Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Der chaotische Hauptfaden

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Hansele
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Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

wir planen gerade in Gedanken einen recht großen Umbau unserer Wohnung,
(Wände raus, Küche umziehen, Böden ohne Ende etc...)
und dafür will ich vorbereitet sein und mir gewissen Fähigkeiten durch einige Kleinprojekte aneignen.

Zuerst war die Frage ob Akku oder Netzbetrieben,
die Wahl ist auf Netzbetriebenes Werkzeug gefallen.
Hier gibts viel über Vor-/Nachteile zu dem Thema,
hat mir jedenfalls sehr geholfen:

http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... =14&t=2483


Jedenfalls stehe ich mit Holzarbeiten ganz am Anfang,
es gibt zwar einiges an Werkzeug dazu was hier rumliegt,
aber damit ist ein sauberers Arbeiten nicht möglich.

Das Werkzeug wurde von meinem Dad im Baumarkt für einmalige Projekte angeschafft,
so ist Stand heute vorhanden:
- Stichsäge Black&Decker (Blatt verläuft sofort auch bei 20mm Sperrholz)
- mini Tischkreissäge (Anschlag hält nicht, Tisch wacklig, zu wenig Leistung)
- Kappsäge CMI (Blatt ist fertig, Rest ist halbwegs brauchbar, zu Laminat kappen oder so)

Das ganze Zeug hat seine Schuldigkeit schon längst getan,
aber was gerade oder sauber zu verarbeiten ist leider nicht möglich.


Meine Chefin hat mir ein Budget zugesprochen, welches für Werkzeuge vorhanden ist,
sodass der WAF erstmal grün ist/bleibt.

Die Anschaffung wird sich die nächsten Monate/Jahre ziehen, damit sich das ganze etwas verteilt.

Für den Anfang möchte ich erstmal Lagerkisten (ähnlich Munitionskisten) bauen und mich daran versuchen,
diese sollen aus Sperrholz mit selbst gehobelten Latten entstehen.

Langfristig, würde ich gern kleinere Möbelstücke aus Massivholz anfertigen,
aber erst wenn die Grundlagen sauber sitzen.


Also ging es los wie immer, erstmal angefangen zu lesen,
dann nochmehr lesen, um rauszubekommen, welche Hersteller halbwegs was taugen.

Tja leider liest man vier Antworten und bekommt sechs Meinungen,
sowie es halt im Internet üblich ist.

Daher auch dieser Thread hier, hier weiß ich, dass alles sachlich läuft
und kein Markenkrieg ausbricht.

Das ganze würde ich am Ende für die Ewigkeit gerne im Wiki konservieren,
ich denke Holzbearbeitung hat hier (für Gehäuse, Schaltpulte, etc.) auch ein großes Potential.


Den Grundstein habe ich letzte Woche mit zwei Schnellschüssen gelegt,
welche ich aus den Kleinanzeigen entdeckt habe.
Ihr wisst Zeit ist da immer so eine Sache muss ja schnell gehen,
ob ich gleich am Anfang ins Klo gegriffen habe, sagt ihr mir nachher bestimmt.


1.) Handkreissäge ELU MH182 für gröbste Arbeiten (+-1-2mm :D )

ELU eine alte Marke über die ich viel gutes gelesenh habe, die damals (heute DeWald?) gute Qualität geliefert hat,
die konnte ich für 15€ nicht warten/liegen lassen:

Bild

Bild

Bild


2.) Elektro Handhobel Makita 1911B:

Wird trotz alter Optik heute noch verkauft, dass was ich gelesen habe,
war recht positiv, sodass das 2mal benutzte Gerät nun auf dem Weg zu mir ist,
1/3 des Neupreises war zu verlockend:

Bild

Bild



Was mir gefühlt zum Start noch fehlt ist eine ordentliche Säge,
für genaue Schnitte, die auch ordentlich zusammenpassen.

Ich habe mich da etwas eingelesen und bin bei der Makita SP6000 Tauchkreissäge hängen geblieben:

http://michael-hild.blogspot.de/2011/09 ... p6000.html

Und wollte zu der Säge mal in die Runde fragen,
ob es hier Leute gibt die dieses Modell besitzen?

Ist in Summe mit Zubehör wie die Führungsschienen, passende Zwingen, etc. ja nicht gerade günstig,
da sollte das schon taugen.

Vielleicht findet sich da was in der Bucht, gibt es bei Tauchkreissägen Fallstricke, die man auf Bildern erkennen kann?


Danke und Gruß
Zuletzt geändert von Hansele am So 8. Dez 2019, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
jodurino
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von jodurino »

Hallo Hansele,
die Makita Säge habe ich seid mehreren Jahren im Einsatz
wenn Du wirklich absolut genau arbeiten möchtest und wenig Frustpotential haben willst hilft eigentlich nur der Neukauf.
Die Aluplatte der Säge ist etwas "weich" und schnell verbogen wenn man nicht aufpasst, die Säge liegt dann nicht parallel auf.
Zumindest eine neue Anschlagleiste / oder Gummi wechseln.

http://www.zabex.de/frames/linearanschlag.html

Zabex hat es ja sehr gut beschrieben

Wenn diese Säge gut behandelt wird und mit ein bisschen Übung bist Du schnell genauer als die Baumarktartisten an der Plattensäge.

Grüße
jodurino

P.S. hat die Elu noch ihren Spaltkeil?
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Harley
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Harley »

Hallo Hansele,

ich habe damals, als ich anfing mit Haus bauen, Möbel bauen usw. eine Anschaffung
getätigt, welche auf den ersten Blick übertrieben erschien.
Einen Scheppach Abricht und Dickenhobel mit Drehstromanschluss.(heute Plana 3.1C)
Sowas richtig stabiles.
Ich habe es bis heute aber sowas von garnicht bereut!
Du kannst Dir jedes Maß ratzfatz selber herhobeln, mit einer Präzision, die einfach nur Spaß macht.
Das Wichtigste ist aber, dass Du ungehobeltes Holz vom Sägewerk holen kannst.
Das Teil hat sich bei mir schon zig-mal selbst abbezahlt.

