Wärmedämmung /Wärmetauscher

Der chaotische Hauptfaden

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gafu
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Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von gafu »

Ich habe bei meiner Abluft vom 3D-Drucker billigen Folienabluftschlauch aus PVC verwendet.
Dabei ist mit aufgefallen, das bei langsamer luftströmung (mit 80mm computerlüfter) nur der erste halbe Meter vom Folienschlauch nennenswert warm ist, danach sich die Abwärme aus dem Drucker (Lufttemperatur ca. 45 grad C) weitgehend über die Folie des Schlauchs an die Raumluft abgegeben hat.

Offenbar hat dieser gewickelte abluftschlauch aus folie ziemlich gute wärmetauschereigenschaften, vermutlich noch begünstigt durch die spirale die für eine nicht-glatte oberfläche sorgt.

Der Raum in dem die Drucker stehen wird dagegen gut warm.

Nun kommt aber der Winter, und da will man die kostbare wärme ja nicht die ganze zeit rauslüften. Genau gesagt kühlt sich zwar die luft auf etwa Raumtemperatur ab bevor sie rausgeblasen wird, jedoch kommt von anderswo ja neue kalte luft von außen wieder nach, so das man den temperaturunterschied zwischen raumtemperatur und außentemperatur "verliert".

Da macht natürlich ein Wärmetauscher sinn.
Ich habe gerade gedankenspiele mit diesem Folienabluftschlauch in 80mm durchmesser und einem HT-Rohr DN110 außen herum als gegenstromwärmetauscher, Länge 2 meter schwebt mir vor.
Natürlich muss das äußere Rohr dann auch noch wärmegedämmt werden, und an der Stelle tut sich mir eine Frage auf:

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Technische Beschreibung

Anwendungstemperatur:                          Wollseite bis 250 °C
                                                                        Aluminiumseite bis 80 °C
 Wärmeleitfähigkeit in Abhängigkeit             10 °C  -  0,038 W/(MK)
       von der Temperatur, ermittelt am         50 °C  -  0,047 W/(MK)
        Plattengerät                            100 °C  -  0,060 W/(MK)
                                                150 °C  -  0,075 W/(MK)
                                                200 °C  -  0,093 W/(MK)
                                                250 °C  -  0,114 W/(MK)

Wärmeleitfähigkeit in Abhängigkeit             10 °C - 0,036 W/(mK)
von der Mitteltemperatur, ermittelt nach       50 °C - 0,041 W/(mK)
Rohrverfahren, Anwendung als                   100 °C - 0,050 W/(mK)
Rohrdämmung                                   150 °C - 0,062 W/(mK)

Dämmstoffkennziffer                                      10.02.01.26.04, AGI Q. 132


Mit welcher Begründung lässt denn die isolierfähigkeit von mineralwolle bei steigender Temperatur nach?

Ich wollte ebenfalls meinen Backofen dämmen, um Energie beim Brotbacken einzusparen. Der scheint nur zweischaliges Blech ohne Isolierwolle zu haben, und dafür hätte ich mir dann 30mm aluminiumkaschierte "Lamellenmatte" aus Steinwolle vorgestellt.
Zuletzt geändert von gafu am Mi 5. Okt 2016, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
Till
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von Till »

Hatte Zabex dort nicht auch schon einmal experimentiert?
Ich meine er wäre zu einem nicht so wirklich zufriedenstellenden Ergebnis gekommen.
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gafu
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von gafu »

es gab dazu verschiedene experimente.
Zabex hat dann am ende plattenwärmetauscher aus tiefgezogenen plastikfolien gekauft. Der klare Vorteil des Plattenwärmetausches sind seine kleinen Abmessungen. Für einen Kelleraum wär das aber wurst. Das wäre dann die nächste Verwendung.
Kuddel hatte einen großen wärmetauscher aus Sangria-Trinkröhrchen gebaut.

