3D Druck für Anfänger

Der chaotische Hauptfaden

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Sterne
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3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

Da es doch einige Nachfragen zu meinem 3D-Drucker gab, werfe ich mal meine Anfänger-Erfahrungen beim 3D-Druck in diesen Faden rein.

Eigentlich wollte ich lange schon mal einen 3D-Drucker ausprobieren. Das "Fachsimpeln auf Fußpilzebene" hier in unserem 3D-Druck Faden hat mich leider lange davon abgehalten. Heaterman meinte: "Laß dich nicht abschrecken, probier es einfach mal aus." :)

Vorgestern habe ich den Chinaman beauftragt mir einen in Deutschland lagernden Anycubic I3 Mega zu schicken. Nach ca. 20 Minuten Aufbauen + Leveln und 1,5 Stunden Druckzeit der Demoteile von der beiliegenden SD-Karte sieht es bei mir auf dem Druckbett so aus.
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Meine komplette Know-How zum Thema 3D-Druck habe ich aus der Diskussion mit Heaterman und 5 YouTube-Videos. Also kann man das Teil wohl als DAU kompatibel bezeichnen. :lol:
Die gut 200€ habe ich gerne gegen die Gewissheit getauscht, dass ich mich jetzt erstmal um Software(-einstellungen) und Konstruktion der begehrten Kleinteile kümmern kann.

Gruß
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

Da einige nachgefragt haben woher ich meinen Drucker habe:
Ausgangspunkt meiner Suche war https://www.china-gadgets.de/test-anycu ... d-drucker/
Wenn ich mich recht entsinne, habe ich da blind auf einen Aliexpress-Link geklickt.

Am 2. Tag habe ich erstmal Cura installiert, was zum Glück schon Voreinstellungen für meinen Drucker mitbringt. Mein Sohn hat sich als Videospieler, natürlich keine Tiere, sondern einen Panzer gewünscht.
Also bei Thingiverse ein Modell ausgesucht und geladen.
Das Teil war natürlich 60 cm groß (was gar nicht auf den Drucker paßt) und wollte in 30 Stunden gedruckt werden. Also in Cura skaliert, zum Druck vorbereitet und auf die SD-Karte geschoben.
1 Stunde später sah es so auf dem Schreibtisch aus. :o
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Scheinbar waren hier noch einmal meine Fähigkeiten beim Leveln gefragt, weshalb ich mir jetzt überlege, wie ich meine wichtigste Hilfe dauerhaft am Drucker anbringe.
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Aber weit gefehlt. Es hat eine Weile gedauert bis ich geschnallt habe, dass durch die Rundungsfehler der 10% Skalierung, alle Modell leicht "verkippt" waren. Dadurch lagen die Modelle nicht flächig auf sondern nur an einem Punkt. Das kann man in Cura leider nicht erkennen. Es ist mir nur dadurch aufgefallen, dass die äußeren Hilfstrukuren seltsam aussahen.
Die pragmatische Lösung war die Modelle einfach ein paar Hunderstel in das Druckbett zu verschieben, wodurch sie jetzt wieder komplett am Druckbett haften.

Gruß
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Heaterman
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Heaterman »

Holla, er hat meinen Anschaffungstipp einfach durchgezogen, CGRTLns!

Sei dir sicher, die Wünsche der Famile werden ich rund halten und schnell zum Konstruktionsexperten machen.
unlock
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von unlock »

Sterne hat geschrieben: Aber weit gefehlt. Es hat eine Weile gedauert bis ich geschnallt habe, dass durch die Rundungsfehler der 10% Skalierung, alle Modell leicht "verkippt" waren. Dadurch lagen die Modelle nicht flächig auf sondern nur an einem Punkt. Das kann man in Cura leider nicht erkennen. Es ist mir nur dadurch aufgefallen, dass die äußeren Hilfstrukuren seltsam aussahen.
Die pragmatische Lösung war die Modelle einfach ein paar Hunderstel in das Druckbett zu verschieben, wodurch sie jetzt wieder komplett am Druckbett haften.
Normalerweise sollte bei einer Skalierung keine Drehbewegung entstehen,da ja die die Achsen nur verkleinert werden!Möglicherweise steht das Originalmodel auch schon schief.
Cura sollte auch anzeigen,ob das Model auf dem Boden steht,macht es aber bei schmalen Flächen nicht.
Bei Teilen mit kleiner oder dünner Grundfläche sollte man deswegen einen Raft verwenden,um die Haftung zu verbessern.

