Kommt mir bekannt vor, hab mir auch eine Low-Cost-Fräse gebaut, aus denselben Gründen. Besteht großteils aus MDF, hat trotzdem ein paar qualitativere Bauteile drin (geschliffene Rundführungen, Trapezspindeln mit einigermaßen einstellbarem Spiel) und für Holz und Kunststoff macht sie sich bisher ganz gut. Es kündigt sich allerdings auch da schon an, dass der Aufbau nicht all zu steif ist. Habs schonmal mit der Bearbeitung von Alu probiert, das rattert wie sonst nix.
Die Schrittmotorsteuerung hab ich bei mir auch drin, musste diese aber ein bisschen modifizieren, da durch die Optokoppler das Signal so verrundet wurde, dass die Motoren bei etwas höheren Frequenzen ziemlich gestottert haben. Hab
wie hier beschrieben ein paar Schmidt-Trigger zwischengebaut und jetzt kann ich sogar mit 8-fachem Microstepping fahren. Musst aber aufpassen, bei mir war am Kühlkörper ein Aluspan, sodass einer der Treiberchips keine nennenswerte Wärmeleitung hatte. Und immer nur mit angeschlossenen Motoren betreiben, hab mir gleich einen von den Treiberchips dadurch zerschossen, als ich unter Spannung einen Motor einstecken wollte. Die Chinesen schaffen es natürlich nicht, davor zu warnen.
Ich werd mir aber trotzdem überlegen, für meine nächste CNC vielleicht
diese Einzelachs-Endstufen zu verwenden, es ist generell besser, die einzeln zu haben, da sich das besser erweitern bzw. auswechseln lässt.
Die Motoren, die dabei sind, sehen ein wenig oversized aus, aber dann kannst die auch für die zukünftige Fräse verwenden. Für die kleine Fräse würde ich wohl nicht den vollen Strom verwenden, bevor sich das Teil noch selbst zerlegt. Ich würd vielleicht aber ein Set mit noch einem Netzteil suchen, oder hast dafür schon was liegen? Ich hab bei mir eins mit 36V 10A drin, das sollte eigentlich reichen.
Schubladenführungen sind Mist. Damit bekommt man keine vernünftige Präzision hin. Ich hab zwar schon geschliffene Rundführungen bei mir dirn, aber dann nur mit Kugellagern, die darauf laufen. War auch ne doofe Idee, aber erstmal klappts. Trägt halt ganz schön zur Nachgiebigkeit der Mechanki bei. Ich werd für die zukünftige Fräse wohl
solche Führungen verwenden (nur als Beispiel), die halten dann auch.
Einen LPT-Port brauchst du nicht zwingend, ich hab einen Arduino-Uno mit der
grbl-Firmware, der Arbeitet dann als G-Code-Interpreter und übernimmt dann die Ansteuerung der Schrittmotoren und auch anderen Dingen (End-/Referenzschalter auswerten, Spindel/Kühlmittelpumpe schalten, ein paar Bedienknöpfe). Auf dem Rechner brauchst du dann nur noch einen G-Code-Sender (zB.
hier) und kannst damit deine Maschine bedienen und G-Code-Dateien senden. Ist leider an ein paar Stellen nicht ganz ausgereift, aber man kann damit gut arbeiten.
G-Codes erstelle ich mittels
CamBam, kann ich nur empfehlen. Man kann auch .dxf-Dateien mit Inkscape erstellen und dann dort einfach laden. Gibts als Trial mit großzügigen 40 kostenlosen Benutzungen, als Vollversion kostet es leider irgendwas knapp über 100€ (was für CAM-Software immernoch sehr günstig ist).