Wiederaufbau altes Moped

Der chaotische Hauptfaden

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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

sehr schön! Spachtel glatt schleifen kann echt die Hölle sein - kleiner Tip: nächstes mal ganz dünn farbe über die Spachtel nebeln, dann siehtst du gleich, wo noch Vertiefungen sind, sobald man auf Metall kommt muss man auch aufhören mit Schleifen.

Inzwischen will ich allerdings gar keine Hochglanzlackierung mehr, weil man sich dann nur über die unweigerlichen Kratzer ärgert. Hast Du 2K Lack genommen? Sonst aufpassen beim Tanken!!
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Ja, ist 2K Acryl-Unilack. Da kommt noch eine 2K Linierung drauf.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Tank hatte ich linieren lassen, Kniekissen angeklebt (mit Sikaflex), Embleme angeschraubt

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So sieht's im Moment aus:
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Elektrische Verbraucher: https://youtu.be/-Zo8eCmM718
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Sehr schön! Und haste wirklich zügig und gut hinbekommen, Respekt!
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video6
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von video6 »

Ja tolle Arbeit.
Jetzt täglich benutzen um die Zuverlässigkeit zu testen.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu machen.

Motor klackert noch rechts wenn Vergaserschieber offen ist. Evtl. bewegt sich die Kipphebelachse axial (hoffentlich nur das...). Da muss ich nochmal bei.

optisch noch ein paar Sachen

und dann zum Tüff zur Vollabnahme. Vorher muss ich noch die Töte abbauen, die im Viehdeo bei 1:45 zu hören ist :lol:
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Hallo,

hier mal wieder ein Update. Ich hatte mir vor ein paar Wochen ein rotes Nummernschild geliehen, einen Rucksack mit Werkzeug gepackt, und bin vorsichtig ca. 10km zur nächsten Tanke gefahren. Wider Erwarten gab es bis dahin keine Probleme -> also erstmal weiter gefahren.
Nach etwa 50km war ich wieder zu Hause und machte einen Check:

- das Hinterachsgetriebe verlor viel Öl, war etwas schwergängig und wurde entsprechend heiß. Nach Abbau sah ich dass der Teller-Wellendichtring von der Lauffläche gesprungen war. Außerdem stimmte offensichtlich die Lagejustage der Mitnehmerwelle nicht mehr. Die Mitnehmerwelle mit Teller-Zahnrad bekam ich mit Hausmitteln nicht raus -> nach längerem Probieren hatte ich es zur Reparatur weggegeben -> wurde überholt -> läuft wieder einwandfrei.

- aus der Tachowelle am Getriebe suppte vorher schon ordentlich Öl. Irgendwie ist die Getriebeentlüftung verloren gegangen, und es entlüftete sich daher über den Tachowellenanschluss. "Neuere" Getriebe haben ein Entlüftungsröhrchen an der Eingangsseite, die alten Getriebe hatten das nicht. Dafür hatten die alten Getriebe auch keine Wellendichtringe, sondern Filzpackungen. Ob die darüber entlüfteten? Ich habe einen Zwitter aufgebaut: alte Ausführung mit modernen Wellendichtringen.
Egal: als das Hinterachsgetriebe draußen war, war es einfach Getriebe auch auszubauen -> Entlüftungsröhrchen nachgerüstet. Jetzt suppt da nichts mehr.

- Bremse Vorderachse zog beschissen. Hatte gehört dass es von punktuellem Aufliegen des Bremsbelages in der Trommel kommt. Nur die glatten stellen lagen auf:
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Üblicherweise werden deshalb im Übermaß-Bremsbeläge montiert in der Bremsankerplatte mit einer passenden Vorrichtung auf den Trommeldurchmesser abgedreht. Drehmaschine habe ich nicht -> glatte Stellen abfeilen.

Nach zweimal nachfeilen hatte ich keine Lust mehr, und mir kam eine andere Idee:
Bild
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Bremsbacken mit Distanzscheiben knapp über Trommelmaß stellen
Auf den Tisch eine Zentrierhülse schrauben
Mit einer 90° ausgerichteten Schleifscheibe vom Multischleifer die Beläge umlaufend abgeschliffen.
Funktionierte -> bremst perfekt.

