Physik Studium

Der chaotische Hauptfaden

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bulle
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Physik Studium

Beitrag von bulle »

Ich frage mal hier: Sind (ehemalige) Physikstudenten an Board. Hintergrund ist folgender: Mein Sohn möchte Physik studieren. Bekannte raten ab, weil das so schwer sein soll. Ist das so. Es wird auch vom Fach Mathematik gesprochen das zur Siebung genutzt wird??
Ist das Bangemacherei?
MfG
Klaus
NilsRoe
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Re: Physik Studium

Beitrag von NilsRoe »

Mahlzeit,

Ich bin zwar kein Physikstudent, sondern studiere momentan in der Fachrichtung Mechatronik an der FH; Teil des 1. Semesters war jedoch ein Grundlagenkurs in Physik (Kinematik, Kinetik, Schwingungen, Wellen, Strahlen- und Wellenoptik, Atomphysik-Grundlagen).

Dieser Kurs ist recht vielen Studenten schwer gefallen, da viel Inhalte in kurzer Zeit fast ausschließlich thoretisch vermittelt wurden. Das Klausurenergenis sprach dann für sich. Ich habe knapp bestanden (3.3; 5.0 ist die schlechteste Note), war aber mit dem Ergebnis halbwegs zufrieden. Die erlernten Grundlagen werden sich noch durch einige der Semester ziehen. Eigentlich hätte ich den Kurs gern erneut besucht, um die Inhalte vertiefen zu können, musste aber auch an die Zeit denken.

Ein Studium der Natur- und Ingenieurswissenschaften besteht aus Mathematik. Wenn man da nicht spurtet, fällt man sehr schnell raus (wie ich gerade merken muss). Ein Semester zu wiederholen ist keine Schande, jedoch muss dann das Tempo im Zweitversuch deutlich angezogen werden um die Lerndefizite auszugleichen. Es ist übrigens nicht unüblich wenn man zu jedem Semester komplett andere Dozenten hat.

Dies sind meine Erfahrungen nach dem 2. Semester. Mit Schule und Ausbildung fast nicht zu vergleichen, außer man hattedort immer nur Bestnoten. Es gibt keinen Zwang, alle Klausuren zu 100% mit 1.0 zu bestehen (Creditpoint-System), jedoch sollte man dort sein bestes geben um sich selbst im Klaren darüber zu sein, wie sehr man die Inhalte verinnerlicht hat und ob eine Wiederholung sein muss.

Einige Kommilitonen haben sich gleich am Anfang gesagt, nicht alle Fächer auf einmal zu machen. Das spart enorm Nerven und Stress ein, aber geht auf die Studienzeit (Bafög zahlt lt. Studierendenwerk Hamburg nur innerhalb der Regelstudienzeit!)

Das soll jetzt kein Abschreckpost oder sonstiges sein, sondern einfach ein Klartext von dem, was auf Studenten in einem Naturwissenschafts- bzw. Ingenieursstudium zukommt. Wenn man es überstanden hat, sollte einem Arbeitgeber klar sein, dass man mit Ehrgeiz an eine Sache gehen kann, und sie (zumindest irgendwann) zu Ende führt, wenn sie denn wichtig genug ist.

Gruß aus Hamburg,
Nils
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Raider
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Re: Physik Studium

Beitrag von Raider »

Hier sind einige. Ich gehöre auch dazu, Ende 4. Fachsemester nun. Bei uns in Hamburg wird Mathe wirklich zum einschüchtern benutzt. Ich hänge nun mit den Mathekursen 2 Semester hinterher(gibt aber auch nur 4 für 6 Semester). Durchfallraten von 60% + sind immer drin in den ersten Mathekursen. Aber wirkliches Sieben ist es nicht, man hat ja 3 Klausurversuche. Vielen fallen die Praktika auch schwer, das ist aber Geschmackssache (als Fingerist eher langweilig als schwer :D ). Die Physik ist die ersten 2 Semester nicht gerade anspruchsvoll (natürlich auch vom Prof abhängig). Auch ist der Bachelor recht straight forward, man hat wenig Variationsmöglichkeiten.

