"Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Links, Shops Formelsammlungen und so weiter

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
Benutzeravatar
Hightech
Beiträge: 11306
Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

"Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von Hightech »

Was ist wohl hiervon zu halten:http://www.bticcs.com/pub/D+e96.pdf
Benutzeravatar
Freak
Beiträge: 1006
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 13:38
Wohnort: 32UNC03848969

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von Freak »

Klingt eigentlich alles plausibel, aber schlecht geschrieben. So sollte man doch meinen, ein Professor könne 'intensiv' und 'extensiv' unterscheiden. Über die Verwendung des Apostrophes sage ich lieber nichts. Ob das ganze wirklich ernst zu nehmen ist, weiss ich nicht, man sollte aber prüfen, was der Verfasser mit dem Hersteller der CCS-Geräte zu tun hat.
Benutzeravatar
Hightech
Beiträge: 11306
Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von Hightech »

Ob das auch mit 800Ah Blei geht?
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von zauberkopf »

Äh...
Also das mit dem Reflexladen...
... sagen wir es mal so : Früher im Modellbau, als NiCD noch der Akkutyp der Wahl war, haben die Flieger alle Reflexladegeräte genutzt, weil sie nur so den Akkupack innerhalb kürzester Zeit vollgeprügelt bekamen.
d.H. also, leeren Akku anschließen... Laden, und direkt danach weiterfliegen. Nach dem Fliegen war der akku warm, und er durfte sich während des Schnelladens dann eher noch "abkühlen"..
Andere Ladeverfahren haben aber eher noch dafür gesorgt, das man nach dem Laden noch mal den Akku in die Kühlbox stecken musste.
Alkali-Mangan Zellen kann man quasi nur mit Asymetrischen Wechselstrom wieder aufladen..
Reflexladen bringt aber bei NiCD nur etwas bei Elektroden mit Sinterzellen. Taschenelektroden reagieren nicht so gut darauf.
(vielleicht besser mit Asymetrischen Wechselstrom.. nie probiert. )

Was den Memoryeffekt angeht.. also hier könnte er das gerne mal belegen. Interessant.. mittlerweile nur rein "rhetorisch"..
Von einem Prof. Dipl. Ing. hätte ich doch da etwas mehr am ende des Textes erwartet..
Das ist übrigens für mich immer mittlerweile ein Kriterium. (nicht das einzigste)
Ganz nett wäre ein Anhang mit Detailreiten Versuchsanordnungen gewesen.

Und was er auch bei NiCD vergessen hat : Es ist auch immer wichtig, welche Elektrodenform man vor sich hat.
Oder ob wir von offenen oder geschlossenen NiCD's reden.
Benutzeravatar
sparky
Beiträge: 326
Registriert: So 18. Aug 2013, 09:44

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von sparky »

Mal aufs Datum des PDF-Artikels geschaut? Der is von 2002. Also schon eine ganze Weile her... Und am Ende des Artikels steht es doch auch: "BTI - Büro für Technologie und Innovation" - das sind genau die mit dem "tollen" Ladeverfahrens-Chip.
Benutzeravatar
xoexlepox
Beiträge: 4814
Registriert: So 11. Aug 2013, 19:28
Wohnort: So etwa in der Mitte

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von xoexlepox »

...und das Patent (US5256957) dazu ist von 1993.
Sir_Death
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 11. Mai 2015, 22:36
Wohnort: südlich von Wien

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von Sir_Death »

Also da würde ich eher mal den hier Reverse-Engineeren: http://www.fronius.com/de/batterieladet ... adeprozess

Bei uns auf der Arbeit lässt sich inzwischen sagen, dass Stapler-Akkus, die damit geladen werden länger leben, als welche, die mit den alten Ladegeräten geladen werden.
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von zauberkopf »

Und jetzt haben wir auch noch gottseidank die Lithium-Chemie..
berlinerbaer
Beiträge: 1062
Registriert: Di 22. Aug 2017, 05:19
Wohnort: Berlin

