Was summt denn da? Der Imkerthread

Der chaotische Hauptfaden

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Fritzler
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Fritzler »

Bei Oma im Garten blüht der Efeu an der Hauswand.
Es summt und brummt in Diesem.
Da sind aber keine Bienen drinne, sondern Wespen und Hornissen.
Das klang so wie im Wikivideo:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... ekten.webm
Beide kommen sich nicht in die Quere und wurschteln an den Blüten rum, nur später am Abend gingen die Hornissen dann auf Wespenjagd.
Komischerweise verspeisen die Hornissen aber nicht das Hinterteil der Wespen?
https://www.youtube.com/watch?v=FcEvn0pqHkE

Bier mögen die Hornissen auch:
Bild

Der Esstisch war trotz des Wespenschwarms im nahen Efeu dank der Hornissen recht Wespenfrei :mrgreen:
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

Fritzler hat geschrieben: So 13. Sep 2020, 12:16 Komischerweise verspeisen die Hornissen aber nicht das Hinterteil der Wespen?
Lohnt sich nicht - Im Abdomen sind keine nennenswerten Muskeln. Eigentlich sollte man sehen, wie die die Köpfe auch verschmähen. Es geht hauptsächlich um das "Steak" (Flugmuskulatur).
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RMK
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von RMK »

jupp. hab mal zugeguckt wie eine Wespe eine (Schmeiss)fliege zerlegt hat.. knipsknipsknips waren die
Beine und Flügel ab, dann der Kopf und das Hiterteil. mit dem - wie Du sagst Steak - Mittelteil ist sie dann
abgeschwirrt...
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Junge, was ist da wieder an Futter bei drauf gegangen dieses Jahr.

Wesentlich mehr als Honig bei rauskahm.

Nächstes Jahr werde ich wohl einen eigenen Kanister nehmen. aber nur einen kleinen :)

1 Volk hab ich aufgelöst, Königin weg. Königin 2020
1 Volk Ausgeräumt, vermutliczh auch Königin weg. Ableger aus 2020
1 Volk werde ich noch abfegen, vermutlich auch Könign weg, ansonsten eh zu wenig Bienen. Ableger von 2020
2 Völker bestechen nicht gerade durch ihre Sanftmut, die werd ich 2021 abstoßen oder abdrücken, so die denn den Winter überstehen.

Das geht ja schon gut los.

Bei einem anderen Imker sind auch einige Königinnen von diesem Jahr weg. Vermutlich probleme mit der Begattung. Letztes Jahr war´s schon ähnlich.
Die Willis sind einfach nicht mehr potent genug.
Früher hatte man gezählt, das eine Königin von ca 40 Drohnen begattet wird. Aktuelle Zählungen gehen von 80 und mehr aus.
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Cubicany
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Das deckt sich ja mit dem, was mir der Kumpel so erzählt hat.

Von seinen 40 Völkern sind 20 gut in Schuss, 10 sind geschrumpft und bei den
restlichen 10 fehlen entweder Königinnen oder die Zahl geht es so tief, dass er
die zusammenschmeißt, wenn die den Winter überstehen.
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Bei mir müssen 13 Gute überbleiben! Alles was mehr über den Winter kommt, wird abgegeben.

Man muss den Honig ja auch irgendwo lassen können :-)
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Finger
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Finger »

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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Ich hab jetzt von zwei Stellen gehört, das die Landwirte, gerade auf den Flächen wo viel Mais angebaut wird, Probleme mit dem Humusgehalt im Boden haben.

Könnt ihr das bestätigen?

Zu dem Youtubelink, ich hab auch noch etwas Waabenhonig da :-)
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Propeller
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Ein großes Problem des Maisanbaues ist, daß er massiv die Bodenerosion verstärkt. Die Pflanzen stehen weit auseinander und die Wurzeln halten den Boden auch nicht allzu gut fest.
Hier in unserer hügelig-sandigen Eiszeitgegend sieht am das sehr stark. Plötzlich werden auch die bronze- und eisenzeitlichen Urnen alle kaputtgepflügt, die vor kurzem noch unter dem Pflughorizont lagen. Ich habe noch nie soviele Scherben und Leichenbrand auf dem Acker gefunden wie in den letzten paar Jahren.

-

Wir schreiben den ersten November, es sind fast 16°C und hinter dem Grundstück steht fast ein Quadratkilometer Senf in voller Blüte.
Die Bienen fliegen wie verrückt und sind nach wie vor in Brut. Ich konnte noch immer nichts gegen die Milben unternehmen. Hoffentlich geht das gut. :cry:
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Bastelbruder
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastelbruder »

Im Kaufladen hab ich noch nie Senfhonig gesehen. Schmeckt der nicht so gut?
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Propeller
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Ich habe noch nie ein Feld gesehen, auf dem tatsächlich Senf der Senfsamen wegen angebaut wurde. Keine Ahnung, wo das Rohmaterial für den Speisesenf her kommt.
Hierzulande wird Senf nur im Herbst als Bodenverbesserer angebaut, der während/nach der Blüte totfriert und untergepflügt wird. Aus Imkersicht ist es eher ein Pollenspender und nur ein mäßiger Nektarspender. Um diese Jahreszeit sind die Bienen aber auch schon für den Winter eingefüttert und man kann ihnen deshalb jetzt nichts mehr wegnehmen.
Ich würde aber vermuten, daß der Senfhonig, wenn man ihn zur passenden Jahreszeit in nennenswerten Mengen schleudern könnte, durchaus gut wäre. Es ist ein Kreuzblütler, der eine gewisse verwandschaftliche Nähe zum Raps hat.
Aus unserer Region kenne ich nur Buchweizenhonig als ungenießbar. Das Zeug riecht schon, als wenn Dir jemand ins Glas gesch*ssen hätte. Das hält natürlich gewisse Ultraökos nicht davon ab, es als besonders wertvoll zu betrachten. :D
Wirklich gesundheitsschädlich ist zumindest in Europa nur Rhododendronhonig. Wimre war deshalb sogar im 1. Weltkrieg ein ganzes Bataillon mit Halluzinationen und Sprühstuhl außer Gefecht. S.a. "Pontischer Honig".
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Propeller hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 23:31 ...
Aus unserer Region kenne ich nur Buchweizenhonig als ungenießbar. Das Zeug riecht schon, als wenn Dir jemand ins Glas gesch*ssen hätte. Das hält natürlich gewisse Ultraökos nicht davon ab, es als besonders wertvoll zu betrachten. :D
...
Banausen! Der Buchweizenhonig ist eine delikatesse. UNd der schmeckt auch sher gut. Muss halt ersteinmal an der Nase vorbei sein :lol:
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Das Bienensterben geht weiter.
Es geht einfach immer weiter. UNd keinem interessiert´s

Trotzdem wird es dieses Jahr wieder Bienen zu kaufen geben. Weil die Imker nicht wie eigentlich üblich 10-20% mehr Völker einwintern wie sie im Frühjahr brauchen sondern 100-150%. Und das nicht erst seit letztes Jahr

Manche Imker höhren einfach auf. Andere brechen hier die Zelte ab um in der Fremde Ihr Glück zu suchen. Selbst mit 50 Lenzen noch

Untersuchungen ergaben Rückstände von 4 Pflanzenschutzmitteln, wovon 3 in Deutschland zugelassen sind.

Ich glaub ich muss die Bestäubungsprämie anpassen.
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Bienenfutter wird auch teurer.
Ca 0,10€ pro Kg
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Propeller
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Der Reinigungsflug war Anfang der Woche, es wird fleißig Pollen getragen und alle Völker sehen prima aus. :)
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Das Komische bei den eingegangenen Völkern war, das die zur Winterbehandlung noch lebten und auch relativ stark waren.
Zum Reinigungsflug waren sie aber dann nicht mehr da.
Brut ist noch da. 2-3 Waaben flächig verdeckelte Brut. Keine Milben in der Brut zufinden.

Geht mehreren Imkern hier so. Standplätze mit Akkerbau im Flugradius sind auffallend stärker betroffen.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von radixdelta »

Interessiert mich schon, nur was kann man tun außer Bienenweiden zu fördern?
Ich versuche so viel Pollen- und Nektarlieferanten im Garten unter zu bringen wie geht. Viele Verschiedene, damit keine Trachtlücken entstehen, vom Krokus bis zu den Astern blüht es hier üppig.

Die 3 Zugelassenen Pestizide sind Neonicotinoide, was ist das 4. nicht zugelassene?
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

Toddybaer hat geschrieben: Do 25. Feb 2021, 22:18 Das Komische bei den eingegangenen Völkern war, das die zur Winterbehandlung noch lebten und auch relativ stark waren.
Das gleiche bei mir - zwei von dreien haben es nicht geschafft. Genug Futter, aber die Temperaturen der letzten zwei Wochen waren dann wohl zu viel.
Mein laissez-faire Volk sind die einzigen die jetzt Pollen reinbringen.
Auf den Ackern bei uns (nördlichster Zipfel linksrheinisches RLP) wurde neben Gülle auch ein rotrostbraunes Geschlumpe abgekippt. Sieht aus wie fein gemahlener Ascheplatz. Kennt das jemand?
Rotschlamm aus der Bauxitverarbeitung wird es nicht sein... Sonst sind die Obstbauern schon schön am Schneiden, Düngen und Spritzen.
Edit: Bild von der Brühe.
Bild
Zuletzt geändert von Spike am Fr 26. Feb 2021, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Propeller
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Spike hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 09:04 rotrostbraunes Geschlumpe abgekippt. Sieht aus wie fein gemahlener Ascheplatz. Kennt das jemand?
Vielleicht sowas ähnliches wie Thomasmehl in Wasser, damit es nicht als Staub davonfliegt?
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Spike hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 09:04 ....
Das gleiche bei mir - zwei von dreien haben es nicht geschafft. Genug Futter, aber die Temperaturen der letzten zwei Wochen waren dann wohl zu viel.
Mein laissez-faire Volk sind die einzigen die jetzt Pollen reinbringen.
....
Ich denke nicht das das an den Temperaturen lag. Den Bienen macht Kälte selten etwas aus. Außer es sind viel zu wenige. Selbst einzargige Mini+ haben den Winter überlebt.
Ich habe vor Jahren mal von Bienen gehört, da war der WInter so trocken und kalt, die sind verdurstet. Die waren regelrecht gefriergetrocktet.
Oder die haben weit oben das Futter und unten ein Brutnest das die nicht verlassen wollen und auf Grund der Kälte dann nicht ans Futter kommen.

