Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Der chaotische Hauptfaden

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shaun
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Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Moin,
mir ist gerade die Pumpe in meiner Weller Entlötstation verreckt :(
Ist so ein Ding mit Graphitschiebern, die in einer Scheibe aus Graphit in einem Ring aus Graphit arbeitet. Flügelzellenpumpe?
Auf jeden Fall ist die festgelaufen, und im Wartungskit gibt es nur die Schieber/Flügel - nach Festlaufen vermute ich mal, dass das Umliegende auch beschädigt ist.

Ich würde da gerne eine ernsthafte Pumpe einbauen. Wichtig ist, dass sich der Unterdruck schnell aufbaut.

Jemand eine Idee? Oder eine passende Pumpe?
Virtex7
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

wenn du Platz hast, kannst du auch einen Vakuumtank und eine externe Pumpe setzen und bei Vakuumbedarf einfach ein Magnetventil aufmachen.
Damit hast du schnell Unterdruck und die Pumpe kann größer und entkoppelt sein, weil sie nur bei Bedarf anläuft.

Nach einer passenden Pumpe kann ich schauen, kostet aber weil die von Weller käme.
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Hightech
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Hightech »

Tank und Magnetventil funktioniert super!
berlinerbaer
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von berlinerbaer »

Wenn Schönheit und Bauvolumen kein Faktor sind, kann man mit einem Kühlschrankkompressor, einem alten Feuerlöscher/ner Gasflasche (z. B. Helium-Einweg), etwas Geschläuch und einem Magnetventil auch was mit hohem Altteil-Prozentsatz zusammenfrickeln.

Wenn man dann noch ne passende Kiste drumbaut und den Kompressor schwingend aufhängt, sollte das Ganze außerdem recht ansehnlich und praktisch komplett geräuschfrei sein.
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tschäikäi
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von tschäikäi »

Moin,
ich plädiere auch für den Kühlschrankkompressor.
Nur: der ist schon schwingend aufgehängt und leise. Klar, kann man noch verbessern indem man ihm noch mal auf Federn
oder Gummihülsen (die auf denen er auch im Kühlschrank montiert ist z.B.) montiert, muss man aber nicht.
V.a. können die Dinger ziemlich viel Unterdruck, also mein Grobmanometer geht bis fast 0bar runter.
Ging eigentlich immer bis genau 0, aber das Ventil zum Umschalten von "drücken" auf "ziehen" is undicht.
Aufm zweiten Bild links das Handhebelventil.

Gruß Julian

BildBild
Gary
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Gary »

Pumpe von der pneumatischen Zentralverriegelung
berlinerbaer
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von berlinerbaer »

Gary hat geschrieben:Pumpe von der pneumatischen Zentralverriegelung
Sind das die Autos, die man mit einem passend gelochten Tennisball am Schließzylinder aufdrücken kann? ;)

Ich kenn Zentralverriegelung nur mit so robusten Elektro-Hubmagneten, wer verbaut denn da Pneumatik?
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Wurstblinker
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Wurstblinker »

@tschäikäi,
ok, ist ne ernsthafte Vakuumpumpe 8-)
Frage mich nur, wie viel kw der Lötkolben hat :lol:
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zauberkopf
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von zauberkopf »

Also als Pumpentyp würde auch ein https://de.wikipedia.org/wiki/Scrollverdichter (trockenläufer) in Frage kommen..
.. ich habe hier einen von einem alten Dental-Muffelofen.. und das teil ist sehr leise, und saugt was weg !
Also einen extra-Behälter brauche ich dafür nicht mehr.
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topmech
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von topmech »

berlinerbaer hat geschrieben:wer verbaut denn da Pneumatik?
war mal Stand der Technik
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Ich hatte mal einen Golf 3, der hatte eine Vakuumpumpe für die ZV. Allerdings schätze ich den Motor auf 5% ED oder weniger ein. Ich fürchte ja so ein bisschen, dass ich meine durch Missachtung der ED gehimmelt habe, waren halt einige Dutzend eklige Sockel auf der Platine... Aber andererseits haben wir diese Stationen damals in der Automatenfirma 8h am Tag im Einsatz gehabt.

