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Der chaotische Hauptfaden

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Spike
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Spike »

Ich brauche einmal Euren Rat: Ich habe ein Röhrenradio erstanden. Leider hat es jahrzehntelang auf einem unisolierten Dachboden gestanden. Beim Reingucken habe ich aufgegeben - alles ist durch Betauung korrodiert.
Also kommen zum Staub echter Rost und sehr wahrscheinlich grünspanige Kontakte. Es handelt sich um ein absolutes Spitzengerät von Saba, bei dem sich allein das Verwursten der Greencones lohnen würde... Ich möchte es aber eigentlich erhalten. Es sind zwei Motoren verbaut, die natürlich genauso aussehen wie die Trafos und Übertrager. Sagt mir mal ob es Chancen gibt das Ding wieder flott zu bekommen, oder ob es erfahrungsmässig keinen Sinn macht da Zeit reinszustecken, weil sich das Material unwiederbringlich zerlegt hat. Ich weiss, ohne Fotos ist das erst einmal doof - kann ich aber bei Interesse nachliefern. Geht vom worst case aus. Es hat nicht reingeregnet, sieht aber so aus :shock:
Nello
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Nello »

Hm. Ohne selbst Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht zu haben, glaube ich, es kommt in diesem Fall mehr auf Dich selbst als auf das Objekt der Restaurierung an.

Ich habe inzwischen so viele unfassbare Geschichten gesehen, daß ich ernsthaft glaube, alles lässt sich instandsetzen. Von der Riesenlokomotive "Big Boy" bis zu komplett verrotteten Flugzeugen aus der Arktis. Sicher auch ein übel zugerichtetes Radio.

Aber: Welcher Basteltyp bist Du? Arbeitest Du oft und zielstrebig? Dann ran! Oder hast Du zehn Projekte aus 20 Jahren, die nie fertig werden? Dann lass es.
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Spike
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Spike »

Nello hat geschrieben:Oder hast Du zehn Projekte aus 20 Jahren, die nie fertig werden? Dann lass es.
Naja. Ich habe einiges im Kopf, das ich niemals verwirklicht haben werde. Sowie einige zuviele Baustellen, die materialtechnisch teilbestückt liegengeblieben sind. Also sollte ich es vielleicht lieber lassen - da hast Du Recht...
Zum Spinxen:
Bild
Der Motorwähler.
Bild
Netztrafo und Übertrager.
Bild
Blick auf das "Motorpoti".
Sir_Death
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Sir_Death »

Da ist alles hinüber.

Kontakte, Schalter, Potis,...
Lassen sich die Motoren überhaupt noch drehen, oder sind die Rotoren durch Rost schon aufgegangen?
Drahtisolation bröselig?
Kondensatoren und Kohleschichtwiderstände - Vergiss die aufgedruckten Werte...
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Fritzler
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Fritzler »

Aber nimmw enigstens die greencones mit wenn die noch nicht zerbröselt sind.
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Chefbastler
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Chefbastler »

Julez hat geschrieben:
Mino
Also erstmal das Lademodul:

https://www.ebay.de/itm/LM2596-DC-DC-St ... 1605685549

[/quote]

Von den China Schaltreglermodulen mit LM2596 würde ich abraten:
Da ist meist ein Fake Schaltregler IC drauf der den Chip dessen Bruder ICs LM2576 drin hatt der nur mit 50Khz arbeitet anstatt mit 150Khz. Dazu pass dann auch die darauf befindliche Speicherdrossel nicht richtig weil zu Klein.
Die SS34 Ultraschnelle Shottkeydiode ist meist auch Fake und nur eine langsame Silizium mit mehr Spannungsabfall...
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Herrmann
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Herrmann »

@ Spike
ist das etwa ein Freiburg Automatik?
sieht ungefähr so aus

Komm bloss nicht auf die Idee und mach dat Dingen platt :twisted: :twisted:

Hilfe findest Du hier oder hier

Ansonsten gib mir doch mal bitte eine PN wo Du sitzt, vielleicht werden wir uns ja auch Handelseinig
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Gary »

