Analoge Fotographie

Der chaotische Hauptfaden

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daruel
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von daruel »

Oder einfach mal zum (Gold)schmied gehen. Der sollte sowas doch wohl haben.
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sparky
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von sparky »

Weisskeinen hat geschrieben:[...]Die Versandkosten sind allerdings ziemlich heftig
Vermutlich wg. Versicherung.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die ganzen Edelmetallhändler und Händler für Goldschmiedebedarf ziemlich zickig sind wenn es darum geht, Edelmetalle oder Edelsteine an Privatpersonen zu verkaufen. Das ist irgendwie ein ähnlich abgeschotteter Markt wie Uhren-Ersatzteile. Ohne entsprechendes Gewerbe hat man da oft keine Chance. Uns selbst mit kommt man nicht an alles ran.

Komischerweise ist es in der Bucht dann kein Problem. Da muss man dann nur schauen, dass man nicht zu viel zahlt.
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Bank... das ist wäre noch ein versuch...
Also für später... oder wenn ich noch mal Zeit finde durch die Stadt zu radeln...

z.Z. frage ich mich : Wächst der Knubbel in der Fixierlösung noch ?
Und kann es sein, das sich die Suppe weiter verfärbt ?!
hmm.... ich lass das doch mal ein paar Tage weiterlaufen...
Habe ja noch ein paar andere Baustellen.. (z.B. den Salpertersäurengenerator tütteln)
Aber hoffentlich kann ich mit folgenden Experiment davon ausgehen, das die Fixierlösung jetzt so gut wie frei von Silber ist :
Ich mach den Knubbel ab, und mach einfach einen neuen Kohlestab dran.
Idee dahinter : Wenn in der Lösung kein Silber mehr drin ist.. dann dürfte sich daran auch nichts mehr abscheiden.
Und dann bin ich mal gespannt, wie viel Gramm ich in einen Liter rein gepresst habe.. ;-)

Die Tage kommt übrigens ne Feinwage hier an.. dann mache ich mal ausgiebige Experimente, wie man bei der Cyanotypie eine Kontraststeigerung herbeizaubern kann.
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Spike
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Spike »

@Zauberkopf:
Hast Du eigentlich einmal mit Quecksilber-Dampfern wie den TUV25 (Philips) experimentiert?
Meine "Idee" : 4 Stück der 25Wätter parallel vor einer mit Alufolie kaschierten Satschüssel mit Sammellinse (Diaprojektor) im Focus, Kollimator dahinter und dann Deine Vergrößerungsoptik.
Riecht dann zwar hart nach Ozon, könnte aber in der Strahlungsleistung im UV-C besser sein.
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Ne... noch nicht.
Im Keller liegt aber noch die kompletten Innereien von einem Gesichtsbräuner herum.
d.H. also HCI Funzel inkl Vorschaltgerät...
Nur hier müsste ich auch an der Optik was machen. (z.B. spielgel.. )
Ich brauche also irgendwann irgendeine Projektorleiche.

Ich vermute stark das UVC durch die Optik nicht gehen wird.
Dafür brauchts eigentlich spezielles Glas.. normales würde zu stark dämpfen.
Und die Maximalempfindlichkeit liegt auch nicht bei 254nm sondern bei rund 360.. oder so.. (ich habe mir da mal ein paper heruntergeladen... da gibts wirklich leute, die das mal wissenschaftlich untersucht haben).

Die sache ist mit rund 400nm aber gar nicht mal so verkehrt ... also ich kann was sehen.
Das ist hilfreich um das ganze ohne Blende scharf zu stellen. Noch ist z.B. ein Labornetzteil mein LED-TReiber, und ich regel einfach auf 100mA runter um dann unter fluroszierendes Papier das ganze scharf zu stellen.
Sehr sehr praktisch.
Bei full power merkt man schnell das einem irgendwie unwohl wird.
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Weisskeinen
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Weisskeinen »

High-Power-LEDs gibt es bis 365nm. Dann bricht die Effizienz extrem ein. Müsste also doch ganz gut passen.
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Hab ich auch gesehen.. aber auch die Kosten.
Ich habe für mein 100Watt 395-400nM rund 18Eur bezahlt.

Und dann ist da noch die Frage nach der dämpfung durchs glas...
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Spike
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Spike »

zauberkopf hat geschrieben: Und dann ist da noch die Frage nach der dämpfung durchs glas...
Borosilikatglas. Anscheinend sind die Linsen in optischen Lesegeräten mit blauem Laser z.B. aus diesem Material...
Dein Quarzbrenner in der Höhensonne macht aber auch noch sehr viel mehr an breitbandigem Licht bis IR und ist als Hochdrucklampe auch mal für ein Pfump gut...
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Harry02
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Harry02 »

zauberkopf hat geschrieben:
Silber : Wie weiter oben beschrieben, ist das nur der erste Schritt ... bin gerade dabei eine Mini-Tesla zu tütteln, mit der ich in einem Einmachglas Salpetersäure erzeugen will, die dann mit dem Silber zu Silbernitrat reagieren soll.
Wäre da ein heißer Lichtbogen, z.B. eines Neontrafos oder ZTs, nicht besser geeignet als so eine Fadenstrahlentladung einer Tesla?
http://www.chemieunterricht.de/dc2/auto ... o-zerf.gif
https://www.seilnacht.com/Chemie/lichtbo.jpg

Optimal sind wohl 1900 Grad. Ich weiß leider nicht, ob Tesla-Fadenstrahlentladungen die eher erreichen als ein heißer Lichtbogen, der ja mit ca 3000*C eigentlich zu heiß brennt. Industriell bläst man Luft durch den Lichtbogen.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Birkeland–Eyde_process
Der Link will nicht...
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Birkeland–Eyde_process

http://nitrogen.atomistry.com/arc_processes.html
Der Mann hat auch sonst interessante Sachen gemacht: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Terrella
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Naja.. diese Miniteslas liegen halt hier noch rum...
Und ne mini-Jakobsleiter lässt sich damit durchaus betreiben...