Kühlschrankkompressor und Vakuumtank plus Magnetventil klingt erstmal gut. Welche MVe eignen sich für Vakuum? Bei einem Kunden habe ich mal recht große verbaut,die allerdings auch das Vakuum zum Evakuieren von Lampen durchleiten bzw halten mussten (Drehschiebe- + TM-Pumpe). Ich glaube die möchte ich nicht bezahlen ;)

Mit geeignetem Rüssler unter dem Tisch könnte ich auch die kleine Venturi-Entlötstation reaktivieren... Kompressor ist mir zu laut und ausserdem hat das Ding eher schlechter gesaugt als die gerade verendete Pumpen-Station
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Sven
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Sven »

Wir haben im Labor eine Entlötstation von JBC, die mit einer Venturi Pumpe arbeitet.
Die Station braucht halt noch einen Druckluftanschluss dafür. Funktioniert einwandfrei und ist deutlich leiser und angenehmer vom Klang als elektrische Pumpen.

Mir wurde vom Lieferanten damals geraten, auf jeden Fall ein System mit Venturipumpe zu nehmen, unabhängig vom Hersteller. (Im Rennen waren damals Weller und JBC).
Der Aufbau des Unterdrucks sei damit einfach schneller.
Einen direkten Vergleich habe ich nicht aber die Zufriedenheit ist groß.
Virtex7
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

ich hatte beide von Weller, die mit Druckluft hab ich inzwischen verkauft, weil mich das zischen gestört hat.
schneller fand ich die jetzt nicht.

Zum Ventil: du brauchst auf jeden Fall ein direktgesteuertes, damit es Vakuum schalten kann.
ein großer Durchlass wäre auch von Vorteil, weil du ja bei MAXIMAL 1bar Unterschied die Luft durchlassen willst.
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tschäikäi
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von tschäikäi »

@tschäikäi,
ok, ist ne ernsthafte Vakuumpumpe 8-)
Frage mich nur, wie viel kw der Lötkolben hat :lol:
Ich hab dat Dingen ja nicht primär zum Entlöten gebaut.
Hauptsächlich macht das Druckluft.
Die Problemstellung war: " Ich will Druckluft in meiner Wohnung,
aber leise. Weil Nachbarn. Und ich tendiere dazu, solche Sachen meistens zwischen 1 und 4 Uhr morgens zu brauchen.
Also fiel der Werkstattkompressor flach.
Und was drückt, muss auch irgendwo ziehen. Also kommt nochn Ventil dazu und gut.
Man kann damit natürlich genauso Silikon oder Epoxi-Guss entlüften.
Also nicht dass ich das machen würde... aber ich könnte. Und das fühlt sich gut an.
Gruß Julian
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Wie gut muss ich denn filtern wenn ich einen KS-Kompressor nehme? Reicht die Filterung wie bei der Flügelzellenpumpe?
Und: wo bekomme ich einen her? Hat einer von euch noch welche liegen?
Was eignet sich als Vakuumtank und Ventil?
Falls zufällig noch einer eine fertige oder halbe Konstruktion in nicht zu groß rumstehen hat und die gegen einen Obolus für den Bau der nächsten eintauschen möchte - ich höre ;)
Gary
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Gary »

Muss den die Weller Konstruktion verbessert werden ? Was kostet der Wartungskit ?
berlinerbaer
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von berlinerbaer »

shaun hat geschrieben:Wie gut muss ich denn filtern wenn ich einen KS-Kompressor nehme? Reicht die Filterung wie bei der Flügelzellenpumpe?
...
Was eignet sich als Vakuumtank...?
Ich denke, der Ölnebel geht zur Druckseite raus, da würde ich mir keine Sorgen machen.
Damit der Kompressor länger hält, kannst Du Lötgubbel ja mit einem kleinen Luftfilter und einer Ölblubber-Einheit fernhalten.

