(improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ...

Der chaotische Hauptfaden

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Azze
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Azze »

Bastelbruder hat geschrieben:Universalverdünnung und Terpentin verdunsten nicht rückstandsfrei.
Ist auch meine Erfahrung. Da sind offenbar immer ölige Komponenten drin, die dem Silikon nicht gut tun. Starke Schrumpfung mit Rissen ist die Folge

Mit Aceton hab ich das aber (in relativ dünner Schicht) bereit erfolgreich getestet
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Geistesblitz
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Geistesblitz »

Was bedeutet "relativ"? mm? cm?
Azze
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Azze »

2-3 mm- Mir war an einem 120l Aquarium die Bodenscheibe über Eck gesprungen. Um das abzudichten, ließ ich eine verdünnte Silikonplörre in den Riss laufen. Man konnte zusehen, wie das schön kapillar da rein zog. Zur Sicherheit ließ ich außen dann besagte dünne Schicht über das Ganze pladdern und aushärten. Innen kam zur Lastverteilung noch ein Stück Glas drüber.

Bei einem zweiten Fall an einem kleineren Becken hab ich das Ganze ohne zusätzliche Scheibe nur mit dem verdünnten Silikon (diesmal außen und innen) gemacht.
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Geistesblitz
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Geistesblitz »

Hmm, ok. Hab vorhin mal mit Aceton getestet, es wird auf jeden Fall "cremiger", nach dem Aushärten hat es aber die Struktur von getrockneter rissiger Erde.
Azze
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Azze »

Okay.... War bei mir nicht so, nur in Verbindung mit Nitroverdünnung. Offenbar gibt es tatsächlich (außer [nicht] pilzhemmend/essigvernetzend) noch weitere Unterschiede bei Silikon, evtl Zuschläge für die Geschmeidigkeit oder Temperaturbeständigkeit. Bei mir war es damals Aquariensilikon vom Bibermarkt.
Zuletzt geändert von Azze am Mi 3. Mai 2017, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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topmech
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von topmech »

Wenn man dem Video Glauben schenken kann, Terpentin-Ersatz.
Glaub ich muss das endlich auch mal probieren, hab extra alte Joghurtbecher gespült und gesammelt :D
Azze
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Azze »

topmech hat geschrieben:Glaub ich muss das endlich auch mal probieren, hab extra alte Joghurtbecher gespült und gesammelt :D
Die machen ziemlich genau einen Versuch mit. Glaub mir... ;)
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Geistesblitz
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Geistesblitz »

Ich sammel für sowas die Fleischschalen vom Supermarkt, laut Einprägung mit Recyclingcode 5 sollte das Polypropylen sein, das ist recht resistent gegen Lösungsmittel. Aber auch sonst sind die Dinger praktisch, um mit irgendwelchem Kram rumzupanschen, ich nehm die beispielsweise auch, um dreckige Metallteile mit WD40 einzusauen und darin baden zu lassen.
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Später Gast
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Später Gast »

Azze hat geschrieben:Offenbar gibt es tatsächlich (außer [nicht] pilzhemmend/essigvernetzend) noch weitere Unterschiede bei Silikon, evtl Zuschläge für die Geschmeidigkeit oder Temperaturbeständigkeit.
ja, und das macht es letztenendes etwas unberechenbar in Bezug auf das zu erwartende Ergebnis.

Ich hab vor Jahren mal aus Jux nen PVC-Schlauch mit Fugensilikon gefüllt und das aushärten lassen. Das Ergebniss ist die tollste Gummischnur der Welt, lässt sich spannen ohne Ende und reißt nicht. Neulich wollt ich mir nen Silikonring herstellen auf der Außenseite von nem nem PVC-Rohr, und da kam das Zeug extrem rissempfindlich raus, bisschen Zug und Plop. ab. :(

Woran liegts nu? Silikonschnur ist dicker? hatte länger Zeit zum Aushärten und ist zäher geworden? Andere Silikonmischung? keine Ahnung?

Kann mal bitte Jemand mal eben alle Baumärkte abklappern, Jedes Verfügbare Silikon kaufen und alle möglichen (Mißbrauchs-) Szenarien durchspielen?
Bitte? :lol:


-> hilft wohl nur eins kaufen (das Billige), testen und bei Mißerfolg von vorne mit dem eins teureren.
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Weisskeinen
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Weisskeinen »

Später Gast hat geschrieben:-> hilft wohl nur eins kaufen (das Billige), testen und bei Mißerfolg von vorne mit dem eins teureren.
Neinneinnein, dann kommt das andere billigste aus dem nächsten Laden, gerne gleichbillig wie das erste.

Billiges Sanitärsilikon in alter verzinkter Dachrinne härtet auch nicht aus sondern bleibt ein ekliger klebriger Gubbel.
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Später Gast
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Später Gast »

Weisskeinen hat geschrieben:Neinneinnein, dann kommt das andere billigste aus dem nächsten Laden, gerne gleichbillig wie das erste.

