Messing entkalken...

Der chaotische Hauptfaden

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RMK
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Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

Hallo,
ich hab hier ein paar Magnetventile, die ordentlich zugekalkt sind. Den Plunger selbst und auch
den Spulenkörper kann ich problemlos mit *wasauchimmer_hauptsachesauer* entkalken, weil das aus
Edelstahl ist.
Problematisch wird's mit dem Unterteil, das ist aus Messing, und eigentlich egal womit ich das versuche,
das Messing verfärbt sich und wird heftig kupferfarben - das ist definitiv nicht erwünscht.
BREF Reiniger, Zitronensäure, Essigsäure, Salzsäure... hm. Schwefelsäure hab ich noch nicht versucht...
sonst noch ein Tip? Ameisensäure?
Zuletzt geändert von RMK am Di 14. Jun 2016, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Mista X
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Mista X »

Wie reagiert es auf Essig?
Verdünnt oder pur mal testen. Oder gehört das zu den getesteten Dingen?

Destilliertes Wasser zusammen mit Zitronensäure könnte auch klappen, dauert aber laange.
vossie
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von vossie »

Ich würde EDTA ethylendiamintetraessigsäure testen sollte zwar ziemlich lange Zeit brauchen aber ist sehr sanft. Siehe auch http://www.chema-shop.de/html/komplexbildner.html
Jannyboy
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Jannyboy »

Konzerntiere Zitronensäure geht gut.
Heißes destilliertes Wasser (der Kalk im Leistungswasser neutralisiert ein Teil der Säure wieder) solange unter rühren mit Zitronensäure sättigen bis die sich nicht mehr auflöst.

Bisher hat das immer super funktioniert. Nur die Messingteile färben sich Kupferrot. Da sich an der Oberfläche der Zink zum Teil mit auflöst.
Zuletzt geändert von Jannyboy am Di 14. Jun 2016, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

grmpf.
ihr lest nur die Hälfte. :-P

Zitronensäure, Essigsäure, hab ich schon probiert, es soll sich bitte NICHT kupferrot verfärben... *augenroll* :-)
Censer
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Censer »

Neuer Versuch, erster Post ging verloren:
Spontaner Einfall:https://de.wikipedia.org/wiki/Elektropolitur erwähnt H3PO4 für Messing, probiers doch mal damit. im einfachsten fall Cola, da ist ja angeblich Phosphorsäure drin...
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

okay, das ist ein guter Hinweis: Elektropolitur....
Phosphorsäure... muss ich mal gucken ob da noch was von im Aussenlager liegt. :)

thx, ich werde berichten!
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

vossie hat geschrieben:Ich würde EDTA ethylendiamintetraessigsäure testen sollte zwar ziemlich lange Zeit brauchen aber ist sehr sanft. Siehe auch http://www.chema-shop.de/html/komplexbildner.html
hab mir die Seite angeguckt, da hats auch Beispielbilder. Die Patronenhülsen sehen sehr schick rosa aus, nach der Behandlung damit... is also auch nix :)
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Treckergott
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Treckergott »

Warum darf das denn nicht rot aussehen?
Die Leute mit ihren Starklichtlampen etc. kochen Messing in Zitrönensäure und polieren dann drüber.
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GregorB
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von GregorB »

Treckergott hat geschrieben:Warum darf das denn nicht rot aussehen?
Die Leute mit ihren Starklichtlampen etc. kochen Messing in Zitrönensäure und polieren dann drüber.
Weil rot = Kupfer ohne Zink ist, also kein Messing mehr.
Zumindest im Randbereich ists also eine völlig andere Legierung als vorher und hat somit auch gänzlich andere Eigenschaften.

Wenns blöd läuft ändert sich auch das Maß und der Kolben passt nicht mehr in den Zylinder.

Andere Frage,

mechanisch gehts nicht?

Scotch-Brite in ultra fine und bisschen drübergerutscht sollte doch gehen.