Chefbastler hat geschrieben:
Julez hat geschrieben:
Mino
Also erstmal das Lademodul:

https://www.ebay.de/itm/LM2596-DC-DC-St ... 1605685549
Von den China Schaltreglermodulen mit LM2596 würde ich abraten:
Da ist meist ein Fake Schaltregler IC drauf der den Chip dessen Bruder ICs LM2576 drin hatt der nur mit 50Khz arbeitet anstatt mit 150Khz. Dazu pass dann auch die darauf befindliche Speicherdrossel nicht richtig weil zu Klein.
Die SS34 Ultraschnelle Shottkeydiode ist meist auch Fake und nur eine langsame Silizium mit mehr Spannungsabfall...[/quote]

Wer hat den nun schon alles einen Fake LM2596 in den Fingern gehabt, wer plappert nur nach ?
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Fritzler
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Fritzler »

Ich hab den Fake in der Hand gehabt und durchgemessen. :twisted:
Die Oszibilder fleuchen hier irgendwo im Forum rum.

Würde mich über Nachmessungen von anderen Forenusern aber freuen.

edit:
https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 11#p153849
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Spike
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Spike »

Herrmann hat geschrieben:@ Spike
ist das etwa ein Freiburg Automatik?
Es ist ein Freiburg Automatic 100 Stereo -> Dieses hier.
Netzstecker ist abgeschnitten. Das Gehäuse hat hinten rechts oben Leimbindung verloren und im Chassisbereich bröselt es das Furnier ab.
Der Staub ist chassisoberseitig verkrustet. Es scheint die originale TFK-Röhrenbestückung drin zu sein. Die EF86 sind erstmal mit den Abschirmblechen verbacken... Seufz.
Ich habe das Ding einmal ausgebaut um auch drunter sehen zu können. Da sieht's nicht ganz so wild aus, aber auch nicht schön.
Die Angst vor: "Jetzt raucht's auch noch...!" ist schon recht gross.
Gary
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Gary »

Fritzler hat geschrieben:Ich hab den Fake in der Hand gehabt und durchgemessen. :twisted:
Die Oszibilder fleuchen hier irgendwo im Forum rum.

Würde mich über Nachmessungen von anderen Forenusern aber freuen.

edit:
https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 11#p153849

Ich kann mir gut vorstellen das es da mehrere hundert oder tausend "Fake" Chips gab, aber ich denke nicht über mehrere Jahre. Von daher sollte man schon eine "B Probe" machen.
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Fritzler
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Fritzler »

Ich kauf die sicher nicht nochmal, das darf wer anders machen.
tom
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von tom »

Sir_Death hat geschrieben:
tom hat geschrieben:Hallo,
ich wollte mal wissen ob es eine möglichkeit gibt, den grünen Belag auf Kupferblechen im Aussenbereich (Balkonablaufrinne) zu entfernen und neubelag zu verhindern.

M.f.G.
tom
Sorry, jetzt eine in diesem Forum normalerweise niemals gestellte Frage: "Und wozu das ganze?" - Das Oxid ist gleichzeitig auch Schutz gegen weiteres oxidieren, und damit gegen weitere Materialreduktion. Ich würde es so belassen, wie es ist.
Wenn du das ganze nicht absolut top sauber, Fett- und Staubfrei an allen Ecken und Winkeln bekommst, löst sich irgendwo der Klarlack (einzige Möglichkeit die ich kenne) und dann wird das ganze so richtig hässlich & fleckig.
wieso sollte sich auf einem Kupferblech Klarlack befinden ?
Das ganze sollte halt wie an anderen stellen nur immer dunkler werden, und nicht Grün.
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video6
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von video6 »

Nichts ist tot solange es nicht begraben ist.
Erst mal bergen und langsam trocknen lassen.
Dann mit putzen anfangen.
Motoren und Potis mit Ballistol benetzen.
xanakind
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von xanakind »

Zum Saba Radio:
Das bekommt man doch wieder hin. Da habe ich schon schlimmere Radios wieder zum laufen bekommen.
Erstmal alles sauber machen und putzen.
Dann die offensichtlich defekten Bauteile austauschen.
Dann man langsam und vorsichtig an den Strom klemmen und schauen was passiert.
Gary
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Gary »

Fritzler hat geschrieben:Ich kauf die sicher nicht nochmal, das darf wer anders machen.
Hast ja damals extra 2 gekauft zum Testen, würde auch sagen das du jetzt raus bist. 8-)

Ich hab mal welche auf die Wunschliste gesetzt, bei der nächsten Bestellung dürfen die mit..