Wie sehen die Toten denn aus? Wenns an der Kälte lag, dann müssten die Bienen noch alle da sein.
Gibs ein Brutnest? Wie sieht das aus? Viele Lücken? Mal die Maden rausziehen und nach Milben gesucht?
Meiner Vermutung nach haben wir hier ein Problem mit der Lebenserwartung der Winterbienen. Bis zur Winterbehandlung noch alles OK. Das Brutgeschäft geht los. Die Winterbeinen verbrauchen sich schneller als geplant und gehen ab. Die neuen Bienen schlüpfen nicht schnell genung um den Winterbienenverlust auszugleichen.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Die gefundenen Gifte stammten alle aus der Gleichen Wirkstoffgruppe.

Achtung gefährliches Halbwissen:
Restbestände dürfen aufgebraucht werden. Manche sollen sich einen 10 Jahresvorrat zugelegt haben.
Versuchsflächen von 1m2 sind möglich, die Abstände und Anzahl der Versuchsflächen ist nicht geregelt
Manche importieren aus Ländern, wo es die Mittel noch giebt.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von radixdelta »

Nene, es gibt immer Aufbrauchfristen die relativ kurz sind. Vorräte gibt es nur im Privatbereich, weils da gar keine Kontrolle gibt.
Natürlich könnten es auch gewerbliche Verwender nicht so genau nehmen, aber da sind die Strafen sehr empfindlich.

Ich finde nun aber auch keine Hinweise welche Pestizide da jetzt gemeint sind.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Es sollen alles welche aus der Familie der Neonicotinoide sein.

Welche in welcher Konzentration müsste man dann noch weiter untersuchen lassen.

Macht aber nicht wirkilch Sinn. Weil weder die Völker werden wieder lebendig, noch bekommt man das Geld von irgendwo wieder.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Passt auf das Futter auf.
Durch die warmen Tage sind jetzt garantiert alle i Brut und durch die Kälte verbrauchen die jetzt viel Futter für die Brut und zum Heizen
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Gestern Abend dem Miniplus bei der Wäscheleine eine Zarge mit Mittelwände aufgesetzt.

Heute Waaben zu 40% fertiggestellt.

Einen Einzarger hier von Holz auf Styropor Beute umgesetzt. Bei der Gelegenheit gleich mal die 2. Zarge gegeben.

Bei zwei weiteren Völker sind die Drohnenrahmen in Arbeit und bestiftet.

Die wilden Pflaumen oder Mirabellen oder was das fürn Kraut ist ist heute angefangen zu blühen.
Weide am anderen Stand blüht wohl auch
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Bastel-Onkel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Pünktlich zum heutigen Kälteeinbruch sind die Mirabellenblüten fertig und werfen die Blütenblätter ab. In den Ferien ist ein Teil des Restholzbestandes in vier neue Zargen umgearbeitet woden. Mal schauen, wie sie sich bewähren. Den Völkern scheint es soweit gut zu gehen, aber einige sind deutlich stärker und schneller als andere.
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Cubicany
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Ich überlege ja, da unsere Pflaume und Birne nicht mehr voll tragen und ich das auf die Insekten schiebe (Die Bäume sind grad mal 6 Jahre alt),
in de Garten so eine Bienenkiste zu stellen:
https://bienenkiste.de/

Hat da jemand schon Erfahrungen mit bzgl. idealer Standort, was man dazu wissen sollte und überhaupt?

Vieles ergibt sich ja schon von der Seite, aber vielleicht hat das ja jemand schon bei sich stehen und kann da mehr zu sagen.

Wir wollen halt eher weniger Honig als wieder ordentliches Obst im Herbst.
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Spike
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

... das Gehölz wurde auch richtig beschnitten? Die Menge des Ertrags hängt auch davon maßgeblich ab.
Bienen halten ist Verantwortung und Arbeit - Überlege Dir das gut. Das wird kein "Insektenhotel" ;)
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Cubicany
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Spike hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 08:14 ... das Gehölz wurde auch richtig beschnitten? Die Menge des Ertrags hängt auch davon maßgeblich ab.
Bienen halten ist Verantwortung und Arbeit - Überlege Dir das gut. Das wird kein "Insektenhotel" ;)
Also wir lassen schneiden und hätten eh Zeit für sowas.

Wichtig wäre, was man da wie oft dran machen muss und ob man auch mal 2 Wochen weg kann.

