Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Der chaotische Hauptfaden

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Luftwatz
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Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Leute,

hier also der Schaltplan und ein paar Erläuterungen dazu. (Hintergrundinformationen
gibts hier http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... =14&t=9464
und hier http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... ter#p12270 und https://www.photovoltaikforum.com/pv-in ... 82925.html ).

Erst nochmal die Bilder weil die leider inzwischen weg sind.





In den nächsten Tagen schreib ich noch was dazu, für heute reichts.

Viele Grüße
Luftwatz
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Und so wenn der Kühlschrankkompressor 120 W abfordert
Und so wenn der Kühlschrankkompressor 120 W abfordert
Und so sieht die Sinusausgangsspannung im Leerlauf aus
Und so sieht die Sinusausgangsspannung im Leerlauf aus
Schaltplan vom Leistungsteil
Schaltplan vom Leistungsteil
Hier jetzt der Schaltplan vom Steuerteil. Die Verbindungen Pin 2 und 4 des ATtiny mit jeweils dem Pin 1 der IR2184 sind bewußt nicht durchgezeichnet. An diesen mit A und B bezeichneten Punkten kann man auch ein Schaltregler IC, wie z.B. den bewährten TL494<br />ein entsprechendes PWM Signal einspeisen lassen.
Hier jetzt der Schaltplan vom Steuerteil. Die Verbindungen Pin 2 und 4 des ATtiny mit jeweils dem Pin 1 der IR2184 sind bewußt nicht durchgezeichnet. An diesen mit A und B bezeichneten Punkten kann man auch ein Schaltregler IC, wie z.B. den bewährten TL494
ein entsprechendes PWM Signal einspeisen lassen.
Gehaeuse_rechts.jpg
Das ganze Geraffel ist dann in ein Edelstahlgehäuse verfrachtet worden und sieht jetzt so aus:
Das ganze Geraffel ist dann in ein Edelstahlgehäuse verfrachtet worden und sieht jetzt so aus:
Nächstes Bild dann die Eingangsplatine. Die trägt die Schraubklemmen, einen Teil der Elkos, die 80 A Sicherung und die Hilfsspannungserzeugung. Selbige besteht aus einem 7805 mit Kühlblech und einem 5 V / 9 V Wandler. Der stammt von einer alten Netzwerkkarte. Die 9 V werden auf die 5 V gewissermassen &quot;draufgesetzt&quot; und die resultierenden 14 V speisen dann die Gatetreiber.
Nächstes Bild dann die Eingangsplatine. Die trägt die Schraubklemmen, einen Teil der Elkos, die 80 A Sicherung und die Hilfsspannungserzeugung. Selbige besteht aus einem 7805 mit Kühlblech und einem 5 V / 9 V Wandler. Der stammt von einer alten Netzwerkkarte. Die 9 V werden auf die 5 V gewissermassen "draufgesetzt" und die resultierenden 14 V speisen dann die Gatetreiber.
Die Rückseite. Hier kommt es auf einen möglichst niederohmigen Aufbau drauf an. Die blauen Adern sind 10² H07-VK , die Beinchen der MOSFET sind so kurz wie möglich und mit 10² Kupferschienen verlötet. Das soll keinen Schönheitspreis gewinnen sondern möglichst viele Amperes durchlassen ohne sich zu erwärmen.:
Die Rückseite. Hier kommt es auf einen möglichst niederohmigen Aufbau drauf an. Die blauen Adern sind 10² H07-VK , die Beinchen der MOSFET sind so kurz wie möglich und mit 10² Kupferschienen verlötet. Das soll keinen Schönheitspreis gewinnen sondern möglichst viele Amperes durchlassen ohne sich zu erwärmen.:
Hier der Leistungsteil mit ATtiny von vorne:
Hier der Leistungsteil mit ATtiny von vorne:
Und hier nach der Instandsetzung. Es hat überlebt:
Und hier nach der Instandsetzung. Es hat überlebt:
Hier das Innenleben des Meßgerätes nach dem GAU:
Hier das Innenleben des Meßgerätes nach dem GAU:
Die Leerlaufstrommessung. Der Wandler gönnte sich zu diesem Zeitpunkt 0,6 A. Dieser Wert konnte auf 0,5 A gesenkt werden. Das Bild zeigt die letzten Sekunden vom ersten Leben des Meßgerätes. Kurz nachdem das Bild enstanden ist schaltete sich der Kühlschrankkompressor ein und sorgte für Special FX.
Die Leerlaufstrommessung. Der Wandler gönnte sich zu diesem Zeitpunkt 0,6 A. Dieser Wert konnte auf 0,5 A gesenkt werden. Das Bild zeigt die letzten Sekunden vom ersten Leben des Meßgerätes. Kurz nachdem das Bild enstanden ist schaltete sich der Kühlschrankkompressor ein und sorgte für Special FX.
Im nächsten Bild der Testaufbau:
Im nächsten Bild der Testaufbau:
hier das Gehirn, ein ATtiny26 und natürlich mit Heisskleber. Das wurde erforderlich<br />weil die ursprünglich verwendeten Gatetreiber IR2104/09 eine andere Anschlußbelegung hatten und die IC Fassungen dann mittels Drähten angeschlossen wurden. Der Heißkleber sorgt jetzt für die mechanische Stabilität.
hier das Gehirn, ein ATtiny26 und natürlich mit Heisskleber. Das wurde erforderlich
weil die ursprünglich verwendeten Gatetreiber IR2104/09 eine andere Anschlußbelegung hatten und die IC Fassungen dann mittels Drähten angeschlossen wurden. Der Heißkleber sorgt jetzt für die mechanische Stabilität.
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Kuddel
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Kuddel »