Fürs Bedleveling gibt es übrigens Druckvorlagen zum Download.
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sparky
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von sparky »

Oder einen entsprechenden Brim (Rand). Spart Material und Druckzeit. Ich bin mit Rafts nie so wirklich warm geworden.
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Heaterman
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Heaterman »

Raft kostet zwar Zeit, spart aber erst mal eine Menge Ärger, vor allem mit Warping, wenn das Objekt anfängt, an einer Seite das Bein zu heben.
Da muss man erst seine Erfahrungen sammeln, manchmal sorgt bei gehäuselosen Druckern und ungünstiger Anordnung der Lüfter schon ein Luftzug fürs Abheben.

Bei starken Skalierungen schicke ich das Modell auch mal durch netfabb und lass das da repearieren - kann sich lohnen, das Programm rechnet einen Haufen Müll aus der Konstruktion raus.
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Sterne
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

Welche Option man bei der Druckplattenhaftung auswählt ist stark vom Modell abhängig. Das Geschütz ist einzelnd gedruckt und war eine echte Herausforderung.

Ich war schon positiv überrascht, dass der Drucker mit Cura die Kette und Rollenmechanik ohne Support - noch erkennbar - quasi in die Luft gedruckt hat. Außerdem habe ich mit dem Schieberegler mal die Druckzeit verringert. Das kann man an der Qualität bei der Größe natürlich deutlich erkennen.
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Interessant ist auch, dass es ein "Funktionsmodell" ist. Der Turm ist tatsächlich drehbar und die Geschützneigung verstellbar .
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Heute habe ich vor allem die Grenzen von "fremden" Modellen und Cura gelernt. Aber das wichtigste ist die Cura-Einstellung "In Mausrichtung zoomen" sonst ist die Modellansicht für mich komplett unbrauchbar.

Gruß
Sterne
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Heaterman
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Heaterman »

Ja, da geht Einiges, wenn der Drucker sauber arbeitet.
Ich hab mal aus Neugier dieses Mobile an einem Stück gedruckt, und das nur im Schnelldruck mit wenig Qualität. Das Getriebe dreht sich und die Räder fallen nicht raus, weil hinten mit einer Nabe abgefangen.
P1060864.JPG
P1060863.JPG
unlock
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von unlock »

Generell gilt für skirt,hiermit den Extruder zu reinigen(innen)!
Brim ist gegen leichtes Warping ,kann aber keine Unebenheiten ausgleichen!
Raft ist eine neue Oberfläche,auf der mit anderen Hafteigenschaften gedruckt werden kann.
Mit dualextruder kann man theoretisch sogar ABS ohne Heatbed drucken...
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Hightech
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Hightech »

ABS ist eine Drecksau! Das geht ohne Brim oder Raft gar nicht.
Kleine Teile aus ABS gehen Problemlos auf dem Blauen Malerkrepp, bis ca. 5cm Kantenlänge mit Brim.
Für ein ordenliches Raft hab ich keine Geduld!
Da löse ich ABS in Aceton und gieße die Lösung auf die Glasplatte.
Das ergibt einen Haftfilm auf der ganzen Fläche.
Die Platte bei ABS auf minimum 90°C heizen und mit 240°C Drucken.
Den Lüfter frühestens ab 2mm höhe einschalten.
Ich hab meinen Drucker komplett eingehaust, alleine wegen der Aufheizeit und das Druckbett nach unten hin mit Glasfaser isoliert.
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sparky
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von sparky »

@Hightech Deckt sich mit meiner Erfahrung. Kleine Teile aus ABS sind in der Regel machbar. Größere nicht. Zumindest nicht mit einem offenen Drucker. Drum hab ich das wieder aufgegeben. Hast du Erfahrung mit PETG? Ähnlich schwierig?
daruel
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von daruel »

Also PETG lässt sich gut drucken, auch ohne Einhausung. Schmiert allerdings etwas, wird also nicht so "sauber" wie PLA. Für so Zahnräder zB eher weniger zu gebrauchen.