Und wenn ich mich recht erinnere müsste das sogar mit einem DBD plasma funktionieren.
Wir hatten damals mal getestet, was "unser" DBD Plasmagerät so alles raushaut :
Alles.. und in Chaotischen Mengen... also je nach Elektroden Abstand und Leistung unterschiedliche Mengen von unterschiedlichen Stickoxiden.
War nicht schön.. :-)

Die Idee dahinter : Wenn so ein Prozess schon lange dauert... dann bitte soll er ruhig sein, so das ich oder Katze nicht dadurch gestört wird.. :-)
Und .. wenn es geht, so klein wie möglich.. weil meine Wohnwerkstatt ist doch platzmässig begrenzt.
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Graukeil :

Also ich habe bis jetzt keinen Käuflichen finden können, der meine Anforderungen entspricht... hmm...
Also selber machen.
Idee : Meine Agfabox könnte ja ein schönes grosses Negativ erzeugen, wenn ich nur ein bisschen weiterdrehe.
Also : Ich beleuchte von hinten, ein Weises Blatt Pappier, und fotographiere das mit der Agfa-Box ab.
Nach jeden clack, drehe ich nur minimalst weiter...

Jetzt bin ich mir aber etwas unsicher, wie Hell das papier bei einem ISO100 Film Blende 8 und 1/30sek sein soll.


fixierlösung update :
Irgendwann verfärbte sich die Lösung nur noch... also nahm ich sie vom Schrank runter, machte den deckel auf, und roch mal dran.. ÜBEL !
Okay.. das war das zeichen das das Silber draussen sein sollte..
Der Knubbel war leider ziemlich bröselig... ein teil hat sich im Bad verteilt... :twisted:

Der rest wartet darauf trocken zu werden.
Zwischenzeitlich hat sich hier ne "Dealerwaage" eingefunden.
Mit fehlerhafter beschreibung und ohne Kalibriergewicht.
Dachte erst sie wäre defekt.. etwas spielen.. okay.. sie ist nur nicht kalibriert..
MIST ! Was machste jetzt. Ein 200g gewicht haste jetzt gerade nicht zufällig herumliegen.. Müsste ich bestellen... wieder Geld ausgeben..
Moment ! GELD ?!
Geld.... hmm....
MÜNZEN !

Also Exceltabelle erstellt und dann 200g zusammengesucht... :D
lommodore
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von lommodore »

Kurze Zwischenfrage:

Wie überprüft ihr analoge Bodys auf Funktionstüchtigkeit? Stichwort passende Verschlusszeiten, ungewollter Lichteinfall etc.
Verschießt ihr einfach einen Billigfilm und schaut wie das ergebnis ist, oder gibts da Geheimtricks? Hab hier 2 alte Canons bekommen, die ich verschenken möchte, wenn sie einwandfrei funktionieren nur natürlich ...
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Sven
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Sven »

Das lässt sich wunderbar einfach mit einem Fototransistor testen:

http://www.mraggett.co.uk/shuttertester ... tester.htm

Das müsste sogar mit einem Smartphone funktionieren. Einfach die Versorgungsspannung für das Mikrofon abgreifen und über einen Widerstand und einen Fototransistor auf den Mikrofoneingang schalten.
Das sollte einen deutlichen "Knacks" ergeben, der sich mit dem Diktiergerät aufnehmen lässt.
Man kann auch das Auslösergeräusch als Anhaltspunkt nehmen, allerdings funktioniert das nur bis zur Blitzsynchronzeit.

Gibt es auch gegen Geld fertig als App:
http://www.photoplug.de/
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Marsupilami72
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Marsupilami72 »

Was für Kameras sind das denn genau? Spiegelreflex? Mechanischer oder elektronischer Verschluss?
lommodore
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von lommodore »

@Sven

Danke, das schau ich mir Mal an!


@Marsupilami

Das ist eine AE-1 und eine AE-1 Programm, der Verschluss müsste also ein elektronisch gesteuerter sein.
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Marsupilami72
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Marsupilami72 »

Ich denke, da kannst du dir die Messerei sparen - wenn der Verschluss grundsätzlich funktioniert, werden auch die Zeiten stimmen.
Und so lange die Gehäuse nicht sichtbar verbeult sind, wird da auch kein Licht rein kommen.
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video6
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von video6 »

Mal was anderes
Ich suche für einen Bekannten ein Cover/ Hülle /Tasche für eine analoge Kamera
Pentax M
Muss auch nicht umsonst sein.
Kann auch in wenig abgerockt sein.
Dateianhänge
Screenshot_20190511-164501.png
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Harry02
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Harry02 »

Ich teste die Korrektheit der (langsameren) Verschlusszeiten mit Audacity und Mikrofon. Bei sehr leisen Verschlüssen geht das natürlich nicht so gut, und bei den schnellsten Zeiten auch nicht mehr unbedingt. Ob da wirklich Licht durch geht, oder es nur klackt, muss man natürlich optisch überprüfen.
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Harry : Lass das mal.. ich bin mit einer Lomo LC1 mal so auf die schnauze gefallen :
Der Klack ist da.. der Klack verändert sich auch je nach licht.
Der Film war total durchsichtig... :(

Cyanotypie :

Also hier laufen wieder gerade Versuchsreihen :
Ich denke, das man den Tonwertumfang, die Gradation wirklich durch zugabe von Gelatine beeinflussen kann.
z.B. mit 0,5g eher hart, der jetzige versuch mit 1g ist schon wesentlich weicher.

