Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Der chaotische Hauptfaden

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Chaoskreator
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Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Chaoskreator »

Hallo zusammen,

ich bin ein paar Mal im Jahr campen, weit weg von jeder Steckdose. Auf kühles Bier und gekühltes Grillgut möchte man aber nicht verzichten. Es wäre daher schön, wenn man einen Kühlschrank betreiben könnte.
Es gibt ja so tolle Stromerzeuger mit Inverter, die bei geringer Last die Drehzahl drosseln. Leider kostet ein vernünftiges Gerät (von Honda) um die 1000 Euro. Das ist mir zu viel, dafür dass man es maximal 3x im Jahr braucht.
Ich habe aber einen Sinus-Wechselrichter mit 350 W Nennleistung. Jetzt fehlt nur noch der Benzinmotor und der Generator. Praktischerweise fährt man mit diesem Gerät namens Auto eh zum Campen. Wenn man jetzt den Wechselrichter an die Batterie klemmen würde, hätte man sauberen (im Sinne von Kurvenform, nicht die Ökobilanz :twisted: ) Strom.
Die Auspuffe von modernen Autos sind ja bekanntlich ziemlich leise. Gerade bei Standgasdrehzahl hört man oft nicht mal, ob der Motor läuft. Wäre ein Vorteil gegenüber einem Jockel.

Einmal hatte ich auf nem Festival eine leere Autobatterie. Hatte dann mit Starthilfe das Auto angelassen zum Akku laden. Das hatte ich dann vergessen und das Auto ist den halben Tag im Standgas rumgestanden. Dem Auto hat es nicht geschadet, obwohl die Motorhaube so heiß war, dass man darauf hätte Spiegeleier braten können. Abhilfe wäre wohl, die Motorhaube aufzumachen.
Aber der Motor kann ja eigentlich nicht überhitzen, dafür gibt es ja den Lüfter am Kühler, richtig?

Was könnte es sonst noch für Probleme geben?
Ich denke da z.B. an den Auspuff, der ja keinen Fahrtwind abkriegt und deshalb auch das ganze Auto mit aufheizt.

Weiß jemand, wieviel Prozent der Nennleistung eine Lichtmaschine bei Standgasdrehzahl ungefähr abgibt?
Meine Intuition sagt mir, dass das für einen normalen Kühlschrank ausreichend wäre.

Eine weitere Frage ist der zu erwartende Spritverbrauch?
Es ist klar, dass man das Vorhaben nicht z.B. mit einem Auto mit einem großvolumigen V8 macht. Ein Corsa Diesel oder sowas wäre da wohl angebrachter.

Beste Grüße
Chaoskreator
bastelheini
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von bastelheini »

Chaoskreator hat geschrieben: Was könnte es sonst noch für Probleme geben?
Ich denke da z.B. an den Auspuff, der ja keinen Fahrtwind abkriegt und deshalb auch das ganze Auto mit aufheizt.
Trockenes Gras unter dem Auto -> Wiesenbrand oä.
duese
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von duese »

Wirkungsgrad ist halt unterirdisch.

Und im Standgas wird tendenziell eher wenig erzeugt. Was da moderne Generatorregelungen machen, Weise ich net, aber ich erinnere mich an unser altes LF 8. Wenn das in Einsatz mit Standgas wo stand mit Licht und Blaulicht an, musste man den Choke einen Raster rausziehen, weil die Kiste sonst nach ner Stunde oder so mit leerer Batterie ausging...

Für so eine Anwendung würde sich ein Absorberkühlschrank/Box mit Gas befeuert anbieten...
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Hansele
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Hansele »

Da ich einen Honda Stromerzeuger habe,
kann ich dir nur raten nach sowas Ausschau zu halten.

Ich habe den Eu20i, dass Teil ist sauleise und verbraucht kaum Benzin,
für deine Anwendung würde ich nach dem Eu10i suchen.

Gebraucht und außerhalb der Saison, gehen die für 300€ weg,
sind halt optisch meist etwas angeranzt.
(Ebay Kleinanzeigen immer wieder filzen)

Ansonsten ist ein Absorber Kühlschrank oder gar eine 12 Volt Kompressorkühlbox,
auch eine gute Idee?

Grüßle
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ESDKittel
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von ESDKittel »

duese hat geschrieben:...altes LF 8. Wenn das in Einsatz mit Standgas wo stand mit Licht und Blaulicht an, musste man den Choke einen Raster rausziehen, weil die Kiste sonst nach ner Stunde oder so mit leerer Batterie ausging...
Die Wölfe bei der BW haben extra einen Einsteller um das Standgas fürs Batterieladen/exzessiven Funkbetrieb hochzudrehen.

Ein mögliches Problem könnte die im Standgas möglicherweise nicht (voll) wirksame Abgasaufbereitung sein. -> stink und giftiges
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Joschie
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Joschie »

Wirkungsgrad ist nicht berauschend, des weiteren bringt die Lima bei der geringen Drehzahl nicht übermäßig Leistung und die Kühlung ist auch eher sehr schlecht. Auch die WaPu im Auto fördert im Standgas nur wenig so das eine adequate Motorkühlung über längere Zeit fraglich ist.

Ich würde hier auch (hab ich ja auch) zu einer Kühlbox mit Absorbertechnik greifen die mit Gas betrieben werden kann.
Die gehen auf Gas wie der Deifl, elektrisch na ja wird kühl, mehr aber auch nicht.
Bekommt man innen Kleinanzeigen meist für so rund 130-150 Euro.

