Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
Benutzeravatar
NilsH
Beiträge: 130
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 22:50
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von NilsH »

N'abend!

Ich habe eine Frage zum Thema Kabelfernseh-HF-Voodoo und denke mal, dass es hier jemanden gibt, der sich damit auskennt.

Zunächst etwas Vorgeplänkel:
Seit etwa einem Jahr habe ich einen Internetzugang von Kabel Deutschland.
Ursprünglich funktionierte dieser auch einwandfrei, doch seit etwa drei Monaten gibt es Probleme:
ewiger Verbindungsaufbau, statt 25 Mbit/s Downstream nur 250 kbit/s, Paketverluste teilweise über 50 % etc.
Nachdem KD die Sache eher langsam angeht, habe ich mich selbst auf die Fehlersuche gemacht.

Das Kabelmodem/router (Fritzbox 6490) zeigt auf seiner Konfigurationsseite für jeden Downstream-Kanal
unter anderem den Empfangspegel und einen "Mean Squared Error" -- wohl eine Art Signal/Rauschabstand.
Als die Sache noch einwandfrei lief, betrug bei allen Kanälen der Empfangspegel 60 dBµV und der MSE 40 dB.
Soweit ich das im Netz gelesen habe, sollen diese Werte ideal sein. Der MSE darf wohl nicht unter 33 dB fallen.

Nun aber sind bestimmte Downstream-Kanäle offenbar gestört.
Ich habe die Werte von der Fritzbox mal in eine Excel-Tabelle kopiert und hier als Bild eingefügt.
Bei meinem Versuch, herauszufinden, warum ausgerechnet diese Kanäle gestört sind,
habe ich auch ein Auge auf die DVB-T-Senderliste für Berlin geworfen:
https://www.ueberallfernsehen.de/dvbtdownloads127.pdf (Seite 2).

Mir ist dabei folgendes aufgefallen: Alle Downstream-Kanäle, die auf der selben Frequenz wie ein DVB-T-Sender liegen, sind gestört.
Dann gibt es noch zwei (794 und 802 MHz), die ich nicht zuordnen kann, aber möglicherweise ist das LTE.
Alle anderen Kanäle sind in Ordnung, aber nicht ideal, wie zu Anfang.

Meine Frage ist nun:
Ist es möglich, dass DVB-T-Signale ins Hausnetz gelangen, wenn jemand im Haus (5. Etagen) an seine Antennendose
ein Kabel mit defekter oder fehlender Schirmung (oder im krassesten Fall eine DVB-T-Antenne) angeschlossen hat?
Wäre es sinnvoll, die anderen Mieter zu fragen, ob sie zu dem Zeitpunkt,
an dem die Störungen zum ersten Mal auftraten, irgendetwas an ihrer Antennendose angeschlossen oder verändert haben?
Oder würde ich an der falschen Stelle suchen?

MfG Nils
Dateianhänge
kabel.png
Benutzeravatar
gafu
Beiträge: 6393
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:56
Wohnort: nahe Jena
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von gafu »

Deine Analyse ist korrekt, Einstrahlung Störungen wirken sich genau so aus.

Sind beide Stecker an deinem Modems Anschlusskabel fest angeschraubt?
Benutzeravatar
gafu
Beiträge: 6393
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:56
Wohnort: nahe Jena
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von gafu »

Achso, zur Frage: njein. Kommt drauf an.
Je nachdem, wie die hausverkabelung ausgeführt ist, ob sternförmig oder baumnetz ist der Effekt größer oder kleiner.
Helfen tut erstmal eine allgemeine Erhöhung des signalpegels am hausverstärker, und einstrahlungsstörungen haben zumeist ihre Ursache in schlechtem schirmungskontakt auf dem leitungsweg. Also im Verteiler im Keller, am modemkabel, an der Antennen Steckdose. In ungünstigen fällen taugen die hauskabel nix.
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11563
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Bastelbruder »

Undichte Stellen im Kabel findet man am einfachsten wenn man auf Signale achtet die bloß im Kabel auftreten dürfen.
Und weil höhere Frequenzen natürlich überall rumreflektieren sobald sie im Äther sind, verspreche ich mir die höchste Erfolgchance mit einem Specki, vielleicht aus SDR-Stick und Laptop.
Zumindest sieht es nicht danach aus daß das Kabel selber einen Fehler hätte, auch der Abschlußwiderstand scheint vorhanden.
Aber womöglich sogar unbeabsichtigte Verursacher durch Fragen zu sensibilisieren ist m.E. nicht zielführend. Richtige Verlängerungskabel sind doch soo teuer, auch im Blödmarkt.

