Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Mista X »

Guten Morgen liebe Mitfrickler,

ich wollte hier mal einen Frickelfaden rund um das feuchte Hobby aufmachen, da ich später beabsichtige mir dieses zuzulegen.
Nun ist es so, dass füttern und gucken ganz hoch im Kurs stehen, aber Wasserwechsel eher weniger.
Der geneigte Homo Frickelsapiens neigt dann ganz schnell dazu den unbeliebten und wöchentlichen Aufwand zu minimieren.
Dazu hab ich mir mal was ausgedacht, wie so was zu realisieren wäre, ohne sich die Bude unter Wasser zu setzen im Fehlerfall.
Bild

3 Schalter / Taster
Anlagen Aus: Trennt alle Versorgungsspannungen der Wasserwechselanlage wodurch sofort alle Ventile zu machen und die Pumpen abschalten. Die Lebenserhaltungssysteme des Beckens laufen weiter (Heizung und Luftpumpe)
Gießwasser abfüllen: Während der Taster gedrückt ist läuft die Pumpe und das Ventil öffnet und man kann Gießwasser abfüllen in eine Kanne. Beim loslassen gehen die Aktoren aus.
Wasserwechsel durchführen:
Pumpe 1 an, Ventil auf Richtung Becken Gießwasser. Abfüllen bis voll, dann umschalten auf Abwasserbecken bis voll, dann Pumpe aus und Ventile zu. Dannach die andere Pumpe an bis leer.
Während des Abpumpens wird Frischwasser zugeführt bis das Becken voll ist.
Gegen Leckagen gibt es an wichtigen Stellen die Zuckerwürfelsensoren die sofort auslösen und die Ventile zumachen.

Die gesamte Technik und die beiden 60 Liter Becken verschwinden im Unterschrank. Sichtbar bleiben nur die Taster und die Steuereinheit die über LEDs den Zustand meldet.

Gibt es hier Verbesserungsvorschläge oder andere Ideen?
bastelbjoern
Beiträge: 605
Registriert: So 12. Okt 2014, 22:46

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von bastelbjoern »

wir hatten an unserem nicht mehr vorhandenem Aquaböxchen das in/out teil von jbl
ich würde den im bad fest verbauen gesteuert mit servo oder neu konstruieren.
giesskanne im Waschbecken läuft über ....stört nicht hast kein gekleckse am fischlibecken.
Azze
Beiträge: 2553
Registriert: Di 13. Aug 2013, 09:53

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Azze »

Interessantes Projekt. HMF, aha - da hat wohl auch einer bei Deters gelesen ;) Schade, dass das Forum nicht mehr existiert.

Ich würde auf jeden Fall nach dem Grundsatz "Keep it simple" vorgehen. Jede Schlauchverbindung, jeder Abzweig, jedes Ventil ist eine potenzielle Leckstelle.
Benutzeravatar
Mino
Beiträge: 1283
Registriert: So 11. Aug 2013, 13:54
Wohnort: Mauldascha

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Mino »

Hallo,

kommt auch auf den Beckentyp an. Wenn viel Kraut drin ist, dann kann man den Wasserwechsel dazu nutzen das Altmaterial vom Boden abzusaugen.

Der Wasserwechsel nimmt Dir nicht die Arbeit der Beckenreinigung ab…

Hast Du denn schon Erfahrung mit dem feuchten Hobby?



Mino
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Mista X »

Erfahrung habe ich in der Praxis keine.
Theoretisch habe ich etliche Seiten verschlungen über das Thema.

So hab ich mal die Wasserwerte im Ort im Internet nachgeguckt - absolut weiches Wasser mit geringer Härte und kaum Ca / Mg drin. Nitrat und Nitrit ebenfalls 0 - also bestes Aquarienwasser.

Das Absaugen von totem Material ist ja nun nicht immer fällig wenn man das Wasser wechseln möchte / muss um den Nitratwert zu senken um eine Algenplage zu vermeiden. Logisch ist das weiterhin Handarbeit.
Als Putztruppe hatte ich eh schon an Armanogarnelen gedacht zusammen mit 2 - 3 Welsen. Oben rum tummeln sich dann halt Guppys.