Grüße
Josef
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Propeller
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Propeller »

Ähnliche Gedanken hatte ich auch schon.
Mein Lösungsansatz war, einen kleinen 230V- Generator über eine Magnetkupplung zuzuschalten, die Übersetzung so hinzurechnen, daß das Ganze bei leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl 3000 Umdrehungen macht und die Motordrehzahl elektronisch stabil zu halten. Ist aber mangels Idee, wie die Elektronik aussehen könnte nie umgesetzt worden.
Momentaner Stand der Überlegungen ist eine besonders fette Zweitbatterie im Koffer, 120A- Lima und entsprechender Wechselrichter. Vielleicht oben noch Solar zur Unterstützung. Damit sollte der Kühlschrank auch mal 2 Tage ohne Motorstart durchlaufen.
Gary
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Gary »

Um mal Zahlen ins Spiel zu bekommen...

Ich hatte mal einen T4 Bus mit 120A Lichtmaschine. Mit der damals neu gekauften Stromzange habe ich 55A im Standgas gemessen, Spannung lag bei 12,9V. Batterie wurde also nur wenig geladen, aber sicher nicht entladen.
Bei einem Diesel ist man mit 0,8l/h +-0,2l dabei.

Wenn man dem Steuergerät vorgaukelt das die Klima läuft wird zum Teil die Standgasdrehzahl erhöht. Ansonsten hilft ein passend geschnitztes Hölzchen.

Aber zusätzlich auch testen oder der Kühlschrank am Wechselrichter startet, Kompressoren können sehr gemein sein.

Eventuell verkauft eine naheliegende Tankstelle Eis, geräuschlos und die billigste Lösung.
Naja, eine gute Box wie sie bei Lieferdiensten nutzen kosten auch ihr Geld. Meine (Thermo Hauser 80DM) ist schon 14 Jahre alt, war eine Super Investition.
Osttiroler
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Osttiroler »

EIn Absorberkühlschrank mit 12V 230V und Gas hat mir auf Hin- und Rückfahrt und Finger 14 gute Dienste geleistet.
Auch am Platz ohne Schatten war das Bier immer kalt.

lg Lukas
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Treckergott
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Treckergott »

Die sind aber meist ganz schön teuer
xanakind
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von xanakind »

Ausser den schon genannten Faktoren spricht nichts dagegen!
Klar: Abgase, trockenes Gras am Heissen Auspuff und halt der Extrem schlechte Wirkungsgrad......

Dem Auto aber macht das nichts aus, solange es kein alter Luftgekühlter Boxermotor ist :lol:

Wegen stundenlangem Standgas stirbt kein normaler Motor.
Solange die Kühlung ordnungsgemäss funktioniert, habe ich da keinerlei Bedenken--> hab das selbst schon gemacht :lol:
Wenn man es gut meint, kann man ja die Motorhaube öffnen.

Und bevor einer von wegen Verschleiss kommt:
In sehr kalten Ländern laufen die Motoren auch immer (also wirklich 24/7) durch, das überleben die auch......
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zauberkopf
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von zauberkopf »

Eventuell verkauft eine naheliegende Tankstelle Eis, geräuschlos und die billigste Lösung.
Naja, eine gute Box wie sie bei Lieferdiensten nutzen kosten auch ihr Geld. Meine (Thermo Hauser 80DM) ist schon 14 Jahre alt, war eine Super Investition.
Also die besten Boxen sind Styroporboxen die verwendet werden um auf den Postweg Trockeneisgekühlte Proben (Aminosäuren, DNA, und anderer Biokram) zu verschicken.
Als ich umgezogen bin, hat mir meine größte Box rund 5 Tage lang so als Kühlschrank gedient.
Die hatte ich auf dem ersten Finger Treffen dabei, und hat das Kühlgut von Zabex und mir all die Zeit gekühlt.
Danach hatten wir immer noch viel zu viel Eis drin.
Die Isolierung von solchen Boxen ist echt die hölle.
Solche findest Du bei Ebay, oder auf Terraristik-Börsen für 5-10Eur , weil die Exoten ja auch nach hause Transportiert werden wollen.
Und Pfeilgiftfrosch bei 5° aussentemp.. kommt nicht gut.

Ich meine übrigens solche Boxen :
http://www.ebay.de/itm/Styroporbox-XL-P ... XQqdhR7mfw
http://www.ebay.de/itm/NEU-2-Styroporbo ... SwWKtUx1gW
http://www.ebay.de/itm/Isolierbox-mit-D ... YL9z4N-OBQ

Gerade bei der letzteren erkennt man, wie das gelöst ist mit der "Abdichtung". Da existieren einfach keine Wärmebrücken.
Ein paar Tüten Eis halten da gerne mal ne Woche kalt drin..
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Heaterman
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Heaterman »

Ich kenne das Thema aus dem Boot. Da werden aber spezielle "Lichtmaschinen" eingesetzt, die gut übersetzt angetrieben werden und schon im Leerlauf gut liefern. Das größte Problem: man startet den Motor früh, damits nach dem Duschen genug Kapazität der abends leergesaugten Batterie für die Kaffeemaschine hat, und nach 20 Minuten schaltet man entnervt vom Diesel-Abgasgestank wieder ab. Reicht dann aber fürs Frühstück.
Abgas dürfte tatsächlich das größte Problem sein. Nur nicht einpennen dabei!
derrdaniel
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von derrdaniel »