Vakuumtank sollte auch kein Problem sein, Helium-Einweg, kleine Feuerlöscher...
Martin
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Martin »

Moin,
ein KS Kompressor hat saugseitig schon das Kapselvolumen. Geht also auch ohne Tank. Wichtig ist, dass er nach dem Abschalten mindestens 1..2min aus ist. Sonst läuft er nicht an. Ich nutze einen Drucksensor +Controller. Magnetventil hab ich von Pollin genommen, das kleine 12V für ca. 3Euro. Braucht zum Öffnen bei Vakuum ein paar Volt mehr. Benzinfilter v. Pollin vorn Kompressor... läuft schon ein paar Jahre.
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tschäikäi
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von tschäikäi »

Filtern muss man nur um den KSK zu schützen.
Der freut sich natärlich nicht über Lötzinnbröckchen und Co.
Wenns rein zum Lötzinn- Absaugen sein soll:
- Benzinfilter, z.B. sowas:
Bild
auf die Saugseite.
Auf die Druckseite nen Schlauch oder ein Rohr nach oben, vielleicht 50cm lang um den Ölnebel kondensieren zu lassen.
Lässt sich dran löten, da die Kompressoranschlüsse Kupfer-, bzw. Stahlrohre sind. Bei Stahl mit Lötwasser arbeiten.
Der läuft dann wieder in den Kompressor zurück. Man kann hier auch noch nen Pneumatikschalldämpfer drauf tun um das Geräusch weiter zu minimieren.
Ich höre bei dem gezeigten Kompressor die Strömungsgeräusche wesentlich lauter als das eigentliche Tuckern des Kompressors.
Die Konstruktion kann man dann untern Tisch stellen und vergessen.
Als "Vakuumbehälter" eignet sich zum Beispiel ein Marmeladenglas mit im Deckel eingeklebten oder verschraubten Anschlüssen.
darin sammelt man dann auch das Lötzinn und es wirkt als Grobfilter. Dahinter den Spritfilter anschließen.
Pneumatikschlauch haltbstarr gibts hier: Klick mich.

Gruß Julian
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Hightech
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Hightech »

shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

> Muss den die Weller Konstruktion verbessert werden ? Was kostet der Wartungskit ?

80 Euro, aber wie gesagt: da sind nur die 3 Graphitschieber drin. Die haben sich aber in den Aussenring aus Graphit gegraben, das wird doch nie wieder dicht bzw läuft wieder fest.
Bei einer Pumpe die ich vor Jahren mal zerlegt hatte ist der Innenläufer, in dem die Schieber stecken - auch aus Graphit - auf dem Motorgehäuse festgelaufen, dazwischen war ultrafeiner Graphitstaub, ich dachte immer das Zeug würde schmieren, in dem Fall hat es aber extrem gehaftet.

Die Pumpe kostet fast 400. Natürlich völlig überzogen, aber mangels Alternativen...

Das Marmeladenglas als Lötzinnfänger brauche ich nicht, das soll ja im Glasrohr vom Weller-Kolben bleiben. Am Eingang der Station sitzt auch noch mal eine Filterpatrone.

Ich hätte zwar gerade einen Eisschrank zur Disposition, aber ich kann ja das CKW nicht einfach abblasen und dann den beraubten Kühlschrank zum Hof karren...
berlinerbaer
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von berlinerbaer »

shaun hat geschrieben:Ich hätte zwar gerade einen Eisschrank zur Disposition, aber ich kann ja das CKW nicht einfach abblasen und dann den beraubten Kühlschrank zum Hof karren...
Steht dran, was das für Kühlmittel drin ist?

Im hiesigen wiki ist ein prima Artikel, der auch auf die verschiedenen Kühlmittel eingeht:

Code: Alles auswählen

www.fingers-welt.de/wiki/index.php?title=Grundlagen_der_Kältetechnik
(kopieren, neuer tab, einfügen, das Forum kommt mit dem ä nicht klar und produziert einen kaputten link)

Einige davon kann man mit wenig schlechtem Gewissen ablassen.

