Das Projekt Think City

Der chaotische Hauptfaden

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TDI
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von TDI »

Sind das Vakuumrelais?
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

Der Firmenname gigVAC legt das nahe, aber explizit erwähnen die das aber nicht
Nur das sie ein ganz tolles Patent zur Abdichtung haben
http://www.gigavac.com/application-note ... technology
Ich gehe aber davon aus, dass ja.
TDI
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von TDI »

Denkbar wäre auch ein Gasfüllung mit z.B. SF6. Ob das auch bei solch Kleinmengen deklariert werden muss, bin ich mir gerade nicht sicher.
Aber auch ein Vakuumrelais ist nicht ungefährlich, wenn es z.B. sein Vakuum verliert.
bastelbjoern
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von bastelbjoern »

worin siehst du das Problem ein oder ausschalten?
bei den meisten Fzgn. gibt es ein Vorschaltrelais mit widerling .
also erst widerling an, dann voll durch. Beim abschalten widerling an, Haupt weg, widerling weg.
wie sieht es mit IGBTs aus?
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Das Kilovac ist 24V das Gigavac 12V.
Beide sind mit Vakuum und zur Schaltung geeigent , aber nur rund 100000 Mal.

Gruss

Werner
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Hallo Arndt,

wiegesagt sind 100000 Schaltspiele bei einem Thermostat nur maessig viele, wenn oft geschaltet werden muss.
Nimmt man vielleicht mal ne Hysterese von 10 Grad an und 20 Sekunden Schaltzeit kaeme man auf 2 Millionen Sekunden Lebensdauer.
Das sind 23 komplette Tage an Funktion.
Moeglicherweise haelt das auch noch was laenger, da Du ja deutlich weniger Strom als 25A hast.
Oder es ist dann eingeplant, dass das Ding nach der Laufzeit moeglicherweise gewechselt werden muss.
Jeden Tag 1 Stunde mit Heizung waeren dann 552 Heiztage. So viele kalte Tage hat man in Deutschland natuerlich nicht.

Gruss

Werner
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ferdimh
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ferdimh »

Ich hatte das jetzt so verstanden, dass das Ding nur als Notabschaltung dienen soll... Dann wäre selbst bei echt vielen Missgeschicken die Anzahl der Schaltspiele vollkommen OK.
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Das ist natuerlich richtig.
Wobei Arndt wohl doch schon mit einer ganz schnellen Loesung als Fix zur Loesung des Frierens nachgedacht hatte und das daher anscheinend doch direkt im Gespraech war.
Da aber auch gar keine Erfahrungswerte vorliegen, wie lange bei einer Aus/Ein Loesung die Schaltzeiten aussehen, waere ich da persoenlich ja eher abgeneigt von so einer Grobelektrik Loesung.

Gruss

Werner
TDI
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von TDI »

Es gäbe auch keinen Plan B, wenn so ein Vakuumschalter mal aus irgendeinem Grund Luft gezogen hat und nicht mehr richtig trennen kann, oder?
In dem Fall würde im Schalter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Lichtbogen stehen bleiben, mit all seinen Folgen?
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video6
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von video6 »

Alter Quecksilberschalter ne Alternative ?
TDI
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von TDI »

Ich denke, der Lichtbogen zündet auch im Quecksilberdampf des Schalters. Die Hitze verdampft weiteres Quecksilber, was zur massivem Überdruck und Platzen führt... :?
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Bastelbruder
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Bastelbruder »

Ich hatte schonmal vorgeschlagen, einen halbwegs guten MOSFET zum Ein- und Ausschalten der Spannung zu verwenden und diesen zwecks Verlustminderung im leitenden Zustand mit einem "Billigrelais" zu überbrücken.
Dann wird bloß ein zuverlässiger Sequenzer gebraucht, der beim Einschalten die Spannung am Transistor auswertet und erst unterhalb 24 Volt (oder so) die Spule anwirft und der beim Ausschalten erst oberhalb 0,5 Volt den Transistor abwürgt.

Ich hab da schon eine Idee... Die muß allerdings noch etwas gären.
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Das hatte ich auh schonmal eingeworfen, muss aber sehr zuverlaessig sein, da sonst das Relais ganz schnell abbrennt.
Waere auch eher so als Sicherheit zum normalen PWM gut.
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

wernerc hat geschrieben:Hallo Arndt,
wiegesagt sind 100000 Schaltspiele bei einem Thermostat nur maessig viele, wenn oft geschaltet werden muss.
Nimmt man vielleicht mal ne Hysterese von 10 Grad an und 20 Sekunden Schaltzeit kaeme man auf 2 Millionen Sekunden Lebensdauer.
Das sind 23 komplette Tage an Funktion.
Moeglicherweise haelt das auch noch was laenger, da Du ja deutlich weniger Strom als 25A hast.
Oder es ist dann eingeplant, dass das Ding nach der Laufzeit moeglicherweise gewechselt werden muss.
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Gruss
Werner
Naja, man könnte sagen, dass Kälte gewissermaßen risikofreudig macht ;)

Ich spiele jetzt mal den Kaufmann! :?
Nach Deiner Rechnung würde doch auch schon eine fast brauchbare Lebensdauer bei rauskommen :D
Jeden Tag zur Arbeit und zurück ist bei mir in Summe ungefähr eine Stunde, passt!
Und wenn ich mal nur jeden zweiten Tag im Jahr heize, komme ich also 1104 Tage hin! Das sind immerhin gute 3 Jahre.
Skalieren wir den Verschleiß im Bezug auf den Strom jetzt noch linear hoch/runter *Augenzudrück*, müssten beim halben Strom doppeltesoviele Schaltspiele drin sein, ergo 6 Jahre!
Mit langem Hinni, dicken Socken und globaler Erwärmung, und weil die Schaltspiele wie ein Mindesthaltbarkeitsdatum zu sehen sind lässt sich das bestimmt noch auf 10 Jahre strecken :lol: :lol: :geek:

