Reparaturerfolge

Der chaotische Hauptfaden

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sysconsol
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sysconsol »

PowerAM hat geschrieben: Mi 18. Nov 2020, 09:56 Heutige Baumarktware ist noch gruseliger konstruiert, hat diese unsägliche Kindersicherung und aus Gründen der Sparsamkeit hält man sich auch gern bei Kabellänge und Leiterquerschnitt zurück.
Habe dienstlich "Handwerkerleisten" gekauft.
Ordentlicher Querschnitt und kein Kinderschutz.
Den Preis muss man aber auch zahlen wollen (privat hält die Leiste aber auch ein halbes Leben).

Den Schalter wird man - soweit man Geräte mit Schaltnetzteilen ohne Einschaltstrombegrenzung betreibt - eventuell vorher mal tauschen müssen.
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PowerAM
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Reparaturerfolge

Beitrag von PowerAM »

Es ist nicht die erste Steckdosenleiste, deren Schalter ich ersetzt habe. Von einem Freund konnte ich aus einer Geschäftsaufgabe diese APEM-Wippenschalter in unterschiedlichen Macharten und etwas aus der Mode gekommenen Farben (u. a. braun, beige, senfgelb) in Sichtboxen erben. Alles NOS-Ware und allein die Haptik mit ihrem satten Schaltgeräusch gibt mir ein gutes Gefühl.

Zumeist zerbröseln die Schalter der Steckdosenleiste - ein Achsnippel bricht ab oder die Wippe bricht mittig. Zuletzt tauschte ich Schalter, die widerwillig erst bei mehrfacher Betätigung sicher schalteten. Unter dem Strich getreu der Foren-Maxime, dass man wenigstens einen Reparaturversuch in Betracht zieht bzw. versucht, bevor man irgendwas bockig weg wirft.

Seit ich aber selbst in Baustellen-Kabeltrommeln Kindersicherungen vorgefunden hatte, bin ich dazu übergegangen, lieber zu reparieren, als die Kindersicherungen zu entfernen. Da ich Zugriff auf ein altes Gossen Metrawatt habe, wurde zumindest der Schutzleiterwiderstand vor oder nach der Reparatur gemessen. Ob der Schutzleiter überhaupt angeschlossen ist, das prüfe ich ohnehin, nachdem ich bereits einige Steckdosen oder Verlängerungskabel ohne angeschlossenen Schutzleiter gefunden hatte. Bei einer Steckdosenleiste waren gn/gb und br untereinander vertauscht - allerdings an beiden Enden, womit die Steckdosenleiste wenigstens nicht direkt gefährlich war.
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PowerAM
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Reparaturerfolge

Beitrag von PowerAM »

Aus meinem Freundeskreis kam ein Kühlwürfel, der am Straßenrand gefunden wurde. Unterdessen weiß ich, warum der Kühlwürfel raus flog: Er schmiss bei mir immer wieder den FI nach recht kurzer Laufzeit. -> Klassisches Kompressor-Gerät mit noch klassischerem Thermoschalter und Kapillarrohr.

Eine erste Messung mit geborgtem Gossen Metrawatt: Schutzleiterwiderstand (mit 200 mA) bei 1,9xx Ohm; zudem ein Isolationsfehler.

Ursache(n): Stecker rundum oxidiert, der Anschluss vom Schutzleiter zum Gehäuse war ebenfalls oxidiert. Vielleicht ist/war woanders auch noch Feuchtigkeit drin?

Stecker und Übergang zum Gehäuse blank gemacht und mit Polfett etwas eingestrichen. Nun läuft er durch. Der FI fiel seit 2 h nicht mehr, mein Bier ist jetzt kalt. Muss nicht (wie bekommen) auf Stufe 5 laufen, zwischen 2 und 3 reicht nun vollkommen. Der Iso-Fehler ist nach über 2 h Betrieb nicht mehr gegenwärtig.

Habe ich etwas übersehen?

-> Die Reinigung des etwas beuligen aber nicht versifften Geräts ging schnell, die Kiste wirkt trotz der Dellen nicht ungepflegt.
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video6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von video6 »

FI schmeißen hatte ich letztens auch von einer Kaffeemaschine der größeren Art ne „Jura“ in großen Gehäuse.
War ein Plastikteil gerissen so das es immer auf das Heizelement tropfte und sofort verdampfte.
Das war aber nicht der wirkliche Fehler.
Es war das Netzkabel bzw. davon der Stecker da muss mal Wasser in der Steckdose gewesen sein und zwischen Phase und Schutzleiter war ein schwarzer verbrannter kleiner Graben der hat den FI ausgelöst.

Mal ein paar Impressionen
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sysconsol
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sysconsol »

PowerAM hat geschrieben: Mi 18. Nov 2020, 22:40 Muss nicht (wie bekommen) auf Stufe 5 laufen, zwischen 2 und 3 reicht nun vollkommen.
Gibt es zwischen den Stufen und der Temperatur überhaupt einen Hersteller- und/oder Geräteübergreifenden Zusammenhang?

Bei mir ist eine 1 eingestellt, weniger geht nicht. Das ergibt um die 10°C. Im Sommer wohl um die 12°C, da könnte man etwas nachstellen.
Die Kiste hat ein Gefrierfach, Sterne müsste ich zählen gehen.
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PowerAM
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Beitrag von PowerAM »

Ah! Die Jura-Dinger, die kopfüber brühen? :)
Ich hab' 'ne als AEG verkleidete Jura von 2000 - die kam m. W. sogar hier aus dem Forum.
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Jan-DIY
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jan-DIY »

War nun keine Kunst.
Vorladeschaltung hat versagt.