Gregor
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

theoretisch gings schon, und es hat wirklich nur optische Gründe - so tief ätzt es ja das Zink nicht weg.

manuell reinigen.. naja. da sind Würfel mit 2x2cm dabei, da bin ich zu hibbelig für.
Das Ganze in den Tumbler geworfen (Gleitschleifapparat) erbrachte wunderbar glänzende
Messingteile, bei dem aber ALLE Bohrungen (zum Befestigen und Aneinanderreihen) komplett mit
diesen %&§&§%$&%!! Schleifkörperchen (schaut aus wie rotes Katzenstreu) verstopft waren. grmbl.

ich probier mal de H3PO4, dann sehn wir weiter....
SchuesselTech
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von SchuesselTech »

hmm, andere schleifkörper nehmen?

ein bekannter von mir strahlt motorteile mit salz, kann man danach einfach aus allen ritzen auswaschen meint er :D
chemikus
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von chemikus »

Was so üblicherweise als Kalk bezeichnet wird setzt sich ja aus CaCO3 und CaSO4 (quasi Marmor und Gips) zusammen. Marmor bekommt man mit den üblichen Essigsäure, Zitronensäure jedoch nicht mit Phosphorsäure weg. Gips ist schwieriger, nicht wasserlöslich und nicht säurelöslich. Der Hausmann weiss, diese Kaffeemaschinenreinigerpulverbeutel gehen gut, Wasser heiss machen, durchlaufen lassen, stehen lassen, mechanisch nachreiben, und der WAF ist leuchtend grün. Und der Edelstahl erglänzt im Strapazierglanz.
Worauf beruhen die? - Bestehen aus mehreren pulverförmigen Säuren, u.a. Zitronensäure, Amidosulfonsäure (kann man als milde Form von Schwefelsäure auffassen). Manchmal vielleicht noch ein Peroxid um Verfärbungen wegzubrennen. Gips lösen die auch nicht. Aber ich sehe das so, dass die weissen Krusten im Kessel aus Marmor und Gipsgemisch bestehen. Sowie das CaCO3 weggelöst wird, hat der Gips drumherum keinen Halt mehr und wird vom Winde verweht.
setiherz
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von setiherz »

Ich nehme für meinen Kaffeezubereiter immer Amidosulfonsäure. Warum , weil vorhanden und scheißbillig ! Beim Blödmarkt wird das Zeug ja mit Gold aufgewogen.

Grüße Steffen
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Hightech
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Hightech »

In der Tat, 5kg kosten 12,95Euro
https://www.amazon.de/Amidosulfons%C3%A ... s%C3%A4ure
Pro Spülgang soll man 2-5gr nehmen.
Das wären 1000 Anwendungen.
SchuesselTech
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von SchuesselTech »

hmm, ob das zeug die alu-profile meiner dusche angreift? da hab ich auch mit kalkrändern zu kämpfen...
setiherz
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von setiherz »

Ich zahle 1,56€/kg dafür :-) ( inkl. MwSt. )

Grüße Steffen
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Smily
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Smily »

Amidosulfonsäure wird auf meinem kommerziell erworbenen kaffeemascheng entkalker als geeignet für edelstahl und aluminium boiler beschrieben.
Sollte deiner dusche nix aus machen. Und auch am messing würd ichs mal versuchen....
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

vielleicht lässt sich Seti ja um ein Kilo erleichtern, gegen eine entsprechende Gegenleistung..? *liebguck*
setiherz
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von setiherz »

Kommst Du aufs Treffen ?? Versenden von weißem Pulver in Briefumschlägen kann manchmal komischen Besuch vor die Tür bringen :-)

Grüße Steffen

( 1kg ???? , was willst Du entkalken ?? )
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ferdimh
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von ferdimh »

Könnte man das Ganze nicht entschärfen, indem man "was auch immer, hauptsache sauer" um Zinkionen erweitert, so dass die Reaktion "Zink lösen" gebremst wird?
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Celaus
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Celaus »

