Seite 1 von 1

"Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 12:30
von Hightech
Was ist wohl hiervon zu halten:http://www.bticcs.com/pub/D+e96.pdf

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 13:23
von Freak
Klingt eigentlich alles plausibel, aber schlecht geschrieben. So sollte man doch meinen, ein Professor könne 'intensiv' und 'extensiv' unterscheiden. Über die Verwendung des Apostrophes sage ich lieber nichts. Ob das ganze wirklich ernst zu nehmen ist, weiss ich nicht, man sollte aber prüfen, was der Verfasser mit dem Hersteller der CCS-Geräte zu tun hat.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 13:31
von Hightech
Ob das auch mit 800Ah Blei geht?

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 14:30
von zauberkopf
Äh...
Also das mit dem Reflexladen...
... sagen wir es mal so : Früher im Modellbau, als NiCD noch der Akkutyp der Wahl war, haben die Flieger alle Reflexladegeräte genutzt, weil sie nur so den Akkupack innerhalb kürzester Zeit vollgeprügelt bekamen.
d.H. also, leeren Akku anschließen... Laden, und direkt danach weiterfliegen. Nach dem Fliegen war der akku warm, und er durfte sich während des Schnelladens dann eher noch "abkühlen"..
Andere Ladeverfahren haben aber eher noch dafür gesorgt, das man nach dem Laden noch mal den Akku in die Kühlbox stecken musste.
Alkali-Mangan Zellen kann man quasi nur mit Asymetrischen Wechselstrom wieder aufladen..
Reflexladen bringt aber bei NiCD nur etwas bei Elektroden mit Sinterzellen. Taschenelektroden reagieren nicht so gut darauf.
(vielleicht besser mit Asymetrischen Wechselstrom.. nie probiert. )

Was den Memoryeffekt angeht.. also hier könnte er das gerne mal belegen. Interessant.. mittlerweile nur rein "rhetorisch"..
Von einem Prof. Dipl. Ing. hätte ich doch da etwas mehr am ende des Textes erwartet..
Das ist übrigens für mich immer mittlerweile ein Kriterium. (nicht das einzigste)
Ganz nett wäre ein Anhang mit Detailreiten Versuchsanordnungen gewesen.

Und was er auch bei NiCD vergessen hat : Es ist auch immer wichtig, welche Elektrodenform man vor sich hat.
Oder ob wir von offenen oder geschlossenen NiCD's reden.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 17:56
von sparky
Mal aufs Datum des PDF-Artikels geschaut? Der is von 2002. Also schon eine ganze Weile her... Und am Ende des Artikels steht es doch auch: "BTI - Büro für Technologie und Innovation" - das sind genau die mit dem "tollen" Ladeverfahrens-Chip.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 19:46
von xoexlepox
...und das Patent (US5256957) dazu ist von 1993.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 20:07
von Sir_Death
Also da würde ich eher mal den hier Reverse-Engineeren: http://www.fronius.com/de/batterieladet ... adeprozess

Bei uns auf der Arbeit lässt sich inzwischen sagen, dass Stapler-Akkus, die damit geladen werden länger leben, als welche, die mit den alten Ladegeräten geladen werden.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 20:08
von zauberkopf
Und jetzt haben wir auch noch gottseidank die Lithium-Chemie..

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 3. Jun 2018, 20:47
von berlinerbaer
Sir_Death hat geschrieben:Also da würde ich eher mal den hier Reverse-Engineeren: http://www.fronius.com/de/batterieladet ... adeprozess
Im Downloadbereich gibt es technische Datenblätter, in denen verschiedene Ladeprofil-Verläufe dargestellt sind.
Wenn man etwas buddelt, findet man vielleicht auch noch was zum Zusammenhang mit dem Innenwiderstand.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: Do 7. Jun 2018, 11:33
von Julez
Eigentlich inzwischen irrelevant das Dokument. Für Hochleistungsanwendungen nimmt jeder Li, und für Niederleistungsanwendungen gibt es Eneloop. Da diese wenig Selbstentladung haben, haben sie auch wenig unterschiedliche Selbstentladung, welche ich als einen Hauptgrund früherer Akkuprobleme ansehe: Zellen alle unterschiedlich weit selbstentladen, Schnelllader dran, manche Zellen werden zuerst voll und werden kräftig durch Überladung geschädigt, danach wird der Akku entladen, die leereren Zellen werden durch Tiefentladung geschädigt, und schnell ist der Akkus Schrott. Da dann besser langsam formieren, 16h bei 1/10C, da geht wenigstens nix kaputt.
Und wenn die Zellen alle unterschiedlich voll sind, funktioniert auch der tollste Ladeerkennungschip nicht.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 10. Jun 2018, 20:08
von MCKüchenwerkstatt
Von irgend einen schlauen Kerl von Mezedes-Benz, las ich die Tage die Aussage "Gebt kein Geld mehr für Akkus aus, demnächst kommt was völlig neues...." Leider erwähnte der Herr nicht, was...:-O
Vor einigen Wochen kaufte ich mir bei Reichelt ne Tüte Supercaps, je 2,6V mit 50F für Basteleien,
nu steh ich gestern bei Lidl und finde das:
https://www.lidl.de/de/parkside-flashch ... a1/p269444
Technische Leistungsdaten:

