SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

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Amper
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SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

Beitrag von Amper »

Moinmoin,
etwas ungewohnt für mich hier im Forum zu schreiben, aber langsam spamme ich zu viel in der TG Gruppe...

Kurz und Knapp: Vaddern und Ich haben keine Zeit, bzw. können beide nicht gut genug mit TIA umgehen um das schnell genug selbst auf die Beine zu stellen. Nachdem es letzte Woche Spontan einen Lagerschaden im unbemannten Wasserkraftwerk gab, der mit etwas Pech richtig hätte eskalieren können muss das Condition monitoring jetzt endlich mal laufen. Harware ist komplett vorhanden und kann ggf auch zum Testen ausgeliehen werden, wie das genau abläuft müssten wir dann besprechen.

Das System Besteht aus vier Schwingungsaufnehmern, einer S7-1200 und einem Si Plus SM1281 Modul. Ursprünglich sollte das Modul an die große S7 1215(?) die das Kraftwerk steuert, das werden wir jetzt aber lieber mal lassen um den Betrieb nicht zu stören und eine 1200er dazu hängen, die dann nur einen Ausgang für "Lagerschaden" hat. Wichtig wäre, dass wir danach wissen, wie wir die Hüllkurven selbst einstellen können und auf das aktuelle lagergeräusch zugreifen können.

Angebote jederzeit willkommen, sollte nur nicht länger als zwei bis drei Wochen dauern, bis es läuft.

Grüße A.

https://youtu.be/7LBvqOqn6lM


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Virtex7
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Re: SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

Beitrag von Virtex7 »

Schoaasch, bist du das?

wie gehts dem TW?
bastl_r
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Re: SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

Beitrag von bastl_r »

Hallo

Wenn Du dich mit den 2 bis 3 Wochen nur nicht verrennst!
Ich war vor einem Jahr in einer Firma in Spanien zu Besuch.
Die hatten dort ein System in Betrieb welches zunächst ein halbes Jahr Evaluierung benötigte um anhand der Körperschallsignale auf angehende Lagerschäden schließen zu können.( Hab mir das lediglich erklären lassen)
Allerdings ging es da um relativ langsam- und vor Allem kurzzeitig laufende Wellen an Gurthebern.
Aber laut deren Aussage reichen nun 2 bis 3 Sekunden stabile Laufzeit um Änderungen automatisiert erfassen und auswerten zu können.

bastl_r
hoffendlichS3
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Re: SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

Beitrag von hoffendlichS3 »

Ich habe mir das Handbuch mal in den Kopf geschoben...

Nicht ohne, gerade dann das Angleichen vor Ort. Man kann zwar eine Kurve im normalbetrieb erstmal aufnehmen,
aber wenn man das nicht alles recht gut abgleicht kanns schon öfter zu Fehlalarmen kommen, was ja auch nix bringt.

Zeit hätte ich aber das mal eben so aus dem Arm zu schütteln traue ich mir dann doch nicht zu, habe damit noch nie gearbeitet.
Amper
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Re: SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

Beitrag von Amper »

Danke trotzdem zumindest mal fürs reinschauen!

Ja, das richtig einzustellen dauert, aber das können wir auch selbst. Vorteil ist, dass wir dauerlauf haben und quasi keine vibrationen von außen wie an einem bhkw oder irgend einer produktionsanlage. Es geht auch nicht darum irgendwelche Wechselintervalle zu optimieren, sondern nur darum einen totalschaden zu verhindern. Bei der Anlage schaut im besten Fall einmal pro Woche betrieb jemand vorbei, manchmal liegt auch ein Monat dazwischen. Deshalb muss einfach etwas da sein das bei einem echten Schaden den Notaus betätigt. Davon mal abgesehen will auch die Versicherung das, für die muss es auch einfach nur vorhanden sein und nicht irgendwelche standards erfüllen.

Aktueller Stand ist wohl, dass wir ein CMS2000 kaufen werden, da ist die Inbetriebnahme wohl einfacher. Fürs gute Gefühl werd cih auch mal körperschallmikrophone dran kleben und mit dem Rechner vor ort verbinden, dann kann man mal reinhören. Im Video/ auf dem Bild war vor der Reparatur, das unregelmäßige *kling* geräusch im Hintergrund war die Mutetr der Spannhülse, wie sich das lösen konnte können wir uns nicht erklären, aber solche fehler können eben passieren und da der dort angestellte wärter nichts auf die reihe bekommt außer sich zu besaufen müssen wir das halt selbst hinbekommen. Ein schleichender Schaden macht sich ja schon an den Lagertemperaturen bemerkbar, dafür brauchts kein monitoring.
hoffendlichS3
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Re: SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

Beitrag von hoffendlichS3 »

Also würde es dir rein erstmal darum gehen, das jemand den Grundaufbau,
mit dem Auslesen der SM1281 in die CPU programmiert und entsprechen verwurstet und auf auf Ausgänge bringt?

