Magnetron, wie geht das ?

Der chaotische Hauptfaden

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Desinfector
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Desinfector »

Toni hat geschrieben: Mo 21. Okt 2019, 15:29 Mir juckt's ja auch in den Fingern ein Magnetron mit "alternativem Gehäuse" zu besaften, allerdings fehlt noch der praktische Nutzen als Anschub.
Eine Idee hatte zwar ich schon (Milben im Hühnerstall bestrahlen), aber da sprechen erstmal noch 2 Sachen dagegen: die Größe vom Apparillo und Hightechs Spinnentest.

Milben?
welchen Bruchteil von Lambda ha'm DIE denn?

aber Du könntest Dich vielleicht mit "c halber" Geschwindigkeit annähern,
ab da könnte das langsam in die dafür nötige Frequenz kommen :mrgreen:
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Roehricht
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
mehre Magnetrons über ein Koppler an eine Antenne anzukoppeln funktioniert hier im Gegensatz zu gewöhnlichen HF Endstufen nicht. Die Magnetrons schwingen nicht synchron bzw phasenstarr.
Deswegen gibts ja Magnetrons die hunderte von kWs können. Klystrons können noch mehr Leistung. Mir ist mal ein 70MW Klystron zugelaufen. das konnte man aber allein nicht mehr anheben.

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Wolfgang
Sir_Death
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Sir_Death »

Roehricht hat geschrieben: Mo 21. Okt 2019, 16:07 ...Mir ist mal ein 70MW Klystron zugelaufen. das konnte man aber allein nicht mehr anheben.

73
Wolfgang
:shock:
Mir hat das Gewicht vom 100kW Klystron gereicht...
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ferdimh
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von ferdimh »

Es gab da einen ATV-Sender, der könnte als Synchronisationshilfe taugen.
Aber auch sonst geht das. Man hat dann halt einen Haufen Breitbandmüll, aber warm müsste das trotzdem machen.
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video6
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von video6 »

Milben im Hühnerstall wenn das klappen würde wäre toll.
Oder ich sammle mal Milben ein und teste wie die reagieren in der normalen Welle
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Toni
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Toni »

Gibt hier wohl mehrere Hühnerhalter. Milben dürften früher-oder-später Alle haben. Da lohnt sich's vermutlich einen eigenen Fred dafür aufzumachen -> mache ich :D
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Milben sind überhaupt gar kein Problem:
Kieselgur gelegentlich in alle Ritzen stäuben, ist unbedenklich günstig und killt Milben zuverlässig.
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tschäikäi
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von tschäikäi »

Moin.
Ich war länger nicht im Forum und bin von Seite eins nach direkt hierhin gesprungen.
Milben im Hühnerstall? Sehr verwirrend.
Eigentlicher Grund des Posts: Der Opa mit Kleidchen baut da ein Magnetron
und erklärt (nicht ganz akademisch) was dazu.
Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=67Dp4P4N-Ec
Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=xNN5GElGgOo

Gruß Julian
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Name vergessen »

Insekten in der Mikrowelle gehen schon, dauern aber unerwartet lange. Vermutlich deshalb, weil die Absorptionsrate pro Wassermenge UND Oberfläche konstant ist. Da das Insekt nur klein ist und daher wenig Wasser enthält, absorbiert es auch wenig Energie und heizt sich auch langsamer auf, als wenn es die komplette Energie aufnähme. Der Rest der Energie verpufft einfach dort, wo er das auch täte, wenn gar nichts in der Mikrowelle wäre. Es wird also vermutlich etwa 1-2 Minuten dauern, bis das Insekt gar ist. Dafür dauert das gleichzeitige Garen von hunderten davon ebenfalls nur 1-2 Minuten, aber das Magnetron wird weniger heiß, weil die Energie nicht zurückreflektiert wird.