Vielleicht kann ich auch noch einen weiteren Wärmetausche parallel in den Heizkreislauf schalten und unter dem Auto montieren, dann schaltet der nurnoch einmal zu Beginn und zum Ende der Fahrt einmal :ugeek:

Also die Überlegungen sind noch eher theoretischer Natur, ich scheue halt noch den Einbauaufwand einer Standheizung, bzw. dessen Tank und mal ehrlich, das kanns doch eigentlich nicht sein!
Der Ehrgeiz erwacht solangsam wieder!

"Übergangsweise" erscheint mir die Grobelektrik aber sinnvoll :lol:
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Du kanst es ja mal probieren, wenn Dir das nicht zu trivial ist.
So ein Relais ist auf alle Faelle billiger als ne Standheizung.
Und vermutlich einfacher einzubauen.
Ich habe vermutlich sogar noch eine Heizung mit nem Kapillarthermstat rumliegen.
Die hatte ich aus einem polnischen Think ausgebaut, weil die damit direkt die 400V geschaltet haben und dann immer beim Lichtbogen gleich ne Absc haltung wegen Iso Fehler aufgetreten ist.
Ob der Thermostat noch funktioniert und ob ich das Ding nicht schon entsorgt habe, weiss ich allerdings nicht mehr.
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

@TDI: SF6 wäre cool :D
Bzgl. IGBT, ja, warum eigentlich nicht? Soweit ich mich entsinne gibt es da eine gewisse Herausforderung beim schalten des IGBT, sonst heizt der gewaltig mit...
Aaaber, in der Originalheizungssteuerung haben sie das auch mit IGBTs gemacht und die muss wegen der parallelbetrieben Heizwendeln mittels PWM geregelt worden sein, da sonst die PCU-interen Sicherung (20A) ausgelöst hätte!
18Ohm || 18Ohm =9Ohm *400V = 44,4A

GigaVAC ist bestellt
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ferdimh
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ferdimh »

Der IGBT verliert halt konstant (recht unabhängig vom Laststrom) 1,5V, was in deinem Fall erhebliche Verlustleistung ergibt.
TDI
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von TDI »

... die man nicht auch zum Heizen nehmen könnte?
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ferdimh
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ferdimh »

Kann man. Sie fallen auch gegenüber der Heizleistung überhaupt nicht auf. Aber man muss sie halt trotzdem wegkühlen...
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Bastelbruder
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Bastelbruder »

Arndt hat geschrieben:IGBT, ja, warum eigentlich nicht? Soweit ich mich entsinne gibt es da eine gewisse Herausforderung beim schalten des IGBT, sonst heizt der gewaltig mit...
Daß die Gate-Schwellspannung etwas höher liegt und die Kapazitäten deutlich kleiner ausfallen sehe ich nicht als Nachteil. Die Ansteuerung vereinfacht sich dadurch, auch wenn die Ansteuerenergie (Gateladung) sich im vergleichbaren Rahmen bewegt.

Ich kann nicht ganz nachvollziehen was an IGBTs sonst noch soo viel besser sein soll, außer daß sie mit bis zu 50% höheren Sperrspannungen angeboten werden, mit deutlich weniger Silizium auskommen und dadurch wesentlich billiger verkloppt werden könn(t)en. Im Gegensatz zu MOSFETs haben IGBTs noch eine zusätzliche Diode in Durchlaßrichtung, die Sättigungsspannung ist dadurch etwa ein Volt höher, deren Zunahme mit der Temperatur wird aber teilweise kompensiert. Über Feinheiten, wie den bei vertikalen MOSFETs über zwei Jahrzehnte weggelogenen zweiten Durchbruch, möchte ich nicht spekulieren.
Werbefuzzi hat geschrieben:Unsere IGBT-Heizung macht bei gleichem Strom doppelt so viel Wärme wie eine konvenzionelle Heizung!
In der Original-Heizung wurden die IGBTs direkt am Heizkessel mit dem zu erwärmenden Wasser gekühlt, eigentlich die optimale Lösung.
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

Ja, ich tendiere dazu, den neuen Ansatz wieder am Heiztopf zu montieren, wenngleich ich das eigentlich nicht gerne tue, weil der Leistungshalbleiter dann schonmal pauschal mit 80°C vorgeglüht wird....

@Bastelbruder, wenn ich einmal so meine Rechergen IGBT vs. MOSFET nebeneinander halte muss ich schon feststellen, dass IGBT deutlich günstiger feilgeboten werden, aber so wie ich Dich jetzt verstehe ginge das noch günstiger?
OK, zugegeben MOSFETs mit niedrigem RDSon...
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ferdimh
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ferdimh »

Über Feinheiten, wie den bei vertikalen MOSFETs über zwei Jahrzehnte weggelogenen zweiten Durchbruch, möchte ich nicht spekulieren.
Das ist eine interessante Frage! Da müsste man glatt mal eine Stange Pollin-IGBTs für SOA-Versuche investieren.