Das ist so die Maßgabe, damit das möglich wäre.
manuel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von manuel »

Wie ist es eigentlich mit Hummeln ? Ich habe den Eindruck das die kaum Arbeit machen, aber deren Aktionsradius ist klein oder ich übersehe es ? Konkret sind auf einer Hausseite immer Hummeln unterwegs, am Klee sehe ich die immer. Auf der anderen Hausseite ist ein großer Birnenbaum, aber dort sehe ich nur Bienen und im Herbst das Endkampf Gemetzel zwischen Hornissen, Wespen und Bienen usw.
Die Hummeln versuche ich möglichst nicht zu stören, die stören mich auch nicht und sind immer als erstes am start im Frühjahr, genau wie der Birnbaum mit seinen Blüten. Ich kann mir vorstellen das bestimmte Insektenhotels für Hummeln geeignet sein können, aber vielleicht weiß jemand mehr dazu ? Momentan leben die auch in Sandsteinmauerritzen, wenn die ausgebessert werden würde ich den Hummeln gerne Ersatzplätze bieten.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

manuel hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 10:51 Ich kann mir vorstellen das bestimmte Insektenhotels für Hummeln geeignet sein können, aber vielleicht weiß jemand mehr dazu ?
Hummeln suchen sich meist alte Nagerlöcher, man kann Ihnen aber auch mit einer Hummelkiste helfen. z.B. hier:
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Anle ... en101.html
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Toddybaer
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Cubicany hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 08:00 Ich überlege ja, da unsere Pflaume und Birne nicht mehr voll tragen und ich das auf die Insekten schiebe (Die Bäume sind grad mal 6 Jahre alt),
in de Garten so eine Bienenkiste zu stellen:
https://bienenkiste.de/

Hat da jemand schon Erfahrungen mit bzgl. idealer Standort, was man dazu wissen sollte und überhaupt?

Vieles ergibt sich ja schon von der Seite, aber vielleicht hat das ja jemand schon bei sich stehen und kann da mehr zu sagen.

Wir wollen halt eher weniger Honig als wieder ordentliches Obst im Herbst.
Hallo,

man kann auch in der Bienenkiste Bienen halten. Rate ich Anfägern von ab. Dann eher noch im Bienenkorb.
Die Bienenkiste lebt ja auch von wenigen Eingriffen ins Volk. Das heisst, man muss dann auch viel von Außen beurteilen können. Und das kannst als Anfänger komplett vergessen. Da tun sich ja sogar langjährige Imker schwer.
Dann kommt auch noch erschwerend hinzu, die Art und Weise wie man die Kiste öffnet. Man kippt ja den ganzen Kasten nach vorne und macht dann unten auf. Jede Bienen, die du dann aufscheuchst, die runterfällt oder einfach nur nach hause kommt, sucht das Flugloch. Das ist nun aber nicht mehr da. Sondern da steht der Imker. Und nun stehst du da innerhalb von 5 Minunten in einer riesen Bienenwolke.
Ist normal kein sooo großes Problem, muss man nur ruhig bei bleiben. Auch wenn mal eine in den Haaren sitzt oder das Flugloch im Hemdkragen vermutet.

Ich rate Anfängern gerne für das 1. Jahr zu Hinterbehandler Blätterstock. Da kannst du jeden Tag die Tür hinten aufmachen und Bienenbegucken, ohne zu stören. Überwintern geht auch. Billig gibs die gebrauchten Kästen auch. Gibt genug Imker die dadrin noch imkern und Völker abgeben können
Und nach einem Jahr oder so kann man die Waaben in ein Magazin umsiedeln.

Mann kann als Imker auch mal 2 oder mehr Wochen wegfahren. Nur in der Schwarmzeiit ist das wenig sinnvoll. Also zwischen April und Juli.
Der Trend geht auch klar zum 2. Volk.
Gerade zu Anfang ist wöchendliche Kontrolle Pflicht. Mit Mehr Erfahrung mindestens alle 2-3 Wochen zum Drohnenscheiden. So man das dann in seiner Betriebsweise macht. Also in der Schwarmzeit.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Toddybaer hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 21:47
Gerade zu Anfang ist wöchendliche Kontrolle Pflicht. Mit Mehr Erfahrung mindestens alle 2-3 Wochen zum Drohnenscheiden. So man das dann in seiner Betriebsweise macht. Also in der Schwarmzeit.
Wie hoch würdest du denn den täglichen Arbeitseinsatz in der Anfangsphase einschätzen?

Wenn man das Volk frisch geholt hat zum Beispiel ist der Aufwand ja erstmal größer und man schaut aus Neugier häufiger rein.

Aber später so nach dem ersten Jahr. Wie viele Wochenstunden sitzt man da dran?
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Bastel-Onkel
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Weitere Bestäuber, die relativ unkompliziert sind, sind neben Hummeln auch Solitärbienen, z.B. Holz-, Sand- oder Mauerbienen. Speziell erstere waren innerhalb weniger Tage da, als wir Bündel aus trockenen, dicken Brombeerranken, etwa 30 cm lang, mit Rosendraht umwickelt unter dem Vordach aufgehängt haben. Die nagen das Mark aus dem Stengel und legen ihre Eier zusammen mit einem Fressvorrat drin ab. Am Ende kommt dann ein Deckel drauf.

Die Bienenkiste erscheint mir nicht allzu praktisch. Das ist wieder eine sehr spezielle Sonderlösung. Eine einfache Holzzarge (z.B. https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/ ... hbeute.pdf ) ist wesentlich besser und wenn man Gefallen dran findet, findet man dafür dann auch passendes Zubehör.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Spike »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 23:20 Speziell erstere waren innerhalb weniger Tage da, als wir Bündel aus trockenen, dicken Brombeerranken, etwa 30 cm lang, mit Rosendraht umwickelt unter dem Vordach aufgehängt haben.
Danke für den Tip - Endlich eine sinnvolle Verwendung für das Gestrüpp. Als Tracht lasse ich die gerne wuchern, nur sind sie halt sehr raumgreifend ;)
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von radixdelta »

Ich bin ja schon länger an der Imkerei interessiert. Habe auch ein paar Imker aboniert bei Youtube. Eigentlich weniger weil ich selbst imkern wollen würde sondern weil mich Bienen interessierten. Aber man beschäftigt sich dann ja automatisch auch damit ob man das nicht auch mal anfangen will. Die Tage bin ich auch mal wieder bei der Bienenkiste, Korbimkern etc. hängen geblieben.