Wäre das nicht so, könnte man auch kein Popcorn, Reis oder Erbsen in der Mikrowelle erhitzen. Das geht aber, und dauert gleich lang, egal, ob die Teile einzeln liegen oder im Haufen. Und die sind alle erheblich kleiner als die Wellenlänge. Da die Mikrowelle ja das Wassermolekül durchschüttelt, was ja nochmal viel kleiner ist als Lambda, ist es auch klar, dass es nicht auf eine zusammenhängende Wassermasse ankommt, die darf auch verteilt sein. Aber eine Welle kann halt immer nur ein Molekül schaukeln, und wo keine Moleküle sind, wird auch nichts geschaukelt, und die Welle kehrt unverrichteter Dinge zu ihrem Ursprungsort zurück. Anders sähe das aus, wenn man die Mikrowellen auf einen Punkt fokussierte, aber genau das will man ja bei der Mikrowelle unbedingt vermeiden, und der Hornstrahler macht das ja auch nicht.

Ich schätze, die Mikrowelle entspricht etwa so einem Lichtraum für Fotos, und der Strahler einem Scheinwerfer. Für die schnelle Milbengarung bräuchte man eher das Equivalent eines Lasers oder einer Linse. Aber dann muß man halt auch wieder sehr gut zielen... also lieber länger pro Stelle draufhalten als jede Milbe einzeln anvisieren. Eine Schüssel voll Wasser ist ja auch nicht nach 1 Minute kochendheiß, eher mal lauwarm, und das auch nur mit Glück, trotz 900W, die Wasser halt locker wegsteckt. Wärmekapazität eben.


...OK, ich geb's zu: ich habe das vor Jahren mal an einer Mücke getestet. Es dauert wirklich eine Minute, bis die hinüber ist. Bis dahin flog die extrem hektisch in ihrem Gefängnis herum. :( Naja, so hatte das im Nachhinein wenigstens einen Sinn, heute bringe ich (außer Zecken, die soll man ja verbrennen) solche Viecher nicht um, sondern wieder nach Draußen. So haben Vögel und Spinnen auch mehr zu futtern und die Wände usw. werden auch nicht dreckig.
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Nachdem ich 3m Brett mit dem Mikrowellenhorn bestrahlt habe( 3Stunden hat das gedauert) Ist die Mikrowelle irgendwie im Arsch, kommt nix mehr raus.
Jetzt muss ich warscheinlich eine Mikrowelle zum schlachten finden.
Vermutlich habe ich eine Stelle zu lange behandelt, an der zu wenig Wasser war.
Ich muss wohl noch ein Ampermeter einbauen, das ich sehen kann, wenn zu wenig Wasser da ist.

Frage ist, was ist schlecht für die Mikrowelle, wenn ich in die Landschaft strahle ohne Last, also trockenes Brett?
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Desinfector
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Desinfector »

setzt ein MAgnetron mit Wasser in der Nähe denn weniger Strom um?

hast Du das Teil etwa aus der µ~ heraus verlängert und ohne Ventilator-Kühlung betrieben?
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ferdimh
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von ferdimh »

Vor allem darf das Magnetron (der Magnet darin!) nicht zu heiß werden. Sonst wird aus dem Magnetron ein Entmagnetron, das nicht viel mehr ist als eine ziemlich schlechte Diode.
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Desinfector
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Desinfector »

dem könnte ich im Zweifel abhelfen, ich hab einen grossen Stapel von Magneten liegen, die da passen.
aus mindestens 15 µ~ oder so.
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ESDKittel
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von ESDKittel »

Hightech hat geschrieben: Mi 23. Okt 2019, 06:04 Frage ist, was ist schlecht für die Mikrowelle, wenn ich in die Landschaft strahle ohne Last, also trockenes Brett?
Solange die Leistung nicht zurückläuft ist das Magnetron glücklich.
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Belüftet ist das Moded ganz gut. Ich muss mal schauen was da kaputt gegangen ist.
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Wer hätte damit gerechnet:
Die HV-Sicherung ist durch, Grund war der Kondensator, der ist niederohmig geworden.
Nachdem die Sicherung durch ein Stück rostigen Draht ersetzt wurde und der Kondensator gewechselt wurde kam aus dem Gerät nach 2 Stunden Betrieb ordentlich Rauch.
Schon wieder der Kondensator.
Die scheinen nicht dauer Betriebsfest zu sein, oder wird dem einfach zu warm und dann Kurzschluss?
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Arndt
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Arndt »

