Wiederbelebung des Imperial (Kuba) 1233

Der chaotische Hauptfaden

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Roehricht
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
wenns ausreicht einen mechanischen Zähler nehmen. Sowas wie ein Telefon Einheiten Zähler. Das ist ein 4-0der 5 Stelliger Rollenzähler mit einem 24 oder 60V Magnet.
Von Omron , und scharweinlich auch von andern Herstellern gibts son Zählerbaustein für den Schaltschrankbau. Der kann neben der Zählerei auch ein Ausgangskontakt betätigen wenn eine Voreingestellt Zahl erreicht ist.

Z.B sowas hier:

https://industrial.omron.de/de/products/h7cx
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Wolfgang
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Spike
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Spike »

xanakind hat geschrieben: Edit:
Macht es Sinn, das ganze Später in Epoxy zu ersaufen?
Oder lieber alles so offen lassen?
Ich würde einmal denken, dass das nur Sinn macht, wenn Du das auch blasenfrei im Unterdruck tränken kannst. Sonst baust Du Dir ja Überschlagsnester, oder?
Edit:
Gute Besserung.
sysconsol
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von sysconsol »

Zähler: Taschenrechner mit Reedkontakt an der "= Taste".
Luftwatz
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Luftwatz »

Bei der Taschenrechnervariante aber an Onkel Murphy denken: keinen Rechner mit Automatik-aus nehmen :mrgreen: .

Für meine Trafo und Spulenwickelei hab ich mir einen vierstelligen Zähler geschwind zusammengespaxt. Aufgrund eines seinerzeitigen Weitpasses mit CD4510 und CD4543. Hier mal ein Bild vom damaligen Testaufbau:


Gruß Luftwatz
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xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Es wird ernst:
1.jpg
Alle Wicklungen sind nun drauf.
gleich geht es an´s zusamenbauen, und dann mal ansaften!

Ich bin gespannt was passieren wird :?
Update:
Alles zusammengebaut und Zeilentrafo eingelötet--> Strom ein!

Das Betriebsgeräusch ist anders! Es pfeift auch leicht.
Allerdings noch keine Boosterspannung.

Direkt nach dem einschalten liegen am Gitter (Pin1) der Pl500 um die 135 Volt an, welche dann mit dem Aufheizen der Röhren recht schnell geringer wird und dann bei etwa -46 Volt stehenbleibt.
Aber höchstens eine Minute, dann liegen hier nurnoch etwa 200mV an :?:
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Kurzes Update:

Die PL504 hatte scheinbar einen weg.
Hab die mal getauscht--> eingeschaltet.
Es pfeift!
Scheinbar tut sich da was! Die Boosterspannung war auch da, allerdings nur etwa 500 Volt.
Also mal nachgestellt auf die angegebenen 860 Volt und es macht knack.
Boosterspannung weg und die PY88 leuchtet wieder :(
Scheinbar hat der Zeilentrafo wieder einen schluss :evil:
Hier haben doch einige eine Trafowickelmaschine. Wenn sich da jemand (natürlich gegen eine Aufwandsentschädigung) erbarmen würde, bitte melden :)

Trafo ist wirklich hin, siehe hier:
http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... 18&t=10263
:(
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Kurzes Update:
Dank eines heimlichen Mitlesers (ist hier leider nicht angemeldet) habe ich einen Super Tipp bekommen:
https://www.ebay.de/itm/Zeilentrafo-f-a ... true&rt=nc

Vielen lieben Dank!
Auch vielen Dank für die Weiterleitung der Nachricht. :D

Jedenfalls wird der nun die Tage bei mir eintreffen.
Doch bevor ich den Stumpf einlöte:
Ich kenne vor Vorgeschichte des Trafos nicht "Aus einer aufgelassenen Radio/TV Werkstätte"
Und der wird auch schon einige Jahre alt sein und eventuell Feuchtigkeit gezogen haben.
Sollte man den vor dem einbau vielleicht trocknen?
Wenn ja: Wie?
Auf die Wicklungen einfach Strom (100mA?) geben und aufheizen?
Ich will mir den halt nicht direkt nach dem einschalten himmeln.
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Mista X
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Mista X »