Beuten-Stapeln ist jedenfalls nichts für mich, Magazinimker werde ich mit Sicherheit nicht.
Ich finde es schade wie besonders in Deutschland im Prinzip nur Magazinbeuten anerkannt sind, alles andere wird teils agressiv in Ecken gedrängt. Das ist der Hauptgrund warum ich noch nicht mit Imkern angefangen habe, das ist alles so dogmatisch und ideologisch durchzogen und als Anfänger blickt man nicht durch.

Da hat die Bienenkiste einen großen Vorteil: da steht eine einigermaßen große Community hinter die Hilfe anbietet. Da braucht man die Magazinimkerforen und -Vereine nicht. Das hat man beim Blätterstock nicht so. Obwohl ich den durchaus interessant finde, gerade weil der mir recht Platzökonomisch erscheint.

Für mich steht und fällt alles mit der Möglichkeit von Naturwabenbau. Mir wäre der Wachsertrag mindestens so wichtig wie der Honig. Presshonig weiß ich nicht, wird gern als Bienenmuß bezeichnet, da weiß ich nicht ob das dummes Geschwätz ist oder nicht. Aber es scheint wohl mit etwas Gefühl auch möglich zu sein Naturbau zu schleudern, wenn man das will. Ständiges Manipulieren im Volk wäre für mich nix, ich muss da auch nicht immer rein gucken.

Das schöne ist daß ich da einfach als interessierter Außenstehender zugucken kann, denn kurzfristig werde ich kein Imker. Mittelfristig denke ich darüber nach. So lange versuche ich einen Insektenfreundlichen Garten zu entwickeln.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Ja, zumindest in der "organisierten" Imkerei geht es oft ziemlich dogmatisch zu. Jeder hat seine unerschütterliche Meinung, besonders die, die sich dem Nachwuchs verschrieben haben. :lol: Vielleicht liegt es am Altersdurchschnitt?
Es fängt schon mit der Wahl der Rasse an: Im Bereich der ehem. DDR war und ist noch heute die Carnica heilig. Dann hatte ich mal ein interessantes Gespräch mit einem älteren Imker, der gute Erfahrungen mit der Ligustica ("Italiener") hatte. Nachdem ich ganz naiv eine Kleinanzeige in das Bienenjournal gesetzt hatte "suche Erfahrungsaustausch über Ligustica" brach etwas los, was man heute wohl "Shitstorm" nennen würde. Ich hatte vor Rage bebende alte Männerstimmen am Telefon, die mich bezichtigten, die ganzen Bienen in der Umgebung "zu versauen" und aggressiv zu machen und einer drohte mir sogar damit, meinen Bestand von Amts wegen abschwefeln zu lassen. :?

Bei der Wahl der Beuten und Rähmchenmaße hat praktisch alles seine Vor- und Nachteile. Habe ich Massentrachten, die ich anwandere, sind große Rähmchenmaße wie Zander, Langstroth usw. praktisch. Habe ich nur kleinen Läppertrachten, kann ich unter Umständen mit den winzigen Freudensteinrähmchen das Beste draus machen...

Ich habe damals mit gebrauchten Hinterbehandlungsbeuten im Normalmaß angefangen. Die haben den riesigen Vorteil, daß man die Bienen ungestört durch das Fenster beobachten kann, ohne sie zu stören. Viel Zeit habe ich damit verbracht, so ihr Verhalten zu studieren und zu lernen, wann Eingriffe nötig sind. Der große Nachteil dieser Beuten besteht darin, daß man für eine Schwarmkontrolle oder auch zum Schleudern alles auseinanderreißen muß. Wenn das Volk dann noch stark kittet ist das eine Menge Arbeit und durch die Länge des Eingriffes steigt das Risiko, Prügel zu beziehen.

Blätterstock habe ich auch probiert und fand es nicht so. Zum Einen wird es ein ziemliches Gematsche, wenn viel Kittharz oder Wildbau im Spiel ist und man muß äußerst vorsichtig sein, wenn man nicht jede Menge Bienen zerquetschen will. Die Lücke, die eine entnommene Wabe hinterläßt, füllt sich sofort mit Bienen und dann dauert es einen ganze Weile und braucht ggf. viel Rauch, um die Wabe dann da längs wieder reinzuschieben.