Mein Polo hält bei eingeschaltetem Abblendlicht die Bordspannung auf 13,2V. Mit Abblend+Fernlicht packt er noch 12,8V oder 12,9V zu halten. Wenn man dann aber noch den Innenraumlüfter einschaltet hat man schnell unter 12,4V und das dürfte dann ja schon Entladebereich sein.
*Alle Angaben im Standgas
Bei hoher Drehzahl wird die Spannung kurz nach dem Start auf 13,8V und dann auf 13,4V gehalten. ABer auch dann schafft man es mit allen Großverbrauchern die Spannung deutlich (<13V) zu drücken.
Gerade wenn dann noch der Kühlerlüfter anspringt dürfte das bei dir verdammt eng werden.
Zuletzt geändert von derrdaniel am Mi 27. Jul 2016, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Toni
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Toni »

manche Karren regeln die Leerlaufdrehzahl hoch, wenn die Bordspannung unter ein bestimmtes Limit fällt.
Versuch macht kluch: messen.
xanakind
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von xanakind »

Wenn mein Auto als Stromgenerator herhalten muss würde mir kein Grund einfallen, wieso ich Volle Kanne Licht und den Heizungslüfter, womöglich noch Klima bräuchte :?:

In meinem Fall stand das Auto damals weit weg von uns.
Neben dem Wechselrichter war nur das Standlicht (nachts im dunklen Wald...) eingeschaltet, sonst nichts.
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Raider
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Raider »

Ich weiß ja nicht was ihr für Lichtmaschinen habt. Bei meinem Niva kann ich im Leerlauf alles anmachen (LED Arbeitslicht schonmal alleine 150W) und die Spannung hält sich zwischen 13,5V und 13,9V. Anderes Verhalten deutet auf defekten Spannungsregler hin. Wie das bei anderen LiMas ist weiß ich nicht.
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ferdimh
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von ferdimh »

Manche Fahrzeuge (m.W. im wesentlichen aus dem VAG-Konzern) knipsen im Standgas die Lambdaregelung aus und fetten an. Das ist für das Gesamtsystem sicher eher ungünstig (und für die Luft auch). Dagegen sollte aber das Anheben der Drehzahl langen.
Moderne Ökokarren haben die Standgasdrehzahl in der Regel so niedrig, dass da fast nix mehr geladen wird - auch da hats die selbe Abhilfe.
ABER:
ein 300W-Inverter schmeißt keinen Kühlschrank an. Entweder man hat ne 12V-Kompressorkühlbox (dann muss man etwa 3A im Schnitt kalkulieren, das macht ein Bleiklotz auch ne ganze Weile ohne Ladeauto, der >30A-Einschaltstromstoß wird vom Bleiklumpen problemlos abgefangen) oder man braucht einen ECHT fetten Wechselrichter (manche Rechteckdrecksauwechselrichter stecken das möglicherweise weg, die sind da überlastbarer). Der Einschaltstrom eines Kühlschranks liegt weit über 10A auf 230V-Seite!
Kabelsalat
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Kabelsalat »

Moin,
230V Kompressorkühlschränke kann man schon an ausreichend dimensionierten Umrichtern betreiben. Probleme machen da eher Akkus, die je nach Zustand beim Anlaufen vom Kompressor nicht ausreichend Strom liefern können. Viele Umrichter reagieren da mit Abschaltung aufgrund von Unterspannung.

Wenn man eh mehrfach im Jahr campen geht: 12/24V Kompressorkühlbox und ~150€ für ein Solarmodul + Laderegler investieren und zufrieden kühles Bier schlürfen :) Die Camp-Nachbarn wird´s auch freuen...ich möchte nicht unbedingt laufende Autos/Generatoren neben mir haben.

Wohin mit dem Solarmodul? Also (völlig überdimensionierte) 2 x 140W passen locker auf´s Dach 8-)
Dateianhänge
2x140W.jpg
Zuletzt geändert von Kabelsalat am Mi 27. Jul 2016, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
derrdaniel
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von derrdaniel »

xanakind hat geschrieben:Wenn mein Auto als Stromgenerator herhalten muss würde mir kein Grund einfallen, wieso ich Volle Kanne Licht und den Heizungslüfter, womöglich noch Klima bräuchte :?:
Ich hatte gerade auf der AB leider keinen Kühlschrank um das mal auzuprobieren. Und die Verbräuche der gängigen Birnen dürften ja bekannt/herausfindbar sein.
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Die T4 (AAB-Motor) der Bw mit Funk-Rüstsatz hatten am Generator die 3 Phasen rausgeführt, um über einen externen Trafo mit anschließendem Gleichrichter das 24 V Netz für den Rüstsatz zu versorgen bzw. dessen Batterien zu laden. Hier war von Haus aus die LL-Drehzahl etwas höher, um im Standbetrieb genügend Ladeleistung zur Verfügung zu haben. Die Motorkühlung ist auf alle Fälle auch für längeren Betrieb bei diesen Drehzahlen ausreichend bzw. war diese Betriebsart zeitlich unbegrenzt möglich. Bei anderen Fahrzeugen gab es in der Tat einen Schalter (beim Hägglund mit OM603-Motor: Magnetventil ->Unterdruckdose an der EP) wo die LL-Drehzahl für den Funkbetrieb im Stand erhöht werden konnte.
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Desinfector
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Desinfector »