Wenn du den Trafo trocknen willst empfehle ich den in den Backofen bei Umluft auf 60 Grad für ein paar Stunden.
Aber zieht Gießharz überhaupt Feuchtigkeit? Aber gut, in den alten Trafos ist oft Presspappe oder dergleichen mit drin, also besser in den Ofen damit.
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Bastelbruder
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Bastelbruder »

Ich hab die Befürchtung daß das "neue" Harz ähnliche Rißneigung hat wie das Original. Ähnlich wie die gelben Knallbombons RIFA PME271, die sehen heute NOS aus wie die Kristallkugel im Zeichentrickfilm unmittelbar bevor sie ihre strukturelle Integrität vollends verliert.

An so einem Riß hat doch wohl auch die Initialzündung des Originals stattgefunden...
Dann vielleicht lieber noch in Paraffin absaufen
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video6
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von video6 »

Ich würde ihn mir genau anschauen wegen Risse wenn alles schick einbauen.
Bei guter Lagerung wird alles ok sein
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Chaoskreator
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Chaoskreator »

Etwas Gleichstrom ausm Labornetzteil auf die Hochspannungswicklung geben und einen Tag durchheizen mache ich auch immer vor der Wiederinbetriebnahme von Röhrenfernsehern. Mir ist mal die Hochspannungswicklung eines Graetz-Fernsehers abgebrannt. Sehr ärgerlich, wenn ein schwer auftreibbares Bauteil kaputt geht. An die Primärwicklung hatte ich bisher nie gedacht!
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Es gibt Neuigkeiten!

Der neue Zeilentrafo lebt!
Zuvor habe ich den gestern auf der Arbeit schön durchgeheizt:
2.jpg
1.jpg
Der Rechte Kanal ist die Hochspannungswicklung.

Ein Bild ist nun da, allerdings noch extrem dunkel:
DSC_0009.jpg
Das Bild wurde lange belichtet.
Helligkeit und Kontrast sind voll aufgerissen und im Stockdunklen Raum kann man ein bisschen Rauschen erkennen, welches sich beim drehen des Kanalwahlschalters verändert / flackert.
Die Ablenkung funktioniert also auch schonal, nur der Rechte Bildrand ist etwas ausgefranst.
Aber erstmal muss ich dem Kasten Helligkeit entlocken, mal sehen :D
Matt
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Matt »

da müsste du iwie Signal einspeisen und Signal verfolgen. Was macht Ton da.?

Es kann sein dass Drossel gammelig ist, sodass Bildsignal nicht durchgereicht wird.

Grüss
Matt
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Roehricht
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
hat die Bilderlampe noch genug Émission?
Ist die HV da, ca 15kV ?

Wenn das Raster da ist muss man die Bilderlampe auch ohne Signal hell bekommen. Wenn die Spannungen an der Bilderlampe alle stimmen und es nicht hell wird kommt selbige in als Fehlerquelle in Betracht.

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Wolfgang
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ferdimh
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von ferdimh »

Ich würde bei DEM Bild erwarten, dass die Videoendstufe irgendwie tot ist und die Röhre sperrt. Einfach mal die Spannungen an den Pins der Bildröhre messen (Kathode, Wehneltzylinder/Gitter1).
Dass die Ablenkung ausfranst ist mehr oder weniger normal, wenn das Ding versucht, auf Rauschen zu synchronisieren.
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Hochspannung ist da.
15mm Lichtbögen kann ich locker ziehen.
Die Boosterspannung habe ich auf 860 Volt (wie im Schaltplan beschrieben) eingestellt.
Weitere Test´s habe ich noch nicht gemacht
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Toni
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Toni »

Bekommt die Röhrenheizung Saft -> leuchtet's im BiRö-Hals?
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Ja, die Heizung der Bildröhre leuchtet.
Sonst würden aber alle anderen Röhren auch nicht heizen, da alle Heizungen in der Kiste in reihe geschaltet sind.
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Bastelbruder
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Bastelbruder »

Rauschen ist da, abhängig von der Tunereinstellung. Der Empfänger funktioniert.
Ablenkung ist vollständig, Hochspannung scheint zu stimmen. Bildlage horizontal könnte nach Einsetzen der Synchronisation auch stimmen.