Gruß,
Harley
Azze
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Azze »

Harley hat geschrieben:Abricht und Dickenhobel mit Drehstromanschluss.
Für den versierten Holzwerker ist das sicher eine sinnvolle Anschaffung, aber als Grundausstattung für einen Neuling würde ich das nicht sehr weit oben in der Prioritätenliste sehen.

Was da m.E. eher seinen Platz hat, ist eine vernünftige Tischkreissäge. Auch bei einer Kappsäge lohnt es sich ggf. etwas mehr Geld auszugeben. Gerade wenn man Möbel herstellen will, ist Präzision einfach nur durch noch mehr Präzision zu ersetzen.
duese
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von duese »

Weil oben Laminat erwähnt wurde. Mein Schwager (Schreiner) hat mir extrem davon abgeraten das mit der (Hand-)Kreissäge zu schneiden. Das Zeug ist wohl so hart, dass das Blatt sehr schnell stumpf wird. Da wäre wohl die Stichsäge das (wirtschaftliche) Mittel der Wahl, da die Blätter viel billiger sind...
jodurino
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von jodurino »

Hi
also es gibt in der Holzverarbeitung meistens immer 5 Wege ans Ziel und jeder muss sich den Seinen erarbeiten.

Zwischen Laminat Verlegen und Schneiden (mache ich mit einem Laminatschneider)
Möbelbau mit Plattenwerkstoffen zB. Spanplatte, MDF, HPL oder Sperrholz => zB. Verbindungen mit Flachdübelfräse
und
Möbelbau aus Massivholz sind schon für mich gesehen riesen Unterschiede => zB. Schwalbenschwanzverbindungen

in der Verarbeitung nicht in der Wertigkeit der Arbeit.

Für den Innenausbau und zum Lernen würde ich mir richtige Arbeits/Sägeböcke anfertigen
massiv, schwer, in passender Höhe und mit Spannmöglichkeiten
angenehmer Nebeneffekt
ein paar Bohlen aufgelegt und schon hat man das Minigerüst,
oder den Dinertisch für das "Schaumalschatzcandlelightdiner"

cu
jodurino
Azze
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Azze »

duese hat geschrieben:Weil oben Laminat erwähnt wurde. Mein Schwager (Schreiner) hat mir extrem davon abgeraten das mit der (Hand-)Kreissäge zu schneiden.
Das normale Ablängen am Wandabschluss geht am allerbesten mit einer Schlagschere, die man beim Baumarkt oder beim Innenausstatter billigst ausleihen kann. Für die diffizileren Geschichten (Ecken, Rohrdurchbrüche...) habe ich immer die Stichsäge genommen.
setiherz
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von setiherz »

Hallo Pascal ,

bei uns hier hat jeder min. eine Erika von Mafell stehen. Liegt daran das die hier ansässig sind und jeder mal einen kennt und so :-) Wurde leider vor Jahren unterbunden.
Aber die Teile sind Ihr Geld wert. Privat in der alten Ausführung seit 15 Jahren im Einsatz für alles Mögliche , außer Blattwechsel nix zu tun. Ok Absaugung muss gehen !

Grüße Steffen
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Geoschreiner
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Geoschreiner »

Moin,

mal ein Thema, bei dem ich mich halbwegs auskenne, vielleicht kann ich da ja im Gegensatz zu Elektronik mal etwas Input bringen.

Laminat: Ja, das ist teils sehr hart und enthält wohl ab und an auch mineralische Anteile und murkst jegliche feine Schneide zuverlässig ab. Ich mach da einen großen Bogen drumrum, ansonsten wie gesagt Stichsäge oder, wenn man um wirklich große Mengen nicht herumkommt: PKD-bestückte Sägeblätter. Ich meide das Material aber auch aus Gründen der Haptik (glatte, harte, kalte Plastikoberfläche), Optik (Laminat ist immer eine Nachbildung, sieht oft grausig aus) und letztlich auch aus Gründen der Dauerhaftigkeit und Wohngesundheit.

Ansonsten kommt es halt stark drauf an, was man machen will. Wenn man tatsächlich mit Massivholz arbeiten will und ggf. Möbelstücke bauen, dann sollte man sich m.E. durchaus mit dem Gedanken einer dafür passenden kleinen Werkstatt anfreunden - egal, ob man nun irgendwann den Handwerkzeug-Weg einschlägt und nur eine Bandsäge als Maschine für den groben Zuschnitt verwendet und den Rest per Hand macht oder ob man seine Freude doch eher bei der Arbeit mit maschineller Unterstützung findet.
Nachdem es da schnell sehr unangenehm werden kann, an dieser Stelle noch was zu Sicherheit. Egal wie man arbeitet, man sollte nie vergessen, dass Werkzeuge und Maschinen den Unterschied zwischen Werkstück und menschlichem Gewebe nicht kennen - also: erst denken, dann Maschine einschalten oder Werkzeug in die Hand nehmen. Auf dieser Seite https://www.bghm.de/seminarteilnehmer/s ... ehrgaenge/ findet man unten folgendes PDF verlinkt: https://www.bghm.de/fileadmin/user_uplo ... _96.18.pdf - für die Maschinenarbeit steht da das meiste wichtige drin. Für alte Hasen ist das alles nix neues, wenn man frisch damit anfängt, schadet es aber nicht, sich das mal als Grundlage anzuschauen.

Zum Anfang würde ich mir wohl auch aus diversen Kleinanzeigenseiten/blättern eine ordentliche Grundausstattung zusammenklauben. (Akku)Schrauber wird vorhanden sein, Bohrmaschine vermutlich auch. Eine Stichsäge brauch ich sehr selten, aber wenn doch, dann sollte sie eben da sein. Da tuts die alte mit neuen Blättern vielleicht auch noch. Ansonsten:

* Oberfräse(n): Habe ich dauernd im Einsatz, Kanten abrunden/fasen, schnell was bündigfräsen, hier mal eine Nut, da mal ein Loch vergrößern, usw. Mit denen ist es wie mit den kleinen Flexen: man hat immer eine zu wenig. Da kann man in den Kleinanzeigen echte Schnäppchen machen - für den Anfang und zum Lernen reicht eine kleine(re) im Bereich von 600-1200W aus. Klassiker wäre natürlich die ELU MOF 96, aber das wissen viele (und man siehts am Preis, sobald es im Anzeigentitel steht). Die Type 1 ist mit ihren 600W wunderbar handlich, die späteren mit Elektronik werden immer größer und schwerer bis hin zu heutigen DeWalt DW615 und der Perles OF808 als langjährig bewährter Kopie. Oberfräser mit Schaftø 8mm sind die gängigsten. Billigoberfräsen sind meines Erachtens sinnloser Schrott - laut, ungenau, unergonomisch und vibrieren z.T. ohne Ende. Und wenn man gebraucht so günstig an Profi-Geräte hinkommt, dann gibts auch kaum einen Grund für den Kauf von so Ramsch.