Wenn es immer so einfach wäre...

Ist ein Wig Gerät von einem Kumpel

Da ist der Widerstand wegen dem defekten Relais explodiert.
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outrage
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von outrage »

CD-Spieler (Philips CD 604, auch schon fast H-Kennzeichen-fähig) hat sich zunehmend geweigert, CDs zu erkennen. Also habe ich ihn zerlegt um ihn zu reinigen, und wo er eh schon entzwei war, kann man auch gleich die Elkos erneuern. Nach dem Zusammenbau ging er dann gar nicht mehr, dachte schon ich hätte ihn geschrottet. War aber nur eine vergessene Steckverbindung. Jetzt spielt er wie ein neuer!
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sukram
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sukram »

CD604 habe ich auch noch einen da liegen. Schönes Teil!
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käferthias
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von käferthias »

Jura habe ich auch letztens repariert, ne Impressa C60 (oder so). Ist unsere "Caffee-bitch" fürs komplette Labor (bestimmt 50 Leute lassen sich da täglich mehrere Kaffees raus...). Hält jetzt schon seit mindestens 5 Jahren. Aber langsam kommmen Macken.
Vor nem Monat ist die immer von allein ausgegangen. Ich hab dann gelesen, dass da irgendwelche als Gleichrichter geschaltene Dioden kaputt gehen. Also hab ich die Platine ausgebaut, alle Dioden durchgemessen, nix gefunden, alle Pins nachgelötet und wieder zusammengebaut. Eingeschaltet und zwei Minuten später war sie wieder aus. Tja.
Ich also einen kompletten Satz Ersatzteile bestellt (Optokoppler, Dioden, Elkos, Transistoren). Und was soll ich sagen: Seit die Ersatzteile bei mir auf dem Schreibtisch liegen hat sich die Maschine kein einziges mal mehr selbst abgeschalten. :roll:

Zuletzt hat sie dann immer das heisse Wasser in die Überlaufwanne gedrückt, statt in die Brühgruppe. Ich also wieder die ganze Karre zerlegt, verhärteten Simmerring im Überlaufventil gefunden. Da sind zwei gleiche verbaut. Ich habe sie saubergemacht und vertauscht eingebaut. So läuft sie jetzt seit einem Monat. Den kompletten Überholsatz hab ich jetzt trotzdem schon mal her gelegt. Beim nächsten Zerlegen kommen dann alle Gummis neu.

Ich mag diese Jura irgendwie. Man kann sie gut zerlegen. Ersatzteile zu bekommen ist kein Problem. Und die Haltbarkeit der Maschinen ist auch sehr gut. Wenn ich denke, was wir mit der WMF für Probleme hatten, die vorher da stand...
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von rene_s39 »

Passend dazu :D

Ich habe im Oktober eine Gastro-Kaffeemaschine repariert, sie war früher mal in einem Kiosk wohnhaft.
Der Aussonderungsgrund war "schlechter / komischer Kaffee", ihr könnt ja mal raten warum 🤮

Danach stand sie etwa 1 Jahr, ohne vorher außer Betrieb genommen worden zu sein. Nach etwa einem halben Jahr wollte der Besitzer sie wiederbeleben, Fehlermeldung laut Display war dann "Wassermangel, kontaktieren Sie den Service".

Mit den Worten schlug sie dann bei mir auf, es hatte einfach nur das Wasserventil abgeriegelt, weil Luft im System war. Aber dabei erblickte ich "eine Hand voll" anderer Probleme, ich fasse kurz die durchgeführten Arbeiten zusammen:
- Kupfersulfat-Ablagerungen im gesamten Wassersystem
- Boiler undicht / O-Ring defekt
- Kugelhahn am Boiler defekt
- Boiler "leicht" verkalkt
- Schrauben und Befestigungssockel des Boilers rostig -> austauschen bzw. entrosten und lackieren
- Diverse Schläuche verstopft
- Brühgruppe verstopft, im Brühkolben hingen 15mm steinhart gepresster Kaffeesatz
- Gebläse fürs Milchpulver (wozu auch immer das ist) hatte ein komplett verstopftes Rohr
- Insgesamt war die Maschine komplett sowas von überfällig bezüglich Wartung und Reinigung

Die Arbeitsstunden kann man gar nicht zählen und erst Recht nicht bezahlen, das Material lag bei 30€.
War ganz nett zu machen, aber definitiv unwirtschaftlich :D

So eine Maschine ist eigentlich ideal für Großraumbüros, hängt direkt am Wassernetz, heizt aber auch quasi dauerhaft und spült weder Vor- noch Nach. Ausschalten kann man die eigentlich gar nicht.
Die Maschine kann ohne Nachfüllen oder Entleeren bis zu 75 Tassen Kaffee machen, das ist schon beeindruckend - wenn der Bedarf da ist. Ganz cool ist auch das Mahlwerk, im Gegensatz zu diesem blöden löslichen Kaffeepulver.