Die Kathode sollte 100..110 bis allerhöchstens 150 Volt haben, nicht mehr.

War da nicht was mit einem Magnet, womöglich an der Strahlenkanone?
Wenn die Kanone schräg eingebaut ist, dann ist das eine Ionenfalle. Und der dort befindliche Magnet ist verantwortlich daß die Elektronen auf den richtigen Weg gebracht werden.
Matt
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Matt »

Lass Ionenfallen in Ruhe, falls der hat. (deine TV hat das nicht, das hat nur CRT aus 1950er Jahre, ohne Aluminiumbeschichtung auf Leuchtstoff.)
Denn verstellte Ionenfallen wirkt so aus, dass der gar keine Leuchterscheinung bzw. ungleichmässige Helligkeit.

Gürss
Matt
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Chaoskreator
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Chaoskreator »

Habs jetzt nicht mehr im Kopf, aber du hast nichts geschrieben von einer Kondensatorkur, oder?
Ist zwar aufwändig, aber es ist ratsam, immer ALLE Papierkondensatoren zu ersetzen. Wima Durolit sind bekannt für plötzliche Kurzschlüsse. Ich vermute, dass das Videosignal deshalb irgendwo auf der Strecke bleibt.
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Das ist richtig. Alle Kondensatoren habe ich noch nicht getauscht.
Bisher habe ich nur die offensichtlich defekten und die, welche für die HV-Erzeugung zuständig sind getauscht.
Ich glaube, ich werde mich da heute Abend mal wieder dran setzen, gestern habe ich nämlich endlich etwas Platz geschaffen und viel Schrott in´s Auto geworfen :D
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ferdimh
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von ferdimh »

Es ist allerdings überhaupt nicht ratsam, das in einem brutalen Rundumschlag zu tun. Das Gerät ist offensichtlich nicht abgebrannt.
Die Wahrscheinlichkeit, sich bei "ich tausche alles" einen Fehler einzubauen, ist sehr groß.
Also: Kiste gezielt reparieren, bis sie irgendwie läuft, dann Stück für Stück besonders gefährdete Exemplare tauschen. Dabei regelmäßig Funktion prüfen.
Der Videoteil einer Schwarzweißglotze ist echt primitv, das muss in Gang zu bringen (oder zumindest zu diagnostizieren) sein.
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Roehricht
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Roehricht »

Hallo,

nebenbei bemerkt das die Spannungen an der Bilderlampe nur mit einem sehr hochohmigen Messgerät gemessen werden können. Also ein FET oder Röhrenvoltmeter. Normale Multimeter kommen da schon meist an die Grenze und zeigen dann "Hausnummern" an.

Also ich vermute ja den Fehler direkt an und in Umfeld der Bildröhre. Der Rest der Glotze scheint ja zu funzen.

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xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Weiter geht´s!
Ich habe Platz gemacht und die Glotze wieder auf die Werkbank gewuchtet:
´1.jpg
Und habe mich mal durch die Vertikal Oszillator und Endstufe gemessen

Alle Oszillosgramme sind exakt wie im Schaltplan! sogar die Spannungen stimmen ziemlich genau (ich betreibe ihn an meinem Trenn Stelltrafo mit 220 Volt)
Hier mal der Plan:
https://abload.de/img/planjfrj4.jpg


Weiter geht´s direkt an der Bildröhre:
An Pin 3 messe ich nur etwa 330 Volt, alles andere stimmt relativ genau bis auf wenige Volt.