*Exzenterschleifer: Ist wohl der universellste Schleifer für Flächen und einfach in den Handhabung. Vielleicht hast du ja schon einen für den Füller/Lackschliff an der G-Klasse, ansonsten war der alte SXE 450 Duo von Metabo wirklich gut, den neuen finde ich unergonomisch (und außerdem ist er eine optische Zumutung). Ansonsten ist der BOsch GEX 150 AC Professional ein bewährtes Gerät und noch halbwegs bezahlbar; die Preisgestaltung mancher anderer Anbieter kann ich da wirklich nicht nachvollziehen.

* Dreieckschleifer / Multimaster / SuperCut: Würde ich nur von Fein nehmen, für die Renovierung darfs auch gerne der SuperCut sein. Sehr praktischer Problemlöser, der meist da weitermacht, wo man sonst mit Hand zeitaufwändig ran muss.

* Lamellofräse: Muss nicht zum Anfang sein, aber ist meines Erachtens ein sehr nützliches Werkzeug. Gibts gebraucht auch in bezahlbar.

Empfehlenwerte Marken bei (gebrauchten) Elektrowerkzeugen, ohne Wertung und Anspruch auf Vollständigkeit:
* Elu
* Scheer
* Metabo
* AEG (bes. Bohrmaschinen)
* Fein
* Bosch (blau, nur in wenigen Ausnahmen unterscheiden sich die grünen nur in der Gehäusefarbe)
* z.T. DeWalt
* HolzHer
* Mafell
* Festo(ol)
* Narex / ProTool
* Haffner (eher ein Exot)
* Striffler (auch eher exotisch)

und außerhalb von Holzbearbeitung noch
* Duss
* Eibenstock
* Ackermann+Schmidt / Flex
* Suhner

Dann zu den stationären Geschichten.
Hobelmaschine und Kreissäge (natürlich inkl. Absaugung) sind die zwei wichtigsten Stationärgeräte, ohne die geht in Massivholz wenig; eine Tischfräse ist dann die nächste Ausbaustufe. Bei vielen zu sägenden Rundungen oder zum Auftrennen von Brettern wird dann eine Bandsäge interessant - die werden gebraucht übrigens billiger, je größer sie werden. Die Kreissäge ist aber das wichtigste in einer Holzwerkstatt. Um dir da vernünftige Tipps geben zu können wäre es aber gut zu wissen, wie viel Platz du dafür verwenden magst, deswegen warte ich da mal auf nähere Angaben.

Und nicht zu vergessen: Handwerkzeug, Messzeug, Maschinenwerkzeuge.
Hand:
* Stemmeisen - Grundausstattung (4-6 Stück, z.B. von Kirschen, MHG, Dastra)
* Feinsäge / Japansäge (kommt auf den Geschmack an)
* Schärfzeug für Stemmeisen, Abzug bis mind. Korn 6000 (geht aber sehr schnell)
* natürlich beliebig erweiterbar mit Handhobeln, usw.

* Leimflasche, bei größeren Flächen Dose oder Kübel mit Zahnspachtel
* ordentliche Zwingen in ausreichender Zahl (zu Beginn am Besten ein größeres Konvolut aufkaufen - und keine Angst vor alten Zwingen, die sind oft besser als die neuen)

Messen:
* Winkel - es darf da auch ein Schlosserwinkel mit Anschlag sein
* Streichmaß
* Gehrungswinkel / Winkelmesser
* Schmiege
* Meterstab + Maßband hat ja sowieso jeder hier herumliegen - nehme ich zumindest an.
* scharfe Bleistifte oder Anreismesser/nadel

Maschinenwerkzeuge:
Auch die beeinflussen durch ihre Qualität und ihren Zustand direkt das Ergebnis. Kreissägeblätter, Fräser mit festen Schneiden (also die meisten Schaftfräser für die Oberfräse), Kegelsenker, Sägebänder usw. schärft ein vernünftiger Schärfdienst so, dass zu einem Neuwerkzeug kein Unterschied in der Leistung und Sauberkeit besteht. Es muss keine vergoldete Luxusausführung sein und auch meist nicht die PKD-bestücke Ausführung für die Industrie, aber mit solidem Werkzeug beugt man hier viel Frust vor. Bekannte gute Marken wären z.B.:
* Guhdo / Flury (gehören seit ein paar Jahren zusammen)
* Leuco / Stehle
* Leitz
* Ake (die BlueLine- Kreissägen sind aber eher nix)
* Karnasch
* Agefa

Speziell für Oberfräser:
* Titman (ja, kein Witz...)
* CMT
* Sistemi Klein
* Napoleon

Wer sich da weiter vertiefen möchte, dem empfehle ich gerne wlw.de als Ausgangspunkt. Größere Schärfereien handeln nebenher auch meist mit Werkzeug und legen dabei idR Wert auf Qualität, weil sie die nämlich z.B. dank dickerer HM-Bestückung öfters nachschleifen können. Ganz allgemein macht man meiner Erfahrung nach mit Leitz, Guhdo, Flury, Leuco, Stehle keinen Fehler.

Eine Anmerkung noch: ein paar scharfe, hochwertige Kegelsenker (glaub DIN335 C) gehören meines Erachtens zur Grundausstattung, auch wenn das manche Schreiner anders sehen und Senkungen irgendwie herausmurksen. Hinterher sieht man den Unterschied dann. Holzbohrer sind für ausrissfreie Bohrungen empfehlenswert (da reicht die simple Ausführung relativ weit), an Forstnerbohrern sollte man nicht (!!) sparen (also Famag, Napoleon, Fisch oder ZOBO, wenn man es krachen lassen will...).