Sehr schön und genial. Ich bin begeistert.
Vor allem, dass damit ein Kühlschrank problemlos anläuft. Hut ab!
Ich hatte meinen Wechselrichter auch schon 2x gehimmelt.
Gruß
Kuddel
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Fritzler
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Fritzler »

Sehr geiles Gerät!
Beim Eingangsfilter für die 5V haste villeicht eeeetwas übertrieben.
Also genau richtig fürs Forum hier.

Wo hasten die 5mR Shunts her?
Thomas
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Thomas »

Hallo Luftwatz,

Ein sehr interessantes Projekt! Mein Lob!
Was mich interessiert, Du schreibst


Steuerplan_Blatt-1.jpg
Hier jetzt der Schaltplan vom Steuerteil. Die Verbindungen Pin 2 und 4 des ATtiny mit jeweils dem Pin 1 der IR2184 sind bewußt nicht durchgezeichnet. An diesen mit A und B bezeichneten Punkten kann man auch ein Schaltregler IC, wie z.B. den bewährten TL494
ein entsprechendes PWM Signal einspeisen lassen.

Bedeutet das dass man den ATTiny nicht braucht und stattdessen den TL494 verwenden kann? Ist der Rest der Schaltung dann gleich?
Wie sieht dann das PWM Signal aus?

Grüße,
Thomas
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ferdimh
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von ferdimh »

Bedeutet das dass man den ATTiny nicht braucht und stattdessen den TL494 verwenden kann?
Nein.
Man kann an der Stelle definitiv keinen TL494 anschließen - dann käme HF in einstellbarer Amplitude aus der Kiste.Man könnte sich die Steuerelektronik aber auch analog zusammenstricken.
Luftwatz
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Leute,

moment ein mal.....natürlich reicht ein TL494 alleine nicht, da brauchts noch etwas mehr Hardware. Bitte etwas Geduld, wenn ich am Wochenende Zeit haben sollte dann gibts mehr Infos. Jedenfalls hier werkelt schon seit einiger Zeit erfolgreich ein TL494, allerdings erhält der noch Unterstützung von 1x 4060, 1x 4013, 2x TL084, 1x 4093 2x NE555 und 1x LM358. So, ich hoffe ich hab keinen vergessen :lol: .
Nachtrag: doch einen vergessen, nämlich den LM339.
Viele Grüße
Luftwatz
Thomas
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Thomas »

Hallo Luftwatz,

hört sich gut an, die Käfer sind alle bekannt und liegen bei mir rum.
Was wichtig wäre ist der Schaltplan.
Dann könnt ich mir auch mal nen SinusWR zusammen tüddeln.
Hab andere schon gebaut, so nen SinusWR fehlt mir noch, erwarte
Deine Info!

