Frickelwasserstoff

Der chaotische Hauptfaden

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shaun
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Frickelwasserstoff

Beitrag von shaun »

Moin!

Heute habe ich mal einen Reaktor zerlegt. Also genau genommen nicht den Reaktor, sondern sein Containment ;) Also die Kiste von einem kommerziellen H2-Generator geöffnet, weil das Ding nur gar zu freudig generierte und keine Anstalten machte, beim Sollwert von etwas über 200mbar abzuschalten.

Ich musste wieder einmal staunen, was einige Firmen so abliefern. Das alte Kontaktmanometer wurde vor einigen Jahren gegen eines mit zwei Magnetsensoren ausgetauscht, das Manometer selbst war mit dem dazugehörigen Steuergerät (Namur Trennverstärker bistabil) dann soweit Ex-tauglich, dass das Konstrukt den Prüferr überstanden hat. Was also mag die Ursache sein, dass der Trennverstärker nicht schaltet, und wieso überhaupt erzeugt das Ding H2, wenn nichts mehr schaltet? Klar - weil die Experten den Öffner des eingebauten Relais in Reihe zum Reaktor-Trafo gelegt haben!
Heisst, wenn Trennverstärker defekt, Kabelbruch oder eben die Signalisierung, dass der Druck erreicht ist, passiert im Fehlerfall - nichts.

Dabei kann man bei dem Trennverstärker (Pepperl WE77) ganz einfach die Schaltweise ändern, so dass das Relais bei gültigem Sensorsignal das Relais erst anziehen und dann bei Erreichen des Sollwertes abfallen lässt.
Das wäre aber vermutlich auch alles egal, weil der wirklich fette Trafo ohne das ursprünglich wohl mal vorhanden gewesene Schütz auf dem Ruhekontakt des Trennverstärkers (4A ohmsch...) lag und das Relais sich dementsprechend ohnehin desintegriert hat.

Nun muss erstmal ein neues Relais her, Hengstler H546-1312 wäre schön, leider nicht zu finden, genausowenig wie der WE77/Ex-IR Trennverstärker. Grmbl.
Mal drüber nachdenken. Und vor allem ein Schütz reinhäkeln.
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Daniel
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von Daniel »

Was ist denn das für ein Teil???

Das fetzt doch auch oder???
http://zedomax.com/blog/2007/06/06/get- ... le-device/

Wir haben früher mit Zink und Schwefelsäure unseren Ballons Wasserstoff spendiert.

Gruß vom Daniel
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xoexlepox
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von xoexlepox »

Daniel hat geschrieben:Das fetzt doch auch oder???
Naja... Ich weiss nicht so recht, was passiert, wenn man Knallgas in die Spritleitung injeziert, habe aber den Verdacht "das kommt nicht so gut" ;) Und besonders geistreich ist der Betrieb an der Lichtmaschine...
shaun
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von shaun »

Das Teil ist ein kommerzieller h2- Generator, der beim Kunden eine Schmelzvorrichtung für Analyselampen füttert, die nicht mit CxHy kontaminiert werden dürfen. Allerdings durch diverse Generation von Werksingenieuren nicht mehr so ganz im Originalzustand. Aktuell geht es darum, dassdas Tier wieder rennt, etwas mehr Sicherheit (aus statt an im Fehlerfall) kann auch nicht schaden, und auf den Versuch, wie lange das nächste 1/4 hp Relais das periodische Schalten eine 1kVA Trafos überlebt, lassen wir uns auch nicht mehr ein.
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Daniel
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von Daniel »

xoexlepox hat geschrieben:
Daniel hat geschrieben:Das fetzt doch auch oder???
Naja... Ich weiss nicht so recht, was passiert, wenn man Knallgas in die Spritleitung injeziert, habe aber den Verdacht "das kommt nicht so gut" ;) Und besonders geistreich ist der Betrieb an der Lichtmaschine...

Amiland halt
:) :) :)
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MatthiasK
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von MatthiasK »

Solche Konstruktionen probieren hier auch ein paar Gläubige. Sie nennen das Gas dann nicht Knallgas (klingt ja auch viel zu gefährlich) sondern Braun-Gas oder HHO und das ganze Gefährt Wasserauto. Das Knallgas soll dann zu Implosionen führen und einen beliebig hohen Wirkungsgrad ermöglichen. Und natürlich gilt dann der Energieerhaltungssatz nicht.
shaun
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von shaun »

Na da ist mein Kunde ja harmlos, der glaubt nicht an Wirkungsgrade über 100%, der will nur ne Wasserstoffflamme ;)
Henning
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von Henning »

Was ist denn jetzt genau das Problem? Trenner durch was gängiges ersetzen, WE77 gibt es zwar noch, kaufe ich auch regelmäßig, aber nur weil diese noch in Altanlagen stecken, wo es notwendig wäre, umzuverdrahten.

Bistabil wäre z.B. KFA6-SR2-Ex2.W.IR

Dahinter dein Schütz, und fertig. Wofür brauchst du noch dein Relais dazwischen?
bastelwastel
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von bastelwastel »

Das Problem dürfte das Ex- Zertifikat sein?

Mit einem neuen Bauteil müsste der komplette Hobel neu zertifiziert werden - wenn ich mich nicht irre...
shaun
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von shaun »

Tach! "Mein" Relais ist das Relais am Ausgang vom WE77, das hat sich zerlegt.
Der ganze "Hobel" im Sinne von Wasserstofferzeuger ist mit nix zertifiziert, nur das Kontaktmanometer, das am H2 rüsselt, ist Ex, und demzufolge auch die daran angeschlossene Auwertungseinheit in Person des WE77.
Technisch würde ich kein Problem darin sehen, das darin verendete Ex-Relais durch ein "normales" zu ersetzen, nur verliert dadurch eben das ganze WE77 seine Zertifizierung. Daher werde ich als nächstes erstmal prüfen, ob die beiden Schaltzustände überhaupt benötigt werden, oder ob das Manometer selbst bereits die nötige Hysterese mitbringt.
Da heute aber Brückentag beim Kunden ist, wird das erst Montag passieren.
bastelbjoern
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von bastelbjoern »

ob es dir dann möglich ist, n paar fotos zu machen ??
shaun
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Re: Frickelwasserstoff

Beitrag von shaun »

Das ist mir bestimmt möglich :)
Mit einem normalen Relais, das einen geerdeten 12V-Steuerstromkreis betätigt, der wiederum das Schütz schützen, äh, schalten lässt dürfte zumindest die technische Sicherheitsanforderung erfüllt sein.
Neben dem Prüfzeichen hat das verbrannte Relais nur die Besonderheit des geerdeten Spulenkerns. Soll wohl bei desintegriertem Relais verhindern, dass die Spannung im Ex-Bereich unzulässig steigt.
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