Probiert wurde auch Aluflexschlauch, und der war nicht so dolle.
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Kuddel
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von Kuddel »

Jau, den Wärmetauschen mit Strohhalmen hatte ich gebaut. Die Messwerte waren sehr gut. In der Praxis brachte es gefühlt nicht den gesuchten Erfolg. Ich wollte aber insbesondere Entfeuchten, nicht Wärme tauschen.
Gruß
Kuddel
Till
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von Till »

Das erinnert mich daran das ich den Strohhalm Wärmetauscher immer mal in Solid Works durchsimulieren wollte...
Aber ich fürchte das das wohl doch ein wenig sehr aufwändig ist für "mal eben so nebenbei"
Aber mal sehen vielleicht habe ich ja demnächst mal wieder eine Nacht Langeweile^^
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gafu
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von gafu »

zum entfeuchten braucht man nur das richtige temperaturgefälle, nämlich draußen kalt und drinnen warm.

im winter also kein problem, und in der übergangszeit oder sommer eher ätzend.

Das große problem mit den gegenstrom-wärmetauscherlüftern ist, das es keine anderen lüftungseinrichtungen geben darf, und der raum möglichst dicht sein muss, sonst erleidet man deutliche verluste.

Wenns durch die fensterritzen pfeift und der wind von einer seite ans haus bläst, dann hat man aufgrund der parasitären luftströmung nicht mehr das ausgeglichene verhältniss von zu- und abluft, und dann funktionierts nicht mehr.
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gafu
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von gafu »

wenn die temperatur der räume nicht wichtig ist, kann man ja eine taupunkt-lüftungssteuerung einsetzen um die bude zu trocknen.
KalleGrabowski
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von KalleGrabowski »

Ich hatte schon länger die Idee zu einem Plattenwärmetauscher aus Alufolie:
Ein Stück Alufolie sinniger Größe nach Wahl, an 2 Rändern und so oft wie nötig dazwischen schmale Schaumstoffstreifen (Dichtband) aufkleben.
Darauf wieder Alufolie und diesmal die Dichtstreifen oben und unten und nach Bedarf dazwischen.
Dann immer abwechselnd Alufolie und Dichtschaumstoff, abwechselnd längs und quer, bis zur gewünschten Stapeldicke.
Die zu wärmetauschenden Luftströme dann wie beim Tiefziehfolientauscher längs und quer durchpusten.
Kann sowas klappen? In den USA hab ich mal deutlich dickere Alufolie im Laden gesehen, sowas wird sich doch auch in Schland finden lassen. Ob das was kann?
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reutron
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von reutron »

sysconsol
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von sysconsol »

Das Stichwort dürfte Bayernlüfter sein.

Ob sich der Selbstbau lohnt oder ab man fertige Teile kauft, muss dann jeder selber entscheiden.
Das große problem mit den gegenstrom-wärmetauscherlüftern ist, das es keine anderen lüftungseinrichtungen geben darf, und der raum möglichst dicht sein muss, sonst erleidet man deutliche verluste.

Wenns durch die fensterritzen pfeift und der wind von einer seite ans haus bläst, dann hat man aufgrund der parasitären luftströmung nicht mehr das ausgeglichene verhältniss von zu- und abluft, und dann funktionierts nicht mehr.
Wenn man einen Lüfter für die Abluft und einen für die Zuluft einsetzt, könnte man den Luftdruck im Raum an den außerhalb des Raumes angleichen.
Zumindest theoretisch und bei Windstille.
Hat das schon mal jemand probiert?
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käferthias
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von käferthias »

