Fleeeeeexible Netzleitung

Der chaotische Hauptfaden

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Frickelfreddy
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Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Frickelfreddy »

Gehört eigentlich zu den NTHs (nice to have), aber ich habe mich gerade wieder mal über die steife Zuleitung zu meinem Modellbaubügeleisen geärgert, die derart hart (geworden?) ist, das man das kleine Gerät fast waagrecht dran hochheben kann.
Vernünftig arbeiten kann man nicht mehr damit, ohne mit dem Kabel (eher "Draht") alles vom Tisch zu reißen.

Auch meiner ganz neuen und nicht ganz billigen Kabeltrommel fällt im Traum nicht ein, das beherbergte Kabel anzuweisen, sich flach auf den Boden zu legen, wie es sein verdammte Pflicht und Schuldigkeit wäre, sondern animiert es zum Trotz, den ganzen Werkstattboden mit Stolperfallen zu blockieren.

Irgendwie hat da die Qualität in den letzten Jahren pauschal nachgelassen.

Frage:
Wo gibt es bezahlbare (bevor jetzt einer mit Oehlbach kommt) dünne und extrem flexible zwei-oder dreiadrige Netzleitung?
Wer einen Mac Mini hat, sollte mal an der Zuleitung des Netzteils fühlen.....so was in der Art suche ich.
Was man jetzt so normalerweise bekommt, ist eher so plasteartig.
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Chemnitzsurfer
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Fürs Bügeleisen würde ich Silikonleitung nutzen. (z.B. SIH-J
https://www.hornbach.de/shop/Silikonsch ... tikel.html
)
Für Leitungsroller nutze ich am liebsten das altbewährte H07RN-F
berlinerbaer
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von berlinerbaer »

Oder Du schlachtest einfach ein Bügeleisen vom Sperrmüll mit unverschlissener, gut flexibler Zuleitung.

Sicherheitshalber kurz über der Bügeleisenseitigen Zugentlastung abschneiden und neue Aderendhülsten dran, falls sich dort ein Kabelbruch anbahnt, so spart man sich auch das auffrickeln.

Ansonsten kostet Silikon-Schlauchleitung (SiHF) 1,5mm2 so ab einen Euro pro Meter.
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Attimus
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Attimus »

Als Geräteanschlussleitung und Verlängerungsleitung im Innenbereich sollte auch nichts gegen das hier sprechen:

Für die Wohnung:
Ölflex Classic 110 3G1,5

Und wenns bissl mehr aushalten soll (Werkstatt)
Ölflex Classic 400 P 3G1,5

Für Heißgeräte sind die natürlich nicht geeignet!

Ich verlege das Beruflich in Rauhen mengen und hätte kein Problem damit das in der Wohnung und der Werkstatt einzusetzen!
Ob offiziell daran was auszusetzen ist, Steuerleitung so zu verwenden, wissen hier andere besser!
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Geoschreiner
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Geoschreiner »

Ich kann Elpren von Elektron Berlin empfehlen. Hatte ich mir testweise mal bestellt und bin von der Qualität begeistert. Ansonsten sind die normalen H05RR-F oder RN-F meines Erachtens ganz gut als Geräteanschlussleitung geeignet.

Die ganzen PVC-isolierten Kabel sind meines Erachtens der letzte Krampf und wandern häufig in die Tonne. Auf Kabeltrommeln landet nur hochwertiges HO7RN-F, z.B. Titanex oder Ozoflex. Auf den Kampf mit unflexiblen Kabeln habe ich schlicht keine Lust mehr, einmal ordentlich (Gummikabel) und gut.
An ein paar Geräten habe ich noch Gummikabel von Reinshagen (glaube ich) - die sind in Flexibilität und Handling unerreicht. Kein Drall, keine Knoten, nichts. Etwas vergleichbares habe ich bis heute nicht gefunden.