Was ich nicht verstehe: woher kommen die 660 Volt?!
Der kann doch nur über den R104 (10M) herkommen.
Edit: Der Widerstand ist ok, ich glaube ich habe den Verdächtigen gefunden:

Lautschaltplan muss das eine Funkenstrecke sein.
Diese hat aber auch etwa 10MOhm.
Edit:

Der Videoverstärker scheint tatsächlich wenig zu machen, an den Messpunkten um die PCL84 (Rö12) messe ich nur Mist / nicht das das da angegeben ist.
Da hat sich also ein Spannunsteiler gebildet :)
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ferdimh
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von ferdimh »

Nenn doch mal die Messwerte am Videoverstärker ;-)
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Chaoskreator
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Chaoskreator »

xanakind hat geschrieben: Was ich nicht verstehe: woher kommen die 660 Volt?!
Der kann doch nur über den R104 (10M) herkommen.
Ja, kommt über den R104 vom ZTR.
Hat jetzt zwar nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun, aber mich wundert etwas, dass die Kondensatoren C89 und C92 nicht gegen GND sondern gegen die Betriebsspannungen +2 bzw +3 gehen. Ein Grund könnte sein, dass die Spannungen an den Kondensatoren dann nicht so hoch sind. Möglicherweise gibt ist aber auch einen tieferen Sinn, vielleicht dass die Spannungen "600V" und "660V" mit der Restwelligkeit der Versorgungsspannungen "mitgehen".
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Roehricht
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die Spannung für Stift 3 der Bilderlampe kommen über R98 und R102 vom Zeilentrafo S5 . Der Messpunkt M11 im Viereck sagt 860V. Das zeug ist ist alles so hochohmig das ein evtl. kleiner Leckstrom von C92 das Potential runterzieht. Wie schon erwähnt muss man da mit einem hochohmigen Eisen messen, also was mit ca 10Mohm oder mehr. Scope mit 10:1 oder besser 100:1 Tastkopf wäre auch ne Möglichkeit.

Als R102 oder C92 defekt oder die Funkenstrecke ist verschmoddert. Die Röhrenfassung hat Schluss . Mal den Draht zur Bilderlampenfassung an der Platine ablöten und kucken ob die Spannung noch da ist.

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Wolfgang
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ferdimh
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von ferdimh »

Ich werfe die Theorie in den Raum, dass an Pin 3 alles OK ist, und mit einem 10MΩ-Messeisen gemessen wurde. Dann sind da halt genau halb so viel Spannung wie da sein sollte -> 330V.
Das Fehlerbild passt auch nicht auf massiven Spannungsfehler an der Bildröhre (dann wäre es total dunkel oder total hell und evtl unschraf), sondern auf fehlerhafte/fehlende Ansteuerung.
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Jap, ihr habt völlig recht!
Das Messeisen war mit 10MOhm zu Niederohmig.
Mit dem guten alten Analog Messgerät im 5000 Volt Messbereich stimmt die Spannung tatsächlich und liegt bei relativ genau bei 600 Volt.
Von der Seite ist also alles ok, da mache ich einen Haken dran.
Hier die Messwerte vom Videoverstärker (PCL84 / Rö12):
Pin6: 175Volt, aber das Oszillosgramm sieht so aus:
1.jpg
(Tastkopf: 1:10)
Oder braucht es dafür einen Prüfsender mit einem definierten Bildinhalt?
Sowas habe ich natürlich nicht.
Pin9: 136Volt
Pin7: 18 Volt

Die Röhre hab ich auch schonmal testweise getauscht, da änderte sich aber nichts.
Ich vermute den Fehler in dem Bereich um S38 / bei den Kondensatoren & Widerständen.
tom
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von tom »

nehme mal einen Tastkopf: 10:1
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Chefbastler
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Chefbastler »

Schaut nach Rauschen aus dem Empfänger aus.

