Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Der chaotische Hauptfaden

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Julez
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Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Julez »

Moinsen zusammen,

ich hab mir im Sommer einen Kompressor geholt, und damit erfolgreich ~12kg Rostschutzfett an meinem Auto verteilt. Allerdings war die Wassermenge, die sich im Tank sammelte, schon ordentlich. Das geht doch bestimmt besser.

Hier erstmal ein Bild:

http://imgur.com/a/e6NOY

Mein Plan: Sowas holen:
http://www.ebay.de/itm/Druckluft-Filter ... tZimHUdePg

Dann in den verrippten Teil im Foto ein Winkelstück 90° nach rechts setzen, dort den Wasserabscheider dran, dort ein 90° Winkelstück nach unten rein, dort dann die passend zurechtgebogene ursprüngliche Leitung dran. Diese geht auf der gegenüberliegenden Seite weiter nach links, und endet in einem Anschlussstück, welches in den Tank führt.
So ähnlich:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 37-84-2642

Macht das so Sinn, oder eher nicht?
setiherz
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von setiherz »

Hallo , hol Dir doch einen Kondensatableiter für den Kessel wenn schon käuflich sein muss.
Oder irgendeine Schaltung welche am Nutzungsende kurz das Bodenventil öffnet.

Grüße Steffen

Gibts von fast allen Herstellern
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PowerAM
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von PowerAM »

Nach Nutzung das Bodenventil aufdrehen und offen stehen lassen, das ist keine Option?
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Julez
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Julez »

Geht natürlich, allerdings hatte ich mir erhofft, erst gar kein Wasser in den Kessel zu lassen, oder ist das illusorisch?
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Bastelbruder
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Bastelbruder »

In der Luft ist erstmal Wasser. Beim Komprimieren passiert nichts außer daß die Luft sich erwärmt. Beim Dekomprimieren der zwischenzeitlich abgekühlten Luft wird die noch kälter, das Wasser fällt aus. Das passiert speziell an Düsen, und es kommt zu Taubildung an der Kesselwand weil der vielleicht im kalten Keller steht. Druckschwankungen im Kessel lassen sich kaum vermeiden.
Es gibt Lufttrockner mit Kältemaschine zum Anbau an den Kompressor
und Druckminderer mit Wasserabscheider "Wartungseinheit" zum an die Wand schrauben.
Es gibt automatische Entwässerungsventile mit Uhr und Schwimmergesteuerte Ablaßventile, auch in der Wartungseinheit.
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PowerAM
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von PowerAM »

Das ist illusorisch. Du hast das Kondenswasserproblem bei jedem Kompressor. Bei manchen faellt es dir konstruktionsbedingt nicht so sehr auf. Je mehr Volumen, je spaeter macht das im Betrieb Probleme. Abscheider fressen auch nicht alles. Zum Einlagern also besser das Bodenventil nutzen.
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Julez
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Julez »

Hm ok gut, dann sehe ich ein, dass ich mir wohl zuviel erhofft habe von so einem Abscheider. Dann werd ich wohl lieber immer mal wieder die Ablassschraube aufmachen nach Benutzung. Ist ja nicht so oft.
Danke euch allen! :D
basti1
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von basti1 »

Du kannst versuchen die angesaugte Luft trockener zu bekommen. Wo kein Wasser drin ist, kann auch keine mit verdichtet werden.

Mein Kompressor im Keller steht relativ trocken hab noch nicht nachgesehen, aber der Behälter sollte trocken sein.

Weiß aber auch von einem der steht in einer relativ offenen Halle und da kann ich halbjährlich Wasser ablassen und nicht zu wenig.


MFG Sebastian
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Durango
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Durango »

Die Physik dahinter ist schon länger bekannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Druckluft

Im Kessel wird die Luft unter den Taupunkt gekühlt und das Wasser kondensiert.

D.h. aus dem Kessel kommt Luft mit einer relativen Feuchtigkeit von 100 %.

Wenn diese komprimierte Luft an deinem Arbeitsgerät entspannt wird, steigt zwar der Taupunkt wieder an, aber die Entspannungskälte führt zur lokalen Wasserabscheidung.

Käufliche Druckminderer haben deshalb gleich einen Wasserabscheider dabei. Der kann manuell oder automatisch entleert werden.

