Reparaturerfolge

Der chaotische Hauptfaden

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Jannyboy
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jannyboy »

Der Halter des Sonnenschirms hatte schon letztes Jahr seinen Dienst eingestellt. Solange hat Onkel Gaffa-Tape ausgeholfen. Jetzt habe ich mich mal aufgerafft und den Kollegen digitalisiert und in PLA gegossen.

Links das Original und rechts die Fälschung :lol:
20200518_181116-01.jpeg
Die Einzelteile
20200518_222059-01.jpeg
Und fertig.
20200518_221737-01.jpeg
Grüße Jan
Zuletzt geändert von Jannyboy am Di 19. Mai 2020, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.
inse
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von inse »

Sehr gut geworden - wie lange hast du gebraucht um das zu konstruieren und auszudrucken?
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video6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von video6 »

Schön wer sowas kann.
Sowas würde ich mir für kleine Teile von Videokameras wünschen Zahnräder und Co.
sysconsol
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sysconsol »

Bastelbruder hat geschrieben: Do 14. Mai 2020, 20:08 Der mitgehorchte Kommunikation (Zeile 4 sind die 4 Anforderungen und 6 bis 9 die 4 Antwortpakete, natürlich nicht verschachtelt). Screenshot wegen der nicht druckbaren Zeichen.
terminalscreen.png
Du kennst HTerm?
Damit interpretiert es sich manchmal leichter.
Jannyboy
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jannyboy »

inse hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 06:18 Sehr gut geworden - wie lange hast du gebraucht um das zu konstruieren und auszudrucken?
1h Konstruieren
1.5h Drucken
30 min Nachbearbeiten (Stützstrukturen und Grate entfernen, die Zunge einkleben)
video6 hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 06:53 Schön wer sowas kann.
Sowas würde ich mir für kleine Teile von Videokameras wünschen Zahnräder und Co.
Zahnräder gehen auch, nur dafür benötigt man einen stereolithtischen Drucker, wie Formlabs 2

Grüße Jan
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Cubicany
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Cubicany »

Jannyboy hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 08:56
Zahnräder gehen auch, nur dafür benötigt man einen stereolithtischen Drucker, wie Formlabs 2
Das wär mir schon wieder zu viel Sauerei.

Die ganzen Flüssigkeiten überall rumstehen? Ne.

Mir schwebt ja schon lange so ein Lasersinter Drucker vor. Da hat man meist so ein Metallpulver drin
und durch das lasern verschmilzt das. Wenn die nur nicht so groß und teuer wären...
Jannyboy
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jannyboy »

Cubicany hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 09:18
Jannyboy hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 08:56
Zahnräder gehen auch, nur dafür benötigt man einen stereolithtischen Drucker, wie Formlabs 2
Das wär mir schon wieder zu viel Sauerei.

Die ganzen Flüssigkeiten überall rumstehen? Ne.

Mir schwebt ja schon lange so ein Lasersinter Drucker vor. Da hat man meist so ein Metallpulver drin
und durch das lasern verschmilzt das. Wenn die nur nicht so groß und teuer wären...
Ganz ehrlich ich habe da lieber mit Harz zutun als mit
alveolen-gängigen Stäuben.
Auch wenn das Harz nicht so super gesund ist würde ich das immer noch vorziehen.

Ich hatte mal beruflich mit der Entwicklung einer Absauganlage von so einem Drucker zutun.
Gerade die interessanten Materialien wie Edelstahl und Titan haben es in sich. Wobei Eisen mit 10um auch nicht schlecht war. :lol:

Grüße Jan
Zuletzt geändert von Jannyboy am Di 19. Mai 2020, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Cubicany
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Cubicany »

War ja nur so eine Idee.

In meinen wilden Vorstellungen sehe ich ein sich aus dem Pulverbad erhebenden Terminator
Verschnitt, der dann von selber los läuft. :shock: :shock:
Sir_Death
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Sir_Death »

Unsere Kaffeemaschine Delonghi ESAM 3000 hat seit ein paar Tagen das Kaffepulver teilweise im Gehäuse verteilt und den Kaffee teilweise hinter der Front in die Tropftasse umgeleitet. Heute ging dann gar nichts mehr.