Grüße,
Thomas
Luftwatz
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Luftwatz »

Heute gehts hier weiter:

@ Kuddel: das mit Deinem Wechselrichter ist natürlich ärgerlich. Schon mal dran gedacht selbst einen zu bauen?. Die teuersten Teile (Ringkerntrafo, Gehäuse, Kühlkörper) die man dazu benötigt hat man als Bastler doch meistens schon im Fundus oder man läßt sie sich von Bastlerkollegen aufdrängen. Für 24 V Systeme eignen sich 230 / 15 V Trafos und für 12 V Anlagen wickelt man im Zweifelsfall selbst. Alte Sekundärwicklung runter und aus H07-VK x mm² eine 6 V Wicklung drauf. Und bei der Gelegenheit auch gleich Temperaturfühler / reversible Temperatursicherung mit auf den Kern gebracht.


@ Fritzler : die 5 mOhm shunts gab es seinerzeit bei Pollin .

@ Thomas: hier sind noch ein paar Erläuterungen, Bilder und natürlich Pläne. Damit selbige nicht zu unübersichtlich werden habe ich bei den Schaltplänen Bauteile (und Baugruppen die für die reine Funktion unwichtig sind - die Batterieüberwachung, Kurzschlußschutz, Hilfsspannungserzeugung usw.) wie z.B. Festspannungsregler, die üblichen 100nF Angstkondensatoren etc. , weggelassen. Um ein sauberes Sinussignal zu erzeugen werden stabile +5 V und +10V benötigt, bei Strömen von
wenigen mA. Die Schaltung auf der Lochrasterplatine war eigentlich für einen Zwischenkreiswechselrichter mit geregelter Zwischenkreisspannung (ca. 350 V DC) gedacht,
deswegen reichte eine Steuerschaltung mit fester Sinusamplitude.
Für einen Trafowechselrichter muß die Steuerschaltung noch um eine Amplitudenregelung erweitert werden. Auf Blatt 2 habe ich den Pin1 des TL494 markiert. An dieser Stelle könnte man die Regelung eingreifen lassen um die Ausgangsspannung des Wechselrichters stabil zu halten (bei der Gelegenheit kann man gleich einen Softstart integrieren). Auf dem Platinenfoto sieht man ein kleines Trimmpoti das ich zu Testzwecken an dieser Stelle eingesetzt hatte.
Was vielleicht noch interessiert, der halbe LM358 auf Blatt1 erzeugt an seinem Ausgang eine virtuelle Masse, damit die nachfolgenden Stufen wissen wann die positive und wann die negative Halbwelle dran ist. Der 4060 ist als Quarzoszillator beschaltet und der 4013 teilt die
Frequenz bis auf 50 Hz Rechteck runter. Damit wird das Tiefpassfilter, bestehend u.a. aus dem halben TL084-A, gefüttert welches aus dem Rechteck wieder die Sinusschwingung hervorzaubert. Am Ausgang Pin7 des TL084-A haben wir jetzt eine saubere 50 Hz Sinuswelle. Auf Blatt2 gehts der Welle an den Kragen, der TL084-B macht aus ihr positive Halbwellen die dann nochmal von der anderen Hälfte des LM358 invertiert werden, weil der TL494 für die max. Pulsbreite ca. + 0,9 V sehen will und für saubere Nulldurchgänge ca. + 3,9 V.
Der Ausgang des TL494 geht auf die Pins 2 + 6 des 4093. Pin 1 + 5 gehen jeweils über einen Spannungsteiler an die Pins 8 + 14 der zweiten Hälfte des TL084-A. Und weil noch 2 Gatter vom 4093 frei sind wird nochmal fröhlich invertiert. Die Ausgänge Pin 10 + 11 können mit den Punkten A und B der Gatetreiber IR2184 von Blatt 1 des ATtiny Sinuswechselrichters verbunden werden.
Um dem Wechselrichter eine symmetrische Sinuswelle mit sauberen Nulldurchgängen zu entlocken wird es erforderlich sein Bauteilwerte (insbesondere die Widerstände) anzupassen.
Am Oszillograph sieht man was los ist und wenn man die Schaltung verstanden hat weiß man auch an welchen Schrauben gedreht werden muß.
Für den Überlast- und Kurzschlußschutz kann man den Spannungsabfall der Shuntwiderstände durch einen LM339 überwachen lassen der dann in Verbindung mit einem NE555 die MOSFET über die shutdown Eingänge (das müßten die Pin 2 sein - hab das Datenblatt grad nicht greifbar) von den IR2184 für eine definierte Zeit abschaltet. Auf der Platine sind diese Schaltungsteile zu sehen, allerdings im Plan nicht eingezeichnet.
Die verwendeten Bauteile / Bauteilwerte sind teilweise nicht optimal, die Auswahl wurde massiv durch den zur Verfügung stehenden Fundus bestimmt. Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen.
Oder vielleicht schreibt einer der µC Experten hier aus dem Forum ein Programm und stellt es zur Verfügung? Der oben erwähnte ATtiny26 war schnell "voll". Wie wärs mit einem Atmega8 ? Dieser Typ wird auch von den Profis gern für Sinuswechselrichter eingesetzt.
Ein µC reduziert den Bauteilaufwand gewaltig. Und schafft damit die Möglichkeit defekte Sinuswechselrichter (in deren Gehäuse gehts oftmals eng zu) wiederzubeleben. Als Taktfrequenz für die PWM passt der Bereich von 15 bis 20 kHz ganz gut zu den üblichen Trafo/Drosselkombinationen.