Man darf halt nicht aufgeben, auch wenn man ständig dran denkt. Der Großteil bei uns studiert nicht auf gute Noten, sondern auf bestehen.

Es ist kein leichtes Studium, macht aber auf jeden Fall Spaß! Und wenn man nicht aufgibt, dann schafft man das auch.
D2O
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Re: Physik Studium

Beitrag von D2O »

Ich studiere Elektrotechnik, die Physik 1 hatten wir zusammen mit den Physikern.
Alle Natur- und Ingenieurswissenschaften sind keine "leichten" Fächer. Man muss was dafür tun, aber es ist schaffbar.

Mathe ist nunmal die Sprache der Wissenschaft, da führt kein Weg dran vorbei. Für Mathe muss man am Anfang auch am meisten machen, die eigentlichen Studienfächer (Physik etc.) sind am Anfang vertrauter und interessieren einen mehr. In der Mathematik sind die Schritte am Anfang auch deutlich größer.

Der Mathe und auch der Physikanteil des Studiums hat sehr wenig mit der Schulmathematik oder -physik zu tun. Da sollte man sich ausreichend informieren und sich im klaren sein, was im Studium auf einen zukommt.
Ich würde mir die Studienverlaufspläne anschauen und mich an der nächsten Uni mal mit den Leuten aus der Fachschaft unterhalten.

Zusätzlich würde ich mir überlegen, was ich mit dem Studium am Ende arbeiten will, das hat bei mir den Ausschlag in Richtung Ingenieurswissenschaft statt Naturwissenschaft gegeben.

Ein Physikstudium mit weniger Mathe als üblich gibt es meines Wissens nach in Konstanz.

Viel Erfolg!

PS: Sehr empfehlen kann ich das Buch: "Mathematik" von Arens et al, das ist auf Verständnis ausgelegt und hat mir den Hintern gerettet...
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topmech
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Re: Physik Studium

Beitrag von topmech »

Servus,

habe MaschBau an der TU Dresden studiert. Dort muss man auch durch das Haifischbecken "Ingenieursmathematik" durchschwimmen. Wichtiger ist aber, was er hinterher damit anfangen will. Wenn man das Zeug bestehen will, besteht man das auch. Da sollte man sich nicht davon abschrecken lassen, auch und gerade wenns beim ersten Versuch nicht klappt. Passendes Umfeld muss er sich halt selber suchen, dann wirds was.

Gruß
Nico
Gary
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Re: Physik Studium

Beitrag von Gary »

Du kennst deinen Sohn, beißt er sich durch oder weiß er nur nicht was er sonst machen soll?
Lässt er keine Party aus ?

Soll er BWL studieren weil Physik zu schwer ist ? Ok, die Frage war fies !

Also unterstützen, scheitern möglich !
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Geistesblitz
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Re: Physik Studium

Beitrag von Geistesblitz »

Ich hänge gerade in den letzten Zügen meines Mechatronik-Studiums und hab während dessen (leider etwas langgezogenen) Zeit einige Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel gibt es immer Vorlesungen, die totlangweilig sind und/oder wo man kaum was vom Stoff mitnimmt, weil der Dozent es einfach nicht anschaulich rüberbringen kann. Ich hab Fächer bestanden, in denen ich nur eine oder sogar garkeine einzige Vorlesung besucht hatte, dafür aber zum Schluss sehr fleißig mit alten Klausuren gelernt. Wirklich was gebracht haben die Vorlesungen mit motivierten Dozenten, wo es richtig Spaß gemacht hat, ihnen zuzuhören, wo man das Verständnis einfach nur so aufploppen gehört hat. So einen hatte ich unter anderem in den drei Semestern Mathe, die ich absolvieren durfte, und ich fand das (meist) überhaupt nicht anstrengend. Ich bin da echt dankbar für, wenn ich mir so Geschichten von anderen Mathevorlesungen anhöre. So ist es aber halt eben in der Uni, die Leute sind ja auch nicht nur Lehrpersonal, sondern forschen ja nebenbei auch noch. Das ist dann eben nicht so wie in der Schule. Letztendlich hilft es wohl nur, es wirklich auszuprobieren. Meistens kann man sich ja auch einfach so mal in eine Vorlesung reinsetzen, obwohl man gar kein Student ist, da bekommt man vielleicht schonmal einen Eindruck (wir hatten in einer Vorlesung einen Rentner mit sitzen, der sich gerne über den modernen Stand der Elektrotechnik informieren wollte). Was mir jedenfalls aber auch ein bisschen Schwierigkeiten macht, ist der Schreibkram. Man muss sich wirklich mit dem Anfertigen von wissenschaftlichen Arbeiten auseinandersetzen, ich find das zumindest teilweise schwieriger als den eigentlichen Stoff des Studiums, da mir für sowas ein Stück weit die Intuition fehlt.
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Trax
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Re: Physik Studium