Ich hatte vor 3 Jahren einen Wärmetauscher aus Overheadfolien gebastelt. Dann (für meine Verhältnisse) auffwändig in einer gut isopierten Box aus Styrodur eingebaut, im Wohnzimmer meines Hauses angebaut. Dafür hatte ich einen nicht benutzen Rolladenkasten leergeräumt, der über fast die gesamt länge des Wohnzimmers geht. Darin verliefen die zu und Abluftrohre (mit leichter Neigung wegen Tauswasser usw...). Die Luftbewegung/Steuerung und Temperaturmessung wurde per Arduino und selbstgefrickelter Software realisiert. Das Ganze war einen Winter lang in Betrieb. Energetisch gesehen war es dafür, dass es nichts gekostet hat und selbergebastelt an einem Wochenende, ganz ok. Auch konnte ich schön beobachten, wie sich die Luftfeuchtigkeit nach unten entwickelte, nach ein paar Tagen Betrieb. Ich habe es dann aber wieder rückgebaut, weil sich Schimmel in den eigentlich allen Rohren gebildet hat. Also nicht nur bei der Abluft, wie man es vielleicht erwarten würde, sondern komischerweise auch bei der Zuluft. Dort zwar viel schwächer. Aber ich will mir nicht verstellen, wie das nach ein paar Jahren aussieht.
Azze
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von Azze »

Hattest du vor der Außenluftansaugung einen Filter? Mein Kollege hat eine Aktivlüftung und hat mir erklärt, dass dort jeweils vor dem Wärmetauscher zu- und Abluftseitig ein Filter sitzt, der alle drei Monate gereinigt oder getauscht werden muss. Ich vermute, dass dies entscheidenden Einfluss auf die Verkeimung der Anlage hat.

Hab auch vor knapp zwei Jahren mal einen Bericht gesehen, in dem solche Lüftungsanlagen gezeigt wurden und wie das nach 10 Jahren in den Rohren aussieht. Brrrrr, gruselig! Eine spezielle Reinigungsfirma machte das sauber, indem sie eine Rotorbürste am Glasfaserkabel durch die Röhren zogen und gleichzeitig mit einem kräftigen Gebläse außen an den Rohren nuckelten. Was da raus kam, will keiner sehen! Die erklärten dann auch, dass so eine Reinigung eigentlich spätestens alle 3-5 Jahre erforderlich sei und dass der Spareffekt durch Wärmerückgewinnung sich kaum mehr rechnet, wenn man die Reinigungskosten (ca. 500€) mit in die Berechnung einfließen lässt. Das sagt einem natürlich keiner bei der Planung, da wird sowas nur schöngerechnet. :roll:
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käferthias
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von käferthias »

Nein, Filter hatte ich keinen. Bringt auf Dauer auch nichts. Der Schimmel braucht nur Feuchtigkeit zum Leben. Und die kommt auch durch den Filter.
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reutron
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von reutron »

Schimmel gibt es überall und er fühlt sich halt im warmen und feuchten wohl.
Früher waren die Fenstern der kälteste Punkt im Raum, den die Hausfrau früh erstmal von Kondenswasser befreien musste und heute will man nicht mal den Wärmetauscher alle 2-3 Wochen reinigen müssen. :roll:
Irgendwie muss das Wasser das wir in die Wohnung bringen (Atmung/Kochen usw) ja wieder nach drausen. ;)
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Kuddel
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von Kuddel »

käferthias hat geschrieben:Ich hatte vor 3 Jahren einen Wärmetauscher aus Overheadfolien gebastelt. Dann (für meine Verhältnisse) auffwändig in einer gut isopierten Box aus Styrodur eingebaut, im Wohnzimmer meines Hauses angebaut. Dafür hatte ich einen nicht benutzen Rolladenkasten leergeräumt, der über fast die gesamt länge des Wohnzimmers geht. Darin verliefen die zu und Abluftrohre (mit leichter Neigung wegen Tauswasser usw...). Die Luftbewegung/Steuerung und Temperaturmessung wurde per Arduino und selbstgefrickelter Software realisiert. Das Ganze war einen Winter lang in Betrieb. Energetisch gesehen war es dafür, dass es nichts gekostet hat und selbergebastelt an einem Wochenende, ganz ok. Auch konnte ich schön beobachten, wie sich die Luftfeuchtigkeit nach unten entwickelte, nach ein paar Tagen Betrieb. Ich habe es dann aber wieder rückgebaut, weil sich Schimmel in den eigentlich allen Rohren gebildet hat. Also nicht nur bei der Abluft, wie man es vielleicht erwarten würde, sondern komischerweise auch bei der Zuluft. Dort zwar viel schwächer. Aber ich will mir nicht verstellen, wie das nach ein paar Jahren aussieht.
Gibt es Bilder? *neugierigguck*
Gruß
Kudel
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käferthias
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von käferthias »