Der IGBT löst halt ein Problem recht effektiv:
Ein MOSFET ist erstmal ein Kanal im Silizium, dessen Widerstand steuerbar ist. Wenn ich die Durchbruchspannung erhöhen will, muss der Kanal länger werden. Das funktioniert reichlich problemlos, aber ein langer Kanal bedeutet auch einen hohen Widerstand im eingeschalteten Zustand...
Wenn ich einen bestimmten Widerstand halten möchte (was ich möchte, sonst geht da kein gescheiter Strom durch) muss der Kanal außerdem breiter werden. Beides geht recht direkt in die Chipfläche ein... Die MOSFET-Größe steigt also quadratisch mit der Durchbruchspannung, ungefähr das Gleiche tut auch der Preis.
Die Lösung, hier mit Chipfläche zu eskalieren, ist mittlerweile möglich, da entsprechend dicke FETs angeboten werden (das ist auch noch nicht lange so), aber das Konzept "schmeiß es mit Material tot" fühlt sich irgendwie unschön an. Das ist eher sowas für diese depletion-mode-Glas-Vakuum-FETs, von denen es WIRKLICH keine p-Kanäler gibt.
Eine Bipolartranse wird mit steigender Spannung nur ganz langsam größer (man muss etwas flacher dotieren, das steigt nicht mal linear mit der Spannung). Ein Darlington aus n-MOSFET und pnp-Bipolartranse löst zwar nicht das Problem, dass der FET so schnell größer wird, macht den FET aber mal eben um Faktor Hfe kleiner. Dieser Faktor 50 im Strom ist ein erheblicher Gewinn, der die Auslegung auf höhere Spannungen vereinfacht. So ein Gebilde lässt sich auch diskret aufbauen und hat dann manchmal auch vorteilhafte Eigenschaften (insbesondere bei der Verwendung billiger Zeilenendtransistoren von Pollin und der Möglichkeit, sich so p-Kanal-IGBTs zu konstruieren).
Ein käuflicher IGBT besteht im Prinzip aus vielen kleinen dieser Darlingtons, die lose parallelgeschaltet sind. Möglicherweise sind die Dinger im Linearbetrieb dadurch ganz handzahm, aber ich habe dazu keine verlässlichen Daten.
Mein Versuch eines IGBT-AB-Verstärkers an 300VDC (gleichgerichtetes Netz) ist jedenfalls wider Erwarten unter Last nicht abgebrannt.
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ESDKittel
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ESDKittel »

ferdimh hat geschrieben:Das ist eher sowas für diese depletion-mode-Glas-Vakuum-FETs, von denen es WIRKLICH keine p-Kanäler gibt.
Also theoretisch wenn man da jetzt eine +Ionen Quelle nimmt...die Materialwanderung währe natürlich eine technische Herausforderung...
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Ein IGBT ist eine Art Bipolartransistor mit vorgeschaltetem Mosfet.
Die Ansteuerung von IGBTs ist deutlich komplizierter bzw. aufwendiger als beim Mosfet, das sollte man hier beachten.
Oder sagen wir mal, wenn man es richtig machen will (schnell schalten mit geringen Verlusten) ist es komplizierter.
Ist in dieser Anwendung aber durchaus nicht ohne Sinn, denn geheizt wird ja eh.

Gruss

Werner
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ferdimh
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ferdimh »

Ich behaupte mal dreist, dass bei der geringen Schaltfrequenz die hohe Kunst der IGBT-Schaltverlustminimierung herzlich egal sein kann. Wir machen hier keine zweistelligen Kilohertze.
Wenn wir mit 100 Hz schalten (wo ist eigentlich z.Zt die PWM?) sind wir da einfach mal um Faktor 150 unter der typischen Frequenzumrichteranwendung und können locker multiple Millijoules pro Schaltvorgang verballern ohne dass sich das thermisch bemerkbar macht.
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Bastelbruder
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Bastelbruder »

Vielleicht macht mal jemand ein paar gebratene IGBTs auseinander (bei 150°C löst sich das Kunststoffoberteil recht gut vom Chip ohne dessen Oberflächenstruktur unansehnlich werden zu lassen).
In der Wikipedia sehen die Chips eher nicht nach vielen parallel geschalteten Darlingtons aus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bipolartr ... -Modul.jpg
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ferdimh
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ferdimh »

Ich fühle mich missverstanden :-(
Der Trick ist, dass die Basis des PNP-Transistors gleichzeitig der Drain des FETs ist, also aus hochohmigem niedrig dotiertem Zeug:
Bild
(Bild aus Wikipedia entwendet)

Wenn wir jetzt realistische Maße annehmen (Dicke der n-Epitaxieschicht im µm-Bereich, darunter ein FETTES p+-Substrat, haben wir einen langen schlauchförmigen Transistor, der "quer durch" einen hohen Widerstand hat. Dadurch gibt es einen gewissen Ausgleichswiderstand, verglichen mit einem normalen Transistor, wo alle Pins durch amtliche Metallagen kontaktiert werden. Ob dieser Widerstand tatsächlich wirksame Ausgleichsfunktion hat, wenn der oben konstruierte FET im Linearbereich ist, kann ich nicht beurteilen. Hierzu gibt es meines Wissens keine Forschung; der praktische Bedarf scheint auch nicht zu existieren.
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

Es geht langsam weiter!
Der Postbote hat mir in der Zwischenzeit das Lastrelais vor die Tür gelegt
http://www.ebay.de/itm/Gigavac-GX11BAB- ... 1438.l2649
und nun überlege ich für zukünftige Versuche einen kleinen Schaltschrank
bspw. den hier:
https://www.amazon.de/Metallgeh%C3%A4us ... nk+200x200
in den Motorraum einzubauen, dann bin ich flexibler und komme "schenll" da dran...
Hat noch jemand etwas in der Größe 200x200 liegen? IP66 wäre schon ok denke ich.