Beitrag von Trax »

Ich hab nen Doktor in Physik gemacht, in Wien, k.a. wie ähnlich das in DE ist aber:

Im ersten Jahr vom Magister teil war die Mathe echt hart, den Physik teil fand dich leicht.
Danach ging es mit der Schwierigkeit Berg ab im 4ten Semester gab es noch ne schwere Mathe Vorlesung aber das lag eher am Prof.
Das war wohl auch so angedacht das man die Leute in ersten Jahr aus siebt.

Ich hatte in 3 Jahren alle Vorlesungen für mein ganzes Studium durch, soweit ich das jetzt mitbekommen geht so was seit der bologna reform
bulle
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Re: Physik Studium

Beitrag von bulle »

Hallo und Danke für die Antworten.
das hört sich doch einigermaßen optimistisch an.
MfG
Klaus
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Chrissy
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Re: Physik Studium

Beitrag von Chrissy »

Wichtig ist, dass man nicht anfängt ins blaue zu studieren, sondern weiß auf was man sich einlässt und dann zu seiner Entscheidung steht, und ein angefangenes Studium dann auch durch zieht, so gut man kann. Ich kenne leider genug Menschen, die das Studium nur so lala angefangen haben, und dann irgendwann nach 2-3 Semestern abgestorben sind. Das ist dann schade für diese Leute.

Ein MINT-Studium ist auch nicht unbedingt in Regelstudienzeit zu schaffen, es sei denn, man ist WIRKLICH gut. So ein Studium ein paar Semester zu überziehen ist aber überhaupt nicht schlimm und eher die Regel als die Ausnahme. Davon sollte man sich also auch nicht verunsichern lassen.

Zumindest bei uns in Dresden (wir haben noch Diplomstudiengänge), hat man wenig konkreten Zeitdruck im Studium und kann eigentlich auch mal über den Tellerrand hinausschauen und auch ein Wenig das Studentenleben genießen. Das ist Segen und Fluch zugleich. Trotzdem sollte man sich im Klaren sein, auf was man sich bei einem solchen Studium einlässt und dass man gelegentlich auch einige Durststrecken überwinden muss.

Für mich (Diplomstudiengang Elektrotechnik, 12. Semester) waren die ersten Semester durch die Mathematik und die teilweise ziemlich theoretische Ausrichtung einiger Fächer relativ hart, ich konnte mich da durch nur mit Nachhilfe in Mathe retten (ich bin aber auch ein sehr undisziplinierter Student). Gerade in den ersten zwei bis drei Semestern hat man auch den Hörsaal immer leerer werden sehen.
Ab dem vierten Semester wurde es aber deutlich besser, es kam mehr Praxis in mein Studium und es hat angefangen Spaß zu machen. Wichtig ist auch, dass man mit seinen Kommilitonen zusammen lernt und nicht versucht alles auf eigene Faust durch zu ziehen. Wenn man einen (mehr oder weniger) stabilen Freundeskreis in seinem Fach um sich hat, ist das schon ziemlich viel Wert.