Auch wenn man literweise Kondenswasser aus dem Kessel läßt, die Luft wird immer gesättigt sein.

Selbst bei Temperaturen von 5 bis 10 °C kann dabei eine Spritzpistole vereisen.

Abhilfe ? Entweder brutal entfeuchten oder die entspannte Luft kräftig anheizen.

Genau hier hilft die Abwärme des Kompressors, wenn man die Einrichtung dafür hat.

73 Manfred
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Smily
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Smily »

Also einen lufttrockner für privat ist mit kanonen auf spatzen geschossen.
Bei meinem werkelt ein Magnetventil am kesselboden.
Das ganze wird über einen separaten schalter aktiviert, schließt das ventil und der motor bollert los.
Der druckschalter macht seinen normalen job.
Wenn ich die wirkungsstätte verlasse, lege ich den hauptschalter um, das magnetventil wird spannungslos und ballert den restdruck mitsamt dem kondensat über eine relativ dünne kunststoffleitung aus dem gastrobereich in die kanalisation.

Die dünne leitung ist desshalb drinn, dass es im abwassersystem nicht zu einem überdruck kommt und das waschbecken blubbert.

Somit ist der kessel drucklos wärend der nicht benutzung, und das kondensat hat sich auch selbst entsorgt.

Im normalen arbeitsablauf ist ein wasser und ölabscheider unerlässlich, vor allem wenn mann lackieren will. Das wird einfach in die druckleitung zum werkzeug geklemmt.

Das system läuft mittlerweile seid 4 jahren so bei mir.
Bisher nur einmal das öl im verdichter gewechselt gegen 5w30, was da gerade rumstand.
Muss dazu sagen, ich habe auch einen riemengetriebenen ddr graugusklumpen.
Die sind sowieso unverwüstlich.
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Nicki
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Nicki »

Hol dir einen Bekomat und du hast Ruhe :)
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tschäikäi
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von tschäikäi »

Das Bekomatdings wird aber mit Sicherheit keine gasförmigen Verunreinigungen rausfiltern können.
So wie das im Video hier http://www.beko-technologies.de/produkt ... n-bekomat/
aussieht, wird das nach dem Kessel irgendwo im Rohrsystem eingebaut um bereits kondensiertes Wasser/ Öl aufzufangen.
Also ich finde, was man machen kann, ist sich einen Kondensator (von ner größeren Kälteanlage)
zwischen Verdichter und Kessel zu hängen, in dem Öl und Wasser kondensieren können.
Danach sonen Bekomat (oder einfach nen Behälter in irgendeiner Form.
Der Bekomat ist auch net mehr als ein Behälter mit Niveauregulierung mittels Magnetventil und halt dem kap. Sensor zur Voll- Erkennung.
Wobei ich der Meinung bin, dass es Quatsch ist, einen Kompressor, der nicht 24/7 läuft mit sowas auszurüsten.
Im Werkstattbereich (um es von der Industrie abzugrenzen) macht man halt einfach alle paar Monate die Ablassschraube am Kessel auf und gut is.

Wenn du dir Sorgen wegen Rost im Kessel machst (und das ist der einzige Punkt der bedenklich werden könnte, sagen wir nach 10-30 Jahren),
bau das Teil auseinander und lackiere den Kessel innen. Chemisch entrosten, nen Liter Farbe rein kippen und hin und her schwenken.
Wenn der Kessel innen beschichtet ist, passiert natürlich nix mehr mit Rost.

Wenn du möglichst saubere Druckluft brauchst, hol dir son Ding wie du verlinkt hast. Aber in der Reihenfolge verbinden.
Kompressor - Kessel - Druckminderer/Absperrhahn - Öl-/ Wasserabscheider.

Den Abscheider als letztes, weil:
(1) Sobald der Eingangsdruck unter den Mindesteingangsdruck fällt, öffnet das Ablassventil
Dann kannst du den Druckminderer runterdrehen und das Ding läuft von selbst leer.
Unten ist ein Schlauchanschluss, den kannste dann in nen Eimer oder so verbinden.

