Beschallung in der ganzen Wohnung

Der chaotische Hauptfaden

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Basti
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Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Basti »

Hallo,
zum Anfang des neuen Jahres startet bei mir der Wohnungsumbau ;)
Soweit so gut, Automatisierung etc. ist schon vorgeplant.
Ich möchte in jedem Raum Musik hören können. Wie regelt man das im besten?
Ganz viele Verstärker und dann Lautsprecherkabel in jeden Raum legen, oder das Audiosignal in jeden Raum und dann mit aktiven Boxen?
Kabel wäre mir ganz lieb, es gibt ja auch diese Sonos-WLAN Geschichten. Sehr nett, aber sehr teuer.
Habt ihr da Erfahrungen mit?
Danke und 73
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Marsupilami72
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Marsupilami72 »

Bau Dir doch ne ELA ein :mrgreen:

Ernsthaft: um wie viele Lautsprecher und welche Entfernungen geht es denn?
JBI
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von JBI »

Denke es hängt sehr davon ab wie hoch die Ansprüche sind.

Bei mir habe ich ähnliches vor - für normale "nebenbei" Beschallung werde ich in allen Räumen Deckenlautsprecher verbauen (komme halt noch von oben ran, wird bei Dir vermutlich nicht so leicht sein).
Aber wie das am Ende gelöst wird zwecks Steuerung weiß ich noch nicht.

Auf jeden Fall per Kabel verbinden wenn möglich, mit WLAN, Bluetooth etc. hatte ich immer ab und zu mal kleinere Aussetzer.
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

Mucke mit Netzwerk hat das Problem mit der Synchronität. Etwas Zeitversatz beim Raumwechsel klingt echt scheiße.
In der WG hierb haben wir das so gelöst, dass in jedem Raum ein Verstärker mit Boxen steht, der Audio von 2 ungenutzten Paaren der Ethernetverkabelung (hochohmig) abnimmt.
Auf die Adern kann dann an einer beliebigen Stelle eingespeist werden.
Basti
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Basti »

ferdimh hat geschrieben:Mucke mit Netzwerk hat das Problem mit der Synchronität. Etwas Zeitversatz beim Raumwechsel klingt echt scheiße.
In der WG hierb haben wir das so gelöst, dass in jedem Raum ein Verstärker mit Boxen steht, der Audio von 2 ungenutzten Paaren der Ethernetverkabelung (hochohmig) abnimmt.
Auf die Adern kann dann an einer beliebigen Stelle eingespeist werden.
Das wäre die Frage: Einfach 2 Chinchbuchsen in jeden Raum, dann kann man da aktiv Lautsprecher oder die stereoanlage anschließen. Aber wie Störsicher ist so etwas? Da ich Funkamateur bin, muss das halbwegs einstrahlfest sein. Möchte nicht jedes mal, alles ausmachen, bevor ich auf Sendung gehe ;)

Entfernung: Grundriss hat 10x13m, Verteilung sitzt etwa mittig im Flur.
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Joschie
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Joschie »

Früher hätt man das ganze mit 100V Übertrager gemacht.

Heutzutage ist aber doch so Digitales Hünerfutter (ich denk da an SPDIF ectr.) so günstig das man sich da in jeds Zimmer einen eigenen Verstärker mit Umsetzer basteln kann.

Was mir grad dazu einfällt, wir waren mal für eine Fachtagung in einer alten dem LV gehörenden "Pension" untergebracht.
Die hatten im EG hinter dem Tresen 8 Autoradios inner Wand klemmen und 8 K+H Verstärker darunter die den ganzen Tag liefen.
Im Zimmer hatte man einen Drehschalter mit 9 Schaltstellungen und konnte so die 8 Radiosender ausgewählt werden.
Aufgebaut anno Mitte/Ende der 60er, lief anno 2009 noch problemlos.

Grüße
Josef

(der jetzt darauf wartet das einer fragt wofür die 9. Schalterstellung ist :lol: )
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Freak
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Freak »

Meine Lösung: Einfach alles ins 3m-Band braten und überall Radios. :twisted: Geht super, nur halt Obacht mit der Leistung (und den Ortssenderfrequenzen)
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

Die Störfestigkeit von so Verstrippungen ist kein Problem, solange die gescheit geschirmt sind, und man eben die Eingänge angemessen tiefpasst.
Primitivtechnik ist bzgl Störsicherheit im Vorteil.
Wenn diverse Stellen mit zentraler Quelle beschallt werden sollen, bietet es sich aber wirklich an, auf 100V zu setzen.
Ringkerntrafos geben erfahrungsgemäß klanglich hochwertige 100V-Übertrager ab ;-)
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uxlaxel
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von uxlaxel »

Marsupilami72 hat geschrieben:Bau Dir doch ne ELA ein :mrgreen:

Ernsthaft: um wie viele Lautsprecher und welche Entfernungen geht es denn?
eine ELA ist doch ernst :)

man muß ja nicht mit 100V arbeiten, aber wenn man die lautsprecher auf 16 oder 32 ohm bringt (4 kleine lautsprecher in einem gehäuse, klingt meistens sogar besser als ein großer), kann man bequem etliche lautsprecher zusammenschalten, ohne am verstärker (4 ohm) was ändern zu müssen. auch braucht man da noch nicht wirklich fette leitungen, da reicht dicke noch 2x2x0,8 aus. auch bei strecken deutlich über 10m....
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Heaterman
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Heaterman »

Ich verteile auf zwei Wegen: im Haus per 2,4 GHz (WLAN läuft hier nur sporadisch nach Bedarf, die Bude ist netzwerkmäßig voll verkabelt, also keine Kollision), und im Garten per 863 MHz. Gegen Empfangseinbrüche arbeiten Null-€-Yagis, Quads und Helixe, die mobile Box für`n Garten hat nur ein Drähtchen.
Basti
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Basti »

Ela möchte ich ungern, da ich normale Lautsprecher nutzen will. Es sind 6 Räume.
Wie ist denn der Signal Verlust wenn ich das nf Signal vom PC über Netzwerkkabel verteile? Maximal wären das 25m Länge.
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Heaterman
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Heaterman »

Kann ich nur bei Video beurteilen, ich hab einen Überwachungskamerakanal über 25 m auf einem nicht benutzten Adernpaar zu laufen. Ein- und Auskopplung per Balun. Astreines Bild.
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Marsupilami72
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Marsupilami72 »

ELA verwendet auch "normale" Lautsprecher - da ist nur ein Übertrager dran.
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TecVictor
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von TecVictor »

Er meint damit das er seine normalen Lautsprecher OHNE Übertrager nutzen will :roll:
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gafu
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von gafu »

Für Lautsprecherleitungen halte ich Netzwerkkabel für zu dünn.
Durch den erhöhten Leitungswiderstand wird die Eigenschwingung der Membran vom Verstärker nicht mehr ausreichend bedämpft und es klingt dann nicht mehr so gut.

Da eher ein verteilnetz und dann aktivboxen.
Da du HF angesprochen hast: An den Verstärkerausgängen Klappferrite über die Lautsprecherkabel zu machen, ist hier empfehlenswert. Oft wird HF in die Verstärker gerade über die Lautsprecherleitungen eingekoppelt und lässt das typische brummen bei aussenden eines Trägers ertönen.
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Marsupilami72
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Marsupilami72 »

LordPhintex hat geschrieben:Er meint damit das er seine normalen Lautsprecher OHNE Übertrager nutzen will :roll:
Das ist mir schon klar.

Die kann er ja verwenden, muss nur ein Übertrager dran.
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

Audio über Cat5 geht auch auf langen Strecken. Wir nutzen das auch als Arme-Leute-Multicore. Billiger kommt man nicht an 4 gescheit geschirmte Adernpaare ran. Symmetrierung oder verdammt gute Erdung sind aber Pflicht. Die Murkslösung, ein Cat5 als 4 Stereokanäle gegen Schirmung zu betrachten, ist nur für Schmerzbefreite empfehlenswert.
Und nicht zu viel Angst vor Trafos!
So ein Übertrager kann einem das Leben echt viel einfacher machen. Wenn man gewillt ist, etwas zu experimentieren geht auch viel mit Netztrafos. Dafür ist aber systematisches Vorgehen (messen, denken, basteln, messen ;-) ) erforderlich.
Achso, Lautsprecher über Cat5 geht gerade so, wenn man zwei Paare parallel nimmt. Warum man das tun sollte, wäre aber eine andere Frage.
100V über Cat5 ist kein Problem, gabs WIMRE auf Finger 15.
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haupes
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von haupes »

Ohne damit groß Erfahrung zu haben, könnte ich mir hier was optisches vorstellen, so a la SPDIF
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OnOff
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von OnOff »

Moin,

auch wenn das jetzt keine klassische "Bastellösung" fürn kleinen Euro ist,
aber wenns auch ein fertiges funktionierendes System sein darf,dann kann werf ich mal SONOS in den Raum.

Zeitversatz zwischen den Räumen ist nicht hörbar.
Es sei denn es hängt ein Amp mit digitaler Signalverarbeitung dahinter.

Habe auf dem gesamten Gelände incl Werkstatt,Reithalle und Stall 15 Geräte laufen.

Gruß Sebastian
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sub
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von sub »

SPDIF ist wirklich eine gute Idee. Das Zeug mit nem NOR oder NAND noch invertiert und differentiell übertragen.
Dekodiert bekommst du das z.B. mit CS8416 und danach nen DAC deiner Wahl, z.B. CS4398 oder was von Analog Devices.

Habe da vor 3 Jahren mit rumgespielt, ist straight forward und man lernt dabei auch noch wie Digital Audio funktioniert.

Ansonsten Analog mit nem Wandler auf Differential gewandelt und an der Gegenseite wieder zurück.
Damit bekommst du die meisten Störungen in den Griff.