Der Plan sieht vor, dass das Lastrelais die 400VDC wegschaltet, wenn der Mosfet nicht mehr kann...
Mittlerweile haben sich auch zwei Mosfets gefunden, wenn ich die parallel nehme, kommt ein einigermaßen brauchbarer RDSon dabei raus (<50mOhm)
https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTIC ... ixfk%2064n
Als Gattreiber habe ich noch einen MCP14E8 gefunden, wenn ich das DB richtig verstehe, müsste der sich mit den Mosfets vertragen.

Der Plan sieht jetzt eigentlich vor, die Mosfets nebst Gatetreiber DC/DC-Wandler (oder Spannungsteiler) und Optokoppler von unten an den Heizpott zu tackern und die Logik mit dem Lasttrenner im Schaltschrank unterzubringen.

Werde mal richtung Wochenende versuchen was auf ne Serviette zu pinseln.
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Das laesst Dich doch nicht los wie es scheint.
Passt so ein grosser Schaltschrank in den Motorraum ?
Da ist doch wegen der schraegen Haube kaum Platz.

Berichte mal weiter vom Design und Fortschritt der Sache.
Ich habe mir auch die Platine mal angesehen, da ist eine Uebertemperatursicherung dauf, aber die wuerde beim Think wohl eher die Sicherung in der PCU killen als sonstwas.
Sehr sonderbar.

Gruss

Werner
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Wenn Du die Logik galvanisch trennen moechtest versuche evtl. auch nen TLP250.
Den gibts auch bei Deinen Lieblingsverkaeufer fuer knapp ueber 1 Euro.
Ist ein Treiber mit integriertem Optokoppler.
Oder Optokoppler mit integriertem Treiber.
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Fritzler
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Fritzler »

Der TLP250 ist aber nicht mehr recommendet = wird bald abgekündigt -> TLP152
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

Besten Dank für die Tipps!!!
Heute war der ESD Kittel zu besuch und wir haben ein paar Stunden herzhaft gefrickelt :D
Was er da jetzt genau getrieben hat muss er am besten selber erklären, aber wir haben die Schaltung vom Bastelbruder wiedeer in Betrieb genommen und versucht herauszubekommen, warum die Mosfets gestorben sind.
da ich natürlich keinen Ersatz mehr hatte wurde fleißig improvisiert, Bilder vom Oszi kann ich morgen Nachmittag ggf. nachliefern, es sieht aber so aus, als wenn ein Tail in der Abschaltflanke unter Umständen den verwendeten Typen nochmal einen Hopser von ~100µs hat machen lassen....

Bezüglich Platz muss ich nochmal genau nachmessen, aber eigentlich sieht das ganz gut aus.

Der Plan entwickelt sich im Augenblick in die folgende Richtung:

Gigavac schaltet völlig unabhängig von allem anderen HVDC, sobald die Umwälzpumpe läuft und der Bimetallschalter am Heiztopf keine Übertemperatur meldet.
Zusätzlich würde ich da gern noch eine autake Einschaltverzögerung vorschalten, sodass im Falle eines erneut durchlegierten Mosfet, der Mastercontroller der Traktionbatterie geschützt ist und nicht auch abbrennt, sollte man den Wagen mit dauerheizung starten.

Wenn wir jetzt noch die Endstufe der Schaltung unten am Heiztopf platzieren können, sodass der Mosfet durch das Heizwasser "gekühlt" wird, könnte das etwas werden.

Die letzte Idee, die wir dann heute noch entwickelt haben könnte so aussehen, dass der OpAmt, der momentan die LoBat-Abschaltung macht, für die Kalibrierung des Temperaturfühlers verwendet werden könnte.
Hintergrund ist, dass die LoBatüberwachung nicht zwingend benötigt wird (das übernimmt die PCU des Autos) und der Temperaturbereich über den die Pulsweite moduliert wird deutlich größert werden könnte.
Wenn man von einem Temperaturbereich zwischen -20°c -80°C ausgeht, sollte die Pulsweite bei vielleicht 30°C anfangen abzunehmen, damit sich die Wassertemperatur asympttotisch an die 80°C annähert und nicht versehens darüber hinausschießt.
Grundsätzlich halte ich 80° schon für grenzwertig, da die Heizung mit 4kW immernoch satt überdimensioniert scheint... In den beiden Versuchen kam bereits nach <1min gut warme Luft aus der Lüftung, daher würde ich mich lieber zunächst von unten an eine Höchst-/Wohlfühltemperatur annähern. Aufbohren geht immer :D

In diesem Sinne, möge es Frühling werden! :lol:
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Fritzler hat geschrieben:Der TLP250 ist aber nicht mehr recommendet = wird bald abgekündigt -> TLP152
Ich weiss.
Aber wenn er sich 5 oder 10 kauft und die verwendet st das wohl egal.
Als Serienloesung ist da ganze doch nicht gedacht, wenn ich das recht verstehe.
Ist halt einfacher fuer Arndt, weil bekommt er Reichelt, den 152er haben die nicht.


Gruss

Werner
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Der Original Thermoschalter schaltet bei 95 oder 100 C und natuerlich mit Toleranz, das konnte ich an einer zersaegten Heizung noch nachvollziehen.
Der hat bei Dir a ber wohl ga anicht ausgeloest vermute ich mal.
100 C unter Normalbedingungen erreichst Du nur mit Druck oder wenns Wasser voll verkocht ist.
Dann waere bei Dir auch ne Sicherung geflogen (bei der Originalschaltung meine ich, nicht bei der neuen, da ist das ja anders.

