Sonn-o-meter

Der chaotische Hauptfaden

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Blechei
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Sonn-o-meter

Beitrag von Blechei »

Moins
Ich bin gerade an einer Heizungssteuerung dran, hat wie üblich einen
Außentemperaturfühler.
Leider sind da reichlich Glasflächen im Spiel und dadurch geht die Innentemperatur
bei entsprechend Sonne (trotz Minusgraden) durch die Decke.
Da die Anlage eh hirntot ist und zur Parameterermittlung von Hand gesteuert wird
wollte ich mal versuchsweise die Sonneneinstrahlung miterfassen.
Ich weiß aber zB nicht, ob die mittels Solarzelle messbare Strahlung proprtional
zum Gesamteintrag oder Infrarotanteil ist. Wie sollte also so ein Sonn-o-meter
aufgebaut sein?
duese
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von duese »

Selbes Problem hatten meine Eltern auch. Außentemperaturfühler wie üblich auf der Nordseite und große Glasflächen. Es hat wohl damals viel Überzeugungsarbeit gebraucht den Heizungsbauer davon zu überzeugen den Fühler mal provisorisch auf die Südseite zu hängen. Seit der im Süden hängt (zwischenzeitlich auch fest installiert) ist alles super auch ohne spezielle Sonnensensoren...
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Sterne
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Sterne »

Die beste Lösung ist es den Außenfühler durch ein Raumfühler zu ersetzen, wodurch die Sonneneinstrahlung mit erfasst wird. Den normalen Hausbewohner interessiert darüber hinaus auch die Raumtemperatur am meisten. :lol:
Leider ist der Unfug mit dem Außenfühler vorgeschrieben, weshalb viele Heizungssteuerungen das nur noch über Umwege zulassen. Hier hilft nur ein Blick ins Handbuch.

Gruß
Sterne
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Zabex
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Zabex »

Eine Solarzelle ist scharf auf den UV-Anteil. Der IR-Anteil der Strahlung ist eher unerwünscht, da die Zelle bei niedriger Temperatur effektiver ist.
Ich fahre meine Heizung über einen Raumthermostaten in der Küche. Die Heizung ist dort immer voll aufgedreht und ich regele die Vorlauftemperatur so, dass in der Küche 21.5 Grad herrschen. Die Sache hat allerdings einen Nachteil: Wenn man länger kocht oder backt, wird es im Haus kalt, da die Heizung abregelt.

Ein Sonn-o-Meter, welches den Wärmeeintrag anzeigt, sollte wie ein kleines Zimmer aufgebaut sein: Eine Kiste mit Glasscheibe und z.B. DS18b20 Temperaturfühler.
Wenn Du es genauer haben willst, müsstest Du da einen dünnen Schlauch reinlegen, durch den permanent Außenluft mit konstantem Durchfluss gepumpt wird (Schlauchpumpe mit drehzahlgeregeltem Motor). Ein Temperaturfühler am Eingang und einen am Ausgang. Die Differenz ist dann proportional zur eingestrahlten Leistung. Aus Fenstergröße, Luftmenge (Liter pro Minute) und Temperaturdifferenz kann man dann auch die absolute Einstrahlung ermitteln.

Gruß,
Zabex
^^artin
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von ^^artin »

Ich frag mich ob es überhaupt ausreichen würde die Heizkörper, wenn die gewünschte Raumtemperatur überschritten wird, sofort abzustellen !?
Die heizen ja noch 1-2 Stunden nach, bis sie ausgekühlt sind.
Besser wäre wohl, auch (automatisch) zu verschatten / Rollos runterlassen.

Messen würde ich auch indirekt - die Temperatur innen. Man könnte einen, möglichst kleinen, geschwärzten Fühler, an sonniger Stelle verwenden, wenn's möglichst schnell gehen soll.
duese
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von duese »

Geht's hier konkret eigentlich um Heizkörper oder Fußbodenheizung?

Im Falle von Fußbodenheizung, Außenfühler, korrekt eingestellter Heizkurve und den Räumen angepasster Durchfluss kriegt man ohne Raumthermostate eine super funktionierende Temperaturregelung hin. Bei meinen Eltern wie gesagt mit großen Fensterflächen und Außenfühler im Süden sind gar keine Raumthermostate verbaut. Bei mir in der Bude mit relativ kleinen Fenstern und der anderen DHH im Süden mit Fühler im Norden. Die Temperatur im Bad (mein Referenzraum zum Heizkurve einstellen mit komplett aufgerissenem Thermostat) ist nach ein paar Wochen Heizkurve trimmen jetzt auf +- 0,5 Grad konstant. Das klappt, man muss halt die Zeit investieren und iterativ die Einstellung finden. Das dauert dann ggfs. auch mal eine Heizsaison. Aber dann hat man Ruhe (und nebenbei ist es (besonders bei Wärmepumpen) auch noch gut für die Effizenz).

Wenn man keine Raumthermostate verwendet, kann sich das auch bei den solaren Gewinnen noch positiv bemerkbar machen. Mit Raumthermostat und hoher solarer Einstrahlung macht der Thermostat zu und die Wärme bleibt in dem Raum. Wenn der Durchfluss durch die Heizung konstant ist, dann geht von der Sonnenwärme auch etwas ins Heizwasser, was einerseits die Wärme an anderen Stelle im Haus nutzbar macht und andererseits aus dem bestrahlten Raum rausholt, also mithilft, die Temperatur nicht so weit überschießen zu lassen...
winnman
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von winnman »

Blech schwarz lackieren und Temp-Fühler drauf, ev. etwas von der Umgebungsluft abschotten, dass der Wind das nicht zu viel an die Außentemperatur annähern kann, aber nicht ganz verschotten!.