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von berlinerbaer »

Sir_Death hat geschrieben:Also da würde ich eher mal den hier Reverse-Engineeren: http://www.fronius.com/de/batterieladet ... adeprozess
Im Downloadbereich gibt es technische Datenblätter, in denen verschiedene Ladeprofil-Verläufe dargestellt sind.
Wenn man etwas buddelt, findet man vielleicht auch noch was zum Zusammenhang mit dem Innenwiderstand.
Benutzeravatar
Julez
Beiträge: 3511
Registriert: Di 5. Apr 2016, 15:38
Wohnort: Münster

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von Julez »

Eigentlich inzwischen irrelevant das Dokument. Für Hochleistungsanwendungen nimmt jeder Li, und für Niederleistungsanwendungen gibt es Eneloop. Da diese wenig Selbstentladung haben, haben sie auch wenig unterschiedliche Selbstentladung, welche ich als einen Hauptgrund früherer Akkuprobleme ansehe: Zellen alle unterschiedlich weit selbstentladen, Schnelllader dran, manche Zellen werden zuerst voll und werden kräftig durch Überladung geschädigt, danach wird der Akku entladen, die leereren Zellen werden durch Tiefentladung geschädigt, und schnell ist der Akkus Schrott. Da dann besser langsam formieren, 16h bei 1/10C, da geht wenigstens nix kaputt.
Und wenn die Zellen alle unterschiedlich voll sind, funktioniert auch der tollste Ladeerkennungschip nicht.
Benutzeravatar
MCKüchenwerkstatt
Beiträge: 25
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:10
Wohnort: Hamburg

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von MCKüchenwerkstatt »

Von irgend einen schlauen Kerl von Mezedes-Benz, las ich die Tage die Aussage "Gebt kein Geld mehr für Akkus aus, demnächst kommt was völlig neues...." Leider erwähnte der Herr nicht, was...:-O
Vor einigen Wochen kaufte ich mir bei Reichelt ne Tüte Supercaps, je 2,6V mit 50F für Basteleien,
nu steh ich gestern bei Lidl und finde das:
https://www.lidl.de/de/parkside-flashch ... a1/p269444
Technische Leistungsdaten:

FlashCharge-Kondensator: 2 x ca. 2,3 Volt
380er Motor - Kupferwicklung
Bemessungsleerlaufdrehzahl: ca. n0 200 min⁻¹
Bemessungsspannung: ca. 4,6 Volt
Maximaler Drehmoment: 4 Nm
Superschneller Ladevorgang
Durch innovative Kondensatoren-Technologie komplett aufgeladen und einsatzbereit in nur 60 Sek. Bis zu 300 Schrauben (z.B. 4 x 40 mm in Kiefernholz) pro Std. sind möglich.
Wenn man diesen Schrauber googelt, findet man diesen auch schon ausgeweitet und es sind wohl 2x 320F Kondensatoren eingebaut.
Mich würde natürlich interessieren, was da bzgl Akkutechnik für E-Bikes, Modellbau und sonstwas demnächst alles so auf dem Markt kommt.
Jedenfalls, bei 60 S. Ladezeit muss wohl niemand mehr überlegen, wie, womit, wann ob mit vollen oder leeren Akku geladen soll usw.
Als ewiger Radfahrer wird ich mir dann wohl ein E-Bike holen, und wenn der Akku leer ist, wird kurz irgendwo geklingelt "Dürft ich mal 60Sekunden Strom ziehen?" und weit gehts auf dem Radel:-DD
Benutzeravatar
Hightech
Beiträge: 11306
Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von Hightech »

Die Energiedichte eines noch so tollen Super-Duper-Mega-Ultracap ist immer noch sehr viel kleiner als bei einem Standart-Akku.
Rechne mal
LiIon:
180 Wh/kg
Also 684000Ws
Ein 3,5V350F hat 1225Ws also 0,34Wh pro Stück