Da würde ich nochmal überlegen, welchen Wirkungsgrad ein Kühlschrank mit Gasbetrieb hat.
das ist vor allem eines: Bedeutend leiser.

der uralte Tipp mit feuchten Tüchern und das Kühlgut darin geht auch immer noch ziemlich gut.
musst nen 12V Ventilator davor stellen.
nee, bei aller Bastelliebe, bevor ich dafür extra was ans Auto anflansch...
bastelbjoern
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von bastelbjoern »

Ich hab mal ne absorberkühlbox ausm müll gezogen die etwas deform war. habe davon noch den "Kältegenerator".
wenn du zauberkopfs styrobox mit einem holzgehäuse und metallener Wärmeleitung verheiratest dann hast du auch bastel.....
fehlt nur noch gasbrenner ( geht n picotorch?oder doch lieber lötlampe? )

Ich geh mal ausgraben bild folgt......

Wie kan man eigendlich bilder einfügen? ich meine bilder nicht thumps......
Zuletzt geändert von bastelbjoern am Do 28. Jul 2016, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.
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scotty-utb
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von scotty-utb »

Hi!

angeblich reicht ein Teelicht für ne Absorberkühlbox... Rußt Dir halt alles zu.
Ich hab rumliegen:
- Absorberkühlbox
- Druckminderer für die (Coleman...) Schraubkartuschen
- Adapter für die MSF1a Kartuschen
muss den Adapter nur etwas ausdrehen (lassen), da hat jemand mechanisch nicht mitgedacht...
(irgentwann)
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topmech
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von topmech »

wenn ich die Erfahrungen oben mit der Styroporbox lese und darüber nachdenke... ist der Rest, der hier noch folgt, eigentlich für die Tonne, aber dennoch:

Einen Motor mit einem Generator zu koppeln ist simpel. Soll er das aber mit einer hohen Effizienz tun, ist Kopfarbeit angesagt.
Der Motor mit seiner Zündung und seinem Vergaser ist auf eine bestimmte Art von Betrieb ausgelegt. Wenn man den Punkt mit dem geringsten spezifischen Verbrauch kennt, passt man die Übersetzung entsprechend an, dass er immer in diesem Betriebspunkt läuft. Kennt man diesen Punkt nicht, fängt das Drama erst richtig an. Zwar habe ich schon viele Kennfelder gesehen, die diesen Punkt bei etwa 2/3 Last und 1/3 der Drehzahl liegt, aber darauf vertrauen würde ich nicht. Speziell bei Kleinmotoren nicht. Herausfinden kann man das eigentlich nur durch Simulation oder Versuch.
Damit muss ich mich früher oder später auch auseinandersetzen, habe vor aus einem Unfallauto oder einem Schlachtauto den Dieselmotor auszubauen und mit einem dicken Drehstromer zu verheiraten.
Da es halt auch wie im richtigen Leben ein Low-Cost-Projekt werden soll... :D wird das noch richtig interessant.
bastelbjoern
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von bastelbjoern »

Bild

Ich hoffe das kann gesehen werden..
Das Schwarze rohr scheint für Gas die beiden kurzen rohrstücken waren für 12 und 220 V
Isolierung ist auch da fehlt nur der brenner.....

in der Kühlbox war ein einschnitt das das rohr unter dem kühlkörper durchpasst. Bei Interesse mach n Angebot.
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scotty-utb
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von scotty-utb »

Hi!

ist das System denn noch dicht und funktionstüchtig?

Da hätte ich auch Interesse, lasse aber anderen gerne den Vortritt.
(genauer betrachtet: Projektstart wäre in 2-5 Jahren...)

Absorber an 12V ist übrigens keine gute Idee, die Batt war reproduzierbar nach 10h leer. An 230V hatte ich meine Box bereits mehrmals, an Gas nur 1mal zum testen.

Flo
Zuletzt geändert von scotty-utb am Do 28. Jul 2016, 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
bastelbjoern
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von bastelbjoern »

Dicht ja hab nur noch nicht getestet aber ausser mal drehen wenns nicht läufft oder abgefackelte heizung gibt es bei den kisten keine probleme

Edit wenn man das teil durch das schwarze rohr mit heisluft betrahlt, dann kommt nach 2 min am alukühlkörper die erste fühlbare kälte an. der Schwarze külkörper ist dann etwas mehr als zimmertemp.

also: Ja funzt. hat aber keine heizung mehr.....
sollte mal ne gärkühlung werden abe das kommt wohl doch per peltier......
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Chaoskreator
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Chaoskreator »

Eine Kompressorkühlbox habe ich schon und ich habe auch nicht vor, eine Absorberkühlbox zu bauen. Aber dennoch danke für die Anregungen.
Vor kurzem hatten wir den Luxus, beim Zelten Zugriff auf eine Steckdose zu haben. Da hatten wir auf einem Freizeitgelände an einem Badesee (außerhalb der Badesaison) gezeltet. Mit offizieller Erlaubnis, deshalb auch der Strom aus dem Kiosk-Häuschen.
Jedenfalls hatten wir da eine 12 V-Kompressorkühlbox und einen normalen Kühlschrank, ca. 1 m Bauhöhe, dabei. Das war extrem praktisch und hätten wir gern wieder so, auch wenn wir keine Steckdose in Reichweite haben.