Die Papierpresse macht übrigens einen tollen Job !
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

**** BREAKING NEWS ******
Ich komme gerade total übermüdet ,und glücklich aus dem Rotlichtbereich..

Folgendes habe ich die Tage gemacht : Ein paar Blatt Ilford Speed PE Papier in eine Lichtdichte (Army) Sanikiste gepackt und darin GEWÄSSERT !
Ziel war es, das "Speed" herauszuwaschen.
Denn irgendwie hat mich für normale "prints" das alte Papier nicht glücklich gemacht...
Aber mit dem selbst gemischten Ansco70 Entwickler ging einfach gar nix.

Jetzt so das Papier ausgewaschen wurde, klappte das mit der LITH Entwicklung wunderbar !

Morgen... äh.. später gibts bilder... bin müde...
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barclay66
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von barclay66 »

zauberkopf hat geschrieben:Ich komme gerade total übermüdet ,und glücklich aus dem Rotlichtbereich..
Das hab ich beim schnellen Lesen erst mal völlig anders verstanden :mrgreen:
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Lith : Also komischerweise ist mir das jetzt nur an dem abend geklappt.. hmmm...

Was anderes : Ich habe hier 2 12*9 Kameras.
Eine (Noname?) ist mechanisch fast total schrott.
Der andere eine Contessa Nettel ist eigentlich in einem guten zustand.. blos das der Balgen einen wegbröselt.
Der Balgen von der Noname Schrottcam ist absolut lichtdicht.
Der Balgen der Contessa Nettel ist etwas länger, weil man damit wunderbar nahaufnahmen machen kann.

Folgender Gedankengang :

1. Ich mache aus 2 Kameras eine.. dann könnt eich immer noch rund 30-40cm an ein objekt ran gehen.
2. Ich baue den Balgen selber.. neu...
Erste recherchen deuten hin, das das ganz spassig werden könnte.
Nur bei dem Material kommen jetzt fragezeichen auf.
Beide Kameras scheinen ja aus der selben zeit zu kommen.. Nonamebalgen ist total in Ordnung... der Contessabalgen mit Kunstleder nicht.
Also wie baue ich einen einfachen profanen "Nonamebalgen" nach der noch in 100 jahren lichtdicht ist ?
Was könnte man vor 100 Jahren dafür verwendet haben ?
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Marsupilami72
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Marsupilami72 »

Vor 100 Jahren wird man Leder verwendet haben...

Ich überlege auch, für ein Projekt selber einen Balgen zu bauen - dafür würde ich dann Kunstleder nehmen, mit Versteifungen aus Pappe.
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Nee.. also der Noname-Balken ist KEIN Leder, das ist wirklich stoff.
Der sichtbare unterschied : Der Noname Balken ist matt imprägniert aussen, und der Contessa-Balken ist AUSSEN Glänzend imprägniert.
vermutlich, hat das im laufe der Zeit den Stoff zerstört.
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RMK
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von RMK »

es gibt im Netz Anleitungen wie man Balgen aus Papier/dünner Pappe falten kann.
Wen es sehr gut machen willst, erst falten, danach mit schwarzem Latex einpinseln. dann hälts die 100 Jahre.
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Das mit dem Papier ging mir in der Tat auch schon durch den Kopf !
Nur auf Latex wäre ich nie gekommen, weil ich mal erlebt habe, wie Latex auf Ozon reagiert.. und jeder kennt doch die bröselnden Haushaltsgummis...
Aber ich hatte auch schon eine ganz ähnliche Idee : Schwarzes Silikon.

Wobei mich wirklich interessiert, wie das damals (tm) gemacht wurde.

Latex... das könnte natürlich sein. Naturkautschuk + Terpetin, habe ich da gerade ergoogelt.
hmm...
Vielleicht ist ja auch daran der Balgen der Contessa gestorben : Vitrinenstück + Latex.
Und das Noname teil, mit dem ( nicht so schönen "glänzenden") balgen lag halt defekt in der Ecke..
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zauberkopf
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von zauberkopf »

Achso.... mich wurmts...
Ich denke ich werde im ersten Schritt den Balgen erst mal stumpf tauschen.
Mit irgend einem kleber der sich wieder gut lösen lässt.
Den Balgen habe ich nämlich sehr gut und doch ziemlich leicht heraus bekommen.
Ob die Gummi arabicum genommen haben ? (habe ich nämlich da)
Oder Holzleim ? (habe ich nicht da)
Also in ein paar Stunden machen ein paar Kilometer weiter wieder die geschäfte auf. (grenze)
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Marsupilami72 »

Um das hier mal wieder zu beleben:

Senf hat mir ja auf dem Treffen ein paar gut abgehangene Orwo NP20 veraalt, und von Lötfahne habe ich eine niedliche Rollei 35SE akquiriert - das erste Ergebnis trocknet jetzt gerade in der Küche.