Gruß,
Rene

PS: Ist übrigens zu verkaufen. Der neue Besitzer hat eingesehen, dass eine solche Maschine nicht für nur 1-2 Tassen am Tag sinnvoll nutzbar ist.
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RMK
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von RMK »

ich kenn da jemanden, der könnte die allein auslasten... #-)
Tobi
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Tobi »

Opas Grundig 4077 spielt wieder:
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Die ERO, WIMA und Co. haben nun ausgedient, zusätzlich ist auch der knusprige Kathodenwiderstand der Endröhre rausgeflogen, der sah nicht mehr vertrauenserweckend aus. Erschreckend finde ich, dass die Kapazität der alten Kondensatoren teilweise um Faktor 2-3 angestiegen ist
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Ansonsten musste nur das Seil der Peilantenne neu eingehangen, die beiden Skalenlampen ersetzt und der Sicherungshalter gereinigt werden, das wars schon. Die EL34 ist leider komplett dunkel, aber das ist erstmal egal. Eine neue Netzleitung könnte es aber mal vertragen...
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

Die Werte der drei rotbraunen ERO-Preßlinge und die des Mostrich-Kondensatoprs würden mich im Nachhinein interessieren.
Matt
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Matt »

rotbraune ERO in Wachs-Plastik-Hybride-Gehause ist auch Papier-C. Ich hatte dem mit FunghiFump als Schwingkreis-C betrieben, der ist in wahrste Sinn geplatzt.
Tobi
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Tobi »

Bastelbruder hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 14:00 Die Werte der drei rotbraunen ERO-Preßlinge und die des Mostrich-Kondensatoprs würden mich im Nachhinein interessieren.
Die drei rot-braunen sind von ROE nicht ERO, die haben 36,9n 37,3n und 39,6n anstatt der aufgedruckten 20n.
Der grün-gelbe, etwa mitte-links ist ein NEOKON mit 145n statt 47n.
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ESDKittel
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von ESDKittel »

Tobi hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 13:36 Erschreckend finde ich, dass die Kapazität der alten Kondensatoren teilweise um Faktor 2-3 angestiegen ist
Steigt bei feuchten Papier-C's eigendlich wirklich die Kapazität nennenswert (hat feuchtes Papier einen so deutlich höhers εr ?),
oder messen Kapazitätsmeßgeräteschätzeisen wegen Leckstrom stumpf Grütze?

Mein Testkriterium:
Fraglichen C über Angstwiderstand an Nennspannung und den Leckstrom beobachten.
Matt
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Matt »

Ja, Wasser hat brutal hohe dielektrische Koeffizent, aber auch recht verlustbehaftet.
Kellerkind
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Kellerkind »

Hmm, kann aber auch messtechnischer Fehler sein.
https://www.radiomuseum.org/forum/alter ... toren.html
Beitrag 7
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

Dieser Beitrag ist hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Na ja, nicht so ganz. Ich ersetze den letzten Begriff durch pauschalisiert.
Vielleicht sollte man besser dazuschreiben mit welcher Art Meßapparatur die Kapazität ermittelt wurde.

Erst noch was zum Nachdenken und zur wundersamen Kapazitätserhöhung: Es gibt einen dielektrischen Verlustfaktor, der ist gewissermaßen die Hysterese der Feldstärke im Dielektrikum. Und es erscheint tatsächlich vorstellbar, daß der ehemals trockene Papierkondensator zum feuchten Elektrolytkondensator mutiert, dessen Oxidschicht natürlich eine viel höhere Kapazität aufweist als das dicke Papier. Wasser hat ein εr von 80, auch ein partielles Reinwasserdielektrikum ist vorstellbar. Trotz alledem, mir fehlt der Glaube.

Es gibt eine klassische Methode mit der festgestellt wird ob der primär wichtige Isolationswiderstand ok ist oder nicht. Anzeigegerät ist eine Glimmlampe, zusätzlich wird eine Spannung in der Höhe der Betriebsspannung benötigt. Lampe und Kondensator in Reihe an Spannung, zum Aufladen wird die Lampe überbrückt und anschließend wird die Brücke weggenommen. Wenn die Lampe leuchtet ist der Kondensator unbrauchbar, eine wie auch geartete Kapazitätsmessung sinnfrei.
Wenn die Lampe sporadisch aufblitzt, ist ein Verlustwiderstand vorhanden, der sogar an Hand der Blitzfrequenz beurteilt werden kann. Manche neuzeitlichen Kondensatoren sind mit einer Entlade-Zeitkonstante spezifiziert. Auch da blitzt die Lampe schon, wenn sie gerade vom Band gefallen sind. Mitdenken ist nicht nur hier gefordert, sondern auch bei der Kapazitätsmessung.

Es gibt die klassische Methode des Funkamateurs: Man nehme eine bekannte Spule, baue einen Schwingkreis und messe dessen Frequenz mit dem Dipmeter. Diese Antwort mußte der Prüfling zur Erlangung seiner Lizenz parat haben. Diese Messung hat, so überhaupt wegen des Verlustwiderstands noch ein Dip feststellbar wäre, keinen der pauschalisierten Fehler. Beim Betrieb des Dipmeters tritt zwar noch ein ganz anderer Fehler auf, der hier allerdings nicht relevant ist. Ich tippe auf eine Meßgenauigkeit deutlich besser als 5%. Der hochmoderne Ultra-Wobbeldipper sollte den Dip auf jeden Fall finden, auch weil man weiß in welchem Bereich gesucht werden muß.

Der moderne Funkamateur hat das Primitivschätzeisen von AADE oder eine Raubkopie (bekanntermaßen mit Softwarefehlern), auch dort wird ein Schwingkreis gebildet, angeregt und die Parallelresonanzfrequenz gemessen. Weil dort aber 680 pF zum Prüfling parallel geschaltet sind, weicht die tatsächlich gemessene Frequenz und die daraus berechnete Kapazität eines verlustbehafteten Kondensators etwas vom tatsächlichen Wert ab. So lange der Verlustwiderstand parallel zum Kondensator liegt, ist der Fehler nicht relevant. Wer Lust hat, kann das nachrechnen.

