Was summt denn da? Der Imkerthread

Der chaotische Hauptfaden

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Bastel-Onkel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Pünktlich zum heutigen Kälteeinbruch sind die Mirabellenblüten fertig und werfen die Blütenblätter ab. In den Ferien ist ein Teil des Restholzbestandes in vier neue Zargen umgearbeitet woden. Mal schauen, wie sie sich bewähren. Den Völkern scheint es soweit gut zu gehen, aber einige sind deutlich stärker und schneller als andere.
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Cubicany
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Ich überlege ja, da unsere Pflaume und Birne nicht mehr voll tragen und ich das auf die Insekten schiebe (Die Bäume sind grad mal 6 Jahre alt),
in de Garten so eine Bienenkiste zu stellen:
https://bienenkiste.de/

Hat da jemand schon Erfahrungen mit bzgl. idealer Standort, was man dazu wissen sollte und überhaupt?

Vieles ergibt sich ja schon von der Seite, aber vielleicht hat das ja jemand schon bei sich stehen und kann da mehr zu sagen.

Wir wollen halt eher weniger Honig als wieder ordentliches Obst im Herbst.
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

... das Gehölz wurde auch richtig beschnitten? Die Menge des Ertrags hängt auch davon maßgeblich ab.
Bienen halten ist Verantwortung und Arbeit - Überlege Dir das gut. Das wird kein "Insektenhotel" ;)
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Cubicany
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Spike hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 08:14 ... das Gehölz wurde auch richtig beschnitten? Die Menge des Ertrags hängt auch davon maßgeblich ab.
Bienen halten ist Verantwortung und Arbeit - Überlege Dir das gut. Das wird kein "Insektenhotel" ;)
Also wir lassen schneiden und hätten eh Zeit für sowas.

Wichtig wäre, was man da wie oft dran machen muss und ob man auch mal 2 Wochen weg kann.

Das ist so die Maßgabe, damit das möglich wäre.
manuel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von manuel »

Wie ist es eigentlich mit Hummeln ? Ich habe den Eindruck das die kaum Arbeit machen, aber deren Aktionsradius ist klein oder ich übersehe es ? Konkret sind auf einer Hausseite immer Hummeln unterwegs, am Klee sehe ich die immer. Auf der anderen Hausseite ist ein großer Birnenbaum, aber dort sehe ich nur Bienen und im Herbst das Endkampf Gemetzel zwischen Hornissen, Wespen und Bienen usw.
Die Hummeln versuche ich möglichst nicht zu stören, die stören mich auch nicht und sind immer als erstes am start im Frühjahr, genau wie der Birnbaum mit seinen Blüten. Ich kann mir vorstellen das bestimmte Insektenhotels für Hummeln geeignet sein können, aber vielleicht weiß jemand mehr dazu ? Momentan leben die auch in Sandsteinmauerritzen, wenn die ausgebessert werden würde ich den Hummeln gerne Ersatzplätze bieten.
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

manuel hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 10:51 Ich kann mir vorstellen das bestimmte Insektenhotels für Hummeln geeignet sein können, aber vielleicht weiß jemand mehr dazu ?
Hummeln suchen sich meist alte Nagerlöcher, man kann Ihnen aber auch mit einer Hummelkiste helfen. z.B. hier:
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Anle ... en101.html
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Cubicany hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 08:00 Ich überlege ja, da unsere Pflaume und Birne nicht mehr voll tragen und ich das auf die Insekten schiebe (Die Bäume sind grad mal 6 Jahre alt),
in de Garten so eine Bienenkiste zu stellen:
https://bienenkiste.de/

Hat da jemand schon Erfahrungen mit bzgl. idealer Standort, was man dazu wissen sollte und überhaupt?

Vieles ergibt sich ja schon von der Seite, aber vielleicht hat das ja jemand schon bei sich stehen und kann da mehr zu sagen.

Wir wollen halt eher weniger Honig als wieder ordentliches Obst im Herbst.
Hallo,

man kann auch in der Bienenkiste Bienen halten. Rate ich Anfägern von ab. Dann eher noch im Bienenkorb.
Die Bienenkiste lebt ja auch von wenigen Eingriffen ins Volk. Das heisst, man muss dann auch viel von Außen beurteilen können. Und das kannst als Anfänger komplett vergessen. Da tun sich ja sogar langjährige Imker schwer.
Dann kommt auch noch erschwerend hinzu, die Art und Weise wie man die Kiste öffnet. Man kippt ja den ganzen Kasten nach vorne und macht dann unten auf. Jede Bienen, die du dann aufscheuchst, die runterfällt oder einfach nur nach hause kommt, sucht das Flugloch. Das ist nun aber nicht mehr da. Sondern da steht der Imker. Und nun stehst du da innerhalb von 5 Minunten in einer riesen Bienenwolke.
Ist normal kein sooo großes Problem, muss man nur ruhig bei bleiben. Auch wenn mal eine in den Haaren sitzt oder das Flugloch im Hemdkragen vermutet.

