Antennenverkabelung = Voodoo...

Der chaotische Hauptfaden

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timaks
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Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von timaks »

Hi zusammen,
wir haben einen Kabelanschluss. Im Keller werkelt auch brav ein Antennenverstärker.
Einige Programme sind jedoch mit Rauschen behaftet (einer z.B. RTL Nitro).
Da ich im HF-Bereich nicht so bewandert bin (Voodoo), habe ich mit dem Messen der Verkabelung angefangen.
Das Kabel vom Antennenverstärker abgezogen - gemessen: 30 Ohm. Ähm. Das ist komisch. War da nicht was mit 75 Ohm?
Also zur ersten Dose, rausgeschraubt, Dose gemessen: Durchgang zwischen Signal und Erde. Toll, Dose kaputt.
Nächste Dose: das gleiche Phänomen... hä?
Das Internet hat mir dann verraten, dass die ohmsche Messung auf Grund der verbauten Innereien nicht sinnvoll ist.
Lediglich eine Pegelmessung würde mir helfen.
Ich mache mich jetzt erstmal mit der Quietsche auf die Suche nach ALLEN Antennendosen, die hier verbaut sind (alle in Reihe natürlich).

Kann mir jemand vielleicht einen Tipp geben, wie ich mit Bastler-Hausmitteln (Oscar bis 50 MHz vorhanden, also hierfür unbrauchbar?) hier weiterkomme?
Zurgiff auf ein Pegelmessgeräte hab ich nicht...
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ferdimh
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von ferdimh »

Ich sehe, dass sich das Problem wahrscheinlich von selbst lösen wird, weil die analoge Verbreitung von TV-Programmen im Kabel eh dem Ende zugeht.
Völlig rauschfreies Kabelfernsehen auf allen Kanälen habe ich noch nicht gesehen.
Sir_Death
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von Sir_Death »

ferdimh hat geschrieben:Ich sehe, dass sich das Problem wahrscheinlich von selbst lösen wird, weil die analoge Verbreitung von TV-Programmen im Kabel eh dem Ende zugeht.....
Bei uns im April passiert - fieserweise ohne Vorwarnung - wir hatten ja schon einen Digitalreceiver - warum sollte man uns etwas sagen??? - Dass da diverse weitere Fernseher, Empfänger, und auch analoge Radios dranhängen war denen völlig piepegal.
Nachdem UKW-Radioempfang über die Antenne bei uns nur mit viel Glück & gutem Wetter rauschfrei geht, wurden insgesamt 3 nicht mehr brauchbare Radios veraalt.... - dort düdelt jetzt ein PC über Streaming. - Bin doch nicht blöd, noch jeweils einen Spezialreceiver zu mieten... - Miete weil nur mit Spezial CI-Modul + Karte...
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Sven
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von Sven »

Das Hilft timaks aber ehrlich gesagt nicht weiter und um Kabel TV in Österreich geht es hier auch nicht ;)

Markus, hast du direkt am Antennenverstärker selber ein rauschfreies Bild? Ich würde Stück für Stück probieren, wo das Signal schlechter wird
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xoexlepox
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von xoexlepox »

timaks hat geschrieben:Lediglich eine Pegelmessung würde mir helfen.
Tröste dich, in die Falle mit dem Wellenwiderstand sind schon unglaublich viele Leute getreten ;) Wenn ich es richtig gerechnet habe, sollte die HF so etwa 10-15mV (-> ~100dBµV) betragen. Vielleicht könnte dir ein hochohmiger Demodulatortastkopf weiter helfen? Ge-Dioden machen bei dieser Spannung schon einen Unterschied in der Polarität, aber die werden den Frequenzbereich (200-600MHz?) wohl nicht "können". Außerdem müsste dein Messkopf frequenzselektiv sein :( Was ich für möglich halte: Die gesamte Verteilung hat am Ende keinen Abschlußwiderstand, oder unterwegs hat Irgendetwas (Dose?) eine Wellenwiderstand, der extrem von 75Ohm abweicht -> Stehende Wellen auf dem Kabel. Und die sind natürlich von der Frequenz (->Kanal) abhängig ;) Das hilft nur "ROC" (Reducement Of Complexity): Weiterführende Leitung von der ersten Dose abklemmen, und durch Abschlußwiderstand ersetzen. Alle Kanäle mit etwa gleichen Pegel? Ja -> Weiter zur nächsten Dose, ... Vielleicht wäre es auch ratsam, mal die Frequenz des "miesen" Kanals zu recherchieren -> Wenn der am oberen Ende der Frequenzskala liegt, kann es auch einfach ein mieses Kabel (oder ein mieser Verstärker) sein.
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timaks
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von timaks »

@Sven: ich habe gerade mal den kleinsten Fernseher im Haushalt unten angeschlossen. 1a Bild auf allen Kanälen.