Nach etwas Recherche im Netz habe ich den Film auf ISO50 belichtet (original hat er ISO80, also nicht wirklich ein Unterschied...) und 11 Minuten in Rodinal 1:40 entwickelt. Bis jetzt sehen die Ergebnisse schon sehr gut aus - er darf jetzt noch etwas trocknen, und morgen scanne ich mal ein paar Bilder ein.
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Marsupilami72 »

Schon mal Film mit Bier entwickelt?

https://petapixel.com/2019/03/20/this-b ... er-8-film/
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Harry02
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Harry02 »

Schade, dass da nichts zu den Details steht. Alternative processing...
Die interessanteste Frage ist, wie lang die Erstenteicklungszeit war und ob es Entwicklerzusätze gab. Wie beim Coffeenol: Waschsoda und Ascorbinsäure. Denke aber nicht, denn angeblich ist es ja durch die Auswahl der hinzugefügten Gewächse (und das Meersalz) zur Entwicklung speziell entwickelt ("designed").

Allerdings wurde der nicht nur in Bier entwickelt, sondern das ganze fand scheinbar nach der Eimermethode statt (ansatt in einem Schmalfilmtank oder Durchlaufmaschine) , so viele Kratzer wie da drauf sind. Sieht aber nicht schlecht aus, von da her...


Ich habe gerade bemerkt, dass mein Rodinalbehälter undicht ist. Das eingefüllte Propan erzeugte wohl beim herausdiffundieren einen Unterdruck, wodurch das deformierte Plastik an einer Knickstelle irgendwann brach.
IMG_20191125_204206997~2.jpg
Ob umfüllen in ein dichtes Gefäß bzw. Flicken mut Endfestkleber jetzt noch was bringt?...
Die Flasche ist fast voll, ca 4..5 Jahre alt und es gibt schon einige Kristalle am Boden. Ich bade gerade einen Kentmere 400 darin, ca 20*C, 4ml auf 300ml Wasser 1h lang.
Zuletzt geändert von Harry02 am Mo 25. Nov 2019, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Marsupilami72 »

Harry02 hat geschrieben: Mo 25. Nov 2019, 22:00 Schade, dass da nichts zu den Details steht. Alternative processing...
Die interessanteste Frage ist, wie lang die Erstenteicklungszeit war und ob es Entwicklerzusätze gab. Wie beim Coffeenol: Waschsoda und Ascorbinsäure.
Steht da alles genau erklärt - kleiner Tipp: nicht nur auf den Text gucken ;)
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Propeller
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Propeller »

Mal ne Frage:
Ich habe hier noch einen Haufen Farbnegative, also Streifen von KB-Filmen 24x36mm, von denen wir keine Abzüge mehr haben und die ich digitalisieren möchte.
Kann hier irgendwer einen bezahlbaren Diascanner empfehlen, der auch unter Linux läuft? Oder mir zumindest sagen, auf was ich achten soll? Oder kann man die Dinger vergessen und ich bastle lieber eine Konstruktion, wo ich das mit meinem Makroobjektiv (Canon EF-S 60mm USM) abfotografiere? Danke schonmal.
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von berferd »

Diascan != Farbnegativscan. Du brauchst eine Software die Dir die orangene Filmmaske rausrechnet, und entsprechende Farbkorrektur-Möglichkeiten anbietet. Man kriegt das irgendwie hingedengelt, mit viel drehen und schieben und ziehen, aber schön sieht das dann meist nicht aus, da passt dann so ziemlich nichts und die Farben kippen (helligkeitsabhängig) in alle möglichen Richtungen. Du schriebst ja: eine ganze Menge Bilder, das spricht ebenfalls gegen rein manuelles Hindrehen. Jede Menge Fluchen und "so schwer kann das doch nicht sein!!" inklusive, rate mal woher ich das weiß.. :roll:
Bedenke zudem, daß im Farbnegativ Schmutz auf dem Negativ nach dem digitalen Umkehren weiß aussieht. Alleine schon deshalb würde ich einen Scanner mit Infrarot-Schmutzdetektion (und automatischer Korrektur) empfehlen. Nikon Coolscan (vorzugsweise USB-Version) und Co können das. Leider nur gebraucht zu bekommen inzwischen, und Preise mittlerweile deutlich über dem damaligen Neupreis (ich hatte was von > 800 im Kopf). Der hat aber dann IR-Schmutzkorrektur und Filmstreifeneinzug (mit extra optionalem Feeder) und mit passender Scansoftware (Silverfast zB) auch entsprechende Profile für jeden Negativtyp, da muss man zwar immer noch etwas Farbkorrigieren aber die Tendenz stimmt schon mal. Die Software (Silverfast) gibts m.W. nur für Win und OSX. Falls jemand was vergleichbares für Linux findet, bitte immer her damit.
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Sven
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Sven »

Wer etwas Geld in die Hand nimmt für die Software, kann auch problemlos ältere Scanner unter Windows, Linux und Mac benutzen. Vuescan heißt das Softwarepaket, das ist quasi sowas wie Silverfast zusammen mit einem gewaltigen Archiv an Treibern.
Dafür muss man Vuescan nur einmal im Leben kaufen (lifetime updates): https://www.hamrick.com/ Liegt bei ca. 70€

Wenn dir das einlegen der Negativstreifen in die Vorlagenhalter nichts ausmacht, kannst du einen guten Flachbettscanner mit Durchleuchteinheit verwenden. Also einen Epson Foto v500, v700, Canon 8800F, Canon 9000F usw.
Die laufen mit Vuescan in Linux und haben Hardware Staub- und Kratzerentfernung.