Ich rate Anfängern gerne für das 1. Jahr zu Hinterbehandler Blätterstock. Da kannst du jeden Tag die Tür hinten aufmachen und Bienenbegucken, ohne zu stören. Überwintern geht auch. Billig gibs die gebrauchten Kästen auch. Gibt genug Imker die dadrin noch imkern und Völker abgeben können
Und nach einem Jahr oder so kann man die Waaben in ein Magazin umsiedeln.

Mann kann als Imker auch mal 2 oder mehr Wochen wegfahren. Nur in der Schwarmzeiit ist das wenig sinnvoll. Also zwischen April und Juli.
Der Trend geht auch klar zum 2. Volk.
Gerade zu Anfang ist wöchendliche Kontrolle Pflicht. Mit Mehr Erfahrung mindestens alle 2-3 Wochen zum Drohnenscheiden. So man das dann in seiner Betriebsweise macht. Also in der Schwarmzeit.
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Cubicany
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Toddybaer hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 21:47
Gerade zu Anfang ist wöchendliche Kontrolle Pflicht. Mit Mehr Erfahrung mindestens alle 2-3 Wochen zum Drohnenscheiden. So man das dann in seiner Betriebsweise macht. Also in der Schwarmzeit.
Wie hoch würdest du denn den täglichen Arbeitseinsatz in der Anfangsphase einschätzen?

Wenn man das Volk frisch geholt hat zum Beispiel ist der Aufwand ja erstmal größer und man schaut aus Neugier häufiger rein.

Aber später so nach dem ersten Jahr. Wie viele Wochenstunden sitzt man da dran?
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Bastel-Onkel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Weitere Bestäuber, die relativ unkompliziert sind, sind neben Hummeln auch Solitärbienen, z.B. Holz-, Sand- oder Mauerbienen. Speziell erstere waren innerhalb weniger Tage da, als wir Bündel aus trockenen, dicken Brombeerranken, etwa 30 cm lang, mit Rosendraht umwickelt unter dem Vordach aufgehängt haben. Die nagen das Mark aus dem Stengel und legen ihre Eier zusammen mit einem Fressvorrat drin ab. Am Ende kommt dann ein Deckel drauf.

Die Bienenkiste erscheint mir nicht allzu praktisch. Das ist wieder eine sehr spezielle Sonderlösung. Eine einfache Holzzarge (z.B. https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/ ... hbeute.pdf ) ist wesentlich besser und wenn man Gefallen dran findet, findet man dafür dann auch passendes Zubehör.
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 23:20 Speziell erstere waren innerhalb weniger Tage da, als wir Bündel aus trockenen, dicken Brombeerranken, etwa 30 cm lang, mit Rosendraht umwickelt unter dem Vordach aufgehängt haben.
Danke für den Tip - Endlich eine sinnvolle Verwendung für das Gestrüpp. Als Tracht lasse ich die gerne wuchern, nur sind sie halt sehr raumgreifend ;)
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von radixdelta »

Ich bin ja schon länger an der Imkerei interessiert. Habe auch ein paar Imker aboniert bei Youtube. Eigentlich weniger weil ich selbst imkern wollen würde sondern weil mich Bienen interessierten. Aber man beschäftigt sich dann ja automatisch auch damit ob man das nicht auch mal anfangen will. Die Tage bin ich auch mal wieder bei der Bienenkiste, Korbimkern etc. hängen geblieben.

Beuten-Stapeln ist jedenfalls nichts für mich, Magazinimker werde ich mit Sicherheit nicht.
Ich finde es schade wie besonders in Deutschland im Prinzip nur Magazinbeuten anerkannt sind, alles andere wird teils agressiv in Ecken gedrängt. Das ist der Hauptgrund warum ich noch nicht mit Imkern angefangen habe, das ist alles so dogmatisch und ideologisch durchzogen und als Anfänger blickt man nicht durch.

Da hat die Bienenkiste einen großen Vorteil: da steht eine einigermaßen große Community hinter die Hilfe anbietet. Da braucht man die Magazinimkerforen und -Vereine nicht. Das hat man beim Blätterstock nicht so. Obwohl ich den durchaus interessant finde, gerade weil der mir recht Platzökonomisch erscheint.

Für mich steht und fällt alles mit der Möglichkeit von Naturwabenbau. Mir wäre der Wachsertrag mindestens so wichtig wie der Honig. Presshonig weiß ich nicht, wird gern als Bienenmuß bezeichnet, da weiß ich nicht ob das dummes Geschwätz ist oder nicht. Aber es scheint wohl mit etwas Gefühl auch möglich zu sein Naturbau zu schleudern, wenn man das will. Ständiges Manipulieren im Volk wäre für mich nix, ich muss da auch nicht immer rein gucken.

