Trockenschneestrahlen

[FriggleFraggle]

Hi!

Ich bestücke recht viele Platinen gemischt mit SMDs (im Ofen) und bedrahteten Bauteilen (per Lötkolben). Während die SMDs sehr sauber aussehen, bilden sich um die bedrahteten Bauteile die bekannten Flussmittelplocken. Die hätte ich gerne entfernt.
Ob nun lösemittelhaltige Reiniger oder mit wasserbasierte im Ultraschallreiniger, unter größere ICs besonders im MLF (mit metallisierte Kanten statt Pins) kommen die alle nicht. So gibt es also immer gelöste und ungelöste Flussmittelreste und dazwischen natürlich angelöste - und die sollen besonders korrosiv sein.

Alternativ würde ich gerne mal Trockenschneestrahlen ausprobieren. Für kleinere Werkstücke gibt es wohl Strahlpistolen, welche den Trockenschnee direkt durch die Entspannung von CO2 erzeugen. Gibt es hier mutige Frickler, die sowas vielleicht schonmal selbst gebaut haben?

Gruß, FF.

[erwin]

Meins du Trockeneisstrahlen ? .Wenn ja das funkt nicht so einfach für denn Hausgebrauch

[FriggleFraggle]

Ja, aber nicht mit dicken Pellets sondern mit viel feineren Partikeln.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schneestrahlen

[ozonisator]

Würde ich sein lassen. Thermischer Schock, riesen Aufwand. NoClean Flussmittel ist zu einfach?

[FriggleFraggle]

Hab ich, sieht aber auch nicht besser aus.

[Jannyboy]

Was spricht dagegen es einfach drauf zu lassen?

Wenn nicht gerade um uA Schaltungen geht lass ich das immer drauf... Da korrodiert nix.

[FriggleFraggle]

Dagegen spricht, daß ichs gern entfernt hätte.

[bastelbjoern]

Ich nehme immer Spirituns und n Pinsel.....

[Weisskeinen]

..., unter größere ICs besonders im MLF (mit metallisierte Kanten statt Pins) kommen die alle nicht.

Da dürfte so eine Strahl(en)kanone aber auch nicht hin kommen. Eigentlich hilft da nur ein passendes Lösungs-/Waschmittel. Hier im Institut wird irgendwas von Zestron verwendet. Stinkt wie sonstwas...

[FriggleFraggle]

Mit Lösemitteln wie Spiritus oder Kontakt LR bekomm ich die Peke nichtmal zwischen TQFP-Pins im 0,5mm-Raster raus, mit der Lupe betrachtet bleibt ein feiner weißer Schleier. Das sind die Salze, die vorher im Flussmittelharz gebunden noch halbwegs unkritisch waren (no-clean) und jetzt schön freigelegt sind.

Etwas besser ists mit Reiniger auf Ammoniak-Basis im Ultraschallreiniger. Der soll das Harz verseifen und die Salze lösen. Aber auch dort bleiben oft angelöste Reste zwischen den Pads vor allem bei MLF im 0,5mm und 0,45mm-Raster. Aber selbst wenn optisch alles gut aussieht, hat man trotzdem angelöste Reste unter den ICs. Das sieht man sofort, wenn man mal eines auslöten muss.

Natürlich kommt man auch mit Strahlen nicht unter die ICs. Der Vorteil einer rein mechanischen Reinigung ist aber, daß das Flussmittel entweder abplatzt oder nicht, aber im Übergangsbereich wenigstens nicht angelöst wird und dann freigelegte Salze übrigbleiben.

Trotzdem danke für den Tipp mit Zestron, da werd ich morgen mal anrufen.

[Felix_W]

Es gibt durchaus verschiedene Flussmittel und No-Clean ist keine eindeutig Beschreibung. Lass dich mal von den Lotpastenheinis beraten, was wenig Sauerei macht und mit lösemittelbasierten Reinigern gut entfernbar ist. Ammoniakhaltigen Flussmittelentferner will man eigentlich vermeiden, jedenfalls würde ich das wollen. Es geht hier ja nicht um Großserienproduktion, oder?

Grüße, Felix