Voodo - Die Lizenz zum Senden

Der chaotische Hauptfaden

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MatthiasK
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von MatthiasK »

Bastelbruder hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 16:38 Die Idee ist allerdings über hundert Jahre alt! In "The Electrical Experimenter" vom Mai 1917 findet sich diese nette Anregung.
Bild
Der Text unter dem Schaltplan ist dringend zu beachten. Lächle, es könnte schlimmer kommen!
Damals[tm], als noch HF-mäßig Wildwest-Bedingungen geherrscht haben. Damals[tm], als noch jeder Senden konnte, wie er lustig war. Die Triode ("Elektronenstrahlrelais") war erst vor 5 Jahren erfunden. Und viele Erfinder haben rumgebastelt, ohne genau zu wissen, was sie tun.
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Chefbastler
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Chefbastler »

Ein Bekannter hier hat ne Bluetooth Freisprecheinrichtung entwickelt um die Freisprecheinrichtungen(inklusive dem Noise canceling und Kompressor von den Dingern) am Autoradio nutzen zu können.

Das Projekt ist Open Source

https://bt-trx.com/about/

https://github.com/bt-trx
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

Dann werde ich die Überschrift des Artikels mal unter Clickbait abheften. Bisher kannte ich sowas bloß aus der Blödzeitung und von Heise.

Wildwest - Naja. Heute ist ja sogar der Motor im Laubpüsterich aufwendig entstört.
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

Ich sprach nicht von "IN" der sonnenblende, sondern "bei".
Konkret genau da im Dachhimmel, wo die "geparkte" Sonnenblende endet. Also ungefähr 15 cm den Dachhimmel hoch.

Meine Begeisterung über das Noise-Canceling von Freisprecheinrichtungen kennt überhaupt keine Grenzen. Ich kann mit dem gleichen Mikrofonaufbau per Funk eine meiner Meinung nach gute Verständlichkeit liefern - und an die GSM-Freisprecheinrichtung angeschlossen liefert es mehr Fahrgeräuschpegel und unglaublich schlechte Verständlichkeit in beide Richtungen. Wenn man den Scheiß wenigstens irgendwie ausschalten könnte...
Miraculix
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Miraculix »

Bei meinen kommerziellen Kunden montiere ich einen Ptt schwanenhals oder besagten Taster auf der fußablage und ein freisprechrichtmikro neben der innen Beleuchtung. Die meisten kommerziellen Geräte haben den Zubehöranschluss und die lassen sich damit problemlos nutzen.
Dazu kommt das bei digital Tetra die Codecs entsprechend gut sind. (Bei Richtiger Einstellung) Analog ist dann immer Fingerspitzengefühl.

Das Anytone mit Bluetooth hat ein befreundeter OM und ist nur am fluchen. Wie bauen jetzt wieder das Kennwood ein und ich tüftle ihm ein freisprechmikro dran. Afu Geräte haben leider zu selten einen gescheiten zubehöranschluss, ich bin da einfach verwöhnt. :mrgreen:

VOX Funktion nutze ich genau bei einem Produkt. Gehörschutzhelme mit Freisprech für forstarbeiter und dann im notfallmodus. Ansonsten nie.
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

Dazu kommt das bei digital Tetra die Codecs entsprechend gut sind. (Bei Richtiger Einstellung)
Das kann ich nicht ganz sicher ausschließen.

Ich kann lediglich beobachten, dass die BOS-Implementierung in 95% der Fälle gerade so zu gut funktioniert, um das Finale Zerlegen aller Geräte und Basisstationen mit Atomsprengköpfen zu rechtfertigen. Zurück bleiben ein paar Geräte in schwierigen Situationen, die völlige Katastrophenmodulation produzieren - und da scheint auch keiner was dran machen zu können.
Das ist aber in großen Teilen vermutlich kein technisches Problem, sondern blindes Vertrauen in die Kompetenz der magischen Digitaltechnik.
Egal ob GSM oder TETRA, ich erlebe regelmäßig formal einwandfrei wirkende Freisprech-Sprachwiedergabe, bei der aber wirklich kein Wort zu verstehen ist, das man nicht vorher schon kannte. Besondere Herausforderung: Zwischen Karlsruhe und Wörth am Rhein hats die Goldgrundstraße. Ich kann die genauen Hintergründe nicht nennen, aber das Wort scheint völlig unübertragbar zu sein.

Vielleicht reagiere ich auch besonders empflindlich auf "optimierende" Codecs, aber wenn man den Pegel nicht grob verkackt, habe ich da zumindest bei FM-Geräten flächendeckend gute Erfahrungen gemacht - und wenn die Nebengeräusche so stark werden, dass sie die Verständlichkeit und nicht nur den Komfort gefährden - siehe oben.
sysconsol
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von sysconsol »

Eventuell hast du das gleiche Problem wie ich mit den Headsets für die Online-Konferenzen...

