Bistabile Relais einige Fragen

Der chaotische Hauptfaden

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Turbine
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Bistabile Relais einige Fragen

Beitrag von Turbine »

Hallo,
ich habe in meiner Bastlerlaufbahn noch nie was mit BIstabiles Relais gemacht,
darum einige Fragen:

Ich habe mir diese Burschen hier geholt:
http://www.reichelt.de/FIN-40-61-6-24V/ ... 0.61.6+24V

Wenn ich die Spannung in einer Polarität anlage, dann zieht das Teil an.
Bei entgegengesetzter Polarität fällt es kurz ab zieht sofort wieder an.
Drum habe ich den Widerstand wie im Datenblatt eingebaut.
Wieso braucht man diesen Widersatnd?
Wie man diesen aus dem Diagramm berechnet bin ich noch nicht so schlau draus geworden...

Ich möchte mit den Relais eine elektonische Sicherung bauen.
Also Stromwandler ATtiny und Relais. Das ganze dann per Taster rücksetzbar.
Schaltung habe ich schon im Kopf.

Das ganze soll in meinen Roboter rein.
Ich frage mich grad, wie viel Vibration/Schock das Relais verträgt,
damit es nicht selbstständig abfällt/anzieht?
Ich meine, das ganze hält sich in Grenzen, der Roboter ist langsam unterwegs
und mit seinen 200kg sehr träge, aber man weiß ja nie.
Bzw in Welcher Position es stabiler ist?
Kann es nach einer gewissen Zeit sich irgendwie selbstständig machen?
Das heißt es darf beim fahren nicht auf einmal den zustand wechseln,
da sonst der Motor abgeschaltet wird...
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Mr_T
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Re: Bistabile Relais einige Fragen

Beitrag von Mr_T »

Moin,
solche bistabilen Relais hatte ich vor einigen Jahren mal aus einem Aaltteilespender vor mir. Der Grundgedanke ist recht einfach:
Sobald eine Spannung angelegt wird, wird der Kern der Spule magnetisiert und zieht den Anker an. Soweit alles wie bei einem normalen, monostabilen Relais. Der Kern ist allerdings aus einem WEICHmagnetischem Material, sprich dauermagnetisierbar, hält also auch nach Wegfallen der Spannung ein gewisses Magnetfeld und damit den Anker. Wie stark die Remanenz ist und was für Vibrationen das ganze dann aushält kann ich dir leider nicht beantworten.
Soll das Relais wieder abfallen, so muss man einen kurzen Spannungsimpuls entgegengesetzter Polarität auf die Spule geben, um die Magnetisierung aufzuheben. Alternativ geht auch ein längerer Impuls mit geringerem Strom - dafür ist der Widerling zuständig.

Mir war das damals zu frickelig und ich habe mir lieber "normale" bistabile Relais mit zwei Spulen geholt.

Cheers
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Fritzler
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Re: Bistabile Relais einige Fragen

Beitrag von Fritzler »

Wie wärs denn mit einem Mosfet?
Der schaltet bei höheren Strömen dann auch ohne Lichtblitz ab.
Zudem gibt es schon intelligente highside Schalter mit Stromüberwachung.

Der hier:
http://www.reichelt.de/AO-BTS-Transisto ... &OFFSET=16&
Da steht zwar NFET, aber das Ding ist für highside gebaut.
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Turbine
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Re: Bistabile Relais einige Fragen

Beitrag von Turbine »

Achso, das würde dann bedeuten, wenn die entgegengesetzte Polarität zu lange
ohne Widersatnd anliegt, dann wird der Kern in entgegengesetzter Polarität
gleich wieder magnetisiert und das Relais zieht wieder an.

Darum der Widerstand damit es nur wieder abfällt.
Das würde auch heißen, das der abgefallene Zustand stbiiler ist.
Im angezogenen zustand könnte die Magnetisierung irgendwann nachlassen?
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Fritzler
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Re: Bistabile Relais einige Fragen

Beitrag von Fritzler »

Zu den bistabilen kann ich nix sagen :?

Mir is aber noch aufgefallen, dass der intelligente FET auch gleich noch nen Ausgang für den gemessenen Strom hat.
ALso der Stromwandler fällt auchnoch weg :mrgreen:
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Bastelbruder
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Re: Bistabile Relais einige Fragen

Beitrag von Bastelbruder »

Als zuverlässiges Bistabiles Relais würde ich diese Technik nicht bezeichnen. Die Empfindlichkeit gegenüber Erschütterungen ist bei diesem ??? nicht spezifiziert.
Die Funktion ist relativ klar: Der Anker zieht an und wird durch Remanenz gehalten. Bei umgekehrter Polung zieht der Anker auch an. Allein der "abgefallene" Zustand ist als stabil zu bezeichnen. Der zur Aufhebung der Remanenz erforderliche Gegenstrom wird durch den Widerstand begrenzt, der wiederum ist so groß daß ein Anziehen sicher verhindert wird.
Wenn der Anker angezogen ist, dürfte das Relais mit einem leichten Klaps (naja, leicht mit dem Schraubenzieher anklopfen ist immer eine Beschleunigung deutlich über 1G) wieder abfallen.

Zuverlässige bistabile Relais sind solche mit permanentmagnetischer Haltung, die gibt es als Reed-Einzelkontakt-Wechsler und in Drehanker-Ausführung mit bis zu 4 Umschaltern.

Der Findbegriff ist "latching"
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Turbine
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Re: Bistabile Relais einige Fragen

Beitrag von Turbine »

Hallo,
@ Fritzler: Wäre natürlich auch eine mögliche Lösung.
Leider habe ich das Teil nicht zur Hand und der andere Krempel liegt hier schon auf dem Schreibtisch.
Die Überstromabschaltung sollte im Normalfall auch garnicht ansprechen,
wegen Funkenbildung ist das also nicht so kritisch...

Also habe das Teil mal mit dem Schraubendreher gescheid verdroschen
und da tut sich nichts, das es abfallen würde.
Ich denke also das ganze dürfte so funktionieren.
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Celaus
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Re: Bistabile Relais einige Fragen

Beitrag von Celaus »

Halte doch einmal einen starken Magneten an das Relais und dann pole ihn um, so wirst Du sehen, es tritt hoffentlich Kontaktwechsel ein. Meistens klappert der Anker zwischen 2 Permanenttmagnetchen hin oder her. Wenn der Strominpuls kommt,gibt es 2 Möglichkeiten, entweder bleibt der Anker an dem einen Magneten kleben, oder er wird abgestoßen und bewegt sich zum anderen Magneten und bleibt dann dort kleben. Solche Relais kann man auch gut in einem Gerät als Geheimschalter in einem zu schüetzenden Gerät einbauen, schaltbar durch Magnet von außen.
fupx , Celaus
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