Wenn du noch keine vernünftige WLAN-Lösung für deine Hütte hast, werf mal nen Blick auf Ubiquity Unifi.
Hab 3 Stockwerke á 150m² mit 4 AC-APs bei bester Signalstärke vernetzt.
Roamt auch relativ sauber.
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Roehricht
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
wenn man die Lautstärke und den Klang vor Ort regeln will , kommt man an aktiv oder getrennte Boxen/Vertärker nicht dran vorbei.
Als kabel gehen vorhanden telefon oder Netzwerkleitungen. Wenn neu dan 2xx,06er Iy(st)Y 2x2x0,6. Kostet 25 cent der Meter und ist nur 5mm dick.
Die Sendestation ist ja meist ein PC oder ne Mpdreise. Die wird verstärkt und niederohmig gemacht mit einem Line Driver Amp . Da reich ein 2x4W Billchamp von Unrat oder Konsorten. oder mit NE5532 und 2 Transistoren selber gefrickelt. Das ganz mit einem Übertrager erdfrei machen. NF Übertrager werden reichlich bei ebay oder Surplusdealern angeboten. Der sogenannte Telefon Ring Übertrager , NFLÜs oder TFLÜ s sind dafür hervorragend geeignet. Am "Empfansort" kommt ein ebenfalls soein Übertrager zum Einsatz.
Abn Übertrager gehts wieder auf die Jubelelektronik Stecker ans Gerät. Die Übertrager mit 5-10 k belasten damit Überschwinger bedämpft werden.
In der Form läuft das bei mir seit ewigen Zeiten ohne Probleme. 150W HF aus der Kurzwelle haben keine Chance.
Als Verstärke eigenen sich alte billig HIfianer 20 Wa / kanal sind mehr als Ausreichend. Sowas zieht man sich vom Flohmarkt.
Bei verwendung von Aktivboxen kann es schon mal sein das da ein Übertrager drin ist. Der Lautstärkeeinsteller kann dann Passisv in der Leitung sein und an strategisch günstiger Stelle platziert werden.

73
Wolfgang
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luckykoala
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von luckykoala »

Eine ganz andere Lösung (ohne viel Frickelbedarf) wäre Airplay mit einer Apple AirPort Express Station. Das geht über normales LAN (auch WLAN), hat einen analogen und einen optischen Audioausgang. Kostet neu ca. 100€ pro Empfänger.

Wenn du eh schon LAN oder WLAN zur Verfügung hast, bräuchtest du nur noch einen Verstärker oder aktive Lautsprecher.

Vorteile:
-Mehrere "Empfänger" gleichzeitig ansteuerbar (automatische Regelung des Zeitversatzes im Netzwerk damit es kein Echo gibt).
-Mit Fremdsoftware auch ohne Apple / iTunes benutzbar (TuneBlade).

Nachteile:
-Für Musikgenuss muss ein PC oder Laptop laufen von dem die Musik kommt.
-Preis
Burga
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Burga »

Ich werf' dann nochmal Rasperry/Banana PI als Quelle mit RTSP+Multicast in den Raum. Sofern alle Clients die gleiche Buffergröße haben sollte der Zeitversatz in unterschiedlichen Räumen auch in Grenzen halten.

Nachteil: Kaum gebastel und wahrscheinlich teurer als die Lösung mit eigenem Übertrager/SPDIF.
Basti
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Basti »

Danke für die ganzen Tipps!

Momentan tendiere ich dahin einfach Netzwerkleitungen zu ziehen und dann auf Aktivlautsprecher zu gehen...

Sonos: Habe ich mal probieren können, easy und gut! Leider bei 5 Räumen zu teuer
AirPlay: Apfel kommt mir nicht ins Haus ;) und ist auch zu teuer
SPDIF: Dann muss ich extra Glasfaser ziehen und hab noch ganz viel Umhergefrickel. Die Zeit hab ich leider nicht beim Umbau

Zuspieler ist hauptsächlich ein PC. (Webradio, Youtube, Amazon, Film, Spotify).
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sub
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von sub »

Für SPDIF brauchst du keine Faser, du kannst normales CAT benutzen, Telefonleitung geht auch.
Wichtig ist nur das Signal zu differenzieren und später wieder zurück.
So bekommst du die Störungen raus.
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eJunkie
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von eJunkie »

Squeezebox!

Ist zwar von Logitech abgekündigt (weshalb mir diese Mistfirma nicht mehr ins Haus kommt, unter anderen), aber die Himbeere kann auch einen Client spielen.