Das Problem bei den Haushaltskomponenten ist leider, dass die ziemlich auf Naht ausgelegt sind...
Da ist ED100 ein Problem, in der regel kriegen die Magnetrons die Hitze nicht gut genug weg, das kann bei den Kondensatoren aber genausogut der Fall sein.
andreas6
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von andreas6 »

Ich hätte noch ein paar Kompensationskondensatoren zu liegen. Um die 100µF, 4 oder 6qmm Anschlüsse, vermutlich zu dick für die µWelle. Können aber auch nur ein paar hundert Volt, aber richtig gut Strom ab.

MfG. Andreas
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Harry02
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Harry02 »

Ich würde zwei parallel und davon zwei Pakete in Reihe schalten. Also 4 Stück.
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Roehricht
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
ja die Kühlung ist sehr wichtig. Ich habe das bei meinem Gerät so gelöst....

Bild
Bild

...Kühltunnel gedengelt. Somit kann die Luft da nicht einfach so vorbei. Da kommt ordentlich was an Luft durch.


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Wolfgang
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Harry02
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Harry02 »

Diopelpost beim Editieren (ist mir noch nie passiert...)
Zuletzt geändert von Harry02 am Do 24. Okt 2019, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Harry02
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Harry02 »

Du kannst gerne noch mehr Bilder davon posten ;) Das ist nicht der Moskitokiller mit Radarpulstrafo oder?

Die Versorgung ist ein Sperrwandler, hattest du mal erzählt, 20W Dauerleistung im Pulsbetrieb.

Ich will sowas mal mit Marx-Generator hinter dem Wandler (~6..10kV Pulsspannung) bauen.
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MatthiasK
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von MatthiasK »

tschäikäi hat geschrieben: Di 22. Okt 2019, 21:11 Eigentlicher Grund des Posts: Der Opa mit Kleidchen baut da ein Magnetron
und erklärt (nicht ganz akademisch) was dazu.
Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=67Dp4P4N-Ec
Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=xNN5GElGgOo
Was ist das für ein kranker Scheiß? Der baut mit fast nur normalem Werkzeug ein Magnetron? :o

Da bekommt man ja richtig Lust, das nachzubauen. So eins für 23cm im Auto und beim Drängler hinter einem alle Lampen CQ blinken lassen. :twisted:
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Harry02
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Harry02 »

Was spricht denn für 23 statt 13cm? Weil letzteres gibts ja schon en Masse zu haben.

Ron Soyland aka glasslinger hat sehr viele sehenswerte, beeindruckende Videos zu Glasbläserei und Vakuumröhrenherstellung, würde ich auch gerne können. Sehr talentiert der Typ, und super, wie er sein Wissen weiter gibt, wie eine Anleitung. "Hot! Dont touch!" Für genau so etwas ist youtube klasse... überlegt mal, wie viele Jahre Lebenszeit der damit beschäftigt wäre, das alles mit Bildern und Text auf eine Homepage zu setzen.
Webseite mit Beschreibung des Equiptments: http://www.tubecrafter.com/

Hat jemand das Wort bei 1:20-1:24 verstanden? Welches Material für Magnete war nicht erhältlich?
Zuletzt geändert von Harry02 am Do 24. Okt 2019, 07:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Ich muss dem Kondensator wohl auch ein Kühlpaket verpassen.
Komisch das der einen satten Kurzschluss bekommen hat, ist das evtl so geplant das der Kurzschließt und die Sicherung mitnimmt damit der nicht platzt?
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Desinfector
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Desinfector »

ich glaube, dass es für erste "Ausbreitungsversuche" nicht verkehrt sein kann ein Magnetron erstmal mit nicht allzuviel Leistung zu versorgen.
die HV aus einem Kopierer, Laserdrucker, TFT-Inverter (gleichgerichtet) oder ähnlichem sollte im Magnetron doch auch zu Hochfrequenz wandelbar sein.
Nur eben nicht so, dass Du gleich grauen Star bekommst wenn Du versehentlich reinguckst.
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Bastelbruder
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Bastelbruder »