Ansonsten einfach einen UHF Modulator von nem Videorecorder oder Satreceiver nehmen und den mit Testsignalen füttern.
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Harry02
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Harry02 »

xanakind hat geschrieben:15mm Lichtbögen kann ich locker ziehen.
Ein Lichtbogen auf 15mm gezogen bedeutet aber keine 15kV, nur wenn er bei 15mm Abstand bereits zündet.
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Ja, der Lichtbogen zündet auch bei einem Abstand von 15mm.
Ziehen kann ich ihn dann bis zu 20mm.Das scheint soweit zu stimmen.

Ein Testsignal draufgeben.......Oje.... Erstmal einen Videorecorder rausgekramt:
1.jpg
Dann die UHF-Tasten gangbar gemacht, denn diese waren total festgerostet (der Empfänger stand auf VHF)
Dann beten dass der UHF-Teil noch lebt und:
2.jpg
Sieht gut aus!
Der Empfänger ist also definitiv am leben :D
Der Ton geht aber noch nicht (Die NF-Endstufe läuft aber)
Aber was gibt man denn nun als Testsignal drauf?
ein graues Bild, Testbild, weisse Streifen?
Ich glaube, ich muss meinen HDMI--> RF Converter wesentlich früher basteln.
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Chemnitzsurfer
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Haste ein Raspi herumliegen? Dann einfach den FBAS an den VHS Recorder hängen.
SW Testbilder gibts es auf YT
https://www.youtube.com/watch?v=i5AJayyMJTY

:lol:
tom
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von tom »

bei manchen Videorecordermodulatoren gab es mal einen "Testbild"-Schalter.
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Und genau dieser Schalter macht 2 weisse Vertikale Streifen.
Von diesen Dingern habe ich auch noch einige da, aber ist das ausreichend, um vernünftig messen zu können?
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Chefbastler
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Chefbastler »

tom hat geschrieben:bei manchen Videorecordermodulatoren gab es mal einen "Testbild"-Schalter.
Die zwei Balken sind weniger ein Testbild sondern mehr eine Abstimmhilfe.
Obwohl der Metz Recorder hier hatt sogar tatsächlich ein Vollwertiges Tesbild ausgegebn können.

Zum Abgleich bruachts Gitterlinien, Kreise, Graustufen, gefächerte Linien.
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ferdimh
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von ferdimh »

Zum Geht/Geht nicht-Messen taugt auch der Zwei-Linien-Generator, wenn man seine Grenzen beachtet (insbesondere: Keine Vertikalsynchronisation!)
Da ist aber noch was faul.
Bei fehlender HF gibt der Detektor eine geringe Spannung aus. Damit wird die Röhre voll aufgesteuert und an der Anode muss eine geringe Spannung anliegen, passend zu einem weißen Bild.
Außerdem passt die Anodenspannung von 175V nicht zur Kathodenspannung von 18V.
18V an 820Ω entsprechen 22mA Kathodenstrom. Davon werden etwa 20mA auf die Anode entfallen, da fallen am 3,9K Anodenwiderstand (R82) 80V ab, an R80a weitere 20V. Damit hätte +4 275V, was für eine Allstromglotze eine sehr unübliche Spannung wäre. Der Schaltplan nennt hier eine deutlich plausiblere Kathodenspannung von 11V.
Das Bild sieht auch so aus, als wäre der Arbeitspunkt danebenh. Die Schirmgitterspannung von 136V legt nahe, dass du den Kontrast (hier eher ein Helligkeitspoti) auf Vollanschlag gedreht hast. Da müsste das Bild eher heller werden. Und so ne Schwarzweißröhre ohne verdunkelnde Lochmaske kann ziemlich hell.
Ich würde da mal die geannten Widerstände auf Korrektheit überprüfen. Bei der Gelegenheit kann man auch noch mal die (statische) Gitterspannung der PCL84 messen.