Luftheber als Umwälzung, da dies einmal Frischluft reinfördert und wenn mal ein Fisch / Garnele warum auch immer hinter den Filter gelangt passiert diesem nichts wenn er reingesaugt wird.
Außerdem sind die meisten Luftpumpen mit einem einzelnen Sprudelstein eh gelangweilt und haben noch Kapazität frei.
HMF deswegen, da die Garnelen dort wunderbar nach Futter suchen können, dieser eine hohe Reinigungskraft hat und lange Standzeit - und unauffällig die Rückwand verkleidet wo hinter die Technik ist. Erst wenn sich hinter dem Filter ein auffällig niedriger Wasserstand einstellt muss dieser gespült werden, was aber je nach Futtergabe / Porengröße durchaus Jahre dauern kann.

Logisch... jede Verbindung stellt ein Risiko dar, daher habe ich an die verklebte Festverrohrung in Kunststoff für Trinkwasser gedacht. Druckfest bis 10 bar und einfach zu verarbeiten. Nur die absulut notwendigsten Verbindungen mit Schlauch ausführen. Ventilbatterie auf eine Kunststoffplatte geschraubt - einbau dann senkrecht rechts an die seitliche Schrankinnenwand. Unter die kleinen Becken und unter der Ventilbatterie kommt dann eine Kunststoffwanne mit 2cm Seitenrand - Falls was durchpieselt, dass es nicht direkt im Schrank landet, sondern erstmal den Sensor belästigt.

Der Frischwasserschlauch kommt direkt von einem Eckventil was man im GWS Handel erwerben kann, wo normalerweise ne SpüMa dran kommt, das selbe dann mit dem Abwasserschlauch.
Azze
Beiträge: 2553
Registriert: Di 13. Aug 2013, 09:53

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Azze »

Mista X hat geschrieben:Erfahrung habe ich in der Praxis keine.
Theoretisch habe ich etliche Seiten verschlungen über das Thema..
Auch wenn dich die Herangehensweise als Bastler jetzt wahrscheinlich wenig befriedigt: Ich würde mir zuerst mal in der Praxis mit möglichst einfachen Mitteln das nötige Know-How aneignen, bevor ich mir über ausgefeilte technische Lösungen Gedanken mache. Sonst besteht nämlich die große Gefahr, dass über aller Technik das Wesentliche, nämlich die Tiere und Pflanzen, von Anfang an zum reinen Zweck verkommen. Das wäre schade, wenn nicht fatal, denn es geht hier nicht um Akkus oder Bauteile, die auch mal sterben können, sondern um Lebewesen. Nichts für ungut.

Will hier gewiss nicht den moralischen Zeigefinger erheben und eine Diskussion darüber los treten, aber gerade im Bereich der Aquaristik hat der Einzug der Technik zu einer für mich merkwürdigen "Aquaristik auf Knopfdruck" geführt, die gerne mal den Eindruck erweckt, dass mit der entsprechenden Gerätschaft jeder Vollpfosten zum Super-Aquarianer werden kann. Leider wird das der Materie nicht wirklich gerecht, denn Erfahrung, Wissen und Gespür sind nun mal leider nicht durch Technik zu ersetzen. Die ist und bleibt am Ende einfach nur ein Hilfsmittel, nicht mehr. Ziel muss sein, das Becken notfalls auch ohne die ganze Techik betreiben zu können. Wenn man das beherrscht, dann ist gegen Technik im Grunde auch nichts einzuwenden, weil sie dann "Luft" für aquaristisch interessantere Dinge ermöglicht.

Mal nebenbei: Der Charme eines Hamburger Mattenfilters liegt in der Unkompliziertheit und der Abwesenheit jeglicher externer Verrohrung. Es will mir so gesehen nicht in den Kopf, wozu man sich diesen Vorteil zunichte macht und dann wieder irgendwelche externen Wasserführungen realisiert. Wozu die beiden kleinen Becken gut sind, habe ich noch nicht so ganz begriffen. :? Mit einer kleinen Tauchpumpe im Hauptbecken hinter dem HMF könnte man auch jederzeit Gießwasser zapfen und per Knopfdruck aus der Leitung nachfüllen. Dafür braucht der turnusmäßige Wasserwechsel selbst nicht mehr so groß ausfallen. In dem Zusammenhang könnte auch das Thema "Durchflussbecken" interessant sein, nötigenfalls mit Ablauf über ein Zwischengefäß als Gießwasserspeicher.
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Mista X »

Natürlich werde ich das Becken erstmal von Hand fahren, allein halt für die Übung und Know How zu kriegen.
Es geht mir halt hier erstmal das technisch machbare und sinnvolle auszuloten.