Finde ich ja super, dass in der Bedienungsanleitung nirgendwo etwas vom Reinigen des oberen Brühkolbens steht. Darum wurde das auch seit mindestens 4 Jahren :oops: :oops: :oops: nicht gemacht.
Die Dichtung war so voller Kaffeschmodder dass sie nicht mehr in die Brühgruppe hinein wollte, die Brühgruppe hat ca. 4cm zu früh gestoppt, wodurch der Auslass unterhalb der Öffnung in der Front zu liegen kam.
Lebensmittelechtes Silikonfett war keines zu Hause - was tun? - Ein Tag ohne Kaffee bringt den WAF gegen Infrarot.
Sauber gemacht & die Dichtung mit Olivenöl eingerieben :lol: :lol: :lol: Was anderes war nicht zu Hand.
Funktioniert momentan perfekt - demnächst Silikonfett besorgen und ordentlich machen. :roll: ....wie ist das mit Provisorien? Die halten am längsten? ;)
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Joschie
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Joschie »

Kleiner Reparaturerfolg mal zwischendrin, der Kompressor rennt wieder.

An meinem kleinen Kompressor in der Garage hatte sich das Anlaufentlastungsventil verabschiedet. Gottseidank ein Condor MDR5, für den bekommt man alles als Ersatzteile.
Am Schluss hab ich jetzt gestern neben dem Anlaufentlastungsventil gleich noch die Steuermembrane, das Öl im Verdichter ausgetauscht und die Luftfilter ausgewaschen.

Jetzt sollte die Kiste für die nächsten Jahre wieder rennen.

Grüße
Josef
rene_s39
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von rene_s39 »

Sir_Death hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 21:53 Finde ich ja super, dass in der Bedienungsanleitung nirgendwo etwas vom Reinigen des oberen Brühkolbens steht.
Die DeLonghis haben ja netterweise auch gar keinen Reinigungsmodus :D
Ich habe festgestellt, nach 2 Wochen erreicht der Dreck rund um die Brühgruppe seinen Zenit, ab da wird's quasi nicht mehr dreckiger.
Aber noch lange nicht im Bereich von "fies" oder schimmelgefährdet, die arbeitet im Vergleich zur AEG Caffe Perfetto ziemlich sauber.

Ich mache sie alle 1-2 Monate gründlich sauber, mit Lappen und kleiner Spritzflasche, um auch die Abwasserkanäle von Dreck und Kaffeesatz zu befreien.
Dabei leuchte ich mit der Taschenlampe alles ab, bis ich alle Krümel Kaffeepulver erwischt habe.

Bei Kaffeemaschinen bin ich kein Freund von "Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe" :D Ich repariere jeden Monat 1-2.

Gruß,
Rene
Sir_Death
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Sir_Death »

Den fehlenden Reinigungsmodus habe ich auch schon erkannt ;)

Dass die Delonghi sehr sauber ist kann ich bestätigen.
Wenn die schreit, dass die Tropftasse/ der Trester voll sind leer ich die aus. Alle Monate die Teile mal in den oberen Korb im Geschirrspüler.
Alle ca. 3 Monate entkalken - dabei wird innen grob sauber gewischt (halbwegs die Krümel raus - kommen eh gleich weider neue...)
Den oberen Brühkolben hatte ich dabei noch nie entdeckt. - Ich weis auch erst seit gestern, wie das Ding im inneren funktioniert :oops: :? :lol:
Die ist auch immer geschlossen, außer es sind Teile zur Reinigung entfernt.

Fiesen Dreck und/oder Schimmel konnte ich noch nie feststellen.
ohu
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von ohu »

video6 hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 06:53 Schön wer sowas kann.
Sowas würde ich mir für kleine Teile von Videokameras wünschen Zahnräder und Co.
Das geht eigentlich sogar einigermaßen gut:

Bild

Ist ein Getriebe für eine kleine Dekolampe. Modul 0,33 und 0,5.
0,5 geht noch ganz gut, 0,33 ist ausreichend um eine Art Zahneingriff darzustellen - sicher nicht so gut belastbar wie die originalen Zahnräder.
Die Zahnräder unten haben misshandelnde Überlast abbekommen und daher Zahnausfall.
Die neuen sind mit Fusion 360 Spur Gear Generator gemacht, habe auch einige Versuche gebraucht, bis ich die Größe richtig hinbekommen habe (die originalen haben entweder ein krummes Modul oder ordentlich Profilverschiebung, beim Eingriffswinkel bin ich mir auch nicht sicher) - aber das Teil funktioniert - macht minimale Geräusche wenn man nah rangeht, aber inzwischen hats auch wieder ca. 10 Betriebsstunden.
Gedruckt auf einem Ender 3 ohne nennenswerte Modifikationen in PLA.
bastl_r
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von bastl_r »

Nachdem ich beim Versuch, an dem Thermometer mit dem zerbrochenen Schutzglas, das Teil zu justieren aus Blödheit die Zeigerwelle abgebrochen hatte, habe ich doch noch einen Restaurationsversuch gestartet.
Der Zeiger ist ein wenig wackelig, aber sonst tut das Teil wieder was es soll.
IMG_20200521_064048.jpg
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Fritzler
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Fritzler »