Habe damit schon ein Häuschen für eine Wetterstation in 150x150x100 am stück gedruckt, ohne Ablösung zwischen den Schichten.
Ein leichtes Warping hat es aber schon, wenn die Platte nicht warm genug ist.
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sparky
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von sparky »

@daruel Danke für die Info. Dann werde ich das auch mal probieren und mir ein Röllchen bei nächster Gelegenheit mitbestellen. Was hast du für eine Druckbetttemperatur verwendet?
bastelheini
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von bastelheini »

Ich drucke PETG (von "das Filament") bei 220-230 bei einer Betttemperatur von 55 °C (erstes Layer 65 °C).
daruel
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von daruel »

sparky hat geschrieben:Was hast du für eine Druckbetttemperatur verwendet?
Müssten 1. bei 70 und dann 60°C gewesen sein.
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Weisskeinen
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Weisskeinen »

Ich drucke PET von Innofil auf sehr saubere Kaptonfolie mit 70°C Betttemperatur. Die restlichen Einstellungen sind bei mir die gleichen wie bei PLA und das Ergebnis ist sehr gut.
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sparky
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von sparky »

Ok, das gibt Hoffnung. Werde ich demnächst mal testen.
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Hightech
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Hightech »

ABS kann man unter bestimmten Vorraussetzungen auch in groß drucken:
Ordentliche Haftung und lieber rund als eckig.
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Torpert
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Torpert »

Meine Tipps für ABS:

- Ordentlich Brim
- Gehäuse um den Drucker bauen und am besten beheizen
- Platte mit PEI-Folie bekleben
- Platte auf 100°C (oder Vollgas, wenn der Drucker nicht so viel packt) heizen
- Platte penibel säubern (ich habe Azeton bereitstehen und wische die Platte nach jedem Druck gewohnheitsmäßig komplett damit ab)
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sparky
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von sparky »

@Torpert Danke für die Tipps!

Ich hab gestern und heute ein paar kleine Teile aus ABS erfolgreich gedruckt. Temperatur der Platte war dabei 95°C. Ist eine Platte aus Pertinax, angeschliffen und mit Aceton gesäubert. PLA bekommt man davon nur gewaltsam runter. ABS hielt diesmal auch recht gut. Auch, weil ich den Lüfter beim Drucken aus hatte (war für die Teile eh nicht vonnöten).

Nebenbei habe ich gestern noch mit einer aufgerauten Glasplatte aus Borsilikatglas experimentiert. Das Aufrauen hatte leider den gegenteiligen Effekt. Da haftet nix. Nicht mal PLA.

Eine Platte aus FR4 war auch nicht so der Hit. Zumal sie einfach zu dünn war (1mm) und sich somit beim Aufheizen gern verzogen hat.

Momentan überlege ich mir, für fummelige Sachen einen kleinen, eingehausten Drucker zu bauen. Und mittelfristig will ich den Prusa-Sperrholz-Clon auch gegen was besseres ersetzen.
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Sterne
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

Was soll ich sagen? Hat das schon mal jemand gesehen?
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Mirqua
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Mirqua »

Ja, aber nur bei meinem 3mm Filament :lol:
MfG
Andreas

edit: falsch Beschriftet
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Hightech
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Hightech »

Einfach ne Mail hin, dann bekommst du in der Regel kostenlos Ersatz.
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gafu
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von gafu »

mach mal den kabelbaum oben am am druckkopf noch mal fest, die stecker ohne zugentlastung sind ungeeignet für die dauernde schaukelbewegung der leitungen. irgendwann arbeiten sich dann die preßkontakte durch die trennwände oder kommen weitgenug nach oben und lösen einen kabelbrand aus.

