Dahlander-Motor abgeraucht

Der chaotische Hauptfaden

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Lambda Core
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Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Ein Servus an die Finger-Community!

Seit der Entdeckung dieses Forums vor etlichen Wochen bin ich stiller Mitleser der ganzen, meist sehr informativen und interessanten Themen hier.
Viele Mitglieder scheinen sich in ihrer Materie sehr gut auszukennen, daher hoffe ich auf den ein oder anderen Tipp zum weiteren Verfahren mit meinem Problem:

Die italienische Eismaschine (Gel-O-Mat Pastomante 25, 5kW) meines Patenonkels hat schon einige Jährchen aufm Buckel und wurde vor seinem Kauf von einer deutschen Vertreter-Firma des Herstellers auch irgendwann
mal generalüberholt.
In seinem Besitz lief sie bisher einwandfrei, er hat schon viele Saisons Eis damit hergestellt. Doch seit diesem Jahr hats ständig seine (natürlich nicht allpolig abschaltenden :( ) B16 Sicherungen des Drehstrom-Anschlusses rausgehauen,
wenn er einen der beiden Modi (Gefrieren langsam Dreieck Linkslauf bzw. Ausgabe des Eises schnell Doppelstern Rechtslauf) geschaltet hat.
Der Dahlander-Motor treibt über eine dreifach verkeilriemte Antriebsscheibe die Spatel im Behälter an, die das Eis umkneten. Der Antrieb ließ sich per Hand drehen, da war kein Lager im Arsch, Schütze ziehen an usw.

Eine Fehlersuche ergab das Versagen des original 1-0-2 Dreh-Wahlschalters, der nur noch 130V an den Phasen ablieferte.
Nach dem Austausch kamen nun 230V an, aber es flogen die Sicherungen weiterhin (und es funkte und brummte im Motor/Klemmbrett), weshalb ich die Keilriemen komplett entfernte und den Motor im Leerlauf testete.

Die Welle des Motors dreht sich von Hand butterweich, wie am ersten Tag.

Also nochmal eingeschaltet im Doppelstern ---> Motor dreht äußerst langsam und klingt auch nicht gesund.
Einschalten im Dreieck ---> siehe rote Markierung im Bild ---> ein letzter heller Kurzschluss leuchtet auf, seitdem ist Stille.

Meine eigentliche Frage:

Mit meinen 25 Jahren bin noch sehr unerfahren auf dem Gebiet der Asynchron-Motor-Wartung, ich bin auch sehr erstaunt darüber, dass die Wicklungen die Fehlerquelle waren.
Mein alter Elektro-Lehrer hat immer gepredigt, dass bei diesen verschleißarmen Motoren meist nur die Lager versagen, deshalb ärgert mich dieser Jackpot.

Kann man sowas neu wickeln lassen? Einen Ersatzmotor zu finden könnte sich durch die genau vorgegebenen Maße/Leistungsanforderungen sehr schwierig gestalten.

Vielen Dank im Voraus für jede Hilfe!
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Alexander470815
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Alexander470815 »

Deswegen sollte man immer passende Motorschutzschalter verbauen.
Die wären bei ungleichmäßigem Phasenstrom oder generell zu viel Strom Rausgeflogen.
Keine der Wicklungen sieht wirklich verbrannt aus.
Riecht der Motor denn verbrannt?
Möglicherweise ist nur eine oder mehrere Kontakt Stellen abgebrannt wo die Drähte vom Klemmbrett an die eigentliche Wicklung gehen.
Das könnte man eventuell noch selber reparieren.

Von der Bauform her sieht das für mich sieht das ziemlich nach einem Standard Motor aus.
8/4 Polig für konstantes Belastungsmoment.
Baugröße 112
Neu erhältlich sind damit Motoren die 1,5kW/2,2kW an Leistung bieten.
Das wäre also etwas weniger als der alte (oder die Italiener waren etwas großzügiger mit den Leistungs angaben)
So einer z.B. https://www.elektromotorenmarkt.de/elek ... ctedPage=1#
Von den Außmaßen müsste der Identisch sein.
Oder ein Äquivalent von VEM wäre der "K21R 112 M 8-4"

Neu Wickeln wird durchaus noch gemacht, da müsste man einfach bei einer Motoren Wicklerei (am besten in deiner Nähe) anfragen.
Da ein Versand ja auch recht kostspielig sein dürfte.

Grüße
rene_s39
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von rene_s39 »

Ich habe eine Bandsäge, ebenfalls mit einem 4P/8P Dahlander, allerdings 1 und 1,5kW.
Das neu Wickeln würde 400-500€ kosten, ein neuer Austauschmotor 310€.

Ich hatte das Glück und konnte für 75€ einen auf eBay Kleinanzeigen finden, aber alle angebotenen Motoren zu finden ist eine Kunst für sich.