Das schöne ist daß ich da einfach als interessierter Außenstehender zugucken kann, denn kurzfristig werde ich kein Imker. Mittelfristig denke ich darüber nach. So lange versuche ich einen Insektenfreundlichen Garten zu entwickeln.
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Propeller
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Ja, zumindest in der "organisierten" Imkerei geht es oft ziemlich dogmatisch zu. Jeder hat seine unerschütterliche Meinung, besonders die, die sich dem Nachwuchs verschrieben haben. :lol: Vielleicht liegt es am Altersdurchschnitt?
Es fängt schon mit der Wahl der Rasse an: Im Bereich der ehem. DDR war und ist noch heute die Carnica heilig. Dann hatte ich mal ein interessantes Gespräch mit einem älteren Imker, der gute Erfahrungen mit der Ligustica ("Italiener") hatte. Nachdem ich ganz naiv eine Kleinanzeige in das Bienenjournal gesetzt hatte "suche Erfahrungsaustausch über Ligustica" brach etwas los, was man heute wohl "Shitstorm" nennen würde. Ich hatte vor Rage bebende alte Männerstimmen am Telefon, die mich bezichtigten, die ganzen Bienen in der Umgebung "zu versauen" und aggressiv zu machen und einer drohte mir sogar damit, meinen Bestand von Amts wegen abschwefeln zu lassen. :?

Bei der Wahl der Beuten und Rähmchenmaße hat praktisch alles seine Vor- und Nachteile. Habe ich Massentrachten, die ich anwandere, sind große Rähmchenmaße wie Zander, Langstroth usw. praktisch. Habe ich nur kleinen Läppertrachten, kann ich unter Umständen mit den winzigen Freudensteinrähmchen das Beste draus machen...

Ich habe damals mit gebrauchten Hinterbehandlungsbeuten im Normalmaß angefangen. Die haben den riesigen Vorteil, daß man die Bienen ungestört durch das Fenster beobachten kann, ohne sie zu stören. Viel Zeit habe ich damit verbracht, so ihr Verhalten zu studieren und zu lernen, wann Eingriffe nötig sind. Der große Nachteil dieser Beuten besteht darin, daß man für eine Schwarmkontrolle oder auch zum Schleudern alles auseinanderreißen muß. Wenn das Volk dann noch stark kittet ist das eine Menge Arbeit und durch die Länge des Eingriffes steigt das Risiko, Prügel zu beziehen.

Blätterstock habe ich auch probiert und fand es nicht so. Zum Einen wird es ein ziemliches Gematsche, wenn viel Kittharz oder Wildbau im Spiel ist und man muß äußerst vorsichtig sein, wenn man nicht jede Menge Bienen zerquetschen will. Die Lücke, die eine entnommene Wabe hinterläßt, füllt sich sofort mit Bienen und dann dauert es einen ganze Weile und braucht ggf. viel Rauch, um die Wabe dann da längs wieder reinzuschieben.

Mit meinen Normalmaß- Holzmagazinen bin ich eigentlich ganz zufrieden. Beliebig erweiterbar, Schwarmkontrolle <2min, leichte Milbenbehandlung usw. Wenn ich irgendwann keine volle Zarge mehr gehoben bekommen sollte, dann bastle ich mir eben eine Hebevorrichtung.
Wachs ernte ich genug, da ich keine Wabe alt werden lasse und außerdem arbeite ich auch viel mit Anfangsstreifen im Rähmchen und Naturwabenbau. Für mich die beste Methode, die ich bisher probiert habe.
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Propeller
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

radixdelta hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 15:06 Für mich steht und fällt alles mit der Möglichkeit von Naturwabenbau. Mir wäre der Wachsertrag mindestens so wichtig wie der Honig. Presshonig weiß ich nicht, wird gern als Bienenmuß bezeichnet, da weiß ich nicht ob das dummes Geschwätz ist oder nicht. Aber es scheint wohl mit etwas Gefühl auch möglich zu sein Naturbau zu schleudern, wenn man das will. Ständiges Manipulieren im Volk wäre für mich nix, ich muss da auch nicht immer rein gucken.
Naturwabenbau geht doch wunderbar in jeder Beutenform. Man lötet einen 2cm breiten Anfangsstreifen in das Rähmchen und es wird problemlos ausgebaut. Der Vorteil ist, daß die entstandene Wabe beweglich ist und zum Ernten nicht rausgeschnitten und gepresst werden muß.
Generell hat der Wachsertrag nichts mit Naturwabenbau oder nicht zu tun. Waben müssen immer regelmäßig ausgeschnitten und erneuert werden. Jede schlüpfende Biene hinterläßt ihr Nymphenhäutchen in der Zelle, so daß diese mit der Zeit immer dunkler werden. Das hat den Vorteil, daß sie wesentlich stabiler werden, aber gleichzeitig wird das ganze empfindlicher gegenüber Pilzen und Krankheitserregern. Weiterhin bevorzugen Wachsmotten ältere Waben. Daher veranlasse ich meine Bienen so viel wie möglich zum Bauen frischer Waben.

Wenn Bienenmus im Preßhonig ist, dann hat derjenige mächtig geschlampt. Man kann auch ausgeschnittene Waben ordentlich abfegen und in einem geschlossenen Behälter zwischenlagern. :x
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Propeller hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 16:21 ... Habe ich Massentrachten, die ich anwandere, sind große Rähmchenmaße wie Zander, Langstroth usw. praktisch. Habe ich nur kleinen Läppertrachten, kann ich unter Umständen mit den winzigen Freudensteinrähmchen das Beste draus machen...

...
Falsch!
Massentrachten, gerade im Naturbau geht mit großen Waaben in die Hose. Die Waaben werden zu schnell gebaut und sind dann nicht stabil genug und brechen dann schlimmstenfalls zusammen.

