Seite 4 von 9

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Sa 18. Mär 2017, 23:23
von ferdimh
Die Last dürfte etwa gleich sein wie vorher (+/- 50% ;-) ) wenn du den Widerstand rausreißt (und natürlich die Lampe drinlässt).

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 01:11
von Gobi
hä? Dann wird sie doch noch kleiner?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 01:40
von ferdimh
Du hast auf der Uhr, dass umgangssprachlich "Weniger Last" "Mehr Widerstand" bedeutet?
Ein Heizlüfter ist "mehr Last" als eine 25W Birne.
Das heißt, der Heizlüfter zieht mehr Strom als eine 25W Birne, bei gleicher Spannung (hier 230V~).
Daraus folgt nach R=U/I, dass der Heizlüfter einen kleineren Widerstand (nämlich ca 20 Ohm) hat als die Birne (die ca. 2,2kOhm hat).

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 02:39
von Gobi
okeeeee, ja meine Uhr geht falsch... stimmt.
Ich meine aber, das hätte ich alles durchprobiert, jetzt ist es zu spät ums noch mal zu machen..

Trotzdem, mal ganz theoretisch, wenn ich eine Lampe parallel schalte, habe ich den Gesamtwiderstand kleiner gemacht. Damit vermutlich die Last erhöht.
Die Lampe 12V, 10W hat rechnerisch einen Widerstand von 14,4Ohm; mein Trafo 505Ohm
Hänge ich jetzt vor die Lampe 1K und vor den Trafo 500Ohm , komme ich parallel bei 503Ohm raus.
Falsch gedacht?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 11:05
von xoexlepox
Gobi hat geschrieben:Die Lampe 12V, 10W hat rechnerisch einen Widerstand von 14,4Ohm
Aber nur, wenn sie mit Nennlast leuchtet ;) Wenn da (dank Vorwiderstand) nur noch ein paar mA durch fliessen, schätze ich mal so 2-3Ohm. Der Gesamtwiderstand ändert sich dadurch zwar nur wenig, nur in diesem Fall könntest du die Lampe durch ein Stück Draht ersetzen ;)

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 11:07
von ferdimh
Momomomomoment... kannst du mal deine Schaltung aufzeichnen?
Ich glaube hier liegt ein heftiges Missverständnis vor.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 13:02
von Gobi
ich meinte einfach so:
AUe.png
AUe.png (4 KiB) 1789 mal betrachtet

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 17:21
von ferdimh
ähm... mir erscheint eine Konstruktion ohne die beiden Widerstände deutlich gesünder. Insbesondere der vorm Trafo macht überhaupt keinen Sinn.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 18:12
von Gobi
Gobi hat geschrieben: Die Lampe 12V, 10W hat rechnerisch einen Widerstand von 14,4Ohm; mein Trafo 505Ohm
Hänge ich jetzt vor die Lampe 1K und vor den Trafo 500Ohm , komme ich parallel bei 503Ohm raus.
Also ist meine Rechnung für die Katz? :cry:

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 18:51
von ferdimh
Die Rechnung ist korrekt, das ergibt nur keinen Sinn, weil der Verstärker irgendwas im hohen einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich sehen will.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: So 19. Mär 2017, 19:45
von Gobi
Fuck, ich versteh immer noch so viel nicht! :cry:
weil der Verstärker irgendwas im hohen einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich sehen will.
Ohm? Der 9V Tavo den ich parallell hatte hat doch auch 500Ohm?

Aber, ich kann einen Glückstreffer vermelden- ich habe in der Ferdi Lampenschaltung den 500Ohm durch die Primärwicklung des 9V Trafos ersetzt und das ist ziemlich geil vom Sound her! Das verrückte kompressorhafte Verhalten ist allerdings damit auch verschwunden, was auch wieder etwas schade ist (ich hatte schon angefangen, daran Gefallen zu finden)- wahrscheinlich zwecklos mir zu erklären, warum das so ist.

Ich sehe schon, an die Stelle muss ein mehrstufiger Schalter, da scheint mir noch einiges möglich! Immerhin kann man jetzt auch den Ausgang des 9V Trafos nutzen usw. wird aber ein komplexer Schalter....

