eigentlich, dass NiMh (von denen reden wir ja) das überhaupt nicht mögen.
Ich muss aber mal den Klugscheißermodus anwerfen: Formiert werden die Zellen während der Produktion, und während der ersten paar Zyklen beim Kunden (die Kapazität steigt am Anfang noch).
Was du meinst, ist nur Ausgleichsladung. Bzw. bei Einzelzellen einfach Überladung. Das Wort "balancen" erweckt irgendwie den Eindruck, man würde die Zellen einzeln angleichen, bei "Ausgleichsladung" weiß man, was Sache ist.
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Hightech
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Hightech »

Meine Panasonics NiMhs Evolta sind teilweise von 2008 und sind immer noch im Einsatz.
Seit 2008 hab ich ausschließlich die Evoltas und den Vorgänger gekauft, von den 30 Stück sind jetzt 3 kaputt.
Das ist vollkomen ok.
AA und AAA Batterien hab ich seit dem nicht mehr gekauft.
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Was heißt bei dir kaputt?

Einen Satz "normale" NiMH Philips R6NM (die kamen mit der gebraucht erworbenen Photonenschleuder) laufen im Radio, welches mir jeden Tag 4 Uhr den Blutdruck mit Nachrichten auf Sollwert bringt :twisted:
Aber lauter als Zimmerlautstärke kann man da kaum mehr drehen, dann wird wegen zu geringer Spannung unter Belastung abgeschaltet.

Eigentlich sind die schon lange kaputt - laut für mich völlig zu intelligenten Ladegeräten ohnehin.
Uneigentlich jedoch nicht. Geht doch noch :P

Funkmäuse (die brauchen dann aber vielleicht noch einen Kondensator), Fernbedienungen (die haben meist einen Kndensator), Thermometer, Uhren, ... sollten damit auch noch laufen.
Taschenlampen fühlen sich damit auch wertiger an - vom Sehen rede ich nicht ;)
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Hightech
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Hightech »

Kaputt bedeutet entweder ausgelaufen oder nehmen die Ladung nicht mehr auf.
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Bastelbruder
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Bastelbruder »

sysconsol hat geschrieben:... weil das Laden seither dilettantisch nach "Kontrolle der Leerlaufspanung nach gefühlter Betriebsdauer" und dann am Labornetzgerät erfolgt :oops:
Abschaltung nach Finger-Temperatur-Methode (ist wahrscheinlich so sicher wie die symptothermale Methode :D - irgendwann vergesse ich mal das rechtzeitige Fühlen wenn der Strom bei 1A steht).
Mit der Methode habe ich auf Grund eines Vitamin-Interrupts mal einen Zwölferpack Cadnica Mignons verloren. :cry: Als die Interruptbearbeitung beendet war, konnte ich das Blechgehäuse der Handfunke nur noch mit einem Lappen packen und im Waschbecken hat das dann noch eine ganze Weile gezischt.

Acht Cadnica Babyzellen hat mir ein im pile-up stark beschäftigter Funkamateur einer Schulstation mutwillig zerstört als er trotz vorheriger Unterweisung, das Gerät ausschließlich aus dem internen Akku zu betreiben, vermutlich mit dem frommen Gedanken einer Leistungssteigerung ein ungeeignetes Netzgerät mit dem unpassenden "Universal"-Hohlstecker angeschlossen hat und der Schaltkontakt der Buchse natürlich nicht betätigt wurde. Als ich nach drei Stunden wieder auftauchte, lag mein Funkgerät vor dem Fenster zum Ausstinken. Akkus und Batteriekasten zu einem Klumpen zusammengeschmolzen. Den Schaden hat der DARC mir natürlich nicht ersetzt.