Zum Ton:
Das ist ein ganz klassischer Verhau, bei dem man sich mit einem brummführenden Schraubenzieher von Gitter zu Gitter tasten kann (du hast das Ding am Trenntrafo hängen, hoffe ich).
Das muss am Endstufengitter leise brummen, bei aufgedrehter Lautstärker am Vorstufengitter LAUT brummen und am Demodulator sollte auch was zu hören sein.
Ansonsten: Spannungen gegenprüfen. Diese Schaltung mit Gegenkopplung auf den Lautstärkereglerfußpunkt hat infernale Verstärkung wenn man die Lautstärke aufreißt (~50mV für ~3W NF).
Wenn der NF-Teil leider geht, kann man sich an die "spaßigere" Fehlersuche im Ton-ZF-Teil machen. Erwarte aber nicht, dass das Ding ohne Signal rauscht. Ich vermute/hoffe, dass es eine gemeinsame Fehlerursache gibt, z.B. dass der ZF-Verstärker abgeregelt wird (die Regelung macht die Triode der PCL84), und die verstärkte Ton-ZF einfach nicht ausreicht, um die Schwellspannung der Dioden im Detektor zu überwinden.
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Ok, da werde ich mich morgen mal auf die Suche begeben. Für heute ist erstmal Feierabend :)
Selbstverständlich hängt der am Trenntrafo. Ist sogar ein Stell- Trenntrafo, daher kann ich ihn auch schön mit nur 220 Volt betreiben.
Sonst würde ich da auch nicht einfach so mit dem Oszi im Inneren herumstochern :D
Beim Ton hätte ich tatsächlich wenigstens etwas Rauschen erwartet. Aber mal sehen was passiert wenn das Bild Hell ist.
Und ja: Der Kontrast und Helligkeitsregler ist voll aufgedreht.
+4 ist mit 230 Volt angegeben, was ich auch tatsächlich gemessen habe.
Morgen geht´s weiter.
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video6
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von video6 »

Schon schön zu sehen das er es wieder tut.
Ich hab noch Zwei "Refena Patrioten" stehen die ich zum laufen bringen will.Da sind sie Trafos auch nicht mehr so toll
Der "Rembrand" als Voegänger war das letzte mal vor sicher 10 Jahren das letzte mal an.
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von Bastelbruder »

Der relativ große Kondensator zwischen Gitter 2 und +3 könnte Bestandteil der Nachleuchtpunktunterdrückung sein.

Das Testbild zeigt auf jeden Fall einen halbwegs brauchbaren Schwarzpegel, es sind nicht nur die Spitzlichter sondern auch Halbtöne zu erkennen. Die Helligkeitseinstellung sollte allerdings einen deutlich sichtbaren Hintergrund erzeugen. Die Synchronisation funktioniert auch. Mit dem Videosignal nochmal die Spannungen an Rö12P-Gitter und Anode messen und die Kathodenspannung an Rö12T. Zumindest die Größe der Sync-Impulse muß stimmen, ein spezieller Testgenerator muß nicht sein. Nach Kontrolle der Austastimpulse und der 110 V am Wehnelt (Gitter 1) würde ich mal vorsichtig am [H]-Poti drehen, da muß der Bildhintergrund sichtbar werden.

Mit zu wenig HF kommt aus dem Videodetektor natürlich auch zu wenig Tonträger und der Ratiodetektor stellt sich stumm. Aber das Bild ist da! Rauschen ist bei der Schaltung wirklich kaum zu erwarten. Beachtenswert ist der Anschluß für die Lautstärke-Fernbedienung (FL) unterhalb T2. (Das ist sicher nicht der Fehler).
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Leuchtpunktunterdrückung?
Beim Abschalten Fällt das Bild zusammen und der helle Punkt (auch bei Tageslicht sichtbar) leuchtet einige Zeit nach.
Die funktioniert also noch nicht.