Gruss

Werner

Arndt hat geschrieben:Besten Dank für die Tipps!!!
Heute war der ESD Kittel zu besuch und wir haben ein paar Stunden herzhaft gefrickelt :D
Was er da jetzt genau getrieben hat muss er am besten selber erklären, aber wir haben die Schaltung vom Bastelbruder wiedeer in Betrieb genommen und versucht herauszubekommen, warum die Mosfets gestorben sind.
da ich natürlich keinen Ersatz mehr hatte wurde fleißig improvisiert, Bilder vom Oszi kann ich morgen Nachmittag ggf. nachliefern, es sieht aber so aus, als wenn ein Tail in der Abschaltflanke unter Umständen den verwendeten Typen nochmal einen Hopser von ~100µs hat machen lassen....

Bezüglich Platz muss ich nochmal genau nachmessen, aber eigentlich sieht das ganz gut aus.

Der Plan entwickelt sich im Augenblick in die folgende Richtung:

Gigavac schaltet völlig unabhängig von allem anderen HVDC, sobald die Umwälzpumpe läuft und der Bimetallschalter am Heiztopf keine Übertemperatur meldet.
Zusätzlich würde ich da gern noch eine autake Einschaltverzögerung vorschalten, sodass im Falle eines erneut durchlegierten Mosfet, der Mastercontroller der Traktionbatterie geschützt ist und nicht auch abbrennt, sollte man den Wagen mit dauerheizung starten.

Wenn wir jetzt noch die Endstufe der Schaltung unten am Heiztopf platzieren können, sodass der Mosfet durch das Heizwasser "gekühlt" wird, könnte das etwas werden.

Die letzte Idee, die wir dann heute noch entwickelt haben könnte so aussehen, dass der OpAmt, der momentan die LoBat-Abschaltung macht, für die Kalibrierung des Temperaturfühlers verwendet werden könnte.
Hintergrund ist, dass die LoBatüberwachung nicht zwingend benötigt wird (das übernimmt die PCU des Autos) und der Temperaturbereich über den die Pulsweite moduliert wird deutlich größert werden könnte.
Wenn man von einem Temperaturbereich zwischen -20°c -80°C ausgeht, sollte die Pulsweite bei vielleicht 30°C anfangen abzunehmen, damit sich die Wassertemperatur asympttotisch an die 80°C annähert und nicht versehens darüber hinausschießt.
Grundsätzlich halte ich 80° schon für grenzwertig, da die Heizung mit 4kW immernoch satt überdimensioniert scheint... In den beiden Versuchen kam bereits nach <1min gut warme Luft aus der Lüftung, daher würde ich mich lieber zunächst von unten an eine Höchst-/Wohlfühltemperatur annähern. Aufbohren geht immer :D

In diesem Sinne, möge es Frühling werden! :lol:
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ESDKittel
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ESDKittel »

Wollte mal wissen warum die FET im Auto abgeraucht sind.
Die Schaltung haben wir zum Test erstmal auf die PWM-Erzeugung reduziert.
Versorgt wurde das ganze aus einen Trennstelltrafo mit Gleichrichter und Ladeelko.
Als FET kam einer aus einem geschlachteten Monitornetzteil zum Einsatz (die anderen waren ja abgeraucht).
Gemessen wurde mit 10x Tastköpfen.
Bild
Die Einschaltverzögerung ist da, das Gate ist währenddessen auf ~0V.
Die PWM-Erzeugung geht und lässt sich einstellen.
Am Gate liegt beim Einschalten eine Flanke mit einer kleinen Stufe auf Ub/2 an.
Beim Ausschalten fällt das Signal schnell auf ca. 2V, dann fällt es deutlich langsamer auf 0V.
Hab das mal nur qualitativ und nicht maßstabsgerecht gemalt, die Oszibilder muß Arndt nachliefern.

Eine Testumgebung für Vollast ist in Planung.
wernerc
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

warten wir die Bilder ab,
dann kann man eine Abschaetzung der Verluste machen.
Wobei das natuerlich bei Vollast und mit den passenden Fets am interessantesten waere.
Der exponentielle Abfal ist auf jeden Fall nicht so schoen. Mag zwar vielleicht unterhalb der Schwellspannung liegen, aber weniger als 2V waere gut.
Haengt natuerlich auch von der Laenge des Tails ab.
Vielleicht mal den Strom messen, mit einem Shunt wenn ihr sowas habt, eine breitbandige Stromzange wird ja vermutlich nicht zur Verfuegung stehen.
Und/oder mal die Kollektorspannung parallel dazu.
Wobei natuerlich der Ausgang des Komparators zusammen mit dem PNP einen Emitterfolger bildet, der erst einmal nie ganz auf 0 geht. Denn er PNP saettigt ja nicht, was ihn prinzipiell schnell macht, aber eine kleine Restspannung bleibt.
Das koennt Ihr ja auch mal am Ausgang des Komparators messen.
Wenn die Ausgnagsstufe des Komparators saettigen kann werden das vielleicht so 1V sein, wenn nicht 1,3-1,4V
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

Hm, haben wir gerade ein Problem mit dem FTP? also hängt das mit dem Vorfall zusammen? kriege die Bilder gerade nicht auf die Seite...
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MichelH
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von MichelH »

Bei mir lief der ablader gerade noch
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Bastelbruder »

Die Gate-Treiber und die positive Impulsstromversorgung wurden darauf ausgesucht um den Schaltverlustrelevanten Teil der Steuerkurve, auch Miller-Plateau genannt, in möglichst kurzer Zeit zu durchfahren. Der NPN mit HFE-Klasse C und der PNP mit 800 mA. Was nachher kommt ist wirklich uninteressant. Für IGBTs müßte man "bloß" die aktuellen 12 Volt auf 15 Volt erhöhen (und einige Spannungsteiler neu dimensionieren).

