SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Der chaotische Hauptfaden

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QuadPrime
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SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von QuadPrime »

Ahoi Frickler... Nach anfänglichen schwierigkeiten hat die Aktivierung nun doch geklappt :)

Ich habe folgendes Problem :

In meinem Heimkino (Für die mir hier netter weise bereits ein Programm für die Leinwandsteuerung gefrickelt wurde) befindet sich der Verstärker direkt unterhalb der Leinwand, bei Receiver, PS3 und Co. Mein Rechner befindet sich in einem Anderen Zimmer, unterhalb vom Beamer. Der Kabelweg beträgt ca ~17 Meter.

Ich möchte gerne den Ton Aus meinem Rechner an meine (etwas veraltete) Pioneer Anlage schicken. Mein MOtherboard bietet dazu einen SPDIF Header als Pins.

Nun habe ich doofer weise nur noch ein Telefonkabel zur verfügung, zwischen den Geräten.

Der Digitale - nicht Optische - Standard sieht natürlich Koaxialkabel vor, mit speziellem Wellenwiderstand. Meint ihr, ich kann das Signal Über das telefonkabel Übertragen?

Der Grund, warum ich es nicht einfach ausprobiere, ist dass ich noch auf die Slotblende für den SPDIF Header warte, und mir noch nicht eingefallen ist,wie ich das Coaxialkabel geschickt zu der telefonleitung adaptiere.

Das Unterputzverlegte HDMI das mir da aushelfen könnte, wurde anscheined leider bei der VErlegung beschädigt. Bekomme nur noch Bruchstücke auf der Beamerseite.

Nochmal die Kernfrage : SPDIF über Telefonkabel?

hf.
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Fritzler
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Fritzler »

Sicher, dass das HDMI Kabel defekt ist?
Stell die Grafikkarte doch mal auf 640x480.

Bei 17m aufwärts sind die billig HDMI Kabal dann wirklich langsam an der Grenze.
Da hättste das Kabel mal vorher testen müssen.

Wozu das Slotblech bestellt?
Da is doch ganix weiter drauf, also hätteste da auch gleiuch das Telefonkabel an die Pins anbasteln können.
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ferdimh
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von ferdimh »

a) HDMI ist bei >10m an der Grenze. Darüber wirds zum Glücksspiel. Wenn man sich die Datenrate von 1,6GBit/s auf jedem Adernpaar vor Augen führt, ist klar, warum. Übrigens findet das bei "normalem" HDMI ohne Equalizer oder ähnliches statt, nur mit primitiver Kanalcodierung.
b) SPDIF über Telefonkabel sollte funktionieren, wenn man es symmetriert und ungefähr anpasst. Zwei parallele Adern im Kabel haben etwa 100-150Ohm Wellenwiderstand. Also schnell mal 2 Übertrager 1:2 gewickelt (Windungszahlen dann 1:1,4) und ab dafür. Direkt koppeln wird vermutlich nicht funktionieren, aber auch hier macht Versuch kluch. Das asymmetrische Betreiben einer solchen ungeschirmten Leitung stellt allerdings eine ziemliche EMV-Sünde dar.
Cluster One
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Cluster One »

Hallo,

ich tippe darauf, dass das HDMI-Kabel nicht defekt sondern einfach zu lang ist. Kannst du irgendwo in die Mitte vom HDMI-Kabel einen Repeater einbauen (einlöten) ?

Alles andere müsstest du einfach ausprobieren, da ich irgendwo gelesen habe das S/PIDF nur für 10m spezifiziert ist. Ich würde dann allerdings das HDMI-Kabel (da scheinen ja noch einige Paare drin zu funktionieren) nutzen, da es im inneren geschirmte Adernpaare hat.