Die haben teilweise ein "active ANC" - was dann gefühlt so viel heißt wie begrenzte Mikrofonverstärkung, Noisegate, dynamisch(?) beschnittener Frequenzgang und ein Rauschfilter.
Kommt dann beim Gegenüber leise und unverständlich an.
MatthiasK hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 19:11 Kehlkopfmikrofon müsste man vor der Fahrt anziehen, während der Fahrt lenkt das richtig ab und es dauert ewig, bis man in ein QSO einsteigen könnte.
Während der Fahrt wäre auch sicherheitskritisch ;)

Vorher würde ich bevorzugen. Allerdings nicht die Version "Panzerhaube".
Das muss wesentlich bequemer funktionieren.

Wie viel Richtwirkung braucht man denn? Ein kurzes Richtrohrmikrofon sollte für Sprache auch funktionieren.
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

Ein 15cm langes Richtrohrmikrofon funktioniert ziemlich gut, war mir im PKW aber immer störend im Sichtfeld.
Daher war meine Lösung, auf 20 cm Länge 5 Mikrofone in eine Linie zu bauen und parallel zu klemmen. Die sich ergebende Richtwirkung ist nur in einer Dimension, aber meiner Meinung nach für normal laute PKW ausreichend.

Problematisch verbleibt nur die Rückkopplung aus den Lautsprechern, die blöderweise relativ laut gedreht werden müssen, um bei der recht hohen Dynamik moderner KatastrophenGSMcodierer (auch Smartphones genannt) nicht teilweise im Fahrgeräusch zu versacken. Aber das Problem löst sich ja, wenn man eine PTT hat...

Ich wollte mich da immer mal an Motorgeräuschcanceling versuchen, also ein zusätzliches Mikro unter der Haube, das dann mit Korrelationsmagie rausgerechnet wird. Passiert ist das aber noch nicht, und die wesentlichen hörbareren Probleme sind auch eher impulsförmige Geräusche beim Befahren schlechter Straßen (z.B. der A5 bei Weinheim). Hierfür müsste man noch eine geeignete MIkrofonposition finden... Aber auch hier waren - nach Rapports zu urteilen - garnicht die Geräusche selbst das Problem, sondern die kreativen Versuche, sie verschwinden zu lassen, die einzelne Silben (in beide Richtungen) kosteten.
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Eventuell könnte man versuchen, eine nahbesprochene Kapsel gegenphasig zu einem Mikrofon zu addieren, was nur den Schall im Fahrzeug aufnimmt, damit könnten sich eventuell auch bessere Störabstände zum Fahrgeräusch erreichen lassen. Generell gilt natürlich, die Kapseln möglichst nah zu besprechen und das Signal dann möglichst gering zu verstärken.
sysconsol
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von sysconsol »

ferdimh hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 13:28 Ich wollte mich da immer mal an Motorgeräuschcanceling versuchen, also ein zusätzliches Mikro unter der Haube, das dann mit Korrelationsmagie rausgerechnet wird. Passiert ist das aber noch nicht, und die wesentlichen hörbareren Probleme sind auch eher impulsförmige Geräusche beim Befahren schlechter Straßen (z.B. der A5 bei Weinheim).
Ein Mikro unter die Haube wird auch nicht funktionieren. Das ist ja eine völlig andere Geräuschkulisse als jene, die du weghaben willst ;)
Wenn, dann in der Fahrerkabine so weit wie möglich vom Fahrer weg (um den nicht aufzunehmen) und so nah wie nötig am Fahrer dran, damit die Geräuschkulisse halbwegs passt.

Es gibt Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung. Für gleichförmige Geräusche funktioniert das. Für kurzzeitige Geräusche eher weniger.
Ein Kollege hatte sowas am E-Motoren-Prüfstand. Die Umrichter und Lüfter hat man nicht mehr gehört.
Schonhammerschläge und klickende Hebezeuge dafür umso besser - hat eben das Hintergrundgeräusch gefehlt.
Ist aber auch eine Sache der Implementierung, wie gut das dann letztendlich funktioniert.

Was spricht eigentlich gegen ein normales Headset ohne Hörer - quasi als Kopfbügelmikrofon?
Ja, man muss es aufsetzen.

Damit lässt sich allerdings die von Robby_DG0ROB angemerkte Nahbesprechung realisieren.
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

Das ist ja eine völlig andere Geräuschkulisse als jene, die du weghaben willst
Das ist die gute Frage. Wenn ich drüber nachdenke, höre ich während der Fahrt eigentlich nur das Ansauggeräusch des Motors - oder glaube es zumindest. Und DAS sollte unter der Haube durchaus hörbar sein.
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

Es gibt manchmal sogar "geräuschkompensierte" Ekeltretkapseln zu kaufen. Die haben auf der Rückseite ein kleines Loch und fangen deshalb erst bei vielleicht 100 Hz an. Die Richtcharakteristik der höheren Frequenzen ist demzufolge mindestens eine stark unsymmetrische Acht. Die Kapsel muß entsprechend eingebaut werden, damit hinten auch etwas Luft drankommt. Im Bully hatte ich davon bloß eine auf dem Amaturenbrett und es hat sich vor 30 Jahren niemand beschwert.
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es macht generell Sinn, einen Hochpass im Signalweg vorzusehen, da viele Umgebungsgeräusche eher niederfrequent sind und sich durch Dröhnen, Grollen und andere Effekte störend im Sprachsignal äußern. Natürlich kann und soll auf UKW das Sprachsignal auch möglichst natürlich klingen, aber es geht in erster Linie ja um gute Verständlichkeit und keine Wiedergabegüte in Rundfunkqualität.
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BernhardS
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von BernhardS »

Bastelbruder hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 19:43 Dann werde ich die Überschrift des Artikels mal unter Clickbait abheften. Bisher kannte ich sowas bloß aus der Blödzeitung und von Heise.