Die HV aus dem Laserdrucker wird zwar einen geringen Strom erzeugen, aber aus dem Magnetron kommt anfangs bloß etwas Rauschen. Es gibt da ein akustisches Äquivalent: die Flöte / Pfeife. Bei vorsichtigem Anblasen kommt erstmal Rauschen raus, im Spektrum bildet sich mit zunehmendem Druck eine Beule und viel später wird daraus eine schmale Linie. Im Magnetron befinden sich mehrere Resonanzkörper die mittels relativ hochohmiger Drahtbrücken relativ schwach miteinander gekoppelt sind. Beim Vorbeistreichen der Elektronenschnecke an den einzelnen Resonatoren wird der Strahl moduliert und koppelt mit zunehmender Amplitude die einzelnen Resonatoren immer stärker aneinander. Wenn man das Spektrum betrachtet, sind bei passendem Strom sogar die unterschiedlichen Resonanzen der einzelnen Kammern zu erkennen.
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Es funktioniert ja alle prima soweit, nur stirbt mir immer der Kondesator. Es ist die originale Beschaltung. Stirbt der C durch wärme?
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Bastelbruder
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Bastelbruder »

Mach doch mal einen auf.

Als Abhilfe war doch schon der Vorschlag, zweimal zwei Kondensatoren zu kombinieren.
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Desinfector
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Desinfector »

Hightech:
mach doch mal ein Bild, wie Deine Apparatur aussieht.
in der Welle, normal verbaut, bekommt der C wohl auch noch einiges an Ventilatorkühlung ab,
hängt zumindest mit einer Breitseite am Gehäuse. Jedenfalls in den Null-Acht-Fuffzehn-Wellen.

Wenn ich ein Magnetron zwar auch mit 5KV versorge,
da aber keine hunderte Watt hinter "stecken", pfeift der nicht?
Die Elektronen sollten doch genauso schnell sein.
Zuletzt geändert von Desinfector am Do 24. Okt 2019, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Roehricht
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Die Versorgung ist ein Sperrwandler, hattest du mal erzählt, 20W Dauerleistung im Pulsbetrieb.
Nee der ist das nicht. Der gepulste war ein EMI Magnetron aus einem 5kW Radargerät. Solche tauchen in regelmässiger Folge beim Schrotter auf. Das sind Radargeräte von der Sport- und Kleinschiffahrt. Reichweite 22 SM. Die sind für sone Experiment gut geeigent. Die ondulieren bei 10GHz.
Als Wandlerkern geht ein alter Zeilentrafo vonner grösseren Glotze.

Das Bild zeigt ein normales Küchenradar Magnetron den ich in meinem Holzwurmkiller verbaut habe. Da hat trotz langer Einschaltdauer der Kondensator noch nicht die Grätsche gemacht. Wird leicht warm, das ist alles.

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Wolfgang
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

39A242C5-6693-44B7-8150-1D26DE567D5A.jpeg
Weit im Zentrum des C ist der durchgeschlagen:
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Ich bau den C mal in den Luftstrom.
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Desinfector
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Desinfector »

in der Welle sind die ja meist liegend eingebaut. Man kann bisweilen auch ein Öl drin schwappen hören.
sollte der stehend betrieben evtl an einer Stelle auch zu wenig Öl haben?
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Name vergessen »

Die Kondensatoren, die ich bisher defekt hatte, waren immer mit sattem Kurzschluß. Die HV-Sicherung hatte allerdings immer gehalten, die L16-Automaten haben zuverlässig vorher ausgelöst. Kann es sein, dass jetzt dank B-Charakteristik die LSS nicht mehr rechtzeitig auslösen, so dass die HV-Sicherung das übernehmen muß?