Die beiden kleinen Becken sind halt dazu da, nur eine Teilmenge Wasser ablassen zu können, denn Timer können Quatsch fabrizieren - Stichwort: Hängen bleiben... - eine bewährte Überfüllsonde eines bekannten Herstellers eher nicht - denn dieser hat de Fakto einen Ruf zu verlieren. Mit dem ersten Wasserwechsel werden halt dann 120 Liter gewechselt, sofern nicht schon was im Becken 1 ist, bei jedem weiteren halt 60 Liter + X - Wobei X die Menge an Gießwasser ist die entnommen wurde.
Man kann auch 40 Liter nehmen bzw. die Sonden tiefer eintauchen lassen um die Wechselmenge zu verringern.

Es geht halt darum zu vermeiden mit Wasser rumzumachen auf meinem Holzfußboden - das kann halt beim Wasserwechsel mal passieren wenn man da was mit Gießkanne, Eimer oder sonstwie werkelt. Bei einer festen und dichten Installation die als Trockenübung zuvor gelaufen ist eher weniger. (Trockenübung halt in der Werkstatt und bestenfalls mit einem Glas Wasser zum testen der Sonden)
Benutzeravatar
MatthiasK
Beiträge: 3012
Registriert: Mo 19. Aug 2013, 22:12

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von MatthiasK »

Ein teil-automatisiertes Aquarium ist auch mein Ziel. Für Licht und Futter gibt es fertige Lösungen, für das Wasser bin ich selbst am Basteln.

Bei meinem Aquarium hat sich seit rund 20 Jahren der Überlauf durch die Rückscheibe bewährt. Das Wasser läuft von dort durch ein gebohrtes Loch unter dem Aquarium in einen Ausguss im Keller.

Bei mir wird das Wasser im Keller gemischt und dann ins Aquarium gepumpt. Wobei das Mischen zur Zeit noch von Hand in einem großen Kanister gemacht wird und die Förderpumpe manuell läuft. Später will ich das mal aufrüsten auf automatische Dosierung von Düngern und Mengenregelung, die auch die Verdunstung berücksichtigt und dies von Wasser, das zum Mulm-Absaugen verwendet wurde, unterscheiden kann (einfach über die Menge, 10l verdunsten nicht an einem Tag.).

Ich finde die Idee mit dem Blumengießwasser ja ganz gut - meine Mutter aber nicht ("Das stinkt doch").

Und noch was zur Fauna hinter Glas: Lass bei deinem Wasser die Finger von Hartwasser-Fischen wie Guppy, Platy oder Schwertträger. Probier es lieber mit Neons o.ä. Auch bei Garnelen musst du vorsichtig sein, nicht alle vertragen weiches Wasser.
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Mista X »

Ganz weich wie aus einem See ist das Wasser nun auch wieder nicht. Im örtlichen Wasserwerk wird nach der Reinigung und Filterung das Wasser über Kalkgestein geleitet bevor es ins Netz eingespeist wird.

Von den Wasserwerten her entspricht es dem was Guppys gerne haben möchten:
Wasser ist: ~ 5 dGh, Fisch soll: Kleiner 30 dGh
http://www.stadtwerke-burscheid.de/de/P ... uszug.html
Amanogarnelen möchten auch lieber weich schwimmen so wie ich das verstanden habe. Die möchte gern nur bis 16 dGh haben.