Ja, man könnte noch einen fetten MOSFET abkommandieren um das Gate auf exakt null Volt zu zerren. Und und und... Aber spätestens dann sollte man darüber nachdenken ob nicht eine digitale Lösung besser einfacher wäre. Auch PIC und Atmel wollen auf automotive Eignung ausgesucht werden.

Erst war da die Idee 311 + 555, der eine schlechtere Ausgangsperformance zur Ansteuerung irgendwelcher MOS-Gates hat als die tatsächlich realisierte Schaltung. Vergeßt die Simulationsmodelle! Die sind von kaufmännisch orientierten Leuten erstellt und eignen sich genau nicht zur Untersuchung von Grenzfällen.
Dann kam der Powertreiber zur Sprache und über die Energieversorgung hat sich keiner Gedanken gemacht, die ursprünglich angedachten Tracos (?) sind jedenfalls auch nicht für alle Temperaturen geeignet. Aber auch ein Kleinhirn will versorgt werden, ruckzuck ist der Hardwareaufwand für Versorgung und Überwachungsschaltungen so hoch wie bei der reinen Analoglösung. Danach kann der Computer allerdings mit nahezu beliebigen Spielereien beschäftigt werden.

Daß der Sensor nicht der zuerst propagierte war, ist blöd gelaufen und hat viel Zeit vergeudet. Die gemessene Kurve wurde von mir sofort als "zweifelhaft"
Die Schaltung läuft jetzt mit dem beseren Modell und dem komischen NTC an Stelle von R1, die Referenzspannung wurde...
bezeichnet und trotz mehrfacher Fehlschläge bei Versuchen nicht mit einer anderen Meßmethode nochmal geprüft.
Noch eine Kleinigkeit: Die Simulationsergebnisse sind recht zuverlässig, was fehlt ist eine belastbare Kennlinie des Fühlers, irgendwie kann ich mir den Kurvenverlauf unterhalb 40°C nicht recht vorstellen.
Zu der Zeit war die Platine noch nicht fertig.

Daß die Kühlung der MonsterFETs nicht ausreichen konnte ist mir entglitten. Ich hab meine Stunden nicht gezählt, viele habe ich dafür bei Shicewetter in irgendwelchen Hotelzimmern sinnvoll verbracht. :)

Nochwas: Leistungshalbleiter sind besonders zum Betrieb bei hohen Temperaturen spezifiziert, auch für zyklischen Betrieb. Ja, die Lebensdauer ist temperaturabhängig. Apropos Lebensdauer: die Betriebsstundenzahl eines Durchschnittsautos mit 200000 km Laufleistung und 60 km/h Schnitt ist gerade mal 3333 Stunden. Das ist weniger als ein halbes Jahr!
Und Kühlkörper nennt man so, weil sie im kalten Zustand nicht funktionieren.
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

https://picload.org/view/darwaddi/map001.jpg.html
https://picload.org/view/darwaddw/map002.jpg.html
https://picload.org/view/darwadar/map003.jpg.html
https://picload.org/view/darwadaa/map004.jpg.html
https://picload.org/view/darwadal/map0017.jpg.html

So, irgendwie bin ich zu blöd für diese bescheuerten Uploaddienste! Da weiß man, was man an dem Abloader hat! Danke ZABEX!!!!!

@Bastelbruder, Du hast recht, dass die anfänglich genannten Bauteile nicht ansatzweise geeignet waren, das liegt aber auch an meiner herangehensweise und bedeutet nicht, dass die Schaltung besser gewesen wäre als Deine.
Da ich anfänglich mit der Geschichte alleine da stand war mein unmittelbares Ziel die abstrakte Funktion, um (zum einen) Interesse zu wecken und die Mitleser zur Mitentwicklung
anzuregen und Vorschläge zu diskutieren.
Ich habe keinen großen Schimmer von Analogtechnik und bezüglich der Feinheiten der Leistungshalbleiterei bei solchen Größenordnungen fehlt es auch an Erfahrung ;)
Um so glücklicher ist man hier bei der geballten Kompetenz im Forum aufgehoben, besonders, wenn man ein Projekt iterativ entwickeln kann.
Ich habe immer versucht alle Vorschläge nach bestem Wissen und gewissen umzusetzen bzw. zu bewerten und mit allen zu diskutieren, manchmal war das aber auch echt nicht trivial :lol:
So wie ich das jetzt sehe ist der verwendete Mosfet nicht wirklich für die Schaltung geeigent gewesen, wenn ich die Ereignisse und Zahlen vom letzten Meltdown noch einmal rekapituliere, dann muss der sehr flott in die ewigen Jagdgründe eingegangen sein, weil die Kühlkörpertemperatur in unmittelbarer Nähe noch keine kritischen Temperaturen hatte, als ich abschalten musste.....
Bastel, welchen Fet (unter der Annahme, dass der Aufwand für einen IGBT offensichtlich zu groß ist) würdest Du empfehlen?
Die einzige Anforderung ist, dass die Bauteile auch für mich beschaffbar sein müssten, sonst kommen wir nicht weiter ;)
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Bastelbruder
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Bastelbruder »

Die Kurven sind eigentlich das was ich erwartet hätte. Der ErsatzFET sollte beim Teststrom etwa die gleiche Plateauspannung aufweisen wie das Original, mit zusätzlichen Kondensatoren G-S und G-D und Leuchtobstlast lassen sich die Zeiten ziemlich ähnlich nachbilden. G-S 10 nF, G-D 100 pF sollten das Verhalten des FCH040N65S3 einigermaßen simulieren.