ist so ein i3 mega serienproblem.
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Hightech
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Hightech »

Für große ABS Teile mache ich immer ABS-Schleim den ich auf die Glasplatte gieße und trocknen lasse.
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von unlock »

Hightech hat geschrieben:Für große ABS Teile mache ich immer ABS-Schleim den ich auf die Glasplatte gieße und trocknen lasse.
Ist diese Platte denn beheizt?
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Sterne
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

gafu hat geschrieben:mach mal den kabelbaum oben am am druckkopf noch mal fest, die stecker ohne zugentlastung sind ungeeignet für die dauernde schaukelbewegung der leitungen. irgendwann arbeiten sich dann die preßkontakte durch die trennwände oder kommen weitgenug nach oben und lösen einen kabelbrand aus.

ist so ein i3 mega serienproblem.
Bei mir ist der Kabelbaum ab Werk noch mit Kabelbinder befestigt.
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Hightech
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Hightech »

unlock hat geschrieben:
Hightech hat geschrieben:Für große ABS Teile mache ich immer ABS-Schleim den ich auf die Glasplatte gieße und trocknen lasse.
Ist diese Platte denn beheizt?
Ja, 90°C.
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

Die Sache mit dem falschen Filament hat Innofil schnell aus der Welt geschaft. Sogar mit kleinem Geschenk. :)
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Außerdem habe ich Zabex Teehase eine wenig auf Teesieb und große Tassenhöhe angepasst. Dazu habe ich in SCAD den Sockel höher gemacht und den Ohrknopf angepasst.
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WIe man an den fehlenden LEDs sieht, ist er erst mechanisch fertig. Das elektronische Innenleben fehlt noch. Damit soll WAF für den Anycube gesteigert werden. Ich hoffe das geht so einfacher als Lüfter und Schrittmotortreiber auf "leise" umzurüsten. ;)
daruel
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von daruel »

Gibts es einen Grund für das Filament von Innofil? Habe bei denen auf der Seite mit 37€ für 750gr nicht schlecht gestaunt :o

Bis auf kleine Wickelfehler druckt auch 11€/kg Filament gut :D Ansonsten nutz ich Janbex PLA für ca 22€/kg, die Rolle ist perfekt gewickelt und es druckt sehr sauber
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Torpert
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Torpert »

Noch ein Tipp von mir, der mir am Anfang viel Ärger erspart hätte:

Wenn alle Optimierungen nicht helfen und die Drucke einfach nicht gelingen wollen, kann das Filament Feuchtigkeit gezogen haben (Mein Drucker steht im Keller, das begünstigt das Problem vielleicht besonders).

Ich habe mir dann ein Dörrgerät für Obst besorgt (das billigste, das eine runde Form hat und einen Temperatursteller). Damit trockne ich die komplette Rolle, bevor sie an den Drucker kommt. Seitdem ist Ruhe.

Im Netz kursieren auch Tabellen, mit welchen Temperaturen und Zeiten man welche Filamenttypen trocknen soll: https://all3dp.com/2/how-to-dry-filamen ... and-nylon/

Ich habe zusätzlich noch zur Filamentrolle, die jeweils gerade montiert ist, noch eine Schüssel mit Silicagel gestellt. Bin aber nicht sicher, ob das was gebracht hat, da ich das gleichzeitig mit der Dörrmethode umgesetzt habe.
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Sterne
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

daruel hat geschrieben:Gibts es einen Grund für das Filament von Innofil? Habe bei denen auf der Seite mit 37€ für 750gr nicht schlecht gestaunt :o

Bis auf kleine Wickelfehler druckt auch 11€/kg Filament gut :D Ansonsten nutz ich Janbex PLA für ca 22€/kg, die Rolle ist perfekt gewickelt und es druckt sehr sauber
Ja es gibt einen Grund für ein hochwertiges Markenprodukt - ich habe übrigens nur 22€/750g bezahlt. Als Anfänger hat man bei einem derartig komplexen Prozess diverse "Fehlerfallen" am Hals:
1. Druckermechanik
2. 3D-Modell
3. Konfiguration des Slicers
Wenn man sich jetzt noch freiwillig Filament mit undefinierten bzw. nicht konstanten Eigenschaften - schön ist z.B. stark schwankender Durchmesser - an den Hals holt, ist die Chance groß, dass der Drucker als großer "Briefbeschwerer" endet. ;)
Also übe ich am Anfang mit teuren PLA und wenn ich ein wenig Routine habe, kommen die nächsten Schritte ... andere Materialien und billiges Filament.