Ich habe dann alle möglichen Kombinationen durchprobiert, letztendlich habe ich mit diesen gute Treffer machen können:
- zwei Drehzahlen
- 2 Drehzahlen
- polumschaltbar
- Dahlandermotor
- Dahlander
- zwei Geschwindigkeiten
- 2 Geschwindigkeiten
- zwei Stufen
- 2 Stufen
- Drehstrommotor
- Elektromotor

Die Begriffe ähneln natürlich alle, aber selbst die Schreibweise der Zahl sorgt für komplett andere Suchergebnisse, da eBays Suchalgorhytmus sehr zu wünschen übrig lässt.
Im richtigen eBay lassen sich so gut wie keine gebrauchten oder neuen Dahlandermotoren finden.

Evtl. wirst du noch in Kalaydo oder bei Maschinensucher fündig, bei Shpock stehen die Chancen sehr schlecht.

Versand klappt erstaunlich gut mit GLS, auch bis ~40kg. Beim Verpacken drauf bestehen ein paar Bretter beizulegen, ich denke die haben meinen Motor vor Beschädigungen gerettet. Und das Paket mehrfach komplett mit Klebeband umwickeln, denn letztendlich kommt bei dir nur noch ein Haufen aus Motor, Holz, Klebeband, Polsterfolie und zermatschtem Karton an.

Gruß,
Rene
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Roehricht
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Roehricht »

Hallo ,
kuckstdu bei Elektromotorenmarkt. Da gibts den gesuchten in neu.

Ich geh davon aus das der Eimer 1440/2880 U/min macht.
Hier ein Beispiel: :
https://www.elektromotorenmarkt.de/elek ... ctedPage=2

Wenn der Motor abgefackelt ist kannst du den abhaken. Einen Motor in dier Grössenordnung neu wickeln lassen kost deutlich mehr als ein neuer. In Dahlanderschaltung sowieso. In der Eismaschine ist ein Normmotor verbaut

Die obengenannte firma hat alle möglichen Motortypen lagermässig. Bei dem Laden kaufe ich meine Motoren für meine Kundschaft.

Damit das nicht wieder vorkommt, baue ein Sicherungsautomaten in die Verteilung ein der allpolig trennt. Und in die Eismaschine gehört ein Motorschutzschalter. Nein eigentlich 2 Motorschutzschalter. Jede Drahzahl hat ein anders Strommaximum.

ist da eien Schutzssteuerung drin kann man auch die preiswertern Motorschutzrelais nehmen die man direkt ans Schütz ranbaut. Am Motorschutzschalter zu sparen rächt sich immer. Isso!
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Dass nenne ich mal Informationsflut, vor allem die Website dürfte hilfreich sein. Super!
Alexander470815 hat geschrieben:
Deswegen sollte man immer passende Motorschutzschalter verbauen.
Die wären bei ungleichmäßigem Phasenstrom oder generell zu viel Strom Rausgeflogen.
Roehricht hat geschrieben:
Damit das nicht wieder vorkommt, baue ein Sicherungsautomaten in die Verteilung ein der allpolig trennt. Und in die Eismaschine gehört ein Motorschutzschalter. Nein eigentlich 2 Motorschutzschalter. Jede Drahzahl hat ein anders Strommaximum.
Das mit dem allpolig trennenden B16 hätte ich nach erfolgreicher Reparatur sowieso gemacht, sowas gehört sich einfach nicht.
Bezüglich des Motorschutzschalters: An den betreffenden Schützen sind, was ich so aus dem Plan rauslese, thermische Überlastrelais verbaut, die auch unterschiedlich von den Strömen eingestellt sind.

Würdet ihr die trotzdem gegen eine moderne Variante tauschen?
Alexander470815 hat geschrieben:
Keine der Wicklungen sieht wirklich verbrannt aus.
Riecht der Motor denn verbrannt?
Möglicherweise ist nur eine oder mehrere Kontakt Stellen abgebrannt wo die Drähte vom Klemmbrett an die eigentliche Wicklung gehen.
Das könnte man eventuell noch selber reparieren.
Das wundert mich auch. Nachdem ich den Deckel vom Klemmbrett entfernt hatte, hab ich gleich mal "eine Nase genommen", aber da war nix wahrnehmbar, nur der typische alte Modergeruch.
Ich würde auch gerne versuchen, da selbst noch was zu retten, aber wie kommt man da ran? Einen Teil des Gehäuses wegflexen? Kann man die Wicklungen ein stück rausziehen?

Und danke an ThatGangsta für die Such- und Versandtipps! Daran hätte ich nicht gedacht :?

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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Hier nochmal Bilder:

Das sieht alles soweit echt gut aus, nur wie krieg ich die Wicklungen um das Motorklemmbrett frei? Da vermute ich einen trivialen Isolationsfehler, den ich vielleicht beheben kann...