Dieser Testbildgenerator hier:
http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... 17&t=10430
Wird demnächst bei mir einschlagen. :D
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von video6 »

Der ist natürlich für dich perfekt.
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Update:
Der R80a (1k) war etwas niederomig.
Dadurch war die Spannung etwas zu hoch.
Alle anderen Widerstände stimmen.
Die Spannung am Pin7 der PCL84 liegt nun zwischen 8 und 15 Volt, je nach Bildinhalt.
Stelle ich den Recorder auf Pause, bleibt auch die Spannung dort ziemlich stabil.
Gecheckt habe ich auch mal C93, C66, C81 und C78.
Das sind so kleine Keramikscheiben, welche beidseitig metallisch beschichtet sind.
Diese waren ziemlich versifft und hatten mehrere Hundert Kiloohm.
Diese hab ich sauber gemacht und wider eingebaut, bis auf einen, welcher mir zerbrochen ist. Da ist nun ein moderner WIMA drin.
Den C90 habe ich auch mal geprüft, super Werte.

Ich bilde mir ein, dass das Bild nun tatsächlich etwas Heller geworden ist.
Man muss den Raum nun nicht mehr komplett abdunkeln um was erkennen zu können.
Minimales Licht darf nun im Raum vorhanden sein :D

etwas Hintergrund kann man tatsächlich auch erkennen. Aber halt eben nur extrem dunkel.
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video6
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von video6 »

Weil wir hier bei einem alten SW TV sind.
Hier ist mein Chassis Rembrandt von 1954 glaube 2003 oder 2004 hatte ich den mal zum laufen gebracht.
Glaube der Kanalwähler macht Probleme (Achse ist damals schon abgebrochen gewesen.)
Konnte heute nichts sauber empfangen aber Radio ging halbwegs mit hinruckeln
Hatte damals schon fast alle Teerbomben getauscht.
Bild war damals super
Dateianhänge
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xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Heute kam Post:
1.jpg
Mal schnell an die kleine Testglotze gehängt:
2.jpg
Läuft! :D
Super! vielen lieben Dank!
Bald kann es also weitergehen.
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Es geht endlich wieder mal weiter!
Ich habe ja die Bildröhre im Verdacht.
Wenn ich die etwas überheize (8 Volt), wird das Bild sichtbar Heller.
Nun habe ich hier ein Müter BMR90
Allerdings leider ohne passende Adapter und Anschlusskabel.
Ich habe das nun mit einzelnen Litzen direkt verdrahtet:
röhre.jpg
Und hier die Belegung vom Müter:
http://www.bastel-radio.de/2012/mueter-bmr-7/
verdrahtet habe ich das so:
Bildröhre-----Müter
1-----4
2------7
3------8
4------9
5-----NC
6-----NC
7------11
8-----3
Die Heizung heizt zwar, bekomme aber keinerlei Messergebnisse.
Also garnichts. Ich vermute einen Fehler in der verdrahtung..... :?:
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video6
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von video6 »

Wenn die Röhre gut tot ist zeigt auch der Müter auch nichts an.
Lass ihn mal ne halbe Stunde einfach heizen.
Ohne Messung dann mal probieren wenn der Zeiger bei voll aufgedrehten Gitter zuckt ist die Verkabelung ok.
Sonst mal 1-3 Sekunden auf Regenerieren drücken.
Dann muss es im Hals hinten blitzen.
Oft ist dann sofort danach was messbar.
Solange die Heizung ok ist kann nix passieren.

Hab aber selber schon lange nicht mehr regeneriert.

Edit sagt noch was.
Sonst mach mal Bild von deinem Sockel an der Röhre.
Dann Messe ich mal mein Kabel nebst Sockel durch.
xanakind
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Re: Wiederbelebung des Philips Bellini

Beitrag von xanakind »

Das wäre echt super!
Hier der Sockel:
1.jpg
Wenn ich auf regenerieren drücke, passiert garnichts.
Ich glaube, da ist tatsächlich ein Fehler in der Verkabelung
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