Nur wenige Bastler besitzen ernsthafte Laborgeräte, mit denen belastbare Meßwerte produziert werden können. Mit etwas zusätzlicher Software sollten auch die diversen Mini-Netzwerkanalysatoren geeignet sein. Garnicht schlecht sind historische Meßbrücken bei denen auch der Widerstand abgeglichen werden kann.

Alle anderen Geräte mit denen nur die Impedanz gemessen wird oder bei denen der Prüfling in einem RC-Oszillator die Zeit bestimmen darf, sind weniger gut geeignet. Auch wird deren im Datenblatt angegebene Genauigkeit im mittleren einstelligen Prozentbereich (gültig nur für fehlerfreie Kondensatoren) nicht besser, wenn trotzdem 3 digitale Stellen angezeigt werden.
sysconsol
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sysconsol »

Bastelbruder hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 03:21 Garnicht schlecht sind historische Meßbrücken bei denen auch der Widerstand abgeglichen werden kann.
Du meinst die Schering-Brücke?
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Toni
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Toni »

Meine Eltern haben eine Heizungsregelung, die seit den 60'ern im Dauereinsatz ist: Zentratherm R
s-l1600.jpg
(Bild geliehen von https://www.ebay.de/i/161631238863)
Sogar die Schaltuhr läuft seitdem fehlerfrei :shock:

Der Stellmotor dazu sieht so aus:
59.JPG
(Bild geliehen von https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 96-87-1909)
Den hatte ich schonmal offen, weil ich einen Fehler vermutete (Motor brummte laut mit 50Hz). War damals aber doch ein Problem der Steuerung. Sogar der Kondensator hatte noch volle Kapazität :shock:
Das Ding hat die Anmutung für die Ewigkeit gebaut zu sein.

Die Regelung "R" ist sehr übersichtlich und sehr schön rudimentär aufgebaut. Elkos hatten vor ein paar Jahren soweit Kapazitätsverlust, sodass die (Reed-) Relais flatterten, und der Stellmotor nur brummte. Auch wochenlanges Flattern machte den Relais und Motor offensichtlich nichts aus :shock:
Fotos hatte ich leider keine gemacht.

Aktuelles Problem machte der Temperaturwähler im formschönen Gehäuse:
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Darin hatte das Poti eine Unterbrechung. Der alte Typ war 1k in drahtgewickelter Ausführung. Der Layout-Stil und Platz zwischen den Bauelementen findet sich auch auf den Einschubkarten der Steuerung. Sehr schön aus einer Zeit, in der Halbleiter noch in den Kinderschuhen steckten.
20201128_161438.jpg
20201128_161423.jpg
20201128_191607.jpg
Neues Poti rein, und die Gerätschaft läuft wieder, evtl. sogar länger ohne Defekte als eine neue Regelanlage :)
Jannyboy
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jannyboy »

Toni hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 12:09 Neues Poti rein, und die Gerätschaft läuft wieder, evtl. sogar länger ohne Defekte als eine neue Regelanlage :)
Ich täte da wieder ein Drahtpoti rein tun.
Die Kohlebahnen lösen sich gerne mal auf oder brechen durch Temperaturspannungen.

Grüße Jan
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PowerAM
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Reparaturerfolge

Beitrag von PowerAM »

Repariert wurde meine Werkstatt-Handlampe, die auf den Namen "Berner" hört. Zwei verschiedene LED-Felder, eins am Kopf und eins seitlich, bieten kaltweißes Licht zum Fummeln. Nicht schön, reichte aber. Nur umschaltbar zwischen beiden, Dimmer hatte man damals nicht eingesetzt.

Die Ladeschaltung ließ die Lade-LED nochmal kurz aufblitzen, mehr tat sich nicht. Vor einer Woche sah ich rein, eine 14650 mit Datumsstempel 11/2010 lag da unschuldig drin. Mechanisch unversehrt, aber nur noch 1,3 V abgebend. Heute stur durch eine gebrauchte gleichen Typs ersetzt. Die Ladeschaltung machte aus der Handlampe immerhin keinen Elektroschrott, das Licht der Handlampe strahlt gewohnt gruselig und Ladung wird auch angenommen.

Die Handlampe ist tatsächlich richtig reparaturfreundlich gemacht, es gibt als Befestigungsmittel nur Schrauben, Lötstellen und Heißkleber. Na dann auf die nächsten 10 Jahre!
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Herrmann
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Herrmann »

Unsere "Paketomi" (Ältere Dame 80+ , nimmt netterweise immer die Pakete für alle im Haus an) wohnt mir gegenüber und pingelte mich eben aus dem Feierabend, da ihr Wohnzimmer dunkel ist. Kurze Besichtigung ergab, das sie beim Aufhängen ihrer Wehnachtsdeko eine Kerzenglühlampe in ihrem Kronleuchter gehimmelt hat und die Sicherung des Dimmers gleich mit. E14 Sockelrest aus der Fassung gepuhlt, Sicherung vom Dimmer incl. Leuchtmittel ersetzt und freundliche Ermahnung sowas nicht "unter Strom" zu machen. Für sie unlösbar, für mich 20 Minuten.
War jetzt handwerklich nicht so besonders schwierig, aber jemanden glücklich gemacht und 2 Flaschen Bier als Belohnung gabs auch noch :mrgreen:

Gibt ein gutes Gefühl :)
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PowerAM
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Reparaturerfolge

Beitrag von PowerAM »

Man hat nichts Böses im Sinn und macht sich am Freitagabend eine Tasse Glühwein mittels Hochfrequenz warm. Der Gerät piepste etwas später und bot das erhitzte Getränk zur Entnahme an. Tür geöffnet - irgendwas ist anders?! :? War da nicht mal Licht? War...