Der Kabelladen reagiert bloß wenn man ihn mit den wirklich empfindlichen Dingen: Telefon oder Volksverdummung antriggert. Also Aussetzer beim Telefonieren oder Würfelbildung in der Deppenlampe. Internet ist bloß eine lukrative Beigabe.

Am Verstärker würde ich nicht drehen, der ist EIGENTUM des Netzbetreibers, dazu gibt es auch ein Meßprotokoll. Und mit allgemeiner Pegelerhöhung steigen gleichzeitig die beliebten Intermodulationsprodukte, der Erfolg ist reduzierter Datendurchsatz.
Benutzeravatar
NilsH
Beiträge: 130
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 22:50
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von NilsH »

Danke für die Antworten!
gafu hat geschrieben:Sind beide Stecker an deinem Modems Anschlusskabel fest angeschraubt?
Ja, sind sie.
Die Verkabelung in meinem Verantwortungsbereich (=Wohnung) sieht folgendermaßen aus:
Auf der Antennendose steckt ein Adapter, der den Anschluss fürs Kabelmodem bereitstellt.
Für die Verbindung zum Modem habe ich zunächst das von KD mitgelieferte Kabel verwendet.
Dieses Kabel ist 3 m lang und hat F-Stecker mit Federkontakt für die Abschirmung.

Nachdem ich ein wenig umgebaut habe war mir das Kabel zu kurz, und ich habe es durch ein 5 m langes ersetzt:
MAK 505-03 bei Reichelt.
Ich gehe davon aus, dass dieses Kabel in Ordnung ist, denn ich habe die Messwerte
vor und nach dem Austausch verglichen und konnte keine Unterschiede feststellen,
und es hat drei Monate funktioniert, bevor die Probleme auftraten.
Natürlich habe ich auch das Originalkabel probiert, aber ohne Besserung der Messwerte.
KD hat mir auch testweise ein neues Kabel geschickt, das baugleich mit dem Originalkabel ist und erwartungsgemäß keine Änderung bringt.
gafu hat geschrieben:einstrahlungsstörungen haben zumeist ihre Ursache in schlechtem schirmungskontakt auf dem leitungsweg. Also im Verteiler im Keller, am modemkabel, an der Antennen Steckdose. In ungünstigen fällen taugen die hauskabel nix.
Da es zunächst einwandfrei funktioniert hat, denke ich, dass die Anlage im Haus in Ordnung ist.
Zumindest die Kabel. Der Rest könnte natürlich irgendwann den Geist aufgegeben haben.
Am Verstärker und der Anlage allgemein werde ich lieber nichts machen, die gehört mir nämlich nicht.
Bastelbruder hat geschrieben:Undichte Stellen im Kabel findet man am einfachsten wenn man auf Signale achtet die bloß im Kabel auftreten dürfen.
Und weil höhere Frequenzen natürlich überall rumreflektieren sobald sie im Äther sind, verspreche ich mir die höchste Erfolgchance mit einem Specki, vielleicht aus SDR-Stick und Laptop.
Ich habe leider keinen SDR-Stick, aber trotzdem danke für die Idee.

MfG Nils
Kuehnetec
Beiträge: 505
Registriert: Mo 8. Feb 2016, 10:24
Wohnort: Berlin

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Kuehnetec »

Hallo,
ich hatte in den letzten Tage hier in Berlin div.kaputte Fernseher,Verstärker,Telefone usw. nach dem schweren Gewittern in der letzten Woche!
Durchaus denkbar das da in deiner Kabelanlage auch was mit in den Tot gerissen wurde z.b ein Verstärker oder die eigene Anschlussdose.
Beliebt ist bei Nachbarn auch an der Vekabelung zu basteln z.b Dosen mit ungeeigneten Kabeln zu verlängern,zu versetzen oder weitere Dosen oder TV's mit billigen Plastik T-Stücken und Plastik Antennensteckern
einzuschleifen.
Solche Basteleien sehe ich öfters...