Hier die Supportliste für Scanner: https://www.hamrick.com/vuescan/supported-scanners.html
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von berferd »

Stimmt, die Flachbettscanner mit Auflichteinheit hatte ich ganz vergessen! Schon mal verwendet (geliehen), sehr gute Ergebnisse für den Preis.
Nur das Reinfrickeln der Streifen ist etwas nervig, weil Plastik-Klapparatismus. (V.a. wenn man bedenkt dass man die Negativ möglichst nur an den Kanten anfassen sollte)
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RMK
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von RMK »

Baumwollhandschuhe. :-)
berferd
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von berferd »

Du meinst vermutlich diese weißen Baumwollhandschuhe, die auch für Filmcutter (Negativschnitt Filmproduktion) verkauft werden bzw. wurden (ausgestorbener Beruf). Habe da aber bisher keine gefunden, die nicht fusseln bzw stauben, auch nach mehreren Wäschen. Und Fusseln auf Negativfilm ... :evil:
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Obelix77
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Obelix77 »

Gedanken zu Rodinal

Klingt für mich plausibel, würde erklären, warum ich damit nie so richtig zufrieden war,
und mit d76 dann auf einmal so viel bessere Ergebnisse hatte. Müsste glatt in Berlin noch#
mal ne Flasche ordern...
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Obelix77
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Obelix77 »

Das hier kannte ich auch noch nicht.
War immer bei digital truth bisher. Vielleicht auch interessant für
den einen oder anderen.
sysconsol
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von sysconsol »

berferd hat geschrieben: Do 23. Jan 2020, 00:51 Du meinst vermutlich diese weißen Baumwollhandschuhe, die auch für Filmcutter (Negativschnitt Filmproduktion) verkauft werden bzw. wurden (ausgestorbener Beruf). Habe da aber bisher keine gefunden, die nicht fusseln bzw stauben, auch nach mehreren Wäschen. Und Fusseln auf Negativfilm ... :evil:
Es gibt auch Handschuhe für die Baugruppen-Handhabung in der Fertigung.
Die sind aus einem fusselfreien Gewebe und die Finger sind meist auch gummiert.

Ja, die kosten was.

Meine Haut fusselt übrigens nicht. Fingerabdrücke hinterlässt die auch nur, wo sie Kontakt zu einer Oberfläche hat.
Vielleicht sollte man die Handhabung überdenken.

Den Film schrittweise per Motor durchziehen (wenn der noch am Stück ist), ist vielleicht auch machbar.
Da könnte man die Scannerei zumindest teils automatisieren.
Viele Scanner haben Knöpfe für irgendwelche voreingestellten Aktionen ;)

Ich habe mir das übrigens abgewöhnt - viele Stunden Arbeit und letztendlich füllt das ohnehin bloß Speicherplatz.
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Bastelbruder
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Bastelbruder »

Der Beitrag ist zwar schon ein paar Tage alt, aber man sollte es wissen.
berferd hat geschrieben: Mi 22. Jan 2020, 16:27 Diascan != Farbnegativscan. Du brauchst eine Software die Dir die orangene Filmmaske rausrechnet, und entsprechende Farbkorrektur-Möglichkeiten anbietet ...
Nein, man braucht dazu keine extra Software.

Ich hab hier einen Allerbilligst-Canon Scan LiDE30, da wird die Grundeinstellung Licht / Tiefe manuell exakt so vorgenommen, wie es in allen professionellen Scannern gemacht wird seit es solche gibt. Der hellste Punkt ist dann halt orange und der dunkelste fast schwarz, wie schon immer. Und - hokuspokus - die Maske ist weg. Ohne Rechnen, ohne Zusatz-Software, einfach den möglichen Spannungsbereich des analogen Farbrechners NORMIERT.
Zumindest beim Canon bewirkt diese Normierung, daß der Bereich der ADCs voll ausgenutzt werden kann und es keine "Abrisse" in verlaufenden Halbtönen gibt. Wenn diese Normierung auf der Softwareseite durchgeführt wird, gibt es Lücken im Histogramm. Nix war's mit 3 x 8 oder mehr Bits.

Daß es Scan-Software gibt die diese elementare Grundfunktion dem Bediener vorenthält, ist nicht zu bedauern. Bei Stiftung Warentest steht dann: *führt zu Abwertung. Dem ist nichts hinzuzufügen. Hoffentlich hat man dann die Bloatware in einem Testsystem installiert, wo man sie ohne Schaden wieder beseitigen kann.
berferd
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von berferd »

Kannst Du ein paar Details zu Deiner verwendeten Software schreiben und zum genauen Workflow, d.h. Datenformate, Schritte in welcher Reihenfolge usw? Wenn man das sauber hinkriegt, das wäre echt der heilige Gral des Fotoscans. Selbst Scans von "professionellen" Dienstleistern sahen bisher immer enttäuschend aus. Die einzigen guten Ergebnisse hatte ich bisher mit einem Arriscan - eigentlich für Filmpostproduktion gedacht, unerschwinglich, war nur mal Dank Beziehungen als Test möglich.
Verwende aktuell einen Nikon Coolscan V ED, mit endlosem Gefrickel kommen so leidlich brauchbare Bilder raus - nicht zu vergleichen mit einem analogen Farbprint. Hatte leihweise mal einen Epson V750 Pro (Flachscan mit Negativhalter), da wars eher noch schlechter. SW habe ich Silverfast und Vuescan verwendet. Direktscan und Bearbeitung in Gimp hab ich auch versucht, sah aber nicht gut aus und war ne Menge Arbeit. Wenn Du da also gute Ergebnisse mit eigenem Workflow bekommst, da wär ich sehr interessiert.
sysconsol
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von sysconsol »

Vuescan kann das doch prinzipiell schon.