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 22. Mär 2017, 18:23
von Gobi
Nanü? Hab ich was blödes geschieben? :roll:


Zwischenfrage: ich such gerade meine Trafos durch- hab hier einen, da steht drauf:

2x110v bifilar
gelb-gelb 6,3V
blau-rot-blau 0 <--?? !!
250V/300V 100mA

wo die 230V rein gehen sollen, kann ich glaube ich noch vom Vorgänger her erkennen, ich bin aber etwas unsicher, wo ich die 300 V abnehme?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 22. Mär 2017, 18:34
von Harry02
Den 1k vor der Lampe hast du auch wieder rausgeworfen oder? Vielleicht tut der Kompressor nicht mehr, weil der 9V Trafo+Anhängsel zu viel Leistung schluckt, was ist denn da hintendran? Aber wenn da 10W auf einen niederohmigen Transistoreingang o.Ä. prallen hätte es sicher schon geraucht.

Das mit dem niedrigen zweistelligen Bereich meint die Last nach dem AÜ also ca 8 Ohm. Was der Trafo, den du da nochmal dahinter schaltest für eine Primär-Impedanz hat hängt davon ab was bei dem auf der Sekundärseite hängt, er transformiert ja Impedanzen (Wechselstromwiderstände). Die 500Ohm werden der Gleichstromwiderstand der Primäwicklung sein? Der ist unrelevant. Bei NF ist der Innenwiderstand deutlich höher wenn auf der Niedervoltseite nichts oder nur ein hochohmiger Eingang hängt. Die Glühbirne oder ein anderer Widerstand parallel zum 9V Trafo sorgt dafür dass der Amp die benötigten ca. 8Ohm sieht.

Der Trafo hat eine Mittenanzapfung für Gleichrichtung mit nur zwei Dioden (Röhrengleichrichtung), also 2x300V bzw 600V mit Mittenanzapfung. Die 230 gehen in die zwei 110V Wicklungen, die in Reihe sein müssen (phasenrichtig). Entweder du nutzt nur eine Wicklungshälfte und eine Graetzbrücke oder eben zwei Dioden wie vorgesehen, die Mitte ist dann 0V.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 22. Mär 2017, 19:53
von Gobi
Ok, vielen Dank - den neuen Trafo probier ich nachher mal aus - der scheint mir aber fast hochwertiger, als das was ich bis jezt benutze, vielleicht sollte der lieber in mein Testboard wandern...

Die Ferdi-Lampen-Schaltungs-Variante sieht im Moment so aus:
AUeExp.png
AUeExp.png (4.42 KiB) 1678 mal betrachtet
...da habe ich auch direkt noch ein paar Ideen zu, sind aber noch nicht getestet:
1. am 9V Trafo fällt ja jetzt auch Signal an, das könnte ich mal phasengedreht auf das andere legen
2.Den "strangen Kompressor" in Mittelstellung würde ich gerne mal mit einem Kondensator brücken, damit z.B. hohe Töne doch durchkommen - bin mir nur nicht sicher, wo/wie

ich hab gerade alles mögliche zerpflückt, weil ich parallel (hoffentlich nicht zu voreilig) schon an einem Gehäuse arbeite....

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 22. Mär 2017, 20:39
von Harry02
Ok, also zwei Signalausgänge - welchen Zweck hat der Ausgang vom 9V Trafo? Wenn du da einfach nur das Signal ohne Kompressor abgreifen willst, kannst du den direkt parallel zur Sek.seite vom Amp-AÜ schalten. Wenn du ihn dort lassen willst, würde ich ihn mit einem 500Ohm Widerstand brücken, dann sollte sich die Kompressorschaltung wieder so verhalten wie die Originalversion (da dieser Trafo wie gesagt vermutl. einen NF-Widerstand jenseits von 500 Ohm hat und das auch noch frequenzabhängig).
Und am Vorwiderstand für die Glühbirne steht 1 Ohm, war das vllt ein Lesefehler mit 1k (in der Berechnung weiter oben)? In der nächsten Zeichnung die Bauteilewerte nicht vergessen, das vermeidet Missverständnisse. ;)