Schau dir doch mal das analoge Kabelsignal am TV an da müsste der Kanal 5,7,12 durch DAB+ und Kanal 25,27,33 durch DVBT gestört sein.
Rauschen,flimmern,Artefakte sind im Hintergrund zu erkennen.

Vudopfone reagiert bekanntermaßen schneller wenn die TV Kanäle gestört sind!
Unbedingt bei der Störungsmeldung auf die TV Störungen Digital und Analog hinweisen und auf das Unwetter der letzten Tage in Berlin und
dafür Sorgen das der Techniker unbedingt Zugang zu den technischen Anlagen im Haus bekommt.
Notfalls die Schlüssel zu den Räumen über Hausmeister oder Hausverwaltung organisieren auch zum Hausübergabepunkt und zur E-Anlage!

Mfg Andreas
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von ferdimh »

Habt ihr noch analoge TV-Kanäle aufm Kabel?
Wenn ja, würde ich mir einen solchen im VHF-Band suchen, mit einer gezielten Undichtigkeit (Draht in die Dose stecken) einen billigen Scanner (AM) drauf abstimmen, und dann nach dem charakteristisch klingenden Synchronisationsgeknatter suchen gehen.
Ein SDR-Stick mit Laptop ist eine Implementierung des Scanners, ein analoger ist aber angenehmer, weil der keine Verzögerung hat. Man kann hier direkter zum Geräusch laufen.
Kuehnetec
Beiträge: 505
Registriert: Mo 8. Feb 2016, 10:24
Wohnort: Berlin

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Kuehnetec »

Hier in Berlin sind im Kabelnetz von Vodafone (ex,Kabeldeutschland),Primacom,Telecolumbus
noch auch analoge TV Kanäle empfangbar.
Störungen fallen besonders im VHF Kanal 5,7,12 durch DAB+ auf.
Einige analoge untere Sonderkanäle wurden abgeschaltet da der Flugfunk massiv gestört
wurde.

Hier ist die aktuelle Senderliste DVB-T in Berlin:
http://www.mabb.de/files/content/docume ... 202015.pdf
Hinzu kommt das DVB-T 2 HD Pilotprojekt da wird auch ausgestrahlt:
Zitat:
Im Rahmen einer Einführungsphase können im Ballungsraum Berlin seit dem 31. Mai 2016 die HD-Programme Das Erste, RTL, ProSieben, SAT.1, VOX und ZDF auf Kanal 42 zusätzlich zur bestehenden DVB-T-Versorgung empfangen werden.

http://www.dvb-t2hd.de/regionen

Seit ein paar Wochen werden in Berlin die U-Bahnhöfe mit W-Lan ausgestattet.

Mir fällt gerade noch was ein da gab es doch Probleme bei Vodafone mit
der Hotspot Funktion ->I-Net in Ballungsräumen da wurden die privaten Router mit W-Lan geöffnet!
Nicht das der Router überfordert ist...

Mfg Andreas
Benutzeravatar
NilsH
Beiträge: 130
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 22:50
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von NilsH »

So, kleines Update:

Vodafone-Techniker war hier und hat gemessen.
Zuerst an der Anschlussdose, an der das Kabelmodem hängt.
Dabei hat er ebenfalls festgestellt, dass die von mir genannten Frequenzen gestört sind, besonders 570 MHz.
Und er hat ebenfalls gemeint, dass die Störungen bei 794 und 802 MHz durch LTE verursacht werden.
Dann hat er die Anschlussdose durch eine Astro-Kom GUT MMD 4 F ersetzt.

Dann hat er im Treppenhaus einen Verteiler gefunden, der die Leitung auf die Wohnungen auf unserer Etage aufteilt.
Ich vermute, die Leitung kommt von einem weiteren Verteiler eine Etage tiefer.

Da es in unserer Wohnung zwei Anschlussdosen gibt, aber nur ein Kabel vom Verteiler abgeht,
hat er (richtigerweise) gemutmaßt, dass es in der Wohnung noch einen Verteiler gibt,
und dass sich dieser in der abgehängten Decke im Flur befindet.
Da die Decke aber keine Wartungsöffnung hat,
konnte er nur die Halogeneinbauleuchten ausbauen und durch die Löcher gucken,
was immerhin zur Endeckung eines Koaxkabels führte.