Das beste an der Wasserverwertung als Gießwasser ist doch, dass man seine Blumen gratis mitdüngt ohne auch nur einen Cent extra zu zahlen. ;)

Nur die Idee mit der Wassermischung und Lagerung eine Etage tiefer könnte ungut enden. Ich glaube nicht, dass die die unter mir wohnen eine biologische Wasseraufbereitung usw. im Wohnzimmer haben möchten. :mrgreen:
Sir_Death
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 11. Mai 2015, 22:36
Wohnort: südlich von Wien

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Sir_Death »

Also folgendes habe ich inzwischen in Verwendung:

Zur Reinigung, als auch zum Wasserwechsel: http://www.amazon.de/Tetra-Aquarien-Bod ... tetra+gc50

Auf den Schlauch passen die 1/2" Gardena Schlauchadapter drauf. Dazu einen Verbinder, und einen beliebig langen Schlauch aus der Gartenabteilung, mit dem du dann entweder die Gießkanne füllst, oder auch direkt in die Badewanne ablaufen lassen kannst (Vorausgesetzt, deine Badewannenoberkante ist niedriger, als dein mindest-Wasserspiegel.)

Da saut und tropft nix herum.

Zum Nachfüllen steht auf die richtige Härte gemischtes Wasser bereit, wobei die Pumpe einfach über ein 12V Relais läuft, das von einem kleinen Schalter direkt am Aquarium angesteuert wird.
Ist zu wenig Wasser da, wird kurz der Schalter umgelegt.
Ist der Schalter aus, läuft das Wasser aus dem Schlauch zurück in den Mischbehälter im Keller, damit sich im Schlauch keine Algen und Keime bilden.

Ich habe am Anfang auch so etwas extrem-Automatisiertes geplant, aber dann doch nie gebaut.
Solange im Becken (300L) nicht zu viele Fische sind, oder zu viel gefüttert wird, kann ich manchmal bis zu 8-10 Wochen auf den nächsten Teilwasserwechsel warten. (Im Winter, wenn die Sonne tief steht, und daher mehr UV-Licht zum Aquarium kommt, ist es öfters, um die Algen im Zaum zu halten)

Die Filter reinige ich meist alle 2-3 Wochen

Was du bei deinem extrem weichen Wasser aufpassen musst, ist der pH-Wert.
Wasserhärte (speziell die Carbonathärte) ist ein sehr guter Säurepuffer.
Wir haben Leitungswasser (je nach Jahreszeit) mit 18-21 dGH...
Deshalb habe ich mir eine kleine Osmoseanalge besorgt, und am Anfang den Fehler gemacht, zu versuchen unter 8-10 dGH zu kommen - führte zu ständig basischem Wasser mit Bakterienschleim.
Seitdem ich auf um die 12-14 dGH habe, ist das Problem verschwunden.

Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß mit dem Hobby, und Geduld (Ist wichtig, nie zu schnell zu agieren, außer das Wasser wird trüb!) :D
Azze
Beiträge: 2553
Registriert: Di 13. Aug 2013, 09:53

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Azze »

Sir_Death hat geschrieben:Die Filter reinige ich meist alle 2-3 Wochen
Warum? Fällt bei dir so viel mechanischer Dreck an, dass das nötig wäre? Die mechanisch und biologisch besten Filter sind die, die man in Ruhe lässt, bis der Durchsatz wirklich merklich nachlässt. Der HMF ist da wirklich unschlagbar, vorausgesetzt, man verwendet den groben, offenporigen Schaum dafür. Was übrigens wieder den Bogen zum Frickeln schlägt (ich fürchte, wir bekommen hier bald eins auf die Pfoten - sorry: Flossen), denn das Ding hat viel derartiges Potenzial ;)

Sir_Death hat geschrieben:Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß mit dem Hobby, und Geduld (Ist wichtig, nie zu schnell zu agieren, außer das Wasser wird trüb!)
Dem ist nicht hinzuzufügen ;)
Sir_Death
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 11. Mai 2015, 22:36
Wohnort: südlich von Wien

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Sir_Death »