Wegen geringerer Leistung: doch, das geht, aber über den Kondensator, nicht über den Strom. Irgendein Ömmes, dessen Webseite ich jetzt natürlich nicht mehr finde, hat einen Minikondensator aus einer Platine voll kleinen Kondis (die 2,1KV sind ja RMS und nicht peak (steht ja auch "AC" drauf), also muss da deutlich mehr Spannungsfestigkeit hin bei "normalen" Kondensatoren) reingebastelt und fährt seine Mini-Mikrowelle (Magnetron im PC-Netzteilgehäuse) mit entsprechend weniger Bumms. Damit leuchten auch ELS usw., es kommen also Mikrowellen raus. Ich gehe davon aus, dass das deshalb geht, weil das Magnetron eine Zündspannung hat, und dann für einen entsprechend kürzeren Moment dieselbe Pulsleistung gebracht wird, bis der Kondensator leer ist, was beim kleinen Kondensator halt schneller der Fall ist. Im Mittel ist es dann halt entsprechend weniger Leistung, der Magnetronstrom im Aktivzeitfenster dürfte derselbe sein wie sonst auch.
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Harry02
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Harry02 »

Statt Leistungsreduzierung bei gleicher Spannung, also eine Stromreduktion, lässt sich nach meinem Verständnis eine Spannungsreduktion der Mindestspannung über eine Magnetfeldänderung besser erreichen (bei gleicher Spannung sehe ich grade nur PWM als Lösung, was aber die Gefährlichkeit für Augen und unschuldige Elektronik je nach Auslegung nicht senkt). Siehe dazu die von mir geposteten Beispielkurven eine oder zwei Seiten vorher.

https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 25#p209808

Wenn man das Magnetfeld reduziert, geht es der Theorie nach auch bei geringeren Spannungen los. Es reicht ggf. schon, den geschlossenen magnetischen Kreis mit einem Spalt zu versehen (Luftleitblech auftrennen) oder ganz zu entfernen, die Magnete bleiben drauf. Wenn das nicht reicht, Abstandshalter zwischen Magnete und Magnetronröhre.

Ich wollte das ja mal testen, aber ...

Hightech: Stirbt der C jetzt schneller als beim ersten mal? Ist vielleicht die Diode mittlerweile durch, kommt noch Strahlung raus?
Wobei selbst wenn, müsste der C den Blindstrom eigentlich abkönnen. Oder?
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Name vergessen »

Die Denaturierung der Eiweiße kommt ja von der Erhitzung, und die folgt dem Mittelwert der eingetragenen Leistung, also sollte ein Magnetron, das mit kürzerer Pulsdauer auch geringere mittlere Leistung einträgt, dank der Wärmekapazität des Auges IMO entsprechend weniger gefährlich seion...?

Wegen Kondensator: mir fallen ein paar Dinge am Aufbau auf, die in realen Mikrowellen nicht so sind:

1) die Kabellängen sind kürzer. Das gibt evtl. durch geringere Induktivität schärfere Flanken, die ja bei so ziemlich Allem irgendwie schlecht sind.

2) dass die Kondensatoren in Mikrowellen immer waagerecht montiert sind, wurde ja schon erwähnt.

3) ist Euch mal aufgefallen, dass die Kondensatoren eine Art "Vorzugsrichtung" zu haben scheinen? Es steht zwar "AC" drauf und es gibt auch keine Polaritätsangabe, aber trotzdem hat fast immer einer der Anschlüsse mehr Kontaktfahnen als der andere. Das wird zwar sicher primär eine Sparmaßnahme sein, aber evtl. hat es auch einen technischen Hintergrund, welcher Anschluss die vielen Fähnchen bekommt? Das Ölloch und die Beschriftung könnten evtl. auch damit korrellieren, was nachzuprüfen wäre. Ebenfalls nachzuprüfen wäre, ob die Einbaulage (Kondensator liegt nicht flach, sondern auf der Kante) mit der Position der vielen Fähnchen korrelliert.

