Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
HirschHeinrich
Beiträge: 2
Registriert: Sa 23. Jan 2016, 04:09

Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von HirschHeinrich »

Moin Leute,

der Neue hat gleich mal ne Frage. Ich bin zwar Frickler, aber bestimmt nicht ganz so umfangreich unterwegs wie Ihr.

Nebenberuflich frickel ich 2Takt Motoren einer recht bekannten DDR Marke zusammen und bräuchte für eine Aufgabe eigentlich eine konventionelle Fräse. Da ich aber hauptsächlich damit nur eine Aufgabe ausführen würde, ist die Anschaffung viel zu teuer. Im eigentlichen geht es darum die Bohrung für die Zylinderlaufbuchse im Motorgehäuse zu vergrößern. Das muss recht genau passieren, da der Zylinder über selbige zentriert wird. Die ganze Geschichte hat auch noch eine Neigung um ein paar grad, welche man ebenfalls berücksichtigen muss. Ich hab mich jetzt gefragt, ob ich die Arbeit nicht eventuell mit meiner Drehbank ausführen könnte, oder mir eventuell etwas eigenes bauen könnte. Vielleicht hat ja der eine oder andere schonmal was ähnliches vor gehabt und kann mich da beraten. Alternativ könnte eine CNC Fräse die Aufgabe auch übernehmen, die würde ich bestimmt auch gescheit selbst gebaut kriegen, allerdings würde ich dann wohl am Softwaregedöns scheitern. Der Rest ist für mich als gelernter Elektroniker wohl das geringste Problem.

Nebenbei sei noch gesagt, ich suche noch jemanden der mir Zahnräder für Meine Drehbank herstellen könnte, diese ist nämlich ursprünglich amerikanisch und auf das metrische System umgerüstet, allerdings fehlen mir zwei Zahnräder für die richtige Spindelumdrehung beim Gewindeschneiden. Notwendige Zahnanzahl etc. ist soweit bekannt.

Würde mich über eine Antwort freuen.

Gruß

HirschHeinrich
Benutzeravatar
erwin
Beiträge: 710
Registriert: Do 15. Aug 2013, 08:57
Wohnort: 68642 Bürstadt
Kontaktdaten:

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von erwin »

Eins oder mehre Fotos wären nicht schlecht vielleicht kann ich dir Helfen
Gary
Beiträge: 4912
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:02

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von Gary »

Mit der Drehmaschine eine Schablone erstellen und dann mit einer Feile ran ?

2Takt Motoren einer recht bekannten DDR Marke - Die Mauer ist weg, zur Zeit darf man ungestraft (aber nicht ohne Folgen) West Fernsehen schauen. Du kannst gefahrlos schreiben um welchen Motor es geht. Erich Mielke ist Tot (21.4.2000), die Nachfolgeorganisation weiß bereits Bescheid, du kannst es nun auch uns sagen.
winnman
Beiträge: 1219
Registriert: Fr 18. Jul 2014, 10:15

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von winnman »

Einen Adapter bauen um die Zylinder im entsprechenden Winkel auf dem Support zu fixieren sollte ja kein Problem sein.

Damit hast du die Höhe schon vorgegeben.

Die seitliche Zentrierung mit Messuhr im Backenfutter befestigt sollte sich dann auch finden lassen.

Den richtigen Ausdreher im Backenfutter gespannt -> fertig!
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9434
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von ferdimh »

Alternativ eine Planscheibe basteln...
Bei meiner jetztigen Firma wurden da mal früher (tm) 200er Löcher außermittig in 1m Edelstahlscheiben gedreht. Mit einem entsprechenden Gegengewicht und guten Nerven geht das.
Benutzeravatar
Daniel
Beiträge: 859
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 21:43
Wohnort: NRW

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von Daniel »

HirschHeinrich hat geschrieben:Moin Leute,

der Neue hat gleich mal ne Frage. Ich bin zwar Frickler, aber bestimmt nicht ganz so umfangreich unterwegs wie Ihr.

Nebenberuflich frickel ich 2Takt Motoren einer recht bekannten DDR Marke zusammen und bräuchte für eine Aufgabe eigentlich eine konventionelle Fräse. Da ich aber hauptsächlich damit nur eine Aufgabe ausführen würde, ist die Anschaffung viel zu teuer. Im eigentlichen geht es darum die Bohrung für die Zylinderlaufbuchse im Motorgehäuse zu vergrößern. Das muss recht genau passieren, da der Zylinder über selbige zentriert wird. Die ganze Geschichte hat auch noch eine Neigung um ein paar grad, welche man ebenfalls berücksichtigen muss. Ich hab mich jetzt gefragt, ob ich die Arbeit nicht eventuell mit meiner Drehbank ausführen könnte, oder mir eventuell etwas eigenes bauen könnte. Vielleicht hat ja der eine oder andere schonmal was ähnliches vor gehabt und kann mich da beraten. Alternativ könnte eine CNC Fräse die Aufgabe auch übernehmen, die würde ich bestimmt auch gescheit selbst gebaut kriegen, allerdings würde ich dann wohl am Softwaregedöns scheitern. Der Rest ist für mich als gelernter Elektroniker wohl das geringste Problem.