Irgendwie ist es sogar besser wenn der Zeiger näher am Ziffernblatt ist.
Stock ist da ja nen ganz schöner Abstand und je nachdem wie man draufschielt sieht man +-1°C was anderes :geek:
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Hightech
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Hightech »

Beim zubereiten des Abendessen ist mal wieder der Sandwich Maker zerbröselt.
5035361F-7D38-416F-9193-C22513C274B4.jpeg
So also schnell ein Blech gebohrt und lackiert.
Nach 10 Minuten wars dann wieder heile.
04D469ED-D75C-447F-AE8B-ACFA0F7454CB.jpeg
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sukram
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sukram »

Sehr schön! Ich dachte schon, dass passiert nur mit den 8eur Aldi Geräten, dass der Griff an der Gehäusekante bricht :roll:
Name vergessen
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Name vergessen »

Wenn der Zeiger nicht auf der Welle drehbar bleiben muß (die Kalibrierung ging soweit gelesen über ein anderes Rädchen?), könnte ein Tropfen 2K-Kleber dauerhafte Stabilität bringen... Sekundenkleber würde ich da nicht nehmen, der dünstet aus und ist so dünnflüssig, dass er am Ende irgendwo rienläuft wo er nichts zu suchen hat.
xanakind
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von xanakind »

Ich habe heute mit 2 Kollegen eine grössere Mopped Tour gemacht.
Wie immer dient dabei das Handy als Navi, Seit diesem Jahr endlich auch mit QI-Ladefunktion.
Kurz nach dem Start wurde das Handy nicht mehr geladen. Auch ein Neustart half nichts.....
Wird wohl mein schön vergossenes Lademodul verreckt sein.
Ok, also auf Akku weitergefahren.
Als ich zuhause wieder angekommen bin, hatte der Akku nurnoch 67%. Hat also gerade so gereicht :lol:
Zuhause dann zig verschiedene Billig QI-Lader probiert.
Manchmal gingen sie......Muss also am Handy liegen.
Zum Glück kann man das Teil problemlos aufschrauben:
skontakt.jpg
Der Fehler ist wohl sehr eindeutig.
Komischerweise scheint die Feder gebrochen zu sein.
Drehe ich das Handy um, rutscht der Nippel nach unten. Sowas hatte ich noch nicht. Ich nehme es ihm aber nicht krumm, immerhin ist es erst der erste Defekt seit ich es habe.
Zum glück löte ich immer diese Federkontakte aus alten Smartphones aus und habe daher halbwegs passenden Ersatz.
Nun läd es wieder Drahtlos :)
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Mista X
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Mista X »

Neulich eine Kleinigkeit aus der Gruppe:
Billigakku aus Tablet wieder zum Leben erweckt.

Ausgangslage ist ein billiges Tablet aus China dessen Akku gar nichts mehr von sich gab.
Da dieser nur + und - hatte testweise abgelötet und das Netzteil als Ersatzbesaftung dran gehangen - ok bootet und funktioniert.

Den Akku dann mal ans Netzteil gehangen und langsam an die aufgedruckten 6,7V angenährt. Bei 5,9V geht dann der Strom schlagartig von 0A auf 1,8A hoch - Ne Weile dann so gelassen bis es nach 20 Minuten bei 0,9A verblieb. Dann weiter erhöht auf 6,8V und erstmal ne Stunde unter Aufsicht so belassen. Akku wurde weder heiß noch zeigte sonstige Auffälligkeiten.

Nach dem anlöten ans Tablet ging dieses mit Akku wieder an, meldete brav 70% Ladestatus - hing aber im Bootloop.
Klassischer Android Factory Reset schaffte auch hier Abhilfe.
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Weisskeinen
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Weisskeinen »

Da scheint der gleiche Ladecontroller drin zu sein, wie in meinem. Das spinnt auch jedes Jahr mal und lädt entweder gar nicht mehr oder nicht mehr richtig und meldet dem Betriebssystem völlig falsche Ladezustände. Tablet öffnen, Akku ablöten, Eingänge kurzschließen, warten, Akku wieder dran löten hat bisher immer geholfen, auch wenn ich mir jetzt nach dem letzten Mal mal einen Ersatzakku gekauft habe...
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outrage
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von outrage »

Kompressor repariert. Da hatte jemand einen Schlauch zwischen Verdichter und Kessel reingeflickt, der war undicht. Mein Ersatzschlauch hat auch nicht gehalten. Also habe ich kurzerhand aus den Resten vom Heizungsbau was gelötet. Funktioniert.
Bild
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KopfMurks
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von KopfMurks »

Nicht das der Schlauch nötig ist zur mechanischen Entkopplung?
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outrage
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von outrage »

Das wird sich zeigen :-)
Zumindest ist alles starr, da ist nix in Gummi gelagert.
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

An der Stelle hätte vielleicht auch ein etwas längeres Rohr mit Kühlrippen gepaßt. Dann sind auch kleine thermische Bewegungen kein Problem. ;)
rene_s39
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von rene_s39 »

Ob Reparaturerfolg oder fertiggestelltes Projekt, auf Grund der investierten Zeit ist es eigentlich beides.