Wenn also dein Sohn weiß, was er möchte, sich mit seinem Studienfach und seiner zukünftigen Uni beschäftigt hat und zu dem Entschluss kommt, dass er genau dieses Fach an genau dieser Uni studieren möchte, dann sollte das klappen. Viele Unis bieten in den Sommerferien auch mal so Schnupperkurse an, wo man sich mal in Vorlesungen setzen kann und mit Studenten ins Gespräch kommen kann. Ein guter Anlaufpunkt, um Fragen zu einem eventuellen Studium los zu werden sind auch immer die Fachschaftsräte der jeweiligen Fakultäten. Da sitzen engagierte Studenten des jeweiligen Faches, die einen bei solchen Fragen gut beraten können.
Gary
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Re: Physik Studium

Beitrag von Gary »

Dann war da noch was -

Physik finden die meisten eh doof und kennen die schiefe Bahn nur aus der gesellschaftlichen Sicht, klar das die sagen das es sau schwer ist.
Ingenieure haben für dieses Klientel die Stromspannung erfunden.

Letztens war ich am Imbiss, am Nachbartisch ging es um Abgasschummelei und E-Autos.
Die kleine Runde in der Runde meinte das der Polizei der Strom ausgeht bei einer Verfolgungsjagd, aber noch schlimmer wäre Stau. Zum Abgasskandal fand sie es gut das jetzt auch die großen (Mercedes) erwischt wurden.

Für Leute, bei denen der Strom aus der Steckdose kommt, ist vieles schwer...
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Weisskeinen
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Re: Physik Studium

Beitrag von Weisskeinen »