Edit sagt noch: Integration in eine Automatisierung ist sehr gut möglich, der Server kann über ein gut dokumentiertes Telnet Interface gesteuert werden. Damit sind sogar Rückmeldungen möglich um z.b. den Verstärker automatisch anzuschalten wenn per App das Ding auf Play gestellt wird.
duese
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von duese »

ferdimh hat geschrieben:Audio über Cat5 geht auch auf langen Strecken. Wir nutzen das auch als Arme-Leute-Multicore. Billiger kommt man nicht an 4 gescheit geschirmte Adernpaare ran. Symmetrierung oder verdammt gute Erdung sind aber Pflicht. Die Murkslösung, ein Cat5 als 4 Stereokanäle gegen Schirmung zu betrachten, ist nur für Schmerzbefreite empfehlenswert.
Und nicht zu viel Angst vor Trafos!
So ein Übertrager kann einem das Leben echt viel einfacher machen. Wenn man gewillt ist, etwas zu experimentieren geht auch viel mit Netztrafos. Dafür ist aber systematisches Vorgehen (messen, denken, basteln, messen ;-) ) erforderlich.
Achso, Lautsprecher über Cat5 geht gerade so, wenn man zwei Paare parallel nimmt. Warum man das tun sollte, wäre aber eine andere Frage.
100V über Cat5 ist kein Problem, gabs WIMRE auf Finger 15.
Da ich demnächst auch gerne Audio über ein CAT5/CAT7 vom Wohnzimmer in die Küche übertragen würde, frage ich mich, wo man passende Übertrager findet um das zu symmetrieren. Hat da jemand einen Tip für mich? Oder nach was muss ich denn schauen? (Eingangs- und Ausgangsimpedanz des Übertragers?)
Sir_Death
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Sir_Death »

Bei mir wurden es einfach 8 x Aktivlautsprecher - die billigen von Lidl + vorhandenes Netzwerkkabel als Zuleitung (2 Paare für R+L, jeweils unsymmetrisch)

So kann ich in jedem Raum vor Ort einzeln Ein- und Ausschalten, sowie die Lautstärke regeln.
Für Nebenbei-Beschallung völlig ausreichend, für alles bessere gibt es die Anlage im Wohnzimmer.
Blueloop
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Blueloop »

Wenn du Cat-Kabel nimmst und nur Stereo brauchst kannst Du die in den Ethernet RJ45 Buchsen enthaltenen Trafos für Audio verwenden. Für Line-Signale war ich dafür ganz zufrieden.
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

[quote9Wenn du Cat-Kabel nimmst und nur Stereo brauchst kannst Du die in den Ethernet RJ45 Buchsen enthaltenen Trafos für Audio verwenden. Für Line-Signale war ich dafür ganz zufrieden.[/quote]
Das funktioniert definitiv nicht!
Die untere Grenzfrequenz dieser Übertrager liegt in der größenordnung von 1MHz...
Möglicherweise hattest du einen "Strombalun" in den Dingern sitzen, damit geht es, dann hast du aber asymmetrische Übertragung gebaut.

Als Übertrager verwende ich kleine 2x6V-Netztrafos. (Gibt nen 1:1-Übertrager, die Primärwicklung bleibt unbeschaltet).
Die Impedanzen sind erstmal Nebensache, solange man die Quellimpedanz ausreichend klein wählt (ein kleiner Lautsprecherverstärker ist hier hilfreich).
D2O
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von D2O »

Moin,

ich bin gerade per Zufall über eine Software zum zeit synchronen abspielen von Musik in mehreren Räumen gestoßen. Vielleicht ist das ja auch für andere interessant.
Ausprobiert habe ich das aber noch nicht.

Das Projekt: https://github.com/badaix/snapcast

73, Matze
KalleGrabowski
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von KalleGrabowski »

Interessant, das der Thread wieder auftaucht. Ich hab da sowas seit Januar am laufen, was ich eigentlich mal unter fertiggestellte Projekte posten wollte.

Im Keller steht ein altes externes Scsi Streamergehäuse, darin ein Banana Pi mit einer 1TB SATA Platte und einem USB DVB-S2 receiver. Der dient als NAS Server (samba), HD recorder (tvheadend) und Musikspieler (mpd).
Das Audiosignal habe ich erstmal provisorisch direkt aus dem Ausgang des Bananapis mit selbstgewickelten UnBalBalUnBals ausgekoppelt: Zwei recht große Ferritringe (ca 50 mm) aus einem alten Rechnernetzteil (war die Netzbuchsenverkabelung durchgewickelt), bewickelt mit etwa 100 Windungen CuL 0,2, "pentafilar", also 5 Wicklungen. Eine Wicklung ist primär, kommt vom Ausgang des Pis, drei Sekundärwicklungen gehen symmetrisch auf freie Adernpaare in der Lan Verkabelung, die vierte ist wieder unsymmetrisch an eine Stereoklinke gehäkelt, die einen etwa 5m entfernten Verstärker für die Kellerberummsung anfährt.
Davon eben 2 Stück, wegen Stereo, einer R einer L.
Die getrennten Sekundärwicklungen habe ich genommen, um nicht zwingend überall auch wieder symmetrisch auskoppeln zu müssen, was bei einem Bus ja sein müsste. Da ich eh keine Übertrager hatte, hätte ich eh kaufen oder wickeln müssen, also mal eben ne Stunde Ringkern wickeln... und gucken, was passiert!
In den anderen Zimmern hängen ein Vollverstärker (EG, ca.2m Lankabel CAT 7) über einen von diesen Trennübertragern für 10 Euro von Amatzon, ein Satz Brüllwürfel im Wintergarten (ca. 8-10 m Lankabel CAT 5), hier stur unsymmetrisch angeklemmt, sowie im Schlafzimmer direkt ein Kopfhörer ohne Verstärker, gelegentlich auch ein Onkyo Receiver symmetrisch mit dem Billigübertrager ( ca. 10m CAT 7).
Brumm gibt es gar nicht, und der Klang geht echt in Ordnung. Für Wohnzimmer und Gartenparty mehr als ausreichend, lediglich Webradio am Kopfhörer leise zum einschlafen könnte besser sein, was aber auch am Codec des Webradio liegen dürfte.