Fakten Fakten Fakten
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ferdimh
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von ferdimh »

Das Radio hat doch mehr oder weniger normalen Fundzustand.
Aufgrund der Komplexität wird das keine ganz einfache Reparatur werden, aber nach Chassisausbau und einer ernsthaften Runde in der Dusche sollte die Welt schon deutlich besser aussehen.
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Spike
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Spike »

ferdimh hat geschrieben:Das Radio hat doch mehr oder weniger normalen Fundzustand.
Aufgrund der Komplexität wird das keine ganz einfache Reparatur werden, aber nach Chassisausbau und einer ernsthaften Runde in der Dusche sollte die Welt schon deutlich besser aussehen.
xanakind hat geschrieben:Zum Saba Radio:
Das bekommt man doch wieder hin. Da habe ich schon schlimmere Radios wieder zum laufen bekommen.
Erstmal alles sauber machen und putzen.
Dann die offensichtlich defekten Bauteile austauschen.
Dann man langsam und vorsichtig an den Strom klemmen und schauen was passiert.
video6 hat geschrieben:Nichts ist tot solange es nicht begraben ist.
Erst mal bergen und langsam trocknen lassen.
Dann mit putzen anfangen.
Motoren und Potis mit Ballistol benetzen.
Vielen Dank für die ermutigenden Antworten. Dann muss ich wohl mal ran - Vielleicht mache ich einen Restaurierungsthread auf, um die Fortschritte zu dokumentieren. Der Keim der Hoffnung fällt bei Euch fast immer auf fruchtbaren Boden ;)
Thorhall
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Thorhall »

Spike hat geschrieben: Vielen Dank für die ermutigenden Antworten. Dann muss ich wohl mal ran - Vielleicht mache ich einen Restaurierungsthread auf, um die Fortschritte zu dokumentieren. Der Keim der Hoffnung fällt bei Euch fast immer auf fruchtbaren Boden ;)
Coole Sache, den Thread habe ich dann schon abboniert. Das interessiert mich sehr.

Micha


Edit: Rechtschreibung
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Weisskeinen
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Weisskeinen »

Fritzler hat geschrieben:Ich hab den Fake in der Hand gehabt und durchgemessen. :twisted:
Die Oszibilder fleuchen hier irgendwo im Forum rum.

Würde mich über Nachmessungen von anderen Forenusern aber freuen.

edit:
https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 11#p153849
Ich habe auch solche Teile und die schwingen tatsächlich nur mit 50kHz. Die Ausgangsspannung sieht bei meinen aber gar nicht so schlecht aus und mit einem größeren Ausgangskondensator ist der Ripple auch in den Griff zu bekommen.
ando
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von ando »

Moin,

ich hab hier auf der Werkbank nen Fein Geradschleifer.

Der spukte Bürstenfeuer.
Also hab ich den mal aufgemacht, den Kollektor mit feinem Schleifpaier gereinigt und die Rillen mal vorsichtig mit nem Messer ausgekratzt.
Die Kohlen sind noch vorhandne, könnten länger sien, aber liegen noch an.

Zusammengebaut, eingeteckt, anschalten- Spratzel!! Es kommt ganz viel Magic Smoke raus.

Was kann das sein? Is das Teil noch zu retten?

Ando
MSG
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von MSG »

ando hat geschrieben:Fein Geradschleifer
Aufmachen. Wenn du Glück hast, wars nur der Entstörkondensator. Doof ist, wenn Anker oder Feld kaputt sind.
ando
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von ando »

Hi,

Du meinst, den Entstörkondi mal auf verdacht tauschen? Optisch sieht der Gut aus.
Deutet das starke Bürstenfeuer auf ne kaputte Wicklung hin?