Das war mal wieder mehr Text als vorgesehen.



Viele Grüße
Luftwatz
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Sinus ohne µC. Blatt2
Sinus ohne µC. Blatt2
Sinus ohne µC. Blatt1
Sinus ohne µC. Blatt1
Sinusausgangsspannung auf der Hochvoltseite des Trafos. Es geht also auch ohne µC  ;-)
Sinusausgangsspannung auf der Hochvoltseite des Trafos. Es geht also auch ohne µC ;-)
provisorische H-Brücke mit Drossel aus PC Netzteil und Trafo im Hintergrund.
provisorische H-Brücke mit Drossel aus PC Netzteil und Trafo im Hintergrund.
Dieses Foto ist ebenfalls während der Testphase entstanden. Die obere Kurve ist die &quot;original&quot;- Halbwelle und die untere Kurve das Ergebnis nach der Invertierung durch den LM358.
Dieses Foto ist ebenfalls während der Testphase entstanden. Die obere Kurve ist die "original"- Halbwelle und die untere Kurve das Ergebnis nach der Invertierung durch den LM358.
Das Bild ist während der Testphase entstanden und zeigt die Halbwellen an Pin 7 + 14 des TL084-B bevor sie vereint werden
Das Bild ist während der Testphase entstanden und zeigt die Halbwellen an Pin 7 + 14 des TL084-B bevor sie vereint werden
Lochrasterplatte mit Hilfsspannungsversorgung, Sinuserzeugung, TL494 und Gatetreibern
Lochrasterplatte mit Hilfsspannungsversorgung, Sinuserzeugung, TL494 und Gatetreibern
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Cyrix
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Cyrix »

Da sieht der Sinus ja besser aus als im Netz.
Thomas
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Thomas »

Hallo Luftwatz,

Danke für Deinen Beitrag, ist echt super was Du geleistet hast!
Vom Aufbauaufwand bin ich nicht abgeschreckt, das wird halt ein längeres Projekt.
Ich muss dann halt so wie ich es immer bei großen Sachen mache die Schaltung
in kleinere Einzelteile die leichter machbar sind zerlegen.
Ich weiß jetzt wie sowas gemacht werden kann und bin sehr froh das ich
einen Ansatzpunkt habe!

Danke und Grüße,
Thomas
Thomas
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Thomas »

Hallo Luftwatz.

Ich habe mich mit der Schaltung auseinander gesetzt und mir ist noch eines nicht klar,
in Blatt 1 von "Sinus ohne µC" ist die Versorgungsspannung mit 10V angegeben.
Wie werden die erzeugt, wo kommen die her?
Wie die virtuelle Masse, die 5V und die 14V gemacht werden ist klar,
nur mit den 10V klemmts noch.
Du wirst sicher etwas Licht ins Dunkel bringen können.

Grüße,
Thomas
Luftwatz
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Thomas,
einfachste Möglichkeit wäre ein 7810 Festspannungsregler den Du eingangsseitig an die 14 V klemmst.
Viele Grüße
Luftwatz
Thomas
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Thomas »

Hallo Luftwatz,

Danke für Deine Mail,
ich hab mir sowas schon gedacht.