Wildwest - Naja. Heute ist ja sogar der Motor im Laubpüsterich aufwendig entstört.
Darf ich ganz kurz fragen, welcher Artikel gemeint ist?
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

Ja, das ist schon ein paar Antworten alt ... es ging um diesen Clickbait.

Übergangsfrist für die Nutzung von Funkgeräten im Kfz bis zum 30. Juni 2021 verlängert
sysconsol
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von sysconsol »

ferdimh hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 19:25
Das ist ja eine völlig andere Geräuschkulisse als jene, die du weghaben willst
Das ist die gute Frage. Wenn ich drüber nachdenke, höre ich während der Fahrt eigentlich nur das Ansauggeräusch des Motors - oder glaube es zumindest. Und DAS sollte unter der Haube durchaus hörbar sein.
Ich kenne deinen PKW nicht.
Nimm mal die Geräuschkulisse im PKW auf und höre sie dir in Ruhe an.

Da kann man auch mit Filtern spielen.
sysconsol
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von sysconsol »

Bastelbruder hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 20:10 Es gibt manchmal sogar "geräuschkompensierte" Ekeltretkapseln zu kaufen. [...] Im Bully hatte ich davon bloß eine auf dem Amaturenbrett und es hat sich vor 30 Jahren niemand beschwert.
Einfache Freisprecheinrichtungen machen das doch heutzutage auch nicht anders.
Das Mikro wird an die Sonnenblende geklemmt oder auf das Armaturenbrett geklebt.
Mikrofon komplett
Mikrofon komplett
Kapsel LYS-R von hinten
Kapsel LYS-R von hinten
Kapsel LYS-R von Seite
Kapsel LYS-R von Seite
Das Mikro gehört zu einem Pioneer DEH-6400BT.
TDI
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von TDI »

Noch mal ne Frage zur X300 Antenne. Die hat ja Radiale. Heißt das, dass die auch ohne HF-Masse funktioniert?
Hab da so die Idee, die an einem GFK-Rohr zu befestigen und das Speisekabel so zu verdrosseln bzw als Spule auszuführen, dass die gesamte Antenne ggf auch im 10m Band als Vertikalantenne zu gebrauchen ist. Ob das hinhaut? :?
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

Die SOLLTE ohne HF-Masse funktionieren, so wie jede gescheite Antenne, die auf ein Dach, das nicht aus Blech ist...
Die Konstruktion müsste das auch problemarm hergeben: Eine Kollinearantenne funktioniert sogar halbwegs ohne Radials, weil die gegenphasig gepolten Elemente ihrem Gegenüber als Gegengewicht taugen. Es bleibt nur am Ende ein Element übrig, wenn ichs gerade richtig im Kopf habe.
Das mit der Kollinearantenne als 10m-Vertical ist eine gute Frage, ich weiß nicht, wie die diversen Kunstwerke darin das Gesamtkunstwerk beeinflussen.
Auf jeden Fall braucht das Kunstwerk DANN auch noch 10m-taugliche Radials...
TDI
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von TDI »

ferdimh hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 00:01 Auf jeden Fall braucht das Kunstwerk DANN auch noch 10m-taugliche Radials...
... oder muss elektrisch halbe Wellenlänge lang sein? Dann braucht die Koax-Fußpunktspule eine 50-Ohm-Anzapfung zur 10m-Speisung.
Da muss ich noch mal ein wenig drauf rumdenken, welche Antennenlänge dann am sinnvollsten wäre. Will dann ja keinen Steilsträhler für 10m haben.
Ein vertikaler Halbwellenstrahler wäre ggf gut. Oder 5/8, wobei der dann wieder radiale braucht und recht lang wird.
Hm... :?
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uxlaxel
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von uxlaxel »

das mit der X300 sollte funktionieren. die idee hatte ich auch schon mal, habe sie aber aus blitzschutzgründen wieder verworfen.
gab es nicht auch kombistrahler, die kurzwelle und UKW gemeinsam irgendwie abstrahlten? oder sind die (weil schrott) wieder vom markt verschwunden?
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

Ich befürchte daß im Unterteil des Rohrs sich ein Koax-Sperrtopf befindet, der das 10m-Signal einfach kurzschließt. Sonst wäre das doch schon eine 5/8.
TDI
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von TDI »

Bastelbruder hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 13:52 Ich befürchte daß im Unterteil des Rohrs sich ein Koax-Sperrtopf befindet, der das 10m-Signal einfach kurzschließt. Sonst wäre das doch schon eine 5/8.
Hier hat einer eine X200 zerlegt und Innenansichten gezeigt:
http://www.dl2jas.com/antennen/x200n/x200n.html

