einstein2000 hat geschrieben:
Ich bin auf der Suche nach einer Lötstation. Momentan steht hier leihweise eine Weller WD1 mit WP80 als Kolben auf dem Tisch, mit der ich sehr zufrieden bin. Da die aber leider wieder dorthin zurück muss, wo sie herkam, muss ich mir jetzt wohl oder übel eine eigene besorgen. Ich schwanke momentan zwischen dem Set, das hier momentan steht, und der Ersa i-CON1 mit 150W i-TOOL Kolben. (328€ gegen 295€.) Folgendes ist mir wichtig:
-Das Griffstück des Kolbens sollte bei Standardarbeitstemperaturen angenehm kühl bleiben. Bei 350°C, mit denen ich hier meistens löte, wird der Griff des WP80 kaum wärmer.
-Es sollte ein vernünftiger, schwerer Lötständer mit Messingwolle dabei sein. Alles andere schiebt man vom Tisch.
-Die Standardlötspitzen sollten nicht allzu teuer sein.
Deine Anforderungen entsprechen bisher ziemlich genau der Metcal PS-900.
einstein2000 hat geschrieben:
Ich hatte die Ersalötstaion noch nie in der Hand. Mich würde interessieren, ob sich die 150W (also 70W mehr als die Weller) wirklich ernsthaft bemerkbar
Würde mich sehr freuen, hier mal andere Meinungen und vor Allem Erfahrungen zu lesen, auch, wenn wir das Thema Lötstation hier schon sehr oft hatten. Vielleicht kommt hier ja noch jemand mit was ganz anderem um die Ecke. Ich hatte auch mal für zwei Tage eine JBC Lötstation hier, die ich aber mit USB-Anschluss und viel anderem Schnickschnack für deutlich oversized für zu Hause halte.
Ich hätte die Ersa-Station mal testen können, aber meine Kollegen hatten mich damals gleich gewarnt, dass sie die Wärme nicht so richtig in die Lötstelle bringt. Der Kontakt zwischen Spitze und Heizung soll nicht so prickelnd sein.
JBC ist richtig geil, wenn man große Lötstellen hat. Die Spitzen sind auch fast sofort heiß (außer der 6,5mm-Spitze, die braucht 10s). Kupfer-Bleche aufeinander verlöten ist mit der 6,5mm-Spitze kein Problem, Transistoren auf Stromschienen auch nicht. Aber wenn man dauerhaft solche Gewaltlötstelen macht, kommt nach einer Weile die Übertemperaturabschaltung der Station. Die 0,3mm-Spitze ist zu lang und bringt die Wärme nicht richtig vorne hin, die 0,5mm-Spitze ist besser. Leider kenne ich keine Quelle, die an Privatabnehmer liefert.
Richtig klasse für feine SMD-Arbeiten ist die kurze 0,4mm-Spitze von Metcal. Das Heizprinzip von Metcal ist völlig anders, das ist wie eine Induktionskochplatte mit Temperaturregelung über den Curie-Effekt. Daher entsteht die Wärme dann auch dort, wo das Zinn sie abführt und nicht erst ein paar mm weiter hinten.
einstein2000 hat geschrieben:
EDIT: Völlig vergessen: Anwendungsbereich reicht von kleinen SMD Packages über Standard THT bis zum verlöten von Mosfetbeinchen an Kupferschienen.
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Ich habe mir die PS-900 gegönnt, sie besitzt mehr "bumms" als die WSP81, obwohl sie die Leistung gleich ist. Ist wie Induktionsherd zu Gussplatten.
Im Lötkolbenständer können 3 Spitzen stehen, die vierte ist montiert. Ich habe als Standardspitzen die 0,4mm (für SMD), 1,5mm (Standard-THT), 2,5mm (Kabel und großes THT-Zeug auf Masseflächen) und 5mm (Akku-Kabel, D2-PAK u.ä.) immer griffbereit. Einige andere Spitzen hätte ich noch in Reserve.
Der Lötkolbenständer hat Messingwolle und einen Schwamm, meist nehm ich aber nur die Messingwolle, weil ich zu faul bin den Schwamm für die wenigen Lötstellen anzufeuchten, obwohl das Wasser direkt daneben steht.