Ich hab gestern abend noch ein paar alte und noch ältere Zellen aus der Grabbelkiste geladen.
20181016_203658v.jpg
Nach 1C-Ladung jeweils bis zum deutlichen Warmwerden, dann 10 min Entladung mit 0,5 A und anschließend ca. 20h Ruhezeit bei 21°C folgende Werte gemessen:

Code: Alles auswählen

Leerl         Ohm	  mAh	Jahr 	    Fab
1,273	0,06	  450	        1975	    Inter_Power, sieht Sanyo Cadnica zum Verwechseln ähnlich, NiCd >500 Zyklen
1,299	0,25	  500	        1975	    National Pananica, NiCd >500 Zyklen, hat geschätzt noch 300 mAh
1,273	0,15	  600	        1977	    Sanyo Cadnica, NiCd >500 Zyklen
1,271	0,1	  700	        1998?	PH-AA700H NiMH!
1,304	0,06	  800?	1990	    Varta? Bosch Handfunk (hellblau) N.O.S.
1,331	0,035 1200	2000	    Varta 55110 
1,344	0,045 1500?	2006	    Kodak Knipskiste (schwarz) Typ immerleer
1,370	0,3 	  2100	2008?	Tecxus, nicht aus dem 4erpack von gestern
Die Zellen von gestern nochmal ohne weitere Bearbeitung:
1,232	0,06	  2300 	2011	    Aldi ActivEnergy RTU
1,320	>1 	  2100	2008?	Tecxus
WARUM haben die RTUs eine so geringe Leerlaufspannung? Könnt Ihr Eure *** mal nachmessen?
Die im zu den anderen Zellen fehlenden 50..100 mV fehlen auch während der Entladung und triggern schließlich die bei Nickelakkus sehr kritische Leer-Erkennung, speziell wenn mehrere Zellen in Reihe verwendet werden. Nicht ohne Grund habe ich schon vor über 20 Jahren (da gab es noch kein NiMH) die Einzelzellenüberwachung konstruiert.

Die ersten NiMHs Ende des letzten Jahrhunderts hatten Selbstentladungsraten von 10% pro Tag. Das wurde irgendwann besser. Dann entbrannte der Kapazitätskrieg. Der führte dazu daß viele Zellen schon im ersten Jahr diese weißen Kristalle an der Dichtung bildeten. Vorher gabs das bloß bei Zellenpaketen die regelmäßig maßlos überladen wurden. Gefühlt waren wenig genutzte Zellen stärker betroffen als regelmäßig gestreßte. Man hat offenbar den im Patent DE1047274 "Ständig gasdicht geschlossene Akkumulatorenzelle mit alkalischem Elektrolyt" von Georg Neumann 1952 besonders erwähnten Hohlraum eingespart und an dessen Stelle werbeträchtige Zusatzkapazität eingebaut.

Das Thema Akku in Uhren und Geräten mit µA-Stromaufnahme ist nicht diskussionswürdig. Hochdruck-Alkali-Primärzellen sind da total fehl am Platz.
Vielleicht nochmal die Zitate aus der Batteriebibel zu Gemüte führen. Meine Uhrenbatterien mit dem berüchtigten Zinkmantel (ich hab noch ein paar aus Mellingen, werde weiter berichten) werden zum Einbau nach Möglichkeit mit dreilagigem(!) Klopapier eingewickelt und die Pole mit etwas Vaseline eingeschmiert. Es könnte ja so eine Zelle inkontinent werden bevor das Gerät seine Funktion einstellt. Ist dann auf jeden Fall unschädlicher als wenn eine (fast) neue Kalilaugenbombe kurz nach der Inbetriebnahme aber lang vor dem aufgedruckten AbAuslaufdatum unbemerkt ihr Innerstes in die Gegend kotzt.
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Hightech
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Hightech »

Meine RTU-Akkuschublade sagt:
Panasonic Infinium
1.338
1.301
1.295
1.338
1.351
1.328
1.343
1.353
Panasonic Evolta
1.286
0,920
1.330
1,300

Hmm entweder die 1ne ist fritte oder nicht geladen
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Julez
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Julez »

