Hallo,
hab da mal ne Verständnisfrage. Ich will einen simplen Entlader für NiCd und NiMH-Akkus bauen, und zwar für einzelne Zellen (1.2V). Was ich jetzt gemacht habe ist letztendlich einfach eine Diode zwischen + und - zu setzen und zwei Messgeräte für U und I rein. Die Akkus sollen bis unter 1V ausgelutscht werden, momentan schalte ich dann einfach per Hand ab. Die Diode sollte verhindern, dass die Zelle zu schnell leergelutscht wird indem sie bei fallender Spannung den Strom begrenzt. Ja, das geht besser und komplexer, aber ich hatte keine passenden Glühlämpchen (die für 1.2V leuchten erst bei 1.5) oder ICs da und es ging erstmal ums Prinzip und sollte schnell und durfte dreckig sein.
Gemessen: Funktioniert im Prinzip schon, erst lange keine Spannungsänderung, dann fast linearer Spannungsabfall bis irgendwo unter 0.9V bei unverändertem I, und dann sackt I ziemlich stark ab, so dass man irgendwann in Ruhe abschalten kann (genau so wie nach Kennlinie erwartet). Bei ner 1N4148 war der Strom anfangs irgendwo bei 300mA und das Ding wurde mächtig heiß, bei geringerem Strom kühlte es ab. Also hab ich stattdessen ne 1N4001 eingesetzt, weil die ja mehr Strom vertragen soll. Witzigerweise wird die auch sackheiß und es fließt 1A.
So, 1A ist prima, das will ich auch eigentlich haben, aber wahrscheinlich macht die Diode das nicht lange mit. Nur wenn ich jetzt ne Fettere einbaue wird wahrscheinlich einfach wieder mehr Strom fließen und die Diode wird trotzdem gegrillt. Nur warum unterscheidet sich der Strom bei den Dioden? Ich habe I(F) (forward continuuous current) immer so verstanden, dass das Ding bei höherem Strom abkackt, aber jetzt sieht es fast so aus als wäre das ne Begrenzung. Oder sieht es nun aus wie eine Begrenzung, weil der unbegrenzte Strom die Diode so schnell aufheizt, dass sie schlechter leitet? Laut Kennlinie im Datenblatt soll aber bei höherer Temperatur eine niedrigere Spannung für den gleichen Strom nötig sein - also genau das Gegenteil?
Klar, was man eigentlich machen würde wäre, noch einen Widerstand reinschalten. Allerdings ist die Gesamtspannung so gering, dass ich für 1A Stromfluss ein R von 1Ohm oder kleiner bräuchte, und ich hab mir einfach gedacht, dass so viel schon von der Diode und den eingeschleiften Messgeräten irgendwie zustande kommen wird. Ich hab den Widerstand vor allem rausgelassen, weil ich evtl. später noch eine Schottkydiode dazuschalten will, um die Stromreduktion bei höherer Spannung zu erreichen.
Aber jetzt gehts erstmal um meinen Denkfehler - warum begrenzen die Dioden tatsächlich den Stromfluss statt einfach durchzubrennen? Hier die Kennlinien, von denen ich sprach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Diode#Kennlinie
Danke!