Sonst kannst Du ja auch mal schauen, ob Dir der lokale Klimatechniker Dich für eine Kaffekasseneinlage umweltschonend vom Kühlmittel in dem Ding befreit.
Gary
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Gary »

Für gute 50 € gibt es Thomas Kompressoren (mit Membran) bei Ebay, die sind wohl aus Medizingeräten.
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licht_tim
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von licht_tim »

@ berlinerbear
gut gelöst mit dem Link als Code. Schön das du das ausprobiert hast und auch gleich eine Lösung gefunden und angewandt hast.
Leider lässt sich der Link im Wiki nicht sinnvoll ändern, da der Titel der Seite auch Teil des Links ist. Würde ich das jetzt das "ä" in "ae" ändern würde das Forum nicht rumzicken aber der Titel im Wiki sähe doof aus: Grundlagen der Kaeltetechnik.
Also für alle: wenn das Forum bei Links rumzickt: Nichts als URL sondern als Code einfügen.
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Gary: und die sind auch zum Saugen gut? Meine Kriterien sind halt schnelles Vakuum und ein gewisser Durchsatz. Wobei ich vermute, dass die Geschwindigkeit im ersten Moment wichtiger ist. Es ist ja nur eine kleine Menge Zinn pro Saugvorgang, wenn die Luft erstmal am Strömen ist, kühlt sie das Zinn eh so schnell ab, dass weiteres Rüsseln nichts bringt. Also weniger der Durchsatz als die schnelle Wiederverfügbarkeit des Vakuums.
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

So eine 2660 sieht ganz nett aus. Nehme ich eine für 50-60 ohne Angabe von Überholungen, zumal bei einer zB nur ein Vakuum von 700mbar (ich hoffe, 700 unter Atmosphärendruck ;) ) angegeben wird, während die Spezifikation wohl eher Richtung 90mbar geht, und eine mit Dichtungen und Kolbenringen überholte Pumpe für 129 soll die auch erreichen.

Achso, das sind Kolbenkompressoren. Membran habe ich auch gefunden, die kommen aber eher nur auf 0,5 bar runter. Die Pumpe der Weller schaffte -0,8

Wie regelt man ein Vakuum...? Tank und abschalten bei Erreichen eines entsprechenden Unterdrucks, oder ist die Pumpe dann nur noch am hin- und herschalten?
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ferdimh
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von ferdimh »

Effektivste Vakuumregelung ist die Standard-Diesel-PKW-Lösung.
Lass die Pumpe laufen, sie tut schon nix mehr, wenn es nichts mehr zu saugen gibt.
Virtex7
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

ich verkaufe diese Pumpen und nein, ich glaube nicht dass die passen.
Dadurch dass das Kondensatormotoren sind, müssen sie in Schwung kommen und liefern erst dann Unterdruck.

Die Geschichte mit Tank, dickem Schlauch und Ventil (Ventil so nah als möglich am Gerät) ist haushoch überlegen.

Medizin ist korrekt, die Teilchen stammen aus Autoklaven/Dampfsterilisatoren.
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ferdimh
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von ferdimh »

Zur Regelung fällt mir noch ein, dass man einen Saugrohrdruck(MAP)-Sensor aus dem Automobilbau verwenden könnte (+ Schmitt-Trigger und Verzögerung). Im Bereich von Motorsteuerungen sind analoge 0-5V-Signale immer noch üblich und damit leicht auszuwerten.
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Virtex: ich wollte die Pumpe dauerlaufen lassen (bzw wenn lange keine Betätigung erfolgte abschalten), nicht erst zum Saugen anlaufen lassen.
Aber spricht was dagegen, diese Pumpenart mit einem Tank zu kombinieren, wenn ich keinen KS-Kompressor habe?
Virtex7
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

nein das ist ideal und genau der Ansatz den die Pumpen fahren.
Der Tank ist dann der Behälter vom Autoklav.

Ich verkaufe diese Pumpen zu 90% an Modellbauer, die damit Epoxid entgasen oder Vakuumverguss machen oder laminieren.
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Sind Deine überholt? Bringt es was? Wie gesagt, ich sehe die bei ipay mit 80mbar Restdruck und andere schaffen nur -700, also drei mal so hoher Restdruck.
Verkaufst Du mir auch eine? Ich brauche die Lutsche und bin eigentlich die knurrende Mini-Pumpe und den zu langsamen Vakuumaufbau leid. Hast Du zufällig auch ein geeignetes Magnetventil...? :)
Gary
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Gary »

Ich kenne die Geräte weil da einige Bekannte mit einer Zweistoffdüse Rapsöl in der Heizung verfeuert haben. Da braucht man etwas Druckluft für eine sehr feine Zerstäubung, sonst oxidiert es nicht schnell genug. Im Gerät selbst ist ein 3bar Überdruckventil, viel mehr schaffen die auch nicht.