Das ist jetzt arg viel Text, ich weiß, aber vielleicht hilft es ja manchem. Was da steht sind auch keine universellen Wahrheiten, sondern eine Mischung aus Empfehlungen und Erfahrungen. Bitte nichts davon einfach so umsetzen, sondern ruhig kritsch sehen; ich lerne auch gerne dazu.
kalmi01
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von kalmi01 »

- für Laminat, Eckleisten, kleine Bretter/Kanthölzer u.Ä. eine Kapp-/Zug-/Gehrungssäge
- Stichsäge für Löcher und anderes Kleinkram
- Handkreissäge für grössere Sachen
- Tischkreissägen sind meiner Erfahrung nach entweder zu klein oder zu teuer (für die nur gelegentliche Nutzung)
- Hobel oder Bandschleifer, wobei der Bandschleifer vielseitiger einsetzbar ist
- Bohrmaschine mit ordentlichen Forstnerbohrern und die wichtigsten Grössen an Lochsägen
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Hansele
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,


erstmal muss ich sagen woooooooow,
was hier schon wieder in kürzester Zeit an KnowHow aufläuft,
wirklich der Hammer. :D


@ jodurino:

Dann werde ich die Säge aufjedenfall neu kaufen,
auch wenn´s deutlich mehr kostet.
Vielleicht gibt´s mal ein passendes Angebot,
wo die gebrauchten Teile im Paket zusammengefasst sind.

Ich denke es geht auch mit sauber arbeitender Säge,
schon genug in die Hose am Anfang.

Das was Zabex gemacht hat, ist mehr als geil,
sowas ist aber derzeit höchstens in ferner Zukunft drin.


Die ELU Säge hat ihren Spaltkeil noch, sieht auf den ersten Blick sogar richtig justiert aus,
habe die Säge aber noch nicht getestet, mal schauen.


@ Harley:

Ungehobeltes Holz gibt es hier in der Gegend noch,
im Umkreis von 15 Kilometer liegen zwei kleinere Sägewerke.



@ Geoschreiner:
Danke für deinen Beitrag, die PDF habe ich vorhin mal kurz angeschaut,
diese werde ich mir mal in aller Ruhe durchlesen.

Die Auflistung mit den Herstellern, habe ich mir gleich ausgedruckt,
danach werde ich nun die Augen offenhalten, vielleicht gibts in den Kleinanzeigen hin und wieder was passendes.

@all:

Aktuell habe ich keinen Platz für Stationärmaschinen,
in ferner Zukunft (vielleicht Schuppenbau) könnte sich das aber irgendwann ändern.
Aber aktuell macht es noch keinen Sinn, in diese Richtung zu denken.

Die Maschinen und Co. sollten am Ende alle in einem Regal ihren Platz finden können,
damit der begrenzte kleine Raum nicht komplett dicht ist.

Mein Schwiegerpapa (in Spe) hat einiges an Werkzeug,
unter anderem auch eine Tischkreissäge (umklappbar zur Kappsäge) von ELU,
dass genaue Modell müsste ich raten, da kann ich größere Sachen zusägen.

Dennoch möchte ich gerne "mein eigenes" Werkzeug haben,
wenn dann mal was zu bruch geht, hat man nur seine eigene Maschine kaputt gemacht.


Ich habe um die Wohnung rum genug Platz um bei Schönwetter,
die Arbeiten im Hof zu machen, den Staub will ich nicht in der Wohnung haben (vom WAF mal abgesehen).



Die Idee mit den selbstgemachten Arbeitsböcken gefällt mir außerordenltich,
vielleicht gelingt dabei für mich der Einstieg in die Holzwelt.
Diese Böcke sehen ganz gut aus und sieht nahezu komplett aus Holz:

https://aroundhome.org/build-folding-sawhorse/



Beim stöbern auf der Festplatte habe ich noch ein paar schlechte Bilder,
von der damilgen Werkstatt meines Opas gefunden.

Leider war ich noch zu jung um viel zu lernen, aber den groben Umgang mit einigen Maschinen,
konnte ich dort noch als junger Bub lernen.


Reise in die Vergangenheit:

Bild

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Bild
(den AEG Bandschleifer habe ich damals geerbt, der ist also vorhanden)

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Bild

Bild

Bild

Die restlichen Maschinen wurden aus Mangel an Platz und damals keinem Bedarf verkauft,
dass wäre sonst wohl eine sehr gute Grundaustattung gewesen.

Hier noch eine Truhe, die Opa für mich gemacht hat,
wenn ich sowas mal hinbekomme, bin ich schon mehr als nur zufrieden:

Bild



Das Thema Massivholz, habe ich nun gedanklich auf die ganz lange Bank geschoben,
ich denke für den Anfang werde ich mit Span/MDF/OSB/etc. beginnen.

Werkzeug im allgemeinen hat sich bei mir schon einiges angesammelt,
hier mal eine grobe Aufzählung (unabhänig von der Qualität&Hersteller):

- Motorsäge MS170 -30cm Schwert (für´s ganz grobe vielleicht)
- Schwingschleifer
- Bandschleifer
- Mulitool ähnlich Fein Multimaster
- Dreiecksschleifer
- einige Schraubzwingen (von Opa :) )
- Schraubwinge mit Band (zum Kästen leimen?)
- einige Handsägen
- ein paar alte Stechbeitel
- etc.



Habt ihr noch ein paar Links in euren Lesezeichen gespeichert,
wo ich mich als Laie etwas in die Materie einlesen/einarbeiten kann?

Gerne auch Buchempfehlungen oder vielleicht der ein oder andere Youtube-Kanal?



Nochmals kurz zur Tauchsäge:

Irgendwie habe ich mich aktuell total auf die Makita eingeschossen,
gefühlt wäre so ein Set ganz gut?
Zumindest ist da mal der Grundstock mit dabei, auch wenn die Zwingen wohl nicht die besten sind:

http://www.ebay.de/itm/Makita-SP6000J-2 ... SwJkJWkmu3

Aber sowas, kann man sich auch immer zum Geburtstag oder so wünschen:

https://www.amazon.de/Festool-Hebelzwin ... B001U309KW


Danke und Gruß
Pascal

Ps: ist irgendwie ziemlich lang geworden der Beitrag,
da bin ich grade fast vom Stuhl gefallen :-)
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Toddybaer
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Toddybaer »

Hallo,

ich hab mal irgendwo ... eine Anleitung für schöne Böcke gesehen.
die konnt eman zusammenklappen, waren dann so breit wie 2 Leimholzplatten. Dazu wurden dann noch 2 Art Winkel gebaut, mit denen waren die Böcke schon fast eine vollständige Tischlerwerkbank.
Einzig die Winkel waren sperrig.