Irgendwann wurde mal von 7 V am Gate geschrieben, auch damit (bei 16 A Last) sollte der Transistor ziemlich eingeschaltet sein. Laut Datenblatt muß das Miller Plateau dann bei 5 +- 0,5 V liegen.

Für IGBTs wird etwas mehr Gatespannung benötigt, irgendwelche Spezialimpulse sind bei 1 Hz-Gleichstrom nicht erforderlich. Ich habe mir die Schaltung nochmal angeschaut, es reicht wenn man R3 und R12 etwas höher versorgt, dem Komparator tut das nichts so lange die Ausgänge unter 36 V bleiben. Einfach eine 6V-Diode oder vielleicht sogar bloß 2 Kiloohm zwischen R13 und 12V, die beiden Widerstände ans obere Ende und die Gatesteuerung bringt 17 Volt.
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

Huiii, endlich Wochenende!
Ok, habe die Woche immer wieder über MOSFET vs. IGBT nachgedacht..... ohne Ergebnis ;)
Nun ist es aber so, dass ich mit etwas Glück doch an zwei FCH040N65S3 komme un Katarina von ON-Semi hat mir geschrieben, dass meine Sampels wohl auch irgendwann im März kommen :shock:
Damit werde ich wohl besser vorerst bei Mosfets bleiben.

Bastelbruder, sei mir bitte nicht böse, aber ich verstehe nicht so ganz, was der selbstgebaut Treiber für einen Vorteil hat :?
Nach den letzten Erfahrungen tendiere ich eher dazu, die Endstufe mit einem eigenen, galvanisch getrennten Treiber unter dem Heiztopf zu montieren und den Rest der Schaltung zusammen mit dem HV-Relais in einem eigenen Gehäuse unterzubringen...
Quasi so.. wäre das nicht sinnvoller/sicherer?
Bild->zoom
Gehen wir einmal davon aus, dass das Kabel mit dem Gatesignal zum Treiber ca. 1m lang wäre, wenn man das verdrillt, oder schirmt müsste das doch machbar sein, oder?

BTW, der TLP250 und der Nachfolger TLP152 liegen jetz auch nicht wirklich im Bereich der Automotive spec, ich habe aber den TLP352 gefunden, der könnte zwischen -40 bis +125°C
Buin mir nur bei den Feinheiten nicht sicher, ob der dem FCH040N65S3 auf die Beine helfen kann...

Edit, ich weiß, dass das Pinning vom TLP nicht stimmt, das liegt aber mal wieder an der fehlenden Lib ebenso beim FCH040N65S3.
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Bastelbruder
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Bastelbruder »

Die TLP152 / 352 verbraten fürs 'Rumlungern eben mal ganz einfach 1,5 mA (max. 3 mA), TLP250: 7 bis 7,5 mA (max. 11 mA). Durch den Vorwiderstand mit knapp 400 V Spannungsabfall muß der Strom auch und kommt dabei ins Schwitzen.
Irgendwann lohnt sich dann ein Traco oder so, der die ganze Chose bloß dann mit potenzialgetrenntem Saft versorgt wenn die Wasserpumpe rennt...
Dann braucht's keinen Optokoppler mehr, dann kann die ganze Mimik aber auch aus 12 Volt rennen und ein Trafole überträgt die Gate-Lade- /Entladeenergie. Natürlich ist die Schaltung zwischen Trafo und Gate wieder diskret.
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

um 4W zu verbraten habe ich keinen Platz unten am Heizer, dann sitzt da halt schlimmsten Falles ein DC/DC drinnen...

Habe den Kollegen hier bei mouser gefunden:
https://www.mouser.de/ProductDetail/Mur ... gJUDfD_BwE
Der wäre sogar bezahlbar.
Die Ausgangsspannung könnte für den Treiber sicher höher sein, vielleicht findet sich da noch etwas bei den besch... Suchmaschinen.
...dann kann die ganze Mimik aber auch aus 12 Volt rennen und ein Trafole überträgt die Gate-Lade- /Entladeenergie. Natürlich ist die Schaltung zwischen Trafo und Gate wieder diskret.
den Teil verstehe ich aber nicht so ganz... es reichen dann 12V und ein Trafo?!?
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ESDKittel
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von ESDKittel »

Die Energie und die Schaltinformation zum Ein/Ausschalten kann man auch mit einem Trafo/Impulsübertrager potentialgetrennt übertragen.
Dann bräuchte es keinen Traco / keinen Bratwiderstand um einen Gatetreiber mit Strom zu versorgen.
Die Regelung liefe dann auf der 12V Schiene von Think.
Braucht dann aber wieder eine diskrete Schaltung am Gate... ;)

Viele Wege führen nach Rom...Du must Dich halt für ein Konzept entscheiden und dann dran bleiben, auch wenn es im ersten Test nicht tut.
Mir hat mal ein alter Prüf-Ing. gesangt: " Wenn beim ersten Run BIN1 kommt, ist was oberfaul!"
Insofern sind wir schon auf einem guten Weg und ist es notwendig zu ergründen woran der Mosfet im ersten Test abgebrannt ist.

Es gibt auch Gatetreiber auf Photoelementbasis z.B. sowas (da steckt quasi eine Sende-LED drin und ein Stapel Kleinstsolarzellen),
kenne die allerdings nur aus dem Bereich selbstgebauter Optomos-Relais.
Ob es da was gibt was soeinen fetten Mosfet bei den Lastbedingungen sinnvoll schalten kann, muß man schauen.