Oder Du hast einfach das Pech, dass die Kondensatoren eh schon ziemlich am Ende waren, und mit dem zusätzlichen Dauerstreß etl. einfach nur noch schneller runter waren. Ich gehe mal davon aus, dass der Trafo und der erste Kondi zusammengehörten und die Spannungsfestigkeit also paßt.

Oder ist evtl. Deine Netzphase mit höherer Spannung gesegnet als normal? Das kommt ja alles auf der Sekundärseite vom Trafo an und wird dann noch verdoppelt, und mit 2,1KV ist der Kondensator jetzt nicht gerade großzügig überdimensioniert...
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Harry02 »

Name vergessen hat geschrieben: Do 24. Okt 2019, 17:22 Die Denaturierung der Eiweiße kommt ja von der Erhitzung, und die folgt dem Mittelwert der eingetragenen Leistung, also sollte ein Magnetron, das mit kürzerer Pulsdauer auch geringere mittlere Leistung einträgt, dank der Wärmekapazität des Auges IMO entsprechend weniger gefährlich seion...?
Ja, das stimmt schon, aber die Periodendauer muss natürlich klein genug sein und ich denke, bei kurzen Impulsen mit hohen Leistungen kommt dann die Wärmeleitfähigkeit des Gewebes stärker ins Spiel (bzw wird zu gering) als bei so ED50% und gleichem Mittelwert.

2,1kV mag etwas knapp sein, je nach Interpretation der Sicherheitsreserve durch den Hersteller. Aber das hat mit der Verdopplung nichts zu tun (dieser Zusammenhang ließe sich in deinen Satz reininterpretieren), der eingangsC einer Villardkaskade muss immer nur AC_input abkönnen.
Die Prüfspannung wäre interessanter als die logischerweise immer ziemlich gleiche Nennspannung.
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Bastelbruder
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Bastelbruder »

Egal ob da Ac draufsteht, der Kondensator wird erstmal mit Gleichspannung aus der Dioden-Einweggleichrichtung versorgt. Erst in der anderen Richtung wird dann die Vakuumdiode leitend und versucht, die Spannung wieder abzubauen. Ich denke daß sie das vielleicht zur Hälfte schafft.

Hat irgendwer mal den Spannungsverlauf mit dem Oszi kontrolliert? - NICHT mit den üblichen Zehnerteilern messen, die sind üblicherweise bis 400 V spezifiziert und nach kurzer Bekanntschaft mit einem Killervolt als Meßgerätevorsatz nicht mehr geeignet.
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Pythonm
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Pythonm »

@Harry02:
Das gesuchte Stichwort ist AlNiCo.
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Hightech
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Ich hab den C jetzt mal an die Aussenwand und in den Luftstrom gesetzt. Vorher war der am Magnetron fest, das wird gut 80 Grad trotz gutem Luftdurchsatz.
Nach 1h Dauerbetrieb ist der Eingangsstrom von 5,5A auf 4,8A zurück gegangen und die Stelle an der der C sitzt ist warm geworden.

Mikrowellendampfbügeleisen.
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Pythonm
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Pythonm »

Eine Leistungsreduzierung bei einem Magnetron ist nicht machbar!
Entweder ist es AN (bei Nennparametern) oder es ist AUS. Magnetisches und elektrisches Feld stehen senkrecht aufeinander. Nur wenn beide Feldstärken den geometrischen Gegebenheiten entsprechen, rotiert die Elektronenwolke mit der richtigen Geschwindigkeit an den Schlitzen vorbei, um diese in Resonanz zu bekommen. Bei früheren und großen Magnetrons waren die Magnete austauschbar, denn Magnete altern, selbst bei Lagerung. Zu diesen Zeiten gab es sogar Magnetjoch-Meßgeräte, mit denen man bestimmen konnte, ob die noch taugen. Wenn nicht, wurden sie getauscht. Wenn eine der beiden Feldkomponenten nicht stimmt, fängt ein Magnetron an zu "moden", das ist im zweiten Video von Glasslinger durch die Konstruktion bedingt sehr schön auf dem Specki zu sehen. Trotzdem oder gerade wegen seiner Erfahrung mit Glas eine sehr schöne Arbeit von ihm, noch dazu mit den Mitteln; Hut ab.