Ich schu mal ob ich´s noch finde...
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Toddybaer
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Toddybaer »

Ha, ich hab´s gefunden

https://www.youtube.com/watch?v=_qvIT2_2bls

liegen auch noch irgendwo in der nice to have Ecke im Kopf rum
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Name vergessen »

Hansele hat geschrieben:- Stichsäge Black&Decker (Blatt verläuft sofort auch bei 20mm Sperrholz)
Ich habe mir vor Jahren eine billig-Stichsäge gekauft, als weniger gefährlicher und bequem verstaubarer Ersatz für Kreischsäge usw.. Daß es damit nicht präzise wurde habe ich immer auf meine Unfähigkeit geschoben. Heute sehe ich ein, daß dazu noch die prinzipbedingte Problematik kommt, daß das Sägeblatt ja nur auf einer Seite geführt wird und daher bei nennenswerter Dicke schräg sägen muß. Mit einem Hobel könnte man das (vermutlich) aber geradehobeln, wenn man genug Reserve läßt. Ohne feilt man sich blöd und es bleibt trotzdem ziemlich krumm (zumindest, wenn man das, wie ich, nicht kann). Also Hobel(?) oder Tischkreischsäge, wäre zumindest für mich die erste Anschaffung.
jodurino
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von jodurino »

Hansele
lass Dir dann Zeit die Maschine kennenzulernen.

Du kannst jetzt schon mit der vorhandenen Handkreissäge üben wenn sie einen Spaltkeil hat.
So habe ich auch angefangen:
einen 12-15cm breiten Streifen aus Multiplex Platte (die braunen) 10-15mm Stärke maximal so stark das der Motor der Kreissäge darüber geht, Länge von 140 bis Plattenlänge
2 Solo-Clamps
und das als Anschlag benutzt, geht mit Übung auch sehr genau.

Und lass Dich nciht vom Massivholz abschrecken es lässt sich manchmal einfacher als Plattenwerkstoffe bearbeiten.
Den wenn Du nicht alles auf Gehrung schneidest hast Du immer irgendeine Sichtkante am Werkstück die Du dann aufwendig wieder "tarnen" musst.

cu
jodurino

P.S. zeig mal die Handsägen und die Stechbeitel bitte
Mechanix
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Mechanix »

Hiho. Nur mal kurz, ich bin der neue und lese schon eine Ewigkeit stum mit. Aber hier kann ich was zu sagen nicht nur staunen.
Ich bastel gerne mal mit Holz, vor allem Hifi, also Boxen und Verstärker. Vor etwa zwei Jahren war mein Frust über die umgeschulten Fliesenleger im Baumarkt so groß das ich mir eine Gescheite (Hamd-)Kreissäge zulegen wollte.
Ich hatte die Festool oder die Makita im Sinn. Im direkten Test haben sich beide nichts genommen. Das oder andere Detail hatten beide für sich.
Großer Pluspunkt der Makita ist der Kippschutz auf den Makita-Profilschienen. Da kippt bei Gehrungsschnitten nichts von der Schiene. Bei der Festool stockte mir einige male das Herz und ich hab drei Kreuze gemacht als ich sie noch aus der Luft fischen konnte.
Die Festool kann das mehr an (unverschämt teurem) Zubehör verbuchen das nur Teilweise mit der Makita spielt, ganz wichtig ist aber das "normal große" Sägeblatt. Mit 160mm Durchmessern kannst du zur not auch mal eben in den Baumarkt für Ersatz. Bei der Makita bist du auf deren eigene Mforce-Blätterfestbenagelt. Dazu, zumindest vor zwei Jahren wars so, bekam man die Kleine Festool günstiger als die Makita.

Was die weitere ausstattung angeht kann ich dir nur sagen benutz erstmal was du hast und besorg dir gescheite Verbrauchsmaterialien. Ich war erstaunt wie gut man mit einer Baumarktstichsäge arbeiten kann, wenn denn das Blatt das richtige und qualitativ höherwertig ist. Selbiges gild für Schleifpapiere, Fräser Bohrer, etc. Sicher kein Grund Black&Decker zu kaufen, aber was man hat, muss erst spät ersetzt werden, und den guten Bohrer kannst du dann auch später noch im teuren Schrauber verwenden.

Welche Werkzeuge du wirklich brauchst musst du selbst entscheiden. Deine Kreissäge ist nicht verkehrt und mit einem angepassten Distanzwinkel u d Aluleiste (siehe zB bei Mathias Wandel) nicht weniger genau als ne Tauchsäge auf Schiene( nur halt weniger komfortabel). Bandschleifer ist praktisch, aber bisher bin ich mit Bündigfräsern oder Schweiß auch ans Ziel gekommen. Tischkreissäge muss schon sehr groß sein damit sichs damit genau arbeiten lässt, deswegen sind diese Kombi Kreis/Gehrungssägen auch eher für den Bau als für die Innenausstattung.
Ich schiele ein wenig auf einen kleinen Dickenhobel oder Abrichte um günstiges Vollholz ab Sägewerk nehmen zu können, aber eigentlich tuts der Schlichter und etwas Spucke auch fürs erste.

Was auf jeden fall Sinnvoll ist ist eine schwere Arbeitsfläche damit beim Hobeln oder stemmen nicht alles Mitwandert, sowie eine halterung für die Bohrmaschine, besser noch ne kleine Standbohre. Forstnerbohrer verkanntet sind genauso schnell stumpf wie der Handgelenk platt....