Es gibt verschiedene Modelle, habe sogar ein Datenblatt gefunden. Ich habe hier auch einen, überlege gerade ob ich den brauche.
Virtex7
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

Achtung, es gibt hier zwei Modellarten.

die die ich habe (muss mal schauen ob noch welche da sind) sind NUR für Vakuum gedacht, die bleiben einfach stehen wenn man damit drückt.
Die die Gary meint, sind für Überdruck gedacht, liefern aber kein gescheites Vakuum.

Ventile sind immer da... müsste 12V DC sein, Freilaufdiode ist vom Kunden nachzurüsten :D

EDIT: Überholt.. geputzt sind sie, mit defekten verkaufen ich nicht, die werden für Ersatzteile aufgehoben oder verworfen.
Ich messe immer den Enddruck vom Vakuum, wenn der nicht unter 100mbar abs. ist, wird das Teil nicht verkauft.
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Ich hatte mir speziell die 2660 angeschaut, weil die am weitesten verbreitet zu sein scheinen (Preis gut und Nachbeschaffung möglich). Die sind eigentlich alle für beides angegeben, Vakuum bis knapp unter 100mbar und Druck bis 3bar.

Welche Ventile hast Du anzubieten? 12V klingt nach Auto. Halten die das Vakuum? Habe bei eBay schon mal geschaut, Industriekram von Festo kostet ja schnell 10-15 mal so viel wie ein Auto-Ventil.
Virtex7
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

nix Auto, schon normale Magnetventile. Die Spulen kann man meist abnehmen und tauschen.
ja den Festo/SMC/sonstwas Kram. Schrottpreis ist nicht so hoch, wie neukaufen :P

Ich würde das natürlich auf Vakuumfestigkeit testen.

Meine Pumpen können da sie aus Dampfsteris stammen keinen Überdruck, wenn du sowas willst, ist das was ich dir bieten kann, nicht geeignet.
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Nein ich brauche nur Vakuum. Will ja keinen Univeral-Kompressor bauen, fürs Auspusten extrem verseuchter Geräte nehme ich schon noch den Baumarktkrawallisten.

Also: Pumpe nur Vakuum, aber mir wäre wichtig, dass es ein nachbeschaffbares Modell und kein absoluter Exot ist. Ventil gerne.
Magst mal schauen was Du hast und mir einen Preis PN'en?
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ferdimh
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von ferdimh »

Die Magnetventile im Auto sind meistens für die Regenerierung des Aktivkohlefilters in der Tankentlüftung da. Dort herrscht Saugrohrdruck also 100 - 1000mbar absolut. Ich würde daher behaupten, dass das geht.
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

ja mache ich.
Thomas 8011 ZVR-35
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shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Haben :)
Also die Pumpe und ein Magnetventil. Spannung ist mir egal, das baue ich mir schon zurecht.
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Die 8011 kann ja nun deutlich mehr als ich brauche. Da wäre natürlich der Preis noch ein Kriterium.
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video6
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von video6 »

Wo ich Thomas sehe kann ich ja mal nen Kumpel fragen ob er noch welche hat.
Er baut öfters Medizinkram auseinander.
Hab schon eine von ihm die ist super liegt aber bei mir schon länger brach.(manche Sachen brauchen halt länger ;) )
Ist mit 220V
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von sysconsol »

Membranpumpen für Vakuum werden in chemischen Laboren genutzt.
Auch Drehschieberpumpen.
Letztere müssen immer mit Öl laufen und sind wartungsaufwändig - im Vergleich zu Membranpumpen.
Membranpumpen sind am wenigsten wartungsaufwändig.
Wenn Weller meint, die Graphitkonstruktion müsse nicht geschmiert werden...
(Doch. Immer. Und gekühlt, wenn die lange laufen. Und gewartet. Sonst verkürzt das die Lebensdauer.)