Die Koppelstege, die jede zweite Schlitzseite im Resonator verbinden, sind nicht hochohmig, sondern aus Kupfer und verbessern die Frequenzstabilität.

In einem Impulsradar kann ich jeweils nur ein Magnetron einsetzen wegen der benötigten Kohärenz. Deshalb wird auch der Empfänger dem Sender mit einer AFC nachgeführt, die durch einen durch die Sendeimpulsfolge gesteuerten kohärenten Oszillator (COHO) gesteuert wird. Will ich nur was heiß machen, kann man sicher auch mehrere Magnetrons irgendwie koppeln.

Zum messen des Kathodenstroms werfe ich mal das Stichwort Rogowskispule in den Raum; bei Impulsmagnetrons mit PRFs von mehreren kHz geht das nur so.

Gruß,
Martin
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Name vergessen »

Pythonm hat geschrieben: Do 24. Okt 2019, 19:39In einem Impulsradar kann ich jeweils nur ein Magnetron einsetzen wegen der benötigten Kohärenz. Deshalb wird auch der Empfänger dem Sender mit einer AFC nachgeführt, die durch einen durch die Sendeimpulsfolge gesteuerten kohärenten Oszillator (COHO) gesteuert wird. Will ich nur was heiß machen, kann man sicher auch mehrere Magnetrons irgendwie koppeln.
Das wird, soviel ich gelesen habe, in industriellen Mikrowellen gemacht, einerseits wegen der Leistung, andererseits wegen der gleichmäßigeren Erhitzung wird mit zwei Magnetronen sowohl von Oben als auch von Unten magnetronisiert.
Pythonm hat geschrieben: Do 24. Okt 2019, 19:39Zum messen des Kathodenstroms werfe ich mal das Stichwort Rogowskispule in den Raum; bei Impulsmagnetrons mit PRFs von mehreren kHz geht das nur so.
Hm. Das wäre mal ein Ansatz zum Nachbauen, evtl. sieht man am Oszi ja schon was ohne zusätzlichen Verstärker.
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Pythonm
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Pythonm »

@Name vergessen:

bei einer Rogowskispule ist der Knackpunkt nicht die Verstärkung, sondern ein Integrator.
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Wer will hier eigentlich die Leistung reduzieren? Warum auch. Ich hätte lieber mehr Leistung CW.
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Pythonm
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Pythonm »

Naja, wenn auf dem Etikett 900W draufsteht, gehen auch nur 900W CW *lach*
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Hightech »

Pythonm hat geschrieben: Do 24. Okt 2019, 20:44 Naja, wenn auf dem Etikett 900W draufsteht, gehen auch nur 900W CW *lach*
Kommt drauf an wie lange das C ist.
Was sagt den die Physik des Magnetron zu höherer Spannung?
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Pythonm »

Nö, C egal!
Geometrie im Innern sagt so, elektrisches und magnetisches Feld von außen sagen so und damit ist der Drops gelutscht.

edit: genau das ist ja für mich das faszinierende am Magnetron: AN oder AUS. Du kannst das Teil 2500 (8000 mal wenn du willst) in der Sekunde an- und ausmachen. Es tut genau DAS und nix anderes! Hundert Jahre alte Technik.

edit2: höhere Spannung wird mit Schlägen bestraft!
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Bastelbruder »

Also nochmal zu den Koppelstegen: Natürlich sind die aus "niederohmigem" Kupfer und zur Synchronisation der im Kreis angeordneten Resonatorkammern angebracht. Aber die Frequenz wird damit sicher nicht stabilisiert. Und wenn man die RC-Verhältnisse der Kammern betrachtet und die Koppler damit vergleicht, sind die schon relativ hochohmig. Auch wenn bloß aus einer Kammer die Leistung ausgekoppelt wird, kann ich mir nicht so recht vorstellen daß die aus den anderen quasi dazuaddiert wird. Wie sollte das auch aus den direkt benachbarten, gegenphasigen Kammern funktionieren? Die mit einem Bruchteil (halbe Anzahl Kammern) der Ausgangsfrequenz im Kreis wabernde Elektronenwolke ist ziemlich allein für die Energieübertragung verantwortlich, die Stege werden m.E. bloß fürs Anschwingen gebraucht.