"Jugend forscht" im Anschluss an das heutige Frühstück. :mrgreen: Neun Schrauben später ließ die Mikrowelle ihre dunkelblau lackierte Hülle fallen. Es ist tatsächlich etwas Hirn drin, die Lampe steht dahinter im Freien und funzelte durch ein paar Löcher in die HF-Kammer. Eine klassische E14-Fassung, aus Trompetenblech gefertigt. Die Lampe selbst ist nicht beschriftet. Ihren Glühfaden hatte sie am Stück fallen lassen, beide Enden brachen direkt am Halter weg. Ich kramte in meinen Beständen, eine Kühlschranklampe mit 10 W fand sich.

Trotz sicherlich nicht unbedingt vielen Betriebsstunden hatte die Glühlampe gerade einmal 21 Jahre gehalten. Laut Datumsstempel auf der Innenseite der Gehäusehülle hatte der Gerät zum Winterbeginn Geburtstag.
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Cubicany
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Cubicany »

Heute früh ging der Eierkocher nicht, weil der Schalter kaputt war.

Einfach direkt durch verdrahtet und es läuft.

Jetzt zieht man einfach den Stecker, wenn fertig.
E_Tobi
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von E_Tobi »

Hab soeben erfolgreich eine Benzin-ThermoTop E reaktiviert.
Das Steuergerät weist 100 Betriebsstunden bei 330 Startvorgänge aus, die Heizung ist von 2003. Hat also nicht allzu lange überlebt, das Teil...

Symptom ist dass sofort beim Start das Gebläse anläuft, aber sonst nichts weiter passiert - kein Vorglühen, kein takten der Pumpe, etc.
Nach einiger Zeit geht das Gebläse dann wieder aus, und das wars.

Auslesen mittels china-K-Line-Adapter (der mit dem blauen Gehäuse, eh vorhanden zur OBD-Dioagnose) und Krokoklemmen zeigt dass das Steuergerät behauptet der Glühstift hätte 0Ohm.
Zu seinem Glück bräuchte es aber um die 0.3-0.5Ohm. Also das Labornetzteil an den Glühstift gehängt und hochgedreht...die Stromaufnahme ist plausibel.
Auch bricht die Batteriespannung ein, sobald man im Testmodus den Glühstift einschaltet...also scheint der Lowside-Switch, der mittels Hella-Ingenieurskunst genutzt wird um den Glühstift highside zu schalten, in Ordnung zu sein.

Also das Steuergerät ausgebaut und geschaut wie der Glühstiftwiderstand überhaupt gemessen wird...die Antwort ist: Haarsträubend, für mein Empfinden.
Der Lowside-Switch der highside drinnen hängt wird überbrückt mit einer Reihenschaltung aus einem 1-Ohm-Widerstand (Baugröße ca. 1812) und einem Transistor - ebenfalls highside.
Der Spannungsfall über dem 1-Ohm wird ausgewertet.

Das heißt, wenn die Batterie 12V hat, und der Transistor zur Messung des Glühstiftwiderstands eingeschaltet wird, werden mal eben zwischen 70W und 90W in den 1812-Widerstand geheizt.
Und das passiert zu allem Überfluss nicht nur ein paar mal zum starten, sondern im Betrieb permanent, weil das Steuergerät über den Widerstand des Glühstifts überwacht ob die Flamme noch brennt...
Prinzip: Hoher Widerstand = Glühstift heiß = Flamme brennt.
Die Diagnosesoftware aktualisiert den Messwert ca. sekündlich, von da her wird die Messung auch nicht seltener erfolgen.

Naja, unterm Strich war der 1Ohm-Widerstand um den Faktor 10^6 zu hochohmig, damit der gemessene Strom quasi unendlich und folglich der gemessene Glühstiftwiderstand null.

Ich hab ihn also mal durch fünf parallele MELF in 0204 mit hohem Pulse-Rating ersetzt, und das Teil tut wieder anstandslos (edit:nachdem es aufgehört hat den Liter Wasser aus der Brennkammer und dem Auspuff als Dampf abzusondern, und dabei zu riechen wie ein altes Mofa, zumindest) ...mal sehen wie lange das hält...

(Edit2: Falls sich jemand fragt weshalb die Heizung dann überhaupt etwas gemacht hat, nämlich das Gebläse laufen zu lassen, wenn im ersten Schritt schon klar war dass sie wegen des Glühstiftes nicht starten wollen würde: Die Steuerung ist aufgewacht, hat den Glühstift gecheckt, gesehen dass 0 Ohm nicht in Ordnung ist, und daraufhin sofort die standardmäßige Nachkühlphase mit "Gebläse ein" gestartet...das laufende Gebläse war also nicht etwas ein Startversuch, sondern das Ende des ganzen Vorgangs.)
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von rene_s39 »

Im Sommer fing es schleichend an, der Abfluss des Waschbeckens wurde langsamer.
Es kündigte sich Besuch an - so konnte das also nicht bleiben, also schnell mit dem Dampfreiniger reingehalten und das Problem "vertagt".

Das ging auch ganz gut, so für 1-2 Monate. Also wieder mit dem Dampfreiniger reingehalten, man weiß ja irgendwie schon was einen da erwartet.

Die letzten Wochen wurde es zunehmend schlimmer, nach einmal Hände waschen floss das Wasser erst nach 15min vollständig ab :D
Und als ich dann noch meinen Bart stutzte und alle Haare provokativ in den Abfluss spülen (wollte), war das Problem besiegelt und ich musste mich endlich mal drum kümmern.