Meine Idee geht eher in die Richtung, das Speisekabel unten einige Windungen um den GFK-Mast zu wickeln (vgl Koax-BalUn / Mantelwellensperre) und nach x Windungen von unten gesehen das 10m-Signal in den Mantel einzuspeisen. Der Schirm des kalten Endes unten wird dann mit dem Schirm des 10m-Speisekabels verbunden.
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Harry02
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Harry02 »

Also die Frage, ob 1/2 oder 1/4 lamda Kabellänge als Strahler: Bei 1/4 brauchst du zwar Radials, aber die Entkopplung am 10m Speisepunkt wird einfacher, da ca. 50 Ohm oder weniger Impedanz an dem Punkt herrscht.
Wenn du die 1/2 l lange Speiseleitung erregen willst, würde ich da eine relativ gute Mantelwellensperre rein machen, also mit mehreren Kernen (vgl. als Extremfall "Kellermann Balun") zwischen 10m Speisepunkt und 2m Gerät.

Das Speisekabel unten um das GFK Rohr zu wickeln bringt nicht unbedingt das gewünschte Ergebnis, es seidenn, du triffst die passende Länge. Laut http://www.karinya.net/g3txq/chokes/ wäre das 10,7cm Durchmesser und 5Wdg, aber besser halt Ferrit, bzw. mehrere. Mit einem anständigen mehrkernigen Balun an der Stelle und einer brauchbaren HF-Erde kannst du das sicher auch noch auf anderen Bändern anmatchen. Möglich wäre auch ein Zweipoliges Trennrelais? Sowas gibts doch bestimmt auch für 70cm und darüber. Wenn es nur auf 2m gut gehen soll, geht auch ein zweipoliges Miniaturrelais.

Sowas ähnliches wollte ich auch mal testen. Ich hab hier 35m Kabel bis aufs Dach, durch einen Notkamin (der strahlt dann halt mit), aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass dann auf allen Stockwerken die Stereoanlagen spinnen. :mrgreen:
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

Durch einen aktuellen Werbeartikel wurde ich an eine etwas ältere Geschichte erinnert.
How cops are finding “grow ops” with AM radios

EMI ist einfach nicht gesund!´
Ich bin gerade am Überlegen - auf dem täglichen Weg zum Schraubstock sind mindestens zwei Stellen an denen der Feindsenderempfang durch Brummgeräusche gestört wird ...
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zauberkopf
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von zauberkopf »

Naja.. da das zeugs langsam aber sicher legal wird, heist das dann wohl in Zukunft :
Ey Alder !
Dein Vorschaltgerät ist total breit und redet zu viel !
.... Mir doch egal...
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Joschie
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Joschie »

Darf ich hier mal eine kurze Frage stellen?
Ich hab hier drei Handfunken von Alinco liegen, hören auf die Typenbezeichnung DJ-500E (wieso ich davon drei hab ist ne längere Geschichte).
Die Dinger gehen problemlos und gut, nur würde ich die gerne am Computer programmieren.

Kennt jemand von euch die korrekte Belegung des Programmierkabels?

RS232 Port sowie USB-Adapter liegen da, nur ist mir die Belegung des 3,5mm Klinkensteckers nicht ganz schlüssig, manche Belegungen habe ich mit TX und RX an einem Pin gefunden, andere dann wieder ganz anderst, weiß das zufällig jemand hier?

Grüße
Josef
TDI
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von TDI »

Moin,
hab da mal ne Frage zum Thema Intermodulationsgefahr.
Verschiedene Metalle sollen zur Erdung des Antennenträgers miteinander verbunden werden.
Da wären folgende Übergänge zu erwarten: Verzinkter Antennenträger auf Aludraht, weiter zur Zink-Dachrinne, entlang des Zink-Fallrohres der Dachrinne (befestigt mit Edelstahl-Spannband) und runter zum V4A-Bandstahl des Ringerders.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sind die Übergange von und zu Zink nicht ganz unproblematisch, was das Thema Intermodulation beim Senden betrifft. Der Antennenträger soll mal Antennen für 2m/70cm und Kurzwelle tragen.
Kann bzw sollte ich dort irgendwie Vorsorge (Übergangsstellen blankmachen und fetten?) betreiben oder ist das im Grunde doch unproblematisch?

70 Bäume

TDI
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

Ich denke daß die zu verbindenden Teile nicht als Antenne genutzt werden sollen. Und daß an der Verbindungsstelle keine hochfrequente Ströme fließen sollen.
Wenn Du auch nicht planst, gleichzeitig zu senden und zu empfangen, dann ist das unproblematisch.
TDI
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von TDI »

Hm, sobald ich auf dem Dach etwas Anderes als einen Dipol als Antenne nutze (z.B. Vertikal-Antenne), werde ich vermutlich HF-Ströme auch dort haben.
Vielleicht nutze ich die "Masse" auch mal als Gegengewicht für eine Mittel-oder Langwellenantenne... Aber das ist Zukunftsmusik.
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

Von einer KW-Vertikalantenne auf dem Dach (mit "Erde" als Gegengewicht) muss ich abraten. Wenn ein Dach die übliche Höhe eines Daches hat, dann ist die Erdleitung lang genug, um HF-mäßig aktiv zu werden. Dann ist der Fußpunkt von der Antenne und das Kabel und die Erdleitung und... alles HF-mäßig heiß. Die 10 Meter Leitung von unten bis oben sind bei 40 m Lambda/4 und konvertieren daher die niederohmige Erdung (so sie denn wirklich niederohmig ist!) perfekt in ein hochohmiges Nichts.
Es sollte daher auch eine Vertikalantenne so konstruiert sein, dass sie ausreichend eigenes Gegengewicht besitzt, um eben keine signifikanten Ströme in die Blitzschutzerde zu leiten.