@reutron: Ich fürchte, Du hast es nicht verstanden.
Die Aktive Lüftung tut das ja gerade. Luftfeutigkeit nach aussen befördern. Und nebenbei auch noch die Wärme rückgewinnen. Dabei kondensiert die Luftfeuchtigkeit im Abluftstrang. Logisch. Wegen der Temperaturdifferenz. Deswegen muss man das auch bei der Konstruktion beachten und überall im Abluftstrang Gefälle einbauen, die das Kondenswasser nach Aussen ablaufen lassen. Hat auch funktioniert. Man konnte im Winter ganz beachtliche Eiszapfen am "Abfluss" abbrechen. Ich musste sogar eine kleine Heizung dazubasteln, damit das Abflussloch nicht immer wieder zufriert.

Aber die Zuluft, die von aussen nach innen strömt (bzw. gedrückt wird) wird ja eigentlich immer trockener (also relative Luftfeuchte) weil sie sich aufwärmt. Da hatte ich eigentlich keinen Schimmel erwartet. Er war aber trotzdem da. Je weiter "aussen", desto mehr. Er wuchs quasi auf den ersten 10 bis 15 cm des Lufteinlasses.
Und die Sporen würden, auch wenn das nur so wenig Schimmel ist, ständig nach Innen gepustet. Unschön.

Und wenn ich da irgendwelche Filter einbauen muss, deswegen, dann wird die Sache ganz schnell unrentabel. Weil: Man braucht stärkere Lüfter, regelmässig neues Filtermaterial usw. usf.

Kann gut sein, dass ich da auch etwas überempfindlich bin. Aber ich hab schon in so vielen schimmligen Buden gelebt. Da hab ich genug von eingeatmet...


Bilder habe ich damals gemacht, meine ich. Aber nur unvollständig. Ich meine auch, dass ich das damals hier gepostet habe...
Azze
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von Azze »

reutron hat geschrieben:Schimmel gibt es überall und er fühlt sich halt im warmen und feuchten wohl.
Das ist richtig, aber er braucht auch immer ein organisches Substrat, von dem er sich ernähren kann. Das kann Staub sein, daher macht es durchaus Sinn, zu filtern. Dessen muss man sich aber eben vorher bewusst sein und die Anlage entsprechend auslegen sowie Folgekosten einrechnen. So mancher hätte sich in Kenntnis aller Eckdaten vermutlich nie eine Aktivlüftung ins Haus geholt.
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käferthias
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von käferthias »

Organisches Substrat? Glasierte Fliesen sind doch kein organisches Substrat, oder? Trotzdem kann darauf Schimmel wachsen. Ein geringer Staubeintrag scheint völlig ausreichend. Und eben die Feuchtigkeit. Wärme ist nicht nötig.
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reutron
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Re: Wärmedämmung /Wärmetauscher

Beitrag von reutron »

@ käferthias Also mir ist das Problem schon bekannt und es gibt nur eine Lösung entweder bekommt man den Wärmtauscher "regelmäßig" Trocken oder man muss ihn regelmäßig reinigen, da man wohl kaum das Wasser und den Staub aus den Wohnräumen verbannen kann.

Je dichter wir unsere Wohnungen machen um Energie zu sparen je größer wird das Problem mit den Schimmel. (das Problem haben wir aber schon seit dem wir Fenster und Türen in unseren Behausungen einbauen) ;)
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