Ein Küchenradar läßt sich sicher noch etwas aufmotzen, schließlich läuft das im 50 Hz-Impulsbetrieb mit weniger als 50% ED.

Und CW, von Funkamateuren gern mit "Dauerstrich" bezeichnet, hat dort wirklich nichts mit "continuous wave" zu tun, da raucht ein kommerzielles Amateurgerät ab. Das wurde mit SSTV oder ryry immer wieder bewiesen. Dauerstrich ist 75 % Tastgrad, Dauerpunkt 50%, guck Dir mal die Morsezeichen an. ;)

edit: Beim Umbau auf CW muß sehr wahrscheinlich die Heizspannung reduziert werden, dazu könnte man den Widerstand des Wolframs auswerten, vielleicht mittels einer Widerstandsbrücke.
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Re: Magnetron, wie geht das ?

Beitrag von Name vergessen »

Harry02 hat geschrieben: Do 24. Okt 2019, 18:11je nach Interpretation der Sicherheitsreserve durch den Hersteller. Aber das hat mit der Verdopplung nichts zu tun (dieser Zusammenhang ließe sich in deinen Satz reininterpretieren), der eingangsC einer Villardkaskade muss immer nur AC_input abkönnen.
Das stimmt, da habe ich wirklich zwei Sachen vermischt. Ich meinte einerseits, dass die Eingangsspannung vom Trafo entsprechend erhöht wird und am C dann so ankommt, und andererseits, dass das Magnetron dann die verdoppelte Spannungserhöhung zu schlucken bekommt und dadurch evtl. mehr / länger Strom zieht, was den C dann wieder stärker belastet. Irgendwo muß die zusätzliche Energie ja bleiben.
Harry02 hat geschrieben: Do 24. Okt 2019, 18:11Die Prüfspannung wäre interessanter als die logischerweise immer ziemlich gleiche Nennspannung.
Der Effekt ist trotzdem komisch, denn auch eine normale Mikrowelle kann mal über 1-2 Stunden Dauergebrauch sehen. Zwar mit minimalen Pausen zum Wechseln des Inhalts, aber trotzdem sollte die davon nicht kaputtgehen. Irgend ein Parameter muß sich geändert haben, zumindest, falls das keine zufällige Häufing ist.

Was ist eigentlich das Problem mit der Frage nach mehr Power? Natürlich kann man aus dem Magnetron mehr rausholen, wenn man es nicht mit 50 HZ und welchem Duty Cycle auch immer pulst, sondern einmal einschaltet und dann dauerbestromt. Nicht pro Magnetron, aber pro Zeit. Dass es dadurch entsprechend mehr Wärme abgibt, die irgendwie weg muss, ist klar, aber gehen sollte das, eben bis hin zu Gleichstrom...

Ich könnte mir von meinem "Verständnis" des Magnetrons vorstellen, dass bei zu viel Spannung die Elektronen nicht mehr vom Magneten ausreichend abgelenkt werden und die Schwingung dann irgendwann aussetzt (was Du ja schon geschrieben hattest). Vorher wird bestimmt auch mehr Strom durchgehen (das Magnetron scheint sich ja wie eine Diode zu verhalten, die Vorwärtsspannung bliebe also gleich, der Strom steigt bei mehr Eingangsspannung an), aber ob das auch in HF umgesetzt wird oder nur in Wärme, kann ich nicht beurteilen. Evtl. sinkt die Leistungsabgabe sogar bei höherem Strom, weil die Elektronen ihre Spiralbahn früher verlassen als vorgesehen und so an weniger Kammern vorbeikommen? Nur die Einschlagenergie steigt und dadurch die entstehende Wärme, evtl. sogar überproportional...
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