Gruß ClusterOne
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eJunkie
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von eJunkie »

Ui, nur 1 Kabel und dann OHNE Rohr? 17m ist sehr, sehr Grenzwertig. Bei guten Kabeln klappt das oft, das kommt aber auf die Transceiver an. Ein externer Repeater deshalb auch dann helfen wenn er am Anfang/Ende des Kabels hängt und nicht in der Mitte. Versuch macht kluch. Ansonsten ist HDMI für die Zukunft besser, Dolby True HD und Konsorten gehen nicht über SPDIF (über den Sinn dieser Formate darf man natürlich streiten). Eine Option wäre es evtl. nur den Ton und ein 640x480 Bild mit kleiner Wiederholrate zu über das HDMI zu senden. Oder den Ton ganz altmodisch analog über das Telefonkabel. Wenn du 8 Doppeladern hast geht immerhin 7.1 symetrisch (symetrisch tut dann wahrscheinlich auch Not, sonst ist Brummen schon fast garantiert), ganz leichtes übersprechen dürfe für die Anwendung nicht so schlimm sein.
Markus
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Markus »

SPDIF über 10 Meter mit einfacherm Klingeldraht habe ich jahrelang genutzt ohne Probleme. Ein paar Meter mehr gehen bestimmt, einfach testen.
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tschäikäi
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von tschäikäi »

Darf man fragen, was für einen Beamer zu da betreibst?
Ich bin ein großer Fan von RGBHV, was man ganz simpel über ein gutes Kabel
und nen VGA-Stecker übertragen kann. Man sollte allerdings ein solches Kabel mit
dickeren einzeln geschirmten RGB+Sync Leitungen nehmen :
http://www.al-kabelshop.de/cgi-bin/shop ... bieterID=1
Weiß jemand, wieviel Dämpfung ein HDMI- oder "normales" VGA-Kabel hat?
1920*1080*60Hz*1,3=162MHz, mal als Anhaltspunkt.
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eJunkie
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von eJunkie »

Neee, analog ist für Video ganz doof. Zumindest bei den Frequenzen die für Full HD nötig sind. Obwohl mein Beamer rein analog ist habe ich auf HDMI über HDFury gesetzt. Vorher hatte ich VGA. Qualitativ ist das doch DEUTLICH spürbar. Mag auch daran liegen das die Wandler und Ausgangsstufen des Furys besser sind als die einer normalen VGA Karte. Die käuflichen Kabel haben selten wirklich genau 75 Ohm, und dann ist der Wellenwiderstand auch noch leicht Frequenzabhängig.
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ferdimh
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von ferdimh »

Neee, analog ist für Video ganz doof
Ist es nicht.
Mag auch daran liegen das die Wandler und Ausgangsstufen des Furys besser sind als die einer normalen VGA Karte.
Daran liegt es. Insbesondere weil einige Grafikkarten absolut beschissene Leitungsführung haben. Inzwischen "normale" VGA-Kabel sind da auch eine Katastrophe, da müssen schon 3*RG59 her. Unabhängig davon sind bei gescheiter Kabelverlegung 50m oder mehr kein Problem.
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Chefbastler
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Chefbastler »

Sind in nem normalen HDMI-Kabel die ader einzeln geschirmt oder Twistetpair? Mann könnte doch versuchen mittels Selbstbauadapter VGA über die verlegte HDMI Strippe ausprobieren und wenn noch was frei ist kann man da SPDIF auch noch drüberhauen wens keine Störungen verursacht. 10m VGA über ein geeignentes Kabel hatte ich selbst schon in betrieb.
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flogerass
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von flogerass »

HDMI differenziell. Aber bei VGA + Ton könnte es mit der Adernzahl etwas knapp werden. Es gibt nämlich nur vier Paare.
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eJunkie
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von eJunkie »

Bei den neuern Kabeln mit "Ethernet" gibs ein weiteres geschirmtes paar das früher nur zu Steuerzwecken da war. Bin da letztens noch drüber gestolpert weil ich in ein Kabel aufgeschnitten habe um ein EEprom einzuschleifen (zum faken von feste EDID Daten).
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Sven
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Sven »

QuadPrime hat geschrieben:
Nochmal die Kernfrage : SPDIF über Telefonkabel?
Ich habe damit einige Erfahrungen gesammelt. Allerdings wurden da ADAT und Wordclock Signale über Ethernetleitungen (also Cat5 bis Cat7) übertragen.
ADAT ist eigentlich optisch, daher war ein entsprechender Umsetzer erforderlich. Die entsprechenden Toslink Buchsen gibt es als Sender und Empfänger.
Diese Umsetzer SPDIF optisch zu koax und umgekehrt beinhalten eigentlich schon fast alles was man braucht und funktionieren auch mit ADAT Signalen,
die bereiten nur das Signal auf.
Man braucht dazwischen aber unbedingt eine weitere Form der Signalaufbereitung, die Leitungen haben doch eine entsprechende
Tiefpasswirkung und jede Steckverbindung verschlimmert das ganze. Ist die Leitung zu lang, wird das Rechtecksignal völlig rundgeschliffen.
Also muss da ein Treiberbaustein auf der Senderseite rein und ein dazu passender "Empfänger" auf der Empfängerseite. Bei größeren Leitungslängen gehört
da ein Komparator oder Schmidt-Trigger rein.
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Fritzler
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Fritzler »