Zu Freudenstein. Wenn dem DN Imker seine Völker hungern, erntet der Freudensteinimker Honig. Wenns für den DN Imker honigt, rennt der Freudensteinimker seinen SChwärmen nach
:-D
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Cubicany hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 21:57
Toddybaer hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 21:47
Gerade zu Anfang ist wöchendliche Kontrolle Pflicht. Mit Mehr Erfahrung mindestens alle 2-3 Wochen zum Drohnenscheiden. So man das dann in seiner Betriebsweise macht. Also in der Schwarmzeit.
Wie hoch würdest du denn den täglichen Arbeitseinsatz in der Anfangsphase einschätzen?

Wenn man das Volk frisch geholt hat zum Beispiel ist der Aufwand ja erstmal größer und man schaut aus Neugier häufiger rein.

Aber später so nach dem ersten Jahr. Wie viele Wochenstunden sitzt man da dran?
Zu Anfang rechne mal eine Stunde für eine Durchsicht.
Später kann man das so pauschal nicht sagen. Hängt viel mit der Betriebsweise, den Bienen, der Umgebung, das vorhandene Material usw ab.
Mit einer kleinen Honigstraße kann man über 200 kg Honig pro Stunde ernten. Mit Meister, Geselle und Azubi, bekommt man in 2 Tagen 200 Völker abgeerntet... so sagt man
Ich schaf normal keine 10 Völer pro Tag abzuernten
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Cubicany
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Naja ich will ja eben nicht wegen Ertrag, sondern für das Obst bzw. aus dem Spaß daran das machen.

Ich war mal so mit etwa 14 Jahren über ein langes Wochenende bei der Bauernhofverwandtschaft
und da hatten die ihre 5 Kästen gerade frisch bekommen und ich weiß noch, dass man mich da kaum
vor den Dingern weg bekommen hat. ist interessanter als jedes Fernsehen. ZB. wenn ein paar Wespen
in den Eingang wollen und sich sofort 50 Bienen drauf werfen.

Ein Kasten würde sicher erst mal reichen.

Ich finde übrigens interessant, egal ob man über Hund, Katze und co. redet, dass jeder sagt, dass nur seine
Haltungsform und Umgang das einzig gute ist und alles andere so schlimm ist.

Komisch nur, dass Millionen andere Hunde trotzdem leben.
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Es ist unheimlich entspannend anderen bei der Arbeit zuzusehen. :lol:

Auch wenn eines reichen würde. Man fängt mit zwei an! Weil dann kann man auch mal eben weiselprobe machen oder was zum Nachschaffen dazuhängen. Oder eines auflösen.

Zu der Bienenkiste noch. Siche rgibs das da mehr Foren usw. Weil das Teil ja auch relativ "neu" ist und die entsprechenden Imker besser im Netzt unterwegs sind.

Allerdings brauchts als Anfänger auch mal einen erfahreneren Imker an der Kiste. Und das geht halt nur mit Imkern aus der Gegend.
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Propeller
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Toddybaer hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 20:31 Allerdings brauchts als Anfänger auch mal einen erfahreneren Imker an der Kiste. Und das geht halt nur mit Imkern aus der Gegend.
Das würde ich so unterschreiben. Der beste Einstieg ist meiner Meinung nach, einem erfahrenen Imker einfach eine Saison lang zur Hand zu gehen und ihm ein paar Ableger abzukaufen, die die zweite Saison über an seinem Stand stehen bleiben, so daß man sich immer mal über die Schulter gucken lassen kann.
So habe ich das gemacht und es war die beste Ausbildung, die ich mir vorstellen kann. Kein Volk ist wie das andere und kein Jahr ist wie das andere. Jede Gegend verlangt auch eine andere Vorgehensweise.
Imkerei hat auch sehr viel mit Gespür bzw. Gefühl zu tun. Immerhin halten wir die einzige nicht domestizierte Nutztierart, die obendrein erdgeschichtlich sehr viel älter ist als wir.
Wenn man sich mal so klar macht, daß es seit ca. 120 mio. Jahren Bienen gibt, die sich erfolgreich gegen alle Klimawandel, Krankheiten, Parasiten etc. durchgesetzt haben und wir seit gerade mal 1 mio. Jahren mitmischen, dann entwickelt man schon eine gewisse Demut.
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Bastel-Onkel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Zwei Imker, die die gleiche Meinung zu etwas haben, sind teilweise wirklich eine Sensation. Deswegen ist es auch sehr schwer, da konkret etwas in die Kategorien "richtig" oder "falsch" einzuordnen. Es kommt auch immer auf den Standort und die individuellen Erfahrungen und Bedürfnisse des Imkers an. Und gerade das ist für einen Neuling schwer einzuschätzen. Als mein Bruder angefangen hat, hat er auch zu Beginn relativ unreflektiert die Meinungen anderer übernommen, bis er nach längerem probieren "seinen" Weg herausgefunden hat.