Hat eigentlich schonmal jemand die Biltzschutzverschlechterungswirkung von Ferritkernen auf Blitzschutzleitungen untersucht?
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

So lange da bloß eine Frequenz (+Modulation) an den Dreckeffekten durchmarschiert, wird jeder Sender schlechter sein. Erst wenn eine zweite Frequenz auftaucht, passiert das Böse. Aber auch die muß erst empfangen und die Mischprodukte anschließend wieder abgestrahlt werden. Messen läßt sich das beinah schon mit DVBT-Consumertechnik.

Klappferrite am Blitzableiter könnte ich mir ernsthaft vorstellen. Ich bin am Überlegen ob schonmal Versuche zur Beschichtung mit Absorbermaterial angestrengt wurden. Vermutlich ja, bei der Konstruktion militärischer stealth-Verkleidungen.
TDI
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von TDI »

ferdimh hat geschrieben: So 6. Jun 2021, 23:34 Von einer KW-Vertikalantenne auf dem Dach (mit "Erde" als Gegengewicht) muss ich abraten. Wenn ein Dach die übliche Höhe eines Daches hat, dann ist die Erdleitung lang genug, um HF-mäßig aktiv zu werden. Dann ist der Fußpunkt von der Antenne und das Kabel und die Erdleitung und... alles HF-mäßig heiß. Die 10 Meter Leitung von unten bis oben sind bei 40 m Lambda/4 und konvertieren daher die niederohmige Erdung (so sie denn wirklich niederohmig ist!) perfekt in ein hochohmiges Nichts.
Es sollte daher auch eine Vertikalantenne so konstruiert sein, dass sie ausreichend eigenes Gegengewicht besitzt, um eben keine signifikanten Ströme in die Blitzschutzerde zu leiten.

Hat eigentlich schonmal jemand die Biltzschutzverschlechterungswirkung von Ferritkernen auf Blitzschutzleitungen untersucht?
Das sind sehr interessante Aspekte, über die ich auch schon nachgedacht habe.
Die Gasamtsituation sieht hier wie folgt aus:
- von den äußeren Ecken des Daches verlaufen unter den Tondachpfannen Rispenbänder im 45°-Winkel nach oben und kreuzen sich ca 1,5m unterhalb des ca 9m hohen Firstes. Die habe ich mit weiteren Rispenbandstücken über den First mit den spiegelbildlichen Rispenbändern der anderen Dachfläche verbunden.
- der Antennenträger wird wird etwa dachmittig drei Dachpfannenreihen unterhalb des Firstes montiert und mit den Rispenbändern verbunden.
Es ergibt sich soweit erstmal eine Art Ground-Plane-Konstellation, die jedoch durch die Erdung der Enden wieder aufgehoben wird.
- Die vier Rispenbänder habe ich so verlängert, dass sie unterhalb des Dachüberstandes erreichbar sind und an den vier Hausecken direkt nach unten mit dem Ringerder verbunden werden können.Die Rispenbänder haben rechnerisch einen Querschnitt von ca. 30-35mm².
- Der Ringerder liegt etw 3,5m tief im Grundwasser. Er ist über vier Stiche mit der Sohlplattenarmierung verbunden, in der ebenfalls ein Ring liegt. Ein weiterer stich geht zur PA-Schiene im Keller
- Die Antennenkabel verlaufen annähernd senkrecht durchs Haus bis in den Keller. Hier wird später auch noch einmal geerdet.

Das "Erdungsnetz" des Antennenträgers hat später also 5 Erdverbindungen und ist etwas asymmetrisch. Wie sich das hf-mäßig verhält, ist schwer abschätzbar
Irgendwann könnte ich mit überschaubarem Aufwand auch noch einen richtigen Blitzableiter montieren. Aber ich denke (und hoffe), dass die 4 geerdeten Rispenbänder im Falle eine Direktschlags die Energie ausreichend abführen und so massive Schäden oder sogar einen Brand im Haus verhindern können
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

Wenn dein "DachErdnetz" ordentlich Fläche hat, wird sich die HF daran schon irgendwie erfolgreich abarbeiten.
Ich hatte ein Gebilde von einer Vertikalantenne und einem Draht, der irgendwie von da aus in den Boden geht, vor Augen.
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