Hallo,
ich gehöre auch zu den ehemaligen Physikstudenten, mein Abschluss ist jetzt aber schon ein bisschen her, da gab's noch Diplom, die Bologna-Reform war aber schon in Sicht. Viel an den Inhalten wird sich aber nicht geändert haben.
Zu Beginn ist das Physikstudium, wie schon geschrieben, sehr mathematiklastig. Nicht nur durch die Mathematikvorlesungen selbst, sondern auch durch die theoretische Physik, weil es immer wieder zu Problemen kommt, bei denen man Formalismen benötigt, die in den Mathe-Vorlesungen noch nicht dran waren. Deshalb ist meiner Ansicht nach der Besuch der Übungen sehr wichtig. Sinnigerweise ging bei mir die theoretische Physik deshalb auch erst im 3. Semester richtig los. Außerdem mussten wir seinerzeit auch immer wieder Übungszettel von einer Woche auf die nächste rechnen, die dann korrigiert und bewertet wurden (für Mathematik, Experimentalphysik und theroretische Physik, kurzzeitig auch für das nichtphysikalische Wahlpflichtfach). Je nach Bewertung durfte man am Semesterende die Klausur schreiben oder eben nicht. Diese Teile sind meistens sehr aufwändig und man sitzt da nicht selten das ganze Wochenende dran. Nur, um dann einige Aufgaben doch nicht gelöst zu bekommen. Endlospapier war da echt GEIL! Aber vielleicht hatte ja ein Kommilitone die richtige Idee :-) Gleich zu Beginn eine gute Lerngruppe zu finden ist auch ganz wichtig (und Glückssache). Als Einzelkämpfer dürfte man es sehr schwer haben. Zeit für Erholung muss man sich natürlich auch nehmen, aber nicht zu viel. Studium ist richtig Arbeit! Das muss einem klar sein. Urlaub gibt es eventuell (!) in den Semesterferien (aber nicht viel) oder nachher, wenn man fertig ist. Mit dem lauen Studentenleben kommt man nicht weit.
Eine wichtige Entscheidung ist auch, ob man an den Studienort zieht oder bei den Eltern wohnen bleibt und pendelt. Beides hat Vor- und Nachteile. Wenn man am Studienort wohnt, hat man meistens kurze Wege und ist mit Kommilitonen mehr zusammen. Allerdings muss man auch einen Haushalt schmeißen. Damit kann man auch Lern-Lustlosigkeit hervorragend entschuldigen. Wenn man zuhause wohnt, geht die Fahrzeit drauf, man muss sich aber meistens weniger um Nahrungsversorgung und Haushalt kümmern. Hin- und Herfahrerei kosten eine Stange Geld, dafür aber eben Miete nicht.
Ob ein Physikstudium etwas ist, kann dir, bzw. deinem Sohn hier niemand beantworten, weil ihn keiner kennt. Natürlich werden einige Studiengänge, auch abhängig von der Uni, als extrem schwer verschrien, aber mir persönlich kam das eigentlich nicht so vor. Da dürfte an der Uni der Maschinenbau-Studiengang viel härter gewesen sein, weil die Unmengen (!) von Klausuren hatten. Die Schulmathematik ist in ca. 1 Woche abgehakt und alles danach ist neu. Wenn man aber etwas Spaß an Naturwissenschaften hat, bei dem Wörtchen Mathe nicht zusammen zuckt und eher Zusammenhänge verstehen will, als etwas auswendig zu lernen (brrrr), der dürfte in der Physik ganz gut aufgehoben sein. Zu bedenken ist noch, dass einen das Physikstudium zum Universalisten macht: man kann nichts spezifisches wirklich gut, aber hat den Überblick über alles und kann Verbindungen ziehen. Manche würden auch sagen, man wird zum Universaldeppen... Man muss sich dann auch die Frage gefallen lassen: Physiker? Was kannst du denn? Aber man sollte zum Ende hin gelernt haben zu lernen und kann sich so ziemlich überall schnell einarbeiten (wobei mir meine Steuererklärung immer noch ein Buch mit mindestens sechs Siegeln ist...). Ausgesiebt wurde bei uns eigentlich nicht direkt. Der Verlust war eher schleichend. In meiner Lerngruppe war auch jemand, der eigentlich gut mitgehalten hatte, eines Morgens aber aufgetaucht ist und uns mitgeteilt hat, dass ihm das Studium zu schwer sei und er jetzt eine Ausbildung als Zahntechniker machen wolle :shock: Okaaayyyyyyy. Nun ja...
Die Sache mit dem wissenschaftlichen Schreiben kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Im Studium an sich hat das leider erst mal keine Relevanz und wenn es dann gebraucht wird (Bachelor-/Masterarbeit) kommt da manchmal Zeug raus... Uuuuaaaargggssss... da wäre für Manche nochmal ein Kurs 'Deutsch als Fremdsprache' angebracht. Und die Erklärung, was ein roter Faden ist. Also ja, wissenschaftliches Schreiben ist wichtig, leider kein ordentliches Studienthema, eigentlich nicht soooo schwer (ich war in Deutsch eine Niete, aber mein Prof sagte bei der Vorbesprechung, bevor ich angefangen hatte zu schreiben: 'Die Diplomarbeit ist kein Werk der Literatur. Die ist in ganz einfachem Deutsch gehalten: Subjekt, Prädikat, Objekt, Punkt, neuer Satz. Langweilig zu lesen aber ganz klar.' Ach so, wichtig ist auch der korrekte Umgang mit der Sprache, also Wissen, was Umgangssprache ist und dass man die nicht aufschreibt. Aber alles kein Hexenwerk.
Das Ganze ist jetzt etwas durcheinander geraten. Daher der Wichtigste Rat, den ich geben kann, zum Schluss: Gut überlegen und dann dran bleiben! Man wird ganz schnell abgehängt. Das sollte man nicht zulassen. Gilt aber für so ziemlich jedes Studienfach...
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Weisskeinen
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Re: Physik Studium

Beitrag von Weisskeinen »

bulle hat geschrieben:Ich frage mal hier: Sind (ehemalige) Physikstudenten an Board. Hintergrund ist folgender: Mein Sohn möchte Physik studieren. Bekannte raten ab, weil das so schwer sein soll.
Was haben die Bekannten gemacht? Können die überhaupt ein qualifiziertes Urteil abgeben? Und auch wenn es schwer ist, wer sagt denn, dass dein Sohn das nicht trotzdem mit Bravour meistert?
bulle hat geschrieben:Ist das so. Es wird auch vom Fach Mathematik gesprochen das zur Siebung genutzt wird??
Möglich ist alles, aber in der Physik fangen eigentlich nicht so viele Studenten an, dass man da groß sieben müsste. Das Gegenteil ist eher der Fall.
bulle hat geschrieben:Ist das Bangemacherei?
Ja.
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Nicki
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Re: Physik Studium