Die aufgefundene Haarmenge war enorm, die Abartigkeit maximal und wieder einmal zeigte sich: Design geht vor Funktion! Zumindest im Falle dieses Siphons, er ist nämlich völlig ungeeignet um lange Haare durchzuschleusen - aber er sieht schön aus.
Aber es ist geschafft und das sogar ohne infernale Sauerei, jetzt ist wieder für die nächsten 2 Jahre Ruhe :)

Gruß,
Rene
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Zummmsel
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Zummmsel »

Vorher Stöpsel rein und einmal mit der Hand Haare entfernen spart nen Haufen Arbeit...
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von rene_s39 »

Die normalerweise anfallenden kurzen Stummel sehe ich nicht als Problem an, war jetzt nur diesmal bedingt durch den No-Shave-November etwas mehr als sonst.
Hätte man auch vorher entfernen können, aber ich sagte ja provokativ :D

Der Rest ist der übliche Haarausfall beim Haare waschen, bei mir genau so wie auch bei meiner Schwester. Einmal reinigen in 2 Jahren ist wohl völlig in Ordnung.
E_Tobi
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von E_Tobi »

E_Tobi hat geschrieben: Sa 5. Dez 2020, 21:15 Das heißt, wenn die Batterie 12V hat, und der Transistor zur Messung des Glühstiftwiderstands eingeschaltet wird, werden mal eben zwischen 70W und 90W in den 1812-Widerstand geheizt.
(...)
Naja, unterm Strich war der 1Ohm-Widerstand um den Faktor 10^6 zu hochohmig, damit der gemessene Strom quasi unendlich und folglich der gemessene Glühstiftwiderstand null.
Die Neugierde hat gesiegt. Ich hab den Shunt mal gereinigt, den Lack entfernt und geschaut wo der Hase im Pfeffer liegt. Eigentlich hätte ich damit gerechnet dass die Widerstandsschicht an den Ecken der Trimmstellen durchgebrannt ist, weil da die Leistungsdichte am höchsten ist...aber, sehr selbst. Leider konnte ich nur so halb scharf durchs Okular fotografieren, aber man erkennt was das Problem ist:

Vergrößerung 20Fach:
20201207_182129.jpg
Das Problem liegt an der Oberkante....das Substrat scheint durch, die Widerstandsschicht fehlt.

Hier nochmal mit 40Facher Vergrößerung:
20201207_182344.jpg
Interessant.
Wenn man die Messspitze entsprechend platziert hat die Widerstandsmasse noch 1.3 Ohm...

Das heißt wohl dass eher nicht die mittlere eingetragene Leistung ins Widerstandselement Grund fürs Versagen war, sondern die adiabatische Absorption der Spitzenleistung, mit Wärmeausdehnung.
Ich vermute die Kontaktierung ist dadurch von den Rändern aus, aber vor allem von rechts her langsam eingerissen, bis sie dann, da wo das große Loch ist, weggebrannt ist...

Grüße, Tobi
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Mista X
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Mista X »

So was hier...
Bild

Führt leider zu viel Arbeit und dem hier:
Bild
Bild

Und weil meine Mieter die Rohbauoptik nicht so schätzen zu dem hier:
Bild
Bild

Dann noch so der tägliche Wahnsinn dazu...
Samsung Fernseher mit 2 verstorbenen LEDs
Fichtenmoped mit gebrochenem Kabelschuh an der Motorkohle
Nakamichi Receiver mit kalter Lötstelle in der Vorstufe und feuchter Batterie...
Technics Verstärker mit kalter Lötstelle hinter der Frontblende
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Finger
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Finger »

Hattest du die Fliesen noch im Bestand?
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Mista X
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Mista X »

Finger hat geschrieben: Fr 11. Dez 2020, 12:24 Hattest du die Fliesen noch im Bestand?
Ja hatte ich... der Vorbesitzer hat an allen möglichen Ecken auf dem Grundstück und im Haus Fliesen gebunkert.
In beiden Kriechspeichern hatte ich je 30 Fliesen aus Badezimmern gefunden.
Im Gartenhaus so ne 60x40x40cm Box voll mit Fliesen, deren Herkunft und Verwendung sich mir teilweise entziehen.
Nur die weißen unten hab ich neu geholt für 8 Euro zu je 50 Stück.

Sollte ich mal reich sein, kommt das gesamte Fliesenschild neu... bis dato muss das reichen.
sysconsol
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sysconsol »

Das mit dem reich geht über die Miete ;)

Wenn man ordentlich Licht im Bad hat, sehen die Fliesen bestimmt nicht so schlecht aus.

Wenn die lange genug halten, sind die wieder modern :lol:
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gafu
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von gafu »

weder die braunen, noch die moosgrünen, noch die schweinchenrosanen fliesen und wannen und pötte sind bis jetzt wieder modern geworden.
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Weisskeinen
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Weisskeinen »

Braune Wanne und restliche Keramik sieht in Verbindung mit hellbraunbeigwolkigen (keine Ahnung, wie man die Farbe nennt) Fliesen total klasse aus...
teff
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von teff »

20 Jahre alter CD-Player spuckt die Schublade nicht mehr aus. Verklemmt? Scheint nicht so. Aufgeschraubt, nix sieht verklemmt aus, aber auch mit Handgewalt tut sich nix.
2020-12-14 20.11.06.jpg
2020-12-14 20.11.12.jpg
Was wars? Der CD-Dreh-Apparillo, der von unten ins Loch fährt, hat oben ein Gegenstück (im Steg, der quer über der Schubalade liegt - im zweiten Bild entfernt)- zusammengehalten durch Magnetkraft. Die Kraft war stärker als die des Antriebsriemens, der den CD-Dreh-Apparillo nach unten aus der CD (also vom Magneten weg) ziehen sollte (scheint ein typischer Fehler zu sein - ausgeleiert?). Wenn eine CD dazwischen ist gehts, aber ohne ist der Magnet zu stark.