Gruß Julian

In eigener Sache: Ich suche derzeit eine gute Lösung, um das von meinem (danke Alex) großen Kälteverdichter ausgepustete Öl
möglichst vollständig wieder zurück zu führen.
Das Problem ist, dass es hier nicht reicht, das Öl einfach abzuscheiden und irgendwo zwischen zu lagern, es muss zurück in den Kompressor.
Am besten während der läuft. Wenn das nicht der Fall ist, läuft das Ding irgendwann ohne Schmierung und verreckt.
Größenordnung ca. 300L/min, Öl: viel/Zeit.

Gruß Julian
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sub
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von sub »

Was spräche dagegen, den Druckbehälter kopfüber zu positionieren, so dass er von unten befüllt und entleert wird?
Somit würde der Behälter selbst automatisch entwässert, man bräuchte im Gegenzug halt einen Wasserabscheider in der Zapfleitung (der sowieso keine dumme Idee ist).
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Hansele
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Hansele »

Hallo,

unterschätzt nicht die Menge Wasser die so ein kleiner Kompressor erzeugen kann,
dass durch den Wasserascheider zu lassen, wird nich hinhauen.

Zumindest nicht mit so einem Spielzeugteil für 12€.

Bei einem so kleinen Kessel, ist es wohl am einfachsten den Druck abzulassen,
und an der tiefsten Stelle (da sollte ja der Ablauf sein) den Hahn offen zu lassen.

Grüßle
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Hightech
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Hightech »

Habe ich so gelöst:
Dort ist am Kesselboden ein Ventil, welches die Suppe rauspustet wenn der Kompressor fertig gedückt hat.
http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... 82#p145282
https://youtu.be/zgSJKseAFzA
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RMK
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von RMK »

im medizinischen Bereich gibt es Trockenluftanlagen, die vor dem Kessel die Luft entfeuchten (dazu wird sie gekühlt, das entstehende Wasser
dann abgetrennt und die Luft danach noch durch ein Silicagel-gefülltes Rohr geleitet - oder in "modern" mit einem Membrantrockner, aktiver
Kühlung usw...
die entsprechend ausgerüsteten Kompressoren haben auch nach 15 Jahren Betrieb kein Wasser im Kessel (ich mache Druckbehälterpüfungen,
muss da reingucken und bin mir deswegen ziemlich sicher ;-) )
Allerdings kostet so eine (kleine) Anlage auch um die 1400.-

Ich würde auch den Weg gehen und ein drei-Wege-Magnetventil mit dem Einschalter (nicht dem Druckschalter!) gekoppelt an den
Auslass hängen, einschalten - MV dichtet und der Kompressor bollert los, Abschalten - Kessel wird entlüftet und entwässert...

wieviel Druck macht das Ding maximal? ich kann mal gucken was an MVs noch rumliegt... die meisten die ich habe sind allerdings für 24V :-/
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MatthiasK
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von MatthiasK »

Bei meinem Airbrush-Kompressor denke ich gerade über einen Wärmetauscher zwischen Kompressor und Kessel nach, der die Luft vor dem Kessel kühlt und nach dem Kessel (oder Druckminderer) wieder anwärmt. Zusätzlich will ich vor dem Kessel (und nach dem Kühler) noch einen Wasserabscheider einbauen, damit ein Teil möglichst großer Teil des Wassers gleich gar nicht im Kessel landet.

Das nächste Problem ist, dass der Kompressor in eine Eurobox eingebaut werden muss und ich dann nicht mehr an die Ablasshähne komme. Also ausbauen und mit einer Leitung versetzen. Oder durch Druckluft-Schalter/-Taster ersetzen.
Robby_DG0ROB
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Re: Wasserabscheider an Kompressor bauen.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es gibt handelsübliche Lösungen, die aus einem Magnetventil, einem Wasser-/Öl-Seperator und einer kleinen Steuermimik bestehen. Für Werkstätten mit hohem Luftverbauch, z.B. Luftwerkzeuge usw. kann so das allfällige Entwässern entfallen.

Alternativ gebe es auch Trockernpatronen, die im Nutzfahrzeugbereich eingesetzt werden, aber diese müssen ständig aus einem kleinen Behälter mit trockener Luft regernieriert werden. Im Normalfall erfolgt das beim Abschalten des Druckreglers und beim Abstellen des Motors, wo einige Sekunden ein Magnetventil für das Regernieren sorgt, nachdem die Spannung am D+ unter dem Wert vom Dauerplus gesunken ist.
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