Ölflex habe ich mal eines geschenkt bekommen - solange es warm (Raumtemperatur) ist, ist das schon in Ordnung. Aber darunter wird es auch schnell unangenehm - als Anschlussleitung würde ich es nicht nutzen.
Zuletzt geändert von Geoschreiner am Sa 27. Jan 2018, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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uxlaxel
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von uxlaxel »

ich benutze absichtlich immer alte leitungen, also mindestens 10 jahre alt. alles was dann noch weich ist, bleibt weich. lg axel
p.s. wenn KWO (VEB Kabelwerk Oberspree) drauf steht, bin ich mir sicher, dass die strippe eher um die 30...40 jahre alt ist :)
TDI
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von TDI »

Silikon- oder Gummikabel wären meine Wahl.
Schön weiche PVC Kabel deuten wohl auf viel Weichmacher hin, der ja ziemlich kritisch gesehen wird. Ob man das will?
Frickelfreddy
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Frickelfreddy »

Na, da bin ich ja zumindest mal froh, daß ich mir das Problem nicht einbilde.
Besonders schlimm sind diese fetten dreiadrigen Netzleitungen mit Schuko- und Kaltgerätestecker, wie sie an externen Netzteilen für externe Festplatten manchmal verbaut sind.
Da räumt man beim Umsetzen den ganzen Schreibtisch mit ab.
Ich denke, das ist in der Isolation nur einfachstes PVC mit mäßig wirkendem Weichmacher.
Das geht aber auch anders, wenn der Hersteller sich etwas Mühe mit der Werkstoffwahl gibt, was dann auch nicht zwangsläufig deutlich teurer sein muß.
Da fehlen den Chinesen oft nur der Wille und die Kenntnis.

Zum Thema "Silikon":
Sind die von der Belastungsfähigkeit (Schnittfestigkeit und Weiterreißfestigkeit) der Isolation den mit normalem Netzkabel vergleichbar?
Ich kenne nur die roten Leitungen (aus dem Saunabau); die sind in den Punkten aber nicht der Hit.
Gibts da noch andere?

Gummikabel sind natürlich besser, wenn es richtiges Gummi ist.
Neuerdings gibts als "Ölschlauchleitung" aber auch gelegentlich ein Zeug zu kaufen, welches vom Griff her eher auf Plastik schließen läßt.
Gleiches ist mir übrigens schon bei modernen Fahrradschläuchen aufgefallen. Fühlen sich nicht nach Gummi an, müssen in immer kürzeren Abständen (1x pro Woche) nachgepumpt werden und nach drei Jahren brechen die wie Plastikfolie.
Mein alter Irus-Traktor von 1947 hat noch die ersten (Conti-) Reifen und Schläuche drauf, und da, trotz mittlerweile ziemlich abgefahrenem Profil, weder Risse noch Luftverluste zu verzeichnen.

Auch bei den Gummikabeln sagt dann die reine DIN-Bezeichnung wohl nichts über die Qualität der verwendeten Materialien aus.
Vielleicht wäre dann ein Hersteller samt Artikelnummer aussagekräftiger.
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Julez
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Julez »

Über die Jahre habe ich schon mehrere Kabel-Such-Threads gelesen, und stets waren gute Antworten dabei von Leuten, die sich auskennen.
Wäre das nicht was für's Wiki?
Eine Liste mit Kabelempfehlungen für verschiedene Anwendungsfälle, z.B. Kabeltrommel, Werkzeug in rauher Umgebung, hochflexibel, etc.
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uxlaxel
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von uxlaxel »

