Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Der chaotische Hauptfaden

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uli12us
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Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von uli12us »

Welche Leistung und wie lange braucht man denn um eine Positiv (meinetwegen auch Negativ) beschichtete Platine zu belichten.
Und ists sinnvoll, da ein paar Streuscheiben vom Fernseher davorzusetzen oder macht das gar nix aus.

Ich hab mir erst so nen UV-Nagellackofen gekauft, da sind 4 Röhren a 9W drin die eine Fläche von etwa 130*130 belichten, allerdings sind 2 Röhren seitlich, die bringen wohl eher wenig. Das würde ich gegebenenfalls umfrickeln, dass ich wenigstens ne Europlatine reinbringe.

Falls ihr sagt, das taugt überhaupt nicht, kann ichs noch zurückbringen.
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Fritzler
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von Fritzler »

Ich belichte mit einer soner 9W Lampe (reingesteckt in die alte Schreibtischlampe) und das dauert bei ner Bungard 160x100mm Plaine so 11min mit Glasscheibe davor mit die Folie dicht anliegt.

Aber im Endeffekt muss das für jedes Setup selber bestimmt werden, also Belichtungsreihe anfertigen.
Etwas Pappe nehmen und in 1cm Streifen schneiden (aber nicht ganz durchschneiden), am Ende muss so 1cm durchgängig bleiben, daran die anderen pappstreifen umklappen.

Jetzt nen Testlayout machen mit allem dem was man so haben will und nach gewissen Zeitabständen beim Belichten die Pappe umknicken.
Dann entwickeln und gucken wos am besten geworden ist :mrgreen:
plottermeier
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von plottermeier »

Ich verwende auch so ein Nagelding mit nur 2 Röhren. Belichtungszeit etwa 5 Minuten
uli12us
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von uli12us »

Ok, dann scheint das zu taugen, muss ich bloss die 2 seitlichen Röhren irgendwie versetzen. Ist da eine Streuscheibe sinnvoll, bzw diese Fresnelfolie oder wars Polfilter, oder kostet das zuviel Licht?
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Chefbastler
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von Chefbastler »

Bin ich der einzige der nen 500W Halogen Baustrahler verwendet?

Geht bei mir gut mit etwa 5-7 Minuten Belichten.
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BMS
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von BMS »

... oder du baust die äußeren Röhren aus, hast mehr Platz und nimmst die beiden als Ersatz.
Frage ist aber, ob die Ausleuchtung gleichmäßig genug ist und wie die Röhren elektrisch verschaltet sind (Tandemschaltung?)
Grüße, Bernhard
uli12us
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von uli12us »

Ob ich das Ding jemals so viel nutzen werde, dass die Röhren platt sind, wage ich zu bezweifeln. Und das andere Problem, ob ich mich nach 2 Dutzend Jahren noch dran erinnere, wo ich die Ersatzröhren hingepackt hab.
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gafu
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von gafu »

Ich habe einen umgebauten Flachbettscanner. Da sind vier UV gesichtsbräuner-röhren drin, EVG aus 1€ Energiesparlampen, die lasse ich 5 Minuten warmlaufen (!), damit es reproduzierbare Zeiten gibt.
Die Unterseite vom Gehäuse ist mit Alufolie ausgeschlagen, die Glasscheibe vom Scanner nur so 2mm dünn.
(Nicht jedes Glas lässt uv-licht gut durch)

Abstand leuchtröhren-platine ist etwa 4 cm, abstand röhre-röhre etwa 5 cm.

Mit bedruckbarer folie liegt die Belichtungszeit etwa bei 1min 25s
Mit normalem pauspapier 4 Min 30s

Über den Röhren ist die Bildschärfe besser als über den Zwischenräumen, wo das Licht flach auf die Vorlage fällt.
Eventuell ist es sinnvoll durch Trennungen zwischen die Röhren zu stellen, um Streulicht zu vermeiden.
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xoexlepox
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von xoexlepox »

uli12us hat geschrieben:Und das andere Problem, ob ich mich nach 2 Dutzend Jahren noch dran erinnere, wo ich die Ersatzröhren hingepackt hab.
Dann lasse sie doch im Gerät, und klemme sie nur ab, falls die Schaltung das erlaubt.
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ferdimh
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von ferdimh »

Die Baustrahlerlösung kann ich nur halb weiterempfehlen. Zwar liefert die (näherungsweise) punktförmige Lichtquelle auf Abstand eine ziemlich gute Schärfe, aber die Platinen werden bei zweiseitiger Belichtung zu heiß. Der Lack lässt sich dann nicht mehr sicher entwickeln. Bei einseitiger Belichtung ist das kein Problem.
Was aber auch super geht ist ein auf HMI-Brenner umgebauter Baustrahler.
Bjoern
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von Bjoern »