Wenn ich in Sachen Hochfrequenz herum löte, und benötige ein Messingblech, so ist dies mit einer fast ekeligen Patina übeerzogen. Normalerweise reinige ich dieses Blechle mit etwa 10% Citronensäure und mit Stahlwolle Typ 00. Danach ist das Messing golden glänzend und bleibt dies auch jahrelang. Bloß nicht mit Salzsäure drangehen, sonst hat man in Zukunft auch noch Grünspan zu bekämpfen.
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MatthiasK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von MatthiasK »

Was sicher zu den milden Säuren gehört, ist Kohlensäure. Die ist aber nicht gerade für Effektivität und Stabilität bekannt (das CO2 perlt halt einfach aus). Die müsste man sich aus dest. Wasser und CO2 selbst anrühren (besser nicht im Keller).

Ameisensäure ist der kleine Bruder der Kohlensäure, sie ist stabil (zum Glück, denn das Anhydrid dazu ist saumäßig giftig). Sie soll eine reduzierende Säure sein, greift aber Gummi an. Müsste man mal ausprobieren, wie sie auf Messing wirkt.

Von Schwefelsäure würde ich die Finger lassen, sonst gibts Gips.
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ferdimh
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von ferdimh »

Kohlensäure löst Kalk nicht, weil sie zu schwach ist. CaCO3 IST das Salz der Kohlensäure...
Kalklösen funktioniert nach dem Prinzip "Die starke Säure vertreibt die Schwache aus ihrem Salz".
Virtex7
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Virtex7 »

außerdem frisst Kohlensäure Messing an...
zwar nur Langsam aber sie tut es.

ich würde vmtl. auch Amidosulfonsäure nehmen.
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Rembremerdeng
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Rembremerdeng »

Virtex7 hat geschrieben:außerdem frisst Kohlensäure Messing an...
zwar nur Langsam aber sie tut es.
Das verwirrt mich etwas, an Kohlensäureflaschen sind immer Messingventile? Auch in den Sprudelbereitern sind Messingteile verbaut und ebenso in CO²-Löschern.
Jannyboy
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Jannyboy »

Weil zwischen Kohlensäure chemisch und Kohlensäure Getränke ein unterschied ist.
Erstes ist Kohlendioxid in Stahlflaschen. Letzteres ist Kohlendioxid gelöst in Wasser.
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Rembremerdeng
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Rembremerdeng »

Selbiges verwirrt mich jetzt noch mehr :o
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Finger
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Finger »

Das ist hier wunderbar erklärt:
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Geistesblitz
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Geistesblitz »

Mal so als Vorschläge von einem Laien: wie sähe es aus mit Calgon oder Kukident? Denen wird ja auch eine großartige kalklösende Wirkung zugeschrieben.
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Rembremerdeng
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Rembremerdeng »

Ja, im "Esoterikbereich" :mrgreen: :mrgreen:
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

das schreit irgendwie nach einer Versuchsreihe. :-)

da ich genug Messingwürfel habe, werd ich mich da mal in einer ruhigen Minute (oder Stunde..)
dranmachen, okay? :)
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Bastelbruder
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Bastelbruder »

Kukident hat sich auf jeden Fall bewährt beim Entgubbeln von Wassertanks im Bumscontainer sowie zur Reinigung älterer Rundfunkdrehkos die eventuell lange Jahre im Hühnerstall versteckt waren. Für beide Fälle hab ich noch nichts besseres gefunden.
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Celaus
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Celaus »

... schade,daß ich nicht weiß, was in Kukident drin ist.
Ethylendiaminotetraessigsäure ist schwer löslich und noch viel schwächer sauer. Auch weiß ich nicht. wie gut das Zeug wirkt.
ffupx , Celaus
ando
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von ando »

Moin,

ich muss das hier grade mal auskramen:

Irgendwo sind wir mal zu dem Shcluss gekommen, das Entkalken mit Zitronensäure nicht gut ist, weil ....... <----- "was wars nomma gleich?"