Als nächstes hat er wohl den F-Stecker (?) getauscht,
mit dem die Leitung aus unserer Wohnung am Verteiler im Treppenhaus angeschlossen ist.
Ich habe den Grund dafür leider nicht genau mitbekommen,
aber ich vermute, dass der ursprüngliche Stecker nicht verpresst war,
sondern die Schirmung nur lose reingefuddelt wurde.

Nach dem Austausch des Steckers sind zumindest die von der Fritzbox angezeigten Leitungswerte etwas besser geworden.
570, 794, 802 MHz sind noch unverändert problematisch, aber 682, 706, 778 MHz haben sich verbessert.
Da die gesamte Installation in der Wohnung wahrscheinlich von Meister Röhrich ein und der selben Person ausgeführt wurde,
werden die F-Stecker am Verteiler in der Zwischendecke wohl ebenfalls nicht verpresst worden sein,
worin auch die Ursache der Störungen liegen dürfte.
Weil aber der Verteiler in der Wohnung nicht zugänglich ist,
hat er die Sache als "nicht entsörbar" eingestuft,
was uns vielleicht einen Wechsel zu ADSL ermöglichen sollte.

Seltsam ist allerdings, dass die Werte während der ersten Monate einwandfrei waren und alles störungsfrei lief.
Vielleicht sind die Einzeldrähtchen der Abschirmung einfach mit der Zeit oxidiert.
Später habe ich eine kleine Kamera mit FBAS-Ausgang durch ein Loch in die Zwischendecke gesteckt und den Verteiler damit sehen können.
Leider ist die Auflösung zu schlecht, um den Zustand der Stecker beurteilen zu können.

MfG Nils

Nachtrag, habe ich vergessen:
Der Techniker hat auch am Verteiler im Treppenhaus gemessen,
nach dem er unsere Wohnung zwecks Steckertausch abgeklemmt hatte,
und konnte dort keine Störungen feststellen.
Benutzeravatar
Roehricht
Beiträge: 6622
Registriert: Di 13. Aug 2013, 04:00
Wohnort: 25474 Hasloh

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Der Techniker hat auch am Verteiler im Treppenhaus gemessen,
nach dem er unsere Wohnung zwecks Steckertausch abgeklemmt hatte,
und konnte dort keine Störungen feststellen
Kleintierfraß?? Mäuse schlecht gefüttert? :mrgreen: :mrgreen:

73
Wolfgang
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11563
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Bastelbruder »

Vielleicht lassen sich in der Nähe der vergammelten Stecker so genannte Klappferrite auffädeln, (je einer reicht) das sollte in dem Frequenzbereich Wunder bewirken.
Benutzeravatar
NilsH
Beiträge: 130
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 22:50
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von NilsH »

Bastelbruder hat geschrieben:Vielleicht lassen sich in der Nähe der vergammelten Stecker so genannte Klappferrite auffädeln, (je einer reicht) das sollte in dem Frequenzbereich Wunder bewirken.
Der Verteiler ist etwa 70 cm von der nächsten Einbauleuchten-Öffnung entfernt, da kommt man unmöglich ran.
Trotzdem danke für die Hilfe.
Ich habe mittlerweile auch keinen Nerv mehr, da irgendwas zu machen,
zumal der Internetzugang jetzt einigermaßen funktioniert.
Fragt sich nur wie lange. Der Stecker- und Dosentausch brachte zwar eine Besserung,
aber die Ursache (Undichtigkeiten im Kabelnetz) ist ja noch nicht vollständig behoben.
Ich warte erstmal ab, was Vodafone dazu sagt.
Vielleicht ermöglichen sie einen Umstieg auf DSL.
Das hat hier nämlich immer einwandfrei funktioniert.