Versuch macht kluch. Ich werde mal den Wechselrichter am Auto testen. Eine Stromzange habe ich auch, dann kann ich dann sehen, ab welcher Belastung Energie aus der Batterie und nicht aus der Lichtmaschine kommt.
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Daniel
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Daniel »

Hallo,

ich habe meiner Tochter 2003 einen für neues Büro auf Arbeit einen Kühlschränkchen mit 4 L Nutzinhalt geschenkt.
Angetrieben von einem Peltierelemnt. Ich glaube damals vom blauen "C".
Mit 12 und 230 V zu betreiben. Der ist in diesem Jahr über den Drachenberg gegangen.
Peltierelemente sind zwar nicht der Brüller, aber wo es passt.
http://assets.waeco.com/pdf/hugt_04-2012.pdf

Hier mal eine Galerie von Minikühlern.
Diese können locker an einer Zweitbatterie betrieben werden, diese dann wieder laden.
Im Ø 50 W sind doch locker zu stemmen.
Das Auto im Leerlauf dackeln lassen finde ich eher nicht so toll.

Gruß vom Daniel
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BernhardS
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von BernhardS »

In jungen Jahren habe ich oft in Südfrankreich Urlaub gemacht. Dort bekam man überall Eisklötze zu kaufen. Das ging schon kurz hinter Genf los, da bekam man im Kiosk des Campingplatzes eine Plastiktüte voll Eiswürfel. So ein Eisklotz hielt zwei Tage, mit kaufen am späten Vormittag kam man praktisch drei Tage hin. Nebeneffekt: Wenn man das Essen immer oben auf das Eis stellt, dann kommen die Ameisen nicht dran.

Ich hab dann immer für die Anreise so einen Klotz gemacht: Eine Schachtel suchen, die die Kühlbox in der Höhe voll ausnutzt. Die Größe entsprechend dem freien Volumen, das man für den Vorrat für die Anreise braucht. Da dann eine Mülltüte rein, mit Wasser füllen und im Gefrierschrank durchfrieren lassen - dauert bis zu zwei Wochen.
Es dauert dann schon einen halben Tag bis sich das Eis von -18 Grad auf 0°C erwärmt hat und erstmal zu schmelzen anfängt.
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gafu
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von gafu »

topmech hat geschrieben: Wenn man den Punkt mit dem geringsten spezifischen Verbrauch kennt, passt man die Übersetzung entsprechend an, dass er immer in diesem Betriebspunkt läuft. Kennt man diesen Punkt nicht, fängt das Drama erst richtig an. Zwar habe ich schon viele Kennfelder gesehen, die diesen Punkt bei etwa 2/3 Last und 1/3 der Drehzahl liegt, aber darauf vertrauen würde ich nicht.
und da liegen wohl mehr so 20 KW an der welle an. der wirkungsgrad ist nur gut, wenn du die 20kw auch abnimmst.
Gary
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Gary »

Ich habe als Kühlakku auch Tetra Pack oder Apfelschorle in einer PET Flasche genommen. Teils in ein Geschirrtuch eingewickelt das die Wärmeaufnahme langsamer wird.
Bei einer Fahrt auf einem Fluss war mein Auto mit Fleisch und Getränken stundenlang in der prallen Sonne. Da hatte ich die Kühlbox zusätzlich mit einer Rettungsdecke eingewickelt. Alles schon vorgekühlt (7°C) rein getan plus 2 große Kühlakkus, viel Angst...
Die Getränke waren zu kalt, 2°C.
robert_

Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von robert_ »

Man kann den Anlaufstrom eines 230V-Kühlschranks enorm senken indem man dem Teil einen Anlaufkondensator spendiert. Die Teile brauchen ja so enormen Strom in der Hilfswicklung, weil die Phasenverschiebung ausschließlich durch die unterschiedlich hohen Induktivitäten entsteht. Baut man da einen C rein steigt die Phasenverschiebung stark an, und es reicht wesentlich weniger Strom um das gleiche Anzugsmoment zu haben.
So 10-30uF haben sich als sinnvoll erwiesen, mit 15uF läuft mein kleiner 50x50x50cm 60 Euro A++ Kühlwürfel auch an einem 300W (ohne Überlastreserve, ein aktueller 150er mit entsprechendem Boost könnts auch packen) Sinus-WR an, Spitzenstrom um die 1A, im Betrieb dann ca. 35W.
Leider ist das schon die Billigversion mit einem PTC statt Startrelais, so dass es durch den abgesenkten Startstrom jetzt ne Minute dauert bis der wirklich hochohmig ist -> doof. Also kam ein einfaches Zeitrelais (ca. 1s) rein. Damit kann man die Kiste auch nach einer Pause von paar Sekunden (Druckausgleich) sofort wieder starten.

Blöd ist jetzt nur noch der Leerlaufverbrauch des WR (ca. 8W!), weshalb ein digitaler Temperaturregler angebastelt wurde, der den WR über den Remote-Anschluss schaltet, das Kühlschrankthermostat bleibt sicherheitshalber natürlich drin.