TDI hat geschrieben:
Schön weiche PVC Kabel deuten wohl auf viel Weichmacher hin
deshalb ja bewußt nach alten leitungen ausschau halten.
einige gummischlauchleitungen werden auch nach kurzer zeit schon ziemlich hart, besonders negativ ist mir da das 5x1,5 (h07rn-f) von siemens in erinnerung, was wir im kaufhaus hatten. das war mehr als nur hart, man konnte es aber auch nicht durchbrechen :)
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Fritzler
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Fritzler »

uxlaxel hat geschrieben:ich benutze absichtlich immer alte leitungen, also mindestens 10 jahre alt. alles was dann noch weich ist, bleibt weich. lg axel
p.s. wenn KWO (VEB Kabelwerk Oberspree) drauf steht, bin ich mir sicher, dass die strippe eher um die 30...40 jahre alt ist :)
Die gabs vor 15? Jahren aber noch, mein Onkel hat da gearbeitet.
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reutron
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von reutron »

Das KWO (Kabelwerk Oberspree) ja aber nicht das VEB Kabelwerk Oberspree. ;)
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uxlaxel
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von uxlaxel »

Nach der Wende waren die doch als Kabelwerk Spree (KWS) auf dem Markt, oder? Ich meine auf alle Fälle Leitungen, die augenscheinlich von vor der Wende sind. Aber auch Leitungen anderer Hersteller (auch West), die heute noch ordentlich flexibel sind, kann man bedenkenlos einsetzen. Ich habe etliche Leitungen im Funkdus, welche noch einen schwarzen Leiter als Phase aufweisen. Bei flexiblen Leitungen war die Farbumstellung wohl 1980 rum.
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Chemnitzsurfer
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Bis wann waren eigentlich die Adern violett weis und rot?
Ziehe bei meinen Großeltern immer mal wieder Verlängerungsleitungen und Mehrfachsteckdosen aus dem Verkehr , bei denen oftmals irgendwas zwischen 0,75mm² ( macht bei 20m und einem 1,4KW Rasenmäher schon einen auf weiche Spaghetti) & 1mm² sowie mit die alten Aderfarben drinnen sind. ( natürlich ohne Aderendhülsen und teilweise noch nicht mal verzinnt :shock: ).

Ich
"Die Dreifachsteckdose ist ja verschmorrt die schmeiß am besten weg"
Oma
"Ne die ist doch noch gut da nutze ich nur die ersten zwei Dosen"
(bei der dritten sind beide Löcher schwarz und verschmorrt und unten steht noch EVP und 1978 drauf... => ist natürlich sobald sie sich umgedreht hat in mit abgeschnitten Kabel in die Tonne geflogen und am nächsten Tag klingelt DHL und brachte ne Bachmann Mehrfachsteckdose )
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uxlaxel
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von uxlaxel »

violett waren die adern nicht, vermutlich farbübergang von rot.
schwarz (Ph), grau (MP = mittelpunkt) und rot (dritte phase, zweiter lampendraht oder auch schutzleiter) waren bis etwa 1970 stand der technik, soweit ich mich entsinne. in der zeit war auch die zweite phase blau eingeführt worden.
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Toddybaer
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Toddybaer »

War rot nicht ausschließlich als schutzleiter zu verwenden?

Nur das das keinen interessiert hat!

Blau als Phase kenn ich auch noch... Schwarz, blau und braun waren m.M. nach die Phasen, grau der N/PEN und rot der schutzleiter
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uxlaxel
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von uxlaxel »

Toddybaer hat geschrieben:War rot nicht ausschließlich als schutzleiter zu verwenden?

Nur das das keinen interessiert hat!

Blau als Phase kenn ich auch noch... Schwarz, blau und braun waren m.M. nach die Phasen, grau der N/PEN und rot der schutzleiter
nein, rot hatte explizit mehrere funktionen. in ortsfester installation war es die zweite lampe bei der serienschaltung, die dritte phase (schwarz/blau/rot/grau = 1/2/3/PEN) oder auch manchmal ein separat geführter schutzleiter. man hat bei den altneubauten mit den pantoffelsteckdosen auch hin und wieder stegleitung gesehen, wo der rot nicht angeklemmt war und nur schwarz & grau (in klassischer nullung) verwendet wurden.
bei flexiblen leitungen war rot wohl ausschließlich dem schutzleiter zuzuschreiben, aber ich habe es sehr oft auch genau anders gesehen!
Lukas94
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Lukas94 »