Mit meinen Normalmaß- Holzmagazinen bin ich eigentlich ganz zufrieden. Beliebig erweiterbar, Schwarmkontrolle <2min, leichte Milbenbehandlung usw. Wenn ich irgendwann keine volle Zarge mehr gehoben bekommen sollte, dann bastle ich mir eben eine Hebevorrichtung.
Wachs ernte ich genug, da ich keine Wabe alt werden lasse und außerdem arbeite ich auch viel mit Anfangsstreifen im Rähmchen und Naturwabenbau. Für mich die beste Methode, die ich bisher probiert habe.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

radixdelta hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 15:06 Für mich steht und fällt alles mit der Möglichkeit von Naturwabenbau. Mir wäre der Wachsertrag mindestens so wichtig wie der Honig. Presshonig weiß ich nicht, wird gern als Bienenmuß bezeichnet, da weiß ich nicht ob das dummes Geschwätz ist oder nicht. Aber es scheint wohl mit etwas Gefühl auch möglich zu sein Naturbau zu schleudern, wenn man das will. Ständiges Manipulieren im Volk wäre für mich nix, ich muss da auch nicht immer rein gucken.
Naturwabenbau geht doch wunderbar in jeder Beutenform. Man lötet einen 2cm breiten Anfangsstreifen in das Rähmchen und es wird problemlos ausgebaut. Der Vorteil ist, daß die entstandene Wabe beweglich ist und zum Ernten nicht rausgeschnitten und gepresst werden muß.
Generell hat der Wachsertrag nichts mit Naturwabenbau oder nicht zu tun. Waben müssen immer regelmäßig ausgeschnitten und erneuert werden. Jede schlüpfende Biene hinterläßt ihr Nymphenhäutchen in der Zelle, so daß diese mit der Zeit immer dunkler werden. Das hat den Vorteil, daß sie wesentlich stabiler werden, aber gleichzeitig wird das ganze empfindlicher gegenüber Pilzen und Krankheitserregern. Weiterhin bevorzugen Wachsmotten ältere Waben. Daher veranlasse ich meine Bienen so viel wie möglich zum Bauen frischer Waben.

Wenn Bienenmus im Preßhonig ist, dann hat derjenige mächtig geschlampt. Man kann auch ausgeschnittene Waben ordentlich abfegen und in einem geschlossenen Behälter zwischenlagern. :x
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Propeller hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 16:21 ... Habe ich Massentrachten, die ich anwandere, sind große Rähmchenmaße wie Zander, Langstroth usw. praktisch. Habe ich nur kleinen Läppertrachten, kann ich unter Umständen mit den winzigen Freudensteinrähmchen das Beste draus machen...

...
Falsch!
Massentrachten, gerade im Naturbau geht mit großen Waaben in die Hose. Die Waaben werden zu schnell gebaut und sind dann nicht stabil genug und brechen dann schlimmstenfalls zusammen.

Zu Freudenstein. Wenn dem DN Imker seine Völker hungern, erntet der Freudensteinimker Honig. Wenns für den DN Imker honigt, rennt der Freudensteinimker seinen SChwärmen nach
:-D
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Cubicany hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 21:57
Toddybaer hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 21:47
Gerade zu Anfang ist wöchendliche Kontrolle Pflicht. Mit Mehr Erfahrung mindestens alle 2-3 Wochen zum Drohnenscheiden. So man das dann in seiner Betriebsweise macht. Also in der Schwarmzeit.
Wie hoch würdest du denn den täglichen Arbeitseinsatz in der Anfangsphase einschätzen?

Wenn man das Volk frisch geholt hat zum Beispiel ist der Aufwand ja erstmal größer und man schaut aus Neugier häufiger rein.

Aber später so nach dem ersten Jahr. Wie viele Wochenstunden sitzt man da dran?
Zu Anfang rechne mal eine Stunde für eine Durchsicht.
Später kann man das so pauschal nicht sagen. Hängt viel mit der Betriebsweise, den Bienen, der Umgebung, das vorhandene Material usw ab.
Mit einer kleinen Honigstraße kann man über 200 kg Honig pro Stunde ernten. Mit Meister, Geselle und Azubi, bekommt man in 2 Tagen 200 Völker abgeerntet... so sagt man
Ich schaf normal keine 10 Völer pro Tag abzuernten
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Naja ich will ja eben nicht wegen Ertrag, sondern für das Obst bzw. aus dem Spaß daran das machen.

Ich war mal so mit etwa 14 Jahren über ein langes Wochenende bei der Bauernhofverwandtschaft
und da hatten die ihre 5 Kästen gerade frisch bekommen und ich weiß noch, dass man mich da kaum
vor den Dingern weg bekommen hat. ist interessanter als jedes Fernsehen. ZB. wenn ein paar Wespen
in den Eingang wollen und sich sofort 50 Bienen drauf werfen.

Ein Kasten würde sicher erst mal reichen.

Ich finde übrigens interessant, egal ob man über Hund, Katze und co. redet, dass jeder sagt, dass nur seine
Haltungsform und Umgang das einzig gute ist und alles andere so schlimm ist.

Komisch nur, dass Millionen andere Hunde trotzdem leben.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Es ist unheimlich entspannend anderen bei der Arbeit zuzusehen. :lol:

Auch wenn eines reichen würde. Man fängt mit zwei an! Weil dann kann man auch mal eben weiselprobe machen oder was zum Nachschaffen dazuhängen. Oder eines auflösen.

Zu der Bienenkiste noch. Siche rgibs das da mehr Foren usw. Weil das Teil ja auch relativ "neu" ist und die entsprechenden Imker besser im Netzt unterwegs sind.