Rechteck-WR sind aber böse. Macht bei meiner Kiste irgendwie eine ca. 30% höhere Wirkleistungsaufnahme und unschönes Betriebsgeräusch, und die Verluste müssen irgendwo hin -> schlecht.

OT: Und wenn die Kiste noch keinen Betriebskondensator hat, versucht mal einen dranzubauen (parallel zum Startrelais). Hab ich bei meinem Reservekühlschrank daheim mal getestet, 4uF haben die Wirkleistungsaufnahme um ca. 3-4W reduziert, immerhinn gut über 5%...

Das Ganze wird, versorgt aus 120W PV und mit ~750Wh Li-Ion, demnächst wieder auf einem Festivalgelände (auf welchem Aggregate verboten sind) im Norden zum Einsatz kommen. Der Akku schafft nebenbei noch die Lärmversorgung und Beleuchtung, bisher ohne größere Engpässe.
Nur den Piepser am WR muss ich dringend noch ausbauen, das Teil kann vielleicht nerven wenn es in der Nacht jeden Start erstmal freudig meldet...
Robby_DG0ROB
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Die rechteckförmigen Spannungen der einfachen WR werden zwar in induktiven Verbrauchern etwas verundet, können aber dennoch das Eisen von Motoren und Trafos in Sättigung bringen. Auch sind die steilen Anstiege des Rechteckes für viele Gleichrichter in den Eingangskreises von Schaltnetzteilen häufig ein Problem bzw. die Dioden zu langsam.

Es ist auch völliger Unsinn, den man oft sieht, wo aus Kleinspannung mit einem WR 230 V fragwürdiger Qualität gemacht werden, um dann daraus Kleinspannungsverbraucher, wie Akkulader, Notebooks und anderen Kleinkram zu versogen bzw. zu laden. Für Mobilbetrieb sind Kühlschränke/-boxen mit Kleinspannungsverdichtern die beste Wahl, da selbst die Absorbervarianten bei hohen Temperaturen (im Sommer in der Botanik ja die Regel) und nicht genau passender Ausrichtung (Wasserwaage) ihre Probleme haben. Da spielt der Vorteil der Vielstoffheizung (Gas, 230V, 24 V, 12V,…) dann keine Rolle mehr. Über die Energievernichter mit Peltierelementen braucht man eigentlich nichts mehr sagen. Da ist jede gut isolierte Kühlbox mit den Kühlakkus wesentlich besser.
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tschäikäi
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von tschäikäi »

Also gut, Lichtmaschine braucht mehr Drehzahl.
Wie wäre denn folgendes:
Auto auf einer Seite aufbocken, Drehmoment des freihängenden Rades abgreifen.

Bei Vorderradantrieb kann das andere Rad ruhig aufm Boden bleiben, man hat ja ein Differenzial.
Jetzt braucht man nur noch einen Generator. Da bieten sich doch verschiedene handelsübliche Motoren für an.
Drehzahl zu niedrig?-->5. Gang einlegen.
Evtl. wärs auch sinnvoll, einen Getriebemotor zu nehmen.
3:1 bspw. Die meisten Autos haben ne Übersetzung von 1:1 im 4. oder 5. Gang.
die 950rpm im Standgas würden dann im 5. Gang ca 1000-1100rpm abgeben und mit 3:1 hätte man die gewünschten 3000
am Generator.
Bisschen aufwendiger, mehr Igor, aber bestimmt auch mehr Wirkungsgrad.

Alternativ lässt sich das Ganze auch mit Reibrad bauen, Gummirad an Generator, an Autoreifen drücken.
Damit hat man zwar evtl. Schlupf, aber weniger Raddrehzahl. Und kann sich die 3:1 am Generator sparen.

Wechselrichter und sonstiger Kram kann auch untern Tisch fallen. Die entnehmbare Leistung würde ich zwischen 5 und 10kW
einordnen, was ja fürn Campingbedarf bestimmt ausreicht :D

Gruß Julian
derrdaniel
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von derrdaniel »

Ich glaube nicht dass das Differential dauerhaft einen nennenswerten Teil der Motorleistung an nur ein Rad abgeben kann ohne kaputt zu gehen. Zumindest bei Kegelraddifferentialen bei denen die Kegelräder einfach gleitgelagert sind.
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tschäikäi
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von tschäikäi »

Ich glaub das Differenzial wird über die Belastung lachen.
Wir reden von Standgas.
Warum soll das nicht gehen, selbst wenn es Volllast wäre?
GJ
derrdaniel
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von derrdaniel »

Weil die Kegelräder im normalen Betrieb stillstehen bis sich langsam drehen. Jagut im Standgas mag das funktionieren aber den Aufwand treibt man ja wohl kaum für einen 1kW Generator? Da würde ich nen Rasenmähermotor mit ordentlichem Schalldämpfer versehen.