Oder gleich per MAX485 zu RS485 verwursten und übers Kabel jagen?
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Nicki
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Nicki »

Wann hört eigentlich diese elende Pfuscherunsitte auf, Leitungen einzuputzen?
Ich ärgere mich bei meiner Bude (BJ Ende der 80er) schon die ganze Zeit darüber :/
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Sven
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Sven »

Fritzler hat geschrieben:Oder gleich per MAX485 zu RS485 verwursten und übers Kabel jagen?
Da geht alles, was nicht ins Protokoll eingreift und schnell genug ist. Differentielle Übertragung sollte es nach Möglichkeit sein.
Man kann auch gut Treiber ICs aus der ADSL Technik benutzen. Damit sind auch größere Leitungslängen überbrückbar.

Was wir damals verbaut haben weiß ich leider nicht mehr. Ich darf auch keine Schaltpläne & co rausgeben, selbst wenn ich sie mir besorgen würde :|
Großer Zauber ist das aber nicht gewesen ;)
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Bastelbruder
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Bastelbruder »

flogerass hat geschrieben:HDMI differenziell. Aber bei VGA + Ton könnte es mit der Adernzahl etwas knapp werden. Es gibt nämlich nur vier Paare.
Vier Paare sind erstmal vier Paare. Im Kabel sind die vier Paare wie ein "Sternvierer" verseilt, also nochmal zwei Paare. Um die nutzen zu können, hat man in den Symmetrierübertragern die Mittelanzapfung extra herausgeführt.
Alles zusammen zusammen also sechs Paare.
TDI
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von TDI »

QuadPrime hat geschrieben:
Der Digitale - nicht Optische - Standard sieht natürlich Koaxialkabel vor, mit speziellem Wellenwiderstand. Meint ihr, ich kann das Signal Über das telefonkabel Übertragen?
Moin,
wenn der elektrische Standard 75 Ohm ist, würde so etwas : twisted pair balun wohl das Mittel der Wahl zur Anpassung an eine Telefon-Doppelader sein. Das ist jedoch für Video-Übertragung gedacht, also auch für den Frequenzbereich gemacht. Wie der bei SPDIF genau aussieht, weiss ich nicht. Wäre aber vielleicht einen Versuch wert.

Grüße
TDI

PS: ein ähnliches Thema verfolge ich hier. Dabei geht es jedoch um die Übertragung von Ethernet-Signalen über Coax-Leitung, also umgekehrt...
QuadPrime
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von QuadPrime »

Fritzler hat geschrieben:Sicher, dass das HDMI Kabel defekt ist?
Stell die Grafikkarte doch mal auf 640x480.

Da hättste das Kabel mal vorher testen müssen.