Meine Lösung: Leukosilkrestbestände unter den Gegenspieler zum CD-Dreh-Pinnorek sorgen für etwas mehr Abstand und weniger Kraft. Leider dreht der Dreher die Zehdre nicht mehr, wen ich zuviel dazwischenkleister, deshalb wird das alles nicht auf ewig funktionieren. Aber jetzt grad tuts.
2020-12-14 20.11.25.jpg
sysconsol
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sysconsol »

Am Lenovo X201t ist der Verschiebemechanismus für das Monitorschloss defekt.
Dadurch kann der Riegel herausfallen.
Man muss dazu wissen, dass der Riegel beidseitig wirken können muss - ja nachdem, ob man den Laptop wie einen Laptop zuklappt oder wie ein Tablet.
corpus delicti ausgebaut ...
corpus delicti ausgebaut ...
Und nochmal zerlegt:
... und zerlegt
... und zerlegt
Eine Plastezunge fehlt, die hätte an das im Bild unterste Teil gehört.
Da muss die Plastezunge hereingreifen.
Da muss die Plastezunge hereingreifen.
Ein Blechstreifen solls richten, dafür muss Platz geschaffen werden.
vor dem Kleben ...
vor dem Kleben ...
Dann wird geklebt - nicht mit 1K und Hitze, sondern cool mit 2K.
nach dem Kleben
nach dem Kleben
und nochmal
und nochmal
berferd
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von berferd »

Eher unspektakulär: in meinem alten Quelle-s/w-Röhrenfernseher mal die Netzfilter-Cs getauscht. Es waren die üblichen Rifa-Knallteile mit rissiger Vergussmasse, die dann irgendwann Feuchtigkeit ziehen und abbrennen - keine schlimme Sache, aber die Bude stinkt eben nach verbranntem Papier und die Reparatur wäre dann durch das Rauchgaskondensat unangenehmer. Also mal präventiv tauschen.
IMG_3133.jpg
Wurden ersetzt durch Wima-MKPs, natürlich wieder Y-Kondensatoren mit passender Spannungsfestigkeit (300VAC).
IMG_3134.JPG
IMG_3136.jpg
Dabei ist mir noch aufgefallen, dass die beiden Leitungen des Netzkabels etwas sehr eng und nahe an der Lötstelle eines der beiden Kondensatoren vorbeigeführt werden, siehe roter Kringel. Aufgefallen, da beim Löten angekokelt. Angeschmolzene Isolierung (d.h.: dünner als vorher) in direkter (< 1mm) Nähe einer Lötstelle des Gegenpols, generell nicht gut. Also Leitung etwas anders geführt, so dass sie aus dem weißen Berührschutz an anderer Stelle austritt, und an der Stelle zudem vom Außenmantel des Kabels geschützt ist.
IMG_3135.jpg
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Wackligen Sekundär-Netzschalter eines alten Ladegerätes durch einen echten primären Netzschalter ersetzt. Der originale Schiebeschalter entfiel und zwischen seine mittigen Kontaktlötösen wurde ein 2mm-Loch gebohrt. Dort passte eine Fahrradspeiche als mechanischer Fingerkraftübertrager rein. Als 3D-Druck wurde ein grauer ovaler Tasterknopf passend zum schwarzen Frontplattenausschnitt gedruckt, wo die Speiche rein passt. Das Gegenstück kam ebenfalls aus dem gleichen Drucker, nimmt die Speiche auf und passt auf der anderen Seite vierkantig auf einen alten Pc-Hauptschalter der AT-Ära. Ein bisschen Aluwinkel hält den neuen Schalter, der zweipolig den Netzanschluss abschaltet. Trotz des Einsatzes gewinkelter 6,3er Flachsteckhülsen musste noch ein unbenutzter Schraubdom aus der Oberschale geknipst werden, damit der Deckel wieder drauf passte.

MfG. Andreas
Tobi
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Tobi »

Der Braunsche Rasierer machte durch immer kürzere Akkulauftzeit auf sich aufmerksam. Neuerdings schien er sich sogar innerhalb eines Tages selbst zu entladen. Da werden wohl die beiden AA- Akkus fertig sein, mal wieder. Diese hatte ich vor 2-3 Jahren schonmal gegen ordendliche Industriezellen getauscht. Also die Zellen mal direkt an den Modellbaulader geklemmt und untersucht: Obwohl der Rasierer "leer" meldete, hatten sie noch etwa 60% Restinhalt. Habe mal einen kompletten Zyklus gefahren: 2,1Ah, Innenwiderstand <50mOhm. Nennkapazität sind übrigens 2Ah --> Der Rasierer verarscht mich :x

Wozu braucht ein Rasierer eigendlich einen µC? Genau garnicht. Also erstmal großzügig Platz schaffen und ab jetzt übernehmen 4 Transistoren und etwas Hühnerfutter die Ein/Ausschaltlogik mit dem einen Taster. Der Akku wird direkt an die Ladebuchse angelötet:
IMG_20201226_125223.JPG
Geladen wird nun über ein aufschraubbares billigst 5V Steckernetzteil. Dort werkelt nun eine rote LED anstelle der Z-Diode in der Spannungsregelung. Damit ergeben sich jetzt 2,85V die auch recht weich sind. Bei ganz leeren Akkus fließen rund 400mA die dann nach einigen Stunden auf <30mA abfallen, passt. Zugegeben ist das alles andere als eine ordendliche Ladeschaltung, aber hierfür wirds wohl langen. Das Ladekabel hat das originale Ladegerät gespendet, sieht doch aus wie original?
IMG_20201226_125325.JPG
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PowerAM
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Reparaturerfolge