Nachdem eine bis dahin spaßige Probefahrt abrupt nach Verlust von 3 Schrauben endete, klebte ich später noch ALLE Schrauben ein und zog sie mehr als ordentlich fest. Das Moped wummert und vibriert unter Last doch ziemlich ordentlich 8-)

Danach ging's zum 20km entfernten Tüff. Bei den Lampen beschränkte sich der Prüfer auf das Messergebnis der Lichtkegel Was lampentechnisch verbaut ist, wollte ihn nicht interessieren. Sehr fair! :)
Alles einwandfrei:
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Auf dem Rückweg hatte ein Zylinder plötzlich im Teillastbereich Aussetzer, und der Leerlauf war beschissen. Eigentlich wollte ich so nach Hause fahren, bemerkte aber an einer Ampel, dass mein Schuh voller Benzin war, und ich eine Benzinspur zog...
Ein Schwimmer war zum Taucher mutiert! Benzinhahn zugedreht und weiter ging's (gelegentlich kurz die Vergaser nachgetankt). War perfektes Timing: beim Tüff war alles noch OK :D
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Jetzt kommt eben genau die Zeit, wo man die Kisten in Richtung Zuverlässigkeit bringen muss. Daran kanpse ich auch immer noch sehr, nachdem ich doch ein paar blöde Schäden unterwegs hatte, die ausnahmsweise nicht mit Draht zu flicken waren. Ich habe mitlerweile etwas das Vertrauen verloren. :cry:

Das ist halt das Problem an der ganzen Geschichte, altes Material, vielleicht an der falschen Stelle gespart, geschlampert, grundsätzlich kacke konstruiert - alles kann sich irgendwann rächen, muss aber nicht. Und ja, generell war und ist an den alten Dingern immer mal was zu machen, früher war es wohl relativ normal unterwegs mal beim Dorfschmied vorzufahren - heute ein mächtiges Problem.
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Lötfahne
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Lötfahne »

Meine Karre ist ja auch schon 22 Jahre jung, und hat mich am Mittwoch ordnungsgemäß frisch aus dem Winterschlaf angesprungen.
Sprithahn auf, zweimal gehustet, und Brumm. :-)
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Ist jetzt vielleicht ein Missverständis, mein Motorrad ist 67 Jahre alt, da sind Welten dazwischen - nicht nur von den Jahren, sondern die reine Technologie hat sich doch sehr verbessert.
ch_ris
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ch_ris »

Ja aber schlimmer geht immer. Es könnte eine laverda sein. Da würden dich 20 jahre weniger kaum nach vorn bringen, was die zuverlässigkeit angeht.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

naja, ganz so negativ sehe ich das nicht. Ich muss erstmal 500km schaffen, in der Zeit werden sich die allermeisten Schwachstellen melden.

Ich hatte nochmal beide Schwimmer in 99° heißem Wasser geprüft: beide waren leicht undicht, auch der "Neue".
=> dicht gelötet, und anschließend ein 1mm Loch durch die dicke Löstelle an der Feder gebohrt. Danach mit eklig klebender 2K Epoxidmasse über eine Kanüle geflutet, geschüttelt, und anschließend wieder abgesaugt und das Loch zugelötet. Ca. 0,7g blieben drin.

Neuer Test: beide dicht. Vielleicht bleibt es wegen der Epoxidschicht auch dicht wenn sich weider ein kleiner Riss bildet.

Gepäckträger ist montiert, jetzt suche ich dafür noch einen alten kleinen Lederkoffer.
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PowerAM
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Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von PowerAM »

Mein 125er Rollerich ist nur 23 Jahre alt. An sich wollte ich das Gerät gar nicht haben, bekam es aus dem Freundeskreis mehr oder weniger aufgedrückt. Effektiv brauchte er drei Jahre, um zu einer einigermaßen brauchbaren Zuverlässigkeit zu kommen. Einige Male liegen geblieben. Mal war der Vergaser zu, andermal die Bremse vorn fest. Dann sponn der Unterdruckschei...

Die ersten Fahrten gingen nur so weit, wie ich auch heim laufen konnte. Seither kenne ich alle Eisdielen der nahen Umgebung. Erst seit dem letzten Jahr hatte ich so viel Vertrauen, dass ich auch weitere Strecken fernab der Regionalbahn gefahren bin. Nach Berlin hatte ich mich dagegen früh getraut - in der Not wäre die Kiste eben stehen geblieben und ich zur S-Bahn gelatscht.

Unter dem Strich ist gar nicht so viel Geld für Teile rein gegangen, die Arbeitsstunden sind aber jenseits jeglicher Rentabilität.