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Bastelbruder
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Bastelbruder »

Das Problem ist die Tränkmasse die zuverlässig verhindert daß man nach Aufschneiden der Fäden den Fehlerort quasi aufklappen und reparieren könnte.
Ich vermute keinen schnöden Isolationsfehler sondern eine Unterbrechung zwischen Wicklungsende und Anschlußdraht die natürlich etwas wärmer geworden ist und den historischen Isolationswerkstoff in einen Kohlewiderstand verwandelt hat. Der hat zuletzt irgendwohin gefunkt und zum Abschmelzen eines Drahtes geführt.

Ich hätte zuallererst das Ohmmeter konsultiert, die Wicklungen sollten in Dreierpäckchen ziemlich identisch sein. Und ein Feinschluß zum Gehäuse muß auch ausgeschlossen sein.
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Spike
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Spike »

Ich habe sowas von keiner Ahnung von solchen Motoren, aaaaber : Die Wicklungen werden doch zusammengeführt - vielleicht hat sich da was entlötet ?
Edit: Bastelbruder war schneller...
winnman
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von winnman »

Hast du mal die einzelnen Wicklungswiderstände gemessen, dann mit Isolawie bei 1000V die Isolation gegen Masse und untereinander?

Wenn die Spulenwiderstände annähernd gleich sind und die Isolation OK wird der Fehler wo anders liegen.

Das auf dem Foto ist ein bisschen Tränklack, sollte kein Problem darstellen.

Die Wicklungen sehen nicht nach thermisch gestorben aus.
rene_s39
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von rene_s39 »

Bei meinem Bandsägenmotor war an einem Wicklungs-Lötpunkt nur der Glasfaser-Schlauch durchgeschlagen und hat dadurch etwa 4-5 Drähte der Wicklung mit in den Tod gerissen.

Die Drähte ließen sich letztendlich auch einfach auseinander ziehen, also wahrscheinlich auch entlötet.

Wir haben einfach die Bindeschnüre zerschnitten und konnten dann alles auseinander ziehen, ging eigentlich relativ einfach.

Gruß,
Rene
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Roehricht
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Ich habe sowas von keiner Ahnung von solchen Motoren, aaaaber : Die Wicklungen werden doch zusammengeführt - vielleicht hat sich da was entlötet ?
Edit: Bastelbruder war schneller...
die einzelnen Wicklungsteile sind im Wickelkopf verlötet und mit Lackschlauch überzogen. Dann wird das Ganze gertraänkt und im Ofen gebacken.
Da kommt mann nicht wieder ran.
Die Wicklungsenden gehan aufs Klemmbrett. Da kann man dann den Motor wahlweise in Stern oder Dreieck umschalten.

73 Wolfgang
Henning
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Henning »

Von der Leistung her ist das ein gebräuchlicher Motor für Lüftungsanwendungen, Lüfter mit zwei Drehzahlen.

Mit etwas Geduld lässt sich da garantiert etwas finden, wurde aber auch schon gesagt.

Augen offen halten, Ebay, Ebay Kleinanzeigen, Schrotthändler, Lüftungsbauer im Auge behalten. Ich denke, alleine bei den ersten zwei wird man mit 1-2 Stunden suchen fündig.


Gruß
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

winnman hat geschrieben:
Hast du mal die einzelnen Wicklungswiderstände gemessen, dann mit Isolawie bei 1000V die Isolation gegen Masse und untereinander?

Wenn die Spulenwiderstände annähernd gleich sind und die Isolation OK wird der Fehler wo anders liegen.
Isolawie 1000V Gerät hab ich nicht, müsste ich von nem Klassenkameraden borgen.

Habe mal an den Wicklungswiderständen wild herumgemessen, kann man da auf eine Fehlerquelle schließen?

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Alexander470815
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Alexander470815 »

Hier ist etwas Vorsicht geboten!
Motor für Lüfter Anwendungen sind meistens in Stern/Doppelstern ausgeführt.
Die Leistung in der kleinen Drehzahl ist signifikant kleiner als in der großen.
Einfach weil die Motor für quadratische Lasten gedacht sind.
Darauf bin ich auch schon einmal "reingefallen" und habe jetzt hier einen Motor stehen der 0,9kW und 3,6kW in den beiden Drehzahlen (750/1500) hat.
Der ist natürlich für so eine Anwendung wo ein konstantes Drehmoment verlangt wird unbrauchbar.

Es muss also ein Dreieck/Doppelstern sein.

Ich habe für meine Schuppen Wärmepumpe auch einen in der Leistungsklasse wie hier gesucht.
Es war keiner zu finden zumindest nicht gebraucht.
Jetzt habe ich einen großen SEW gefunden der mit 4kW/5,5kW stark überdimensioniert ist.
Aber was anderes war nicht zu bekommen.