Beim letzten Straßentrödel Ende März sind mir zwei Kompressoren in den Kofferraum gehüpft, erster Eindruck: bescheiden - aber wann findet man schon mal sowas gutes? Also mitnehmen.

Angefangen habe ich mit dem blauen Güde, 50l Tank, offensichtlich ein anderes Aggregat, von der Größe her für einen 24l Kompressor. Von 2005.

Erstmal demontieren, sowas steht ja nicht grundlos an der Straße. Gute Vorahnung, er ließ sich nämlich nicht drehen.
Hmm, Kolbenfresser, Lager, Kurbelwelle oder doch was anderes?
Also sukzessive demontiert, letztendlich war es die Kurbelwelle, extra mit dunkelblauer Fehler-Lokalisationshilfe:
IMG_20200328_201451.jpg
(Die dort zu sehende Ölmenge ist auch die tatsächlich vorhanden gewesene Ölmenge.)
Nach einer Runde durch den Teilewäscher und etwas Schleifvlies sah das ganze wieder brauchbar aus.
Also wieder montiert, beim Einfüllen des Öls habe ich auch den Grund für die geringe Füllmenge entdeckt: Bereits nach 50ml ist das Schauglas halbvoll, weil da so eine blöde Dichtung ist und das Öl erst nach Kippen des Aggregats hinter die Dichtung läuft, bzw. erst wenn man fleißig weiter kippt.

Nächstes Problem: Ventilplättchen und Dichtungen
Im Nachhinein denke ich, dass das vorher gar kein Problem war, nur durchs Demontieren wurde es eins.
Ich habe im Chaos meiner Werkbank ein Ventilplättchen verloren, dachte aber, es hätte von vornherein gefehlt. Nach 3 Wochen zufällig entdeckt, also ging es da weiter.
Wieder montiert, leider ein Plättchen verkantet eingebaut, das hat mir beim Probelauf die kleine Metalldichtung zwischen den Ventilträgern/-platten zerstört. Toll :D
Versucht mit dickem Alu aus der Grillschale was neues zu basteln, Finger aufgeschnitten, hat auch nicht funktioniert -> alles kacke, einmal alles neu und in ordentlich.
Mein AG überließ mir freundlicherweise ein Stück Klingersil Dichtpapier und 0,10mm Hasberg-Blech, das Lochstanzen-Set durfte ich mir auch ausleihen.
IMG_20200522_024023.jpg
Alles zusammengebaut, penibelst auf die Ventilplättchen geachtet. Best Practice war letztendlich, den Kopf runterzunehmen, um zu kontrollieren, ob beide Plättchen locker sitzen und nicht eingeklemmt sind. Dann verschrauben und Kopf wieder aufsetzen.
Probelauf: 9bar waren kein Problem mehr, aber da zischt irgendwas ganz gewaltig. Da ich den Tank eh gründlich reinigen und prüfen wollte, einmal alles runter, putzen und schauen.
Alles montieren, mit Gewindedichtfaden eingedichtet, zischt immer noch. Was war es? Die Membran des Druckschalters :) Da ich nicht nochmal alles neu eindichten wollte, irgendwie mühsam auseinander gefummelt, Membran gewechselt (aus einem mechanisch kaputtem Druckschalter, sammeln lohnt sich), Problem behoben.
Der Druckschalter hatte anschließend noch weitere Probleme, hat nicht richtig abgeschaltet, Kontakte unzuverlässig und hat nicht entlüftet. Glasfaserstift und Graphit-Öl schafften Abhilfe.
IMG_20200524_185651.jpg

Nächste Baustelle: Rückschlagventil undicht.
Das Gummi war ausgehärtet (linke Dichtung, "frisch anschneiden" hat nicht geholfen), neues Rückschlagventil kaufen war mir zu doof, Ø16mm Gummischnur bekommt man nur in 1m Länge, kostet dann außerdem auch noch Geld (geht ja gar nicht!).
Also mal auf der Arbeit durchs Lager geschlendert, huch? 20mm dicke Gummimatte *schnipp schnapp*
IMG_20200525_205821.jpg
IMG_20200525_213525.jpg
Dann die Zahnstangenpresse mit einer Lochstanze versehen und zuerst mit Ø16mm gestanzt, dann waren in der Mitte der Sanduhr bloß noch 14mm (unten). Den zweiten Versuch mit Ø18mm gestanzt, ein bisschen auf der Drechselbank geschnitten und gefeilt, fertig ist die neue Dichtung (mittlere/rechte Dichtung).