Würde dann heißen ihr könntet ja über den Webbrowser theoretisch auf die SM zugreifen und das ganze Anpassen...
winnman
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Re: SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

Beitrag von winnman »

ich würde da nicht auf Fibrationen setzen sondern auf die Temperatur.

jeweils einen PT100 direkt am Lager montieren.

Grenzwerte setzen.

Die Temperaturen abhängig von der Umgebungstemperatur da langfristig beobachten und dann ev. die Grenzwerte abhängig von der Umgebungstemperatur noch etwas eingrenzen.

Lager die OK sind werden nur beim nachschmieren wärmer. Wenn sich da Destruktion abzeichnet, werden gleichzeitig mit den Schwingungen auch die Temperaturen höher -> Meldung
Amper
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Re: SPS Programmierung (S7-1200 + Siplus SM1281)

Beitrag von Amper »

@hoffendlichS3
Ja, das war der Plan. Unser Problem ist, dass mein vatter eigentlich eher computerlegastheniker ist, aber etwas in TIA rumklicken kann und ich zwar am computer halbwegs fit bin, aber absolut keinen schimmer von TIA habe. Er hat sich in das zeug zm SM1281 eingelesen, hardware aufgebaut und ist dann verzweifelt. Ich mein die restliche Steuerung des Kraftwerks hat er auch zusammengeklickt, aber das scheint n anderes Level zu sein.

@winnman
Temperaturen überwachen wir natürlich schon, ohne wäre vollkommen fahrlässig. Leider reicht das eben nicht immer. Der oben beschriebene Fehler z.b. hat keinerlei Temperaturanstieg am Lager erzeugt.

Zur Erklärung: Das ist ein Pendelrollenlager, das mit einer Sannhülse auf der Welle montiert ist. Lager und Spannhülse haben da wo sie sich berühren einen konus, Spannhülse auf die Welle, Lager drauf und dann mit einer Mutter die Spannhülse in das Lager ziehen. Dadurch wird der Innenring de Lagers etwa 1/10mm gedehnt und alles sitzt extrem fest und präzise auf der Welle. Die Mutter wird durch ein Sicherungsblech vor dem Herunterdrehen gesichert. Aus absolut unerklärlichen Gründen hat irgendetwas das M180X3 Gewinde der Spannhülse komplett zerstört, ob auf einen Schlag oder über längere Zeit wissen wir nicht. Dadurch war die Mutter frei auf der Welle und die Spannbuchse konnte aus dem lager utschen. Dieses war dann nurnoch kose auf der Welle gehangen und hat keine Kraft mehr aufgenommen. Der komplette 1,5t schwere Turbinenläufer hat sich also seit dem nurnoch auf zufälligen Flächen, wie den Schleuderscheiben der Turbine und dem Fettabstreiferring gelagert. Dass das gutgegangen ist ist eh ein Wunder. Trotzdem sind wir abends dort angekommen und haben uns erstmal nichts gedacht, alles lief ruhig (siehe Video) bis auf das gelegentliche klappern der Mutter, das wir erstmal nicht zuornen konnten.

Den Notaus haben wir erst reingeschlagen, als ich neben dem Lager stand und erst einen komischen "warmen" Geruch, dann eine kleine Wolke Rauch aus der lagergegend bemerkt habe. Der Lgerbock war kalt, die Fettabstreiferscheibe hat als gleitlager funktioniert und nur ab und zu mal ein wölkchen abgelassen. Wäre die nicht da gewesen wäre der komplette Läufer bei 500m⁻¹ verselbstständigt. weiter gesponnen, dr Läufer macht ein Loch ins Turbinengehäuse, dann läuft die Bude nach dem Turbinenschaden mit 500l/s 12 Bar Wasser voll.


Genau in so einem Fall, wenn erstmal vielleicht etwas kurz rumpelt, oder es dann plötzlich stärker rumpelt weil etwas lagerlos frisst muss die Abschatung funktionieren.Das darf ruhig erst dann sein, wenns etwas amplitude gibt, aber auf Temperatur alleine kann man sich leider nicht verlassen.

So, und jetzt statt worst case szenarien noch ein Bild von den Lagerteilen nach dem Ausbau und eines vom Gewinde:

lagerteile.jpg
spannbuchse.jpg
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