Harry02 hat geschrieben:
Julez hat geschrieben:Doch, das Balancen bzw. Formieren war schon immer nötig, nur haben es seit der Einführung vom Schnellladern die wenigsten noch gemacht. Früher, als es nur Konstantstromlader bestenfalls mit Zeitabschaltung gab, wurden solche Akkupacks grundsätzlich mit 1/10C 14h lang vollgeladen, ungeachtet des Ladezustands vorher. Sie wurden also bei jeder Ladung formiert.
Ich dachte eigentlich, dass NiMh (von denen reden wir ja) das überhaupt nicht mögen.
Ich muss aber mal den Klugscheißermodus anwerfen: Formiert werden die Zellen während der Produktion, und während der ersten paar Zyklen beim Kunden (die Kapazität steigt am Anfang noch).
Was du meinst, ist nur Ausgleichsladung. Bzw. bei Einzelzellen einfach Überladung. Das Wort "balancen" erweckt irgendwie den Eindruck, man würde die Zellen einzeln angleichen, bei "Ausgleichsladung" weiß man, was Sache ist.
Natürlich ist eine Überladung nicht toll, auch nicht für NiMH, wenn sie aber bei geringen Strömen passiert, ist sie weitgehend harmlos und auf jeden Fall weniger schlimm als die Überladung mit hohem Strömen, was ja die Konsequenz von unterschiedlichen Zellladezuständen eines schnellgeladenen Packs wäre.

Desweiteren bediene ich mich der Terminologie, welche bei Modelllfiegern verbreitet ist. Und dort steht das "Formieren" für eine Ladung mit 1/10C über 12-16h, damit sich der Ladezustand aller Zellen an- oder ausgleicht. Das Ergebnis ist vergleichbar mit der Zielvorgabe des "Balancen" von Lixx-Packs, wobei "Balancen" heutzutage zumindest bei Modellfiegern das bekanntere Wort und somit zur Erklärung geeignet ist, um welche Thematik es generell geht. :)
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Wobei das unkritische Dauerladen mit < 1/10 C ja nur für eine Vollladung entsprechend der aktuellen Kondition der Zellen sorgt. Teilweise erlangen die Zellen ja erst nach einigen Zyklen wieder die volle oder zumindest eine höhere Kapazität zurück. Wenn in einem Akku erheblich unterschiedliche Ist-Kapazitäten bestehen, gleichen diese sich nicht durch Dauerladen allein an, da hier zwar der Ladezustand angeglichen wird, aber nicht die Kapazität selbst oder nur sehr wenig.
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Harry02
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Harry02 »

Tatsächlich wird in Modellbauforen der Begriff Formieren für die Ausgleichsladung verwendet ... das war mir so nicht bewusst. Dann kann man das schon so schreiben.
Soweit ich weiß, waren damit ursprünglich die initialen Ladezyklen bis zur Erreichung der Nennkapazität gemeint, aber Begriffsdefinitionen können sich ja wandeln, da müssen wir nicht drüber streiten. Wobei ich für die ursprüngliche Definition plädiere.
https://www.scienlab.de/testloesungen/e ... -formieren
https://patents.google.com/patent/DE374 ... +formieren
https://books.google.de/books?id=Ml1oDw ... formierung
2018-10-17 16.24.42.jpg
(Lexikon der röntgenologischen Technik 1895 bis 1925)
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Gerade keine RTU-Zellen zum Messen da, alle in Nutzung.
Zumal der Innenwiderstand viel interessanter ist.

@Bastelbruder: Würde mich interessieren, wie sich die Leerlaufspannung der alten Zellen in den nächsten Wochen so entwickelt.

Ich hatte in meiner vormaligen Anstellung NiCd-Akkupacks (1x 9,6V aus einem Akku-Trennschleifer und 1x 12V aus einem Akkuschrauber, jeweils Makita) am Arbeitsplatz.
Die haben das Labornetzteil unterstützt, wenn mal wieder etwas mehr Strom oder Strompulse benötigt wurden.
Oder wenn eben unterwegs mal "ein Kistchen Spannung" benötigt wurde.
Oder von Stromnetz galvanisch getrennte Spannung mit hoher Durchschlagfestigkeit und geringer Erdkapazität.