Damit war es geschafft, Kompressor läuft, sieht gut aus (bis auf die Farbe des Tanks, abgeblättert, aber kein Rost), und: Er ist zu 100% dicht, nach 4 Tagen kein bisschen Druck verloren.

################################

Dann kam der zweite Kompressor, ein Airmaster 200/8/24 von 1996 in ölfreier Ausführung, leider mit speziellem Luftfilter, Ersatz nicht zu bekommen.
Also ein bisschen was hingedengelt:
IMG_20200329_201749.jpg
IMG_20200329_213332.jpg
IMG_20200329_213421.jpg
Nächstes Problem: Baut keinen Druck auf. Nach dem Zerlegen war klar, an der Stelle wo beim blauen Kompressor diese Metalldichtung war, war bei diesem so eine Papierartige.
Also das ganze Spiel von vorne, die eine alte orangene Dichtung habe ich nicht erneuert, ich dachte die wäre noch gut.
IMG_20200525_225046.jpg
IMG_20200526_001814.jpg
Aber er kam danach nur auf 6bar, das auch nur sehr langsam. An dieser Stelle verließ mich die Motivation, dachte mir "zum Ausblasen reichts".
Vorhin hatte ich aber dann doch nochmal Tatendrang, da habe ich diese Dichtung auch nochmal erneuert. Die alte war übrigens steinhart und brüchig. :D
Und wer hätte es gedacht? Nun erreichen wir in Rekordzeit die vollen 8bar :)
Natürlich bekam auch dieser Kompressor eine Reinigung, Inspektion und wurde neu eingedichtet, inkl. Rückschlagventil. (ist aber immer noch nicht ganz dicht)

################################

Fazit der ganzen Geschichte:
Ich kann jetzt mit Kompressoren umgehen und weiß wie man sie funktionsfähig herrichtet, auf so einer tiefergehenden Ebene war das neu für mich, man findet auch im übrigen kaum was zu im Netz. Es waren einige viele Stunden in der Werkstatt, aber eigentlich hat es wirklich Spaß gemacht, auch wenn es sich bei den Billigdingern kaum lohnt. Mein Nachbar und mein bester Kumpel haben sich zum Glück bereit erklärt, mich im Tausch gegen buntes Papier von diesem "Ballast" zu befreien - hab ja noch 3 weitere Kompressoren :D
Was ich gelernt habe? Die 'Klingersil-Dichtung ganz oben am Zylinderkopf, die zwischen Ansaug- und Druckseite abdichtet, ist absolut lebensnotwendig für den Druckaufbau. die andere unten am Zylinder ist eher für die Effizienz als für den Druckaufbau.
IMG_20200526_011412.jpg
Der blaue hat natürlich auch noch einen Luftfilter bekommen.

Gruß,
Rene

PS: Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen, lasst es mich wissen, wenn ich zu ausführlich erzählt habe. Hab noch einige Projekte deren Werdegang ich hier niederschreiben möchte.
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Hansele
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Hansele »

Nein keinesfalls zu ausführlich!

Der Werdegang ist doch auch extrem interessant und die dort gemachten Erfahrungen sind wertvoll.

Weiter so :-)!

Grüßle Pascal
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Toddybaer
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Toddybaer »

wenn du gerade so schön in Übung bist, ich könnte dir da auch noch zwei weitere Kopressoren zum Aufarbeiten gegen buntes Papier geben.
Einen Boge, direktgetrieben und einen Kaeser mit Keilriemen.
Kevin_B
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Kevin_B »

Zwei Kurzreparaturen aus dem Hause "Kevins Freundin":

1. EiPätt 4 mit üblem Displayschaden - Spätpubertäres Geschwisterkind hat vor einigen Jahren einen Hammer rein gehauen :shock: :roll: - wurde weggelegt und nicht weiter beachtet. Jetzt braucht das kleine Geschwisterkind ein Gerät für's Homeschooling, also neuen Digitizer draufgesetzt und läuft.
2. Das stromkabelzerstörende Kaninchen hat wieder zugeschlagen: einmal Sat-Kabel (neu gemacht) und einmal Kabel von der Mehrfachsteckdose (gekürzt und neuen Stecker ran). Vor allem beim letzten hatte der Kollege Glück, dass er a) pelzig ist, b) auf Laminat stand und c) er erst L und ein paar cm weiter den N durchgeknabbert hat. Sonst: Hasenbraten
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Julez
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Julez »

rene_s39 hat geschrieben: Sa 30. Mai 2020, 03:48 []
Also wieder montiert, beim Einfüllen des Öls habe ich auch den Grund für die geringe Füllmenge entdeckt: Bereits nach 50ml ist das Schauglas halbvoll, weil da so eine blöde Dichtung ist und das Öl erst nach Kippen des Aggregats hinter die Dichtung läuft, bzw. erst wenn man fleißig weiter kippt.
[]
Interessant. Könntest du das weiter erklären? Ich hab gerade mal bei meinem geguckt, der so aussieht:
http://3.bp.blogspot.com/-b6-QndgGS-w/V ... G_comp.JPG
https://www.prebena.de/fileadmin/user_u ... AN_212.pdf
Da sind so Aussparungen in der Dichtung bzw. Metallplatte...
Matt
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Matt »

@Julez.