Allerdings brauchts als Anfänger auch mal einen erfahreneren Imker an der Kiste. Und das geht halt nur mit Imkern aus der Gegend.
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Propeller
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Toddybaer hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 20:31 Allerdings brauchts als Anfänger auch mal einen erfahreneren Imker an der Kiste. Und das geht halt nur mit Imkern aus der Gegend.
Das würde ich so unterschreiben. Der beste Einstieg ist meiner Meinung nach, einem erfahrenen Imker einfach eine Saison lang zur Hand zu gehen und ihm ein paar Ableger abzukaufen, die die zweite Saison über an seinem Stand stehen bleiben, so daß man sich immer mal über die Schulter gucken lassen kann.
So habe ich das gemacht und es war die beste Ausbildung, die ich mir vorstellen kann. Kein Volk ist wie das andere und kein Jahr ist wie das andere. Jede Gegend verlangt auch eine andere Vorgehensweise.
Imkerei hat auch sehr viel mit Gespür bzw. Gefühl zu tun. Immerhin halten wir die einzige nicht domestizierte Nutztierart, die obendrein erdgeschichtlich sehr viel älter ist als wir.
Wenn man sich mal so klar macht, daß es seit ca. 120 mio. Jahren Bienen gibt, die sich erfolgreich gegen alle Klimawandel, Krankheiten, Parasiten etc. durchgesetzt haben und wir seit gerade mal 1 mio. Jahren mitmischen, dann entwickelt man schon eine gewisse Demut.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Zwei Imker, die die gleiche Meinung zu etwas haben, sind teilweise wirklich eine Sensation. Deswegen ist es auch sehr schwer, da konkret etwas in die Kategorien "richtig" oder "falsch" einzuordnen. Es kommt auch immer auf den Standort und die individuellen Erfahrungen und Bedürfnisse des Imkers an. Und gerade das ist für einen Neuling schwer einzuschätzen. Als mein Bruder angefangen hat, hat er auch zu Beginn relativ unreflektiert die Meinungen anderer übernommen, bis er nach längerem probieren "seinen" Weg herausgefunden hat.

Ich selber bin ja nicht Imker, ich baue nur Zargen, Deckel und Böden für meinen Bruder. Daher ist meine Sicht auf die Sache relativ eingeschränkt. Ich kenne das, was ich eben so sehe bzw. was ich so gebaut habe. Rückblickend war es ein Vorteil, daß er einen gewissen Grundstock an standardisiertem Material "aus dem Katalog" kaufen konnte und bis heute passendes Zubehör dazu bekommt. Material selber bauen ist eine tolle Sache, man muß aber auch damit hinterher kommen und die Bienen sind teils verdammt schnell. Das hat speziell in der Anfangsphase bei uns zu einigen schnell zusammenbeschraubten, inkompatiblen Bastellösungen geführt, an deren Eliminierung wir auch über 10 Jahre später noch arbeiten. Es hat sich auch nicht alles bewährt. Z.B. das hier schon ab und an erwähnte Mini-Plus hatte er probiert und schnell wieder ausgemustert. Andere sind damit top zufrieden.

Es hat sicher Vorteile, mit zwei Völkern statt nur mit einem anzufangen. Das setzt aber schon mal kompatibles Material voraus, sonst bringt es nix.

Auch bei der Honig-Ernte war lange nur schleudern das Mittel der Wahl. Dazu hat er eine manuelle 4-Waben-Schleuder. Das war seinerzeit ein guter Kompromiss aus "bezahlbar" und "nicht von Anfang an zu klein". Die Idee, Waben zu pressen, kam erst, nachdem ich mir eine billige 3L-Edelstahl-Saftpresse gekauft hab und wurde auch nur versuchsweise respektive mit nicht gut schleuderbaren Resten durchgeführt. Pressen funtioniert prinzipiell, ist aber schätzungsweise eher etwas für kleinere Mengen (auch hier haben andere Imker vielleicht andere Erfahrungen gemacht).
Ich denke, das mit dem "Bienenmus" könnte daher kommen, daß eventuell bei einigen der Futterkranz von Brutwaben (und damit eben vielleicht auch Brut) mit in die Presse wandert. Daß sowas nicht in den Honig gehört, sollte klar sein und ich denke, es wird auch die Haltbarkeit des Honigs ruinieren.
Bei unserem gepressen Honig war optisch und geschmacklich kein Unterschied zum geschleuderten festzustellen. Nur ist die Wabe nach dem Pressen natürlich platt, während die ausgeschleuderte meistens wieder zurück ins Volk kann. Ob jetzt Naturbau und pressen Vorteile gegenüber drahten, Mittelwand einlöten und schleudern hat ist für mich aus dem hohlen Bauch heraus schwer zu beurteilen. Ich weiß, daß wir schon mal Naturbau in einem ungedrahteten Rähmchen geschleudert haben. Es ist möglich, aber nicht mit jedem Honig und ich glaub, die Wabe war hinterher ziemlich ramponiert.