Stattdessen sollte man was anderes nehmen, weil besser und weniger Angriff des materials.

Konkret gehts bei mir um Wasserkocher und Wasserhahn und irgendwann mal der Wasserspeicher.

Ando
daruel
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von daruel »

Ich nehme für die Kaffeemaschinen, Perlatoren etc immer Amidosulfonsäure. Bisher hats nichts zerstört.
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Treckergott
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Treckergott »

Bei Zitronensäure sieht das Messing danach nach Kupfer aus
sysconsol
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von sysconsol »

Irgendwo sind wir mal zu dem Shcluss gekommen, das Entkalken mit Zitronensäure nicht gut ist, weil ....... <----- "was wars nomma gleich?"
Weil beim Entkalken mit Zitronensäure Kalziumzitrat gebildet wird.
Das ist noch schwerer löslich als der Kalk, den man entfernen wollte...

Siehe: Prof. Blumes Medienangebot: Warum man Kaffeemaschinen nicht mit Citronensäure entkalken sollte

Prof. Blumes Medienangebot: Zitrone als Thema im Chemieunterricht

Das als "Bioentkalker" angebotene Pulver ist demnanch nur bedingt zum Entkalken geeignet.
Für irgendwelche Heissgetränkezubereiter sollte man das nicht nutzen.
Da ist die Amidosulfonsäure die bessere Wahl (übrigens: Entkalker aus DDR-Zeiten enthält die auch).

Mit dem Messing hat das aber nichts zu tun.
Das wird immer rötlich, wenn irgend etwas das Zink herauslöst.

Edit: Muss/sollte man die Sache mit der Kalkentfernung ins Wiki schreiben?
Azze
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Azze »

sysconsol hat geschrieben: Mi 4. Dez 2019, 15:09
Irgendwo sind wir mal zu dem Shcluss gekommen, das Entkalken mit Zitronensäure nicht gut ist, weil ....... <----- "was wars nomma gleich?"
Weil beim Entkalken mit Zitronensäure Kalziumzitrat gebildet wird.
Das ist noch schwerer löslich als der Kalk, den man entfernen wollte...
Das gilt aber nur für heißes Entkalken von unzugänglichen Teilen wie z.B. bei der herkömmlichen Kaffemaschine oder beim Durchlauferhitzer. Bei allen offenen Gefäßen sehe ich da keine Probleme, weil das Kalziumzitrat sich da ja relativ leicht weg wischen lässt. Ich entkalke seit Jahren meinen Wasserkocher (Edelstahl mit glattem Boden) heiß mit Zitronensäure, da gibt es keinerlei Kalziumzitratablagerungen
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BernhardS
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von BernhardS »

RMK hat geschrieben: Di 14. Jun 2016, 12:23 egal womit ich das versuche,
das Messing verfärbt sich und wird heftig kupferfarben - das ist definitiv nicht erwünscht.
Das heißt Entzinkung und lässt sich durch Ändern der Säure nicht verhindern.
- Man kann ein starkes Reduktionsmittel zugeben, aber mir fällt nichts Haus- und Hofverfügbares ein. Labormäßig gibt man Zinn(II)chlorid rein, das ist so ziemlich das Stärkste was man so im Schrank hat. Aber einfach so? Als man noch Fotoentwickler überall rumstehen hatte. Ascorbinsäure müsste problemlos zu kriegen sein. Grundsätzlich kann man das auch elektrisch machen. Das Messingteil an den Minuspol einer Spannung von ein paar Volt anschließen. Plus an irgendein Edelstahlteil das in der Flüssigkeit hängt. Aber nicht unbedingt mit Salzsäure. Eher mit Zitronensäure oder so.
- Man kann das Gleichgewicht verschieben. Also schon Zink in der Suppe haben. Also die Säure anmischen, paar verzinkte Eisenteile reinlegen und dann erst die Messingteile. Und die Brühe mehrmals verwenden, nur Säure nachdosieren.
- Profimäßig gibt man Beizinhibitor dazu. Das sind irgendwelche Schwefelalkohole. So lange die Säure das Karbonat löst machen die nichts. Wenn das Metall angegriffen wird, dann wandern Elektronen. Das Schwefelzeugs macht sich dann auf den Weg, legt sich breit auf diese Stelle und weitere Säure kommt nicht mehr gut hin. Kann man vielleicht in einer Galvanik ein wenig davon bekommen.