Ich selber bin ja nicht Imker, ich baue nur Zargen, Deckel und Böden für meinen Bruder. Daher ist meine Sicht auf die Sache relativ eingeschränkt. Ich kenne das, was ich eben so sehe bzw. was ich so gebaut habe. Rückblickend war es ein Vorteil, daß er einen gewissen Grundstock an standardisiertem Material "aus dem Katalog" kaufen konnte und bis heute passendes Zubehör dazu bekommt. Material selber bauen ist eine tolle Sache, man muß aber auch damit hinterher kommen und die Bienen sind teils verdammt schnell. Das hat speziell in der Anfangsphase bei uns zu einigen schnell zusammenbeschraubten, inkompatiblen Bastellösungen geführt, an deren Eliminierung wir auch über 10 Jahre später noch arbeiten. Es hat sich auch nicht alles bewährt. Z.B. das hier schon ab und an erwähnte Mini-Plus hatte er probiert und schnell wieder ausgemustert. Andere sind damit top zufrieden.

Es hat sicher Vorteile, mit zwei Völkern statt nur mit einem anzufangen. Das setzt aber schon mal kompatibles Material voraus, sonst bringt es nix.

Auch bei der Honig-Ernte war lange nur schleudern das Mittel der Wahl. Dazu hat er eine manuelle 4-Waben-Schleuder. Das war seinerzeit ein guter Kompromiss aus "bezahlbar" und "nicht von Anfang an zu klein". Die Idee, Waben zu pressen, kam erst, nachdem ich mir eine billige 3L-Edelstahl-Saftpresse gekauft hab und wurde auch nur versuchsweise respektive mit nicht gut schleuderbaren Resten durchgeführt. Pressen funtioniert prinzipiell, ist aber schätzungsweise eher etwas für kleinere Mengen (auch hier haben andere Imker vielleicht andere Erfahrungen gemacht).
Ich denke, das mit dem "Bienenmus" könnte daher kommen, daß eventuell bei einigen der Futterkranz von Brutwaben (und damit eben vielleicht auch Brut) mit in die Presse wandert. Daß sowas nicht in den Honig gehört, sollte klar sein und ich denke, es wird auch die Haltbarkeit des Honigs ruinieren.
Bei unserem gepressen Honig war optisch und geschmacklich kein Unterschied zum geschleuderten festzustellen. Nur ist die Wabe nach dem Pressen natürlich platt, während die ausgeschleuderte meistens wieder zurück ins Volk kann. Ob jetzt Naturbau und pressen Vorteile gegenüber drahten, Mittelwand einlöten und schleudern hat ist für mich aus dem hohlen Bauch heraus schwer zu beurteilen. Ich weiß, daß wir schon mal Naturbau in einem ungedrahteten Rähmchen geschleudert haben. Es ist möglich, aber nicht mit jedem Honig und ich glaub, die Wabe war hinterher ziemlich ramponiert.

Zur Wachsgewinnung dient relativ einfach ein Sonnen-Wachsschmelzer, da gibts genug Bauanleitungen online und man kann die auch fertig kaufen. Alternative wären Dampfwachsschmelzer.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Taunusbär »

radixdelta hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 15:06 Beuten-Stapeln ist jedenfalls nichts für mich, Magazinimker werde ich mit Sicherheit nicht.
Da werf ich mal die Golzbeute ins Rennen.
Ist natürlich auch irgedwo wie ein Magazin aber es wird nichts gestapelt.
Top Bar Hive oder ähnliche Trogbeute wäre auch noch was, gerade wenn du Naturwabenbau haben möchtest.
Und im gegesatz zur Bienenkiste kannst du notfalls mal stressfrei das Volk durchsehen.

Was mich an der Bienenkiste stört ist die Varroabehandlung, da bleibt ja eigentlich nur Ameisensäure, oder ?
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Taunusbär hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 16:55 Was mich an der Bienenkiste stört ist die Varroabehandlung, da bleibt ja eigentlich nur Ameisensäure, oder ?
Wundert mich ja, wie ein Arbeitskollege das ohne schafft.

Mir fallen als Feind ja nur diese Bücherkrebse oder wie die heißen ein.

BTW.: Was sind eigentlich besonders friedliebende Bienen?

Gibt ja welche, die eher mal stechen als andere.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Laves hat neze Führung bekommen. Mal schauen ob das gut oder schlecht ist.....

Im Infobrief wird hingewiesen das man das Futter im Auge bahlaten soll. Zur Not halt füttern