uxlaxel hat geschrieben:violett waren die adern nicht, vermutlich farbübergang von rot.
Doch, es gab vor etlichen Jahrzehnten die Außenleiterkennzeichnung mit den Farben gelb, grün und violett... Die sind seit ich glaube `75 obsolet, allerdings wie gehabt in Bestandsanlagen noch vorzufinden (Hab ich das letzte mal vor 2 Jahren in der NSHV eines Schulzentrums gesehen).

Ach ja und dann war da noch der Rest 7x2,5mm² aus Österreich, der mit im Lager gelandet ist. Da dachte ich nach dem Abmanteln kurz, ich hätte was am Kopf.... Braun, Schwarz, Grau, Blau, Grün-Gelb, Violett, Orange.....
enebk
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von enebk »

Da fällt mir doch gleich die Schaltanlage vom Kraftwerk Peenemünde ein; definitiv gelb, grün, violett.
Peenemünde_0043_klein.jpg
Peenemünde_0047_klein.jpg
Frickelfreddy
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Frickelfreddy »

Ja, das gibts.
Das kenne ich noch aus meiner Lehrzeit als Elektroinstallateur in den 70ern.
Schon da waren diese Farben allerdings antiquarisch.
Aber die ganze KFA Jülich war damit installiert.
Mechanix
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Mechanix »

In meiner Zeit als BumBumSchlosser bis 2010 haben wir gelb,grün,lila noch in jedem zweiten Umspannwerk neu errichtet. Allerdings heißen die Phasen da auch R,S,T. U,V,W wurde es dann erst nach dem 400V Trafo.

Bei uns am Theater tauchen die die Farben auch noch regelmäßig auf. Alter Nachkriegsbau. Dazu dann munter beige(wohl mal ge oder gr) gr, bl, ro, alles UP in alter geteerter Leitung. Dazu dann AP gr, sw, ro manchmal noch bl und zweiter Leiter in sw. Selten die vorletzte Farbnorm mit sw,br,sw, bl, gg. Die Lichtschalter umzulegen hat lustige Knoten in den Kopf gemacht.
Das gegenteil von den RWE-Leitschränken. Da wurde stumpf alles in H07V-K sw gemacht. Macht schon bauchschmerzen wenn aus einer PE-Hutschienenklemme ne schwarze Leitung kommt :shock:
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topmech
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von topmech »

Der Faden kommt mir gerade sehr gelegen.
Suche noch eine Zuleitung für meinen Staubsauger, dachte an etwa 8-10 Meter. Hat wer noch was rumliegen? Sonst bestell ich das bei reichelt.
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uxlaxel
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von uxlaxel »

gelb grün violett sind heute in der MS und HS noch weiterhin üblich, in der NS ist es aber seit vielen jahren nicht mehr der fall.
in kombination mit schwarz und rot halte ich aber violett für einen fehler.
vor vielen jahren (anfang der 90er) in österreich hatte ich mal in einer ferienwohnung bei einer mantelleitung (vergleichbar mit NYM) grüngelb/blau/lila, wobei das auch UV-schaden sein konnte. gab es diese farbkombination in Ö?
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scotty-utb
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von scotty-utb »

Rot als Schutzleiter:
Mein Dad hat mitte der 60er Jahre gelernt (Installateur), und hat mal gemeint, dass die damals die alten Leitungen im Lager aufgebraucht hatten, weil der gelb-grüne aufkam.
Sir_Death
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Sir_Death »

ja, Rot war mal der Schutzleiter und auch mal L...
Besonders lustig, wenn die Installation aus mehreren Jahrzehnten gemischt ist.