Danke nochmals und Grüße,
Thomas
Pflieger
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Pflieger »

[quote="Luftwatz"]Hallo Leute,

hier also der Schaltplan und ein paar Erläuterungen dazu. (Hintergrundinformationen
gibts hier http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... =14&t=9464
und hier http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... ter#p12270 und https://www.photovoltaikforum.com/pv-in ... 82925.html ).

Ist das Programm von Leon M hierfür zu verwenden, oder ist die abgeänderte (nicht öfftentliche) Version erforderlich?

Gruß
Luftwatz
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Pflieger,
das hex. file aus dem Photovoltaikforum eignet sich nur für Wechselrichter mit stabilisierter Zwischenkreisspannung. Für einen Ringkerntrafosinuswechselrichter brauchst Du eine Ansteuerung mit Amplitudenregelung um die Ausgangsspannung konstantzuhalten.Hier im Forum hatte jemand ( wenn ich mich recht erinnere war es lüsterklemme2000) mal angedeutet, ein Programm für einen Sinuswechselrichter zu veröffentlichen Und wo man schonmal dabei ist: es gibt ein paar Neuigkeiten von meinem Sinuswechselrichter. Zwischenzeitlich ist er in ein formschöneres Gehäuse umgezogen, welches ursprünglich einen 1500 W Wechselrichter beherbergte. Bei dieser Gelegenheit ist die Ansteuerschaltung gründlich überarbeitet worden. Allererste Versuche mit dem ATtiny hatten gezeigt das selbiger äußerst empfindlich auf die bei bestimmten Betriebszuständen auftretenden starken elektromagnetischen Felder reagiert. Die Folge davon waren Programmabstürze und explodierte MOSFET. Bei Kurzschluß dauerte es auch viel zulange bis die Sinusausgabe gestoppt wurde - mit den bereits erwähnten Folgen. Deswegen ist der ATtiny von sämtlichen Überwachungsaufgaben entbunden worden. Das erledigen jetzt Komparatoren und Operationsverstärker in einer vorbildlichen Art und Weise. Wenn etwas aus dem Ruder läuft dann sperren sie augenblicklich die Gatetreiber über die shutdown Eingänge und gleichzeitig kriegt der ATtiny die Betriebsspannung gekappt. Mit der Folge das jede Abschaltung auch einen Neustart des ATtiny bewirkt. Das hat sich in den letzten Jahren hervorragend bewährt :D .
Und weil die Gehäusefront auch noch über passende Aussparungen für Bargraphanzeigen verfügt, wurden selbige natürlich ebenfalls vorgesehen. Die Ansteuerung der LEDn übernehmen zwei LM3914 in Standardbeschaltung. Punktanzeige für die Batteriespannung und Leuchtband für die Leistung. Die Steuerspannung für die Leistungsanzeige wird über einen kleinen Printtrafo gewonnen, dessen 6 V Wicklung parallel zu einem 220 mOhm shunt liegt. Die Spannung auf der 230 V Seite wird gleichgerichtet und gesiebt und damit der eine LM3914 gefüttert. Die angezeigt Leistung muß man in Gedanken durch drei teilen, der Wechselrichter liefert ja nur max. 500 W Dauerleistung. Und ein paar Bilder gibts auch noch.

Viele Grüße
Luftwatz
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Die Gewinnung der Steuerspannung für die Leistungsanzeige
Die Gewinnung der Steuerspannung für die Leistungsanzeige
Die beiden LM3914 mit Bargraphanzeigen
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Die Front
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Das Innenleben
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Die Hauptplatine
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lüsterklemme2000
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von lüsterklemme2000 »

Sehr schöner Innenaufbau, sieht echt gut aus :) .

Ja ich war der mit der Software für das Teil. Habe ich komplett vergessen. Nach einigem suchen habe ich sie sogar gefunden, ich hoffe es ist die finale gewesen, müsste aber eigentlich funktionieren.

Ein paar Anmerkungen noch: Es ist kein Überstromschutz vorhanden, da das bei meiner Hardwareconfig nicht notwendig war. Sollte man aber ansonsten definitiv vorsehen.