MfG Nils
Benutzeravatar
Chemnitzsurfer
Beiträge: 7857
Registriert: So 11. Aug 2013, 14:10
Wohnort: Chemnitz (OT Hutholz)
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Ansonsten quick and dirty Aufputz ein neues Kabel vom Verteiler zur Dose zu ziehen ist wohl nicht möglich?
(Sprich entweder im Treppenhaus im Verteiler auf einen weiteren Ausgang gehen oder dort ne Weiche setzen und die alte Installation nur noch für die Idiotenlaterne nutzen?
Kosten sollten auch noch überschaubar bleiben.
20-50m Koax mit einer Schirmdämpfung im Bereich von 30-1000 MHz > 120dB z.B.Kathrein LCD 111
Ne Hand voll Kathrein EMK 20 Self-Install F Stecker
eine Rückkanaltaugliche Weiche z.B. EBC 110 von Kathrein
ein paar Meter Kabelkanal + Montagematerial oder soweit möglich, Kabel in Zwischendecken und Scheuerleisten einziehen
Kuehnetec
Beiträge: 505
Registriert: Mo 8. Feb 2016, 10:24
Wohnort: Berlin

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Kuehnetec »

Ich würde auch eine neues Koaxialkabel 120db geschirmt legen und neue Press F Stecker verwenden.
Hochwertiges Koaxialkabel hat 2x Abschirmgeflecht und 2x Alufolie und es steht ein "Markenhersteller" und ein Prüfzeichen auf dem Außenmantel
z.b WISI,Cabelcon,Kathrein,Technisat....
Da ist warscheinlich ungeeignetes Koaxialkabel und andere schlechte F-Komponenten verwendet worden.
Ich würde die neue Anschlußdose direkt neu vom Treppenhaus aus verdrahten ohne den "Verteiler" und weitere Verteiler und F-Pressstecker.
Das andere Zimmer würde ich erst nach der neuen Antennendose auch neu verkabeln.
So müsste das Signal aus der Antennendose 100%ig passen.
Wichtig ist das Koaxial-Modemkabel das muss auch 100% "dicht" sein d.h mit Prüfzeichen vom Markenhersteller.
Auch alle Koaxialkabel zum TV und zum Radio von der Antennendose erneuern,
denn nur ein (->hier nicht frickeln und am falschen Ende sparen!)
altes Kabel in der Antennenleitung verusacht wieder Störungen.
Berüchtigt sind auch Koaxialkabel die bei den Geräten beigepackt sind die sind fast immer nur Müll!!

Nicht entstörbar....mmh,Vodafone....
wenn ich sowas schon höre...
Neues Kabel plus neue Dose und ohne weitere Frickelstellen wird die Anlage funktionieren.
Der hat doch sein Messcomposter dabei gehabt
Das ist ein typ.Hardwareproblem!
Da sollte die Kabeltruppe mal einen Kollegen mit einer Rolle Koaxkabel vorbeischicken...


Mfg Andreas
Benutzeravatar
uxlaxel
Beiträge: 14477
Registriert: So 11. Aug 2013, 22:05
Wohnort: Jena (Thüringen)
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von uxlaxel »

vor etlichen jahren habe ich mal eine hausantennenanlage (sat-ZF) mit 32 teilnehmern entstört. dort waren die einstreuungen durch mobilfunk etwa 20dB lauter als das nutzsignal.
das hauptproblem waren mangelhaft installierte F-stecker! daher hat der techniker ja die stecker getauscht....
in meinem fall wurden noch die multischalter und die leitung vom LNB zu den multischaltern ausgetauscht. das ganze brachte etwa 50dB (!!!) bessere schirmung. zum schluß waren nämlich die störungen etwa 30dB leiser als das nutzsignal, komplett eliminieren ließen sie sich nicht. der mobilfunksender muss auf dem nachbarhaus gestanden haben, war aber nicht zu sehen.
die leitungen zu den teilnehmern waren alle unter putz verlegt und konnten somit nicht ausgetauscht werden. ein hoch auf den handwerksmeister (sohn des innungsmeisters...). 90dB schirmungsmaß hatten die stichleitungen, 105dB waren schon damals vorgeschrieben
sysconsol
Beiträge: 4059
Registriert: Fr 8. Jul 2016, 17:22

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von sysconsol »

Nicht entstörbar....mmh,Vodafone....
wenn ich sowas schon höre...
Soweit ich weiß gehört die Installation in einer Wohnung zur Netzebene 4.
Das ist nicht mehr Eigentum des Kabelnetzbetreibers, sondern gehört dem Wohnungseigentümer.

Also muss auch der Wohnungseigentümer handeln.