FlashCharge-Kondensator: 2 x ca. 2,3 Volt
380er Motor - Kupferwicklung
Bemessungsleerlaufdrehzahl: ca. n0 200 min⁻¹
Bemessungsspannung: ca. 4,6 Volt
Maximaler Drehmoment: 4 Nm
Superschneller Ladevorgang
Durch innovative Kondensatoren-Technologie komplett aufgeladen und einsatzbereit in nur 60 Sek. Bis zu 300 Schrauben (z.B. 4 x 40 mm in Kiefernholz) pro Std. sind möglich.
Wenn man diesen Schrauber googelt, findet man diesen auch schon ausgeweitet und es sind wohl 2x 320F Kondensatoren eingebaut.
Mich würde natürlich interessieren, was da bzgl Akkutechnik für E-Bikes, Modellbau und sonstwas demnächst alles so auf dem Markt kommt.
Jedenfalls, bei 60 S. Ladezeit muss wohl niemand mehr überlegen, wie, womit, wann ob mit vollen oder leeren Akku geladen soll usw.
Als ewiger Radfahrer wird ich mir dann wohl ein E-Bike holen, und wenn der Akku leer ist, wird kurz irgendwo geklingelt "Dürft ich mal 60Sekunden Strom ziehen?" und weit gehts auf dem Radel:-DD

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 10. Jun 2018, 20:29
von Hightech
Die Energiedichte eines noch so tollen Super-Duper-Mega-Ultracap ist immer noch sehr viel kleiner als bei einem Standart-Akku.
Rechne mal
LiIon:
180 Wh/kg
Also 684000Ws
Ein 3,5V350F hat 1225Ws also 0,34Wh pro Stück

So wird das nix mit der Weltherrschaft, das dauert noch.
Wikipedia:

Im Vergleich zu Akkumulatoren gleichen Gewichts weisen Superkondensatoren nur etwa 10 % von deren Energiedichte auf, allerdings ist ihre Leistungsdichte etwa 10- bis 100-fach größer. Superkondensatoren können deshalb sehr viel schneller ge- und entladen werden. Sie überstehen außerdem sehr viel mehr Schaltzyklen als Akkus und eignen sich deshalb als deren Ersatz oder Ergänzung, wenn eine große Schaltbeanspruchung gefordert wird.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: Mo 11. Jun 2018, 18:20
von MCKüchenwerkstatt
moin,
ja, das ist mir natürlich klar, aber z.b., um auf leistungsdichte je kilo zurückzukommen, dieser 350F supidupicap wiegt ca. 60g, auf 1000g umgerechnet natürlich immer noch nix, doch man muss
ja schon anerkennen, das da in den letzten 1-2 jahren zum thema leistungsdichte ein kleiner lichtsprung stattgefunden hat.

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: Fr 6. Jul 2018, 16:25
von Fischjoghurt
Hallo

Heute nimmt man für die meisten Anwendungen LiIon-Akkus und wie man die lädt, weiss Tesla (andere auch) schon lange. Auch Prof. Jeff Dahn (sieht YouTube) der heute auch für Tesla arbeitet hat dies schon sehr früh erkannt. Falsch kann die Ladekurven nicht sein, sonst hätte Tesla nicht schon so viele Fahrzeuge die 320'000km habe und der Akku immer noch in ziemlich gutem Zustand ist. Zu berücksichtigen ist, dass Tesla ihre Akkus bei Bedarf kühlt und wärmt.

Ladekurve des Tesla Model S 100D - 0%-100% - Zeitverlauf und Technik
https://www.youtube.com/watch?v=u606PMue3j0

Ich glaube nicht dass die BTI CCS schlecht ist, aber ich glaube nicht, dass so was für fast jeden Akkutyp optimal sein soll.

Hier noch was zu den Superkondensatoren. Diese könnten vielleicht bald die Akkus ablösen wenn die Entwicklung so weiter geht.

Hypercaps: Kondensatoren greifen Lithium-Akkus an
https://www.elektormagazine.de/news/hyp ... m-akkus-an





Gruss

Re: "Die größten Irrtümer der Ladetechnik"

Verfasst: So 14. Okt 2018, 21:47
von bastl_r
Sir_Death hat geschrieben:Also da würde ich eher mal den hier Reverse-Engineeren: http://www.fronius.com/de/batterieladet ... adeprozess

Bei uns auf der Arbeit lässt sich inzwischen sagen, dass Stapler-Akkus, die damit geladen werden länger leben, als welche, die mit den alten Ladegeräten geladen werden.
wir haben bei uns im Betrieb zwei Anwendungen, da werden 340Ah Batterien mit bis zu 130A geladen.
Der vorteil ist, dass man die Batterien kleiner auslegen kann als sie für einen 2 Schicht Betrieb sein müssten bzw man mit einer zu kleinen Batterie mithilfe von Zwischenladungen während der Pausen über 2 Schichten durchkommt.
Die Folge ist, und das wurde mir von einem Batteriehersteller bestätigt, dass die Batterien nach 3 Jahren fritte sind.
In einer anderen Anwendung fahren wir, ebenfall mit FTF über 2 Schichten, 480Ah Batterien die mit nur 80A geladen werden. Diese halten zwischen 8 und 10 Jahren!

An Li trauen sich unsere Planer(keine Ahnung von Batterietechnik) "wegen Brandgefahr" noch nicht dran. :evil: