Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Der chaotische Hauptfaden

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Propeller
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Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Moin,
nachdem ich ziemlich lange nach einem brauchbaren Exemplar gesucht habe konnte ich Anfang des Monats endlich zuschlagen und bin nun stolzer Besitzer eines Robur LD 3000 B21 Buses.
Das Fahrzeug ist zwar fahrbereit und zugelassen, braucht aber einiges an Zuwendung. Speziell im Bereich des Daches und der Fensterrahmen ist durch Kondenswasser einiges an Rost. Die Einstiege müssen auch geschweißt werden. Weiterhin ist die Elektrik komplett verpfuscht und den "Wohnmobilausbau" kann man getrost als Murks bezeichnen.
Vom originalen 68 PS-Saugdiesel war ich zwar hinsichtlich Startverhaltens und des Verbrauches (13,3l/100km) überrascht, aber mit den 3,7t Leergewicht wird er nicht wirklich fertig. Hinzu kommt ein hinfernalischer Lärm, den bei Endgeschwindigkeit noch nicht einmal das Radio übertönen kann. Da gibt es also noch einiges zu optimieren. Ein geeigneter Deutz steht schon in der Werkstatt.
Das letzte halbe Jahr habe ich mit dem Sammeln von Teilen zugebracht, einen ganzen Bus geschlachtet und Teilequellen erschlossen.

Gedacht ist, das Fahrzeug H-Kennzeichentauglich zu restaurieren und innen einen dezenten Wohnmobilausbau umzusetzen. Das bedeutet, alle Einbauten sind reversibel und nicht höher als die Fensterunterkanten. Auf 6 x 2 Metern ist ja auch etwas Platz.
Das alles soll schrittweise im zugelassenen Zustand passieren.

Wie man sieht ist das Frickelpotential enorm und deshalb stelle ich das Projekt hier mal in loser Folge vor und werde sicher noch etliche Fragen an die Gemeinschaft haben.

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Der Fahrradträger kommt ab.

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Die beiden Sitzbänke stammen aus der Originalbestuhlung und sind dank Federkern sehr bequem.

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Hinten kommt wieder ein Bett mit 2 x 1,40m Liegefläche hin.

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Der Fahrtenschreiber soll durch einen einfachen Tacho ersetzt werden (möchte niemanden bei Verkehrskontrollen auf dumme Gedanken bringen) Das gab es auch original.
Ganz links das kleine Extrapanel ist übrigens für die Standeizung.

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In diesem großen Abteil auf der linken Seite schlummert die Sirokko- Heizung und etwas Gerümpel. Hier möchte ich eine vernünftige Heizung mittels Ölwärmetauscher und eine modernere Warmluft- Standheizung integrieren.
Vielleicht findet sich ja sogar ein Weg, eine Klimaanlage zu basteln.

beste Grüße
Peter
Thorhall
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Thorhall »

Cooles Projekt auf jeden Fall.
Ich mag die Robur Busse, lieber noch mit Allrad.

Bezuegl. infernalischer Laerm, ich habe einen Hanomag A-L28 Bj.'59, ich weiss was Laerm bedeutet :D

Micha
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uxlaxel
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von uxlaxel »

moin peter, wir hatten schon mal vor ner weile über den robur gesprochen und ich hatte dir innenleuchten (fahrgastbereich) angeboten. diese scheinen in der tat genau diese zu sein, die ich bei meinem wohnwagen ausgebaut habe.

halte die rücklichter in ehren, die originalen sind sehr schwer zu bekommen. nachbauten (17€?) halten wohl genau ein jahr durch uns sind dann verschlissen. aber das wird wohl bei fast allem der teile so sein ;)

ganz viel erfolg bei deinem projekt!
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topmech
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von topmech »

Habe schon den Thread verfolgt, in dem es um den Antrieb ging. Das wird ein Mammutprojekt vom Kaliber G-Klasse restaurieren von Hansele.
Hut ab, drück dir die Daumen in drei Sachen: dass sich keine ungeplanten Baustellen auftun, dass alles gut über die Bühne geht und dass der innere Schweinehund ruhig ist. Merke das bei dem verhältnismäßig kleinen Busausbauprojekt. Etwas hinderlich sind auch spontane Umsetzungen von guten Ideen, die die Planung eigentlich nicht mehr hergibt, aber doch ein nettes Feature darstellen.
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Gobi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Gobi »

Ich kann keine Bilder sehen?
Zum Lärm im Innenraum: ich habe für den Hymer so ein billige Geräuschpegelmeßgerät gekauft, da kann man relativ genau suchen, wo der Lärm durchkommt. Eine sehr krasse Stelle war z.B. das Loch des Schaltknüppels - dick mit Schaumgummi ausgepolstert, viel besser!
Tja, und diese krasse Untermotorisierung.... es war halt damals so. Man fragt sich wirklich, wie das vollbesetzt, mir Gepäck in den Bergen ging!?
Ich denke mal, das Wichtigste ist, von Anfang an Gewicht sparen, wo es nur geht!(ich wünschte, das wäre mir beim "Monster" schon so klar gewesen) Also vorsicht beim Ausbau, da kommt schnell was zusammen - schön Vollholztüren und so.... :roll:
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ferdimh
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von ferdimh »

Tja, und diese krasse Untermotorisierung.... es war halt damals so. Man fragt sich wirklich, wie das vollbesetzt, mir Gepäck in den Bergen ging!?
Naja, es geht ja heute noch. Meine ersten THW-Touren gingen auch mit 407D+Anhänger. Dann gings eben mit 40 den Berg hoch, und immer ein Auge auf dem Kühlerthermometer...
In der Ebene vermisst man die Leistung kaum.
Jetzt ersetzt ein 14t/280PS-Euro6-MAN das Gespann. Ich muss sagen, dass ich den 407 vermisse. Er vermittelt (mir) mehr das gefühl, dass ich auch ankomme.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Die Bilder liegen auf meinem Server und sind hier verlinkt. So, wie ich es immer mache. Kannst Du die Bilder direkt aufrufen, Gobi?
Für den Lärm sehe ich mehrere Ursachen: 1. ist der recht ruppige Motor nur sehr schlecht vom Rahmen entkoppelt, so daß sich die Schwingungen perfekt auf das ganze Fahrzeug übertragen können. 2. sind die riesigen Blechflächen komplett ungedämpft. Da ist keine Matte, kein Antidröhn, nichts drauf. 3. gibt es von Hause aus jede Menge Ritzen und Spalten, durch die der Krach hindurchkommt. Insofern ist die Idee mit dem Meßgerät gar nicht so schlecht. Ich glaube, da gibt es auch Anwendungen für's Schmierfon und da mache ich mich mal schlau.
Ansonsten verfolge ich den Thread von Topmech aufmerksam, wo ja auch aktuell die Entdröhnung ein Thema ist.

Insgesamt hat der Bus eine Zuladung von ungefähr 1,5t. Wenn ich mit meiner Frau irgendwohin fahre, dann ist das immer wie ein Umzug :lol: . Insofern plane ich von Anfang an, beim Bauen absolute Gewichtsdisziplin zu halten. Zumal ja auch noch Gasflaschen, Kühlschrank usw. mit müssen.

Gestern habe ich ihn nochmal angeworfen und eine 12km lange Probefahrt gemacht, wobei ich mal kräftig zugetreten habe und auch mal richtige Bremsproben durchgeführt habe. Auf der Überführung hatte ich ihn lieber sehr vorsichtig behandelt, weil es mitten in der Nacht war und ich heil ankommen wollte.
Nuja, selbst mit viel Anlauf ist bei leerem Bus bei 75..78 km/h in der Ebene definitiv Schluß. Viel weiter würde bei der Geräuschkulisse auch der Mut nicht reichen. Beim Bremsen mußte ich feststellen, daß nur ein Kreis arbeitet. Interessanterweise zieht er nicht weg, obwohl nur vorn links und hinten rechts bremsen. Bei der Suche nach der Ursache stellte ich noch erfreut fest, daß der Bus noch eine Ausführung ohne Bremskraftverstärker ist. Damit brauche ich am Deutz nicht die Vakuumpumpe überholen und mir auch keine Sorgen um den empfindlichen und teuren BKV zu machen.

Axel, an den Leuchten wäre ich nach wie vor interessiert. Das mit den Rückleuchten habe ich auch schon festgestellt: Obwohl es sich um simple 08/15 Lampen handelt, die früher überall dran waren (vom Mistanhänger bis zum Traktor, LKW, Bus) sind die Dinger unverschämt teuer geworden. Auf dem Teilemarkt in Neuruppin hatten sie voriges Jahr selbst an offensichtlich schlechte Nachbauten bis zu 25,-€ drangeschrieben. Und ich habe die Dinger vor ein paar Jahren noch verschenkt. :?

Hier mal ein paar weitere Detailbilder:

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Der ganze Bus ist von Hause aus lausig bis gar nicht konserviert. Das größte Problem ist, daß sich im Dachbereich jede Menge Kondenswasser absetzt, welches dann direkt in die oberen Fensterrahmen läuft und diese von innen heraus durchgammeln läßt. Ich habe keinen Bus gesehen, bei dem das nicht so war. Interessanterweise scheint das Problem meistens links stärker ausgeprägt zu sein als rechts. Im vorliegenden Falle ist der gesamte Bereich eine komplette Stukkateursarbeit und die Scheibengummis sind mit Sikaflex unterspritzt.
Ich mache mir keine Illusionen, was mich darunter erwartet...

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Untenrum sieht es meistens vergleichsweise gut aus.

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Die selbe Stelle von innen.

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...mal abgesehen von den Einstiegen. Hier haben tausende von Modderschuhen, Streusalz und PVC-Belag ganze Arbeit geleistet.

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Da ich nicht ausschließen kann, daß es der Hausschwamm ist fliegt der Bretterfußboden komplett raus.

beste Grüße Peter
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Fritzler
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Fritzler »

Bis Fingertreff 2019 willste fertig sein? :mrgreen:
Ich bin gespannt!
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Das war nicht so ganz ernst gemeint. ;)
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Am Liebsten würde ich sofort anfangen, die Hütte für's Sandstrahlen zu entkernen, aber ich habe am Freitag einen Termin bei der Dekra, wo ich dem Prüfer nochmal vorher den Istzustand zeigen will.
Es geht darum, daß ich trotz Wohnmobilumbau gern das "H-Kennzeichen" haben möchte. Nach meiner Lesart der Anforderungen muß der Umbau mindestens 20 Jahre alt oder in zeittypischer Weise erfolgt sein. Leider scheint der Prüfer noch nicht ganz davon überzeugt zu sein.
Das Alter des Umbaus kann ich mittels des entwerteten alten Briefes problemlos nachweisen. Wahrscheinlich ist der Umbau sogar gleich nach der Wende erfolgt.
Ebenso sind nur 2 Sitzplätze eingetragen, obwohl eine der originalen Bänke exakt an ihrem originalen Einbauort steht. Das möchte ich auch noch geändert haben.

Mal eine andere Frage:
Weiß jemand, wozu die beiden Knöpfe links und rechts am Rand des Fahrtenschreibers sind? Sieht aus, wie kleine Staufferbuchsen, aber ich konnte keine Funktion feststellen.

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Robby_DG0ROB
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Könnten es die von außen zugänglichen Lampenfassungen für die Beleuchtung sein. Seinerzeit waren für Leuchtmelder und Instrumentenbeleuchtung die heute kaum noch genutzten 1.2 W Lampen (kein Gewinde). verbreitet.
unlock
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von unlock »

Propeller hat geschrieben:
Mal eine andere Frage:
Weiß jemand, wozu die beiden Knöpfe links und rechts am Rand des Fahrtenschreibers sind? Sieht aus, wie kleine Staufferbuchsen, aber ich konnte keine Funktion feststellen.
Hallo,
ich weis es nicht,aber wenn Du keine Funktion feststellen kannst,könnte es die Umstellung für Pause-Lenkzeit und/oder Fahrer 1-2 sein.
Das kannst Du dann auf dem Schreiberblatt sehen,wenn einige Zeit geschrieben wurde.
Die Uhr wird warscheinlich innen zu stellen sein.
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Gobi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Gobi »

Propeller hat geschrieben:Am Liebsten würde ich sofort anfangen, die Hütte für's Sandstrahlen zu entkernen, aber ich habe am Freitag einen Termin bei der Dekra, wo ich dem Prüfer nochmal vorher den Istzustand zeigen will.
Es geht darum, daß ich trotz Wohnmobilumbau gern das "H-Kennzeichen" haben möchte. Nach meiner Lesart der Anforderungen muß der Umbau mindestens 20 Jahre alt oder in zeittypischer Weise erfolgt sein. Leider scheint der Prüfer noch nicht ganz davon überzeugt zu sein.
Das Alter des Umbaus kann ich mittels des entwerteten alten Briefes problemlos nachweisen. Wahrscheinlich ist der Umbau sogar gleich nach der Wende erfolgt.
Wenn der Prüfer keinen Bock hat, musst du dir einen anderen suchen! Hat echt keinen Sinn, sich runzuärgern- es ist nur die Frage ob er will oder nicht. Ich wüsste jemand, ist aber zu weit weg für dich. Hör dich doch einfach mal um in der Szene, bist ja nicht der Einzige der auf WoMo mit H scharf ist.
doofi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von doofi »

Wenn alles gut gemacht ist dann "darf" das eigentlich keine Probleme geben. Ich wollte nach dem Überfliegen des Ausgangsbeitrags eigentlich "dann mach halt erst Womo und dann "H" " schreiben; später las ich dass das Ding ja schon ein Womo ist. Ich fände das ziemlich absurd wenn Du da (vernünftige Restauration natürlich vorausgesetzt) kein H-Gutachten dafür bekommst. Keine Panik.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Robby_DG0ROB hat geschrieben:Könnten es die von außen zugänglichen Lampenfassungen für die Beleuchtung sein.
Bingo! Nachdem ich einfach mal mit Gewalt dran gezerrt habe fielen mir zwei kleine Sofitten entgegen.

@Gobi, Doofi:
Ich komme gerade vom Besuch des Prüfers zurück. Beim persönlichen Gespräch sah plötzlich alles anders aus. Wir haben uns zusammen an den Tisch im Bus gesetzt, ich habe meine Unterlagen ausgebreitet und wir haben die Sache in Ruhe besprochen. Scheint alles kein Problem zu sein.
Lediglich die 3er Sitzbank, die entgegen der Fahrtrichtung steht, könnte noch Schwierigkeiten machen, wenn ich da reguläre Sitzplätze eingetragen haben möchte. Das will er noch klären. Im Großen und Ganzen schien er mir recht kooperativ.

So nichts dazwischen kommt fange ich morgen an, die Hütte zu entkernen.
doofi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von doofi »

So lange der Eimer vor dem lkw-Gurtpflicht-Baujahr (irgendwas um 199x) Erstzulassung hat ist das im Normalfall wurscht mit "gegen die Fahrtrichtung oder nicht". In unserem LKW ist eine mit Winkeln am Siebdruckboden festgespaxte Couchgarnitur als sechs Sitzplätze eingetragen. Interessiert keine S*u.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

doofi hat geschrieben:In unserem LKW ist eine mit Winkeln am Siebdruckboden festgespaxte Couchgarnitur als sechs Sitzplätze eingetragen.
Herrlich. :lol:
Der Eimer ist Baujahr 1971 und insofern sind Gurte kein Thema. Die originalen Sitzbänke sind einfach mit jeweils 4 sechser Holzschrauben an den Bodenbrettern festgeschraubt. Vermutlich würde ich die mit einem kräftigen Ruck herausgerissen bekommen.

Bezüglich des Bodenmaterials bin ich auch schon am Überlegen, ob ich wie original wieder Bretter reinmache (diesmal dann Lärche oder Douglasie) oder gleich eine Siebdruckplatte nehme. Die Siebdruckplatte wäre erheblich einfacher und gammelbeständiger. Die Frage ist nur, ob das Ding dröhnt und wie gut man es entdröhnt bekommt.
Mein gedachter Aufbau wäre entweder auf der Platte eine ordentliche Trittschalldämmung und Laminat in Holzoptik oder einfach, wie original, PVC-Bodenbelag. Laminat ist empfindlicher und schwerer. Aber was packt man unter's PVC als Schall- und Wärmedämmung?
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Raider
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Raider »

Propeller hat geschrieben:
doofi hat geschrieben:In unserem LKW ist eine mit Winkeln am Siebdruckboden festgespaxte Couchgarnitur als sechs Sitzplätze eingetragen.
Herrlich. :lol:
Hier Dito, Feuerwehrauto BJ 89, Sitzplätze sind völlig egal, 9 Plätze eingetragen. Gurtpflicht ist ab 92. Vorne die Sitze sind dem Tüvver auch voll egal, gehen auch Sportsitze ohne Zulassung und selbstgebratener Konsole.
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video6
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von video6 »

Netzfund
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doofi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von doofi »

Raider hat geschrieben:
Hier Dito, Feuerwehrauto BJ 89, Sitzplätze sind völlig egal, 9 Plätze eingetragen. Gurtpflicht ist ab 92. (...)
Bei uns MAN 14.192 Bj 85. Bei den mannigfaltigen Polizeikontrollen die wir mit dem Kübel schon durch haben hat sich noch nie jemand wegen der Sofas angestellt. 9Sitzplätze eingetragen, keine vorgeschriebenen Rückhalteeinrichtungen => abloofen.

Edit:
Es muss natürlich eine "Pulle" oder ein Bus sein. Im Koffer ohne Durchgang mit Stehhöhe darfst Du niemanden mitnehmen.
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itchy
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von itchy »

Hallo,
Im Koffer ohne Durchgang mit Stehhöhe darfst Du niemanden mitnehmen.
bist Du Dir mit der Stehhöhe sicher?
Nach meinem Halbwissen muss nur eine Kommunikationsmöglichkeit gegeben sein - das würde keine Stehhöhe erfordern.
Ich möchte gerne 2 Sitzplätze im Möbelkoffer und muss das noch abklären - wenn es Stehhöhe bedarf, kann ich mir alles weitere sparen...

VG,
Holger
vorhautfront
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von vorhautfront »

Moin!
Die Menger der Neuen Feuerwehrkarren, die Mittlerweile mit Integralkabine ausgeliefert wird, lässt mich an der Stehhöhe zweifeln. Meist ist da nur ein "Fenster" von ca.50cm Höhe und 1m Breite vorhanden. meist sind davor noch die PA-Halterungen verbaut, so dass schon das Durchreichen von Gegenständen ein Problem ist.
Bild
auch in Rettungswägen ist nur ein Fenster zwischen Fahrer- und Patientenraum. Früher kam man bei einigen Sonderfahrzeugen mit einem Sprechschlauch aus, Bei DDR-LF auf Pritschenbasis gab es glaube ich sogar eine Gegenspechanlage oder ein Telefon.
Gruß, Felix
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ferdimh
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von ferdimh »

Früher kam man bei einigen Sonderfahrzeugen mit einem Sprechschlauch aus, Bei DDR-LF auf Pritschenbasis gab es glaube ich sogar eine Gegenspechanlage oder ein Telefon.
Das haben auch (<10a alte) FüKomKW des THW...
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Gobi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Gobi »

Propeller hat geschrieben: Bezüglich des Bodenmaterials bin ich auch schon am Überlegen, ob ich wie original wieder Bretter reinmache (diesmal dann Lärche oder Douglasie) oder gleich eine Siebdruckplatte nehme. Die Siebdruckplatte wäre erheblich einfacher und gammelbeständiger. Die Frage ist nur, ob das Ding dröhnt und wie gut man es entdröhnt bekommt.
Mein gedachter Aufbau wäre entweder auf der Platte eine ordentliche Trittschalldämmung und Laminat in Holzoptik oder einfach, wie original, PVC-Bodenbelag. Laminat ist empfindlicher und schwerer. Aber was packt man unter's PVC als Schall- und Wärmedämmung?
Siebdruckpaltte scheint mir auch sinnvoller. So weit ich es verstanden habe, ist das "Entdröhn-Konzept", daß harte und weiche Sachen im Wechsel als Sandwich kommen. Such mal nach Trittschalldämmung, das sind so Schaummatten, vielleicht so was in der Art. Wir haben Linoleum verlegt, weil die Frau kein PVC wollte. Teuer, aber echt ganz schön.
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von doofi »

Ich bin mir absolut nicht sicher mit der Stehhöhe des Durchgangs zur Kabine;bei mir wurde das allerdings mal verlangt um vollwertige Sitzplätze in einen Wohnkoffer eingetragen zu bekommen. Ich musste sogar extra ein sündhaft teueres nur einseitig abschließbares Zylinderschloß für die Tür kaufen damit man die Tür von der Innenseite des Koffers aus ohne Schlüssel aufschließen kann.
Allerdings war das ein "Geld spielt keine Rolle" Kundenauto und da war eine Dismussion mit dem Prüfer unnötig.
Ich denke allerdings dass es da unterschiedliche Vorschriften für Einsatzfahrzeuge vom THW oder Feuerwehr und private Wohnmobile gibt.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Ist Linoleum nicht ziemlich empfindlich?

Wegen Durchgang: Mit stellt sich das Problem ja nicht, aber ich habe diverse Wohnmobile, z.B. Hanomag AL-28 gesehen, die nur Durchgänge hatten, durch die man höchstens auf allen vieren hindurchkam. Scheint also nicht so ein Thema zu sein.
Was ist eigentlich der Hintergrund dessen, daß die gefordert werden? Gibt es da irgendeinen Sicherheitsgewinn?
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Bastelbruder
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Bastelbruder »

Linoleum ist für die Ewigkeit.
Es isoliert thermisch, ist und bleibt weich, langsam nachgiebig (Stuhlrollen sinken 1 mm ein und eine halbe Stunde später ist die Delle wieder weg).
Bloß die Stöße laufen Gefahr, sich aufzubiegen und eine mechanische Angriffskante zu bilden.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Hm. Dann scheint das ja eine echte Option zu sein. Das hier sieht sogar aus wie zu DDR-Zeiten und wäre damit originalgetreu. Dann riecht der Bus wie ein Klassenzimmer. :) Ich werde mir mal eine Materialprobe besorgen und testen.
Die Frage ist, wie sich das Zeug mit einer elastischen Dämmung darunter verhält.

Gibt es eigentlich heute noch sowas wie Sprelacart? Die Seitenverkleidungen müssen auch neu.

EDITH: Hey, die produzieren ja sogar noch und bieten einen Musterversand an.
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von doofi »

Propeller hat geschrieben: Was ist eigentlich der Hintergrund dessen, daß die gefordert werden? Gibt es da irgendeinen Sicherheitsgewinn?
Ich denke mal dass es da um Überschläge/Umkippen geht.Wenn der Koffer auf der Türseite liegt und es da drinnen zu brennen anfängt (brrr; will ich mir nicht weiter ausmalen...)
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Daran habe ich auch gedacht. Dann würde es aber auch ausreichen, 2 Türen oder mehrere, auf alle Seiten verteilte Fenster + Nothammer am Koffer zu fordern. Also entweder Durchgang oder genug Fluchtöffnungen.
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itchy
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von itchy »

Danke für Eure Antworten - dann ist das noch einen Versuch wert mit den Sitzplätzen hinten :)

Zur Bodenplatte:

Fürs WoMo würde ich nach unten auf jeden Fall Dämmen wollen. Ich habe dafür ein Sandwich-Panel hergestellt:

nach unten 9mm Siebdruck -> 40mm Styrodur flächig verkleben -> innenaufbau (in meinem Fall OSB-Platten).
Wann man will kann man ins Styrodur Heizwendeln für eine Fußbodenheizung einfräsen. War mir aber zu viel Aufwand...
Dröhnen mach ich mir in dem Fall keine Gedanken - aber das Panel ist in sich sehr steif.
Verwindet sich Dein Chassis wenn Du eine Bordsteinkante rauf fährst? Würde ich bei einem Bus nicht vermuten, aber wer weiß was es für Sonderbauten gibt :)

VG,
Holger
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Der Fußbodenaufbau könnte etwas dick für meinen Bus werden. Mal sehen. Ich fange bald mit der Entkernung an und dann gucke ich, wieviel Platz ist.
Verwindung scheint nicht so ein Thema zu sein, aber ich werde das vorsichtshalber mal testen.
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von doofi »

Auch das Gewicht ein Bisschen im Auge behalten. Beim MAN mit 220 PS und Luftfederung ists wurscht was man für einen Boden einbaut; aber beim Robur mit nicht gerade überdimensionierten Blattfedern und zweistelliger Leistung ist jeder gesparte Zentner ein guter.
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itchy
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von itchy »

Hallo,

das selbstbau-Sandwich kommt - je nach Innenaufbau - auf ein Flächengewicht von 11-12 kg/m² - dafür mich brauchbarer Isolation.
GfK-Gelcoat kann man erheblich leichter (dann aber auch teurer) bauen - ist für den Boden wegen der Tragfähigkeit jedoch mäßig geeignet.

Das Ganze bietet sich an als Ersatz für dicke Massivholzböden wie sie früher oft verwendet wurden.
Wenn man nicht ausreichend Höhe für den Aufbau hat, erübrigt sich das natürlich.
Dann würde ich Siebdruck nehmen und versuchen nach unten offen zu isolieren damit Tauwasser von der Metallstruktur abtropfen kann...

Bin gespannt auf weitere Berichte :)
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

So, am 27. ist der Termin mit dem Sandstrahler. Bis dahin muß die Hütte sauber entkernt sein.
Zunächst habe ich den Himmel vorsichtig rausgenommen. Er muß noch als Muster für die Neuanfertigung herhalten. Darunter fand sich verrotteter Filz, der sich weitestgehend vom Blech gelöst hatte. Der Kleber läßt sich zum Glück leicht abschaben, so daß ich da schonmal gut vorarbeiten kann.
Überraschenderweise ist das Blech aber tatsächlich nur oberflächlich angerostet.

Bild

Der meist komplett vergammelte Bereich um die oberen Fensterrahmen erwies sich als erstaunlich gesund. Jetzt weiß ich, warum:
Das Ganze wurde schonmal repariert. Die Vorgehensweise, einfach das verrostete Blech grob mit dem Schneidbrenner rauszunehmen und das Reparaturteil einfach draufzupappen entspricht zwar nicht meiner Vorstellung von ordentlicher Arbeit, aber auseinanderreißen werde ich das erstmal nicht. Ich denke, mit ordentlicher Konservierung wird das schon halten.

Bild

Hier sieht man schön, wie das Kondenswasser runterläuft, um im Spalt der Fensterrahmen zu verschwinden und dort seine Arbeit zu verrichten.
Mal sehen, wie ich das in Zukunft vermeide. Ich glaube, ein Himmel aus atmungsaktivem Material, verbunden mit einer ordentlichen Dämmung und viel Konservierung dürften da Punkte bringen.
Die Frage ist, was dämmt und entdröhnt am Besten? Ich habe auch gewisse Bedenken bei geschlossenporigen Dämmaterialien - anderseits hat sich der originale Filz als dauerhaftes Feuchtbiotop erwiesen....

Bild

Weiterhin überlege ich noch, ob ich die Dachhutzen als ständige Feuchtigkeitsquelle einfach wegnehme und die Öffnungen verschließe.
Ich habe vorn ein großes originales Glashubdach und hinten über dem Bett werde ich noch eines einbauen. Das sollte eigentlich Belüftung genug sein.
Anderseits gehören die Lufthutzen zum originalen Erscheinungsbild. Mal sehen.
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ESDKittel
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von ESDKittel »

Propeller hat geschrieben:Hier sieht man schön, wie das Kondenswasser runterläuft, um im Spalt der Fensterrahmen zu verschwinden und dort seine Arbeit zu verrichten.
Mal sehen, wie ich das in Zukunft vermeide.
Vielleicht oberhalb der kritischen Stellen eine "Regenrinne" anbringen und das Kondesat so gezielt ableiten.
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Bastelbruder
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Bastelbruder »

Kondenswasser kann bloß dort "entstehen" wo (feuchtwarme) Luft drankommt vorbeistreicht.
Wie geht das nochmal beim Hausbau? Mit Taupunkt und so...
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Sterne
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Sterne »

Leider ist die Lösung der Wärmeübertragung da eindeutig. In einer Blechhütte liegt der Taupunkt innen am (äußeren) Blech. Da kann man lange rätseln über "gute" und "böse" Dämmung ... die Lösung bleibt immer gleich. Man kann nur überlegen wie man der Luftzirkulation und Dampfdiffusion den Hahn abdreht. Armaflex löst das Problem recht pragmatisch. Plan B für Bastler Sandwichplatte im Selbstbau: Brunnenschaum + großflächig Alublech. :)
Die Auswirkungen von trotzdem entstehender Feuchtigkeit zu minimieren, ist meiner Meinung nach nicht zielführend, da bereits die Temperaturunterschiede Tag/Nach hier in Mitteleuropa täglich Tauwasser entstehen lassen.
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Gobi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Gobi »

Tja, innen feucht und warm, aussen vergleichsweise kalt - MUSS da nicht Kondensat entstehen? Das müsste man sich mal von einem vertrauenswüdigen Architekten erklären lassen, das Problem haben ja alle isolierten Häuser.

Ich denke mal, man sollte sich mehr darauf konzentrieren, wie das möglichst schnell wieder trocknen kann und das Wasser dort auf keinen Fall eingesperrt wird!
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uxlaxel
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von uxlaxel »

alle offenporige dämmung kann absaufen. dazu zählt neben filz und schaumgummi auch sypropor! warum nimmt man mei kälteanlagen armaflex? weil es nicht absaufen kann und somit bekommt man auch keine taupunktverschiebung. ich selbst gehe davon aus, dass eine möglichst luftdichte verklebung mit armaflex (am besten das zeugs ohne kleber kaufen und dann mit dem originalen flüssigem kleber oder pattex sprühkleber sauber ankleben und vor allem hohlräume dahinter vermeiden. theoretisch könnte man da sogar auf den korrosionsschutz verzichten, aber da würde ich nicht meine hand für ins feuer legen wollen!
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Sterne
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Sterne »

Gobi hat geschrieben:Tja, innen feucht und warm, aussen vergleichsweise kalt - MUSS da nicht Kondensat entstehen? Das müsste man sich mal von einem vertrauenswüdigen Architekten erklären lassen, das Problem haben ja alle isolierten Häuser. ...
Architekten und Bauphysik sind wie der Hahn und das Eierlegen. Manchmal schauen sie zu wenn es passiert. :D
Leider ist die Spezialdisziplin von Architeckten schöne Bilder zu malen. Rechnen läßt man besser die Ingenieure.
Sonst kann man die Problematik auch ganz einfach selber untersuchen https://www.ubakus.de.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Tja, beim Thema Dämmung bin ich noch ziemlich hin und her gerissen.

Der originale Aufbau war so: Blech mit dünner Schicht Rostschutzfarbe, darauf mit (vermutlich) Chemisol verklebter Filz und ein Himmel aus unperforiertem, luft- und wasserdichtem PVC-"Kunstleder".
Diese Variante hat offenbar bewirkt, daß durch Spalten und Ritzen immer noch genug feuchte Luft dort ihr Wasser abladen konnte und sich ein herrliches Gammelbiotop bilden konnte. Die Trocknung war durch das Kunstleder natürlich stark beeinträchtigt. Beim Abnehmen des Himmels hat es dermaßen nach Muff und Schimmel gestunken, daß ich schon einen Mundschutz anlegen wollte.

Was mache ich nun?
Zunächst soll das Ganze so gut es geht gesandstrahlt werden. Dann wollte ich die nicht erreichbaren Ritzen und das aufgedoppelte Blech mit Owatrol fluten und alles mit Brantho Korrux lackieren sowie die Hohlräume konservieren. Dafür hätte ich normalerweise Elaskon K60ML verwendet. Es soll aber ein neues Produkt auf der Basis von Wollfett geben, was nicht so unangenehm riecht wie das Elaskon. Davon lasse ich mir mal eine Portion kommen und teste das.
Andere Vorschläge?

Anschließend brauche ich eine Entdröhnung und Wärmedämmung. Das ist der Punkt, wo ich noch sehr unschlüssig bin.
Antidrönmittel, die man wie Unterbodenschutz aufträgt möchte ich nicht verwenden. Zum Einen habe ich noch kein Produkt gesehen, was nicht mit der Zeit versprödet und unterrostet und zum Anderen ist es eine Strafarbeit, das Zeug später im Falle des Falles wieder zu entfernen.
Bitumen? Wird im Winter hart und reißt auch. Alubutyl? Keine Erfahrung.
Was ist das Beste?

Dann die Dämmung. Meine persönliche Erfahrung sagt, daß Versuche, etwas "wasserdicht" zu bekommen dazu führen, daß das zwangsläufig trotzdem (aber eben nur in geringerem Umfang) eindringende Wasser zuverlässig eingesperrt wird und dann erst recht seine Wirkung entfaltet.
Wenn hingegen was mal naß wird, aber ordentlich wieder trocknen kann, dann ist das nicht ganz so schlimm.
Daher war mein bisheriger Plan, schweren Filz einzukleben und als Material für den Himmel perforiertes Kunstleder zu verwenden. Diese Variante hätte auch noch entdröhnende Eigenschaften. Und meine Hoffnung wäre, daß die Hütte trocken ist, wenn sie ein paar Stunden an der Sonne steht. Insgesamt dürfte ja auch viel weniger Wasser anfallen, wenn das Auto mal hin und wieder von 2-4 Personen für einen Ausflug genutzt wird, als wenn da täglich 21 Leute mit Modderschuhen durch die Gegend gefahren werden.
Trotzdem will ich da natürlich die beste Lösung.
Nur welche? Doch lieber Armaflex?
Hat wer Langzeiterfahrungen?
So jedenfalls nicht.
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Gobi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Gobi »

Nur meine Meinung:
Fett finde ich immer noch die beste Lösung, weil es immer wieder weich wird und kriecht. Ich bin persönlich schon bei Ovatrol skeptisch, weil es das eben nicht macht - scheint ja aber zu funktionieren.

"Wasserdicht" würde ich auch auf alle Fälle NEIN sagen.
Filz finde ich nicht gut, ich glaube, das braucht wirklich lange, bis es wieder trocknet? Da fände ich Styropor ja noch besser - wenn jetzt gesagt wird, da kriecht auch Wasser rein, hätte ich bei meinem "Monster" ein echtes Problem eingebaut, können meine Enkel ja dann mal nachsehen....

Ich frage mich bei so einen riesen Teil ja eher, ob man nicht eine Hand voll kleine Lüfter einbauen sollte, die gelegetlich den unweigerlichen Zwischenraum durchpusten? Nur so eine Schnapsidee.
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Später Gast
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Später Gast »

Gobi hat geschrieben:Ich frage mich bei so einen riesen Teil ja eher, ob man nicht eine Hand voll kleine Lüfter einbauen sollte, die gelegetlich den unweigerlichen Zwischenraum durchpusten? Nur so eine Schnapsidee.
hatte eben ne ähnliche Schnapsidee: Wenn die Mengen an Feuchtigkeitseintrag nicht gar so übel sind, könnte man auch an strategischen Stellen Donoteat-Packs verbauen und in regelmäßigen Abständen wechseln/recyceln.
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Smily »

Wie wäre es denn, wenn du innen den feuchteanfälligen bereich einfach folierst?
Das ist ein top rostschutz und es gammelt nimmer.
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Hansele
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

was ich mich derzeit oft Frage, muss alles immer besser sein wie es ab Werk war?

Die Hersteller werden sicher an Scharen von Leuten mit Schneeschuhen und den Winter zumindest etwas gedacht haben.

Klar mit heutigen Materialien geht das oft von ganz alleine, aber wie lang hat es denn so bisher gehalten?

Bisher sind die Gammelstellen aufgrund der Wasserproblematik bekannt, aber welche Änderung ergibt sich durch zusätzliche Dämmung?
Vielleicht sammelt sich das Wasser dort, wo es viel größeren Schaden anrichtet?

Ich würde mir eine preiswerte Lösung suchen, mit der "ICH" gut leben kann, den Anspruch das es 100 Jahre hält,
würde ich nicht wirklich mit einplanen, denn nach 10-15 Jahren muss spätestens wieder alles neu gemacht werden.

Grüßle
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itchy
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von itchy »

Hallo,
Die Hersteller werden sicher an Scharen von Leuten mit Schneeschuhen und den Winter zumindest etwas gedacht haben.
Daran habe ich meine Zweifel.
Zum Einen muss das Ding unter Zeitdruck fertig werden, zum Anderen ist eine gute Lösung nicht immer mit dem Budget vereinbar.
Wenn es die unmittelbaren Tests übersteht, überlässt man bekannte Schwachstellen auch mal dem Kunden.
Und wenn man sich eigenhändig die Arbeit macht, dann spricht doch nix dagegen es nach aktuellem Stand der Technik zu lösen.

Ich fülle meinen Dachabschluss innen mit Fett aus.
Isolierung muss wegen Lärm sowieso ran, warum nicht gleich Armaflex nehmen?
Gegen Dröhnen kommt erst eine Schicht Alubutyl aufs Blech.
Wie lange das dann hält, muss sich zeigen.
Einfach nackt wie original wieder zusammenbauen widerstrebt mir.

VG,
Holger
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Julez
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Julez »

Propeller hat geschrieben:[] Dann wollte ich die nicht erreichbaren Ritzen und das aufgedoppelte Blech mit Owatrol fluten und alles mit Brantho Korrux lackieren sowie die Hohlräume konservieren. Dafür hätte ich normalerweise Elaskon K60ML verwendet. Es soll aber ein neues Produkt auf der Basis von Wollfett geben, was nicht so unangenehm riecht wie das Elaskon. Davon lasse ich mir mal eine Portion kommen und teste das.
Andere Vorschläge?

[]
Ich empfehle Mönnichfett. Hab ich schon einiges zu geschrieben, gib mal "Mönnich" in die Suche ein. Das Elaskon trocknet laut Beschreibung irgendwie, das ist Käse. Bereiche, die nicht spritzwasserbelastet sind, sind am besten bedient mit einem dauerhaft flüssig bleibenden Mittel.
https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 07#p203407
sysconsol
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von sysconsol »

Wegen dem Dröhnen noch ein Gedanke:

Das Dröhnen entsteht durch Resonanzen.
Heißt: Da schwingt ein Stück Blech mit.

Stützt man das nochmals ab, dann verschiebt sich die Resonanzfrequenz in einen höheren Bereich, wo sie nicht mehr angeregt wird.
Stützt man so eine Platte nicht mittig ab, dann ergeben sich zwei neue Platten mit unterschiedlicher Resonanzfrequenz.
Das muss auch nicht verkehrt sein.

Da sollte sich doch etwas machen lassen.

Anregen kann man die Resonanzen auch mit einer potenten Lautsprecherbox samt passendem Verstärker.
Man sollte sich trotztem vorher anhören, was bei der Fahrt stört.
Nicht dass man anfängt Dinge zu bekämpfen, die im normalen Betrieb gar nicht stören ;)

Oder habe ich irgendwo einen Denkfehler?
Robby_DG0ROB
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Eine zeit- und budgetmäßige Aufbereitung lebt natürlich von Kompromissen bzw. muss es können. Was nützt das Ziel, eine 110 % Lösung mit feinsten Werkstoffen und heutigen Materialien erreichen zu wollen, wenn es dadurch ein "Jahrhundertprojekt" wird, wo man irgendwann die Lust verliert, weil Zeit und/oder Geld knapp werden und auch kein Fortschritt mehr erkennbar ist.

Es gibt immer wieder Zeitgenossen, die nicht zwischen Pfusch und zweckmäßiger Instandsetzung unterscheiden können. Der Bus soll sicher nicht von Grund auf neu errichtet werden, um dann für die Ewigkeit zu halten, sondern mit vertretbaren Mitteln in einen brauchbaren Zustand versetzt werden, der nicht 100 % perfekt sein kann und braucht.

Sicher, heute würde man vieles anders konstuieren oder mit anderen Werkstoffen bauen und der Korrosionsschutz ist auch besser geworden, aber das Salz dafür mehr geworden und hat aggresievere Zuschläge und vielerorts wird ja seit Jahren unabhängig der Witterung dauergestreut, teilweise bei fast zweistelligen Plusgraden. Viele Salzsilo-Standorte erhalten jedes Jahr einen weiten Silo dazu, ohne das am Ende das Salz auch nur einen Tag länger reicht. Daher sind entweder alle Korrosionsschutzmaßnahmen früher oder später nutzlos oder man muss hier einen unverhältnismäßigen Aufwand treiben, wenn das Fahrzeug noch min. 20 Jahre halten soll.
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