Wenn du mehrere Seiten hast mit unterschiedlichen Problemen, dann für jede Seite eins das entsprechend ausgerichtet ist.

Über die Temperatur erhälts du super Werte welche Einstrahlung du hast.

Musst das halt entsprechend auswerten
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uxlaxel
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von uxlaxel »

also das mit dem außenfühler auf die südseite kann aber auch sehr in die hosen gehen. wir haben mitunter im winter (klarer himmel, windstille) vor der südwand plusgrade, während alle anderen seiten bei -10°C liegen. der sonnenertrag auf der seite würde die heizung viel zu weit drosseln.

das wohnzimmer hat aber 3 große glasfenster / türen und der raumfühler im gleichem zimmer reguliert zusammen das mit dem außentemp.fühler auf der nordseite sehr gut. entweder hatten die bei wolf nen gutes händchen bei der programmierung der kennlinie, oder unser heizungsbauer hat wirklich erfahrung, welche vorprogrammierte kennlinie er einstellen muss. auf alle fälle haben wir die nachtabsenkung deaktiviert und so läuft die therme einwandfrei. lg axel
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eJunkie
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von eJunkie »

Mal von Sinn und Unsinn abgesehen:

Sonneneinstrahlung kann man it einem Instrument messen dessen Name mir entfallen ist und das aus Weiß und Schwarz lackierten Blechen hinter einer Glasscheibe besteht (z.b. 4 Bleche im Kreis, 2 schwarz und 2 weiß im Wechsel) . Daran sind dann NTCs befestigt die zu einer Messbrücke verschaltet werden. Das ganze ergibt dann ein "Sonn-o-meter" das sich von der Lufttemperatur unbeeindruckt zeigt und nur die Sonneneinstrahlung erfasst.
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uxlaxel
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von uxlaxel »

vielleicht findet man mehr infos, wenn man nach "globalstrahlung" sucht.
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Harley
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Harley »

Wikipedia:

Die Messung der Sonnenstrahlung erfolgt über Pyranometer, Pyrheliometer oder Sonnenscheinautographen. Letztere werden vor allem zur Bestimmung der Sonnenscheindauer benutzt. Die Solarkonstante wird hingegen über Radiometer gemessen.
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Weisskeinen
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Weisskeinen »

Zabex hat geschrieben:Eine Solarzelle ist scharf auf den UV-Anteil. Der IR-Anteil der Strahlung ist eher unerwünscht,
Sorry, aber da muss ich wiedersprechen. Silizium-Solarzellen mögen am meisten nahinfrarotes Licht (bis ca. 900...950nm). Alles andere ist eigentlich Verschwendung, weil die Photonenenergie nicht komplett genutzt werden kann. Physikalisch erzeugt ein Photon ein Elektronen-Loch-Paar. Und zwar schon dann, wenn ein Elektron ins Leitungsband angeregt werden kann. Mit energiereicherem (blauerem) Licht wir das entsprechende Elektron höher ins Leitungsband gehoben, verliert aber die überschüssige Energie recht schnell, welche in Wärme (Phononen/Gitterschwingungen) umgesetzt wird, nicht in weitere Elektronen-Loch-Paare. Sichtbares Licht ist eigentlich schon zu 'gut' für Si-Solarzellen. Außerdem würden Solarzellen hinter einem Kunststoffverguss einen ziemlich schlechten Wirkungsgrad haben, weil die Vergussmasse viel bis alle UV-Strahlung schluckt.
Zabex hat geschrieben:da die Zelle bei niedriger Temperatur effektiver ist.
Das ist richtig richtig. Hat aber nicht so viel mit der spektralen Empfindlichkeit zu tun.
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reutron
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von reutron »

http://www.umnicom.de/Elektronik/Projek ... ometer.htm

Erklärung +Bauanleitung für ein Pyranometer (Sonnenstrahlungsmessgerät)
Blechei
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Blechei »

So, kurze Rückmeldung:
Altes Thermometer, Konuskorken mit Loch, 780ml "Laborflasche" und
"schwarzes Zeug" sollen es richten.
Aber was für schwarzez Zeug? Ich will ja im Prinzip die Innentemperatur des isolierten Glashauses messen, also muss das "schwarze Zeug" einerseits isolieren und andererseits die Strahlung absorbieren
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Zabex
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Zabex »

Wie wäre es mit Ruß?
Blechei
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Blechei »

HAH! Holzkohlepulver!einself!!
Blechei
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Blechei »

Kohlepulver ist drin und die Flasche mit Heißkleber und Tape verschlossen, die sonnenabgewandte Seite
ist mit Gymnastikmatte von Woolworth isoliert, 1,5qm 5.99;-).
Und scheint zu funzen, das Ding steht in 10m Höhe völlig frei bei -3° und deutlichem Ostwind,
Innentemperatur 15°.
BTW: Da die Ableserei echt nervig ist würde ich gerne ne Cam dranfrickeln, ist das sehr aufwendig??
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reutron
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von reutron »

Warum willst du Kein Temperatursensor benutzen?
Das mit einer Webcam ablesen ist ja wie über Paris nach Hamburg fahren. ;)
Blechei
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Re: Sonn-o-meter

Beitrag von Blechei »

Hmm, stimmt... Eselsmütze rauskram...
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