Ich hatte bei einigen Drucken Probleme, dass sich feine Bauteilenden einrollten (Curling heißt das wohl bei den Experten). Lustigerweise auch noch stärker auf der Lüfter abgewandten Seite. Deshalb habe ich Heute die Orginal Luftführung durch eine Selbstgedruckte ersetzt. https://www.thingiverse.com/thing:2850837
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Die gnadenlos mit Übertemperatur gedruckte Temperaturbrücke - normal drucke ich das Filament bei 200°C macht jedenfalls einen brauchbaren Eindruck.
http://www.thingiverse.com/thing:2493504
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

Ich optimiere gerade meine Aquarium und wollte ein größeres Teil ausdrucken. Mist habe gerade gelesen, dass PLA im Aquariumfilter nicht kange hält. Da muss ich wohl - früher als geplant - auf ABS umsteigen.
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Wieso weigert sich Cura das zu slicen bzw. was bedeutet der dunkle Rand auf dem Druckbett?
Bis 197x197 kann ich slicen, danach verweigert Cura den Dienst. Bauraumgröße des Druckers soll aber 210x210 sein. :?:

Bei der x-Abmessung erkennt man auch wieder die üblichen Rundungsfehler, die man mit STL am Hals hat.
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Hightech
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Hightech »

Vielleicht ist der Brim im Weg?
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Sterne
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sterne »

Danke Boris ... war zwar Skirt ... aber Abschalten hat geholfen. ;)
Manchmal steht man sich selbst im Weg. Ich habe gestern bestimmt 1 Stunde in diversen Menüs gesucht und gegoogelt.

Nach 20 Jahren gibt mein Korb in der Geschirrspülmaschine auf. Das Original besteht aus PP. Aber das Filament wird ja fast mit Gold aufgewogen. Gibt es Alternativen für Geschirrspülmaschinen geeignete Kunststoffe?
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video6
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von video6 »

Einen Korb hätte ich da
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von daruel »

Würde für den Korb mal PETG vorschlagen. Habe damit schon einige Keks-Ausstecher für Weihnachten gedruckt und die waren schon ein paar mal in der Spülmaschine.
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Heaterman
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Heaterman »

PETG wäre auch mein Vorschlag. Hab damit schon mal eine Tasse gedruckt und die mit kochendem Wasser getestet. Lohnt sich vielleicht, da mal so ein Smaple zu bestellen und zu testen. Nominell stehen in den Datenblättern Erweichungstemperaturen von 80 Grad, aber ich hab die Tasse nicht verbogen gekriegt.

Ist allerdings auch nicht ganz billig, das Zeug. Kilo liegt bei gutem Zeugs bei 30-34 Euro.
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von daruel »

Ich hab hier eins für 19€, das druckt ganz gut. PETG soll ja immer ein bisschen schmieren, im Vergleich zu PLA, finde, es hält sich in Grenzen. Für ganz kleine und filigrane Teile aber sicher nicht geeignet.
Sir_Death
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Sir_Death »

www.dasfilament.de hat PETG 800g zu ca. EUR 22,- - ist inzwischen seit 3 Jahren unter dem Terrassendach - da bekommt es auch gut Hitze ab

Auch das PLA gehört meiner Meinung nach zu den besten - wird selbst nach einem Jahr angebrochene Spule nicht brüchig - da habe ich schon ganz anderen Mist gehabt. Dabei auch noch gut Preiswert.
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von caprivi »