Erfahrungsgemäß ist dann der unbürokratische Weg ohne Hausverwaltung und Handwerker oft der erfolgreichere.
Denn wenn man es selbst macht liegt da ein ordentliches Kabel mit ordentlichen Steckern.
Und kostengünstiger dürfte es auch sein.
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11563
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Bastelbruder »

Schon vor etwa 30 Jahren, als das Thema Kabel ausschließlich von der POST behandelt wurde, wurde auf Teufel-komm-raus gemurkst. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber das hat bloß die sowieso und immer störenden Funkamateure gestört. Und die drei Sonderkanäle im Frequenzbereich der Flugsicherung wurden in Flugplatznähe einfach nicht belegt. Der Amateurverein hat diesen Zustand nicht nennenswert beklagt und stattdessen eine unvorteilhafte Änderung des Gesetzes über den Amateurfunk bewilligt. Der klügere Funkamateur hat nachgegeben, sich aus den Bereichen zurückgezogen und dem Verein den Rücken gekehrt.

Heute sind die damaligen Störer die Gestörten. Ich find' das klasse! einself!

Übrigens hat der F-Steckverbinder das gleiche Problem wie sein etwas größerer, als PL-Steckverbinder in die Geschichte eingegangene Vater. Die Masseverbindung wird allein durch stumpfes Aneinanderführen der beiden vernickelten Partner hergestellt. Die Überwurfmutter aus sprödem Messing beinhaltet keine Feder und muß sich deshalb nach relativ wenigen Temperaturzyklen lockern, egal mit welchem Drehmoment angezogen wurde. Suboptimal ist geschmeichelt, das ist ganz einfach eine inzwischen 80 Jahre alte Fehlkonstruktion.
Zuletzt geändert von Bastelbruder am So 2. Okt 2016, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
tryps
Beiträge: 291
Registriert: Do 29. Sep 2016, 19:14
Wohnort: Hude

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von tryps »

Ich würde einfach beim Verteiler im Flur mit ner Lochsäge einen Zugang zu schaffen und neue Stecker aufcrimpen oder die Self Install von Cabelcon installieren. Danach halt ein rundes Led Panel oder so an der Stelle einbauen. Falls da die Stecker murks sind könnte das schon reichen und ist eine Sache von ner halben Stunde.
Gruß,
tryps
Benutzeravatar
xoexlepox
Beiträge: 4815
Registriert: So 11. Aug 2013, 19:28
Wohnort: So etwa in der Mitte

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von xoexlepox »

Bastelbruder hat geschrieben:Schon vor etwa 30 Jahren, als das Thema Kabel ausschließlich von der POST behandelt wurde, wurde auf Teufel-komm-raus gemurkst.
Ganz "spassig" ist das bei Anlagen, die als Gemeinschafts-Antennenanlagen gebaut wurden, und die dann für "Kabelbetrieb" zweckentfremdet wurden ;)
Benutzeravatar
gafu
Beiträge: 6393
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:56
Wohnort: nahe Jena
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von gafu »

muss man halt mal ein loch in die gipsdecke machen.
So ein käse, sich auf "jetzt gehts ja wieder so leidlich" auszuruhen.

ob man den ausgeschnittenen kern wieder eingipst, oder gleich ne kleine reviklappe einschraubt ist ja dann auch egal.
wenn was kapuut ist, gehörts halt repariert.
Benutzeravatar
NilsH
Beiträge: 130
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 22:50
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von NilsH »

Vielen dank erstmal für die Antworten. Ich werde sehen, was sich machen lässt.

Nils
Benutzeravatar
Fritzler
Beiträge: 12603
Registriert: So 11. Aug 2013, 19:42
Wohnort: D:/Berlin/Adlershof/Technologiepark
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Fritzler »

Was ist schneller bei dir?
DSL oder Kabel?
Dann erst entscheiden was gefixt gehört :twisted:

In den Plattenburgen ist Kabel Abends ja unbrauchbar, weil alle surfen.
Bei mir hier draußen ist Ruhe auf dem Kabel, auch Abends 100Mbit/s, also 12MByte/s.
Inzwischen leider auch Vaderfone.
DSL würde mit gurkigen 4k ankommen, nein Danke...