Nach drei Wochen herumstehen waren die aber leer.
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Bastelbruder
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Bastelbruder »

Die beiden RTUs wurden wie etwas weiter oben erwähnt, vor stark einem Monat geladen und nicht wieder angefaßt. Eine Zelle steckt jetzt in meiner ETU- (ich hatte eine andere Wortkombination in der Birne) EDC-Lampe, mit der Andern könnte ich mal ein paar Zyklen ausprobieren.

Vielleicht haben meine RTUs tatsächlich bloß den an verschiedenen Stellen beschriebenen Fehler der nachlassenden Leerlaufspannung. Die mögliche Ursache ist auch nachvollziehbar, die Zellen wurden grundsätzlich nach Teilentladung wieder vollgeladen.
Die Wildflyer-Methode könnte das Phänomen möglicherweise abstellen, sie sichert allerdings einen Zustand der eher nicht so praktisch ist, nämlich "immer leer". Den kenne ich noch von den allerersten NiMHs. Bei den Modellbauern ist das auch kein Problem, es ist ja rechtzeitig bekannt wann der nächste Einsatz erfolgen wird. Bei der Photonenschleuder ist das eher nicht so. Und dann wird übereinstimmend gewarnt, NiMHs mit Strömen über 1C aufzuladen. Das erfordert also mindestens 80 Minuten Vorlaufzeit, für spontane Aktionen absolut unbrauchbar. Die ersten NiCD-Mignons haben 2C-Ladungen nicht nur hervorragend weggesteckt, ich möchte eher behaupten, sie haben das genossen und gedankt. Auch wenn "Schnelladung" über 0,3C laut Aufdruck absolut verboten war.

Und dann sind die Zellen in einem verschraubten Gehäuse eingebaut, das jedes Mal geöffnet werden müßte um den Akku im Hurra vollzukriegen. Und der dort waltende Professor kriegt nicht mit was passiert.

Meine Akkusammlung enthält zwar nicht die allerallerneuesten Chargen, in den letzten 7 Jahren wird sich aber auch nichts grundsätzliches geändert haben. Alles in Allem muß ich trotzdem darauf bestehen daß NiMH die hochohmigste Variante der Nickeltechnologie ist und daß die Spannung im Lauf der Entladung deutlich stärker variiert als bei den Vorgängern.

So ziemlich alle Nachteile dieser Zicken werden von inzwischen preiswert erhältlichen Lithiumsystemen geschlagen, für mich bedeutet das daß ich absolut kein Geld mehr in dieser alten Richtung investiere. Und wie schon erwähnt, Verbraucher die mit einer Zink-Kohlezelle zwei Jahre laufen, bekommen weiterhin die ihnen vorbestimmte Kost.
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Luftwatz »

Weil es gerade so schön hier her paßt:

zum Sommeranfang ist mir ein Tüte mit Sanyo NiCd SCR Zellen in die Hände gefallen, welche ich im September 1998 zwecks Verwendung als Flugakkus gekauft hatte. Die Zellen waren also fast genau 20 Jahre alt und eigentlich wollte ich sie unbesehen entsorgen, wenn nicht die Neugierde gequält hätte :mrgreen: . Also zunächst geschwind die Leerlaufspannungen gemessen. Obwohl alle Zellen ein paar weiße Kristalle und angelaufene Becher hatten, waren ihre Leerlaufspannungen fast auf die letzte Kommastelle (ca. 800 mV) gleich.
Der nächste Gedanke war natürlich daraus die zwei ursprünglich geplanten Akkupacks zu löten.
Die 20 Jahre alten Sanyo SCR Zellen
Die 20 Jahre alten Sanyo SCR Zellen
.

Danach gleich ein Tritt in den Hintern mit diesem geklonten Robbe Automax21
solide Technik auf dem Stand Anfang der 1980er Jahre mit dem altbewährten µA78S40 mit BD245C und BD249C als schnelle Schalter ;-)
solide Technik auf dem Stand Anfang der 1980er Jahre mit dem altbewährten µA78S40 mit BD245C und BD249C als schnelle Schalter ;-)
. Während der Schnelladung mit 2,5 A die Akkuspannung überwacht. Das Staunen war groß: kontinuierlicher Anstieg mit anschließendem Abfall - genau wie es sich gehört - und alle Zellen gleich warm. Der Entladetest im Elektroflieger (natürlich im Stand am Boden) zeigte: die Zellen sind wie Neuware. Wie die Zellen ab jetzt altern wird sich dann zeigen.