Sir_Death hat geschrieben:http://www.dasfilament.de hat PETG 800g zu ca. EUR 22,- - ist inzwischen seit 3 Jahren unter dem Terrassendach - da bekommt es auch gut Hitze ab
Das PETG von denen habe ich jetzt auch im Einsatz. Das und eine saubere Glasplatte. Hält wie Rotz. Das Gedruckte geht ab wie durch Zauberhand, wenn man hinterher einen kleinen Sprühstoss Isopropanol draufgibt, also wenn alles kalt ist. Das IPA kriecht in den Spalt, es macht Klack und man kann das Teil wegnehmen. (Manchmal hält das PETG auch so gut, dass es einem muschelförmige Stücke aus dem, äh, Einscheibensicherheitsglas reisst :roll:)
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Landjunge
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Landjunge »

Ihr fixt einen aber auch ganz schön an mit diesen 3D gedrucke. Habe mir auch mal so einen i3 Mega angetan.

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Gobi
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Gobi »

verdammt, jetzt ist mein Interesse wirklich auch geweckt, Myfordboy - wie immer einige entscheidende Schritte vorraus:
https://www.youtube.com/watch?v=HVgPM1ojyLw
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RMK
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Re: 3D Druck für Anfänger - PETG-Problem

Beitrag von RMK »

Hallo,
PLA druckt das Ding ganz prima, die Platte hält das Objekt im heissen Zustand auch
super fest, und sobald sie kalt ist fällt es fast von allein ab - prima.

Jetzt wollte ich mal PETG versuchen, habe eine etwas höhere Temperatur eingstellt
(230° Düse, 70° Bett), aber so nach ca 1cm Druckhöhe fällt das Objekt ab und ich hab
nur noch ein Fadenknäuel... :-/

hat jemand einen Tip? danke!
bastelheini
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von bastelheini »

Bei mir: Druck PETG auf Glas, gleicher Ablöseeffekt wie oben (Glasmuscheln brechen aus dem Glas raus). Daraufhin übergangsweise direkt auf Alu -> hält nicht, Aluband mit Kapton drüber -> geht aber is Aufwand...

Jetzt wieder Glas (dieses mal Ikea Spiegelfliese) -> geht bis jetzt gut und hält auch gut am Bett, Glas bleibt bis jetzt stabil....
caprivi
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Re: 3D Druck für Anfänger - PETG-Problem

Beitrag von caprivi »

RMK hat geschrieben:Jetzt wollte ich mal PETG versuchen, habe eine etwas höhere Temperatur eingstellt
(230° Düse, 70° Bett)
Ich drucke bei 90° Bett für den ersten und 75...80° für die Folgelayer. Ich mache ein Druckbett-Leveling (G29) vor jedem Druck (und warte vorher, bis alles gut durchgewärmt ist) und ich wische das Glas vor jedem Druck mit IPA ab.
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RMK
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von RMK »

ok, dann wasche ich mal und drehe etwas höher. Bericht folgt....
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Weisskeinen
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von Weisskeinen »

Ich drucke ja immer auf Kaptonfolie. Da muss das Druckbett relativ kalt sein (30 °C) und sehr sauber.
caprivi
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von caprivi »

Bluetape und Kaptonfolie hat‘s mir immer vom Druckbett gezogen (Warping in den Ecken). Irgendwann hab ich‘s dann ganz ohne versucht, und es ging :-)
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RMK
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Re: 3D Druck für Anfänger

Beitrag von RMK »

naja, der Anycubic hat halt diese "Ultrabase" als Grundplatte, die muss (soll) man weder abkleben noch
mit Haarspray behandeln oder sonst irgendwie "verbessern".

bei PLA klappt das auch ganz hervorragend, in heissem (~60°) Zustand hält der Druckling wie Hulle, und
sobald alles kalt ist "knacks" und er löst sich vom Druckbett.

nur bei PETG bin ich etwas unschlüssig. kleinere Objekte haben jetzt geklappt, mit 70° als Bettemperatur,
aber ich wollte einen Adapter für den Staubsauger drucken und der hat 60mm Durchmesser, und der fällt
irgendwann ab. *gnarf*
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