Danach war immer N blau und PE ge/gn
L findet man sw, gr, bn, or, vi, ws.... - da kann man wenigstens sagen, alles was nicht blau oder ge/gn ist, beißt.
Lukas94
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Lukas94 »

Sir_Death hat geschrieben:ja, Rot war mal der Schutzleiter und auch mal L...
Besonders lustig, wenn die Installation aus mehreren Jahrzehnten gemischt ist.

Danach war immer N blau und PE ge/gn
L findet man sw, gr, bn, or, vi, ws.... - da kann man wenigstens sagen, alles was nicht blau oder ge/gn ist, beißt.
Nö. Es ist absolut zulässig die blaue Ader bspw. als Schaltdraht zu nutzen "wenn eine Verwechslung ausgeschlossen werden kann." Wie auch immer man das sicher ausschließen kann....
Und L in rot findet man ganz gerne mal in Schaltschränken als Steuerspannung.
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uxlaxel
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von uxlaxel »

Lukas94 hat geschrieben:Nö. Es ist absolut zulässig die blaue Ader bspw. als Schaltdraht zu nutzen "wenn eine Verwechslung ausgeschlossen werden kann." Wie auch immer man das sicher ausschließen kann....
Und L in rot findet man ganz gerne mal in Schaltschränken als Steuerspannung.
nein, seit der umstellung der farben 2005 (?) ist es nicht mehr zulässig. praktisch machen es alle aber dennoch so, ich auch. mir ist auch kein fall bekannt, dass dort der tüv oder ähnliche ernsthaft streß gemacht sind. normalerweise hat man für die schalterleitung nym-0 o.ä. zu legen, es gibt auch nym-0 3x1,5 (braun/schwarz/grau, früher schwarz/braun/blau), aber das ist teurer als 5x1,5, wenn man das nicht in großen mengen abnimmt.
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Lukas94 »

uxlaxel hat geschrieben:
Lukas94 hat geschrieben:Nö. Es ist absolut zulässig die blaue Ader bspw. als Schaltdraht zu nutzen "wenn eine Verwechslung ausgeschlossen werden kann." Wie auch immer man das sicher ausschließen kann....
Und L in rot findet man ganz gerne mal in Schaltschränken als Steuerspannung.
nein, seit der umstellung der farben 2005 (?) ist es nicht mehr zulässig. praktisch machen es alle aber dennoch so, ich auch. mir ist auch kein fall bekannt, dass dort der tüv oder ähnliche ernsthaft streß gemacht sind. normalerweise hat man für die schalterleitung nym-0 o.ä. zu legen, es gibt auch nym-0 3x1,5 (braun/schwarz/grau, früher schwarz/braun/blau), aber das ist teurer als 5x1,5, wenn man das nicht in großen mengen abnimmt.
Hast du dazu mal den entsprechenden Normentext? Mir wurde nämlich in meiner Ausbildung (Endete vor ziemlich genau einem Jahr) noch beigebracht, dass es absolut zulässig ist, die blaue Ader als Schaltdraht zu nutzen. Sowohl im Lehrbetrieb, als auch in den überbetrieblichen Lehrgängen.
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Chemnitzsurfer
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Chemnitzsurfer »

http://www.linzi.hu/Katalogus/2008-2009 ... Farben.pdf

@ Axel NYM-O als Zuleitung für einen Schalter ist meines Wissens nach auch nicht ganz korrekt, da der Schutzleiter zu jedem Betriebsmittel mitgeführt werden muss.
https://www.elektropraktiker.de/ep-2008 ... 594a5bec4a
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Toddybaer
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Toddybaer »

Chemnitzsurfer hat geschrieben:http://www.linzi.hu/Katalogus/2008-2009 ... Farben.pdf

@ Axel NYM-O als Zuleitung für einen Schalter ist meines Wissens nach auch nicht ganz korrekt, da der Schutzleiter zu jedem Betriebsmittel mitgeführt werden muss.
https://www.elektropraktiker.de/ep-2008 ... 594a5bec4a
Wenn schutz durch doppelte isolierung, also schutzisoliert angewendet wird, dann braucht der Schutzleiter nicht mit geführt werden.
Darf aber mitgeführt werden und ist dann im Gerät zu isolieren. Darum haben die AP FR Schalter auch noch eine PE Klemme
Hier streiten sich die Gelehrten ob zu einem SK 2 Gerät überhaupt eine Leitung mit PE geführt werden darf.