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 22. Mär 2017, 21:59
von Gobi
Sorry, bestimmt verwirrend das Ganze.... das oben war nur ein Gedankenspiel, bzw. ein Versuch zu verstehen.... ist erledigt weil falsch gedacht.
ferdimh hat geschrieben:Die Rechnung ist korrekt, das ergibt nur keinen Sinn
Hier gehts ja einerseits drum Röhren-Gitarrenschaltungen "schräg" zu verändern und hoffnungsvoll dabei auch noch was zu lernen. Ich bin immer noch auf dem Level von "ich habe so eine grobe Idee und probier mal rum" - so entstehen diese komischen Sachen - gut allerdings in dem Fall, denn so klingt es gut und das Lämpchen leuchtet!

Als nächstes möchte ich mit der Lampen- Idee noch weiter probieren, ich sehe da Potential, ich merke aber, das ich die original Ferdi Zeichnung eigentlich überhaupt nicht verstehe:
Bild
Mein Stand:
-ich verstehe, die Lampe hat einen veränderlichen Widerstand, je nach Lautstärke
-was macht der 1 Ohm?
-die 100 /500Ohm Kombi ist doch eigentlich so hochohmig, das sie kaum ins Gewicht fallen sollte -ich verstehe nicht, was sich ändert, wenn ich am Regler drehe

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 22. Mär 2017, 23:57
von ferdimh
Oh...
Da hatte ich eine Antwort erdacht. Dann kam wohl irgendwas dazwischen, denn ich habe sie wohl nie abgeschickt...