Gegen Varroa gibt es eine Behandlungspflicht, wenn ich das richtig weis.
Also zumindest offiziel muss jeder behandeln.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Die Zargen-Produktion läuft auf Hochtouren. Habe jetzt (Prototyp mitgerechnet) acht Stück gebaut und meine Holzvorräte damit ziemlich erschöpft. Die Konstruktion sollte möglichst einfach, schnell, preisgünstig, aus gängigem Material und kompatibel zu den bestehenden Zargen sein. Das hat einige Kompromisse und Extra-Aufwendungen erfordert, die ich ursprünglich vermeiden wollte. Naja, ich hoffe sehr, daß das für den Moment reicht und falls mehr gebraucht werden sollte, hab ich mir Musterbretter gemacht. Baumaterial ist hauptsächlich das "Schalbrett sägerau 100x22mm" aus dem Baumarkt, was aber leider zuletzt nicht in brauchbarer Qualität aufzutreiben war :roll: . <10€ je Zarge ist in Ordung, nur auf die ganzen gefrästen Falze hätte ich gern verzichtet (der Prototyp hatte das auch nicht, aber dafür habe ich Probleme bei der Kompatibilität bekommen) . Die Stabilität ist trotz "stumpfer Verbindung" ausreichend. Bin gespannt, wie die Bienen mit ihren neuen Behausungen klarkommen.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Di 20. Apr 2021, 19:31 (...)auf die ganzen gefrästen Falze hätte ich gern verzichtet (der Prototyp hatte das auch nicht, aber dafür habe ich Probleme bei der Kompatibilität bekommen) (...)
Ich verzichte seit langem völlig auf die Falze!
Man quetscht viel weniger Bienen, wenn die Zargen flach aufeinander stehen. Zum Verkitten steht nur ein schmaler Spalt zur Verfügung, so daß die Bienen schnell den Durchzug beseitigt haben und das Ganze obendrein problemlos gewaltfrei auseinander geht. Ein weiterer Vorteil ist, daß Absperrgitter, Abdeckfolien usw. nicht exakt zugeschnitten werden müssen, sondern einfach überstehen können.
Eigentlich fällt mir gar kein Argument für Falze ein, wenn man nicht wandert.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Wir hatten früher mal einen Eigenbau-Zargentyp ohne Falze im Einsatz. Die waren kompatibel zu einem anderen, gekauften System, das aber schwerer und teurer als das jetzige war. Mein Bruder mochte die überhaupt nicht und hat sie jetzt ausgemustert. Er will eben, daß die Zargen "einrasten" und an sich finde ich das auch nicht schlimm. Bezüglich quetschen von Bienen waren die mit und die ohne Falze (zumindest für mich als Zuschauer) nicht merklich verschieden. Es sitzt ja auch nur die äußere Stufe des Falzes auf der darunterliegenden Zarge auf, nicht die innere, die nur der Zentrierung dient. Vielleicht hab ich mich bei meinem Text etwas unklar ausgedrückt (und vermutlich ist das jetzt immer noch nicht soo super verständlich). Der Prototyp des neuen Modells hatte schon auch Falze, nur waren die eben nicht mit der Oberfäse gefräst, sondern sind durch versetzt montierte Leisten entstanden. Um die dann oben kompatibel zu bekommen, mußte ich aber die Randleisten zusätzlich unterfüttern und das war auch nicht optimal. Ich hätte am liebsten natürlich einen Entwurf gehabt, der nur mit Kappsäge und Akkuschrauber aus handelsüblichem Baumarktholz zu bauen gewesen wäre, ohne Längsschnitte und ohne fräsen, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht geworden. Egal, bei Bedarf kann ich trotzdem schnell Nachschub herstellen und für den Moment sollte es jetzt erst mal reichen.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Notfallzulassung für Neonicotinoiede in Deutschland...

https://www.youtube.com/watch?v=9VBD9s5oFio

Warum redet der schon von Vergiftungen? ICh dachte das ist ungefährlich?
Und ist nicht ein Anzeichen dieser Mittel, das die EBEN NICHT wie ein klassischer Spritzschaden aussehen?


nebenbei noch erfahren, das immernoch solche Mittel generell zulässig sind...
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Zumindest scheint das BVL sich ja der giftigkeit bewusst, so daß selbst im Folgejahr nix angebaut werden darf, das für Bienen interessant sein könnte
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Die offizielle Ansage von den Instituten ist bei Winterverlusten.
Die Milben sind schuld!
Und wenn der Specht Fausgroße Löcher in die Kisten hackt und die Bienen gehen ein, dann liegt das nicht am Specht, sondern die hatten noch was Anderes, vermutlich Milben.

Dann hab ich noch was inoffizielle vom höheren sagen.
Auf Grund der Rückstände von Neonicotinoiden wird das immer schwieriger Bienen Völker zu Überwintern. Problem. Sind wohl die Rückstände in den Nympfenhäutchen, die in den Waaben zurückbleiben.
Nun wird wohl an einem Kurs gearbeitet, wo testweise Imker hin sollen. Bezahlt vermutlich von Brüssel.
Da sollen dann für die erfolgreiche Überwinterung dann in Zukunft im Spätsommer/ Herbst alle Völker auf Mittelwände gesetzt werden.
Also neben der sonstigen Milben Behandlung wohl.