Nur meine drei Pfennig zu dem Thema. Und hoffentlich bald mit mehr Teilnahme meinerseits in diesem Forum voller Verrückter.
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Gobi
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Gobi »

Ich hab das hier bestenfalls überflogen, ich wunder mich ein bisschen, das nur Elektrowerkzeuge aufgezählt werden!
Gute Stemmesien, Handhobel und vorallem gute Handsägen und dann das KonwHow und die Mittel sie zu schärfen.... was ist damit? Kein Thema mehr?
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Geoschreiner
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Geoschreiner »

Doch, schon. Steht bei mir ca. in der Mitte. Allerdings sind Handsägen, je nach dem, was man so machen will, nicht unbedingt nötig, bei Handhobeln sehe ich das genauso. Ohne Stemmeisen geht aber wenig, die sind kaum zu ersetzen.

@ Hansele: Schau dir bzgl Tauchsäge auch die Mafell, Bosch (sieht der Mafell sehr ähnlich...) und Festool an, dann hast du eine grobe Marktübersicht und bessere Entscheidungsgrundlage. Ich habe das Vorgängermodell der aktuellen Mafell und mag die Maschine gerne, die ist angenehm robust und eher simpel gebaut, passt aber nur auf die Mafell-Führungsschienen. Die Hinweise bzgl. hochwertigem und Standard-Verbrauchsmaterial sind wichtig!

Die Kappsäge von deinem Opa ist übrigens prima, die sind heute noch viel im Einsatz, ich hab die selber auch. Wurde sehr lang kaum verändert gebaut.

Wenn du dir mal eine größere Ladung Holzbearbeitungsdiskussionen und Infos geben willst: woodworking.de - die beiden Foren sind wirklich gut. Zum Schärfen von Stemmeisen usw.: http://www.woodworking.de/schaerfprojek ... index.html und für Handsägen: http://www.woodworking.de/schaerfprojek ... rfen1.html

Noch eine Bemerkung zu den Materialien: OSB, Dreischicht und Sperrhölzer sind relativ dankbar, Leimholzplatten brauchen schon etwas mehr Zuwendung, sind aber noch im Rahmen. Spanplatten machen aber keinen Spaß, bei gar nix. MDF ist halt ein gutes Grundmaterial zum Lackieren, aber sonst kann das eher wenig. Naja, stauben und Werkzeuge stumpf machen....
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Heaterman
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Heaterman »

Meine Familie hat mir auf Befragen vor zehn Jahren zum 50. eine komplette Fein Multimaster-Ausstattung geschenkt. Das Ding will ich icht mehr missen. Gegenüber den ganzen Nachahmer-Multitools immer noch das beste Gerät - bei den Nachahmern lösen sich die Sägeblätter schnell und man muss laufend nachspannen.
Kommt überall hin, macht an der Winkelschiene auch mal richtig Strecke und die vielen Sägeblätter machen alles möglich, vor allem kann man ganz genau arbeiten. Mit den schmalen Bimetall-Dingern mach ich Displayfenster und Ausschnitte schneller als mit der Fräse, und wenn Fliesenschneiden gefragt ist, geht das Ding auch wie Schmidts Katze. Ist bei vielen Sachen die letzte Rettung, wenn Tauchsäge & Co. versagen, z. B. bündig schneiden.
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Gobi
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Gobi »

Geoschreiner hat geschrieben:Allerdings sind Handsägen, je nach dem, was man so machen will, nicht unbedingt nötig
heftigster Widerspruch meinerseits! Ich muss innerlich immer grinsen, wenn mein Kollege für jeden Schnitt seinen Festool Container ausräumt :roll: Eine gute Säge kann so schnell sein. Es hat doch nur keiner mehr Bock die zu schärfen. Ich finds halt schade, daß das alles verlohren geht. Ich verstehe, daß Profis heute mit einem riesigen Maschinenpark arbeiten müssen um konkurezfähig zu sein, aber im Hobbiebereich könnten die alten Techniken wenigstens überleben. Schaut mal ein bisschen den Japanischen Schreinern zu, dann wisst ihr was ich meine :
https://www.youtube.com/watch?v=BntXSCt ... P9a9G9Jt7S
jodurino
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von jodurino »

Hi
da muss man kein Japaner sein denke ich:

Bild

https://picload.org/image/rdlrcpiw/handsaegen_1.jpg

Bild

https://picload.org/image/rdlrcppr/handsaegen_2.jpg

Bild

https://picload.org/image/rdlrcppa/handsaegen_3.jpg

Es ist witzig eine ähnliche Diskussion hatten wir die Tage
ich musste diesen Sonntag 6 solcher Ausschnitte machen
und so etwas geht mit Handsäge und Stechbeitel einfach fix
(und Sonntagstauglich leise)


Ich kann es noch nicht versprechen aber ich möchte 2017 wieder mal dabei sein beim Fingertreffen und endlich habe ich was gefunden
was ich der Gemeinschaft zurückgeben kann, Sägen schärfen Workshop?


Aber mal ganz was anderes, Hansele hat ja oben gesagt er wünscht sich eine gute und offene Diskussion und ich finde wir halten uns gut daran.
Wie wäre es wenn wir es etwas strukturieren?
Die Idee hatte ich hier bekommen:
http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... =14&t=7603

Nur als Vorschlag, Hansele gibt ein Werkzeug vor und wir beziehen uns in den nächsten Beiträgen nur auf dieses Werkzeug, dann hat er es einfacher ins Wiki zu übertragen.

cu
jodurino
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Hansele
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

@ Sunset:

Danke für die Links, da werde ich mich mal umschauen,
sowie es die Zeit zulässt.


@ jodurino:
Gute Idee mit dem Anschlag aus Multiplex, werde ich mal antesten
und die ersten Gehversuche mit dem neuen Werkzeug machen.

Stechbeitel und Handsägen muss ich erstmal suchen,
mal sehen vielleicht finde ich heute wenigstens noch ein paar davon.


@ Mechanix/Geoschreiner:
Herzlich willkommen hier im Forum, bei dem Haufen verrückter hier.

Danke für den Hinweis, ein Besuch im örtlichen Werkzeugladen steht
vor der Anschaffung sowieso noch an.

Dort sollte ich die ein oder andere Maschine zumindest anfassen können,
die Auswahl die vorhanden ist, ist jedenfalls beachtlich:

https://shop.layer-grosshandel.de/_werk ... 53&start=0

Am Ende wird noch das beste Angebot ein wichtiger Faktor sein,
aber das ist noch Zukunftsmusik.