Ando
MSG
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von MSG »

Bevor du denn Kondensator tauschst, probiert erst mal ohne. Könnte dann mehr Bürstenfeuer geben. Wenn es dann immer noch raucht, ist was anderes defekt.
IPv6
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von IPv6 »

Aus Interesse:
Gibt es da Fehler, die sich nicht mit einem Multimeter finden lassen?
Also Wicklungen kann ich ja immerhin durchmessen, wenn deren Werte okay sind sollte der Rauch schonmal nicht von den Wicklungen kommen.
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ESDKittel
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von ESDKittel »

Hab ich mal folgenden Tip ausm Forum hier bekommen:
Mit den Labornetzteil mit DC-Saft bestromen, so daß der Universalmotor sich gerade so dreht.
Ist eine Ankerwicklung defekt bleibt er da stehen.
Kerko
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Kerko »

Hallo Zusammen,

ich habe hier eine Bohrmaschine mit einem 600W Kondensatormotor. Die würde ich gerne auf Drehstromantrieb mit FU umrüsten. Wie groß muss jetzt der Drehstrommotor sein? Ich habe im Kopf, dass ein Kondensatormotor etwa 60% der Leistung eines gleich großen Drehstrommotor abgibt. Dann müsste ja ein Motor mit 380W ausreichend sein oder?
IPv6
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von IPv6 »

Bezieht sich das "gleich groß" wirklich auf die aufgenommene Leistung und nicht auf die Baugröße?
So arg dürfte sich der Wirkungsgrad doch nicht unterscheiden, dass ein 380 W Drehstrommotor die gleiche mechanische Leistung abgibt wie ein 600 W Kondensatormotor
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Chemnitzsurfer
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Ständerbohrmaschinen können nicht genung Leistung haben ;) 300W ist die 40€ ALDI Klasse, ich würde >600W verbauen, spätestens wenn du mal mit einer Lochkreissäge hantierst und das Bohrfutter stehen bleibt, weist du wieso :roll:
Die alte 400V Elektra Beckum ( auch Baumarktklasse) auf Arbeit hat afaik 750W
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ferdimh
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von ferdimh »

Wenn du den Motor mit FU betreibst, sinkt die Leistung bei niedrigen Drehzahlen (Konstantes Drehmoment bis Nenndrehzahl).
Je mehr Bums also der Motor hat, desto seltener musst du den Riemen umlegen. Daher sollte der dickstmögliche Motor (und idealerweise ein langsamlaufender) dran.
Einen 4poligen Motor kann man mit relativ gutem Gewissen bis 4000 U/min oder so treten, während die Nennleistung bei 1500 U/min anliegt. Dann hat man bei langsamen Arbeiten mehr Kraft.
Wenn man mit 3000 U/min den 3er Bohrer durch Alu jagt, hat man dann zwar wenig bis keine Leistung - braucht sie aber auch nicht.
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von uxlaxel »

Die Wikipedia sagt, dass bei der Jenaer Straßenbahn die Spannung "660 V (+165 V, −200 V)" betragen würde. Heißt das, dass am Fahrdraht alles zwischen 460 und 825V existieren kann? Gut, die nach der Wende neu angeschafften Züge speisen ja zurück beim Bremsen und die Leitungslängen darf man wohl auch nicht unterschätzen. Dennoch kommt mir diese Differenz relativ groß vor. Klärt mich da mal bitte auf. Lötfahne weiß bestimmt mehr ;) Danke!
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Fritzler
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Fritzler »

Das ist aber eine sehr überspezifische Angabe in dem Artikel. :geek:
Bei anderen Artikeln (Berlin/Dresden/Nürnberg/München) steht glatt 600/750VDC

In Jena fahren GT6N das ist ein Dreiteiler mit mal eben 300kW Antriebsleistung.
Das sind gemütliche 450A auf dem Fahrdraht und soooooo dick ist der auch wieder nicht. (ich hab son Fahrdraht direkt vorm Wohnzimmerfenster).
Da sackt dann die Spannung schonmal gut ab zwischen 2 Einspeisepunkten und dann eben noch dien Vermutung mit der Rückspeisung ;)
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Bei den Tatras die zu DDR Zeiten für KMS angeschafft wurden, wurde laut einen Mitarbeiter des Straßenbahnmuseums sogar teilweise die letzten zwei Schaltstufen im Schaltwerk herausgesägt , da ansonsten die Unterwerke abgekackt sind , wenn die Fahrer zu schnell beschleunigt haben und bei den ganz alten Straßenbahnen müssen wohl immer mal wieder die Bremswiederstände in der kleinsten Bremsstufe verglüht sein wenn von voller Fahrt auf die erste Bremsstufe geschaltet wurde.
Also Leistung ist da schon dahinter.
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Fritzler »