Die Antennenkabel verlaufen annähernd senkrecht durchs Haus bis in den Keller. Hier wird später auch noch einmal geerdet.
An einer auf der Oberfläche wirklich gut mit allen Ableitern verbundenen Metallplatte lassen sich Koax-Durchführungen so weit "erden" daß sie, ohne eine größere Gefahr darzustellen, im Faradayschen Käfig weitergeführt werden dürfen. Damit haben sogar Mantelwellen keine Chance mehr.
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BernhardS
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von BernhardS »

Soeben von der vier mal verschobenen Prüfung zurück - mit höheren Voodoweihen.
Rufzeichen gibt´s aber erst nächste Woche.
Miraculix
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Miraculix »

Herzlichen glühstrumpf :geek:
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BernhardS
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von BernhardS »

-.. .- -. -.- . --... ...-- -... . .-. -. .... .- .-. -..
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uxlaxel
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von uxlaxel »

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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Harry02 »

photo_2021-07-04_11-24-48.jpg
Voodoo-Rätsel südlich von Landau, ließe sich mit einem Besuch beim Funkhändler in Herxheim verbinden, oder dem Fieldday vom OV Landau in Niederrohrbach im August.
Was wirft man sich da am besten in den Kofferraum? HP8922 o.Ä. Analyzer, der ab 10Hz tut (wegen der "Magnetfelder", die irgendwie das Radio stören...?), und zwei große E und H Probes?
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

Hm... Ich würde eher kleine als große E/H-Probes nutzen.
Die sind handlicher, und wenn die "Störung" tatsächlich eine störende Beeinflussung ist, wäre die geringe Empfindlichkeit auch kein Problem.

Ich würde eher, wenn überhaupt, von Müll im Bereich von 100MHz ausgehen.

Hat die Unterführung zufälligerweise eine Beleuchtung (mit LED-Röhren...)?
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Harry02
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Harry02 »

Ich bin noch am recherchieren, keine Ahnung bisher... steckt wohl doch mehr dahinter, als Radiostörungen.

"Die Zeitung DIE RHEINPFALZ berichtete in ihrer Ausgabe vom 15.10.20 über die technischen Probleme von Pkw und Pedelecs auf der Brücke über die Autobahn A65 bei 76865 Insheim in Rheinland-Pfalz.
Rudi Flick wusste nicht, wie ihm geschah: »Vollbremsung auf der A 65. Danach tuckerte ich mit 40 Stundenkilometer bis zum Möbel Weber – Beschleunigen war nicht möglich.«
(...) fährt mit seinem neuen Opel von Herxheim nach Insheim. Auf der Autobahnbrücke spinnt plötzlich die Tachonadel und das Auto reduziert selbstständig das Tempo auf 40 Stundenkilometer. Der Herxheimer versteht die Welt nicht mehr. Er ist nicht allein damit: Auch E-Bike-Fahrer stranden auf dieser Brücke. Was ist da los?"

„Spinne ich? Das ist nicht normal“, denkt sich Ulrike Ehmer aus Landau, wenn bei ihrem Mercedes-Benz B-Klasse Baujahr 2017 eine Störung auftritt . „Wenn ich von der A 65 bei Insheim runter fahre, hat das Auto bei der Brücke jedes Mal einen Hänger – wie im Leerlauf.“ Bei ihr trete die Störung eher im Sommer auf. „Je kühler es ist, desto besser.“ Wenn sie mit Vollgas über die Brücke fahre, passiere nichts. Das ist einer von vielen Rückmeldungen, die die RHEINPFALZ seit der ersten Berichterstattung über das Magnetfeld an der Insheimer Brücke erreicht haben.

Es stecke keine höhere Physik dahinter, meint Professor Burkard Hillebrands von der Technischen Universität in Kaiserslautern. „Die Brücke ist vermutlich magnetisch aufgrund der verbauten Stahlträger.“ Der Experimentalphysiker hält es für ziemlich ausgeschlossen,(Rest hinter Bezahlschranke)" https://www.rheinpfalz.de/lokal/landau_ ... 42318.html

Siehe auch: https://www.rpr1.de/nachrichten/regiona ... -suedpfalz
"Die Räder sind danach defekt und müssen repariert werden. "

Edit:
https://fragdenstaat.de/anfrage/immissi ... insheim-4/
"[...]Die Bundesnetzagentur hatte 2018 nach einer Störungsmeldung des ADAC die Brücke untersucht.
Dabei wurde ein starkes magnetisches Gleichfeld mit einer Flussdichte von ca. 2.5 mT gemessen.

Auszüge aus dem Messbericht sind verfügbar unter:
https://fragdenstaat.de/a/204235

Anmerkung 1:
In der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) sind Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung vor gesundheitlichen Gefahren durch elektrische und magnetische Felder von Gleichstrom- und Niederfrequenzanlagen festgelegt.
Der Grenzwert für statische magnetische Felder beträgt dort 0,5 mT (500 µT).
[...]
Allerdings gelten diese Grenzwerte aus der 26. BImSchV nur für "Funkanlagen".
Wäre die Brücke eine Funkanlage, so wäre der Grenzwert um ein Vielfaches überschritten.
Die Brücke ist nun aber eine Brücke und keine ortsfeste Funkanlage im Sinne der 26. BImSchV.
Daher liegt formal keine Grenzwert-Überschreitung vor.
[...]
Wäre die Brücke also eine Arbeitsstätte im Sinne der Richtlinie 2013/35/EU, so würde das Magnetfeld die obere Auslöseschwelle überschreiten.
So wären dann für Beschäftigte mit aktiven Implantaten z.B. erforderlich
- Warnzeichen "Magnetisches Feld"
- Verbotszeichen "Herzschrittmacher"
- weitere Maßnahmen zur Zutrittskontrolle