Also, gehe ich mal der Reihe nach....
Ohm? Der 9V Tavo den ich parallell hatte hat doch auch 500Ohm?
a) Wo nimmst du diese Zahl her? Die Impedanz (bei Wechselstrom) eines Trafos ist viel höher (ca Faktor 100) als der Widerstand bei Gleichsaft.
b) da lag doch noch nen Widerstand zu 8 Ohm parallel? Zumindest hätte das so sein sollen. Derartige Fehlanpassung hätte eigentlich den Ausgangsübertrager (oder ganz hypothetisch auch die Röhre) töten müssen.
Aber, ich kann einen Glückstreffer vermelden- ich habe in der Ferdi Lampenschaltung den 500Ohm durch die Primärwicklung des 9V Trafos ersetzt und das ist ziemlich geil vom Sound her! Das verrückte kompressorhafte Verhalten ist allerdings damit auch verschwunden, was auch wieder etwas schade ist (ich hatte schon angefangen, daran Gefallen zu finden)- wahrscheinlich zwecklos mir zu erklären, warum das so ist.
Der Glückstreffer ist weniger "Glück" wenn wir das Ding aufdröseln:
Der 1Ω hat deutlich weniger WIderstand als die Glühlampe. Kann vernachlässigt werden (die Anschlüsse unten interessieren uns ja nicht).
Das Poti hat deutlich weniger Widerstand als der Trafo Impedanz hat. Interessiert also auch nicht.
Das Ergebnis ist trivial: Ausgangstrafo, Glühobst, Koppeltrafo, fertig.
Wenn du an "Poti und 1Ω-WIderstand" abnimmst, passiert sehr wirres Zeug je nach Potistellung. Ich tue mir sehr schwer, das zu erfassen um es zu beschreiben. Ich würde aber überschlägig erwarten, dass das der Effekt um eine Zehnerpotenz zu klein ist, um hörbar zu werden. Ich würde erwarten, dass das Poti jetzt unwirksam ist.
Warum der Kompressor dann nicht mehr geht, erkläre ich weiter unten.
-ich verstehe, die Lampe hat einen veränderlichen Widerstand, je nach Lautstärke
-was macht der 1 Ohm?
-die 100 /500Ohm Kombi ist doch eigentlich so hochohmig, das sie kaum ins Gewicht fallen sollte -ich verstehe nicht, was sich ändert, wenn ich am Regler drehe
Also, punkt 1:
Du hast ein Konzept "Masse" kennengelernt.
Das ist erstmal nur der Punkt, gegen den wir einen Pol unseres Voltmeters halten, damit wir nicht immer beide Punkte angeben müssen. Über diesem Konzept breiten wir jetzt eine Sammlung umgedrehter Propanflöten aus und zünden das Ganze an:
Der Verstärker hat zwei Klemmen Eine heißt "Signal" eine heißt "Masse" der Verstärker "misst" die Spannung zwischen den beiden Punkten. Der einzige Unterschied ist, dass man an "Masse" üblicherweise die Schirmung anschließt (und eventuell den Schutzleiter, das Gehäuse,...).
Da der Ausgang vom Übertrager außer zum Verstärker hin keine Verbindung hat, kann uns die Zuordnung Signal/Masse (fast) egal sein. Wegen dem "fast" habe ich ein Stück abgeschirmtes Kabel hingemalt, damit klar ist, wo die "Masse" hinkommt.
Nochmal das Bild mit ein paar Anmerkungen:
Bild
Zum Denken wird jetzt ein neuer Bezugspunkt eingeführt: das untere Wicklungsende vom Übertrager, verbunden mit 100Ω-Poti und 1Ω-Widerstand.
Wir messen jetzt alles gegen diesen Punkt. "M". Das heißt, wie vereinbaren "an M sind 0 Volt".
Der Verstärker sieht jetzt (bzw macht hörbar) "Signal-Masse" beziehungsweise Spannung A-B, was das gleiche ist wie (A-M)-(B-M). Also die Spannung zwischen A und B können wir bestimmen, indem wir das (schnelle, also in der Praxis wohl eher ein Oszi) Volteisen zwischen A und B halten, oder indem wir die Spannung zwischen A und M messen und die Spannung zwischen B und M messen und die beiden voneinander abziehen.
Ab jetzt entfällt der Hinweis auf "M" als Referenzpunkt, wir messen jetzt nur noch gegen M, wenn nicht explizit was anderes dasteht.
Der Verstärker wirft an Ü eine Spannung raus, Das Poti und der Widerstand obendran ergeben einen Spannungsteiler, der das Signal mit X multipliziert.
Im Extremfall "Poti auf Maximum" ist R1 nur der 500Ω-Widerstand und R3 die 100Ω vom Poti. Auf Minimum ist R1 600Ω und R3 0Ω. Wenn wir dran drehen ist es irgendwas dazwischen. Nach der Spannungsteileregel ist X=A/Ü=R3/(R1+R3), also irgendwas zwischen 0,16 und 0.
Auch rechts hats einen Spannungsteiler, der mit Y multipliziert.
Das gleiche Spiel können wir für das Leuchtobst spielen. Die heiße Funzel hat etwa 14 Ohm, die kalte Funzel schätze ich auf 3 Ohm.
Also ist B/Ü=Y=R4/(R2+R4), mit gegebenen Werten irgendwas zwischen 0,25 und 0,07.
Wenn wir jetzt ein bisschen Gleichungsumformerei spielen, kommt A=X*Ü und B=Y*Ü raus (logisch, hoffe ich).
Um auszurechnen, was der Verstärker sieht (also "was wir hören") berechnen wir A-B=X*Ü-Y*Ü=(X-Y)*Ü.
Die Lautstärke hängt also von der Differenz der Teilerverhältnisse ab. Der linke Teiler ist konstant, der rechte Teiler änder sein Teilverhältnis in Abhängigkeit von der Ausgangsleistung. Wir können jetzt das Ding so einstellen, dass es bei "Vollgas" genau Stille liefert, weil X und Y genau gleich sind. Wir hören dann die Differenz zwischen zwei gleichen Signalen. Wir können auch so einstellen, dass es nur recht schnell leiser wird. Wir können das Poti auch weiter drehen, so dass genau das Gegenteil passiert und das Signal lauter wird, je heißer der Glühfaden wird (hierfür muss das Poti weiter nach oben gedreht werden, so dass der kalte Glühfaden zur Auslöschung führt. (Möglicherweise muss man dafür den 500Ω-Widerstand verkleinern).
Ein paar Tricks am Rande:
Der linke Teiler mit poti ist deutlich hochohmiger als der Rechte. Dadurch bekommt er kaum Ausgangsleistung ab und man kann Standardbauteile verwenden. Nebenbei heißt das, dass alle Leistung die Glühlampe zum funzeln bringt (ok, fast, irgendwas muss noch den 1Ω-Widerstand heizen).
Die "Masse"leitung ist an Punkt B angeschlossen, weil da der niederohmigere Spannungsteiler ist, der nicht so schnell Brumm einfängt (schließlich landet da aller Scheißdreck, den die Abschirmung vom Innenleiter fernhält),