Wozu das Slotblech bestellt?
Nein, bin nicht sicher. 640x480 werd ich mal versuchen. Das fertig vorkonfentionierte kabel war so wie es ist in meiner alten Wohnung im Einsatz - natürlich hat es da mit voll aufgerissenem HDMI Verstärker im beamer selbst funktioniert. nach Umzug konnte ich alles etwas dicker aufziehen, und hab das direkt unter'm Rigips versteckt.
tschäikäi hat geschrieben:Darf man fragen, was für einen Beamer zu da betreibst?
Klar! einen Benq W1100. Ein Kabeltausch steht die nächsten sechs Jahrzehnte nicht zur Debatte. vorher Funke ich, oder Peitsche den scheiss über's Netzwerk.
Chefbastler hat geschrieben:Sind in nem normalen HDMI-Kabel die ader einzeln geschirmt oder Twistetpair? Mann könnte doch versuchen mittels Selbstbauadapter VGA über die verlegte HDMI Strippe ausprobieren und wenn noch was frei ist kann man da SPDIF auch noch drüberhauen wens keine Störungen verursacht. 10m VGA über ein geeignentes Kabel hatte ich selbst schon in betrieb.
hmm bin ich überfragt. Aber das HDMI Kabel wird eigentlich so wie es ist zur Bildübertragung von TV und Konsole benötigt. ganz aufgegeben habeich es nocht nicht :(
Nicki hat geschrieben:Wann hört eigentlich diese elende Pfuscherunsitte auf, Leitungen einzuputzen?
Ich ärgere mich bei meiner Bude (BJ Ende der 80er) schon die ganze Zeit darüber :/
Wat. es ist geeigneter Putz. so und NUR (!) so ist es zulässig 1,5 mm² mit 16 A Abzusichern. guck mal grad in deine Hausverteilung und sag mir, wie oft in Rohr verlegte Leitung bei dir mit 1,6 mm² abgesichert ist. DAS ist eine Pfuscherunsitte.
TDI hat geschrieben: Moin,
wenn der elektrische Standard 75 Ohm ist, würde so etwas : twisted pair balun wohl das Mittel der Wahl zur Anpassung an eine Telefon-Doppelader sein. Das ist jedoch für Video-Übertragung gedacht, also auch für den Frequenzbereich gemacht. Wie der bei SPDIF genau aussieht, weiss ich nicht. Wäre aber vielleicht einen Versuch wert.

Grüße
TDI

PS: ein ähnliches Thema verfolge ich hier. Dabei geht es jedoch um die Übertragung von Ethernet-Signalen über Coax-Leitung, also umgekehrt...
sieht sehr Nutzbar aus. aber wer oder was zum henker ist ein Balun.



Die anderen habe ich nicht überlesen. Danke für die vielen antworten. Berichte, was ich damit für Ergebnisse erziele. Bin für Tipps weiter offen :)

gruß, Felix
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phettsack
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von phettsack »

Dunnerkiesel. 17m per HDMI.... Also ganz ehrlich, ich würde einfach den Rechner runterschleppen.
QuadPrime
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von QuadPrime »

Da Direkt am Anfang ein Repeater verbaut war (HDMI Matrix), und der Beamer über einen eingebauten HDMI Verstärker verfügt, war das tatsächlich nie auch nur die Spur eines Problems. Das kabel ist übrigens tatsächlich glaube ich nur 15m.
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Roehricht
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Roehricht »

Hi,

@ferdimh
a) HDMI ist bei >10m an der Grenze. Darüber wirds zum Glücksspiel. Wenn man sich die Datenrate von 1,6GBit/s auf jedem Adernpaar vor Augen führt, ist klar, warum. Übrigens findet das bei "normalem" HDMI ohne Equalizer oder ähnliches statt, nur mit primitiver Kanalcodierung.

Die ordinäre Telefonleitung IYY oder das Lagenverseilte I-Y(st)Y hat ein Längen-Bandbreitenprodukt von ca 5MHz . Da wirds wohl für ein paar m mit 1000 Mb/sek funktionieren. Allerdings wird man sich damit EMV Störungen einfangen bzw auch Signale unerwünscht abstrahlen was u.U zu Problemen mit eigenem Gerät, mit den Nachbarn oder schlimmstenfalls mit der BNA führen kann.
Ein symmetrierung der Signale ist unbedingt von nöten.
Wenn nur der Ton über die Leitung soll , dann ein Paar für links und ein Paar für rechts , damit gehts auf wenige Meter auch unsymmetrisch solange der Tonausgang niederohmig ist. 100% störfrei geht nur mit NF Übertragern.
Ich benutze auch mein Telefonleitungsnetz zur Musikverteilung in der Bude.Allerdings mit "Profi" Zeugs vom Rundfunk. Zuspielwege über Relaiskoppler zum Verteilerverstärker und von da in jedes Zimmer. Angeschlossen sind kleine Aktivlautsprecher. Das ganze symmetreich Erdfrei mit Hochpegel. (+6dBu). Ich hatte bei der Erneuerung 1990 in jedes Zimmer 10DA reingelegt.


Wer das HDMI Kabel in die Wand einputzt ist sowieso selber schuld. Wer hat dir zu dem Schwachsinn geraten? Solche Kabel altern und sind spätestens nach 5-10 Jahren Schrott. Das gilt ebenso für Koax Antennenkabel. Nicht umsonst empfielt die VDE unbedingt Antennen und Nachrichtenkabel auswechselbar zu installieren.