Und nochmal etwas mehr zum Thema hier.
Die Wicklung kann man aus dem Stator nicht heraus ziehen zumindest nicht ohne besonderes Werkzeug.
Ich würde auch erst einmal Widerstände messen und wenn das ergibt das die Isolation ok ist.
Wenn aber irgendwo kein Durchgang sein sollte so welcher sein sollte (Dahlander Schaltbild parat haben)
Also im Prinzip sollte man von überall zu überall einen Gewissen Durchgang haben.
Wenn der bei einem Anschluss fehlt würde ich da mit der Fehlersuche beginnen.


Das sieht leider nicht so eindeutig mit den Widerständen aus wie zu hoffen war.
Im Prinzip muss man für jeden Strang der Wicklung das gleiche an Widerstand messen können.

Ich würde jetzt mal versuchen die zusammen gebundenen Drähte und die Verbindungsstellen aufzudröseln und schauen ob sich da irgendwo eine lose Verbindung zeigt.
Zu verlieren hat man ja nichts, vielleicht kann man nochmal ein paar Jahre Nutzung herausholen bis etwas anderes kaputt geht.

Grüße

PS: nicht einfach HP durch kW ersetzen, das ist nicht das selbe ;)
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ferdimh
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von ferdimh »

Das sagt zumidnest mal:
Da ist irgendwas total am Arsch.
Bist du dir sicher, dass du beim Einzeichen nicht total verrutscht bist?
Die grünen Werte ergeben: Bruch im kurzen Weg zwischen 2U und 2V, mindestens eine Wicklung auf dem "langen" Weg zwischen 2U und 2V defekt (aber nicht unterbrochen).
Die roten Werte ergeben: Bruch zwischen 1U und 1W aufm Kurzen Weg, mindestens eine Wicklung auf dem langen Weg defekt.
Wenn da ein Dreher in die Messung (oder in den Vergleich mit der Schaltung) reingekommen ist, wäre das plausibel, und würde vermutlich recht deutlich auf die zwei Fehlerstellen zeigen.
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Alexander470815 hat geschrieben:
PS: nicht einfach HP durch kW ersetzen, das ist nicht das selbe ;)
Vielen, vielen VIELEN Dank für diese Bemerkung! Ich habe die ganze Zeit nach dem falschen Motor im Netz gesucht :oops:

Da kann ich im schlimmsten Fall einfach den Motor aus deinem ersten Beitrag nehmen!
ferdimh hat geschrieben:
Bist du dir sicher, dass du beim Einzeichen nicht total verrutscht bist?
Hier nochmal ein Bild, wie das Typenschild am Motor befestigt war.

Die grünen Drähte MÜSSEN Dreieck sein, denn so war er an den Schützen für Dreieck-Betrieb angeschlossen:

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ferdimh
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von ferdimh »

Ich meine nicht die Zuordnung dreieck/Doppelstern.
Ich meine die Zuordnung der einzelnen Phasen zu "U V W"
wenn auf einer seite "U V W" anders angeordnet ist, ergibt sich ein anderes Gesamtbild (auch wenn das für die Funktion des Motors erstmal irrelevant ist).
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Achso. Naja das ist eine Vermutung von mir, mehr nicht.

Das Problem ist, dass ich nicht nach der Beschriftung auf dem weißen Motorklemmbrett gehen kann, weil dieses nachträglich eingebaut wurde. Da wurde für die eine Befestigungsschraube ein neues Gewinde geschnitten.

Ich kann aber nochmal die Reihenfolge 180° vertauschen:

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ferdimh
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von ferdimh »

Weiterführender wäre es, wenn du die Widerstände zwischen den beiden Klemmreihen messen würdest (ja, alle Kombinationen).
Das Problem ist, dass es 3 mögliche Anordnungen gibt. Eine ist unplausibel (die hast du zuerst gezeichnet). Die anderen beiden sind plausibel, zeigen den Fehler aber an verschiedenen Stellen. Damit weiß man also noch nicht, wo man gucken muss.
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Bastelbruder
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn man in dem bunten Gemälde 2V mit 2W vertauscht, dann macht das Sinn und die Meßergebnisse passen auch zueinander.
Da ist doch tatsächlich ein Zeichnungsfehler in der Wikipedia...
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Bastelbruder
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Bastelbruder »

Sind die 1-Wicklungen jetzt eigentlich mit den 2-Wicklungen verbunden oder etwa nicht?

Wenn das ein echter Dahlander ist müßten sich die Anschlüsse der einzelnen Wicklungen einfach finden lassen indem man die 6 niedrigsten Ohmwerte sucht.
Kainit
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Kainit »

Bastelbruder hat geschrieben:Wenn man in dem bunten Gemälde 2V mit 2W vertauscht, dann macht das Sinn und die Meßergebnisse passen auch zueinander.
Da ist doch tatsächlich ein Zeichnungsfehler in der Wikipedia...
Nein.
Die Anschlüsse sind richtig. Beim Umschalten auf die hohe Drehzahl ändert sich die
Einspeisung von 120° auf 240°. Ohne die Vertauschung würde das Drehfeld nach dem
Umschalten in die andere Richtung drehen. Das macht der Motor nicht sehr oft mit...

mfg
Kainit
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Kainit »

Bastelbruder hat geschrieben:Sind die 1-Wicklungen jetzt eigentlich mit den 2-Wicklungen verbunden oder etwa nicht?