Man stelle sich den Aufwand und die Kosten vor
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Raja_Kentut
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Raja_Kentut »

Es sind ja deine Kosten und dein Aufwand. Also unbedeutend für die Agrarökonomen und deren Anführer.
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Raja_Kentut hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 10:25 Es sind ja deine Kosten und dein Aufwand. Also unbedeutend für die Agrarökonomen und deren Anführer.
Richtig. Aber es wird jetzt schon schwieriger auf Maisfeldern etwas anderes anzubauen als Mais.
Selbst wenn man wollte, es wächst kaum noch was anderes dort
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

Toddybaer hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 10:36 Richtig. Aber es wird jetzt schon schwieriger auf Maisfeldern etwas anderes anzubauen als Mais.
Tja, Produktivität und Ertrag ist halt nicht gleichzusetzen mit Bodengesundheit.
Aber es wird immerhin geforscht: https://www.fu-berlin.de/presse/informa ... index.html
Too little, too late.
Wir fahren die Karre geschmeidig und mit E10 im Tank stumpf vor die Wand.
Angegurtet?
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Es erreichte mich per Mundpropaganda noch ein Bericht.
Ein größerer Imker.
Über 50% Verluste bei den Völkern die in der Heide standen. Also nicht von der Anzahl der Völker die er da hin gebracht hat, sondern von denen die er da von eingewintert hat.
Für Nichtimker, nach der Heidehonigernte macht man aus 2 oder 3 Völker eines.

Bei den anderen Völkern dicht an 50% Verlust. Viele tote Bienen im Boden.
Untersuchungen ergaben Neonikotinoide. Nicht über Bieneninstitut untersucht.

Grundsätzlich werden ja die Waaben von eingegangenen Völkern eingeschmolzen. Und da bleibt dann ja so eine Pampe übrig. Aus Nymlfenhäutchen, winterfutter, Reste Brut, Pollen.
Ich schmeiß das ja auf den Kompost, manche trocknen das und brennen das auf. Wenn man genug davon hat, kann man da auch Schweine mit füttern. Also nicht ausschließlich aber halt dazu.

Soll den Schweinen in diesem Fall wohl nicht so gut bekommen sein.
Aber das kann man ja fast nicht glauben
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Heute das Mini Plus durchgesehen. Die wollen aber mit Gewalt schwärmen.
Letzte Woche schon 3 Brutwaabe entnommen, hat wohl nicht gereicht.
Naja, wenn die so wollen.... Hab das Mini heute Dann mal um 9 Brutwaabe erleichtert.
Mal gucken ob das überzeugt
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Es macht den Anschein, ich konnte überzeugen.
Hab heute kurz in die oberen beiden Zargen geschaut.
Die Mittelwände werden zumindest schonmal ausgebaut und in den leeren Drohnenrähmchen hängen auch schon welche rum.

Die Weiber hatten auf Grund ihrer Schwarmlust die Bautätigkeiten ja schon eingestellt
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Bastel-Onkel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Ich hab mich mal auf die Lauer gelegt und versucht, eine Holzbiene vor die Linse zu bekommen. Die sind sehr fleißig und wenn man in der Nähe ist, hört sich das erst mal verdächtig nach Holzwurm an. In Wirklichkeit knabbert sich die Biene in das weiche Mark der trockenen Brombeerstängel, die ich aufgehängt habe, legt Eier hinein und schleppt Pollen heran. Irgendwann sind die Stengel dann am Ende verdeckelt. Die kleinen Holzbienen sind sehr agil und daher nicht ganz leicht zu knipsen. Auch in meinem Brennholzlager, wo ich eine von Käfern zerfressene Weide als Scheitholz eingelagert habe, ist bei Sonne ein Flugbetrieb wie bei einem kleinen Honigbienen-Ableger. Nur davon kriege ich überhaupt kein Photo hin.
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Holzbiene.jpg
radixdelta
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von radixdelta »

Bild ist sehr dunkel, wie hast du die aufgehängt? Ich habe Himbeerstängel vom letzten Jahr senkrecht in den Maschendrahtzaun vom Hühnerhof geflochten. Mehr oder weniger vollsonnig. Bisher kann ich da nix beobachten.
Ein ganzes Bündel Bambusstäbe muss ich noch zu Insektenhotels umfunktionieren, das hatte ich mir einfacher vorgestellt :?
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Bastel-Onkel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Ja, es ist sehr dunkel, weil es direkt unter einem Blechdach hängt. Ich hatte das Pech, daß die Holzbiene an diesem Tag nur am hinteren Ende der Stängel tätig war. Trotzdem ist es das beste Bild, was mir bisher überhaupt gelungen ist. Hier ein ebenfalls nicht allzu brauchbares Bild der "Einbausituation" des Bündels.
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Holzbiene 2.jpg
radixdelta
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von radixdelta »

Hm, so ähnlich hatte ich das auch schon gemacht, aber da hatte sich nichts eingenistet. Dann brauche ich wohl einfach Geduld.
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Bastel-Onkel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Als mein Bruder die aufgehängt hat, hab ich geschmunzelt und auch nicht geglaubt, daß sich da in absehbarer Zeit etwas tun würde. In unserem Fall ging das allerdings ziemlich schnell, vielleicht 14 Tage oder so. Aber hier habe ich im lehmigen Boden auch schon Erdbienen gesehen, auf dem Grundstück sind außerdem Hummeln, Wespen und Hornissen unterwegs und zumindest gefühlt sind das deutlich mehr geworden, seit mein Bruder Bienen hat. Man muß auch sagen, daß die Bündel mit Stengeln natürlich nicht der einzige Unterschlupf für solche Tierchen sind. Brennholz, alte Bausubstanz mit vielen Nischen und Ritzen, ein Garten der blüht und in vielen Ecken nach Belieben wuchern darf, das zieht natürlich in einer immer stärker betonierten oder totgespritzten Umgebung die Fluginsekten an. Wenn sie bei dir in der Gegend in einer abwechslungsreichen Landschaft genug natürliche Lebensräume finden, dann kann es schon sein, daß es etwas dauert, bis sie sich deine Bündel mal ansehen. Es ist wohl wie mit den Nistkästen für Vögel. Ich hab ein halbes Dutzend aufgehängt und mich extra schlau gemacht, welche Parameter die denn gerne hätten bezüglich Größe, Ausrichtung, Lochdurchmesser usw. Trotz der großen Auswahl in bester Lage fand es dieses Jahr einer besonders sinnvoll, an der Wetterseite in völlig idiotischer Position sein Nest hinzukleistern während so gut wie alle Nistkästen leer sind.
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ESDKittel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von ESDKittel »