Mittlerweile geht es vom Wintergarten über Reste Telefonkabel quer durch den Garten bis zum Gartenhaus an ebenfalls zwei PC Brüllwürfel, zum Grillen vollstens ausreichend.

Steuerung des mpd des Zuspielers über Schmierfon oder Frühstyxbrett per Mpdroid oder vom Rechner (sonata).

Digital zu streamen wäre mir zu aufwendig, und hörbare Laufzeiten gehen mal gar nicht.
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Desinfector
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Wohnort: ___3,1415(...)___

Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Desinfector »

Sir_Death hat geschrieben:Bei mir wurden es einfach 8 x Aktivlautsprecher - die billigen von Lidl + vorhandenes Netzwerkkabel als Zuleitung (2 Paare für R+L, jeweils unsymmetrisch)

So kann ich in jedem Raum vor Ort einzeln Ein- und Ausschalten, sowie die Lautstärke regeln.
Für Nebenbei-Beschallung völlig ausreichend, für alles bessere gibt es die Anlage im Wohnzimmer.
ich frag mich grad, was da bei solchen Konfigs so für Standby-Leistungen zusammen kommen.
Sir_Death
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Sir_Death »

Desinfector hat geschrieben:
Sir_Death hat geschrieben:Bei mir wurden es einfach 8 x Aktivlautsprecher - die billigen von Lidl + vorhandenes Netzwerkkabel als Zuleitung (2 Paare für R+L, jeweils unsymmetrisch)

So kann ich in jedem Raum vor Ort einzeln Ein- und Ausschalten, sowie die Lautstärke regeln.
Für Nebenbei-Beschallung völlig ausreichend, für alles bessere gibt es die Anlage im Wohnzimmer.
ich frag mich grad, was da bei solchen Konfigs so für Standby-Leistungen zusammen kommen.

Pfff... Standbyleistung...
Was kümmerts mich? - IGOR mehr STROOOM!!! :D :D


Ne im ernst. Der speisende Radio steht im Eingangsbereich - wer Musik will, dreht ihn auf, der letzte der geht, dreht ihn ab.
Die Wandwarzen der Lautsprecher liegen in der Grabbelkiste, ersetzt durch gerade ausreichend dimensionierte Würfel-Netzteile (damit möglichst hoher Wirkungsgrad), denen ich in die Zuleitung einen Schalter spendiert habe. Schalter im Lautsprecher ist gebrückt - man muss also zum Abschalten den Kabelschalter verwenden. --> 0W Standby :)
Basti
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Basti »

Das ist ja witzig ;)
In den letzten Tage habe ich bestellt, da kommt der Thread wieder hoch.
Ich war soweit und habe 2 Sonos Lautsprecher bestellt. Habe dann aber den Chromecast Audio gefunden. Dieses 40€ TEil von Google lässt sich als Ausgabemedium auf Androidsmartphones (Wie ich sie verwende). Dazu jeweils aktive Lautspecher und ich komme günstiger weg als die Sonos UND ich kann son Ding an die vorhandene Anlage im Wohnzimmer anschließen ohne 400€ Extra zu bezahlen.
Wenn die ersten Test durch sind, dann berichte ich noch mal.


73
duese
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von duese »

ferdimh hat geschrieben: Als Übertrager verwende ich kleine 2x6V-Netztrafos. (Gibt nen 1:1-Übertrager, die Primärwicklung bleibt unbeschaltet).
Die Impedanzen sind erstmal Nebensache, solange man die Quellimpedanz ausreichend klein wählt (ein kleiner Lautsprecherverstärker ist hier hilfreich).
Wenn ich nicht vor Ort übertragen will, sondern eine Leitung symmetrieren will, dann müssten doch eigentlich zwei identischer beliebige Printtrafos vorne und hinten auch klappen, oder? 6V oder 9V-Wicklung an die Signalquelle, 230V-Wicklung auf die Leitung. Welchen Pegel ich auf der Leitung hab ist ja egal. bzw. je höher der ist, desto kleiner der Strom und die Verluste und auch eingestreute Störungen sollten weniger ins Gewicht fallen, oder?
KalleGrabowski
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von KalleGrabowski »

Normal ja, aber...