Wenn das ein echter Dahlander ist müßten sich die Anschlüsse der einzelnen Wicklungen einfach finden lassen indem man die 6 niedrigsten Ohmwerte sucht.
Nein. Es ist quasi alles miteinander verbunden.
Da die "2er" Anschlüsse praktisch Mittelanzapfungen des jeweiligen Stranges sind
hat man elektrisch gesehen einen geschlossenen Kreis mit Anzapfungen.

mfg
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Kainit hat geschrieben:
Die Anschlüsse sind richtig.
Also ich habe gerade in meinem Europa Fachkundebuch Elektro nachgeschlagen, und dort sind die Bezeichnungen wie in Wikipedia auf dem Bild. Was deine Aussage unterstreicht.

Bedeutet im Umkehrschluss, dass das Bild von Alexander falsch ist!
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von bastl_r »

Egal welche Zeichnung da nun richtig ist. Die Messwerte sind nicht plausibel und der Motor hat in Doppelstern nur ca 2,6kW bzw 3,5hp in der langsamen Drehzahl nur noch 1,5kW womit der 112er Motor von der Baugröße her schon passen würde.
Da könnte man auch sachte über einen 3kW IE3 Motor in 100er Baugröße nachdenken.
Nebst Frequenzumrichter zur Drehzahl und Drehrichtungsumschaltung sollte der Onkel sollte dann seinen Reparaturpreis zum Teil wieder durch den erhöhten Wirkungsgrad in die Kasse gespült bekommen.
Die in dem Shop genannten Preise sind natürlich Neupreise und sollten sich per ibäh mehr als halbieren lassen. Evtl muss aufgrund der geringeren Kühlung bei langsamer Drehzahl dann noch ein Zusatzlüfterchen für frischen Wind sorgen.

bastl_r
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Danke für den Tipp, bastl_r. So sehr ich auch einer Modernisierung mit FU nicht abgeneigt bin, steht dem dennoch ein erhöhter Umbauaufwand gegenüber.

(Neuverdrahtung der bestehenden Schützschaltung / Unterbringung des Kloppers von FU-Gerät, in der Eismaschine ist eh kein Platz dafür / Netzdrosseleinbau für 7A Nennstrom / Erweiterung der Belüftung, wo ich einen Lüfter für 230V brauchen würde, da drin gibts kein 24V Netzteil)

Jeder Tag, der die Maschine steht, ist gerade jetzt zur Sommerzeit schlecht, daher tendiere ich lieber zum Kauf eines passenden Motors, den ich gestern in der Bucht erspäht habe

Denn eigentlich wollte ich erst bei der Firma nachfragen, die diese Maschinen vertreibt, ob sie vll. noch diesen Original-Motor von ausgeschlachteten Maschinen rumfliegen hat, aber wer kann mir aufgrund besagten Isolationsmaterial-Alters schon garantieren, wie lange der wieder halten würde.

Tja, viele Möglichkeiten und wenig Zeit
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Alexander470815
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Alexander470815 »

Der Motor von eBay sollte wohl passen.
Wenn genug Platz in der Maschine so das ein Motor mit Klemmkasten oben drauf da rein passt.
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Platz in der Maschine ist nach oben genug, aber der Abstand zwischen den Querstreben wird wahrscheinlich zu eng sein, da muss wohl was rausgeschnitten werden.

Frei nach den Anmerkungen von Bastelbruder, Spike und ThatGansta habe ich mich durch die Tränkmasse und bröselnden Zuleitungen gewühlt und ein paar unterbrochene, funkelnde Wicklungsenden inmitten eines Schmauchareals gefunden.

Der neue Motor ist schon bestellt, ein Bild gibts dann später noch nach dem Grillen
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Zu sehen sind die Stellen, die in der Wicklung beieinander lagen. Auf dem unteren Bild sind die unterbrochenen Lackdrähte zu sehen, die ich einfach wegbiegen konnte.

Da die gesamte Isolation der grünen und schwarzen Zuleitungen am dauerkrümeln war, vermute ich den Tod des Motors durch Altersschwäche (Baujahr '85)

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winnman
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von winnman »

Altersschwäche bei Drehstrommotoren kommt eigentlich fast nie Vor.

Es laufen teilweise über 100 Jahre Alte Motoren mit der Originalwicklung.

Die von dir beschriebene Abbröselung der Isolation könnte natürlich zu Folgeschäden geführt haben.