Also meine Meinung, Lieber mit Schutzleiter. schad ja nicht.
Lukas94
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Lukas94 »

Den Schutzleiter mitzunehmen und im Gehäuse/in der Dose/wo auch immer zu isolieren hat jedenfalls den Vorteil, dass bei einer beschädigten Leitung der RCD eine Chance hat auszulösen und da nicht erst der dicke Kurzschlussstrom fließen muss. Oder (noch schlimmer) der Schaden unbemerkt bleibt und irgendwann mal jemand dran packt.
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uxlaxel
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von uxlaxel »

die forderung mit dem mitführen des PE zu SK2-geräten widerspricht aber dem schutzgrad des gerätes. es gibt explizit NYM 2x1,5 (als sondergröße), um SK2-geräte anzuschließen. so kann man nämlich im TT-netz auch SK3-geräte über trenntrafo (im isoliergehäuse) ohne FI anschließen. das ist für sicherheitsanlagen durchaus relevant.
auch handgeräte (wo ich eine gefährdung durch eine beschädigte anschlußleitung um ein vielfaches höher sehen würde), werden mit leitungen ohne PE angeschlossen.
nehmt es mir nicht übel, aber der autor schießt hier eindeutig über das ziel hinaus!
vielleicht hat er sich auch einfach total beschissen ausgedrückt und er meint, dass der grüngelbe leiter in einer z.b. schalterleitung immer anzuschließen ist. das sehe ich absolut ein und wenn ich das irgendwo sehe, dass ein PE in der luft baumelt, wird der sofort angeschlossen. (gut in dem schalter klemme ich den auch nur auf die wagoklemme, wenn kein N mitgeführt wird. ansonsten stecke ich den N in die besagte klemme und der PE liegt lose, weggebogen hinter dem schaltereinsatz. bei buschjaeger passen ja die dunkelgrauen 2x2,5-wagos direkt rein, da kann man sich auch mal paar hinlegen und ggf. eine zweite klemme im schalter nachrüsten)
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Chemnitzsurfer
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Re: Fleeeeeexible Netzleitung

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Mit dem PE hat sich wirklich so geändert, das er auch bei verstärker isolierung mitgeführt werden muss. Siehe Seite 2 , erste Spalte des angehängten PDF
Die Aufgliederung der DIN VDE 0100-410 mit den genannten
Abschnitten hat sich gegenüber der vorhergehenden Fassung der
Norm sowohl hinsichtlich derNummerierung als auch hinsichtlich der zugehörenden Bedeutung
geändert.

...

g) Mitführen des Schutzleiters bei Verwendung von Betriebs-
mitteln mit „doppelter oder verstärkter Isolierung“ (Schutzklasse II)
sowie dem PDF hier
https://www.elektropraktiker.de/ep-200 ... 8b7b526729