Die Software ist im Anhang. Vorwarnung: Das ist weder von der Umsetzung noch von der Regelung her schön. Eine Jugendsünde halt ;)
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Pflieger
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Pflieger »

Vielen Dank schonmal, bin gerade dabei den Wechselrichter nachzubauen.
Ist es möglich auch einen einzelnen 50mF Elko anstatt der 11 4,7mF Elko´s zu verbauen?
Ist der ATtiny 26 erforderlich, oder würde es auch ein 25er oer 45er tun, die habe ich gerade rumliegen.

Gruß und vielen Dank im Voraus
lüsterklemme2000
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von lüsterklemme2000 »

Es kommt halt darauf an, wie viele "Funktionen" du implementieren willst. Mit dem 25/45er hätte man eigentlich deutlich zu wenig Pins um da wirklich was mit zu reißen. 2 PWM-Pins für die Halbbrücken gibt der zwar auch her, aber ansonsten nur drei weitere Pins. Einen für Spannungsfeedback, den anderen für die Strommessung und noch einen für z.B. die Messung der Eingangsspannung.Schon sind alle weg und die sind sogar noch die Pins, die man zum Programmieren nimmt. Ich würde es lassen. Nimm einen Controller mit ausreichend Pins, dann kann man noch Lüftersteuerung, Temperaturüberwachung und ein paar LEDs für den Benutzer integrieren und hat für alle Eventualitäten noch Ports frei.
Dafür so einen kleinen Attiny zu verwenden halte ich für Selbstkasteiung ;)
Nimm lieber nen Atmega328, die kosten ja auch nicht die Welt.
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sukram
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von sukram »

Ich hätte da mal eine Frage, weil es vom Thema gut passt: Angenommen, ich will einen 12V AC Motor (Poolpumpe, ca 8A) aus einer Batterie versorgen. Angenommen, die Batterie und Verkabelung sind großzügig dimensioniert (= kein relevanter Spannungsfall). Reicht das, mit einem starren Sinus-PWM eine H Brücke (BTS7960 z.B.) anzufahren oder muss dort vom Ausgang eine Rückkopplung eingeplant werden, um die Spannung auszuregeln? Die BTS Halbbrücken haben extra Strommeßausgänge vorgesehen, die würde ich aber nur mit einem bedämpften Komparator als Überstromschutz auswerten.

MfG
Luftwatz
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Luftwatz »

@ Pflieger:
meine Empfehlung wäre, die Kapazität auf mehrere Elkos aufzuteilen und ringförmig um die MOSFET anzuordnen und das ganze natürlich äußerst niederohmig zu verdrahten.

@ sukram:
kenne zwar den Motor nicht, aber wenn die Last feststeht und die 12 V halbwegs stabil (vielleicht zwischen 11,5 und 13,5 V) sind, könnte es auch mit fester Sinusamplitude klappen.

@ lüsterklemme2000:
heißt das, Deine Software ist für einen Atmega328 geschrieben? Würdest Du bitte für die Leute die von µProfessoren keine Ahnung haben auch noch die äußere Beschaltung verraten die für den Atmega328 erforderlich ist?

Viele Grüße
Luftwatz
lüsterklemme2000
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von lüsterklemme2000 »

@Luftwatz:
Meine Software ist für einen Arduino Pro Mini geschrieben, welcher ja letztlich auch nur ein Atmega328 ist. Aber da in der Software nur sehr rudimentäre Funktionen genutzt werden, lässt sich die eigentlich auf so ziemlich alle Controller portieren. Bei der Arduino IDE reicht es sogar schon, einen anderen Chip auszuwählen und die IDE macht den Rest.

Hier sind dann auch noch die Schaltpläne zu dem ganzen Verhau. Was aber noch fehlt ist die Akkuspannungsmessung. Diese läuft aber einfach auf A1. Falls noch Fragen aufkommen sollten einfach fragen ;)

Grüße,
Lüsterklemme
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Luftwatz
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Lüsterklemme,
vielen Dank für die Pläne. Habe mir das Datenblatt vom Atmega328 gesaugt und einen Blick reingeworfen. Wenn ich das richtig sehe, dann könnte man den µC auch mit Quarzoszillator betreiben? Das hätte natürlich Vorteile falls man Verbraucher versorgen möchte die auf möglichst stabile 50 Hz angewiesen sind. Denke da an netzsyncrone Uhren oder Plattenspieler. Was müßte man denn ändern um den Quarz nutzen zu können und wieviel Mhz bräuchte man das der Wechselrichter 50 Hz ausspuckt?
Viele Grüße
Luftwatz
Pflieger
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Pflieger »

@Luftwatz
wie hast du deine Schaltung entgültig zum laufen gebracht, nutzt du noch den ATTiny oder hast du eine bessere Alternative gefunden?