Auf Grund der Bilder bezweifle ich jedoch das die Wicklung selber Schaden genommen hat (Fehler führen normalerweise zu erhöhten Strömen und die zu erhöhten Temperaturen. Die erhöhten Temperaturen sieht man in fast allen Fällen an den Wicklungsköpfen und/oder an der Nutverkeilung)

Du hast ja den Wickelkopf schon ziemlich weit "zerlegt".
Mach da mal weiter bis du direkt an den einzelnen Übergängen der isolierten Leitungen an die Lackdrähte kommst (da wo die hier verschweißt sind)
Du solltest eigentlich 6 einfache und 3 doppelte Lackdrahtenden haben.

Dann mal alles räumlich trennen jetzt mit Ohmmeter noch mal die einzelnen Widerstände messen (zusammengehörige Enden heraussuchen, Teilwiderstände und Serienwiderstand des Wicklungsstranges aufschreiben)
Isolationsmessung jeder der 3 Wicklungsstränge gegen Stator und jeweils untereinander.

Wenn die Widerstände deutlich unterschiedlich sind (so 5-10% sind die Grenze) oder der Isolationswiderstand irgendwo < 500kOhm liegt, dann würde ich das Teil entsorgen, vorher aber nicht.

(Kannst du eigentlich ausschließen das hier Feuchtigkeit / Wasser oder ähnliches reingelaufen ist?
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

winnman hat geschrieben:
Auf Grund der Bilder bezweifle ich jedoch das die Wicklung selber Schaden genommen hat (Fehler führen normalerweise zu erhöhten Strömen und die zu erhöhten Temperaturen. Die erhöhten Temperaturen sieht man in fast allen Fällen an den Wicklungsköpfen und/oder an der Nutverkeilung)

Du hast ja den Wickelkopf schon ziemlich weit "zerlegt".
Mach da mal weiter bis du direkt an den einzelnen Übergängen der isolierten Leitungen an die Lackdrähte kommst (da wo die hier verschweißt sind)
Im letzten Bild siehst du im unteren gelben Kreis unterbrochene Lackdrähte der Wicklung. Da ist meiner Meinung nach nix mehr zu retten (außer Neuwickeln).
winnman hat geschrieben:
(Kannst du eigentlich ausschließen das hier Feuchtigkeit / Wasser oder ähnliches reingelaufen ist?
Nein, denn die beiden Zuleitungen, die in das Motorklemmbrett führten, waren nicht durch Kabelverschraubungen hermetisch abgedichtet sondern baumelten nur darin rum, zugentlastet durch Kabelbinder.
Die Kupferlitzen der Quetschkabelschuhe an U1/2 V1/2 W1/2 hatten Grünspan angesetzt
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Roehricht
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
der Motor sieht von Innen aus als der schon in der Herstellung versaut worden ist. Der Trankläck hat ein komisch aussehende Konsistenz und man ist da wohl sehr sparsam mit umgegengen.
Bei mir lag ein Motor rum , Baujahr 1925. Der läuft wie am ersten Tag. Den hab ich einem Kumpel vermacht.Der treibt jetzt eine Kreissäge an. Da sind die Lagerschilder noch offen. man kann die Wicklungen sehen. da ist Dreck und wasser reingekommen. Hat dem teil nicht geschadet.

Als wenn die Wicklung ordentlch gemacht ist ist das Alter so eines Motors kein Ding.

73
Wolfgang
winnman
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von winnman »

Jetzt hab ich im Bild mal runter gescrollt und tatsächlich das entdeckt was du schreibst.

Ja das sieht nach thermischer Deformation aus, auch den Teil rechts daneben vom Wickelkopf sieht man die Verfärbung.

Das Teil kann man nur mehr wegwerfen oder neu wickeln.

Wenn neu wickeln, dann prüfen ob man 2 getrennte Wicklungen für die 2 Drehzahlen unterbringt, das kostet geringfügig mehr, vereinfacht aber die Ansteuerung um einiges (da reichen dann 2 Schütze mit mechanischer Verriegelung oder ein einfacher 2 poliger Umschalter)
Kainit
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Kainit »

winnman hat geschrieben: Wenn neu wickeln, dann prüfen ob man 2 getrennte Wicklungen für die 2 Drehzahlen unterbringt, das kostet geringfügig mehr, vereinfacht aber die Ansteuerung um einiges (da reichen dann 2 Schütze mit mechanischer Verriegelung oder ein einfacher 2 poliger Umschalter)
Also das ist Quatsch.
Für 2 separate Wicklungen bräuchte man mehr Platz als für die umschaltbare Version.
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eJunkie
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von eJunkie »

Hach, lang ist es her das ich mal was mit Elektromaschinenbau gemacht hab....