Fazit:
An der Brücke bei Insheim liegt nachweislich ein starkes magnetisches Gleichfeld vor.
Die magnetische Flussdichte übersteigt den Grenzwert der 26. BImSchV um ein Vielfaches.
Die magnetische Flussdichte übersteigt die in Bundesrat Drucksache 469/16 definierte obere Auslöseschwelle.
Daraus kann gefolgert werden, dass hier eine konkrete Gefährdung für Träger aktiver Körperhilfen (z.B. Herzschrittmacher) vorliegt.[...]"
Zuletzt geändert von Harry02 am So 4. Jul 2021, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

2,5mT sind 50 Erdmagnetfelder und als 2000A/m auch mal eben das Doppelte von den üblichen Automotive-tests (die schon tendenziell eher krass sind). Der durchschnittliche Magnetfeldsensor ist vorher am Kotzen.

Das kann ich irgendwie noch nicht so ganz glauben. Da müsste man versehentlich Neodymarmierung in den Beton getan haben...
Oder es fließt "etwas" Strom irgendwo durch. Das müssten aber Kiloamperes sein.

Seit ich eine CRT im Auto habe sehe ich aber, dass diverse Brücken durchaus ein Magnetfeld erzeugen, das ein Mehrfaches des Erdmagnetfeldes ist.

Ich schlage vor, wir konstruieren eine ERNSTHAFTE Entmagnetisierspule und stecken die ohne Sicherung und alles in einen ernsthaften Dieselgenerator. Das abklingende Feld ergibt sich von selbst, wenn der Generator in die Knie geht.
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Bastelbruder
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Bastelbruder »

... die obere Auslöseschwelle überschreiten.
"die Auslöseschwelle überschreiten" ist ein sprachlich wohldefinierter Satz.
Hier sind offenbar zwei Schwellen wirksam: die eigentliche (untere) Auslöseschwelle, oberhalb der eine homöopatische Wirkung mit esoterisch anerkanntem technischem Gerät "Wünschelrute" mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit zu vermuten ist, und eine obere Auslöseschwelle bei der diese Meßmethode (vermutlich wegen Übersteuerung) wieder versagt.

An dieser Brücke sind aber mindestens zwei Strahlungsquellen wirksam, deren gegenseitige Überlagerung die Wirksamkeit solcher Anzeigegeräte dramatisch einschränkt. Denn wenige Meter südlich befindet sich eine Strahlenquelle "Geothermieprojekt Insheim" die in erheblichen Mengen technisch kaum nachweisbare Erdstrahlen freisetzt.

Erst die Kombination dieser Strahlenquellen ist in der Lage, die genannten Wirkungen hervorzurufen.

Auch die nahegelegene Bahnstrecke stört mit ihren parallel zum Erdmagnetfeld verlaufenden Schienen die Gleichförmigkeit des Felds, und wenn gerade ein Zug auf dem der Einspeisung entgegengesetzten Streckenabschnitt stark beschleunigt oder elektrisch bremst, kommt noch eine durchaus nachweisbare Wechselkomponente (edit: in Querrichtung) hinzu.
Zuletzt geändert von Bastelbruder am So 4. Jul 2021, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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sukram
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von sukram »

. Hier stand quark
Zuletzt geändert von sukram am So 4. Jul 2021, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
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sukram
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von sukram »

Bastelbruder hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 16:41
... die obere Auslöseschwelle überschreiten.
Denn wenige Meter südlich befindet sich eine Strahlenquelle "Geothermieprojekt Insheim" die in erheblichen Mengen technisch kaum nachweisbare Erdstrahlen freisetzt.
Ich nehme an, du meinst weniger die "Strahlen", die den gemeinen Aluhut oder Wünschelrute zum glühen bringen. Aber was außer geologischen Effekten und ggf. Umweltschäden bringt denn so eine Geothermie mit sich? Oder ist das auf die vermutete EM Abstrahlung der verwendeten Pumpen und Maschinen gemünzt?
Auch die nahegelegene Bahnstrecke stört mit ihren parallel zum Erdmagnetfeld verlaufenden Schienen die Gleichförmigkeit des Felds, und wenn gerade ein Zug auf dem der Einspeisung entgegengesetzten Streckenabschnitt stark beschleunigt oder elektrisch bremst, kommt noch eine durchaus nachweisbare Wechselkomponente hinzu.
Würde es hier etwas bringen, im Raster von 20*20 oder 50*50m das Erdpotenzial, auch gegen die Bahnschienen und Leitplanken zu messen? Was herrscht den für eine Bodensituation vor? Fels, Lehm oder eher Sand?