Wie gesagt: Es ist eher so ein Bauchgefühl. Normale Getriebezahnräder (Drehen sich nur wenn der entsprechende Gang kein Moment überträgt) haben schon teilweise thermische Probleme an der Gleitlagerung und verschleiß dort. Und auf den meisten Zeichnungen, die ich bisher gesehen habe sitzen die Kegelräder einfach stumpf auf einem Bolzen ohne etwas dazwischen (ja die Oberflächen sind sicherlich dafür optimiert)
Link: http://bilder.citdoks.de/pics/ds_differential_01.jpg (aus einem DS Forum, der Rote Pfeil zeigt nicht aufs Diff)

Andererseits funktioniert das "Surfbrett durch das Wasser ziehen" ja trotzdem. Leider finde ich das Video in dem ein paar Jungs ein Vorderrad als Winde für Wasserski nutzen gerade nicht aber da sind ja auch Pausen drin.
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ferdimh
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von ferdimh »

tschaikai:
Dir ist die Differentialuntersetzung durch die Lappen gegangen. Wenn mein Karren bei "alles was geht" im 5. Gang 6000 U/min auf dem Rad hätte, wären das 440km/h... Das erklärt zumindest die extreme Belastung des 60kW-Motors und die Neigung zur Überhitzung ;-)
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tschäikäi
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von tschäikäi »

Ferdi: Stimmt.
Also dann (falls man an der Nabe abgreift): nicht 3:1 nehmen.
Wirklich ausrechnen kann man das so eh nicht, wenn man nicht weiß, welches Auto hier genommen werden soll.
Ziel ist einfach, dass der Generator 3000/min macht.
Ich würde sowieso die Reibradvariante nehmen. Die Größe des Reibrades ist anpassbar, man kann zwischen den Gängen wählen
und und und. Getriebe brauchts also keins. Ist vermutlich leiser, einfacher zu bauen und leichter zu besorgen.
Ich würde folgendes vorschlagen:
Generator auf einer Holzplatte montieren, ca 50x50cm.
In jeder Ecke der Platte ein 10mm Loch.
Auto auf Wiese stellen, Handbremse anziehen, vorne Wagenheber unter den Querlenker.
Anheben bis Unterkante Reifen höher als Reibrad auf der Generatorwelle.
Generator unters Rad schieben, in die 4 Löcher der Platte dicke Heringe einschlagen,
Wagenheber ein Stück zurück drehen bis genug Druck am Reibrad anliegt.

Evtl. muss man den Wagenheber auch noch mit einem Stück Holzplatte unterlegen, dass er net in die Wiese einsackt.

Schön wäre natürlich, wenn man die Spannung noch begrenzen könnte.
Ist vielleicht nicht so einfach bei AC, aber bestimmt machbar.
Stichwort Überspannungsschutz.
Der (Auto-) Motor wird die Drehzahl (bei schwankenden Strömen am Gen.) nachregeln.
Überschwinger beim Regeln muss man halt mit Überspannungsschutz ausmerzen.

Gruß Julian
RickY
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von RickY »

Stabil muss das ganze ja eh werden, dann könnte man auch gleich noch eine Blockierung mit einem Stift oder so vorsehen.
Dann könnte man einfach das Reibrad und die zweite Lagerachse blockieren und auf den Generator drauf sowie runterfahren, ohne Wagenheber.
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tschäikäi
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von tschäikäi »

Ricky: Wenn ich das richtig verstehe sowas ähnliches wie ein Rollenprüfstand, z.b. Bremsenprüfstand beim TÜV?
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Toddybaer
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Toddybaer »

Nimmst 2 gleiche Läufer aus Drehstrommotoren.
Da passen Normlager drauf, die sind stabil, hinten bekommst eine Riemenscheibe für deinen Generator drauf, leicht zu bekommen.

Musst nur eine Laufläche aufbringen, z.B. mit Epoxi und Quarzsand

MFG Thorsten
robert_

Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von robert_ »

Robby_DG0ROB hat geschrieben:Die rechteckförmigen Spannungen der einfachen WR werden zwar in induktiven Verbrauchern etwas verundet, können aber dennoch das Eisen von Motoren und Trafos in Sättigung bringen. Auch sind die steilen Anstiege des Rechteckes für viele Gleichrichter in den Eingangskreises von Schaltnetzteilen häufig ein Problem bzw. die Dioden zu langsam.

Es ist auch völliger Unsinn, den man oft sieht, wo aus Kleinspannung mit einem WR 230 V fragwürdiger Qualität gemacht werden, um dann daraus Kleinspannungsverbraucher, wie Akkulader, Notebooks und anderen Kleinkram zu versogen bzw. zu laden. Für Mobilbetrieb sind Kühlschränke/-boxen mit Kleinspannungsverdichtern die beste Wahl, da selbst die Absorbervarianten bei hohen Temperaturen (im Sommer in der Botanik ja die Regel) und nicht genau passender Ausrichtung (Wasserwaage) ihre Probleme haben. Da spielt der Vorteil der Vielstoffheizung (Gas, 230V, 24 V, 12V,…) dann keine Rolle mehr. Über die Energievernichter mit Peltierelementen braucht man eigentlich nichts mehr sagen. Da ist jede gut isolierte Kühlbox mit den Kühlakkus wesentlich besser.
Hauptproblem bei Reckteck-WR und nachfolgendem Netzteil: Die X-Kondensatoren. Der Versuch, die hart umzuladen erzeugt "schöne" Stromspitzen und Verluste. Sollte man wirklich nicht tun, überlastet davor liegende Bauteile und löst sogar manchmal die Sicherung aus.