Aber eins steht fest: bis jetzt heißts Daumen hoch.

Viele Grüße
Luftwatz
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Bastelbruder
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Bastelbruder »

Cadnica, das sind die besten NiCd-Zellen die es jemals gab! *freu*
Wenn die regelmäßig gestreßt werden und die Temperatur beim Laden unter 50°C bleibt sind problemlos 1000 Zyklen erreichbar.
Was sagt der Innenwiderstand (nicht versuchen, den Kurzschlußstrom zu messen)?
Luftwatz
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Bastelbruder,

keine Sorge, direkt messen werde ich nicht.
Mit den Vorläufern dieser Zellen hab ich 1986 mal unfreiwillig den Kurzschlußstrom getestet. Damals lag eine Zelle am Flugplatz auf dem Tisch. So aus Spaß hab ich dann versucht mit dem Türschlüssel zu testen ob die noch Saft hat. Und ja, die hatte reichlich Saft. Die Spitze vom Schlüssel hat ratzfatz geglüht :mrgreen: .

Bei diesen Akkupacks werde ich bei Gelegenheit mal ein paar Messungen machen und den Ri ermitteln. Hatte mich bis jetzt nur auf den erzeugten Schub und die Motorlaufzeit konzentriert.

Viele Grüße
Luftwatz
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Julez
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Julez »

So, eben die Messung der Fujitsu-Zellen beendet: Entladekapazität liegt zwischen 1914mAh und 1932mAh.
Also 18mAh Unterschied, von den beschriebenen 200mAh keine Spur.
Einladekapazität liegt zwischen 2104mAh und 2145mAh.
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zauberkopf
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von zauberkopf »

hmm... also meine Lieblings NiCD Zellen, das sind ganz alte Varta's, aus der Zeit als wir noch 4 Stellige Postleitzahlen hatten..
Die sind nämlich IMMER NOCH dicht.
Und ich frage mich ernsthaft, wie die das hinbekommen haben.
Andere in der Baby Bauform, SAFT, Cadnica.. etc.. haben schon wesentlich früher ihr inneres rausgekotzt.
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Die Lagerfähigkeit der alten Akkupacks ist interessant.

Ich muss dazu noch anmerkne, was ich weiter oben - wegen technischen Problemen mit dem Laptop :oops: - vergessen hatte zu schreiben:
Ich hatte in meiner vormaligen Anstellung NiCd-Akkupacks (1x 9,6V aus einem Akku-Trennschleifer und 1x 12V aus einem Akkuschrauber, jeweils Makita) am Arbeitsplatz.
Beide aus der "Batteriebox".
Auf dem 12V-Akku stand etwas von 2002, auf dem 9,6V-Akku habe ich nichts gefunden.
Der war auch recht ordentlich zerkratzt.

Was mir noch eingefallen ist:
Es gab dienstlich beim Vater mal einen HP Deskjet 340.
Der hat ein 6V-Akkupack.
Das erste war mit NiCd-Zellen bestückt und irgendwann wollte der Drucker nicht mehr all zu lang damit drucken - und aufladen wollte er es auch nicht.
Also ein neues kaufen, das war ein NiMH.

Das alte zerlegt, man kann ja die Zellen einzeln nutzen.
Die hatten die angesprochenen weißen Kristalle, es waren Cadnica etwas kürzer und etwas dicker als eine Mignon-Zelle.
Das Problem war aber mit den einzelnen Zellen das gleiche wie mit den Akkupacks am Arbeitsplatz:
Die Ladung hat nicht lange gehalten.
Damals wurde auch direkt mit dem Netzteil geladen.
Ein Ladegerät (was den Namen auch verdient ;) und nicht nur aus Trafo, Diode und Widerstand besteht) hatten wir damals noch nicht.