@ Gobi:
Handwerkzeug ist denke ich ein sehr wichtiges Thema,
allerdings sollte man vorher eine Platte gerade auf Maß bringen können, denke ich?

Den richtigen Umgang mit Handwerkzeugen zu lernen und altes Wissen
nutzen zu können, ist mir wichtig.
Aber das geht zeitlich derzeit einfach nicht, vielleicht wenn der G mal fertig ist?

Was allerdings jetzt schon möglich ist, die Kleinanzeigen und Bucht immer wieder
gezielt nach solchen Werkzeugen abzugrasen?

Mit Zeit bekommt man manchmal die unmöglichsten Dinge recht günstig.


Früher war Sonntag Morgen diese Sendung Pflicht für mich,
weil das einfach so unheimlich interessant war, was alles möglich ist.
"Der letzte seines Standes":
https://www.youtube.com/watch?v=MDIBJaUo2_8

In Summe finde ich das Schrauben/Nagellose verbinden von Werkstücken mehr als nur interessant,
hier ein Beispiel dazu, was ich noch im Kopf hatte:

https://www.youtube.com/watch?v=FTzobxYogqM


@ Geoschreiner:
Die beiden Links habe ich mir mal abgelegt, heute ist der letzte Arbeitsfreie Tag,
dass könnte Stoff für die Mittagspause sein.


@ Heaterman:
Liegt beim Schwiegervater im Regal und könnte dort sicher mal ausgeliehen werden,
wobei der Lidl (war´s glaub) Nachahmer hier schon schwer vergewaltigt wurde.
Das hätte ich mit dem geliehenen Gerät bestimmt so nicht durchgezogen :-)


@ jodurino 2:
Wie ich das ganze ins Wiki bekomme, macht mir noch sorgen,
aufjedenfall werde ich die ersten Gehversuche gut dokumentieren (ähnlich dem G-Projekt) und hier zur schau stellen.
Dort bin ich aufjedenfall auf eure Hilfe / Input angewiesen.

Zu den einzelnen Maschinen, wäre denke ich (bin kein Experte im Wiki, aber hier gibt´s doch sicher welche?) je eine Kategorie
nicht schlecht. Wo vielleicht eine Art Testbericht zu der im Forum vorhandenen Maschinen abgelegt werden kann?

Ob das Sinn macht, weiß ich nicht?

Was ich aufjedenfall gut finden würde, wäre ein "Wie geht das eigentlich?" der Experten,
zum Beispiel eine kurze Erklärung zu den Kniffen der verschiedenen Verbindungstechniken?


Gruß Pascal
jodurino
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von jodurino »

Aber bitte ein wenig Vorsichtig hansele und nur wenn die Handkreissäge noch einen Spaltkeil hat
der verhindert das sie blockiert und nach hinten "schiesst"

Sägeblatt in der Höhe so einstellen das ein 1/2 Zahn herausguckt, Plattenstärke + 1/2 Zahn

Du kannst ausreißen der Platte eingrenzen wenn Du vorritzt
zum Vorritzen Sägeblatt auf 1mm bis1,5mm Tiefe einstellen NIE über 2mm!

Lieber ganz vorsichtig Du hast ja alle Zeit der Welt im Hobbybereich.

cu
jodurino
Mechanix
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Mechanix »

Natürlich gehören eine Fein oder Japansäge in einen Holzwerkzeugkoffer. Fuchsschwanz meinetwegen auch, auch wenn mir diese suspekt sind. Dann lieber so eine Bügelsäge mit grobem Blatt oder direkt eine Gestellsäge.
Stechbeitel sind auch immer gut, wobei ich bisher mit meinen zweien gut ausgekommen bin. Einmal 5 oder6mm Breite und einmal 12 oder 15mm.
Stechbeitel und Handsäge sind halt Basics, die ich als gegeben angesehen hat. Fragt ja auch keiner ob man für Elektrofrikeleien ein Schraubendreher benötigt. Und vom Kaugf eines Multimeters wird auch keiner abraten. Ob's dann direkt Wera und Fluke sein muss, darüber kann man noch streiten.

Meine Handsägenwahl hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt noch weitere Hersteller, wurden ja oben schon aufgezählt. Aber weil hier die Makita erwähnt wurde und ich mich selbst mal in der Situation sah, wollte ich meinen Senf dazu geben. Mafell ist sicher geil aber Preislich halt nochmal ne ganz andere Liga - das macht erweiterungen des Fuhrparks teuer. Dewalt (zu denen jetzt ELU gehört und die wiederum eine Tochter von B&D sind) habe ich bisher nur als Geräte für den Bau wahr genommen. Alles klappert und keine Winkelangabe ist genau, aber dafür haben die Motoren meist Power ohne Ende. Bosch Blau kenn ich aus meiner Zeit als BumBumSchlosser - überzeugt haben die mich nicht. Vor allem die Schrauber waren zum Weglaufen (damals waren LiIon-Speicher aber auch noch neu). Alles in allem ist der Eindruck geblieben.
Was es wird hängt wie immer von den persöhnlichen Preferenzen ab. In die Hand nehmen (im Laden) oder mal nen Probeschnittmachen (beim freundlichen Tischler um die Ecke) ersetzen jeden Fremdbericht.

Sicher sollte man nicht zu strickt an einer Marke hängen, aber um doppelte investitionen zu vermeiden ist ein Blick auf das restliche Sortiment wichtig. Mafell zB teilt sich die Schiene mit Bosch. Festool, Makita, Metabo wiederum benutzen das Festool Profil. Und Säge/Fräse ohne Schiene macht keinen Sinn.

Hier wurde gesagt das MDF schön einfach ist, weil man es so leicht Lackieren kann. Dem möchte ich wiedersprechen. Die Schnittkante muss aufwändig grundiert und gespachtelt werden, damit sie nicht nach 2 Monaten wieder sichtbar wird. Oder auf Gehrung. Und wenn man soweit ist, kann man auch getrost Multiplex, Tischler oder Leimholz verwenden. MDF kann man IMHO nur beizen und zum schutz dann ölen oder wachsen. Oder direkt funieren.
Uli
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Uli »

Ich empfehle wärmstens den YouTube-Kanal von Paul Sellers https://www.youtube.com/channel/UCc3EpW ... 0QhwUNQb7w.