Dichtungspapier hat zu grosse Dichtfläche, der ins innere ragt.
Dazu ist Deckel nicht flach, eher flache Schale.

Zählt bitte das zusammen und denkt aus ;-)
Und das ist auch was man mit Ausparung gegen diese Problem löst.
sysconsol
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sysconsol »

Eine betagte hochwertige Säge zerfiel noch vor dem Einsatz:
defekt1.jpg
Die Mutter muss sich mit Gewalt da reinzwängen, der metallene Überwurf (wie nennt man das korrekt?) ist auf das hölzerne Heft gepresst.
Bei der Montage war man wohl auch nicht zimperlich:
defekt-heft.jpg
2K-Kleber muss es richten:
geklebt.jpg
Auf geht's die Lebenszeit zu verdoppeln.

Wenn ich Pech habe, überlebt die mich.
rene_s39
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von rene_s39 »

Julez hat geschrieben: Mo 1. Jun 2020, 12:09 Interessant. Könntest du das weiter erklären?
Genau wie in der Zeichnung zu sehen, bzw. wie Matt schon sagte.
Es ist noch bloß eine normale passgenaue Dichtung, sondern eher eine große Platte mit einigen Löchern.
Ich schätze der Hauptgrund ist, dass sich der beim Einfüllen evtl. ansammelnde Dreck in diesem "vorderen Bereich" absetzt und der andere wichtige Grund, dass man keine Öldusche bekommt wenn man den Stöpsel zieht, weil das ja quasi "abgeschirmt" ist.

Nun sind die Löcher in diesem Dichtungsgummi aber blöderweise genau so positioniert, dass Ölglas schon halbvoll zeigt, bevor da überhaupt Öl hinter die Dichtung geflossen ist.
Wenn man jetzt also ein ängstlicher DAU ist, der nicht zu viel Öl einfüllen will und ständig das Schauglas im Blick hat, dann hört man natürlich genau dann auch auf.

Ein Schelm wer da an eine köstliche Hühnersuppe denkt.. :D

Edit:
Hier noch Beispielbilder:
https://www.isc-gmbh.info/isc_de_de/kur ... ng-52.html
Bauteil Nr. 17: https://www.motoruf.de/bild2cache/zenbi ... 9-1800.jpg
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Julez
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Julez »

Also das ist ja wirklich dämlich gelöst. Vor allem auch, weil sich ja der Schmock hinter der Dichtung absetzt und gar nicht mit abfließt wenn man das Öl vor der Dichtung ablässt, selbst wenn man kippt. Bei mir zum Glück scheinen die Löcher sehr weit unten zu sein, selbst bei minimaler Kippung merkt man deutlichen Ölfluss. Aber gut zu wissen um diesen möglichen Konstruktionsfehler.
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frickler_01
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von frickler_01 »

Miele W907 von meiner Oma hat nach 23 Jahren Betrieb auf einmal die Sicherung des Stockwerks geschmissen.
Deckel ab, auf der Platine mit dem Tastenaggregat fette Schmauchspuren sichtbar. Zwei Lötbahnen (Das ist einfach nur Lötzinn in Form auf ein Stück Hartpapier gegossen, nicht mal eine Kupferbahn) waren komplett verdampft, es handelte sich dabei um die Hauptversorgung für alle Verbraucher außer der Heizung. Also Kurzschluss irgendwo in der Maschine.

Nach einer Stunde Stromlaufplan studieren und Kurschlüsse rausklingeln hab ich gemerkt, dass das Leitungspaar zur Laugenpumpe gespannt wie eine Saite war und sich Altersbedingt schon verfärbt hat. Ein Öffnen des Kabelbinders offenbarte eine Schmorstelle, die sich gewaschen hat:
wama.jpeg
Ersatzleitung angeschrumpft, Lötbahnen auf der Platine nachgezogen, Maschine wäscht wieder munter :)