Eine T3 sowe KT4D hat auch mal eben 160kW, eine Kombi aus Tw+Tw+Bw hat also auch nette 320kW.
Dank des hohen Eigengewichts bringen die das auch auf die Schiene, sone klapprigen modernen Plastebomber eher nicht.
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von ferdimh »

in DA sind theoretisch bis zu 1260A Fahrstrom pro Fahrzeug möglich und ja, der genannte Spannungsbereich passt schon. Der Fahrdraht ist DÜNN!
Bei Altfahrzeugen mit Glühlampen direkt am Saft kann man auch beobachten, dass zwischen "Braunes Licht" und "Hilfe, hat jemand kaltweiße LEDs in die E27-Fassungen gedreht?" alles vorkommt.
Fies bzgl Stromaufnahme sind vor allem (wenn sie nicht (wie in DA) auf 800A gedrosselt sind) hochgezüchtete Drehstromkisten, die ihr Leistungsmaximum erst bei hohen Geschwindigkeiten erreichen. Dann legt der Fahrer bei 50 den Hebel auf den Tisch und es wird richtig Leistung (auch noch für längere Zeit, der Weg bis 70 ist lang) umgesetzt.
Das Nezt MUSS einen großen Toleranzbereich haben, damit Einspeisen und wieder entnehmen einwandfrei klappt. Und eigentlich stört das auch keinen, außer ein übereifriger Ingenieur baut zickige Unterspannungsabschaltungen ein.
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Fritzler hat geschrieben:Eine T3 sowe KT4D hat auch mal eben 160kW, eine Kombi aus Tw+Tw+Bw hat also auch nette 320kW.
Dank des hohen Eigengewichts bringen die das auch auf die Schiene, sone klapprigen modernen Plastebomber eher nicht.
Un die Variobahne 8 x 45 kW :shock: :lol: sind bei 700V auch mal eben 500A bzw. 600A bei 600V.
Sieht übrigens richtig gut aus, wenn sich da , dank verreister Oberleitung im Winter Lichtbogen zünden, die dann mal eben bis zur nächsten Haltestelle / Ampel mitfahren ( um als Fahrgast denkt man, man ist beim Rodeo xd) :twisted:

BTW, wie funktioniert eigentlich so eine Enteisungsanlage? Wird da ein heises Stück Eisen an die Oberleitung gedrückt oder Igor mehr Strom?
http://www.strassenbahn-seite.de/chemnitzatw405.html
Zuletzt geändert von Chemnitzsurfer am So 10. Feb 2019, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Fritzler »

Ich wohn ja an der Wendeschleife hier.
Wenn morgens die erste Bahn im Winter vorbeikommt bei gut zugeeister Oberleitung wegen der feuchten Seeluft. :shock:

Aber Herbst ist besser mit viel Sand und Blättern -> Ghostrider *spratzel*.
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Die ganz neuen Trams hier sind laut Datenblatt
https://www.skoda.cz/de/referenz/forcit ... ?from=prod
Max. Geschwindigkeit 60 km/St.
Speisung 600 V DC / 750 V DC
Antrieb výkon 560 kW
Auch mit 500-600A zu Gange, vll haben die deshalb in den letzten Jahren haufenweise neue Unterwerke hier gebaut.
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von ferdimh »

Die angegebenen Leistungen sind Stundenleistungen!
Kurzzeitig geht da deutlich mehr - sonst bekäme man so viel Eisen (oder Alu, aber irgendwie dann auch nicht leichter) auch garnicht sinnvoll bewegt.
Fahrleitungsenteisung geht in DA mit einem Stromabnehmer mit Aluschleifleiste (stabiler!), der an einem formal historischen Wagen montiert ist. Der zickt dann auch nicht,wenns britzelt. Solange irgendwie Strom auf die Bürsten kommt, fährt das. Auch mit 100V, wenn 500 am Lichtbogen abfallen. Letzterer hat auch eine gewisse Enteisungswirkung ;-)
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Nello »