Dann werde ich das mal "zu Fuß" machen:
Den Fernseher unter den Arm klemmen und durchs Haus laufen. Jede Dose aufmachen und an den AUSgang mit nem Stück
Antennenkabel eine ENDDose hängen. Dann Kanäle durchgucken.
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ferdimh
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von ferdimh »

Mich bringt das gerade auf eine Idee:
Eine (relative) Pegelmessung sollte unter Nutzung eines Videoausgangs möglich sein.
Unter der Annahme, dass die Rauschspannung der Glotze konstant ist (evtl mit mehreren testen) müsste sich die aufm Analogoszi dargestellte "Dicke" des Synchronimpulses auswerten lassen. Je dicker, desto mehr Rauschen (=desto weniger Pegel).
Wenn man an die Regelspannung der Glotze rankommt, wäre das natürlich noch eleganter, da sehe ich bei modernen Glotzen etwas schwarz.
Generell funktionieren Kabelnetze im Bereich der oberen Grenzfrequenz eher schlecht.
Weitere mögliche Ursachen wären:
- Hohe Frequenz und Digitalsignal auf der Spiegelfrequenz (~75MHz höher); die Spiegelselektion diverser Glotzen ist oft freundlich als katastrophal zu bezeichnen
- Frequenz an der Bandgrenze (bei üblichen Tunern sind die Bereiche um 130MHz und 430MHz problematisch, weil die Tuner in der Regel primär auf den Betrieb an Antennen optimiert wurden, wo diese Frequenzbereiche nicht vorkommen - hier muss jeweils die Tunersektion für niedrigere Frequenzen auf höheren aushelfen)
- Übersteuerung der Eingangsstufen (möglicherweise durch Digitalkanal direkt neben dem problematischen Kanal)
- Allgemein hoher Beschissenheitsgrad des Empfängers
- Kanal ist möglicherweise außerhalb des vorgesehenen Bereichs der Glotze (Sonderkanäle; Hyperband...) und wird irgendwie mit Ach und Krach doch noch empfangen

Da die Pegelmessung schwer wird, macht es Sinn, die anderen Baustellen zuerst ausschließen.
Wenn du die Glotze direkt an die Leitung zur 1. Dose klemmst, solltest du ein Pegelproblem recht gut ausschließen können (und ein Übersteuerungsproblem recht gut finden können, das wird dann nämlich schlimmer).
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timaks
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von timaks »

Sind die Abschlüsse eigentlich irgendwie besonders?
Ich messe an einer Durchgangsdose REIN OHMSCH von den Klemmen gegen Masse 1,5 Ohm, ebenso so den "Ausgängen" TV und Radio.
An der Enddose messe ich vom Eingang zum RADIOausgang 1,5 Ohm und zum TV nix?!?

Ich war immer der Meinung, dass in der letzten Dose ein ganz normaler 75 Ohm Widerling drin ist...
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ferdimh
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von ferdimh »

Ein Abschluß ist ein 75Ω Widerstand, der nicht gewickelt oder gewendelt sein sollte.
Die Dosen enthalten große Mengen Voodootechnik, da sie Bereiche trennen und auskoppeln müssen.
Tatsächlich hätte ich eher Durchgang zum TV und nicht zum Radio erwartet, aber die genaue Filterschaltung kennen wir nicht, daher ist da keine sinnvolle Aussage möglich.
Wenn die letzte Dose eine Enddose ist, sehe ich da so ein Problem: Wie ist die Leitung abgeschlossen, wenn da kein Gerät drin steckt?

Noch was, was mir (aus leidvoller Erfahrung von meinen Eltern) einfällt: Hängen die Durchgangsdosen richtigrum drin? Bei meinen Eltern ging das nur, wenn kein Abschlußwiderstand vorhanden war, weil alle (Richtkoppler-)Dosen die Reflexion ausgekoppelt haben...
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Chemnitzsurfer
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Hi.

Hast du zufällig ein Servicemenü / Antenneneinstellungsmenü ("manuelle Sendersuchlauf") an einen deiner Fernseher?
Dort findet sich oft eine Balkenanzeige die den Pegel anzeigt.
Falls du bei einen deiner Geräte eine Pegelanzeige in dB µV findest:
Empfangsart/ Mindestpegel / Höchstpegel für BK Anlagen
UKW Stereo / 56 / 80
TV (VHF I & III, USB, OSB und UHF ) / 60 /84

Wie alt ist die Anlage? Könnte auch sein das Koax Asbach Uralt ist und keine 75 Ohm hat bzw. das Schirmungsmaß beträgt bloß irgendwas von 80-90 dB liegt ( heute Stand der Technik ist z.B. LCD 111 von Kathrein mit 120dB .
Gerade in den Frequenzen > 800 MHz kann da schon Mobilfunk einstreuen.
( zum Anfang der BK Zeit wurde oft die alten Kabel der Hausantenne weiter genutzt)
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Chefbastler
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von Chefbastler »

Rauschen im Bild hört sich nach Analogtechnik an.
Wenns ein Doppelbild ist, dann ist was nicht richtig Terminiert/angepasst und es gibt wo dadurch Refelktionen.