Beitrag von PowerAM »

Ich hab' heute zum ersten Mal eine LED-Röhre der Gattung: "Einbau darf nur durch Fachfirma erfolgen!" in eine Leuchte geworfen. Eine Änderung der Verdrahtung ist nötig, gespeist wird diese Röhre von beiden Seiten. Die "Fachfirma" hätte die Schaltungsänderung wohl auch nur mit Wago 221 gemacht - wie ich. :lol: Der Schutzleiter war bereits am Gehäuse angenietet und wurde so belassen.

Das Produkt aus Strom und Spannung ergibt rechnerisch 10,5 W. Die rausgeworfene 18 W-Leuchtstoffröhre mit Drossel kam auf errechnete 26 W. Subjektiv kommt aus der LED-Röhre etwas weniger Helligkeit, dafür ist die Farbwiedergabe natürlicher und das Licht ist nach dem Einschalten sofort da. Nun auch endlich flimmerfrei, ich reagiere inzwischen angewidert auf flimmernde Lichtquellen.

Warum liegt eigentlich kein Warnaufkleber bei, dass in die so umgebaute Leuchte künftig weder eine Leuchtstoffröhre, noch das Consumer-Retrofit eingebaut werden darf?


Bevor Fragen kommen: Gelabelt als "LUMI" mit 12 W bei 6000 K.
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von xoexlepox »

Der Rasierer verarscht mich :x ... Wozu braucht ein Rasierer eigendlich einen µC?
Das könnte mit dem lustigen Ladeverfahren der Akkus zusammenhängen: Da bei NiMH der aktuelle Ladezustand nicht vernünftig zu ermitteln ist, wird die Spannung überwacht, und der Strom und die Dauer gemessen, um daraus die aktuelle verbleibende Kapazität abzuschätzen. So etwas hatte ich mal bei einem DECT-Telefon. Bei dem stand aber (ziemlich versteckt) in der Bedienungsanleitung, daß nach einem Akkuwechsel das Gerät vor dem ersten Ladevorgang "bis zum automatischen Abschalten" verwendet werden soll. Nur so konnte das Teil die echte Kapazität beim ersten Ladevorgang bestimmen.
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von bastl_r »

PowerAM hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 18:10 Ich hab' heute zum ersten Mal eine LED-Röhre der Gattung: "Einbau darf nur durch Fachfirma erfolgen!" in eine Leuchte geworfen. Eine Änderung der Verdrahtung ist nötig, gespeist wird diese Röhre von beiden Seiten
Bist Du diesbezüglich Sicher?
Ich kenne das eher so, dass die Einspeisung von einer Seite reicht und man nur, wenn man die vorhandene Schaltung mit kVG belässt die Geschichte mit der abgewandten seite und Starterdongle benötigt.
Ansonst reicht es einseitig, in der Regel wo der Bapper dran ist, einzuspeisen.

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Reparaturerfolge

Beitrag von PowerAM »

Es steht so auf dem Aufkleber drauf. Die beiden Pins an jeder Seite sind untereinander verbunden.
IMG_20201226_195551.jpg
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von KampfKeks_MRZ »

PowerAM hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 20:57 Es steht so auf dem Aufkleber drauf. Die beiden Pins an jeder Seite sind untereinander verbunden.IMG_20201226_195551.jpg
Dann ist das wieder irgendwie Mist. Wenn da nämlich jetzt einer nen Starter einsetzt, rummst das mit nem vollen Kurzschluss durch. Auch bei eingesetzter Leuchtstofffröhre.

Die Variante mit Speisung von einer Seite ist da meiner Meinung nach deutlich sicherer.
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PowerAM
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Reparaturerfolge

Beitrag von PowerAM »

KampfKeks_MRZ hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 23:27 Dann ist das wieder irgendwie Mist. Wenn da nämlich jetzt einer nen Starter einsetzt, rummst das mit nem vollen Kurzschluss durch. Auch bei eingesetzter Leuchtstofffröhre.

Die Variante mit Speisung von einer Seite ist da meiner Meinung nach deutlich sicherer.
Drossel und Starter hatte ich entfernt. Ein Rückbau erfordert also, dass die entnommenen Teile wieder eingebaut werden und ihre Verdrahtung erfolgen müsste.
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gafu
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von gafu »

diesen billigen schrott würde ich nicht nur zurücksenden, sondern gar nicht erst kaufen.

die braucht 14 watt für 1000 lumen??
81Lm/watt ist gerade mal EEK A.

wenn die 30000 stunden hält verballert die 420 kwh, also 126 euro strom.
da es für 5-10 euro mehr welche mit deutlich mehr als 100lm/w gibt, ist das auch unwirtschaftlich sowas zu kaufen.

beispiel: dieser röhre
https://www.beleuchtungdirekt.de/philip ... rsetzt-18w
macht auch 1000 lument, braucht aber nur 8 watt. macht bei 30k stunden 72 euro.
Die hält aber wahrscheinlich auch noch deutlich länger als die billo röhre, hersteller gibt 50k stunden an.

wer es nicht gemerkt hat: das billig ding braucht fast doppelt so viel strom. Falls da überhaupt 1000 lumen rauskommen^^-
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