Aber von mir noch etwas Senf dazu bezüglich der verlöteten Anschlussdrähte: Bei dem Motor sind die Hartgelötet, haben wir früher auch so gemacht (mit feinen Autogenbrenner und Silberlot). Links auf dem oberen Bild sieht man schön eine Kupferperle, man macht das Ende der verdrillten Drähte so heiß das sich so eine Perle bildet und gibt dann Silberlot auf die verdrillten Drähte. Der Lack verbrennt dabei. Solche Verlötungen halten den 3. Weltkrieg aus und vor allem bilden die Drähte keine scharfen Kanten. Schlechte Verarbeitung würde ich also eher nicht vermuten, die Iso in den Nuten sieht auch nach Klasse F aus. Das der Lack so abgeplatzt aussieht ist normal, der Tränklack wird ja im Trockenofen glashart und splittert dann halt wenn man das versucht wieder auseinanderzuprokeln. Deshalb sind solche Reperaturversuche selten erfolgversprechend.
Kainit
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Kainit »

Ich tippe auf einen ganz gewöhnlichen Windungsschluß...
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eJunkie
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von eJunkie »

Der Trankläck hat ein komisch aussehende Konsistenz und man ist da wohl sehr sparsam mit umgegengen.
Noch eine Anmerkung dazu: Zumindest im Handwerk ging das mit dem Lack so das der Stator mit dem Kran in ein sehr großes Becken mit Lack komplett untergetaucht wurde, da blieb er eine Weile bis keine Luftblasen mehr kamen und dann kam er auf ein Abtropfrost. Da blieb er sollange bis er nicht mehr getropft hat und danach gings über Nacht in einen großen Ofen. Da kann man also gar nicht mit Lack geizen, die Wicklung saugt sich mit soviel Lack voll wie sie kann.
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Das mit den zwei getrennten Wicklungen, die sich einen Rotor teilen, höre ich zum ersten mal. Man lernt nie aus!
eJunkie hat geschrieben:
sieht man schön eine Kupferperle, man macht das Ende der verdrillten Drähte so heiß das sich so eine Perle bildet und gibt dann Silberlot auf die verdrillten Drähte. Der Lack verbrennt dabei. Solche Verlötungen halten den 3. Weltkrieg aus und vor allem bilden die Drähte keine scharfen Kanten
Interessant, danke für die Info.
winnman hat geschrieben:
vereinfacht aber die Ansteuerung um einiges (da reichen dann 2 Schütze mit mechanischer Verriegelung oder ein einfacher 2 poliger Umschalter)
Nun ja... Die Italiener haben tatsächlich nur zwei Schütze in der Eismaschine für die Drehzahlsteuerung verwendet. :) Der dritte Schütz wird ersetzt durch besagten original 1-0-2 Drehschalter, welcher bei der Fehlersuche im geschalteten Zustand nur noch 130V weiterleitete, weil er aufgrund seines Alters und der vielen Schaltzyklen innerlich wahrscheinlich total abgenudelt ist.

Und die 130V Spannung hat am Ende zum erhöhten Stromfluss im Motor geführt und ihm den Rest gegeben, so erkläre ich mir das.

Dieses Konzept ist m.M.n. einfach nicht richtig und unkonventionell - Wenn ich Dahlander mache, dann bitte mit drei Schützen, oder ich lass es bleiben

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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Seit dieser Woche gibts nun wieder Eis 8-)

Der neue Cantoni Motor ist etwas mopsiger als der Alte, und es war echt Millimeterarbeit, ihn zwischen den Verstrebungen reinzuwuchten, aber am Ende hats doch besser geklappt als erwartet.

Musste auch ne neue Keilriemenscheibe kaufen, die alte war nicht mehr von der Welle loszukriegen.

Das Motorklemmbrett wurde fliegend verdrahtet, da das Gehäuse leider doch nicht oben drauf gepasst hat.

Aber nun funktioniert wieder alles, und das hoffentlich mindestens genauso lang wie davor!

https://www.youtube.com/watch?v=ghkI0zGP0hE

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Niklas_R
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Niklas_R »

Aber das willst du doch wohl nicht so offen lassen oder? Also als Notlösung für die Sommersaison mag das wohl durchgehen, selbst da würde ich persönlich noch ein paar Bedenken haben. Aber auf Dauer würde ich mir da schon was einfallen lassen..

Ich weiss ja nicht wie das bei euch ist, also ob das bei euch Pflicht ist, aber in unserem Betrieb muss jedes Gerät, Steckerleiste usw, sprich alle ortsveränderlichen Geräte, jedes Jahr zur BGV-Prüfung. Damit würde die Maschine auf jeden Fall vorübergehend stillgelegt, wegen fehlendem Berührungsschutz spannungsführender Teile.