@Lüsterklemme2000
da ich von µC ebenfalls keine Ahnung habe: habe ich es richtig verstanden, dass ich dein Programm am besten auf einen ATMega 328 spiele, und diesen dann wie den attiny 26 in Luftwatz´ Plan anschließe?
Frage kommt, da die Platine schon erstellt ist, und ich sie ungern nochmals neu erstellen würde :|

Gruß
lüsterklemme2000
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von lüsterklemme2000 »

Also der 328er läuft in der Konfiguration mit 16 MHz Quarzoszillator. Das ist in dem Fall auch relativ unkritisch, da die 50 Hz Netzfrequenz hier über die delayMicroseconds() Funktion erzeugt wird. Damit diese korrekt funktioniert muss man nur die Taktfrequenz des Controllers einmal richtig einstellen. Das ist besonders in der Arduino IDE recht simpel. Die 16 MHz passen so ganz gut, sodass die PWM Frequenz irgendwo bei ich glaube 30 kHz oder so liegt. Muss ich aber heute Abend nochmal nachschauen.
@Pflieger:
Ich schaue mir das heute Abend an und melde mich dann nochmal
Luftwatz
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Pflieger,
jepp, seit rund zwei Jahren erledigt der ATtiny den Job. Seitdem er sich voll und ganz auf die Erzeugung der Sinus PWM konzentrieren darf und er nach jeder Störabschaltung einen kompletten Neustart hinlegen muß funktioniert die Sache einwandfrei. Da fällt mir noch ein kleines Detail ein: beim Neuaufbau habe ich der Hauptplatine eine 20 polige Buchsenleiste spendiert. Damit ist es möglich mal eben verschiedene Sinuspwmerzeuger testweise anzustöpseln.
Im Anhang noch ein paar Bilder.
Viele Grüße
Luftwatz
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Rückseite mit Steckerleiste
Rückseite mit Steckerleiste
Auch ein Atmega8 hats mal versucht
Auch ein Atmega8 hats mal versucht
20 polige Buchsenleiste. Daneben ein 74HC04 als Puffer zwischen µC und Gatetreibern. Außerdem sorgt dieses IC dafür das die MOSFET bei gezogener Steuerplatine keinen Blödsinn machen
20 polige Buchsenleiste. Daneben ein 74HC04 als Puffer zwischen µC und Gatetreibern. Außerdem sorgt dieses IC dafür das die MOSFET bei gezogener Steuerplatine keinen Blödsinn machen
Der ATtiny an seinem Arbeitsplatz
Der ATtiny an seinem Arbeitsplatz
lüsterklemme2000
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Registriert: So 28. Aug 2016, 20:31
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Re: Eigenbau Sinuswechselrichter - Schaltplan

Beitrag von lüsterklemme2000 »

@Lüsterklemme2000
da ich von µC ebenfalls keine Ahnung habe: habe ich es richtig verstanden, dass ich dein Programm am besten auf einen ATMega 328 spiele, und diesen dann wie den attiny 26 in Luftwatz´ Plan anschließe?
Frage kommt, da die Platine schon erstellt ist, und ich sie ungern nochmals neu erstellen würde :|
Wie programmierst du denn den Controller/wie viel Vorahnung/Erfahrung hast du? Der Code an sich ist in Kombination mit der Arduino IDE recht universell verwendbar, vielleicht muss man da noch die einzelnen Pins anpassen, das wars dann aber.
Sofern du da noch keine Hardware in Form von Programmieradapter etc. hast und das ganze unkompliziert werden soll, verwendest du am besten irgendwas Arduino ähnliches mit USB Buchse an Board.
Also einfach einen Arduino Nano Clone aus der Bucht besorgen, an USB anstecken und programmieren. Mit einem Adapter von PDIP-20 auf Arduino Nano musst du auch nichts mehr an der Hardware ändern.

Kommt halt drauf an, ob der µC nur der Weg zum Ziel sein soll, oder ob du dich damit gerne beschäftigen möchtest.
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