So wird das nix mit der Weltherrschaft, das dauert noch.
Wikipedia:

Im Vergleich zu Akkumulatoren gleichen Gewichts weisen Superkondensatoren nur etwa 10 % von deren Energiedichte auf, allerdings ist ihre Leistungsdichte etwa 10- bis 100-fach größer. Superkondensatoren können deshalb sehr viel schneller ge- und entladen werden. Sie überstehen außerdem sehr viel mehr Schaltzyklen als Akkus und eignen sich deshalb als deren Ersatz oder Ergänzung, wenn eine große Schaltbeanspruchung gefordert wird.
Benutzeravatar
MCKüchenwerkstatt
Beiträge: 25
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:10
Wohnort: Hamburg

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von MCKüchenwerkstatt »

moin,
ja, das ist mir natürlich klar, aber z.b., um auf leistungsdichte je kilo zurückzukommen, dieser 350F supidupicap wiegt ca. 60g, auf 1000g umgerechnet natürlich immer noch nix, doch man muss
ja schon anerkennen, das da in den letzten 1-2 jahren zum thema leistungsdichte ein kleiner lichtsprung stattgefunden hat.
Fischjoghurt
Beiträge: 271
Registriert: Di 13. Aug 2013, 16:19

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von Fischjoghurt »

Hallo

Heute nimmt man für die meisten Anwendungen LiIon-Akkus und wie man die lädt, weiss Tesla (andere auch) schon lange. Auch Prof. Jeff Dahn (sieht YouTube) der heute auch für Tesla arbeitet hat dies schon sehr früh erkannt. Falsch kann die Ladekurven nicht sein, sonst hätte Tesla nicht schon so viele Fahrzeuge die 320'000km habe und der Akku immer noch in ziemlich gutem Zustand ist. Zu berücksichtigen ist, dass Tesla ihre Akkus bei Bedarf kühlt und wärmt.

Ladekurve des Tesla Model S 100D - 0%-100% - Zeitverlauf und Technik
https://www.youtube.com/watch?v=u606PMue3j0

Ich glaube nicht dass die BTI CCS schlecht ist, aber ich glaube nicht, dass so was für fast jeden Akkutyp optimal sein soll.

Hier noch was zu den Superkondensatoren. Diese könnten vielleicht bald die Akkus ablösen wenn die Entwicklung so weiter geht.

Hypercaps: Kondensatoren greifen Lithium-Akkus an
https://www.elektormagazine.de/news/hyp ... m-akkus-an





Gruss
bastl_r
Beiträge: 1746
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 15:58
Wohnort: Net weit vo Schtuagert

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Beitrag von bastl_r »

Sir_Death hat geschrieben:Also da würde ich eher mal den hier Reverse-Engineeren: http://www.fronius.com/de/batterieladet ... adeprozess

Bei uns auf der Arbeit lässt sich inzwischen sagen, dass Stapler-Akkus, die damit geladen werden länger leben, als welche, die mit den alten Ladegeräten geladen werden.
wir haben bei uns im Betrieb zwei Anwendungen, da werden 340Ah Batterien mit bis zu 130A geladen.
Der vorteil ist, dass man die Batterien kleiner auslegen kann als sie für einen 2 Schicht Betrieb sein müssten bzw man mit einer zu kleinen Batterie mithilfe von Zwischenladungen während der Pausen über 2 Schichten durchkommt.
Die Folge ist, und das wurde mir von einem Batteriehersteller bestätigt, dass die Batterien nach 3 Jahren fritte sind.
In einer anderen Anwendung fahren wir, ebenfall mit FTF über 2 Schichten, 480Ah Batterien die mit nur 80A geladen werden. Diese halten zwischen 8 und 10 Jahren!

An Li trauen sich unsere Planer(keine Ahnung von Batterietechnik) "wegen Brandgefahr" noch nicht dran. :evil:
Antworten