Für mal eben: von Allem etwas. Vielleicht Zitronensäure. Stinkt nicht und wird schon auf dem Weg zur Kläranlage biologisch abgebaut - kommt niemals dort an. Die löst nebenbei auch Eisenrost ganz gut. Für den Anfang einfach versuchsweise Traubenzucker reintun. Dann ein paar verzinkte Teile und warten. Die Teile drinlassen und das Messing im Kontakt drauf.
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

ich werd das mal versuchen, inzwischen (der Thread ist ja etwas älter..) hab ich mit der Amidosulfonsäure relativ gute Ergebnisse mit
nur einer leichten Verfärbung ins Rosa gehabt... :)
sysconsol
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von sysconsol »

Was sagt der Kalk zu einem Ultraschallbad?

Eventuell kann man damit die Einwirkzeit der Säure verringern.
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

jein - ich hab von Anfang an mit Ultraschall gearbeitet, aber rosa wird es mit den "falschen" Mitteln trotzdem.
Azze
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Azze »

Wie tief wirkt denn die Entzinkung? Würde es nicht reichen, nach dem Entkalken die entzinkte Oberfläche leicht anzuschleifen und wieder zu polieren? Chemie ist ja nicht jedermanns/fraus/diverss Sache
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RMK
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von RMK »

das ist nur recht oberflächlich, aber da die Teile 2,5x2,5x2 cm gross sind, mit Löchern (Ventilgrundkörper) brech ich mir
da einen ab wenn ich die schön schleifen und polieren muss... da bin ich auch zu faul für.

und Chemie mag ich. *g*
Azze
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Azze »

also eher was technisches? Na dann ist das Aussehen doch eh eher sekundär, oder geht das irgendwie in Richtung Steampunk?
Phyro
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Phyro »

Wenn im Tumbler das Problem nur die Schleifkörper in den Bohrungen ist, kann man da ja evtl einfach größere Schleifkörper nehmen. Oder die Bohrungen mit Gummi-Rundschnur-Stopfen zupömpeln.
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Raja_Kentut
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Raja_Kentut »

wg Ultraschall :
Ich hab so ein kleiner Gerätt, hat sich für alles Mögliche bewährt.
Da kommt kein zusätzliches Reinigungsmittel rein. Nur Wasser, oder zur Entgubbelung von weichem organischem Zeugs etwas Pril
Gibts ja auch in Größer, mußt halt mal probieren eine 4ma zu finden.
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BernhardS
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von BernhardS »

Rembremerdeng hat geschrieben: Do 16. Jun 2016, 08:21 Selbiges verwirrt mich jetzt noch mehr :o
Wenn man ein Wort, hier beispielsweise Kohlensäure, falsch verwendet, dann sind die davon abgeleiteten Schlußfolgerungen halt auch falsch.
Bei Kohlensäure ist das aber nicht so schlimm, weil das alle falsch sagen und man daher schon weiß was gemeint ist.
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Smily
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Re: Messing entkalken...

Beitrag von Smily »

Ich nutze im ultraschallbad meistens Glasreiniger.
Ist billig, löst dreck und verflüchtigt sich zügig.
Ich kann mir vorstellen, mit einem sehr potenten Ultraschallgerät, könntest du so den kalk absprengen...
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