Ob die korrigierten Werte für die Belichtung allerdings am Scanner oder über Software verarbeitet werden, da bin ich mir nicht sicher.
Beim heimischen scanjet 3670 kann ich im Menü Scanner keine Belichtung einstellen, der LiDE 500F will bei mir unter Linux nicht...
Die restlichen Reiter im Professional-Modus sind definitiv Nachbearbeitung des RAW-Materials.

Am Dienstrechner habe ich einen Canon 8800F - nur kein Probematerial :(
Muss ich morgen mal schauen, ob ich da die Belichtung einstellen kann.


Edit: Noch was Literatur:
https://www.hamrick.com/vuescan/html/vu ... tm#topic15
http://www.erik-krause.de/tutorial/teil1.htm Ich verlinke es trotzdem ;)
Zuletzt geändert von sysconsol am Mo 4. Jan 2021, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
sysconsol
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von sysconsol »

berferd hat geschrieben: Mo 4. Jan 2021, 17:15 Verwende aktuell einen Nikon Coolscan V ED, mit endlosem Gefrickel kommen so leidlich brauchbare Bilder raus - nicht zu vergleichen mit einem analogen Farbprint. Hatte leihweise mal einen Epson V750 Pro (Flachscan mit Negativhalter), da wars eher noch schlechter.
Was ist da noch schlechter geworden?
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Bastelbruder
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Bastelbruder »

Netterweise durfte ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit den Beruf des "Scanner-Operators" in der Reproduktionstechnik nebenbei mitnehmen. Auch zuletzt, als es schon Fotoshop gab, war ein Prescan das A und O. Keine hyperaktive Software darf mir die Entscheidung wegnehmen, welches der dunkelste Punkt der Vorlage ist. Und den hellsten Punkt könnte die Software dort finden, wo der Fotograf mit einer Nadel herumgekratzt hat um einen Glitzereffekt zu erzielen. Weil das Auge logarithmisch arbeitet, sind an der Stelle die größten Fehler möglich und das Bild ist anschließend "flau". Der Glitzereffekt ist elektronisch vielleicht noch zu verarbeiten, aber spätestens beim Druck entsteht das Problem daß "heller als das Papier" nicht geht.

Jedes "Scannermenü" das die manuelle Normierung nicht zuläßt ist nicht diskussionsfähig. Punkt.
Wenn dann beim Schrauben am virtuellen "Farbrechner" der Bildinhalt "umkippt", ist das MSB hinten runtergefallen, einer der beliebtesten Programmierfehler weltweit. Ich würde Nachbesserung verlangen, schließlich war das dafür bezahlte Geld fehlerfrei.

Zur Bedienung des Canon-Scaners, der zur Digitalisierung von DIAs mangels Auflösung nicht optimal ist: Nach Overview-Scan und Beschneiden (daß nur noch Bildinhalt im Fenster ist) einen erneuten "Prescan" durchführen. Dann lassen sich die Histogramme der drei Einzelfarben nicht nur ansehen, sondern auch der jeweils hellste und dunkelste Punkt auswählen. Zusätzlich ist an der Stelle auch ein Verbiegen der Gradationskurve möglich, um über- oder (besser) unterbelichtete Aufnahmen zu reataurieren. Das Bedienfeld ist zwar nicht besonders elegant, aber es erfüllt die elementaren Grundvoraussetzungen. Wenn der Scan dann im Kasten ist, mit Hilfe der bevorzugten Bildverunstaltungssoftware [Negativ erzeugen] und fertig. Mit Hilfe der Normierung lassen sich auch die im Lauf der Jahre farblich total weggelaufenen Farbfotos wieder auffrischen. Ich denke daß es sich bei der Canon-Software nicht um einen Eizelfall handelt, ich bin diese Bedienung jedenfalls gewöhnt. Und einmal eingestellt, läßt sich durchaus ein ganzer Film damit digitalisieren. Mit Ausnahme von ein paar Bildern die "nicht so ganz" geworden sind. Mit digital kommen die dann besser als jemals zuvor.

Ein Kunde äußerte sich folgendermaßen: "Reproduktionen macht Ihr? Betrüger seid Ihr!" Wenn die Kopie besser ist als das Original - was will man machen?

Schade finde ich nur, daß durch Intervention der Raubkopierindustrie (die von irgendwo nach Hollywood geflüchtet ist, um Lizenzabgaben "zu vermeiden") die mögliche Scangeschwindigkeit irgendwann drastisch reduziert wurde, damit der private Nutzer beim Erstellen seiner legalen (und mit Lizenzgebühren auf alle möglichen Geräte bezahlten) Kopien möglichst effektiv gegängelt wird. Echte Ganoven müssen sich mit solcher Shice nicht rumärgern. Pfui!
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von sysconsol »

So ungefähr ging das mit dem HP scanjet 2200c und zugehöriger Herstellersoftware.
Obwohl der für Negativscan nicht geeignet war.
Durchlichten musste man selber, das Abschalten der internen Lichtquelle wurde nachgerüstet.
Aber die Schwarzpunkt- und Weißpunkteinstellung war vorhanden.

Gerade eben mal ein aktuelles VueScan 9.7.40 auf Windows 10 installiert - wegen der Treiberproblematik.
Feststellung: Kann den scanjet 3670 nicht mehr sauber ansteuern. Die Belichtung lässt sich noch immer nicht einstellen.
Dafür kann man die Webcam des Z20t-C nutzen, deren Fokus man auch nicht manuell einstellen kann :roll: .

Den LiDE500F findet VueScan nicht, da helfen auch keine Win7-Treiber.
In ScanGear CS kann man im erweiterten Modus eine Belichtung einstellen.
Da müsste ich prüfen, ob das nur eine Nachbearbeitung ist oder tatsächlich im Scanner erfolgt.