Das neue NiMH-Pack hat ein wesentlich kürzeres Leben gehabt
Irgendwann gab es dann auch deswegen andere Drucker.

Was nun interessant ist:
Wenn die alten unbenutzen NiCd-Zellen noch ihre Kapazität haben und die Ladung halten,
dann muss wohl die hohe Selbstenladung mit der Zyklenzahl und damit mit dem Verschleiß der Zelle zu tun haben.

@Bastelbruder: Mich interessiert die Leerlaufspannung über 3...4 Wochen deiner alten Zellen, nicht die deiner RTU-Zellen.
RTU habe ich selber, aber keine alten Zellen mit bekannter(!) Vorgeschichte.
Luftwatz
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Luftwatz »

Hallo sysconsol,
vielleicht hat das damit zu tun das meine Akkuzellen lose in einem Beutel lagen und sich dadurch Kriechströme bestenfalls auf eine Zelle beschränkten.
Habe hier auch noch einen eingeschrumpften achtzelligen cadnica Pack, der ebenfalls 20 Jahre alt und praktisch unbenutzt war. Dieser war äußerlich in deutlich schlechterem Zustand und die Kristalle waren zu einem Pol hin deutlich dicker. Diesen Pack hab ich aufgeschnitten, Kristalle abgewaschen, neue Kabel angelötet und aufgeladen. Kapazitätstest hab ich keinen gemacht, aber der Fernsteuersender war damit bis jetzt schon über 1h in Betrieb ohne nachzuladen. Wenn der Pack 2h durchhält hätte ich keine Bedenken den wieder richtig zu nutzen.
Viele Grüße
Luftwatz
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Bastelbruder
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Bastelbruder »

Den oben abgebildete Sortiment habe ich mal in eine Schachtel eingelagert. Wie erwähnt, sind die Zellen nicht ganz vollgeladen, ich habe alle in Reihe gehängt und 10 Minuten mit 0,5 A entladen. Danach einen knappen Tag gelagert und dann gemessen.
Die Aldizelle #2 wird die Tage ein paar Vollzyklen nach Wildflyer erleben.
Ich werde berichten.
sysconsol
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von sysconsol »

Da die Varta Ready2Use ohnehin geladen werden mussten, gleich mal eine Kapazitätsmessung gefahren:

Zelle / entladen / geladen
1 / 1843 / 2157
2 / 1735 / 2132
3 / 1722 / 2005
4 / 1701 / 2258
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Julez
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Julez »

Hier eine Kapazitätsmessung verschiedener Eneloop-Typen unbekannten Alters, die ich in meiner EDC-Lampe verwende:
HR-3UTGA 1753
HR-3UTGA 1783
HR-3UTGB 1664
BK-3MCCE 1916
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Fritzler
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Re: Batterien! Tipps,Tricks,Mythen und Erfahrungen.

Beitrag von Fritzler »

NIMH mal wieder!
Alle Jahre wieder zickt mein Fritzfon MT-D rum mit seinem Akku.

Da nimmstes DECT Telefon aus der Ladeschale, quasselst und es piepst die ganze Zeit.
Nachm quasseln mal aufs Display geglotzt: Akku leer.
Wiebitte?

Akku raus, neu angesteckt, der Startbildschirm kommt, aus.
In die Ladeschale gesteckt, die Displaybeleuchtung wird zum Strobolicht.
Blöd.

Also ausgebaut und an meiner E-Last mit 100mA belastet.
Volle 2,9V (sind 2 Zellen in Reihe zu 500mAh).

Also mal in den Akku Entlademodus gewechselt.
Oh wow, noch ganze 57mAh in dem Ding :lol: .

Wieder ins Telefon gestopft, kein Strobolicht mehr und läd.
Wieso geht das auf einmal wieder?
Der Akku wird auch wieder als voll engezeigt, auch wenn ich anrufe.

Komische Akkuchemie dieses NIMH.
Der Ersatzakku als Nachbau kost zwar nur 3,50€, aber irgendwie ist das trotzdem nervig.
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