Zum Thema Filter:

Die groben Teile (Lötzinn) direkt am Lötkolben wegfangen.
Die Dämpfe kondensieren teilweise im Schlauch.

Der schon gezeigte Benzinfilter am Schlauchende gegenüber dem Entlöterich montiert sollte reichen.
Ein Behälter mit Watte funktioniert auch.
Die Pumpen in den chemischen Laboren müssen ganz andere Dinge durchhalten...

Wer auf einen geregelten Druck Wert legt sollte bedenken, dass eine Drehschieberpumpe am besten durchläuft.
Die muss warm werden, damit das Wasser aus dem Öl verdampft.
Und die muss mit einem Gasballast warmlaufen (= Ansaugstutzen zu und warmlaufen lassen).
Den Druck regelt man mit einem Magnetventil.
Auch das ist in Chemielaboren üblich.

Drehschieberpumpen dieser Bauart sind aber eher für wenig ständiges Volumenförderung ausgelegt.
Da sind Membran- und Kolbenpumpen besser geeignet.
Scrollverdichter haben wir hier nicht, da habe ich keine Erfahrung mit.


Membranpumpen und Kolbenpumpen brauchen ein Mindestspeichervolumen, sonst hat die Regelung ein Problem.
Das liegt daran, dass man mit einem Hub ein gewisses Volumen befördert.
Wenn man mit einem Hub den Sollwert weit übersteigt, ist das Speichervolumen zu klein.
Teilhübe lassen die Antriebe uneffektiv laufen - trotz Drehzahlregelung und elektronisch kommutierten Motoren (bei modernen Pumpen).
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Hi Virtex,

schon was Neues? :)
Virtex7
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

ah, da ist was.
ich hab nach einer PN geschaut....

aktuell nichts da, nur eine mit verbogener Welle.
Ich schaue aber die Woche mal.
manuel
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von manuel »

Hat schon jemand KFZ Bremskraftverstärker Unterdruckpumpen in elektrisch erwähnt ? Das sind Drehschieberpumpen mit Graphitlamellen (sollte man niemals ölen sonst verkleben die Lamellen, das weis ich ganz genau, warum wohl). Der E-Motor daran hat ordentlich power, lassen sich mit PI Reglern auch gut regeln. Gibts für nen fuffi gebraucht bei ebay. Man kann diese pumpen auch auf Kompressor umfrickeln. Habe diese pumpen schon oft Stunden am Stück in Betrieb gehabt.
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Erinnert mich stark an das, was mir gerade verreckt ist. Ich glaube, schon aus Gründen schnelleren Schluckens möchte ich die Variante mit Vakuumspeicher und Magnetventil versuchen. Bei einigen kritischen Platinen habe ich schon den Schlauch zugedrückt, Knopfe gedrückt und dann schnell losgelassen. Schlürft viel besser.
Virtex7
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von Virtex7 »

Hier bitte...
Ventil ist eins von Bürkert. steht "Vakuum" drauf. Ist jetzt 230V geworden weil es gerade da war.
Tank und Pumpe
Tank und Pumpe
ich muss noch ein paar Anschlüsse zusammensuchen, dann geht der Kram auf die Reise. :lol:
shaun
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Re: Ernsthafte Vakuumpumpe für Entlötstation

Beitrag von shaun »

Juhu, sehr cool, ich bin gespannt. 230 ist egal, entweder setze ich eine 24DC Spule drauf oder ich pack ein kleines Relais rein bzw ein SSR irgendwas wird sich finden.
Ich denke mal, ich werde die dicke VP801 dann auch stilllegen und eine kleine Weller, die für Druckluft gedacht war, spricht mit Venturidüse, umbauen. Venturi mit Nur-Druck-Ventil raus, Vakuumventil rein, glücklich sein.
Pumpe und Tank kommen unter den Tisch, dicker Schlauch nach oben als zusätzlichen Vakuumspeicher vor dem Ventil.
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