Kettenstemmer anschliessen

Der chaotische Hauptfaden

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bulle
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Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von bulle »

Hallo erstmal,
ich bins mal wieder. Bei meinem Kumpel in der Werkstatt hängt seit kurzem ein Kettenstemmer/ Kettenfräse an der Wand. Angeschlossen wird das wohl ans Drehsaftnetz. Da ich nur 3 Anschlüsse (plus RE am Gehäuse ) sehe, meine Frage. Sollte man da die Leiter L1 bis L3 anschließen, so das der Motor immer im Dreieck Betrieb läuft.
DSCN0146[1].jpg
DSCN0148[1].jpg
Es ist kein Schild am Motor vorhanden.

Was meint ihr dazu

MfG
Klaus
Till
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von Till »

Da das Bild so aussieht als wenn es ein Schalter ist kannst du dort einfach die 3 Außenleiter und den PE anklemmen,
die Schaltungsvarianten für Stern und Dreieck kann man bei nur 3 herausgeführten Leitern nur direkt am Motorklemmbrett durch
umlegen der Brücken auswählen.
Welche Variante richtig ist hängt von der Zulässigen Strangspannung des Motors ab, z.B. 230/400V; 400/690V.
Der Motor lauft dann über den Schalter direkt an, was bei der Größe ja auch eigentlich unbedenklich ist.

Wichtig ist die Drehrichtung, unter Umständen könnte dir die Kette sonst Probleme bereiten.
bulle
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von bulle »

Danke für die Antwort. Das mit der Drehrichtung bekommt man wohl hin. Da kein Motortypenschild vorhanden ist, weis ich nicht ob ich drei Phasen anhängen darf, immerhin wird der Motor dann in der Dreieckbeschaltung mit 400 Volt belegt.

MfG
Klaus
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Finger
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von Finger »

Was macht so eine Maschine?
Till
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von Till »

Damit bekommt man rechteckige Locher in Holz, wurde früher oft für Verbindungen bei Holzteilen benutzt,
mittlerweile sind sie allerdings aus dem meisten Tischlereien verschwunden.

Bei den Zimmerleuten findet sich so etwas auch schon mal als portables Werkzeug, allerdings im Zeitalter der Abbundanlagen auch auf dem aussterbenden Ast.
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Joschie
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von Joschie »

Finger hat geschrieben:Was macht so eine Maschine?
z.B. die Einfräsung für einen Türschlosseinsatz (Einsteckschloss) in eine Türe.

Grüße
Josef
bulle
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von bulle »

Ja, das Gerät findet man nicht mehr oft, da Tichlereien und auch Zimmerleute heute vieles über CNC gesteuerte Maschinen zuschneiden.
Bei uns wird das in der Kreativ bzw. in der Kunsttischlerei eingesetzt.
MfG
Klaus
setiherz
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von setiherz »

HAllo zusammen ,

kann man auch noch neu kaufen ! Hier um die Ecke bei Mafell ( 3km von mir )

http://www.mafell.de/fileadmin/media/ep ... 17_de/#122

Grüße Steffen
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ferdimh
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von ferdimh »

Ein Verhau aus Kupfer und Eisen geht bei Überspannung nicht sofort kaputt.
Wenn da ein Motorschutzschalter drin ist (wenn nicht, gehört einer rein, Leistung nach Motorgröße schätzen ist besser als nix) löst der IMMER aus, bevor man den Motor durch Überspannung anzündet.
Unterspannung ist tatsächlich heikler, weil das die (unüberwachten) Ströme im Rotor hochtreibt.
Bei kurzzeitigem Betrieb oder bei Betrieb ohne Last passiert da aber auch nichts.
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uxlaxel
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von uxlaxel »

bei derartigen alten motoren würde ich immer von einer strangspannung von 220V als erstes ausgehen, sprich bei 380 bzw. 400V drehsaft erst mal im stern schalten und die ströme überprüfen. dreieckschaltung halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn früher dominierte auch vielerorts das 127/220V-netz und motorenhersteller wollten beide netzspannungen (127/220 und 220/380V) bedienen. motoren für 380 bzw. 400V im stern-dreieck-anlauf wurden später erst große mode und haben dann den aufdruck "380/660V" bzw. "400/690V"
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Roehricht
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
man kann ja davon ausgehen das der Möller da irgendwo mal gelaufen hat. Und Drehsaft mit 380 bzw 400V ist überall gängig. Mit wenigen Ausnahmen in Industrienetzen wo es 220 ,440, 500 und 660V gibt oder gegeben hat.
Somit schliess den Möller über den Schalter an und schalte einfach ein. Mehr als er falschrum dreht wird da nicht passieren.
Der wichtigste Draht ist der Schutzleiter, das ist deine Lebensversicherung.

73
Wolfgang
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uxlaxel
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von uxlaxel »

Roehricht hat geschrieben: Der wichtigste Draht ist der Schutzleiter, das ist deine Lebensversicherung.
in der tat, deswegen wird da bei mir auch besonderer wert drauf gelegt. selbst auf arbeit gibt es keine verteilung bei mir, die nur mit einem PE gespeist wird, es gibt immer noch irgendwo einen abgriff vom stahlträger oder vergleichbares. im zweifel ist das dann einfach ein zusätzlicher örtlicher potentialausgleich. bei maschninenanschlüssen mache ich es ganz ähnlich. nicht x mal durchverbunden, im zweifel doppelt ausgeführt bis zum hauptanschluß, sowie wenn möglich oder sinnvoll externer PA.
Maxi P.
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von Maxi P. »

Jau einfach L1-L3 bis PE anschließen und gut.