Beitrag von Nicki »

Was ludwig geschrieben hat lief bei mir ähnlich, was ich noch zu ergänzen hätte:
-Mitunter ändert sich die Freizeitgestaltung erheblich, ich bin in den letzten 3 Jahren weder dazu gekommen, ein Buch zu lesen, noch fernzusehen. Frickeln, lernen, sleep, repeat.
-Manchmal lernt man beim Studium noch nen netten Menschen kennen, mit dem man irgendwann mehr anstellt, als zu lernen ♡
Da dann eine Frickelakzeptanz oft gegeben ist, lohnt sich das Studium imho allein deswegen ;)
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Raider
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Re: Physik Studium

Beitrag von Raider »

Ich kann ja nur für mich sprechen. Ich bin auch nicht gerade der Musterstudent. Aber bei mir ist das keinesfalls so dass ich keine Zeit neben dem Studium habe. Klar sollte man schon mit allermindestens 40 Stunden die Woche fürs Studium ein rechnen, eher mal 60.
Aber auch dann bleibt noch genügend Zeit zum Spaß haben. Egal ob mit den Kommilitoninnen (hehe Nicki) oder zum Frickeln etc. Eine Woche hat 168 Stunden, - 60 Uni, - 50 Schlafen, -10 Essen und Einkaufen. Bleiben noch immer 48h Spaß :)
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Fritzler
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Re: Physik Studium

Beitrag von Fritzler »

Studium ist richtig Arbeit! Das muss einem klar sein. Urlaub gibt es eventuell (!) in den Semesterferien (aber nicht viel) oder nachher, wenn man fertig ist. Mit dem lauen Studentenleben kommt man nicht weit.
Ist den heutigen Studenten wohl nicht mehr ganz klar...
In meinem Kurs hammse sich beschwert, dass er zu aufwendig ist.
Dann hammse die Zeit vorgerechnet und das traf genaustens die ECTS Vorgabe bzw. die Stundenvorgabe der Modulbeschreibung :lol:
Dr.Oetker
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Re: Physik Studium

Beitrag von Dr.Oetker »

Korrekt,
ich studier Mechatronik an der FH und weiss nicht wo das Bild vom lauen Studentenleben mit bis Mittags pennen und in der Woche feiern gehen herkommt, welches viele Leute so im Kopf haben. Aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften auf jeden Fall nicht.
Meistens sind die Leute im Gespräch total erstaunt, dass man diszipliniert morgens früh seinen Hintern in die Vorlesung schwingt, teilweise Abends spät nach dem letzten Praktikum nach Hause fährt (quasi morgens im Dunkeln hin und abends im Dunkeln wieder zurück) und sich auch Samstags und Sonntags mit Lernen, Praktikums Vor- und Nachbereitung auseinander setzt. Und dann dieses "du hast doch jetzt Semesterferien?!". Als wäre das Zeit in der man ständig auf der faulen Haut liegen könnte... :)

Mit "high life", ständig Feiern gehen, usw. ist da nicht mehr viel, wenn man die ganze Sache ernst nimmt. Man ist unter Umständen recht froh, wenn man mal die Zeit findet seinen Hobbys nachzugehen. Darüber muss man sich halt im Klaren sein und den nötigen Biss/die Ausdauer mitbringen...
Zuletzt geändert von Dr.Oetker am Di 18. Jul 2017, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
duese
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Re: Physik Studium

Beitrag von duese »

Nichts desto trotz sollte man die Zeit genießen. Wenn man ordentlich vorankommen will, muss man auch ordentlich was tun. Man ist aber immer noch viel freier als man das dann später als Arbeitnehmer im Job ist. Besonders was Zeiteinteilung angeht.
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Weisskeinen
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Re: Physik Studium

Beitrag von Weisskeinen »

Mir fehlen die Rollenspielabende...
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