Mann könnte mit einer Glotze und einem variablen Dämpfungsglied feststellen ab welcher Dämpfung das Bild wegkippt und dass an unterschiedlichen Dosen ausprobieren und vergleichen. Dan hätte mann schonmal handfeste Anhaltspunkte.
bastelbjoern
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von bastelbjoern »

Wenn ihr mit dem Tuner mesen wollt, Bitte erst AFC abschalten.
Welche kanäle sind schlecht? Wenn es die höheren sind, könne die dosen/verteiler nicht die volle bandbreite....
tauschen.
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ferdimh
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von ferdimh »

Wenn ihr mit dem Tuner mesen wollt, Bitte erst AFC abschalten
Was meinst du für Tuner?
Alle mir bekannten Glotzentuner (bis auf einen Videorekorder) haben keine AFC, unabhängig davon: Wo soll die stören? Ich halte die eher für nützlich, dass man den Träger genau auf die Flanke gesetzt bekommt und so einheitliche Ergebnisse erzielt
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Chefbastler
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von Chefbastler »

ferdimh hat geschrieben:
Wenn ihr mit dem Tuner mesen wollt, Bitte erst AFC abschalten
Was meinst du für Tuner?
Alle mir bekannten Glotzentuner (bis auf einen Videorekorder) haben keine AFC, unabhängig davon: Wo soll die stören? Ich halte die eher für nützlich, dass man den Träger genau auf die Flanke gesetzt bekommt und so einheitliche Ergebnisse erzielt
Ich galub er meinte die AGC(Automatic Gain Controll).
bastelbjoern
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von bastelbjoern »

ferdimh hat geschrieben:
Wenn ihr mit dem Tuner mesen wollt, Bitte erst AFC abschalten
Was meinst du für Tuner?
Alle mir bekannten Glotzentuner (bis auf einen Videorekorder) haben keine AFC, unabhängig davon: Wo soll die stören? Ich halte die eher für nützlich, dass man den Träger genau auf die Flanke gesetzt bekommt und so einheitliche Ergebnisse erzielt
Hatten wir früher mal mit grd gespielt pegel war immer gleich. auswerten konnte man den erst wenn AFC aus ist. Die meisten tuner haben ACF. wird meist nur nicht gesacht...
Wir haben mit Grundig CUC gespielt. Pegel mit zappelphillip angezeigt und gut....
hab nur leider die unterlagen nicht mehr. is halt schon zich jahre her...
Wer sich über großkleinschreibung ärgert darf mich gernhaben, hatte heute ein 11 stunden tag mit Gewitterschäden.....
Jannyboy
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von Jannyboy »

Also Koaxialkabel vermessen geht ganz einfach.
Man nehme ein 74xx04 schaltet alle Inverter parallel und man terminiert den gemeinsamen Ausgang mit 50 Ohm.
Des weiteren benötigt man ein 100 Ohm Poti, Multimeter und ein Oszi.
Jetzt schließt man den Eingang des 74xx04 an den "Prob Comp" (Der Signalausgang zum Tastkopf kalibrieren) an.

Das eine Ende des Koaxialkabel schießt man an Ausgang des Inverters und das andere Ende an das Poti.
Jetzt dreht man das Poti solange bis aus den Oszi ein sauberes Rechteck erscheint.
Nur noch das Poti abklemmen und den Widerstande aus messen.
Der gemessene Widerstande entspricht in etwa den Wellenwiderstand des Kabels.
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gafu
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Re: Antennenverkabelung = Voodoo...

Beitrag von gafu »

Kurz: Durchgangsdosen enthalten Richtkoppler,
Das sind kleine Trafos mit Ferritkern, die 2..3 windungen kupferdraht haben.
DC-Widerstand kann sich jeder denken.

Sogenannte Enddosen sind nicht ordentlich terminiert.
Willste echos auf dem kabel ausschließen gehört als letzte dose ebenfalls eine durchgangsdose mit abschlußwiderstand rein.

Ein 75 ohm metallschichtwiderstand tut es.

100dbuV sind viel zu viel, 60-80 sind an der Dose zu erwarten.

ach und nochwas: am betroffenen gerät schon das anschlußkabel ausgetauscht.
an DVB-T einstrahlungsstörungen oder Richtfunk gedacht?

(frequenz vom betroffenen kanal raussuchen, mit dvb-t sendern in der nähe vergleichen)

Wenn der abschluß fehlt, ist an jeder antennendose ein anderer sender gestört.
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