Liegen in der nähe nennenswerte HVDC Fernleitungen oder Solarkraftwerke? Deren Sicherheitsmaßnahmen sollten Ableitungsgleichströme ja vermeiden, aber wer weiß?
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zauberkopf
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von zauberkopf »

Ich schlage vor, wir konstruieren eine ERNSTHAFTE Entmagnetisierspule und stecken die ohne Sicherung und alles in einen ernsthaften Dieselgenerator. Das abklingende Feld ergibt sich von selbst, wenn der Generator in die Knie geht.
Und schlage vor, stumpf die Normen zu verschärfen.
Ich finde das eigentlich ziemlich ... ähh.. interessant, das sich rollender Elektroschrott sich von ein bisschen Magnetfeld beeinflussen lässt.
Wie die Prinzessin auf der Erbse.

Gut in Erinnerung ist mir mal ne Sicherheitstür, weil wir unser Recherchebüro in einem Trackt hatten, wo auch Biolabore residierten. Die Tür und entsprechende Berechtigungen mussten also da sein.
Der Cheff von von dem Labor hat nicht schlecht geguckt, als ich meinte, er könnte seinen Chip jetzt behalten, ein Magnet tuts auch..
(vorallem, weil das ganze richtig Geld gekostet hatte. )
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von Harry02 »

sukram hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 19:51 [...] Aber was außer geologischen Effekten und ggf. Umweltschäden bringt denn so eine Geothermie mit sich? Oder ist das auf die vermutete EM Abstrahlung der verwendeten Pumpen und Maschinen gemünzt?
Auf einen möglichen Zusammenhang bin ich gestoßen, als ich "Erdmagnetfeld Karte Deutschland" gegoogelt habe. Tatsächlich zeigt diese in dem betreffenden Gebiet (südlichstes RLP) einen roten Fleck, der aber noch nicht die 2,5mT erklärt ("The resulting anomalies in the geomagnetic total field vary from -720 nT to 1210 nT").
https://www.leibniz-liag.de/fileadmin/u ... kkarte.pdf

https://www.t-online.de/nachrichten/wis ... grund.html
"In Kombination mit anderen Messverfahren bekommt man beispielsweise Hinweise auf Zonen, die günstig für Geothermie sind."
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ferdimh
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von ferdimh »

zauberkopf hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 20:16 Und schlage vor, stumpf die Normen zu verschärfen.
Ich finde das eigentlich ziemlich ... ähh.. interessant, das sich rollender Elektroschrott sich von ein bisschen Magnetfeld beeinflussen lässt.
Wie die Prinzessin auf der Erbse.
Nehmen wir erstmal an, es wäre überhaupt ein Magnetfeldproblem.
Dann stellen wir fest, dass 2,5mT eine ganze Menge Zeug sind, wenn man sie unter Laborbedingungen (ohne Eisenkern! Wo der Eisenkern hinkönnte, sitzt der Prüfling!) erzeugen möchte. Die aktuellen Werte sind die Hälfte, und lassen sich schon nur noch auf Komponentenebene testen. Natürlich könnte man den ganzen Aufbau pimpen. Doppelte Feldstärke bedeutet vierfache Leistung. Nun muss aber auch noch AC getestet werden, denn selbst wenn es ein Gleichfeld ist, bewegt sich das Fahrzeug tendenziell recht zügig durch das Feld. Wir müssen also auch noch einen Leistungsverstärker nutzen, der entsprechender (induktiver!) Dauerlast gewachsen ist.

Ein mir recht gut bekanntes System für diese Tests nutzt einen 1,2kW-Verstärker. Der ist bei aktuellen Prüffeldstärken schon ziemlich an der Kotzgrenze. Eine Verdopplung der Feldstärke würde also den Einsatz eines 5kW-Verstärkers bedeuten. Diese 5kW werden dann auch irgendwo im Aufbau wieder zu Wärme, müssen dann da auch wieder raus, etc, pp, yadda yadda.

Vor 10 Jahren gab es solche Magnetfeldtests noch gar nicht. Es ist also durchaus denkbar, dass einige magnetisch zickige Sensoren in aktuellen Fahrzeugen stecken und noch nie einen solchen Test über sich ergehen lassen mussten.
Eine Verschärfung der Normung wäre daher erst geboten, wenn tatsächlich entsprechend getestete Fahrzeuge Ausfälle zeigen (Alternativ könnte man die gute alte "Don't be stupid!"-Policy anwenden, aber dafür scheinen wir in der falschen Zeit zu leben).
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Re: Voodo - Die Lizenz zum Senden

Beitrag von sukram »

ferdimh hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 21:29 Vor 10 Jahren gab es solche Magnetfeldtests noch gar nicht. Es ist also durchaus denkbar, dass einige magnetisch zickige Sensoren in aktuellen Fahrzeugen stecken und noch nie einen solchen Test über sich ergehen lassen mussten.
Interessanter Gedanke. Mal über den Daumen gepeilt: MEMS Sensoren und Gyroskope für ESP, ABS Radsensoren, OT Sensor an der Kurbelwelle, Klopfsensoren. Zusätzlich muss das Bordnetz mit einem massiven Induzierten Impuls klarkommen, der bei Einfahren in das Feld entsteht.
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