Mal eine Honig-Geschmacksfrage:
(Den Inverkehrbringer kann ich bis auf weiteres nicht fragen weil es dort gerade ganz andere Baustellen gibt, daher frage ich hier.)

Habe ein Glas Honig bekommen "Frühtracht" das schmeckt seltsam.
Wie völlig überlagerte Gummibärchen / kandierte Fruchtgummikringel, fruchtig-scharf.
Geruch ist unauffällig. Der Honig ist hellbeige und mittelfest.
Wald und Heide kenne und liebe ich. Dieser schmeckt jedoch völlig anders.

Was könnten das für Blüten gewesen sein?
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sukram
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von sukram »

Raps und Lindenblüte vielleicht?
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

Für
sukram hat geschrieben: Fr 21. Mai 2021, 15:00Lindenblüte
ist es auch bei vorangeschrittenem Klimawandel noch zu früh, oder?
Wenn der Imker aus Deiner Region kommt würde ich mich versuchen zu erinnern, was als Frühblüher besonders prominent war ;)
tom
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von tom »

Da es Heuer ja noch keinen neuen Honig gibt, ist der Honig evtl. vom letzten Jahr.
Wir haben selbst auch Bienen, und hatten auch vor zwei Jahren einen Honig, der merkwürdig anderst schmeckte.
Meine Frau (Imkerin) sagt, das das evtl. Tymian sein könnte, oder von einer "Italienischen Kräutermischung" stammen kann, den manche Leute hier gepflanzt haben.
Honig ist ein Naturproduckt, und kann jedes Jahr anderst schmecken.

M.f.G.
tom
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ESDKittel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von ESDKittel »

Die Abfüllung ist definitiv vom Vorjahr.
Das Honig je nach Gegebenheit anders schmeckt ist klar, aber dieser fällt so völlig aus dem Rahmen.
Rapsanteil denke ich ist es nicht, das schmeckt nicht so penetrant fruchtig.
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Vielleicht Buchweizen?
Aber der ist dann eher dunkel braun. Und stinkt bestialisch.
Ist aber recht fruchtig, auch dieses alte Gummibärchen könnte passen.

Soll auch relativ dominat sein, vielleicht reicht eine beimischung schon aus.

Buchweizen Honig ist eigentlich ganz lecker, wenn der erstmal an der NAse vorbei ist :lol:
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

Toddybaer hat geschrieben: Sa 22. Mai 2021, 11:38 Rapsanteil denke ich ist es nicht, das schmeckt nicht so penetrant fruchtig.
Die Mädels nehmen auch gerne Säfte ("Honig" aus überreifen Kirschen z.B. ist schön rot, aber kein Honig) - Vielleicht gibt es ja einen festen wilden (Dorf-)Jugendtreff irgendwo in Standnähe und die inhalieren diese koffeinhaltigen Süßgetränke...
Würde zur Penetranz passen, dass da künstliche Aromen mit dabei sind.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Spike hat geschrieben: Sa 22. Mai 2021, 11:42
Toddybaer hat geschrieben: Sa 22. Mai 2021, 11:38 Rapsanteil denke ich ist es nicht, das schmeckt nicht so penetrant fruchtig.
Die Mädels nehmen auch gerne Säfte ("Honig" aus überreifen Kirschen z.B. ist schön rot, aber kein Honig) - Vielleicht gibt es ja einen festen wilden (Dorf-)Jugendtreff irgendwo in Standnähe und die inhalieren diese koffeinhaltigen Süßgetränke...
Würde zur Penetranz passen, dass da künstliche Aromen mit dabei sind.
Ich möchte mich von dem obigen Zitat distanzieren....

Das ist nicht von mir :lol: ESDkittel wars, ganz allein seine Idee
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

:oops:
Toddybaer hat geschrieben: Sa 22. Mai 2021, 11:52 Ich möchte mich von dem obigen Zitat distanzieren....
Gut, dass ich die Doktorarbeit nicht fertig geschrieben habe. Das wäre eine Totalkatastrophe geworden...
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Schwarm Abgänge dieses Jahr unter 20%
Also zumindest bei mir
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Fritzler
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Fritzler »

Ich hab festgestellt, dass ein "Nachbar" die Straße weiter hoch Bienenstöcke auf dem Balkon hat.
Meine Tomaten freuts oder wie weit fliegen Bienen so?
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