Wenn Umstieg auf DSL, dann VDSL2, nicht darunter!
Benutzeravatar
uxlaxel
Beiträge: 14477
Registriert: So 11. Aug 2013, 22:05
Wohnort: Jena (Thüringen)
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von uxlaxel »

Bastelbruder hat geschrieben:Schon vor etwa 30 Jahren, als das Thema Kabel ausschließlich von der POST behandelt wurde, wurde auf Teufel-komm-raus gemurkst. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber das hat bloß die sowieso und immer störenden Funkamateure gestört. Und die drei Sonderkanäle im Frequenzbereich der Flugsicherung wurden in Flugplatznähe einfach nicht belegt. Der Amateurverein hat diesen Zustand nicht nennenswert beklagt und stattdessen eine unvorteilhafte Änderung des Gesetzes über den Amateurfunk bewilligt. Der klügere Funkamateur hat nachgegeben, sich aus den Bereichen zurückgezogen und dem Verein den Rücken gekehrt.
Heute sind die damaligen Störer die Gestörten. Ich find' das klasse! einself!
in den 80er jahren war in kassel das 2m-band durch den sonderkanal 6 gestört. die bundespest tat nicht der gleichen, das netz zu entstören. als netzbetreiber und gleichzeitiger entstördienst war es offentsichtlich einfacher, das problem zu ignorieren. das ging so lange gut, bis ein paar genervte funkamateure zu einem besonderem TV-ereignis auf besagtem S6 (olympia, fußball-wm oder sowas) einen QRO-contest eben auf besagtem 2m-band durchführten. die störungshotline der bundespest muss geglüht haben und bereits einen tag später wurde ein kanalwechsel durchgeführt und S6 wurde nie wieder benutzt.
manchmal muss man den spieß halt rumdrehen. da ich selbst nicht dabei war, ist diese geschichte nun aus zweiter hand ;)
Benutzeravatar
gafu
Beiträge: 6393
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:56
Wohnort: nahe Jena
Kontaktdaten:

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von gafu »

vor ca. 2 jahren gab es auflagen an alle kabelnetzbetreiber, dass die sonderkanäle S2 und S3 nicht mehr mit analogsignalen belegt werden dürfen.

Außerdem fährt die BnetzA inzwischen auch in den städten mit messfahrzeugen herum und ermittelt häuser, aus denen unzulässig hohe abstrahlungen kommen.
Da kamen eine Zeit lang regelmäßig aufträge zur störungsbeseitigung an, bei dem die lage des meßpunktes im öffentlichen vekehrsraum bekannt war und dann leute rausfahren mussten und die lockeren stecker festdrehen in den häusern.

90% der abstrahlungen sind einfach schluderei bei der installation und unabgeschirmte oder fehlerhaft angeschlossene bastelleien auf der kundenseite hinter der Dose.
Und dann gibts noch spezialisten die die Schirmung unter der klemme in der anschlussdose bündig abschneiden und dann nur den pvc-mantel klemmen. Auch schon in tateinheit mit isolierband gefunden.
Name vergessen
Beiträge: 3261
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 19:47

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von Name vergessen »

gafu hat geschrieben:Und dann gibts noch spezialisten die die Schirmung unter der klemme in der anschlussdose bündig abschneiden und dann nur den pvc-mantel klemmen. Auch schon in tateinheit mit isolierband gefunden.
:shock: Warum macht man sowas? Aus Angst vor Brummschleifen, weil man aus der Audiobranche kommt?
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von ferdimh »

Traurigerweise funktioniert der Scheiß wirklich gegen real existierenden Soz.. ähh ich meinte real existierende Brummschleifen, weil im Antenneneingang oft Koppelkondensatoren liegen.
Das ganze sorgfältig aufgebaut in einem in der mitte geritzten Platinenkasten mit diversen SMD-Cs über die Ritzstelle wäre die ordentliche Variante...
Ich finde das aber ganz ok, in diversen Stadtteilen kann man hier noch Analog-TV mit Antenne gucken ;-)
Benutzeravatar
xoexlepox
Beiträge: 4815
Registriert: So 11. Aug 2013, 19:28
Wohnort: So etwa in der Mitte

Re: Einstrahlung ins Kabel(fernseh)netz?

Beitrag von xoexlepox »

ferdimh hat geschrieben:Ich finde das aber ganz ok, in diversen Stadtteilen kann man hier noch Analog-TV mit Antenne gucken ;-)
Das liegt aber wohl eher an den "Anwendern", die zu bequem sind, eine Antennenleitung von der Dose zum Gerät zu verlegen, und einfach ein Stück Draht der "passenden" Länge in die Anschlußdose pfropfen ;)
Antworten