Wenn du jetzt den 500Ω-Widerstand durch irgendwas gewickeltes (oder einen Kondensator) ersetzt, wird die Impedanz frequenzabhängig. Damit hängt die Auslöschungswirkung auch noch von der Frequenz ab. Da da auch noch die Phasenlage von dem Ding reinspielt, kommt möglicherweise überhaupt keine Auslöschung zu stande. Mit viel Glück könnte der Verhau aber die Basis für ein Auto-Wahwah werden...

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Do 23. Mär 2017, 01:14
von Gobi
WOW :shock:

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Do 23. Mär 2017, 13:36
von xoexlepox
WOW
Dem kann ich mich nur anschließen: Ein sehr schönes Beispiel, wie man Schaltungen auseinanderdröselt, und so deren Wirkungsweise herausbekommt. Gratulation!

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Do 23. Mär 2017, 23:10
von Gobi
Wirklich Ferdi, ich kann Dir nicht genug danken.

Was ich aber ehrlich gesagt immer noch nicht verstanden habe:
Wenn wir jetzt ein bisschen Gleichungsumformerei spielen, kommt A=X*Ü und B=Y*Ü raus (logisch, hoffe ich).
Um auszurechnen, was der Verstärker sieht (also "was wir hören") berechnen wir A-B=X*Ü-Y*Ü=(X-Y)*Ü.
Die Lautstärke hängt also von der Differenz der Teilerverhältnisse ab.
Warumm Differnz? In meiner Vorstellung müsste sich das Ganz addiern?

Ansonsten habe ich heute mal versucht etwas davon umzusetzen .d.h hauptsächlich den 500 Ohm regelbar gemacht oder durch diverse Kondensatoren ersetzt.
Die Kondesatorgeschichte als Filter funktioniert aber nicht sonderlich, bis gar nicht, obwohl ich von 0,1u bis 470Piko alles durchprobiert habe.
Wäre es nicht eher eine Option den Kondensator vor die Lampe zu legen?

Zu guter Letzt habe ich auch noch mal die Sache mit derm 9V Netzteil getestet, das ist gut (schöner Kompressor - Teiler auf Anschlag, also 100 Ohm zu "M"

Ich bleib dran....

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Fr 24. Mär 2017, 00:42
von xoexlepox
Gobi hat geschrieben:Warumm Differnz? In meiner Vorstellung müsste sich das Ganz addiern?
Schau mal, wo sich die "Masse" des Ausgangs befindet -> Das "angeschlossene Gerät" kann nur die Differenz zwischen dessen beiden Eingängen "sehen", daher Differenz... Die Definition von "Masse" ist oftmals ziemlich variabel/unverständlich -> Siehe diesen Begriff einfach als "Nullpunkt für Messungen zwischen zwei Punkten" an, der bei verschiedenen Schaltungsteilen durchaus unterschiedlich sein kann.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Fr 24. Mär 2017, 18:57
von Gobi
ich verste aber die Differenz nicht. Ich sehe zwei verschiedene Signale, die müsste sich doch eigentlich addieren?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Fr 24. Mär 2017, 19:01
von ferdimh
Nope. Wenn du dein Voltmeter mit beiden Messstrippen an die (gleiche) Phase hältst, sieht es "0V". Auch wenn die beiden Phasen aus völlig unterschiedlichen Quellen kommen.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Fr 24. Mär 2017, 19:05
von Gobi
Ah! Verstehe (hoffentlich) - ohne Differenz fließt kein Strom!?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Fr 24. Mär 2017, 22:18
von Harry02
Die Spannung ist definiert als die Potentialdifferenz zwischen zwei Punkten. Stell dir zwei Batterien vor die an Minus verbunden sind. Wenn du an beiden Pluspolen misst, kommt 0V raus.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Fr 24. Mär 2017, 22:21
von xoexlepox
...ohne Differenz fließt kein Strom!?
Exakt richtig! Wie denn auch, denn es gibt ja keinen "Antrieb" mehr ohne Spannung zwischen den zwei betrachteten Punkten. Zu anderen Bezugspunkten kann dabei durchaus eine Spannung anstehen ;)

Edith meint: Mechanische Analogie: Auf einem waagerecht ausgerichtetem Brett rollt auch eine Kugel nicht weg, egal wie weit das Brett vom Boden weg ist. Die Kugel rollt erst, wenn es eine Differenz in der Höhe der Auflagepunkte gibt.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Sa 25. Mär 2017, 00:20
von ferdimh
Edith meint: Mechanische Analogie: Auf einem waagerecht ausgerichtetem Brett rollt auch eine Kugel nicht weg, egal wie weit das Brett vom Boden weg ist. Die Kugel rollt erst, wenn es eine Differenz in der Höhe der Auflagepunkte gibt.
Der Vergleich ist gut! Wird abgespeichert.
Ergänzung: Das gilt auch noch, wenn eine Seite des Bretts im Regal liegt und die andere aufm Dach von nem Auto (sofern halt beide gleich hoch sind). Die Kraft, die auf die Kugel wirkt, hängt auch da nur von der Höhendifferenz ab.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Sa 25. Mär 2017, 00:37
von Gobi
Oh! Ich hab mal was verstanden, also ausser das mit dem Auto :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :roll:

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Sa 25. Mär 2017, 01:05
von ferdimh
Der Punkt ist, dass völlig egal ist, WIE das Brett festgemacht wird, bzw ein Punkt auf ein bestimmtes Potential kommt.
Wenn (wie auch imemr) das Brett auf beiden Seiten gleich hoch ist, rollt die Kugel nicht, bzw es besteht keine Spannung zwischen den Punkten.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Sa 25. Mär 2017, 10:51
von Gobi
Ok, ich hoffe das hab ich klar.
Das Ganze ist deswegen so interessant, weil es plötzlich den flachen Schaltplänen eine 3. Dimension gibt - Spannungspotenziale. :shock:

Zurück zur Schaltung: den Zweig mit dem Poti sehe ich (und der nachfolgende Verstärker) als reinen Lautstärkesteller für Ü? Ich wundere mich, daß das einfügen von Kondensatoren (Hochpass) dort so wenig gebracht hat - also entweder waren meine Werte daneben oder ich höre es nicht - eigentlich müssten die Unterschiede doch stärker werden

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 19:09
von Gobi
Ich komm an der Stelle nicht weiter. Komischerweise bewirken Kondensatoren nicht wirklich was, ich versteh nicht warum. Es lässt sich jedenfalls die seltsame Mittelstellung gar nicht mehr herstellen, dabei müsste sie doch ausserhalb des Filters noch wirken?

Kann mal jemand ausrechnen, was da etwa für ein Wert rein müsste um was zu "passen"? Ich kann mir eigentlich nur noch vorstellen, das ich mit den Werten total daneben liege, oder ich verstehe immer noch irgendwas nicht. Ist das Filter evtl. so "unsteil" das es nicht ins Gewicht fällt?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 19:53
von xoexlepox
Kann mal jemand ausrechnen, was da etwa für ein Wert rein müsste um was zu "passen"?
Nach meiner Rechnung ( Xc = 1 / ( 2 * Pi * f * C ) ) hat ein Kondensator von ca. 320nF bei 1kHz etwa 500 Ohm. Parallel zu R1 sollte der Effekt schon auffallen. Aber "supersteil" ist ein solches Filter natürlich nicht ;)

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 20:45
von Gobi
parallel? Ich dachte ich soll den R1 ersetzen?!