Hab mir auch mal Gedanken über eine Durchbrennerkennung gemacht:
Bild
Hat aber wieder Bratvorwiderstände für den Rückmelde-Optokoppler.
Dann werden Ansteuersignal und rückgemeldetes Schaltsignal verglichen.
Wenn die nicht gleich sind (mal abgesehen von den Laufzeiten ->Spikeblanking) ist der MOS durchgebrannt und man kann das Sicherheitsschütz abfallen lassen.
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Hallo,

ich sehe es geht weiter.
Ich war die ganze Woche wegen einer Grippe platt und kann heute so gerade mal wieder schreiben.
TLP352 etc. hatte ich nicht auf Temperatur geprueft. Gut das Du das gemacht hast Arndt.
Wenn ein DC/DC im Topf, dann da bitte auch die Temperatur pruefen.
Eine Durchbruchserkennung bzw. sogra Arbeitspunkterkennug ist am einfachsten mit einem billigen Stromsensor.
Ich habe teilweise auch noch gebrauchte hier herumliegen.

Gruss

Werner
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

ESDKittel hat geschrieben:...Viele Wege führen nach Rom...Du must Dich halt für ein Konzept entscheiden und dann dran bleiben, auch wenn es im ersten Test nicht tut.
Mir hat mal ein alter Prüf-Ing. gesangt: " Wenn beim ersten Run BIN1 kommt, ist was oberfaul!"...
Das hat weniger mit Ungeduld, oder Entscheidungsunwilligkeit zu tun, als mehr mit dem Griff nach dem Strohhalm :D
Das Projekt ist iterativ angesetzt mit dem Fernziel, vielleicht am Ende eine Ersatz-Heizungssteuerung für dieses Modell zu haben.
Ich werde das mit Sicherheit nicht als Bausatz bei Ebay anbieten, aber wenn es was wird, möchte ich aber dem fähigen und kältegeplagten Thinkfahrer eine Chance bieten...
Ok, soviel zu den herz-zerreißenden Dingen im Leben :D
Ich kann mit digitalen Pegeln umgehen und der Komplexitätsgrad der analogen Lösung hier ist mittlerweile doch arg problematisch für mich ;)
Nehmt es mir nicht übel, aber krass gesagt kann ich keinen Stromsparfetisch entwickeln, wenn ich da eine 25kWh-Traktionsbatterie habe deren Strom zum VERHEIZEN gedacht ist....
Ich will mit der Kiste auch nicht zum Mond telefonieren, sondern NUR warme Füße haben ;)
Ja, ich habe die Geschichte unterschätzt; hätte gedacht, dass es einfacher ist 4kW "sicher" ein und auch wieder aus zu schalten, aber man kann immer nur dazulernen!
Ich kenne jetzt auf jeden Fall ein paar Wege mehr, wie man eine Heiungsregelung nicht baut :lol:

Die Idee mit der Durchbrennerkennung gefällt mir sehr gut und ich würde das auch gern mit implementieren, allerdings versuche ich mich ein wenig an den begrenzten Platz unter dem Heiztopf zu gewöhnen und wie wir gesehen haben, ist das mit zwei parallelen MOSFET schon nicht so einfach...
oder ist das alles an Bauteilen, was man auf HV-seite?!? Kann nicht sein, oder? Wie sollte das gate sonst flott hochkommen :?
Der von Dir verlinkte Photovoltaische Treiber ist nicht Automotive spezifiziert, gibt es die bis 125°C?

Werner, der DCDC kann zwischen -40 bis 105°, passt also nicht ganz... Hast Du eine Alternative?
Datenblatt https://www.mouser.com/ds/2/281/kdc_ncs1-471742.pdf
So wie ich das in Erinnerung habe, hatte sich der Originalhersteller auf der Platine selber einen gebastelt...
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von wernerc »

Hallo,

das Origial ist wohl eine Art Stepdown Konverter, also eben ohne galvanische Trennung.
Ich habe da kein Schlatbild von gezeichnet, es gibt fuer sowas aber veschiedene Moeglichkeiten. Unter anderem von ST extra fuer hohe Spannungen.
Ich kann auch nochmal wuehlen, was ich an DC/DCs noch habe.
Du brauchst 12V Weibereich in auf 12V Single out ?
In Vermutlich 0.5 oder 1W, also alles nicht zu gross.
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Arndt
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Arndt »

Bild->zoom
So, nun kann ich so richtig heizen :lol:
PCU zeigte heute 124°C an, dem Sensor ist zu kalt, bzw. die Variable vom Nikometer hat nen Überlauf.
Reichweite aktuell noch 84km, mit Heizung wäre es noch deutlich weniger! <- wäre wieder ein Argument für eine Webasto...
Die letzen km habe ich mich am "Powerlimit" nach Hause geschleppt, ging nurnoch mit <70kmh, da wird man schon echt zum Verkehrshindernis mit der Schüssel.

@werner: sorry, komme mom. nicht priv an den Rechner.... ich guck spätestens Fr. mal nach, doe Eckdaten könnten aber soweit passen.
Anse
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Re: Das Projekt Think City

Beitrag von Anse »

@Arndt, meckert das BMS eigentlich rum wenn der Akku zu kalt ist? Bei meinem geht unter 0°C keine Ladung mehr. Dann muss man erst eine ordentliche Runde fahren bis die Akkus warm sind. Rekuperieren geht dann natürlich auch nicht.
Such gerade noch eine einfache Möglichkeit für eine Akkuheizung.
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