@Axel: Wir haben letztes eine neue Produktionsanlage eines italienischen Maschinenbauers bekommen, aufgebaut und angeschlossen wurde die Anlage von einer deutschen (recht großen) Firma. Erst bei der Übergabe ist einem unserer Ingenieure aufgefallen, dass keines der Anlagenteile einen Potentialausgleich hatte :roll:
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uxlaxel
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von uxlaxel »

wir hatten ja neulich einen container mit einer technischen anlage drin neben der firma aufgestellt und dort wurde (vom meister und inhaber der firma persönlich) die kabelrinne als potischine mißbraucht. 4 ringkabelschuhe und 4 schrauben machten aus der rinne eine "potirinne" ;) im gegenzug wurde ein metallischer wassertank (mit netzspannungsführenden betriebsmitteln) und die hauptkonstruktion auch noch vergessen, in den potentialausgleich einzubinden.

die klima-geräte aus italien, die ich letztens angeschlossen hatten waren da da blanke gegenteil. der anschluß für die außenleiter war M6, der für den PE M10, die hauptleitungen 10mm2, der PE grundsätzlich in 16mm2. so unterschiedlich kann es sein.

die zentrifugen, die wir aus der schweiz haben, sind aber ein echter augenschmaus. die nehmen es noch viel genauer als wir. ;)
bulle
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von bulle »

uxlaxel hat geschrieben:bei derartigen alten motoren würde ich immer von einer strangspannung von 220V als erstes ausgehen, sprich bei 380 bzw. 400V drehsaft erst mal im stern schalten und die ströme überprüfen. dreieckschaltung halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn früher dominierte auch vielerorts das 127/220V-netz und motorenhersteller wollten beide netzspannungen (127/220 und 220/380V) bedienen. motoren für 380 bzw. 400V im stern-dreieck-anlauf wurden später erst große mode und haben dann den aufdruck "380/660V" bzw. "400/690V"
Hallo und Danke für eure Hilfe.
Hallo Axel, es ist keine Klemme übrig um N anzuschliessen. Es gibt nur 3 Klemmen und am Schaltergehäuse den Anschluss für PE. Da ist es, nach meiner Kenntniss, nicht möglich den Mötör im Stern anzuschliessen. Aber, deswegen frage ich, gibt es andere Anschlussarten, eben mit L1, L2 N uind PE zb.Weil wenn nicht, dann kann nur die Dreieckschaltung die richtige sein.
Oder liege ich falsch.
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ferdimh
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von ferdimh »

Wenn man Drei gleiche Lasten hat, ist es sehr wohl möglich, eine Sternschaltung zu bauen und den Mittelpunkt der Sternschaltung einfach nicht anzuschließen. Bei einem Motor MUSS man das sogar so machen, weil der Motor sonst versucht, bei Ausfall einer Phase oder Schieflast das zu korrigieren und auf einer Phase als Generator arbeitet (mit folgender Überlastung).
unlock
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von unlock »

Normalerweise gibt es an jedem Motor eimen Anschlusskasten mit Motorklemmbrett,auf welchem dann durch Brücken bestimmt wird welche Anschlussart angewendet wird.Da würde ich mal nachsehen.
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uxlaxel
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von uxlaxel »

L1/L2/N würde ich ausschließen, das gibts äußerst selten und für drehstrommotoren gibt es diese schaltungsart gar nicht.
du hast L1 = schwarz, L2 = braun, L3 = blau, gr/ge = Schutzleiter oder PEN. PEN ist ebenfalls relativ unwahrscheinlich, außer es sind noch irgendwelche zusätzlichen betriebsmittel verbaut, die wechselspannung sehen wollen (z.b. eine leuchte)

in deinem fall werden wohl einfach 3 phasen drauf kommen und fertig.
sag mal, das foto zeigt den hauptschalter oder das motorklemmbrett? es ist leider etwas unscharf. ich tippe erst mal auf schalter.
bulle
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von bulle »

uxlaxel hat geschrieben:L1/L2/N würde ich ausschließen, das gibts äußerst selten und für drehstrommotoren gibt es diese schaltungsart gar nicht.
du hast L1 = schwarz, L2 = braun, L3 = blau, gr/ge = Schutzleiter oder PEN. PEN ist ebenfalls relativ unwahrscheinlich, außer es sind noch irgendwelche zusätzlichen betriebsmittel verbaut, die wechselspannung sehen wollen (z.b. eine leuchte)

in deinem fall werden wohl einfach 3 phasen drauf kommen und fertig.
sag mal, das foto zeigt den hauptschalter oder das motorklemmbrett? es ist leider etwas unscharf. ich tippe erst mal auf schalter.
Ja, das Bild zeigt den Schalter. Ein Motorklemmbrett habe ich noch gar nicht gefunden, ehrlichgesagt, auch noch nicht gesucht.

MfG
Klaus
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Geoschreiner
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Re: Kettenstemmer anschliessen

Beitrag von Geoschreiner »

Hallo Klaus,

wenn der Kettenstemmer mal am aktuellen Drehstromnetz gelaufen ist (wovon ich stark ausgehe), dann hast du wohl die ziemliche Garantie dafür, dass du mit PE + 3 Phasen am Schalter anklemmen alles richtig machst.

Gruß
Max
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