Was auch eine sehr gute, näherungsweise punktförmige Lichtquelle abgibt: Hg-Dampf Hochdrucklampen ohne den äußeren Glaskolben mit der Leuchtschicht. Idealer weise nicht zu brutale verwenden, da bei den schwächeren der Brenner kleiner und somit punktförmiger ist. So eine 80 W Funzel dürfte recht gut gehen, und ein passendes Vorschaltirgendwas Stellt jetzt auch keine besonderen Ansprüche dar. Wenn man die richtigen nimmt, braucht man auch kein Zündgerät.
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zauberkopf
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von zauberkopf »

Ich hatte letztens einen kleinen Heim-Platinenbelichter aus rund 100 China UV Leds zusammengetüttelt.
Die ganze Frickelaktion hatte was von Zen-Meditaton.. ;-)

Aber die Dinger machen echt licht !
Da geht sogar noch einiges durch Fensterglas durch.
Der Belichter im Labor.. ist ein gekaufter.. mit 4 Röhren.
uli12us
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von uli12us »

Jetzt wieder zum Thema Streu, Fresnel, Polfilterfolie. von nem geschlachteten Fernseher hab ich mir die Folien gerettet plus einigem anderen wahrscheinlich lebenslang nie mehr gebrauchten Kram, Stereolautsprecher mit 2 Dutzend Minilautsprecher, da da jeder eigens angeschlossen ist kann ich mir vorstellen, dass da irgendeine Verzögerungsleitung dran ist.
Egal, btt bringt dieses Folienzeugs was und wie ist das bei der Fresnelfolie, spielts da ne grosse Rolle, von welcher Position der Folie das eventuell verwendete Teil stammt.
Das ganze ist ja quasi ne in winzige Ringe geschnittene Linse, die man auf gleiche Höhe gebracht hat.
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augustamars
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von augustamars »

Hab noch eines der alten Nitraphot S 220-230V 250W 7500lm 3400K. Macht auch gut Licht. ;)
Ewig nicht mehr benutzt, weil mit dem Entwickeln nie so richtig klappte.
uli12us
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von uli12us »

Wegen Beschaltung, das Teil ist deppert verschaltet, so dass eine Lampe oben und eine seitlich in Reihe liegen. Gut, lässt sich ändern, aber das ist halt dann schon wieder eine Operation, wo man sich im Zweifel die Garantie versaut. Dummerweise sind die 4 Fassungen eigentlich bloss ein komplettes Spritzteil, leider nix eigenes. Die seitlichen Lampen liessen sich auf jeden Fall weglassen. Leider sind das alles Krimpverbindungen so dass man nix spurlos umbauen kann. Bei solchen Sachen, selbst wenns eh spottbillig war, versuch ich immer nichts umzubauen was sich nicht rückbauen lässt. Andere Frage
Da ist eine Drossel in Reihe, kann man da was beschädigen, wenn eine längerfristig offen bleibt.
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xoexlepox
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von xoexlepox »

uli12us hat geschrieben:Da ist eine Drossel in Reihe, kann man da was beschädigen, wenn eine längerfristig offen bleibt.
Wenn ich die Schaltungsbeschreibung (2 x 2 Röhren in Reihe, diese beiden Stränge parallel, und davor die Drossel in Reihe) richtig verstanden habe, bildet dei Drossel den "Vorwiderstand" zur Strombegrenzung. Wenn du einen der beiden Stränge auftrennst (oder eine Röhre rausnimmst), fliesst durch die verbleibenden beiden Röhren doppelt so viel Strom, was sicher nicht sonderlich "gesund" ist ;)
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gafu
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von gafu »

augustamars hat geschrieben:Hab noch eines der alten Nitraphot S 220-230V 250W 7500lm 3400K. Macht auch gut Licht. ;)
Ewig nicht mehr benutzt, weil mit dem Entwickeln nie so richtig klappte.
So eine hab ich auch noch, aber das war unpraktisch, braucht viel Platz und so, der Nachfolger war der Scanner, den benutze ich heute noch.
uli12us
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von uli12us »

Nein, da hat jedes Röhrenpaar seine eigene Drossel, aber da ich mich damit null auskenne, frag ich lieber mal, ob da was passieren kann, an sich, da Reihenschaltung dürfte nix passieren, aber weiss ich, ob da nicht irgendwo ne Verbindung zur Erde oder so besteht.
duese
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von duese »