Zutreffend ist, dass ziemlich viel gleich auf den ersten Kilometern kollabierte. Dann kam eine Phase mit fast 1000 km, in der die Büchse gefühlt ganz gut lief. Darauf folgte das "Tal der Tränen" mit häufigen Liegenbleibern und fast schon dem Entschluss, das Ding in die Presse zu werfen. Hier hielt mich ein guter Freund davon ab, der großen Anteil an den folgenden Reparaturen hatte. Im letzten Jahr wurden gut 4500 km drauf gedreht und nur noch in Instandsetzung/Sanierung/Wartung investiert. Die großen Baustellen Bremse, Variomatik/Kupplung, Auspuff und Reifen sind abgearbeitet.
ando
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ando »

Moin,

schönes Mopped. Ich habe noch Satteltaschen hier rumoxideiren.
Soweit ich weiß, sind die Ur alt und stammen von ner BMW. Und sind aus Leder.

Soll ich mal gucken?

Ando
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Hallo Ando,
danke für dein Angebot.
Ich möchte am liebsten einen kleinen Koffer auf den Gepäckträger schrauben, damit das Hinterrad seitlich nicht verbaut wird. Vermutlich hängen deine Taschen seitlich runter (Packtaschen), oder?

Ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen, wenn ich Bedarf habe melde ich mich.

Gruß
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Moin,

ich wollte die Fertigstellung des Mopedprojektes vermelden :)
Tüv, Oldtimergutachten, Beantragung Betriebserlaubnis, Beantragung neuer Brief sind abgeschlossen, es ist jetzt zugelassen, und hat bald die ersten 1000km geknackt. Alles funktioniert wie es soll.
Die letzten paarhundert Kilometer lief es problemlos :)

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Hinten habe ich eine abschließbare wasserdichte Box auf den Gepäckträger gespaxt, die ist bei Nicht-Bedarf auch schnell abschraubbar. Da passen Helm, Werkzeug, Schloss und Kleinkram rein.

Vielen Dank für eure Tipps und Hilfe :D
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RMK
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von RMK »

BITTE lackier die Box hintendrauf schwarz... das arme Moped.
ando
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ando »

RMK hat geschrieben:BITTE lackier die Box hintendrauf schwarz... das arme Moped.
Sehr schön!

Toll, das es läuft. Meine Satteltaschen hätten schöner ausgesehen - ich shcliesse mich RMK an!

Ando
Sir_Death
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Sir_Death »

Geile Maschine!










Aber dieser grüne Koffer... :shock: :cry:
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video6
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von video6 »

die TULBs* haben wir in verschiedensten Grössen

*Transport und Lager Behälter
sinnlos schwer aber dicht.
passt aber definitiv nicht zur Maschine
verschandelt das Gesamtbild
Nello
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Nello »

Ich schließe mich an. Es ist Dein Motorrad, klar, aber ich finde die grüne Kiste auch hässlich. Ein Topcase ist grundsätzlich nicht zeitgenössisch, meine ich. Man hat damals nichts hintendrauf montiert, die Idee wäre seltsam erschienen. Satteltaschen sind doch okay, was spricht dagegen? Was den Helm angeht: Die Idee, den Helm wegschließen können zu müssen, hat zigtausende Mopeds verschandelt. Wenn's nicht geht, geht's eben nicht. Mir wurde noch nie einer geklaut, und wenn ich ihn rumgetragen habe, fand ich das auch nicht schlimm.
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PowerAM
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Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von PowerAM »

Zeitgenössisch wären Ledertaschen gewesen. Und man hat damals wohl auch genommen, was gerade da war. Mein alter Herr hatte in meiner Kindheit zwei Seitentaschen aus braunem Leder an seinem Hobel. Regendicht waren die nicht, das wusste er aber. Um das Leder trotzdem geschmeidig zu halten wurde eben reichlich Lederfett benutzt.

Wenn man es auf die Spitze treiben will, dann sollte man auch darauf achten, was man auf einem historischen Motorrad als Fahrer anzieht. :P
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Bei Geradwegfederungen ist es unheimlich schwer, Satteltaschen an zu bauen, ich kenne das Problem. Entweder hängen sie links und rechts sehr weit raus - da gab es spezielle Behörend/Militär Trager für - oder sie sind eben sehr klein und nur oberhalb der Federung. (habe ich jezt so, es gibt sehr schöne kleine Taschen von der schweizer Armee)

Historisch passend wäre eigentlich ein Gepäckträger (gabs im Zubehör) und ein Koffer...
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ESDKittel
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ESDKittel »

Super Maschine, schöner Wiederaufbau, bewundere Deine Hartnäckigkeit und den Aufwand den Du investiert hast!
Viel Spaß beim Fahren!

Was nütz einem ein 100% originalgetreuer zeitgenössischer Zustand wenn die Machine für einen dadurch weniger bis garnicht praxistauglich ist?
Fürs Oldtimertreffen ist der Kasten ja abnehmbar und zeitgnössisch wird es sicher diverse Deckslasten vom Kartoffelsack bis hin zur besseren Hälfte gegeben haben. Eventuell den Koffer mit (Kunst-)Leder beziehen(lassen).
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

kaum ist man kurz weg, häuft sich hier das Naserümpfen über die Box :lol:

Ein Gepäckträger ist sowieso montiert, die Box war mit 3 Schrauben für den Soziussattel auf dem Träger angeschraubt. Momentan ist sie wieder ab, da sieht das so ähnlich aus wie hier:
Bild
...nur dass ich den Sattel mittlerweile 4cm nach oben versetzt habe.

Seitentaschen / Behördentaschen gefallen mir nicht, da wäre die Geradwegfederung verdeckt.
Ich dachte an einen alten braunen verranzten Lederkoffer, der oben auf den Träger kommt. Den hätte ich innen irgendwie verstärkt und ausgekleidet. Mir ist aber noch nichts über den Weg gelaufen.
Oder eine Holzkiste aus altem groben unbehandelten Holz.
Letztens hatte ich eine flache Schäferbox aus den 60'ern in der Hand, die war aus Blech, seitlich mit Schönschrift, massiv, und schön verrostet. Den Rost hätte ich mit Klarlack versiegelt, und einen Riffelblech-Deckel draufgemacht. Optisch aber auch nicht der Burner.

Bis ich was Schöneres gefunden habe, kommt die Plastikbox drauf - die ist halt sehr praktisch. Ich werde die bei Gelegenheit noch schwarz lackieren.
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Es gab zusätzliche Gepäckträger, die eher hinten schräg nach unten, bis zum Rücklicht gehen - die meinte ich. Schau mal hier: https://www.emw-r35.de/historisch.html - da sind zum Teil recht monströs nach hinten ausladende Teile zu sehen, was bestimmt auch kriminell war.
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Name vergessen »

Respekt vor der akribischen Instandsetzung! :shock:

Die Satteltaschenproblematik könnte man ja mit einer zweistufigen Tasche lösen, die hinter der Feder bis zum Auspuff reicht, und ab der Feder nach vorne eben nur noch bis zu Selbiger geht. Hinten kommt dann die Sprudelflasche rein und vorne das Butterbrot. :)
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Hab' die Box erstmal schwarz lackiert. Kunststoffprimer, 2K- Lack seidenmatt

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Mal schauen was mir später mal über'n Weg läuft
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Fritzler
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Fritzler »

Ja, das sieht schon viel besser aus!
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Sir_Death »

Fritzler hat geschrieben:Ja, das sieht schon viel besser aus!
Zustimmung meinerseits ;)
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Moin,

habe jetzt schon einige Kilometer problemlos gerissen.
Ab-und-zu passierte es jedoch, dass ich vergaß den Blinker auszuschalten, weil die blinkenden Ochsenaugen durch die Hände/Arme verdeckt sind. Das nervt. Also muss ein Indikator her.

Der Kollege links im Bild lieferte die Idee mit seinem Fieberthermometer
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Allerdings reicht es wenn es extern vibriert.
Aus einem Spielzeugmotor + Unwucht wurde ein Vibrator gebastelt
Bild

und unter den Sattel geschraubt
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Der Motor ist über 2 Dioden an die Blinker angeschlossen. Damit vibriert jetzt der Hintern im Blinkertakt :lol:
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

:mrgreen: ha ha ha, wenn Du das spührst, hast Du Dein Kolben gut gewuchtet! :mrgreen:
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Ist spürbar :D
Habe einen passenden Vorwiderstand für eine passende Frequenz reingehängt. Der Vibrator koppelt ja auch direkt oben in den Satteldeckenhalter ein.
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Fritzler
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Fritzler »

Ein klickendes Relais nervt dich genauso wie mich?
Irgendwann hatte ich es als Reflex drauf nachm Abbiegen mehrmals beim Blinkerschalter auf aus zu drücken.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

So, mittlerweile sind fast 3000km drauf.

Hier ein Filmchen mit Sound von einer Ausfahrt. https://youtu.be/W_3pk46DuOA
Das Brummen beim Abbiegen kommt vom Vibrator unter'm Sattel :lol: Ist nur aktiv wenn Drehzahl > Leerlauf ist.
Blechei
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Blechei »

Tja, ich sag´ mal danke für dem Video. Unspektakulär aber total nett.
Hab mich lebhaft auf meine erste Kuh zurückversetzt gefühlt;-))
BTW: kanns sein das Dein Lenkkopflager so allmählich rastet? Die Schlangenlinien
bei geringer Geschwindigkeit legen datt son bissken nahe...
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Blechei hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 19:57 BTW: kanns sein das Dein Lenkkopflager so allmählich rastet? Die Schlangenlinien
Nee, das hatte ich schon gegen Schräglager getauscht. Die Schlangenlinien kommen vom unfähigen User :lol:

EDIT: spektakulär war wie ich das Handy mit Gaffatape an meinen Bauch klebte :lol:
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Moin, ich hatte nach vielen Wochen das Moped wieder rausgeholt.
So sieht es momentan aus: mittlerweile ist hinten ein 30'er Jahre Lederkoffer drauf.
20201010_104604.jpg
20201010_104639.jpg
Beim Probelauf hatte ich mal wieder mehr Glück als Verstand, sonst wäre ich irgendwo liegen geblieben: Motor ließ sich gut starten und lief gut und gleichmäßig im Leerlauf. Plötzlich ging der Motor schlagartig aus. Zündfunke war weg :shock:

Zündfunke war weg weil Batterie bei <4V war (wurde nicht geladen). Das merkte ich vorher nicht, wegen ziemlich doofer Verkettung:
1) Zündung wurde auf elektronisch umgebaut -> braucht Saft aus Batterie
2) Lima-Lampe leuchtet im niedrigen Leerlauf (das ist normal), und ging bei höherer Drehzahl aus. Normales Verhalten. Die Leerlauflampe leuchtete noch hell genug um es nicht zu merken...

Die Lima-(Kontroll-)Lampe hängt zwischen +6V (Batterie), und Lima-Ausgang "D+". Wenn "D+" Spannung liefert, geht Lampe aus. Problem 1): Unterbrechung zwischen Lima "D" und Laderegler. Der Anschluss zur Lampe war natürlich vor der Unterbrechung angeklemmt :roll:
Hier der Übeltäter:
20201014_212348.jpg
Der Regler reißt das Feld voll auf -> D+ geht bei hoher Drehzahl sogar auf über 12V. Die Kontrolllampe hätte da sogar wieder geleuchtet wenn ich sie nicht auf (gepolte) LED umgebaut hätte... :roll:

Ich denke der Bleiakku hat jetzt einen deutlichen Schaden weil der wochen-/monatelang leer war.
Um bei Lima-Schaden nicht liegen zu bleiben, habe ich einen Notfall-Batteriehalter für Größe "C" gedruckt und nehme die dann mit. Damit läuft die Zündung im Notfall wieder ein paar Stunden.
20201014_212620.jpg
20201014_212452.jpg
Robby_DG0ROB
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Da würde ich mir die LiMa mal genauer anschauen, ob die Feldwicklung nicht schon überlastet wurde. Wie das zustande kommt, beschreibe ich mal eben kurz:

Das Feld liegt ja mit dem Anfang auf D+ und das minusseitige Ende ist als DF rausgeführt. Im Ruhezustand des Reglerkontakts liegt DF auf auf Masse, so dass beim Anlauf der LiMa sofort eine starke Erregung zur Spannungserzeugung erfolgt. Steigt die Spannung, wird der Reglerkontakt öffnen und die Erregung nur noch über einen Widerstand ermöglichen bzw. bei noch höherer Spannung DF auf D+ schalten um die LiMa zu entregen. Das ganze läuft in schneller Folge ab, so dass sich am Reglerausgang ein Mittelwert aus der Dreipunkt-Reglung einstellt. Wenn nun der Regler am D+ nicht die Lichtmaschinenspannung mitbekommt, bleibt der Reglerkontakt im Ruhezustand (DF auf Masse bzw. D-) und damit die volle Erregung, die etwa die dreifache Nennspannung erzeugt (bis zur Sättigung des Eisens), die dann auf der Feldwicklung liegt und diese überlastet, weil sie dann die 9-fache Leistung verkraften müsste. Bei der MZ aus der DDR gab es für diesen Fall eine Sicherung in der DF-Leitung vom Regler zur LiMa, die dann angesprochen hätte.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Stimmt, die Feldwicklung war dabei dauerhaft über Batterie besaftet. Da die Batterie dabei nicht geladen wurde, mit max. 6V.
Bisher fiel mir kein Problem auf, Kontrolllampe geht noch bei ca. gleicher Drehzahl aus.
Falls die Wicklung verbrannt wäre: die 4 Spulen ließen sich einzeln abschrauben und neu wickeln :)
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von xanakind »

Das mit dem Notstrom ist eine klasse Idee!
Vorallem: Diese Batterien kannst du im Notfall relativ einfach bekommen, teilweise sogar an der Tankstelle.
Den Helm würde ich mit einem einfachen Helmschloß am Rahmen festmachen.
z.B. sowas hier:
https://www.louis.de/artikel/louis-helm ... r=10001719

Ich habe an meinem Mopped von Werk aus ein Schloß dafür.
Das kann man auch relativ einfach und unauffällig nachrüsten:
https://www.louis.de/artikel/hartmann-h ... r=10028376
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

xanakind hat geschrieben: Do 15. Okt 2020, 15:16 ....: Diese Batterien kannst du im Notfall relativ einfach bekommen, teilweise sogar an der Tankstelle...
Wollte erst eine 4R25 Laternenbatterie mitnehmen, aber die Zink-Kohle sind ja gruselig schlecht.
Außerdem bieten 5 Zellen / 7,5V mehr Reserve. Die Elektrik hält auch über 8V aus.
Die 5 Aldi Zellen haben MHD2027 aufgedruckt. Werde aber zur Sicherheit 1x im Jahr Kurzschlussstrom messen.
xanakind
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von xanakind »

Die Aldi Batterien halten ewig.
Ich habe hier noch welche mit "verwenden bis Okt 2015" und die sind immernoch gut und haben die volle Spannung :lol:
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Toni hat geschrieben: Do 15. Okt 2020, 10:41Stimmt, die Feldwicklung war dabei dauerhaft über Batterie besaftet.
Über die Batterie wird das Feld nicht versorgt, sondern immer aus der erzeugten Spannung, da sie ja direkt in der Lichtmaschine mit ihrem Wicklungsanfang mit D+ verbunden ist. Da der Rückstromschalter ja anfangs sowieso offen ist bzw. parallel über ihm die Ladekontrolle liegt, kann man das als getrennt sehen. Da braucht es auch keinerlei Vorerregung usw. sondern nur etwas Restmagnetismus, sofern der letzte Betrieb nicht 20 Jahre her ist.

Ja, Feldwicklungen lassen sich leicht ausbauen und sind über am Umfang verteilte Senkschrauben zu demontieren bzw. deren Kerne.
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: Do 15. Okt 2020, 18:21
Toni hat geschrieben: Do 15. Okt 2020, 10:41Stimmt, die Feldwicklung war dabei dauerhaft über Batterie besaftet.
Über die Batterie wird das Feld nicht versorgt, sondern immer aus der erzeugten Spannung, da sie ja direkt in der Lichtmaschine mit ihrem Wicklungsanfang mit D+ verbunden ist. ...
Stimmt: die Feldwicklung ist an D+ angeschlossen, und kann dadurch eine relativ hohe Spannung sehen. Mal sehen ob sie heil geblieben ist.
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Cubicany
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Registriert: Sa 15. Feb 2020, 17:48
Wohnort: Soest

Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Cubicany »

Du hast ja jetzt schon allerhand 2K Lack versprüht.

Gibt es da pauschal einen Hersteller, wo du sagen würdest: "Nimm den!"?

Habe da selber noch so paar Sachen, die ich primär wegen Rostschutz
und weniger wegen Schönheit da rein tunken will.

Wäre also zum Üben ganz gut.
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Toni
Beiträge: 2526
Registriert: Di 13. Aug 2013, 18:24

Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Hatte alles von LudwigLacke (Ebay).
Kann ich empfehlen, auch die "Premium 2K" Spraydosen
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