Nebenbei sei noch gesagt, ich suche noch jemanden der mir Zahnräder für Meine Drehbank herstellen könnte, diese ist nämlich ursprünglich amerikanisch und auf das metrische System umgerüstet, allerdings fehlen mir zwei Zahnräder für die richtige Spindelumdrehung beim Gewindeschneiden. Notwendige Zahnanzahl etc. ist soweit bekannt.

Würde mich über eine Antwort freuen.

Gruß

HirschHeinrich
Hallo Heinrich,

einige Worte mehr über die Zylinder bzw Motoren wäre hilfreicher.
Nur für ein Gelingen der Bohrungen in der Laufbuchse ist Präzision erforderlich, es geht um hundertstel Millimeter.
Diese Arbeiten würde ich einem Zylinderschleifer - Motorenwerkstatt überlassen.
Bei meiner DKW habe ich das mit 'Erfolg machen lassen, er schliff punktgenau auf das neue Kolbenmaß und hat mir sogar noch den Kolben getempert.
Weil dieser aus Italien importierte sonst nach dem ersten Lauf geklemmt hätte.
Wenn Du die anderen Arbeiten dafür um so besser bringst passt das doch.

Zu den Zahnrädern kann ich nichts sagen, weil ich von meinem Spezi inzwischen > 500 km weg wohne.

Gruß vom Daniel
derrdaniel
Beiträge: 1028
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:27
Wohnort: KA/ER

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von derrdaniel »

Ich "Schätze" dass es um den Simson M541 geht? für den kann man Zylinder mit eingegossener Laufbuchse in unterschiedlichen Hubräumen nachkaufen. Ab 70cm ist die Laufbuchse auch außen größer und erfordert ein größeres Loch im Block um montiert werden zu können. Am unteren Pleuellager ist dabei einiges an Spiel (0,5-1mm ?) sodass der Zylinder eigentlich nicht supergenau an der richtigen Stelle sitzen muss.
Benutzeravatar
tschäikäi
Beiträge: 2063
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 14:01
Wohnort: Saarland

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von tschäikäi »

Moin,
die Zylinderbohrung soll um wieviel vergrößert werden?
Zahnräder in allen möglichen Größen und Modulen gibts bei maedler.de
http://www.maedler.de/product/1643/1618 ... e-verzahnt
Im Normalfall muss man dann noch die Nabenbohrung vergößern und evtl. eine Passfedernut stoßen.
Die Passfedernut lässt sich auf einer Drehbank stoßen, alternativ natürlich auf Hobel- oder Stoßmaschine.
Wenn du genaue Angaben machst, kann man besser helfen.

Gruß Julian
Benutzeravatar
Propeller
Beiträge: 3247
Registriert: So 29. Sep 2013, 09:40
Wohnort: 17252
Kontaktdaten:

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von Propeller »

Wenn Du das nebenerwerblich machst, kannst Du Dir eher >sowas in der Art< besorgen und gleich alle möglichen Zylinder machen. Wenn man etwas aufpasst kann man Bohrwerke recht günstig schießen. Bei der altersbedingten Auflösung einer Zylinderschleiferei hier in der Nähe habe ich meine erste Drehbank gekauft. Weil niemand das Bohrwerk haben wollte, hat der Besitzer einige Tage bevor ich kam das Ding zwangsweise dem Käufer der Fräsmaschine mitgegeben. :shock:
doofi
Beiträge: 2768
Registriert: So 15. Sep 2013, 14:32
Wohnort: Berlin Ost

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von doofi »

Für mich liest sich das so, dass kein Zylinder aufgebohrt werden soll sondern das Motorgehäuse ausgespindelt damit ein grösserer/anderer Zylinder passt.
Dafür braucht man eigentlich zwingend eine Spindelmaschine oder eine grosse Fräse. Oder eine riesige Drehbank bei der man den kompletten Motorblock ins Futter/auf die Planscheibe bekommt.
Mit Bordmitteln kann man da recht wenig machen.
Benutzeravatar
Geistesblitz
Beiträge: 1934
Registriert: Di 5. Nov 2013, 17:53
Wohnort: Dresden

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von Geistesblitz »