:mrgreen:

Bei Baumärkten bin ich eher Gewohnheitstäter, Hab keine Lust, mir die Rohstoffverteilung unzähliger Baumärkte zu merken. Ich merke mir 2 Bauhäuser (die sind billig und zur Genüge vorhanden), einen kleinen und einen größeren. Da find ich mich dann gut zurecht und hab einigermaßen schnell, was ich will. Alle Sortimente durchklappern mache ich nur, wenn sich was partout nicht finden lässt.
Billiges Sanitärsilikon in alter verzinkter Dachrinne härtet auch nicht aus sondern bleibt ein ekliger klebriger Gubbel.
Ich fürchte, solange wir vom Abbindeprozess der verschiedenen Arten von Sanitärsilikon nichts genaueres wissen, tappen wir im Dunkeln. (oder wir brauchen mehr Trial & Error) Wir können doch nichtmal garantieren, dass "billiges Sanitärsilikon" immer den gleichen Mechanismus benutzt. Sonst würde doch Verdünnen mit Aceton zumindest zu ähnlichen Ergebnissen führen?
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Hightech
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Hightech »

Essigvernetztes Silikon sollte man mit Essigsäure verdünnen können oder ?

Bei Wiki steht das:
Bei den hier besprochenen 1-komponentigen Systemen handelt es sich jeweils um Kondensationsreaktionen, bei denen – je nach zugrundeliegender Basischemie – unterschiedliche kleine Moleküle (Kohlendioxid (CO2), Wasser, Alkohole, Essigsäure etc.) abgespalten werden
Also könnte man auch Spiritus versuchen.
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Bastelbruder »

Bei Spiritus vermute ich daß Alkohol sich eher als unerwünschter Reaktionspartner mit der Wasserchemie konkurriert und die Vernetzung gehörig durcheinanderbringt.

Vielleicht sind zu irgendwelchen preiswerten und für Privatpersonen zugänglichen Handelsgütern auch belastbare Datenblätter verfügbar, ich meine nicht MSDS bei denen 90% der Positionen mit "nicht zutreffend" ausgefüllt sind?
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ferdimh
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von ferdimh »

Nunja, ich lese mit meinem (eher auf schnelle exotherme Reaktionen optimierten) Chemieverständnis, dass Essigsäure, Alkohole, Wasser, etc pp, Produkte sind. Ein zusetzen derselben würde im Wesentlichen das Gleichgewicht in Richtung "langsamere Aushärtung" schieben.
Generell dürfte es schwer sein, ein "Bappzeug", das auf chemischer Härtung basiert, zu verdünnen. Dann muss auf einmal
a) ein Lösemittel raus
b) die Härtungsreaktion ablaufen

und idealerweise auch in dieser Reihenfolge.
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Geistesblitz
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Geistesblitz »

Bei genauerer Betrachtung des Silikons, das ich mit Aceton verdünnt hatte, scheinen ganz viele kleine Bläschen im Material zu sein, oder Tröpfchen. Sieht man jedenfalls, wenn man es in die Länge zieht. Scheint das Material jedenfalls zu schwächen.
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xoexlepox
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von xoexlepox »

Generell dürfte es schwer sein, ein "Bappzeug", das auf chemischer Härtung basiert, zu verdünnen.
...und ganz "schlimm" wird es, wenn die Härtung (Polymerisation?) erst einmal abgeschlossen ist ;)
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Azze »

Geistesblitz hat geschrieben:Bei genauerer Betrachtung des Silikons, das ich mit Aceton verdünnt hatte, scheinen ganz viele kleine Bläschen im Material zu sein, oder Tröpfchen. Sieht man jedenfalls, wenn man es in die Länge zieht. Scheint das Material jedenfalls zu schwächen.
Dann könnte auch die Durchmischung unvollständig gewesen sein. Besser und vorsichtiger verrühren?
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Hightech
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Hightech »

Geistesblitz hat geschrieben:Bei genauerer Betrachtung des Silikons, das ich mit Aceton verdünnt hatte, scheinen ganz viele kleine Bläschen im Material zu sein, oder Tröpfchen. Sieht man jedenfalls, wenn man es in die Länge zieht. Scheint das Material jedenfalls zu schwächen.
Eher erzeugt das Aceton durch seine Verdunstung kleine Bläschen.
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Desinfector »

ausgehärtetes Silicon lässt sich nicht lösen.
auch mit Essig nicht. Hab ich jedenfalls noch nicht hinbekommen.
und wenn doch, dauert es aber sowas von extrem viel länger als ein Wochenende ;)

mit Spiritus lässt sich aber verklebtes, ausgehärtetes Silicon von glatten Oberflächen wie Glas Metall etc
MECHANISCH ablösen (besser hoch heben)
Das Zeuch kriecht unter die Grenze Silicon+Glas und nach einiger Zeit kann man den Fladen
dann mit etwas Nachknibbeln im ganzen und ohne zerbröseln abheben.
Immer so mit ner Spitze (Ahle, Zahnstocher) unter dem Silicon-Zeugs herumpuhlen.
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Geistesblitz
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von Geistesblitz »

Ich hab mal wieder eine Frage bezüglich Silikon:
gibt es vielleicht eine Möglichkeit, wie man Silikon mit irgendwelchen Zusätzen oder sowas modifizieren kann, dass Touchscreens (insbesondere von Schmierphones) darauf reagieren? Gibt ja auch so Stifte und Handschuhe, mit denen sich Touchscreens bedienen lassen, da müsste es doch auch irgendwie mit Silikon gehen, oder? Was ist da der Trick?
berlinerbaer
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Re: (improvisierte)Abformverfahren, Fugensilikon, Wirosil ..

Beitrag von berlinerbaer »

Mein erster Versuch wäre, eine größere Menge an ganz feinem Graphitpulver drunterzumischen.

Das sollte ausreichend leitfähig sein.

Bei heise gibt es einen Artikel, worauf es beim Selbstbau ankommt:
https://www.heise.de/make/artikel/Elekt ... view=print
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