2.1.1 Erden des Schutzleiters in allen StromkreisenAufgrund der Festlegung unter Punkt 1. muss (fast) in jedem Kabel/jeder Leitung ein Schutzleiter mitgeführt werden, auch wenn am Ende
des Stromkreises ein oder mehrere Betriebsmittel/Verbrauchsmittel mit doppelter oder
verstärkter Isolierung (neuer Begriff für Betriebsmittel der Schutzklasse II oder mit
gleichwertiger Isolierung, siehe Punkt 2.3.2)angeschlossen werden. Dies gilt auch für
Stromkreise mit Aderleitungen in Elektroinstallationsrohren und Elektroinstallationskanälen. Dass dieser Schutzleiter nicht nur „geerdet“, sondern auch als Schutzleiter
„wirksam“ sein muss, ergibt sich eigentlich von selbst, da die Überschrift dieses Abschnitts in der Norm lautet: „Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung“
. Dafür wird ein wirksamer Schutzleiter benötigt. Damit ist die bisher vorhandene
Möglichkeit eingeschränkt, bei Verwendung von Betriebsmitteln der Schutzklasse II, auf
andere wirksame Schutzmaßnahmen zu verzichten. Das heißt, auch bei Verwendung von
Betriebsmitteln der Schutzklasse II muss nun in den meisten Fällen der Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung zur Anwendung kommen und wirksam sein,
wenn auch nicht für das Betriebsmittel der Schutzklasse II selbst.
Nur bei der neuen Möglichkeit, den „Schutz durch doppelte oder verstärkte Isolierung“ als alleinige Schutzmaßname in einer elektrischen Anlage oder in einem Teil einer elektrischen Anlage anzuwenden, ist das Mitführen eines Schutzleiters nicht gefordert, daher auch das „fast“. Aber
der Schutz durch doppelte oder verstärkte Isolierung als alleinige Schutzmaßname ist nur
zulässig, wenn sich die Anlage in normalem Betrieb unter wirksamer Überwachung befindet und in dem Bereich, in dem diese Schutzmaßnahme zur Anwendung kommt, keine
Steckdosen vorhanden sind (siehe auchPunkt 2.3.2). Diese Schutzmaßnahme lässt
sich nur in klar abgegrenzten Bereichen anwenden – vergleichbar mit einer elektrischen
der abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte. Ob diese Überwachung durch eine Elektrofachkraft durchzuführen ist, wurde nicht festgelegt. Auch zur Frage, ob ein Schutzleiter in Schalterleitungen mitzuführen ist, gibt es keine eindeutige Festlegung, d. h. es ist nicht direkt gefordert. Der normative Text:
„Für jeden Stromkreis muss ein Schutzleiter verfügbar sein...“,
lässt sich jedoch so interpretieren, da auch die Schalterleitung Teil eines Stromkreises
ist. Daher sollte vorzugsweise in allen Kabeln/Leitungen einen Schutzleiter mitgeführt
werden. Verstärkt wird diese Notwendigkeit zum Mitführen eines Schutzleiters durch die
folgende Aussage im Abschnitt 412.2.3.2 von
[1], die lautet:
„Für einen Stromkreis, der Betriebsmittel der
Schutzklasse II versorgt, muss ein Schutzleiter in der gesamten Leitungsanlage durchgehend leitend mitgeführt und in jedem Installa-tionsgerät an eine Klemme angeschlossen
werden, es sei denn....

Durch den Bezug auf „Installationsgerät“ sind z. B. auch Schalter mit angeführt. Der Grund
für diese Forderung einen Schutzleiter mitzuführen, liegt darin, dass häufig Betriebsmittel
der Schutzklasse II im Nachhinein durch Betriebsmittel der Schutzklasse I ersetzt werden
(insbesondere durch Laien, auch wenn sie es nicht dürften). Somit besteht zumindest die
Hoffnung, dass der Laie aber auch die Elektrofachkraft den Schutzleiter an die neuen
Betriebsmittel der Schutzklasse I anschließt.
Der Anschluss des mitgeführten Schutzleiters an eine Klemme im Betriebsmittel der Schutz-
klasse II bzw. in einer Schalterdose wird in den meisten Fällen (z. B. bei Schaltern) in der
Übergangsphase nur durch eine „lose eingefügte“ Klemme zu realisieren sein, da solche
Einrichtungen meist keinen entsprechenden Anschluss/keine entsprechende Anschluss-
stelle haben (insbesondere Schalterdosen).
Dateianhänge
hagertip schutz gegen e schlag.PDF
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