Was mich jedoch wundert: An der beschädigten Stelle war nur eine der beiden Adern verschmort, bei einem Kurzschluss an der Stelle hätte ich eigentlich erwartet dass beide Adern beschädigt sind. Ist es möglich, dass ein Isolationsfehler der zum Kurzschluss führt optisch nicht sichtbar ist, und sich einfach ein dünner, leitender Kanal durch die Isolierung gebildet hat? Meine andere Vermutung wäre, dass es über Feuchte Oberflächen eine Kriechstrecke zum Gehäuse gebildet hat. Die wäre dann aber deutlich über 10cm, da der Kabelbinder auf Plastik montiert war. :|

MfG frickler

Suchmaschine: Waschmaschine Miele W907 Reparatur Laugenpumpe Kurzschluss Sicherung Defekt
xanakind
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von xanakind »

Seit langem mal wieder einen blöden Fernseher gemacht:
tv2.jpg
Dieser war sogar sehr einfach zu machen.
Was war?
Im Backlight war ein Mosfet kaputt
Dazu noch die beiden 100 Ohm Gatewiderstände und leider war auch der Schaltwandler (SEM5027) kaputt.
Auf einer Spenderplatine fand ich aber noch welche und den Mosfet (500V 12A im TO-252 Gehäuse...)
Ich habe einfach einen IRFP450 (500V 14A) eingebaut:
tv1.jpg
Geht auch und hält wahrscheinlich etwas länger als nur 3 Jahre
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

Die Platine hat noch einen Fehler. Die Beschriftungen "HOT" und "COLD" sind eindeutig vertauscht. :lol:
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ferdimh
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von ferdimh »

Bedenke, dass (theoretisch) die langen Leitungen zur beschleunigten Zerstörung des Transistors führen könnten. Bei einem derart dicken FET glaube ich aber, dass die gegebene Länge noch unkritisch ist.
xanakind
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von xanakind »

Ich habe heute mal spasseshalber die Betriebsstunden ausgelesen:
CIMG7430.jpg
Die Glotze ist gerade mal 3 Jahre alt, er lief also im Durchschnitt fast 10 Stunden pro Tag :shock:
Das Backlight stand natürlich auf Vollgas und hat mittlerweile deutliche Flecken.
Wird den Besitzern egal sein, Hauptsache der Eimer läuft wieder.
inse
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von inse »

Und da sind die Tage an denen nix gescheites kommt noch gar nicht rausgerechnet :lol:
sysconsol
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sysconsol »

Man kann eine TV auch als PC-Monitor nutzen.
lommodore
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von lommodore »

Ich habe heute einen Technics SA-5250 Receiver aus 1978 (fast) fertig repariert. Das Ding hat mich lang genug geärgert, da hat auch schon jemand großzügig gepfuscht ... Zwei Birnchen für die Front sind durchgebrannt, die noch austauschen und dann Deckel drauf und abgehts!
Mängel hatte er folgende:

- Alle 4 Endstufentransistoren defekt (C-E-Kurzschluss)
- dazu die Treibertransistoren ebenfalls durch
- ein paar abgebrannte Widerstände in den Endstufen wegen der Kurzschlüsse
- es wurde mal falsches Flux benutzt (Lötfett ...?), jedenfalls waren ein paar Leiterbahnen wegkorrodiert, ich denke, dass es das Flux war, die Caps waren nämlich alle noch in Ordnung
- Ausgangssicherungen durch
- Es waren falsche Transistoren in der Eingangsstufe drin / mit einem falschen Pinout --> vielleicht war das der Grund für das ganze Übel ...
- der Schalttransistor für das Schutzrelais war fritte, werksseitig war hier keine Freilaufdiode vorgesehen, die wurde noch nachgerüstet und ein neuer Transistor rein
- und zu guter letzt noch die Potis gereinigt.


Wirtschaftlich wars wahrscheinlich nicht, und zeitlich wars auch mehr Aufwand als das Ding wert ist, aber es geht ja um den Spaß :D.

Bilder gibts morgen, wenns wieder hell ist!
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Finger
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Finger »

Ist das nicht eine Frechheit? Monitor 2007 gekauft und schon kaputt. Geplante Hühnersuppe oder was? Muss ja schon!
Na ja, 10 Minuten und 6 Elkos im Netzteil später läuft er wieder 8-) Und nur drei Schrauben über.
Matt
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Matt »

Hey, Finger schreibt über geplante Hühnersuppe... :lol:

Ich hab auch heutige Reparaturserfolg mit Tek DSO, auch wenn ich schon lange wüsste, dass diese SRAM Fehlerursache ist..
Kurze Vorgeschichte: TDS754C aus Israel wurde als Teilespender geholt und könnte trotz Fehlerbeschreibung von Verkaufer eingeschaltet werden.
Nach nutzen von Diagnose-Schnittstelle ist Fehler auf SRAM als DSP-Speicher lokalisiert.
https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 17&t=15195 (magst Finger oder andere, diese Verkauf-Theard in "allgemeine Diskussion" verschieben ?)