Dass eine Scangeschwindigkeit reduziert wird, habe ich noch nicht gemerkt.
Ich hatte eher den Eindruck, dass der USB-Anschluss am Ende ist.
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von berferd »

In die Links lese ich mich nochmal ein, Danke! Vielleicht ziehe ich da noch was neues raus. Ggf. melde ich mich dann hier nochmal mit Fragen. 8-)
Bastelbruder hat geschrieben: Mo 4. Jan 2021, 19:32 Dann lassen sich die Histogramme der drei Einzelfarben nicht nur ansehen, sondern auch der jeweils hellste und dunkelste Punkt auswählen. Zusätzlich ist an der Stelle auch ein Verbiegen der Gradationskurve möglich, um über- oder (besser) unterbelichtete Aufnahmen zu reataurieren.
Hmnaja.. das ist ja aber grad das was ich nicht will? Wenn ich den dunkelsten und hellsten Punkt auswähle, und er den Range verwendet, dann stimmt das ja eigentlich nie, da die ja vom Bildmotiv abhängen. Man bräuchte also ein Referenznegativ mit Farbtreppe auf das man den Scan einschießt, oder müsste mindestens den Filmrand mitscannen um dort die Referenz zu setzen. Genauso (Range auf dunkelsten und hellsten Punkt) hatte ich das nämlich anfangs auch versucht, und dann passt es nie, und dann muss man die Werte doch nochmal "experimentell" anders setzen bis es gut aussieht (herumstochern im Nebel), oder am Bild so lange rumziehen und an den Gradationskurven drehen bis es nach was aussieht. Und all das will ich eben nicht, weil das eben das rumgestocher ist das ich oben angesprochen hab.

Wenn ich auf Farbnegativ fotografiere, ist ja ein analoger Abzug ohne Probleme möglich, nur durch Ändern der Belichtung R-G-B. Farbnegativprozess C41, Gradation, Kontrastumfang des Fotopapier etc etc ist alles (weitgehend) genormt (im Gegensatz zu s/w).
Im Filmbereich genauso: man verfilmt eine Rolle Farbbegativ, Standardentwicklung hier ECN-2, Kontaktkopierung auf Positivmaterial, auch da nur Einstellen der 3 Kopierlichter R-G-B (25-25-25 ist unkorrigiert), Standardentwicklung des Positivmaterials. Möglicherweise habe ich leichte Farbkipper drin, aber die sind "über alles" und lassen sich R-G-B-mäßig wegkorrigieren, wenn man eine Graukarte mitbelichtet hat gar kein Problem.
Beim Scan von ECN2-Filmmaterial genauso: ECN2-Entwicklung, Scan auf (z.B.) Arriscan, im blödesten Fall sagt man dem noch das Filmmaterial das man verwendet hat. Kein Prescan, nichts, die Rolle läuft in einem Rutsch durch mit allen belichteten Szenen. Mit den gescannten Daten geht man ins Color Grading, die öffnen die Daten und es sieht sofort recht brauchbar aus, noch bevor die irgendwas fuddeln. Kein Geschiebe an der Gradation oder den Schwarzwerten oder wasauchimmer, das sind wirklich nur noch leichte R/G/B-Korrekturen (man kann mehr machen um das Bild zu verfremden, muss aber nicht). Es liegt also auch nicht an der Digitalisierung oder dem Wiedergabemedium.
Warum also muss ich bei einem C41-Scan mit einem Fotoscanner erstmal das Bild "von Null auf" wieder aufbauen, es so hindrehen "wie ich es haben will", und nicht einfach nur das Bild reproduzieren das ja bereits definiert vorhanden ist? Denn prinzipiell ist ja alles im Pfad definiert: Negativ, Entwicklung, Scan, Monitorgamma und -Farbraum. Natürlich ist ein Monitor was anderes als ein Abzug. Aber prinzipiell geht es ja nur darum: mein Wiedergabemedium (sei es Fotopapier oder ein Monitor oder eine DLP-Projektion) hat einen reduzierten aber definierten Umfang an Kontrast, Farben usw.. Ich wähle also einen fixen Ausschnitt (nicht räumlich; belichtungsmäßig) aus dem Negativ, der Print begrenzt den Ausschnitt durch passende Kontrastübertragungsfunktion und Wiedergabefähigkeit. Ich wähle nur noch, wo ich dieses "Fenster" im Negativ hinlege: mehr ins Helle, mehr ins dunkle, mehr Richtung Grün, etc etc... Das wars dann eigentlich schon. Mehr haben die Analog-Automaten für Farbfotoabzüge auch nicht gemacht. Auf diesem Basis-Status kann man dann aufbauen, falls man das Bild noch verfremden will, den Himmel noch dunkler, weniger Kontrast etc etc...
Und genau das habe ich bisher nicht hinbekommen. Es läuft immer raus auf "Eckwerte kreativ wählen" oder sowas und "solange an Kontrast, Helligkeit, Gradation, Farbsättigung etc (getrennt für Dunkel/Mitten/Hell) drehen bis es so aussieht als könnte das das Bild sein das man fotografiert hat". Und dann sieht der Scan auch noch, je nach Scanner, unterschiedlich aus und man braucht unterschiedliche Korrekturen. Äh, wie?? :evil:
Und das finde ich endlos zeitfressend und frustrierend. Konnte mir bisher auch niemand genau sagen warum das alles so ist. Sind die Fotoscanner alle derart schlecht? Mache ich was falsch? Habe ich was falsch verstanden? Oder macht man das im Fotobereich einfach so?
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von Bastelbruder »