Azze hat geschrieben:
Sir_Death hat geschrieben:Die Filter reinige ich meist alle 2-3 Wochen
Warum? Fällt bei dir so viel mechanischer Dreck an, dass das nötig wäre? Die mechanisch und biologisch besten Filter sind die, die man in Ruhe lässt, bis der Durchsatz wirklich merklich nachlässt. Der HMF ist da wirklich unschlagbar, vorausgesetzt, man verwendet den groben, offenporigen Schaum dafür. Was übrigens wieder den Bogen zum Frickeln schlägt (ich fürchte, wir bekommen hier bald eins auf die Pfoten - sorry: Flossen), denn das Ding hat viel derartiges Potenzial ;)
Da ich keinen HMF habe - gescheitert am roten WAFF - stehen im Unterkasten 2 kleine Eheims. Bei denen ist meist das Feinvlies nach 2-3 Wochen dicht - merkt man daran, dass fast keine Strömung an der Wasseroberfläche mehr vorhanden ist.
Ich hatte auch schon probiert, ohne Filtervlies - aber du bringst mich auf eine Idee:
Das letzte mal hab ich das probiert, als ich noch mit sehr geringer Wasserhärte (und daher Probleme mit pH-Wert) herumgedoktert habe.
In den Eheims ist ja schon so ein blauer Filter wie für einen HMF drinnen - eventuell, wenn ich nicht mehr die Filtervliese reingebe, sondern stattdessen noch einen 2. von den Blauen, könnte ich den Reinigungszyklus optimieren....
Azze
Beiträge: 2553
Registriert: Di 13. Aug 2013, 09:53

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Azze »

Ich hatte mal einen Fluval Außenfilter, den ich zum externen HMF umgebaut habe. Die hintereinander geschalteten Patronen flogen raus, dafür kam ein Zylinder aus Mattenmaterial rein, der von außen nach innen durchstömt wurde. Große Oberfläche, langsame Durchstömung. Leider machte ich den Fehler, feinen Schaum zu verwenden, was der Standzeit auch nicht dienlich war. Ich bin dann zum internen HMF umgeschwenkt, aber das Prinzip haben andere danach aufgegriffen und perfektioniert.
da1jo
Beiträge: 211
Registriert: Di 25. Nov 2014, 09:45
Wohnort: 64319

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von da1jo »

Meine Erfahrung in über 10 Jahren mit einem 200 Liter Becken. Je mehr man dran rumfummelt desto mehr Problem hat man. Hatte immer Aussenfilter und die gross genug das ich selten reinigen muss und dann auch immer nur ganz soft so das wieder Strömung da ist. Wasserwechsel alle 4 Wochen mal so zur Hälfte... Wenn das Ökosystem richtig am laufen ist hat man keine grossen Probleme.
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Mista X »

Ich hab bewusst den HMF ins Auge gefasst, da dieser eine lange Standzeit hat und eben nicht alle 2 - x Wochen gereinigt werden muss.
Es gibt natürlich diese Überzugfilter für die Ansaugseite der Pumpe welche für eine ordentliche biologische Klärung des Wassers meist eine viel zu schnelle Durchlaufgeschwindkeit haben.
Als Faustformel kann man hernehmen: 2 - 2,5x die Stunde Beckenfüllung durch den Filter. Das wären bei 240 Liter etwa 500 Liter/h an Durchsatz. Rein rechnerisch reichen dann ca. 0,9 - 1m² Mattenfläche aus. Aber weil man ja nicht nur das halbe Becken hinten mit einem HMF verbaut sondern ganz hat man eine viel langsamere Durchsatzmenge im Filter und die Bakterien viel Zeit zum arbeiten.
Wird es nämlich den kleinen Helfern zu stürmisch im Filter wandern diese dort aus und lassen sich woanders nieder - was in dem von dir beschriebenen Schmodder endet.

Um die Carbonhärte zu erhöhen kann man doch eine Kunststoffröhre hernehmen und diese mit kalkhaltigem Gestein füllen und dann das Frischwasser dort durchleiten. Folge wäre halt, dass die Carbonhärte ansteigt. Kalkhaltiges Gestein kriegt man ja auch bei dem örtlichen Baumarkt des geringsten Misstrauens in Form von Sandstein. Dort sind ja meist Muscheleinschlüsse drin.
Sir_Death
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 11. Mai 2015, 22:36
Wohnort: südlich von Wien

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Sir_Death »

da1jo hat geschrieben:Meine Erfahrung in über 10 Jahren mit einem 200 Liter Becken. Je mehr man dran rumfummelt desto mehr Problem hat man. Hatte immer Aussenfilter und die gross genug das ich selten reinigen muss und dann auch immer nur ganz soft so das wieder Strömung da ist. Wasserwechsel alle 4 Wochen mal so zur Hälfte... Wenn das Ökosystem richtig am laufen ist hat man keine grossen Probleme.