Muss da echt der ganze Motorblock auf die Planscheibe oder würde es auch gehen, den Motorblock auf dem Kreuzsupport zu montieren und die Drehmaschine als Fräse zu "missbrauchen"? Ähnlich wie hier, nur eben vielleicht mit einem anderen Ausbohrwerkzeug:
https://youtu.be/diJzwB6GnJ8?t=1600
doofi
Beiträge: 2768
Registriert: So 15. Sep 2013, 14:32
Wohnort: Berlin Ost

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von doofi »

Das würde theoretisch schon gehen; praktisch aber sehr schwer weil man dann einen absolut spielfreien Support mit Kugelumlaufspindeln bräuchte wenn das einigermaßen vernünftig werden soll. So eine Passbohrung für den Zylinder muss ziemlich genau sein weil sonst nichts mehr richtig passt im Motor. Und es rattert beim Zweitakter extrem beim Spindeln der Zylinderaufnahme weil das Bohr/Drehwerkzeug dauernd durch die Überstromkanäle eiern muss. Da darf nirgends Spiel sein.
Benutzeravatar
Geistesblitz
Beiträge: 1934
Registriert: Di 5. Nov 2013, 17:53
Wohnort: Dresden

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von Geistesblitz »

Naja, dafür kann man doch den x-Schlitten arrettieren oder nicht? Und der z-Schlitten wird eh nur in Vorschubrichtung belastet. Interessant wirds wohl nur, den Motorblock dann richtig zu montieren, damit die Bohrung auch vernünftig fluchtet.
doofi
Beiträge: 2768
Registriert: So 15. Sep 2013, 14:32
Wohnort: Berlin Ost

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von doofi »

Klar kann man das machen; ich halte das aber bei so großen trümmern für suboptimal.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4471
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von Gobi »

Meine Meinung: wenn Du keine Erfahrung hast, gibt das weg zu Leuten die sich damit auskennen! Du illst jetzt nicht ersthaft deswegen eine Fräse oder Drehbank incl. allen Werkzeuges geschweige denn Erfahrung /Lehrgeld investieren!?

Für die Herstellung von Zahnrädern gibt es auch eigene Firmen, ist aber nicht ganz billig. Besser wäre evtl. einen vollständigen Rädersatz zu finden und den passend zu machen.
HirschHeinrich
Beiträge: 2
Registriert: Sa 23. Jan 2016, 04:09

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von HirschHeinrich »

So da bin ich wieder. Also es geht allein um die Bohrung im Gehäuse, Zylinder schleifen überlasse ich meinemr Zylinderschleiferei. Die spindeln mir auch sonst immer die Gehäuse auf. Das Problem ist nur, dass er dafür lange braucht und wenn ich nur ab und zu mal eines bringe, muss ich immer das einrichten der Maschine bezahlen. Es handelt sich um Simsonmotoren vom Typ M5xx/7xx genau richtig erkannt. Theoretisch würde es genügen wenn man ein Gestell zum einspannen des Blocks hat und dazu eine Frässpindel die man im Winkel etwas korrigieren kann. Fehlt halt eben nur der Vorschub. Meine Drehbank ist leider nicht groß genug um den ganzen Block auf ne Planscheibe zu spannen. Ich hatte da eher die Idee den Block mittels eine Halterung auf dem Werkzeugschlitten zu befestigen und das Werkzeug wie bereits gesagt im Futter. Was die Zahnräder angeht, so habe ich alle nötigen da, mir fehlen nur zwei einmal 100 und einmal 127 Zähne, dann läuft die Spindel so genau das es keinen Fehler im Gewinde gibt. Drehbankmodel ist übrigens eine Logan 210, betagt aber noch immer sehr genau. Die Zahnräder brauchen keine Nut für eine Passfeder, die laufen auf Messingbuchsen.Wer lust hat und kurz nach dem Modell googelt, findet auch die Dokumente zum umstellen auf metrische Gewinde.
Benutzeravatar
Botanicman2000
Beiträge: 2488
Registriert: Di 9. Jul 2013, 09:34
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Re: Kauf einer konventionellen Fräse umgehen

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

ich denke das du da sehr viel Geld in die Hand nehmen musst um das was du willst zu bewerkstelligen.
Denn der Motor muss ja äußerst Penibel ausgerichtet werden da es hier um Zehntel oder hundertstel geht.

Also Große schwere Stabile Maschine Kaufen dann passende Werkzeuge wie großen Ausdrehkopf
Spannmittel
Messmittel mit entsprechender Genauigkeit.
Hinzu kommt das du mit Sicherheit die ersten Gehäuse vergeigst.

Denn das lernt sich nicht nebenbei denn das ist ein Ausbildungsberuf und für sowas braucht man schon viel Erfahrung.
Aber Ok wenn du 3-5 k Euro über hast nur zu

Rechne mal wieviele Motoren du da machen lassen kannst
Antworten