... durch die Zweikammerbauweise der üblichen Netztrafos ist der Frequenzgang mit etwas Pech nicht so bolle, die Höhen sind damit zum Teufel.

Ich hab das mal ausprobiert mit einem 220/9V Trafo aus einem Radiowecker oder Gegensprechanlage oder som Zeugs, 220V-Seite mit 10k belastet und 9V Seite vom Funktionsgenerator bespeist, Zweikanalscope an beide Wicklungen. Bei wenigen kHz war der Ausgangspegel schon ziemlich abgesackt, alles nahe bei 50Hz funktioniert erwartungsgemäß gut.

Trotzdem habe ich beim Aufräumen mal die ganzen schäbbigen Gegensprechanlagen, Radiowecker und Kassettenrecorder entsorgt, nicht ohne vorher diese typischen, kleinen Netztrafos zu ernten. Die sind nämlich weder verschweißt noch stabil verklebt und lassen sich gut entschachteln. Noch dazu kann man die Wicklungen einzeln mit Wickelkörper entnehmen und so ohne viel Heckmeck aus 2 solchen Trafos einen 230/230V Trenntrafo bauen, der für ein kleines Röhrenprojekt (RIAA, KH-Verstärker, Empfänger) einen super Anodentrafo abgibt.
Vielleicht ist der Kern, trotz der wenigen, dicken, wahrscheinlich billigen Bleche auch für einen Audioübertrager geeignet, sofern man sich einen Wickelkörper z.B. aus Zeichenkarton anfertigt.
duese
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von duese »

Ok, verstanden. Deswegen der Vorschlag der zwei Sekundärwicklungen, weil die besser gekoppelt sind...
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Roehricht
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
wenns nicht gerade Studiotechnik werden soll gehen die OLÜs aus Telefonanlagen recht gut . Sowas findet sich bei modularen Anlagen auf analogen Amts- und Teilnehmersätzen.

Mit Netztrafos habe ich auch schon rumexperimentiert. Die ist da Tonqualität total am Arsch. Bei mir habe ich NFLÜs benutzt. Da habs mal bedrohliche Mengen von der Telekom.
Die Stromversorgeung kann man ebenfalls zentralisieren. Kleine Verstärker mit zB TDA2040 zusammenhäkeln und über das ganze übers Fernmeldekabe mit Saft versorgen.
2 Aderpaare Signal und ein Paar Ub 24 oder 48V. Netzteil bei der Signalquelle hinstellen.
Netzwerkkabel ist aweng dünne. 0,6 oder 0,8 Fenmeldeinstallationskabel ist dafür besser geeignet.
Als Steckwerbinder eignen sich SuB-D 9 pol.

73
Wolfgang
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

. Noch dazu kann man die Wicklungen einzeln mit Wickelkörper entnehmen und so ohne viel Heckmeck aus 2 solchen Trafos einen 230/230V Trenntrafo bauen, der für ein kleines Röhrenprojekt (RIAA, KH-Verstärker, Empfänger) einen super Anodentrafo abgibt.
Vielleicht ist der Kern, trotz der wenigen, dicken, wahrscheinlich billigen Bleche auch für einen Audioübertrager geeignet, sofern man sich einen Wickelkörper z.B. aus Zeichenkarton anfertigt.
Been there, done that, got the T-Shirt ;-)
Geht übrigens wirklich.
Man braucht auch keinen neuen Wickelkörper bauen, man kann den beiden Wickelkammern eine Trennwand abfetzen und das ganze kunstvoll zusammen"löten" (man nehme einen Kabelbinder als "Schweißdraht" und eine Löte mit der dicken Bratspitze auf Vollgas). Danach kann man die Wicklungen auf dem Ding auf einem Holzklotz mit Spax durch (zum einspannen in die Bohrmaschine) wickeln: Erst 1x Ausgangswicklung, dann Eingangswicklung, dann 2. Ausgangswicklung; Ausgangswicklungen parallel schalten. Wenn das ganze Gleichstrom abbekommen soll, muss man noch mit dem Luftspalt spielen - das habe ich mal durchgerechnet aber nie probiert.
Solche Aufbauten haben bei mir schon brauchbare Frequenzgänge bis >20kHz erzielt.
Der Trick bei Kleinsignalübertragern ist eine (relativ) geringe Windungszahl und enges Beieinanderliegen der Wicklungen. Dann muss man den Kram halt niederohmig anblasen und hochohmig belasten, das ist aber heutzutage kein wirkliches Problem mehr.
duese
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von duese »

So, kaum sind vier Jahre vergangen, auch schonmal mit dem Thema weitergemacht. Nach Gedanken um die Verwurstung von Netztrafos, hab ich mal ein bisschen gesucht und mir dann doch 10 Audioübertrager für weniger als 40 Cent das Stück vor die Tür werfen lassen.
https://www.ebay.de/itm/10X-Audio-Trans ... 2749.l2649
Gleichstromwiderstand ist übrigens ca. 140 Ohm.

Heute wurden dann die ersten vier verwurstet.

Das Pärchen sitzt jetzt in der Unterputzdose vom WLAN-Radio in der Küche und verbindet dessen analogen Eingang mit dem Patchfeld im Keller über zwei CAT7-Aderpärchen:
20201011_Audiouebertrager_Radio_offen.jpg
Diese beiden sind jetzt in einer Kabelpeitsche (RJ45 und 2x Chinch) für das andere Ende:
20201011_Audiouebertrager_Kabel_offen.jpg
Hier beide im fertigen Schrumpfschlauchgehäuse:
20201011_Audiouebertrager_fertig.jpg
Der Test vom Wohnzimmer zum Patchfeld im Keller und wieder hoch zum Radio (ca. 25m Kabelweg) ergab mit Signalquelle Klinkenbuchse vom Androidenhandy:
- Soundqualität einwandfrei.
- Lautstärke (mit Handy auf Vollgas, was die Beschränkung halt hergibt) ein bisschen leiser als das Wlan-Radio beim Stream abspielen. Das Tablet ist noch etwas leiser und als das Ladegerät des selbigen eingesteckt war, waren auch Störgeräusche des selbigen zu hören.

Es ergeben sich aber auch gleich wieder Fragen:

Kann ich so ein Übertragerkonstrukt auch direkt mit einem Lautsprecherausgang bespaßen? Nach Ferdis Aussage sollte das sogar besser sein?

Spricht irgendwas dagegen auf so einem Bus mehrere Signalquellen zu haben? Wenn die gleichzeitig aktiv sind, hab ich halt ne Mischung. Aber kann ich da ernsthaft was dummes tun?

Mehrere Abnehmer sollte bei hoher Impedanz wie oben geschrieben gehen. Hohe Impedanz ist bei einem Line in ja gegeben?
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

An ähnlichen Übertragern (Aussehen und DC-Widerstand gleich) habe ich mal das hier gemessen:
Bild
Leider habe ich mir die Messbedingungen nicht genau notiert, ich gehe von 50Ω Quellimpedanz und hoher Senkenimpedanz aus.
Generell funktionieren diese Trafos gut, solange der Pegel gering ist und die Quellimpedanz auch. Da kommt aber in jedem Fall der Gleichstromwiderstand drauf. Also sieht der Trafo in jedem Fall mindestens 140Ω.
Der theoretische Idealfall (Quelle hochohmig, Senke niederohmig) ist in der Welt der Spannungsanpassung leider nicht möglich, also müssen wir mit dem umgekehrten Fall leben. Der ist aber nicht sooo viel schlechter.

Die 2x140Ω werden direkte Kurzschlüsse zwischen verschiedenen Signalquellen verhindern. Damit wäre eine Mischung schon ohne zusätzliche Widerstände möglich. Dabei sind allerdings "innovative" Lautstärkemodifikationen möglich. Generell werden inaktive Quellen den Bus belasten und so Pegel (und evtl auch Frequenzgang) kosten.

Problematischer halte ich das Rückwärtseinspeisen in ausgeschaltete Geräte. Hier könnten einerseits Diodenstrecken auftreten, die zu Verzerrungen führen, andererseits aber auch je nach Spannung seltsame Effekte in der Elektronik auftreten.
Wenn gleichzeitig noch Lautsprecherausgänge im Spiel sind, die entsprechend viel Spannung machen können, sehe ich hier Abbrand am Horizont (und zwar in den Quellen, die hier eben keinen Lautsprecher erwarten).
duese
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von duese »

Danke für die Rückmeldung, Ferdi. Ich versuch es nochmal zusammenzufassen und nachzufragen. So in Gänze hab ich es wohl noch nicht verstanden.

- Wenn es mehrere Quellen auf dem Bus gibt, sind insbesondere die inaktiven problematisch. Die können das Signal verzerren oder halt auch abbrennen, wenn der Pegel zu groß wird.

- Mehrere aktive Quellen sollte aufgrund der Widerstände der Übertrager eher unkritisch sein und das Signal sollte sich mischen.

- Niederohmig speisen ist gut.
- Lautsprecherausgänge sind niederohmig und Line-Ausgänge eher hochohmig.