@Quadprime
Wat. es ist geeigneter Putz. so und NUR (!) so ist es zulässig 1,5 mm² mit 16 A Abzusichern. guck mal grad in deine Hausverteilung und sag mir, wie oft in Rohr verlegte Leitung bei dir mit 1,6 mm² abgesichert ist. DAS ist eine Pfuscherunsitte.
Kannst du den satz mal richtig sortieren, ich schlau werd draus nicht ??!! :mrgreen:


Rohrinstallationen waren früher , also vor 1940 die Regel. Die Baulobby hat hervorragende Arbeit geleistet um das abzuschaffen. Wem heutzutage ein Kabel in ar**h geht, der hat selbige Karte. Auf eine Lampe , Steckdose oder sonstiges zu verzichten, oder alternativ in aufwender Manier die Wände aufstemmen , Dreck und Kosten in Kauf zu nehmen. In vielen europäischen Ländern ist eine auswechselbare Installation Vorschrift. Ausserdem finde ich es eine Unsitte alles , egal was immer mit 16A abzusichern und immer alles in 1,5 zu machen. Ein bischen nachdenken kann nicht schaden. Für Lichtkreise reichen 6A , Sowenig wie möglich und soviel wie nötig machen eine Installation Sicherer.

1,5 m² mit 16A zu sichern ist grenzwertig. Selbst wenn es (unverständlicherweise) immer noch zulässig ist. Nehme dir mal die Zeit und baue dir ein Testschaltung auf mit der du ein normale NYM 3x1,5mm² mit 16A belastest.

Der Aufbau:
Stelltrafo vor einen belastbaren Niedervolt Trafo anschliessen und dann den Ausgang mit dem kurzgeschlossenem 3x1,5mm Kabel belasten. Amperemeter in zu prüfende Leitungsstück einschleifen. Am Stelltrafo 16A einstellen. Das lass mal ein halbe h laufen. Dann überlege ob du in der Zukunft noch 1,5 Leitungen noch weiterhin mit 16A absichern willst.

Kompromiss: Ich baue bei vorhandenen 1,5 Leitungen 13A Automaten ein. Neue Leitungen für Steckdosen und feste Grossverbraucher bekommen 2,5mm² . Der Vorteil ist das die Betriebsmittel mit weniger Leitungsverlusten betrieben werden, was sich bei Wärmegeräten günstiger im Energieverbrauch auswirkt.
Nebenbei bemerkt wenn da ständig 16A fliessen willst du die zugehörige Stromrechnung nicht bezahlen.

In meiner Hütte hab ich 1990 die komplette Elektrik erneuert. Alles, aber auch alles in Rohr. Jedes Kabel ist auswechselbar. Bei der Satelliten Empfangsanlage kam das auch schon zum tragen. Die alten Koaxleitungen hatten zu hohe Dämpfungswerte.


Nachtrag:
Für mich kommt hier wieder die typisch doof deutsche Einstellung rüber. Alle drei Jahre muss ein neues Auto her, alle 5 Jahre `ne neue Glotze,
aber die Haustechnik muss 50 Jahre halten ??!! Bloss kein Geld dafür ausgeben, damit kann man ja nicht rumprotzen. Echt, das geht mir sowas von auf´n Keks. Schlimmer noch, das neue Auto können sich die meisten gar nicht leisten, aber was sollen den die Nachbarn denken wenn man nicht mithalten kann? Da ist für die el. Sicherheit nichts drin.

Das ist auch aus gegebem Anlass, den die beiden kleinen Kinde, die in der Badewanne wegen einem reingefallenem Rasierers draufgegangen sind könnten durch den rechtzeitigen Einbau eines FI Schalters noch leben.



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Wolfgang
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Desinfector
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Desinfector »

Für Lichtkreise reichen 6A , Sowenig wie möglich und soviel wie nötig machen eine Installation Sicherer.
Die Ansicht, dass eine höhere Absicherung nötig ist, muss wohl noch aus Zeiten stammen,
in denen man z.B. ein Bügeleisen mit passendem Stecker in der Leuchtenfassung angeschlossen hat.
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Sven
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Sven »

Die Diskussion über elektrische Sicherheit trägt nicht zur Klärung der Frage bei, ob man SPDIF über Telefonkabel übertragen kann. Warum man Geld für E-Installation ausgibt oder nicht ist noch weiter ab vom Thema.
Das reicht mit Offtopic.
Bleibt doch bitte beim Thema.