Zur Wachsgewinnung dient relativ einfach ein Sonnen-Wachsschmelzer, da gibts genug Bauanleitungen online und man kann die auch fertig kaufen. Alternative wären Dampfwachsschmelzer.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Taunusbär »

radixdelta hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 15:06 Beuten-Stapeln ist jedenfalls nichts für mich, Magazinimker werde ich mit Sicherheit nicht.
Da werf ich mal die Golzbeute ins Rennen.
Ist natürlich auch irgedwo wie ein Magazin aber es wird nichts gestapelt.
Top Bar Hive oder ähnliche Trogbeute wäre auch noch was, gerade wenn du Naturwabenbau haben möchtest.
Und im gegesatz zur Bienenkiste kannst du notfalls mal stressfrei das Volk durchsehen.

Was mich an der Bienenkiste stört ist die Varroabehandlung, da bleibt ja eigentlich nur Ameisensäure, oder ?
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Cubicany »

Taunusbär hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 16:55 Was mich an der Bienenkiste stört ist die Varroabehandlung, da bleibt ja eigentlich nur Ameisensäure, oder ?
Wundert mich ja, wie ein Arbeitskollege das ohne schafft.

Mir fallen als Feind ja nur diese Bücherkrebse oder wie die heißen ein.

BTW.: Was sind eigentlich besonders friedliebende Bienen?

Gibt ja welche, die eher mal stechen als andere.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Toddybaer »

Laves hat neze Führung bekommen. Mal schauen ob das gut oder schlecht ist.....

Im Infobrief wird hingewiesen das man das Futter im Auge bahlaten soll. Zur Not halt füttern

Gegen Varroa gibt es eine Behandlungspflicht, wenn ich das richtig weis.
Also zumindest offiziel muss jeder behandeln.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Die Zargen-Produktion läuft auf Hochtouren. Habe jetzt (Prototyp mitgerechnet) acht Stück gebaut und meine Holzvorräte damit ziemlich erschöpft. Die Konstruktion sollte möglichst einfach, schnell, preisgünstig, aus gängigem Material und kompatibel zu den bestehenden Zargen sein. Das hat einige Kompromisse und Extra-Aufwendungen erfordert, die ich ursprünglich vermeiden wollte. Naja, ich hoffe sehr, daß das für den Moment reicht und falls mehr gebraucht werden sollte, hab ich mir Musterbretter gemacht. Baumaterial ist hauptsächlich das "Schalbrett sägerau 100x22mm" aus dem Baumarkt, was aber leider zuletzt nicht in brauchbarer Qualität aufzutreiben war :roll: . <10€ je Zarge ist in Ordung, nur auf die ganzen gefrästen Falze hätte ich gern verzichtet (der Prototyp hatte das auch nicht, aber dafür habe ich Probleme bei der Kompatibilität bekommen) . Die Stabilität ist trotz "stumpfer Verbindung" ausreichend. Bin gespannt, wie die Bienen mit ihren neuen Behausungen klarkommen.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Propeller »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Di 20. Apr 2021, 19:31 (...)auf die ganzen gefrästen Falze hätte ich gern verzichtet (der Prototyp hatte das auch nicht, aber dafür habe ich Probleme bei der Kompatibilität bekommen) (...)
Ich verzichte seit langem völlig auf die Falze!
Man quetscht viel weniger Bienen, wenn die Zargen flach aufeinander stehen. Zum Verkitten steht nur ein schmaler Spalt zur Verfügung, so daß die Bienen schnell den Durchzug beseitigt haben und das Ganze obendrein problemlos gewaltfrei auseinander geht. Ein weiterer Vorteil ist, daß Absperrgitter, Abdeckfolien usw. nicht exakt zugeschnitten werden müssen, sondern einfach überstehen können.
Eigentlich fällt mir gar kein Argument für Falze ein, wenn man nicht wandert.
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Re: Was summt denn da? Der Imkerthread

Beitrag von Bastel-Onkel »

Wir hatten früher mal einen Eigenbau-Zargentyp ohne Falze im Einsatz. Die waren kompatibel zu einem anderen, gekauften System, das aber schwerer und teurer als das jetzige war. Mein Bruder mochte die überhaupt nicht und hat sie jetzt ausgemustert. Er will eben, daß die Zargen "einrasten" und an sich finde ich das auch nicht schlimm. Bezüglich quetschen von Bienen waren die mit und die ohne Falze (zumindest für mich als Zuschauer) nicht merklich verschieden. Es sitzt ja auch nur die äußere Stufe des Falzes auf der darunterliegenden Zarge auf, nicht die innere, die nur der Zentrierung dient. Vielleicht hab ich mich bei meinem Text etwas unklar ausgedrückt (und vermutlich ist das jetzt immer noch nicht soo super verständlich). Der Prototyp des neuen Modells hatte schon auch Falze, nur waren die eben nicht mit der Oberfäse gefräst, sondern sind durch versetzt montierte Leisten entstanden. Um die dann oben kompatibel zu bekommen, mußte ich aber die Randleisten zusätzlich unterfüttern und das war auch nicht optimal. Ich hätte am liebsten natürlich einen Entwurf gehabt, der nur mit Kappsäge und Akkuschrauber aus handelsüblichem Baumarktholz zu bauen gewesen wäre, ohne Längsschnitte und ohne fräsen, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht geworden. Egal, bei Bedarf kann ich trotzdem schnell Nachschub herstellen und für den Moment sollte es jetzt erst mal reichen.
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