- Speisen mit Lautsprecherausgang kann für andere Ausgänge ein Spannungsproblem sein.
Haben Eingänge das Problem auch oder sind die robuster und fangen einfach das clippen an?
Sind Lautsprecherausgänge hier tendenziell unempfindlicher, wenn zwei zusammengeschaltet werden?
sysconsol
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von sysconsol »

Ein NF-Masseendkoppler vom Reichelt habe ich mittels Soundkarte "gemessen".
Die Übertrager sehen ähnlich aus, die Ergebnisse auch.
Die Messung liegt aber weit weg. Muss ich bei Interesse wühlen gehen.
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

Haben Eingänge das Problem auch oder sind die robuster und fangen einfach das clippen an?
Eingänge sind leichter zu schützen. Tendenziell existiert das Problem hier auch, aber ein strategischer Vorwiderstand und/oder ein strategischer Brückengleichrichter mit kurzgeschlossener Gleichstromseite sollte hier Abhilfe schaffen.
- Lautsprecherausgänge sind niederohmig und Line-Ausgänge eher hochohmig.
Die Betonung liegt auf "eher". Im Vergleich zu 280 Ohm 2-Wicklungen eines Trafos ist der Unterschied eher nicht so groß.
Sind Lautsprecherausgänge hier tendenziell unempfindlicher, wenn zwei zusammengeschaltet werden?
Ja, das können die locker ab. Mit etwas Vorlast (22 Ohm oder so) sollten auch sonstige Dreckeffekte bei ausgeschalteten Verstärkern verschwinden.
Problematisch bleibt, dass dann jede Quelle den Bus immer belastet -> wir brauchen PEGEL. Den könnten Lautsprecherausgänge aber potentiell auch liefern.
Die Frage ist hier halt auch, um wie viele potentielle Quellen es geht. 2? 5? 70?
Die Spannung reduziert sich halt auf 1/Quellenzahl.
duese
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von duese »

Damit kann ich jetzt schon was anfangen. (Es geht potentiell um vielleicht 3 Quellen, mehr aber sicherlich nicht und ob die gebraucht werden ist auch noch fraglich).

Richtig elektrisch verstanden hab ich aber noch nicht alles. Deswegen würde ich mich gerne mit einem Ersatzschaltbild nähern und dann die Effekte nochmal beleuchten.

Der Einfachheit halber erstmal eine Quelle, zwei Übertrager (1:1, Z=600Ohm, R_Wicklung_DC = 140Ohm).
Links die Quelle mit Spannungsquelle und Innenwiderstand, rechts die Senke, die Effektiv nur aus ihrem Innenwiderstand besteht. Soweit richtig?

Wenn man jetzt die Trafos durch das Ersatzschaltbild ersetzt (praktischerweise ist das Übersetzungsverhältnis 1:1, die Spannungen müssen also nicht transformiert werden). Die Eisenverluste (R_h) hab ich schonmal wegelassen. Für unsere Betrachtungen nehme ich mal an, dass auch die Hauptinduktivität vernachlässigt werden kann. Dann bleiben also noch
4x Z=600Ohm= R_DC + i*omega*L_sigma übrig.
Oder sind für unsere Betrachtungen doch nur die R_DC mit dann R=2x 280Ohm interessant?
ESB_01.jpg
Vielen Dank schonmal!
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

Ich denke, dass die Streuinduktivität vernachlässigt werden kann. Sie ist vor allem in allen Zweigen gleich vorhanden.
Die Querinduktivität liefert aber zusammen mit den ganzen Rdc (und evtl Zquelle) den Hochpass, der das Gesamtkunstwerk bestimmen dürfte.
duese
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von duese »

Ok, dann ist es schonmal einfacher.
ESB_02.jpg
Für das klangliche Verhalten dürfte L_h einen deutlichen Einfluss haben. Für das Abbrandverhalten dürfte sie eher nicht relevant sein. Für kleine Frequenzen schließt sie die hohen Spannungen eher kurz und für hohe Frequenzen ist sie nicht vorhanden. Richtig?

Jetzt fehlen noch sinnvolle Annahmen für RiQ und RiS.
RiQ:
Für Leistungsanpassung wäre Ri=R_Last, das hieße für Lautsprecherausgänge 4-8Ohm und für Kopfhörer 16-32Ohm. Im Falle der oben Erwähnten Spannungsanpassung wäre Ri << R_Last.
https://en.wikipedia.org/wiki/Output_impedance nennt < 0.1 Ohm also Spannungsanpassung.
für Line out findet sich 100 - 600 Ohm

RiS:
Dafür findet sich >10kOhm

Passt das in etwa?
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ferdimh
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von ferdimh »

Jo, allerdings taugt bei generischen modernen Consumergeräten der Lineout eigentlich immer auch als 32Ω-Kopfhörerausgang und ist daher impedanzmäßig eher um 10Ω angesiedelt. Nichtsdestotrotz liegen da 140Ω unmittelbar in Reihe.
Senkenimpedanz dürfte ebenfalls in der 10kΩ-Liga rangieren. Kann hier vermutlich gefahrlos als "unendlich" angenommen werden.
duese
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Re: Beschallung in der ganzen Wohnung

Beitrag von duese »

Ok, danke.

Da du jetzt 140 Ohm schreibst, die Übertrager haben je Wicklung gemessen 140 Ohm. Sind die R_DC von oben dann jeweils 140 Ohm, also 280 Ohm oder 70Ohm also 2x R_DC = 140Ohm?
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