Fritzler hat geschrieben:Aber im Endeffekt muss das für jedes Setup selber bestimmt werden, also Belichtungsreihe anfertigen.
Etwas Pappe nehmen und in 1cm Streifen schneiden (aber nicht ganz durchschneiden), am Ende muss so 1cm durchgängig bleiben, daran die anderen pappstreifen umklappen.
Viel zu kompliziert. Einfach ein Stück Pappe nehmen und so drauflegen, dass 1 cm vom Layout freibleibt. Dann in regelmäßigen Abständen ein Stück weiter ziehen.
Genau so werden auch die Probeabzüge zur Belichtungszeitermittlung für Fotoabzüge gemacht...
uli12us
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von uli12us »

Richtig, so hab ichs damals auch immer beim Fotografieren gemacht. Da das Teil nen Timer mit 2 Minuten eingebaut hat, wärs natürlich ideal, wenn das mit ein oder 2mal die Starttaste drücken erledigt wär.
Anderes Problem, ich hab zwar vor gefühlt hundert Jahren da schon mal rumexperimentiert, damals gabs aber bezahlbar nur diesen Fotolack von Kontakt-Chemie. Wie schaut denn das aus beim Vorbereiten, wieviel Licht darf da auf den Lack fallen, ohne dass das die Platine versaut.

Ich hab diese Osram Farbfotoleuchte mit dem Natriumbrenner drin. Muss das sein oder reicht einfach gedämpftes Licht aus.
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ferdimh
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von ferdimh »

Man kann bei Kunstlicht problemlos arbeiten. bei Sonnenlicht muss man zügig sein, geht aber auch noch.
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gafu
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von gafu »

wegen dem photolack:
im allgemeinen lohnt das kaum das selbst zu machen, vor allem weil man das schwer gleichmäßig genug hinbekommt.
fertig beschichtetes platinenmaterial ist ja nicht wesentlich teurer als das nackte.
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Hightech
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von Hightech »

Streuscheiben, Fresnellinsen und ähnlicher Unsinn bringt nichts. Es muss das UV-Licht hindurch !
Im Prinzip müsste man eine Kristallglasscheibe nehmen für die Belichtung. Das ist aber zu teuer.
Deshalb nimmt man eine Scheibe von einem billigen Bilderahmen, da ist das Glas schön dünn.
Nimmt man einen teuren Rahmen, kann man Pech haben und das Glas hat nen UV-Schutz damit die Bilder nicht ausbleichen.
Idealer weise hat der Fressebräuner eine Schutzscheibe, die sollte zumindest ein gewisses Maß an UV-Licht durchlassen.
4x9W Röhren reichen für eine Fläche von A4 locker aus, Belichtungzeit mit Overheadfolie ca. 2 Minuten.
Gut ist es wenn hinter den Röhren noch Parabolspiegelrinnen sind.
uli12us
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von uli12us »

Ok, dann ohne Streu und sonstwas Scheiben, ist aber kein Sonnenbrandgenerator sondern ein Nagellackgrill. Mit Din A4 Grösse wird das nix, das reicht wenn mans krumm einfädelt für ne Europakarte, was grösseres werd ich bestimmt niemals nicht brauchen.
Schade ich hab neulich erst so nen Glasherd allerdings nur die Platte weggeschmissen.
Dieses Quarzglaszeugs müsste eigentlich sehr gut UV-durchlässig sein, auch wenns recht dunkel ist. Wie schautn das aus mit Plastikfolie, ist die durchlässig, Weil ab und zu gibts ja diese Vakuumsäcke für Klamotten, da kann man die Folie ja superfest damit anlegen.
Ich mein aus PP sind die Teile. Müsste ich aber nochmal nachschauen.
Bjoern
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Re: Platinenbelichter welche Leistung nötig?

Beitrag von Bjoern »

Ich verwende einfach Glasscheiben aus billigen Flachbettscannern. Vorlage an Platine kleben, Scheibe drüber, zwei tote Bleiakkus zum beschweren drauf (weicher Untergrund vorausgesetzt) und ab dafür. Das lässt schon noch genug UV durch, ansonsten gibt man halt paar Sekunden mehr. Da die Vorlagen angeklebt sind, kann ich die Platine für die zweite Lage sofern vorhanden einfach wenden. Belichten tu ich mit ner Hg Hochdruckfunzel unbekannter Leistung von definitiv unter 100 W aus ca. 30 cm Entfernung .
Linsen und sonstige Optik sind unnötig.
Das wichtigste ist im Prinzip eh die Vorlage, wenn die nix taugt, hat man Probleme und/oder verdammt enge Prozessparameter. Wenn die Vorlage ordentlich licht dicht ist, machen +/- 80% bei der Belichtungszeit auch keinen Unterschied.
Eine Punktförmige Lichtquelle kann durchaus von Vorteil sein, sofern die Vorlage dicht anliegt ist das jedoch auch fast egal.

Gruß
Björn
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