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 21:07
von xoexlepox
parallel? Ich dachte ich soll den R1 ersetzen?!
Auch das ist möglich, nur dann sind die Bässe "komplett weg", und der (hochohmigere) Spannungsteiler (->Differenzspannung) "hängt auf halb acht".

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 22:59
von Gobi
Ah, ok - das hat geholfen!
Erstens hatte ich diesen Farad Bereich aus Bauteilmangel nicht richtig durchprobiert und ein großer Trimmer parallel hilft auch sehr. Und dann zeigt es sich, das man an sehr genau einzustellenden Positionen Effekte bekommt, oft recht schauerliche... der richtige Wahnsinn geht da nicht ab.

Könntest Du bitte Gleiches noch mal mit Spulen überschlagen, da ist meine Auswahl aber wohl noch viel bescheidener....
xoexlepox hat geschrieben: Nach meiner Rechnung ( Xc = 1 / ( 2 * Pi * f * C ) )
Was ist "C" in der Gleichung?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 23:08
von xoexlepox
Könntest Du bitte Gleiches noch mal mit Spulen überschlagen, da ist meine Auswahl aber wohl noch viel bescheidener....
Dann lautet die Grundformel "Xl = 2 * Pi * f * L" (Umstellung für diese Berechnung genauso notwendig wie beim Kondensator), und ergibt für 1kHz und 500 Ohm etwa 80mH. "L" in Henry.
Was ist "C" in der Gleichung?
Die Kapazität des Kondensators (in Farad).

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 23:21
von Gobi
Dankeschön! Ich schau mal was ich so finde - 900mH hab ich sicher, ist aber vielleicht schon etwas weit weg...

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 23:36
von xoexlepox
Gobi hat geschrieben:900mH hab ich sicher, ist aber vielleicht schon etwas weit weg...
Damit ergäben sich 500Ohm bei etwa 88Hz -> Wohl doch etwas sehr niedrig ;)

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Di 28. Mär 2017, 07:33
von Bastelbruder
Da experimentiert man mit Luftspalt im Kern, das sind dann ganz schnell bloß noch 50mH. Oder mit Gleichstrom-Vormagnetisierung, das bringt eventuell eine zusätzliche Verzerrung authentische Note.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Di 28. Mär 2017, 09:09
von Gobi
Ah, gute Idee - ich wusste doch, das die Mittel noch nicht ausgeschöpft sind. Spulen scheinen sich erstmal sehr unflätig zu bennehmen - da muss ich erst noch etwas probieren...

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 29. Mär 2017, 14:37
von Gobi
Gleichstrom Vormagentisierung - da weiß ich nicht so recht, wie ich das machen soll.

Inzwischen gebe ich an der Stelle auch erst mal auf - die Frequenzen stimmen, aber es kommt kaum was bei rum, was man mit dem nachfolgenden Equalizer nicht auch hinbekommen würde - sprich es ergeben sich einfach keine hörenswerten Frequenzverläufe (im Sinne von Auto-Wah) , was ja nun auch wirklich der Knaller gewesen wäre, wenn das geklappt hätte

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 29. Mär 2017, 14:59
von ferdimh
Ich habe mir das gerade nochmal angeguckt...
Das Auto-Wah wird nicht gescheit funktionieren, weil die Resonanz, die viel vom Wahwaheffekt ausmacht, fehlt (siehe hier: http://www.electrosmash.com/crybaby-gcb-95).
Ein Röhrenglühlampenautowah wäre vermutlich trotzdem realisierbar, aber eher so mit noch 3 Röhren, mehreren Übertragern und viel Gedöhns...

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 29. Mär 2017, 18:51
von Gobi
Was mich trotzdem wundert, ist das es nicht klappt ein Hochpass gefiltertes Signal zu dem "gestörten Kompressor" dazu zu legen, dann sollten ja eigentlich im Verlauf nur die Höhen stehen bleiben - ist aber nicht so oder zumindest sehr unauffällig. Das hat aber evtl. damit zu tun, das sich die Differenz bildet und nicht addiert. Ich kanns mir ehrlich gesagt dann nicht mehr vorstellen, bzw. die Wechselwirkung der zwei "Kanäle" nicht vorstellen

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 29. Mär 2017, 19:26
von Harry02
Ich könnte mir vorstellen, dass der Hochpass zu viel Dämpfung hat, also das Signal deutl. kleiner ist als das Kompressorsignal (ohne jetzt zu wissen, wo du das genau einspeist). Oder, falls du gemessen hast und die Pegel passen, hat der Hochpass vielleicht einen zu hohen Innenwiderstand (der beim Pegel messen nicht auffällt, aber sobald du das mit dem Kompressor zusammen schaltest).
Falls du das Hochpass signal auf den Kompressorausgang (geschrimtes Kabel) gelegt hast, Masseverbindungen stimmen?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 29. Mär 2017, 19:32
von Gobi
wir sind immer noch bei der Schaltung:
Bild
Ist kein Kompressor in dem Sinn, ich weiß nur nicht, wie ich anders dazu sagen soll - in der Mittelstellung des Potis ergeben sich merkwürdige Auslöschungen, um die gings. Die Pegel sind dort ja eigentlich einstellbar, soweit ich es verstehe.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 29. Mär 2017, 19:35
von Harry02
Dass es um die Schaltung ging war mir klar, ich dachte nur hast da noch ein zweites (bzw das selbe) hochgepasstes Signal mit auf dem Ausgang gegeben, um den Kompressor für hohe Töne unwirksam zu machen?
Und das Poti ist nicht für den Pegel da, da bräuchtest du hintendran noch einen Lautstärkesteller. Mit dem Poti machst du die Voreinstellung, bei welchem Glühlampenwiderstand (bzw. genauer gesagt bei welchem Teilerverhältnis auf der Funzelseite der Brücke) die Brückenschaltung im Gleichgewicht sein soll, also auslöscht weil zwischen der Mitte vom rechtem und linken Teiler keine Signaldifferenz mehr anliegt.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Mi 29. Mär 2017, 20:55
von Gobi
ich hatte im Prinzip den R1 durch einen Kondensator ersetzt. Aber Du hast Recht, vielleicht sollte ich den lieber lassen und noch ein gefiltertes Signal DAZU legen - gleich mal probieren.....

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 14:37
von Gobi
Das könnte in die richtige Richtung gehen, aber die Sache ist nicht entkoppelt, d.h. ich hab jetzt schon 3 Trimmer, die sich gegenseitig beeinflussen :roll: (ich gehe z.B. direkt von Ü - Trimmer-Spule - auf A)

Noch eine Frage, da ich heute Zwangs- Arbeitspause habe, habe ich mal angefangen den Equalizer zu löten:
Bild
Da fehlt ein Endlautsärkeregler - ich hatte, ohne groß nachzudenken einen weiteren 10K Schieberegler mitgekauft, evtl. gar nicht sinnvoll? Und wo und wie hänge ich den an? Einfach den R5 damit zu ersetzen ist vermutlich nicht "elegant" oder? Oder besser hinter R6 einen Spunnungsteiler?

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 18:25
von Bastelbruder
R4 und R5 sollten identisch sein, sonst werden die Einstellbereiche unsymmetrisch. Da sind aber noch R2 und R3, auch dort läßt sich die Verstärkung sinnvoll beeinflussen, vor Allem wird bei der Pegeleinstellung am Anfang einer möglichen Übersteuerung der Gyratoren entgegengewirkt. Wenn R3 durch das Poti ersetzt wird, läßt sich die Verstärkung zwar bloß bis Eins reduzieren, aber Null ist wohl nicht besonders sinnvoll.

Re: Der Gitarrenverstärker- Lern- und Frickelthread

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 20:34
von Gobi
Ah ok, danke - ich hätte gedacht, da darf ich mehr nicht einstellen wie "blos nicht übersteuern"