Direkt am Anfang des HDMI Kabels könnte man mal einen Repeater einstöpseln. Damit sind meiner Erfahrung nach auch 20m problemlos überbrückbar.
QuadPrime
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von QuadPrime »

Sven hat geschrieben:Das reicht mit Offtopic.


Direkt am Anfang des HDMI Kabels könnte man mal einen Repeater einstöpseln. Damit sind meiner Erfahrung nach auch 20m problemlos überbrückbar.
QuadPrime hat geschrieben:Da Direkt am Anfang ein Repeater verbaut war (HDMI Matrix), und der Beamer über einen eingebauten HDMI Verstärker verfügt, war das tatsächlich nie auch nur die Spur eines Problems. Das kabel ist übrigens tatsächlich glaube ich nur 15m.
;)

Habe zwei der von TDI Enpfohlenen Geräte mit schraubklemmen bestellt, und BNC - Cinch adapter. mal sehen.

Das Symmetrisch zu machen, geht natürlich nicht! also mit getrenntem rechts - links sound. ich habe doch 5.1 Sound?! und meine Anlage möchte gerne ein Digitales Signal gefüttert bekommen, ansonsten müsste es schon S-video und so'n schmarrn sein. Das hat keine meiner Videoquellen mehr zur verfügung. und abschließend - möchte ich es einfach gern mit SPDIF schaffen :)
QuadPrime
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von QuadPrime »

Hallo Fiddler und Frickler,

Da das hier nach allem aufwand vorerst nicht funktioniert hatte war der Thread eingeschlafen. melde mich jetzt nochmal um Vollzug und Erfolg zu melden.

Konfiguration as-it-is: PC als Quelle -> Toslink -> Toslink zu Coax -> Coax zu BNC Adapter -> Balun -> Twisted Pair Telefonkabel -> Balun -> BNC zu COAX adapter -> Coax Kabel am SPDIF Eingang am Verstärker.

Zusammenfassend, diese Balun(s?) Können SPDIF über gammeliges Telefonkabel übertragen!

danke nochmal für den tollen tipp damals.
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Hightech
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Hightech »

QuadPrime hat geschrieben:aber wer oder was zum henker ist ein Balun.
Ist das nicht der Bär aus dem Dschungelbuch ?

Aus der Wikipedia:
Ein Balun (englisch balanced-unbalanced) ist in der Elektrotechnik und Hochfrequenztechnik ein Bauteil zur Wandlung zwischen einem symmetrischen Leitungssystem und einem unsymmetrischen Leitungssystem.
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Bastelbruder
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Bastelbruder »

... und wenn man den Balun mit 50Hz betreibt, brummt er wie Balu. :lol:
urmel
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von urmel »

Vom Prinzip her kann man AES/EBU - was nix anderes ist als SPDIF auf Twisted Pair - über lockere 100m Mikrofonlabel (auch in einem Multicore) führen.
Das wird in den mir bekannten Geräte einfach mittels entsprechendem Übertrager gekoppelt (von wegen Erdfrei und so).
Die Frequenzen sind ja mit rund 5MHz auch nicht so wahnsinnig hoch und liegen in ähnlichen Bereichen wie DSL.
Ferner gibt es genug UTP-Netzwerkkabel, die bei Gigabit mit 125MHz befüttert werden. Von daher muss man sich da eher weniger sorgen machen, imho.
Für VIdeo über lange Strecke bietet sich -- wenn es was kosten darf -- HD-SDI und die passenden Wandler von/auf HDMI an. Das überträgt 3GBit FullHD auf einem einzelnen Koax mit bis zu 100m.
Da darf es dann aber auch gerne RG6 sein. Bis ein paar 10m geht aber auch das billige RG59 aus dem Funkbedarf.
Lars_Original
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Re: SPDIF, Telefonkabel und Räumliche Distanz

Beitrag von Lars_Original »

Das hast du ja nun gelöst.
Für dem geneigten Frickler möchte ich noch nal drauf hin weisen das die SPDIF-Schnittstellen in einem PC oft TTL-Pegel (5V) führen.
Ein direkter Anschluss an ein externes Gerät mit Coax als Eingang (0,7V 75Ohm) führt oft zu einem toten Eingang.


Lars
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