Warum also muss ich bei einem C41-Scan mit einem Fotoscanner erstmal das Bild "von Null auf" wieder aufbauen, es so hindrehen "wie ich es haben will", und nicht einfach nur das Bild reproduzieren das ja bereits definiert vorhanden ist? Denn prinzipiell ist ja alles im Pfad definiert ...
Es läuft immer raus auf "Eckwerte kreativ wählen" oder sowas und "solange an Kontrast, Helligkeit, Gradation, Farbsättigung etc (getrennt für Dunkel/Mitten/Hell) drehen bis es so aussieht als könnte das das Bild sein das man fotografiert hat". Und dann sieht der Scan auch noch, je nach Scanner, unterschiedlich aus und man braucht unterschiedliche Korrekturen. Äh, wie?? :evil:
Und das finde ich endlos zeitfressend und frustrierend. Konnte mir bisher auch niemand genau sagen warum das alles so ist. Sind die Fotoscanner alle derart schlecht? Mache ich was falsch? Habe ich was falsch verstanden? Oder macht man das im Fotobereich einfach so?
Nein, nicht auf Null wieder aufbauen. Es geht primär darum, den möglichen Dichteumfang sinnvoll zu nutzen, dann freut sich auch das Auge.
Einzustellen sind tatsächlich zwei technisch einwandfrei definierte Punkte, nämlich den hellsten "Licht" und den dunkelsten "Tiefe". Alles was abseits liegt ist uninteressant und bewirkt, daß das Bild "flau" oder gar farbstichig wird. Auch in der Fotoklitsche wird die Vorlage vermessen und Abweichungen der Rot-Maske nach Möglichkeit korrigiert. Ich habe allerdings schon einen Fall zu Ohren bekommen, wo Kopieraufträge nicht bearbeitet wurden, weil jeweils auf den ersten und letzten Bildern genormte Testvorlagen abgebildet waren.

Ein geschätzt 48 Jahre altes Foto, noch mit Magnesium-Blitzbirnchen beleuchtet, da frickelt der Bastelbruder an einem NF-"Inverter" für den Horchfunk, mit Ringmodulatoren und so. :mrgreen: Dank Agfa-Papier sind die Farben nicht mehr so gut erhalten, der hyperintelligente Scan [Einfacher Modus] hat das ganz gut getroffen. Die Software hat automatisch die Ränder erkannt und die Belichtungswerte eingestellt. Naja. Die Autokorrektur in Irfan View kann's nicht besser.
Bild
In [Erweiterter Modus] gibts im Tab "Farbe" die wichtigen Einstellungen: Erst noch die Taste mit den Bergen auswählen. Der Kanal "Master" ist sinnvoll wenn ein eventueller Farbstich erhalten werden soll. Das wollen wir natürlich nicht.
Bild
Also nacheinander Rot, Grün, Blau ausgewählt und da sieht man auch das Elend.
Bild . Bild . Bild
Im abgestasteten Original (X-Achse) fehlen ganze Bereiche, ich markiere die Eckpunkte des Bildinhalts mit den schwarzen und weißen Zeigern, und das in Echtzeit veränderte Vorschaubild ist doch schon ganz gut geworden.
Bild
Es ist auch möglich, Weiß und Schwarz mit der entsprechenden "Pipette" direkt im Bild zu markieren.
Eigentlich hätte ich den weißen Rand rechts noch ausblenden sollen, aber der hat tatsächlich keinen nennenswerten Fehler im Histogramm produziert. Das ist die separate dünne Linie gaanz rechts in allen Kanälen.
Daß die weiße Wand immer noch teilweise rosa schimmert, dürfte dem Beleuchter zuzuschreiben sein, immerhin ist die Neonlampe eingeschaltet und die ist nicht der hellste Teil des Bilds, an der Decke hängt noch eine fette U-Röhre. Dieser Fehler ist nur mit einer Gradationsänderung zu korrigieren, das ist dann schon höhere Kunst!
Bild
Ich denke daß ich nicht auch noch ein Farbnegativ rauskramen muß, dort geht das genau so und das war wirklich alles!
Und, wie schon gesagt, diese Bedienoberfläche scheint ein Glücksgriff gewesen zu sein. Der Scanner war jedenfalls der preiswerteste zu der Zeit.
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von sysconsol »

Scangear CS sieht noch immer genau so aus.
Mit dem LiDE500F und mit dem 8800F (Version 12.13).
Beide Male muss man die Version für Windows 7/Vista installieren, was auf Windows 10 ohne Probleme funktioniert.
Man muss ggf. die entsprechende TWAIN-Quelle in seiner Software wählen, wenn Windows selbst schon einen Treiber installiert hat.

VueScan findet den 8800F immerhin.
Die Farbeinstellungen finden sich im Professional-Modus in der Registerkarte Farbe.
Ob die nun im Scanner gesetzt werden oder nur als Nachbearbeitung - keine Ahnung.
Verschiedene Kurven lassen sich über das Menü Bild anzeigen (Diagramm irgendwas).
Via "Pixel-Farben" lassen sich Farbüberläufe im Bild farblich markieren.

ScanGear CS macht einen komfortableren Eindruck. Die Pipettenmöglichkeit vermisse ich bei VueScan.
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Re: Analoge Fotographie

Beitrag von sysconsol »

Ein Bildschirmfoto (Farbnegative habe ich hier leider nicht):
orwo-df1.PNG
Ich muss mich korrigieren: ScanGear CS sieht nicht mehr genau so aus - aber sehr ähnlich.
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