SRAM von IDT ist heute eingelötet und Kisten fährt ohne Fehlermeldung hoch. Ich habe alle 3x Allicance SRAM ersetzt, da einer weitere durch Heissluft gestorben ist -> riecht nach Charge-Problem von diese SRAM. Allicance ist doch nicht dolle Marke für SRAM (mir ist schon mehre ohne wirkliche äussere Einfluss gestorben).

Davor dürfte Vorgänger von IDT SRAM an Fliegen-Westinghousing-Ding " dahinraffen" (Video : https://www.youtube.com/watch?v=iS-Ooo_Y-DU )
https://www.fingers-welt.de/phpBB/downl ... &mode=view


Am Ende ist Frontplatte mit falsche Beschriftung draufhängen. Am Freitag wird Tek vormittags an zukünftige Besitzer abliefern.

* to westinghouse = jemand mit Stromschlag hinrichten, das war "Erfindung" von Thomas Edison.
Zuletzt geändert von Matt am Mi 10. Jun 2020, 19:42, insgesamt 2-mal geändert.
berlinerbaer
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von berlinerbaer »

Kurzer Einschub:

Maxens Grabbelkiste bietet gerade uralt-Intel-SRAM im Keramik-package an:

https://www.pollin.de/p/sram-intel-d2125al-101352

Keine Ahnung, ob das in Deinen Oszis je verbaut wurde, sieht aber so aus, als ob man das normalerweise nur schlecht auftreiben kann...
Matt
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Matt »

in Tek ist deutlich grössere und extrem schnelle SRAM verbaut. Standard-SRAM hat in der Regel 100-70ns Zugriffszeit. Tek braucht in der Regel SRAM mit 10-25ns Zugriffszeit. (schnellste SRAM in Tek gesehen: 4Mbit (128kx32) SRAM mit 4ns Zugriffszeit)

Alle SRAM schneller als 70ns lässt (um 20-100 Faktor) schlechter beschaffen und manchere Hersteller fertigt den auch noch in exotische Bauform. (es sei denn SOJ32-300 Gehause, Standard: SOJ32-400) Zum Glück hat Mouser passende auf Lager, für gute Preis.
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Fritzler
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Fritzler »

Matt hat geschrieben: Mi 10. Jun 2020, 09:06 Allicance ist doch nicht dolle Marke für SRAM (mir ist schon mehre ohne wirkliche äussere Einfluss gestorben).
Och nöööööööööö.
https://fritzler-avr.de/spaceage2/galle ... MEM_IO.jpg
Nunja, dann muss die DRAM Karte beim MIPS TTL wohl mal früher in Angriff genommen werden.
Die Batterie SRAM haben auch schon ihr halbwertszeit hinter sich :shock:
So langsam muss da mal EPROM rein.
Matt
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Matt »

Ja, gut, NVSRAM hält in der Regel 20++ trotz Datenblatt-garantierte Lebensdauer von nur 10 Jahre.
Ältenste NVSRAM mit stabile Datenerhaltung: 31j alt. öfter schlägt es um 25j Alter zu...
Nur TDS3000er und ihre NVSRAm, da schlägt in der Regel kurz vor 20 j Alter zu. (Wem wundert sich, bei ständig laufende Schaltnetzteils Wärmeeintragung)
Ganz wichtig: kühle Betrieb/Lagerung verlängert Batterieslebensauer, weil Halbleiter-Leckstrom kleiner ist.

Das ist meine Erfahrung mit vorwiegende Einsatz in Tek DSO.

Allicance SRAM verbaue wir früher und stieg auf Samsung-SRAM um. Kosten war damals Hauptgrund und Nebeneffekt: zuverlässiger ist es geworden. Jetzt macht Samsung SRAM fast nicht mehr, ist an NETsol abgetretet.
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn ich mich recht erinnere, waren in den 90ern die Batterien der Timekeeper-SRAMs (in MACs und Postscript-RIPs) alle nach deutlich unter 10 Jahren leer. Egal ob die fast 7/24 in Betrieb waren oder bloß 8stündig.
Matt
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Matt »

Ja, das habe ich auch Erfahrung gemacht, dass DS12C887 und Konsorte nicht lang hält. In der Regel nur 5-8 Jahre.

Aber DS1486 in neuere Tek TDS500/600/700er Familie ist auch Timerkeeper und hält regelmässig über 20 Jahre. Möglichweise macht es wegen 2 interne Batterie diese Lebensdauer möglich. Ich bekomme bald DS1486 und DS1250 Replica-Platine zum selber löten. Einzige Vorteil: Batterie ohne aufmeisseln austauschbar.

Grüss
Matt
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