Ich würde da mir irgendwie ein Schutz aus Makrolon zurechtbiegen, sodass gewährleistet ist, dass selbst unwissende Langfinger nicht sofort da ans Klemmbrett fassen können.
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Alexander470815
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Alexander470815 »

Und direkt daneben ist ein offener Keilriemen...
Sicherlich ist schön was anderes aber einen Isolationstest besteht das ganze ohne weiteres.
Aufgeschraubt wird das Gerät sicherlich nicht um zu gucken ob innen irgendwo offene Spannung ist.
Immerhin hat die Maschine ja wohl noch rundherum Abdeckungen die alles Abdecken.
Niklas_R
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Niklas_R »

Alexander470815 hat geschrieben:Aufgeschraubt wird das Gerät sicherlich nicht um zu gucken ob innen irgendwo offene Spannung ist.
Das kommt ganz auf den Prüfer an. Naja aber in den meisten Fällen wird das nicht der Fall sein, das stimmt schon. Ich hab es auch schon erlebt, dass einige Geräte nicht bestanden haben, aber dennoch weiterbenutzt werden. Da kommt dann halt einfach kein Aufkleber drauf.
Und sicherlich wird die Maschine auch so zuverlässig laufen, aber ich persönlich hätte da ein ungutes Gefühl.
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von duese »

Aus dem Bauch raus würde ich sagen, eine Abdeckung auf den Klemmen wäre schön, allein aus Eigeninteresse um bei der nächsten Fehlersuche nicht draufzupatschen. (Alte Spax-Schachtel-Kunststoffschachtel?)
Ob das ein Prüfer was meckert, hängt vermutlich auch vom restlichen Aufbau ab. Wenn alle Schalter (bis auf den blauen berührgeschützen, der ja wohl neu ist) offene Klemmen haben dürfte das Wumpe sein, wenn noch ein paar mehr offen sind. Wenn sonst alles berührgeschützt wäre passt das so halt nicht so schön zusammen.

Wirkliche Bauchschmerzen hätte ich aber bei einem geschlossenen Gerät eher nicht.
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Roehricht
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Musste auch ne neue Keilriemenscheibe kaufen, die alte war nicht mehr von der Welle loszukriegen.
man brauchjt einen vernünftigen Abzieher und das ganze vorher mit dem Gasbrenner erwärmen, Und schon flutscht das runter.

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Wolfgang
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Toni
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Toni »

eJunkie hat geschrieben:
Der Trankläck hat ein komisch aussehende Konsistenz und man ist da wohl sehr sparsam mit umgegengen.
Noch eine Anmerkung dazu: Zumindest im Handwerk ging das mit dem Lack so das der Stator mit dem Kran in ein sehr großes Becken mit Lack komplett untergetaucht wurde, da blieb er eine Weile bis keine Luftblasen mehr kamen und dann kam er auf ein Abtropfrost. Da blieb er sollange bis er nicht mehr getropft hat und danach gings über Nacht in einen großen Ofen. Da kann man also gar nicht mit Lack geizen, die Wicklung saugt sich mit soviel Lack voll wie sie kann.
Und noch mehr Senf von mir dazu: bei bestimmten Anforderungen wird die Tränkung auch im Vakuumkessel gemacht, um noch alle Luftblasen rauszuzuzeln.
Ist eine größere Sache, weil das ein Tränklack mit Lösemittel ist -> ex-Schutz Bereich mit entsprechenden ex-geschützten Anlagen.
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Bastelbruder
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Bastelbruder »

duese hat geschrieben:Ob das ein Prüfer was meckert...
Ich vermute daß es da keine Prüfer gibt. Viiiel wichtiger sind Chrom- und Keramikglanz und ein regelmäßig genutzter Kübel mit Desinfektionsmittel.
Und die Kasse muß mindestens plausible Werte absondern.
duese
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von duese »

Ich korrigiere:

Ob ein Prüfer da was meckern würde...
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ESDKittel
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von ESDKittel »

Eine Abdeckung über dem Klemmkasten würde ich hinsichtlich eventueller Tropfnässe schon anbringen.
In einer Kälte-und Lebensmittelmaschine kann sich sicher mal etwas Kondensationsfeuchte oder Reinigungsflüssigkeit ihren Weg bahnen...
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Lambda Core
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Re: Dahlander-Motor abgeraucht

Beitrag von Lambda Core »

Alexander470815 hat geschrieben:
Immerhin hat die Maschine ja wohl noch rundherum Abdeckungen die alles Abdecken.
Genau, normalerweise ist die Maschine rundherum zu.
ESDKittel hat geschrieben:
Eine Abdeckung über dem Klemmkasten würde ich hinsichtlich eventueller Tropfnässe schon anbringen.
Direkt darüber befindet sich eine schiefe Ebene, die genau sowas zur Seite weg leitet. Das kann man so lassen.

Desweiteren ist nun auch endlich der neue Wahlschalter fertig, vorne eine Führung für den Knauf und innen eine Stütze für das lange, überstehende Ende des Schalters.

3D-Druck ist echt ne feine Sache, kann man sich für begeistern! :)
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