Fritzler hat geschrieben:(ich hab son Fahrdraht direkt vorm Wohnzimmerfenster)
Interessant. Kannst Du das Feld messen? Hast Du z.B. mal probiert, ob's Dir den Kompass dreht, wenn eine Bahn vorbei fährt?
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uxlaxel
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von uxlaxel »

Fritzler hat geschrieben:(ich hab son Fahrdraht direkt vorm Wohnzimmerfenster).
kommst du da ran? spannungen bis 800V sind doch zu beherrschen, da kannst du doch 3...4 heizer in reihe betreiben ;)
gute alte bahnheizkörper :-D
oder rotierender umformer auf rund 200V und damit einen zwischenkreis einer ollen USV gespeist und schicken 230V-sinus-wackelsaft wieder draus gemacht :-D
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von ferdimh »

Also das Bild der Bildröhre in meinem Auto wandert gelegentlich zur Seite, wenn ich unter der Fahrleitung langfahre.
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von andreas6 »

Die Felder in Straßenbahnnähe sind schon ordentlich. Als wir noch richtige Röhrenmonitore hatten, war das in der Stadt sehr deutlich zu sehen. Die Designerbude gleich neben dem Gleis hatte immer falsche Farben auf dem Monitor, je nach Fahrbetrieb. Monitor einmessen konnte man dort gar nicht. Die sind dann in einen Hinterhof gezogen, gaaanz weit weg von jeder elektrischen Bahn. Dort ließen sich auch die Monitore farbseitig korrekt einstellen.

MfG. Andreas
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Bastelbruder »

Ich hatte einen Kunden in Bahnhofsnähe, da haben die Farbmonitorbilder 5 mm gezittert. Für einige Kilomark gabs von VAC ernsthafte Abschirmungen aus MU-Metall, die haben das Problem beseitigt.
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Fritzler
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Fritzler »

Feldmühle hab ich ned zum E-Feld messen, mein Kompass versteckt sich und Röhrenmonitore sind hier schon lange verbannt :mrgreen:

Ne Wurfleitung aufn Fahrdraht zum Stromzapfen lassenwamal.
Das sieht doch eher offensichtlich aus :?
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von xanakind »

Aber du könntest dich doch mal weit aus dem Fenster strecken und mal die Messspitze dranhalten? ;) :lol:
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von uxlaxel »

xanakind hat geschrieben:Aber du könntest dich doch mal weit aus dem Fenster strecken und mal die Messspitze dranhalten? ;) :lol:
könnt er eigentlich mal machen, soll sich mal nicht so haben. ne stange pvc-elektrorohr oder glasfieber-zeltgestängen und ab geh die post ;)

die blicke anderer wären sicher köstlich! :-D
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Angel mit CU Lackdraht? :lol:
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Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Nello »

Jetzt bin ich doch überrascht, wieviele Geschichten zum Thema Feld um Fahrdrähte hier zusammenkommen. Wenn das so ist, will ich mein kleines Erlebnis noch beisteuern.

Ich hatte mir damals einen Marschkompass zugelegt, einfach um damit rumzuspielen. Damit saß ich in der Stuttgarter S-Bahn, um zu sehen, ob sich unter Einfluss der Ströme über mir irgendetwas tut.

Ich hatte mit einer Ablenkung der Nadel gerechnet, war aber völlig verblüfft von dem, was tatsächlich passierte: Als der Zug anfuhr, begann das Ding zu rotieren! Nicht so schnell wie ein Motor, aber doch ziemlich zügig. Bis heute kann ich mir den Effekt nicht so recht erklären.
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Bastelbruder
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Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Kurze Frage -> schnelle Antwort

Beitrag von Bastelbruder »

Die S-Bahn läuft mit Wechselstrom, das Magnetfeld ist quer zur Fahrtrichtung.
Wenn das Schwungrad "Kompaßnadel" einmal richtig angeworfen wurde, wird die Drehung auch von höheren Frequenzen unterstützt. Das ist wie bei einem Lüftermotor, dessen Betriebskondensator verstorben ist. Man kann ihn in beide Richtungen anwerfen und er läuft mit stark verminderter Drehzahl weiter.

Apropos: warum gibts in der Bahn keine Herzschrittmacher-Warnschilder?
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