Das einzige Elektrowerkzeug, das man da hin und wieder zu sehen bekommt, ist ein Akkuschrauber. Das war's.

Ich war total von den Socken, was man ausschließlich mit Handwerkzeug machen kann. Eigentlich fast alles. Vieles auch genauso schnell, wie mit Elektrowerkzeug. Auch die mögliche Präzision hat mich beeindruckt.

Wenn man sich hier ein paar Videos angesehen hat, hält man hinterher doch das eine oder andere Elektrowerkzeug für verzichtbar - und investiert sein Geld lieber in Handwerkzeug.
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Hansele
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Hansele »

jodurino hat geschrieben:
Du kannst ausreißen der Platte eingrenzen wenn Du vorritzt
zum Vorritzen Sägeblatt auf 1mm bis1,5mm Tiefe einstellen NIE über 2mm!
Hallo,

was ist der Grund für NIE mehr als 2 mm?

Ich weiß das die Makita Säge mit 1,5mm anritzt,
die Festool kommt mit 0,5mm daher.



Diese Auswahl an Zwingen habe ich aus Opas damliger Werkstatt übernommen:

Bild

Dann noch diese beiden Sägen:

Bild

Ansonsten habe ich noch eine alte Gestellsäge, ob die noch haut weiss ich nicht,
habe die noch nie versucht.

Hier noch eine handvoll stumpfe Stechbeitel,
daran kann ich mich dann mal mit dem schärfen versuchen:

Bild


Grüßle
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Mechanix »

Das sieht doch recht solide aus. Die Feinsägen könnten mal vom Rost befreit werden, passiert aber beim Sägen auch irgendwann von allein.
Stecheisen schärfen ist sau arbeit, bis man es kann, dann gibst du keine deiner Klingen außer Haus.
Die Zwingen sind, soweit erkennbar eher besserer natur. Etwas Zeit mit der Drahtbürste im Gewinde und dann ein Tropfen Öl und du kannst die auch noch weiter vererben. Kleiner Tip: den Stempel nie bis Anschlag rausdrehen. Wenn dir die Zwinge mal zufällt kriegst du die nie wieder auf. Immer min einen Gewindegang 'Luft' lassen.
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Propeller
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Propeller »

N#abend!
Hier ist noch einer aus der Handwerkzeugfraktion.
Besorge Dir gute Handsägen, Hobel und Stechbeitel und lerne, sie scharf zu halten.
Du hast beim Arbeiten alle Zeit der Welt und kannst sehr viel feiner und präziser arbeiten. Das erste elektrische Holzwerkzeug, das ich dann kaufen würde ist eine Oberfräse - und dafür kannst Du als erstes Übungsstück gleich einen Frästisch bauen.
Holzarbeit ist Meditation! ;)
beste Grüße
Peter
Felix_W
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Felix_W »

was ist der Grund für NIE mehr als 2 mm?
Einigen wir uns auf "so wenig wie möglich". Grund ist, dass man zum Vorritzen rückwärts sägt, die Säge also zieht statt schiebt, was bei größerer Schnitttiefe wortwörtlich nach hinten losgehen kann. Gleiches Prinzip wie beim Fräsen im Gleichlauf.

Ich bin zwar kein Handwerkzeug-Holzbastler, sehe aber auch zusätzlich zu dem, was bereits geschrieben wurde, einen kleinen Einhandhobel als grundlegend an. Damit sind ruck zuck die Kanten gebrochen oder abgerundet und man spart sich viel Schleiferei.
Die grün lackierten von Kunz kosten einen Bruchteil der weit verbreiteten Vitrinenwerkzeuge und funktionieren genauso. ;)

Achso und nochwas: Wenn du mit Elektrowerkzeugen arbeiten willst, dann leg dir auch einen guten Sauger zu, der einen ausreichend langen und flexiblen/dünnen Schlauch hat und den feinen Staub nicht einfach wieder rausbläst.

Grüße, Felix
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Geoschreiner
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Re: Grundausstattung für die Holzbearbeitung?

Beitrag von Geoschreiner »

Mechanix hat geschrieben: Stecheisen schärfen ist sau arbeit, bis man es kann, dann gibst du keine deiner Klingen außer Haus.
Kommt auf den Zustand der Spiegelseiten an und darauf, wie dogmatisch man das angeht. Erstere abzurichten und plan zu bekommen kann wirklich nervtötend sein, aber ist fürs genaue Arbeiten unverzichtbar. Das lässt sich meines Wissens auch kaum mechanisieren. Die Fase kann man (wenn man es kann, d.h. entsprechend vorsichtig ist) sogar auf einem Doppelschleifer mit einer scharfen EK-Scheibe nachschleifen und dann auf dem Abziehstein die passende Mikrofase anbringen, fertig. Bei mir kümmert sich die Tormek um die Hauptschneide, Abzug per Hand - die ganze Prozedur dauert vielleicht eine Minute inklusive allem pro Eisen, und ich bin nicht sonderlich geübt. Aber du hast Recht, seine rasiermesserscharfen Eisen gibt man nicht außer Haus, weil manche Zeitgenossen den Unterschied von Meißel und Stemmeisen nicht kennen.

Jo, die Schraubzwingen sind prima. Damit kann man schon mal anfangen.

Die Mafell und Bosch Tauchsäge sind mMn bis auf Details die gleichen Maschinen und passen auf beide Schienensysteme. Aber ja, gerade Mafell ist preislich in den letzten Jahren nicht gerade günstiger geworden.

Zum MDF: Das kommt viel aufs Material (also den Füller und Lack) an. Wenn ich schon unbedingt eine komplett gleichmäßig lackierte Oberfläche, auch an profilierten Kanten, brauche, dann greife ich idR auf MDF zurück. 2 x Füller, 2 x Decklack, beides natürlich 2K, fertig. Profis rotzen per Airless zT den Füller in einem Aufwasch drauf....
Das hat aber alles nichts mit schönem Arbeiten zu tun, deswegen meide ich die ganze Lackiererei im Hobby auch.
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