12V-Kompressor-Kühlschränke sind zwar schön, aber TEUER. kleiner 230V-Kühlschrank (ca. 60Eur, für A++ ~200Wh/Tag) plus (Sinus)WR kommt da halt dann doch bedeutendst günstiger, und wenn mans richtig macht funktioniert das auch sinnvoll und man muss den WR nicht höllisch überdimensionieren.
Kuehnetec
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Kuehnetec »

Ich hatte vor einiger Zeit einen kleinen defekten Bootskühlschrank mit Kompressor und eingebauten Wechselrichter auf dem Tisch.
Der Kompressor lief mit 12V und 230V das Netzteil war mit automatischer Vorangschaltung ausgestattet.
Das Ding war von Norcold /thetford
Kaputt war der Überspannungsschutz für die 12V Seite vom Wechselrichter.
Da war eine nur 16V Übespannungsdiode und eine eingelötete 10A 6x30 Sicherung zerschossen und eine Leiterbahn verbrannt.
Ich habe noch 2 neue hochwertige Relais für die Thermostatsteuerung spendiert die Chinarelais sahen nicht mehr so toll aus.

Eine schöne Kiste war das die lief ganz ruhig sparsam so mit ca.2,5 Ampere an 12 Volt!
Die Dinger tauchen ganz gerne mal defekt auf traut sich offenbar keiner so richtig ran.

Mfg Andreas
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tschäikäi
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von tschäikäi »

Ich sag mal, wenns nur um Lautstärke geht bei dem ganzen Projekt, ok.
Aber effektiver als ein kleiner Jockel wirds sicher nicht.
Auto läuft im Standgas (Drehzahl- /Lastbereich des guten Wirkungsgrades liegt ganz woanders),
zusätzliche Verluste durch Getriebe und Nebenaggregate die mitlaufen.
Vielleicht ist es doch sinnvoller, nen kleinen Jockel zu nehmen und da den Auspuff Richtung leise zu modifizieren.
Gut, wenns selten gebraucht wird, fallen die Anschaffungskosten mit ins Gewicht.

Wenn 12V und 2,5A wirklich reichen, kann man doch entweder einen oder zwei dicke Akkus mitnehmen
und das Geraffel über Solar versuchen zu laden.
Aber... ich denke du campst dann nicht 2 Wochen am Stück. 2x 100Ah reichen bei 2,5A Dauerstrom immerhin 4 Tage.
(Rein rechnerisch).

Gruß Julian
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itchy
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von itchy »

Moin Leudde,

lustiger Thread hier, muss ich auch etwas Senf beitragen :)

mir täte bei so einer Aktion der Motor leid.
Je nach Motortyp und Umgebung erreicht der seinen vorgesehenen Betriebszustand nicht.
Auch wenn der Zeiger der Kühlwassertemperatur in der Mitte steht, muss die Brennraumtemperatur längst nicht dort sein, wo sie der Inschenör gerne gehabt hätte. Das Verursacht Kondensat in der Abgasanlage und Verkokungen im Brennraum. Oder eben brennende Wiese unterm Auto.
Eintrag von unverbranntem Kraftstoff ins Schmieröl und / oder dessen Verseifung weitere Probleme die Eintreten können. Zudem laufen viele PKW-Motoren bei Leerlaufdrehzahl nur mit Notschmierungseigenschaften. Die 4-Zylinder im VW T4 haben im Leerlauf weniger als 1 Bar Öldruck (die 5-Zylinder im selben Wagen haben eine andere Ölpumpe, die kann das besser).

Das geht natürlich auch anders: bei Lada, Kamaz und einigen anderen funktioniert das ja über viele Winter.
Allerdings: wenn nebenan ein Kamaz den Kühlschrank antreibt gibt es weder akustisch noch ökonomisch ein Argument das gegen einen Honda-Moppel sticht :)

Klar, Leerlauf bringt den Motor nicht gleich um: im Zweifel muss er ja auch im Stau stundenlang durchhalten und die Fahrgastzelle heizen / kühlen.

Aber mutwillig Dauerbetrieb? Nur wenns bei der Karre eh schon egal ist.
Wenn also der automobile Stromerzeuger einen nennenswerten Restwert hat würde ich nochmal ernsthaft über den Honda-Ersatzverschleißer nachdenken.

Wenns bei der Karre eh schon wurscht is: Borspannung mit Verbraucher im Standgas messen.
Falls zu niedrig, Spannung mit Findling auf dem Gaspedal einstellen.

Dann die ökologisch katastrophalen aber endlich kalten Biere genießen und am nächsten Tag mit ordentlich Kopfweh die Karre anschieben, weil man den Lärm irgendwann nicht mehr haben wollte.
Der Honda-Moppel hätte ja auch einen 12V Ausgang um die Autobatterie laden zu können. Aber der steht ja noch beim Händler ;)

Viele Grüße,
Itchy
Lord Whopper
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von Lord Whopper »

Bei uns in der Firma gibts für 230 Volt einen fest eingebauten Generator in den Autos, der auf 1500 UpM betrieben wird. Das geht dauerhaft gut, obwohl es ja auch nur wenig über der Leerlaufdrehzahl liegt.
SNG_Bordstrom.jpg
Man muss dann auskuppeln und die Motorsteuerung auf Generator umschalten, dann regelt das auf synchrone Drehzahl für 50Hz.

Vielleicht solltest Du dann auch mit erhöhtem Standgas arbeiten, wegen Öldruck und Wasserkreislauf?
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topmech
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Re: Auto im Standgas als Stromerzeuger?

Beitrag von topmech »

Das sieht interessant aus, was für ein Fabrikat ist das?
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