100% Zustimmung beim herumfummeln - darum auch mein Hinweis, nicht zu schnell zu agieren :-)
Außenfilterreinigung besteht bei mir meist darin, neues Filtervlies einzusetzen, und eventuell einmal Wasser ausleeren, falls schon zuviel Grobdreck drinnen ist. Ausgewaschen (vor allem Filtermaterialien) wird selten bis gar nicht.

Wasserwechsel alle 4-10 Wochen - je nach Wasserzustand, und dann nur ca. 1/4 des gesamten. - Hat bisher immer gereicht.
Benutzeravatar
Propeller
Beiträge: 3224
Registriert: So 29. Sep 2013, 09:40
Wohnort: 17252
Kontaktdaten:

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Propeller »

Hallo,
ich hatte jahrelang verschiedene Süßwasserbecken (bis 400l) und bin vor genau einem Jahr auf Meerwasser umgestiegen.
Dem allgemeinen Konsens hier, daß man die Technik so gering und simpel wie nur irgendwie möglich halten soll, kann ich mich nur ausdrücklich anschließen. Wichtig ist, das Becken biologisch stabil zu bekommen und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Volumen, Tier- und Pflanzenbesatz zu halten. Dann läuft es im Grunde genommen von allein. Mit zunehmendem Wasservolumen wird das Ganze übrigens immer stabiler.
Ein Heizer, ein biologischer Filter und eine gute Beleuchtung reichen beim Süßwasser allemal aus! Irgendwelche externen Filterbecken ("closed loop") sind nur Störquellen, erhöhen die Verdunstung und den Stromverbrauch. Ich arbeite nicht einmal im Meerwasserbecken damit.
Von Sprudlern und Lufthebern würde ich ebenfalls Abstand nehmen: Du treibst das für die Pflanzen notwendige Kohlendioxid aus dem Wasser und erzielst eine Sauerstoffübersättigung, die bei Fischen die Haut und die Kiemen schädigen kann. Schau Dir mal die natürlichen Lebensräume der meisten Aquarienfische an! Außerdem bringt auch das wieder mehr Verdunstung. Eine mäßig bewegte Oberfläche reicht üblicherweise völlig für den Gasaustausch aus.
Benutzeravatar
Mista X
Beiträge: 3172
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 20:30
Wohnort: Hückeswagen

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Mista X »

Also das Luftheber oder dergleichen CO2 austreiben wurde auf verschiedenen Seiten als Blödsinn beschrieben. Der natürliche Lebensraum sind doch mehr oder weniger fließende Gewässer.
Benutzeravatar
Propeller
Beiträge: 3224
Registriert: So 29. Sep 2013, 09:40
Wohnort: 17252
Kontaktdaten:

Re: Frickelfaden: Aquarium automatisieren

Beitrag von Propeller »

Mista X hat geschrieben:Also das Luftheber oder dergleichen CO2 austreiben wurde auf verschiedenen Seiten als Blödsinn beschrieben.
Das habe ich auch gelesen, bin aber nicht geneigt, das zu glauben. Ich hatte die oben genannte Erklärung aus einem Buch (ich glaube, von Dennerle) und bin mit der Methode sehr gut gefahren - viel besser, als zu meinen Anfängerzeiten mit Sprudelstein.
Letztendlich hilft in der Aquaristik aber sowieso nur, sorgfältig zu beobachten, was im Becken los ist und daraus wohlüberlegte Rückschlüsse zu ziehen.
Der natürliche Lebensraum sind doch mehr oder weniger fließende Gewässer.
...oder kochendheißes, fast oder ganz stehendes Wasser bzw. sogar Brackwasser. Der beliebte Zwergfadenfisch z.B. stammt aus Gewässern, in die ich keinen Fuß setzen würde.
Nebenbei: Guppies vertragen es problemlos, einfach in Meerwasser gesetzt zu werden, wie ich bei einem Mißgeschick feststellen durfte. Erst nach fast einer Woche kam der Fisch meiner Kupferanemone zu nahe und wurde verspeist.

beste Grüße
Peter
Antworten